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Patent Searching and Data


Title:
SYSTEM AND METHOD FOR OBTAINING SERUM FROM BLOOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/220159
Kind Code:
A1
Abstract:
A system for obtaining blood serum and/or blood plasma from blood comprises: a first syringe (1) having a first housing (10) with a first inner chamber (11), a first plunger (12) being inserted in the first inner chamber, said plunger closing the first inner chamber off from the first opening; a second syringe (4); and a serum filter or plasma filter (2). The system also comprises a dosing device (5) having a base (50) and at least one actuation element (5111, 5112), which can be moved relative to the base (50) over a predefined distance in order to move the first plunger (12) relative to the first housing (10) of the first syringe (1) over a defined travel path.

Inventors:
FINIS FRANK (DE)
SCHNEIDER ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/064652
Publication Date:
December 28, 2017
Filing Date:
June 24, 2016
Export Citation:
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Assignee:
RITTER GMBH (DE)
ARTHROGEN GMBH (DE)
International Classes:
B01L3/00; A61B5/15; A61M1/34; A61M1/36; B01D61/14; B01L9/00; G01N33/49
Domestic Patent References:
WO2016067246A12016-05-06
Foreign References:
KR20110120729A2011-11-04
US20140110317A12014-04-24
EP2842619A12015-03-04
GB1283273A1972-07-26
US20160106353A12016-04-21
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
LERMER, Christoph (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. System zur Gewinnung von Blutserum und/oder Blutplasma aus Blut, umfassend:

eine erste Spritze (1) mit einem ersten Gehäuse (10) mit einem ersten Innenraum (11), das eine erste Öffnung (100) aufweist, wobei im ersten Innenraum (11) ein erster Kolben (12) eingesetzt ist, der den ersten Innenraum (11) zur ersten Öffnung (100) hin verschließt, und einen ersten Austrittsbereich (13) mit einer ersten Austrittsöffnung (130), die an der der ersten Öffnung (100) abgewandten Seite des Gehäuses (10) angeordnet ist; und

eine zweite Spritze (4) mit einem zweiten Gehäuse (40) mit einem zweiten Innenraum (41); dadurch gekennzeichnet, dass

das System eine Dosiervorrichtung (5) mit einer Basis (50) und wenigstens einem

Betätigungselement (5111, 5112) umfasst, das über einen vorgegebenen Weg relativ zur Basis (50) bewegbar ist, um den ersten Kolben (12) über einen definierten Hub weg relativ zum ersten Gehäuse (10) der ersten Spritze (1) zu bewegen, wobei

das erste Gehäuse (10) der ersten Spritze (1) im Bereich der ersten Öffnung (100) mittels erster Verbindungsmittel (15) mit der Dosiervorrichtung (4) verbunden ist, und der zweite

Innenraum (41) der zweiten Spritze (4) mit dem ersten Innenraum (11) der ersten Spritze (1) in Fluidverbindung steht.

System nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

das zweite Gehäuse (40) der zweiten Spritze (4) eine zweite Öffnung (410) aufweist, die von einem zweiten Kolben (42) verschlossen wird, und einen Zuflussbereich (43) mit einer Zuflussöffnung (430), die an der der zweiten Öffnung (410) abgewandten Seite des Gehäuses (40) angeordnet ist, wobei der erste Innenraum (11) der ersten Spritze (1) mit dem zweiten Innenraum (41) der zweiten Spritze (4) über die Austrittsöffnung (130) der ersten Spritze (1) und die Zuflussöffnung (430) der zweiten Spritze (3) in Fluidverbindung steht.

System nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

zwischen der ersten Spritze (1) und der zweiten Spritze (4) einen Serum- und/oder

Plasmafilter (2) angeordnet ist.

4. System nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Serum- und/oder Plasmafilter (2) einen Zuflussbereich (21) und einen

Austrittsbereich (22) aufweist, wobei der Zuflussbereich (21) mittels erster Befestigungsmittel (211) am Austrittsbereich (13) der ersten Spritze (1) befestigt ist, und/oder der

Austrittsbereich (22) des Serumfilters (2) mittels zweiter Befestigungsmittel (211) am Eintrittsbereich (43) der zweiten Spritze befestigt ist.

5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der erste Kolben (12) der ersten Spritze (1) eine Sollbruchstelle (123) aufweist, die zwischen einem Kolbenverschluss (120) des ersten Kolbens (12) und einem Betätigungselement (122) des ersten Kolbens (12) angeordnet ist.

6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Dosiervorrichtung (5) zweite Verbindungsmittel (5115a, 5115b, 5115c,...; 5117a, 5117b,...) aufweist, die kompatibel mit den ersten Verbindungsmitteln (15) der ersten Spritze (1) ausgebildet sind, um eine lösbare Verbindung zwischen dem ersten Gehäuse (10) der ersten Spritze (1) und der Dosiervorrichtung (5) herzustellen.

7. System nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

die zweiten Verbindungsmittel (5115a, 5115b, 5115c,... ; 5117a, 5117b,...) und die ersten Verbindungsmittel (15) einen Bajonettverschluss bilden.

8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die erste Spritze (1) und die zweite Spritze (4) in Reihe aneinander angeschlossen sind.

9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Dosiervorrichtung (5) einen Einsatz (51) aufweist, der an der Basis (50) angeordnet ist, wobei der Einsatz (51) eine erste Teilkomponente (510) aufweist, die relativ zur Basis (50) unbeweglich angeordnet ist, und eine zweite Teilkomponente (511), die relativ zur ersten Teilkomponente (510) bewegbar angeordnet ist.

10. System nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Betätigungselement (5111, 5112) mit der zweiten Teilkomponente (511) starr verbunden und/oder gekoppelt ist.

11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Dosierungsvorrichtung (5) einen Anschlag (52) zur Begrenzung des Bewegungswegs der zweiten Teilkomponente (511) des Einsatzes (51) aufweist.

12. Verfahren zur Gewinnung von Blutserum und/oder Blutplasma aus Blut, mittels eines Systems nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die Schritte:

a) Aufziehen von Blut in die erste Spritze (1);

b) Zentriiugieren des im ersten Innenraum (11) der ersten Spritze (1) aufgenommenen Bluts; c) Verbindung des Gehäuses (10) der ersten Spritze (1) mit der Dosiervorrichtung (5);

d) Herstellen einer Fluidverbindung zwischen dem ersten Innenraum (11) der ersten Spritze (1) und dem zweiten Innenraum (41) der zweiten Spritze (4); und

e) Bewegen des wenigstens einen Betätigungselements (5111, 5112) über einen definierten Bewegungsweg.

13. Verfahren nach Anspruch 12, umfassend den Schritt:

Anschließen eines Plasma- und/oder Serumfilters zwischen der ersten Spritze (1) und der zweiten Spritze (4).

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, umfassend den Schritt:

Abbrechen des Betätigungselements (122) des ersten Kolbens (12) der ersten Spritze (1) vom Kolbenverschluss (120) des ersten Kolbens (12).

Description:
TITEL

System und Verfahren zur Gewinnung von Serum aus Blut

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Gewinnung von Serum aus Blut, umfassend eine erste Spritze und eine zweite Spritze. Das System zur Gewinnung von Blutserum und/oder Blutplasma aus Blut umfasst: eine erste Spritze mit einem ersten Gehäuse mit einem ersten Innenraum, das eine erste Öffnung aufweist, wobei im ersten Innenraum ein erster Kolben eingesetzt ist, der den ersten Innenraum zur ersten Öffnung hin verschließt, und einen ersten Austrittsbereich mit einer ersten Austrittsöffnung, die an der der ersten Öffnung abgewandten Seite des Gehäuses angeordnet ist; und eine zweite Spritze mit einem zweiten Gehäuse mit einem zweiten Innenraum.

Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von Serum aus Blut, umfassend die Schritte:

a) Aufnahme von Blut im ersten Innenraum der ersten Spritze;

b) Zentrifugierung des Inhalts der ersten Spritze mittels einer Zentrifuge.

STAND DER TECHNIK Der von Gerinnungsfaktoren befreite, flüssige Anteil des Blutes wird als Serum bezeichnet. Soweit der flüssige Anteil des Blutes noch Gerinnungsfaktoren enthält, wird dieses als Plasma bezeichnet.

Es sind verschiedene Verfahren zur Gewinnung von Serum bzw. Plasma bekannt. Ein häufig eingesetztes Verfahren ist die Zentrifugierung von Blut. Aufgrund unterschiedlicher Masse und damit Massenträgheit lässt sich das Plasma/Serum vom Restblut trennen. Im folgenden Schritt muss das innerhalb eines Gefäßes nun vom Restblut getrennte Serum/Plasma abgeschöpft bzw. abgezogen werden.

Dabei kann es dazu kommen, dass Restblutanteile mit abgeschöpft, bzw. abgezogen werden. Dies verschlechtert naturgemäß die Qualität des Plasmas/Serums. Aus diesem Grund wurden Plasma- oder Serumfilter entwickelt, die eingesetzt werden, um den Restblutanteil abzutrennen. Allerdings ist die Handhabung der verschiedenen Behälter vor, während und nach der Zentriiugierung aufwendig. Insbesondere ist es im Labor erforderlich, hohen Durchsatz bei gleichbleibender Qualität des gewonnenen Serums/ Plasmas sicherzustellen.

AUFGABE DER ERFINDUNG

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System und ein Verfahren zur Gewinnung Plasma/ Serum aus Blut bereitzustellen, das einfach zu handhaben ist und eine definierte und zuverlässige Gewinnung von Plasma/Serum sicherstellt.

TECHNISCHE LOSUNG

Diese Aufgabe wird gelöst durch die Bereitstellung eines Systems nach Anspruch 1 und eines Verfahrens nach Anspruch 12. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche. Ein erfindungsgemäßes System zur Gewinnung von Blutserum und/oder Blutplasma aus Blut, umfasst: eine erste Spritze mit einem ersten Gehäuse mit einem ersten Innenraum, das eine erste Öffnung aufweist, wobei im ersten Innenraum ein erster Kolben eingesetzt ist, der den ersten Innenraum zur ersten Öffnung hin verschließt, und einen ersten Austrittsbereich mit einer ersten Austrittsöffnung, die an der der ersten Öffnung abgewandten Seite des Gehäuses angeordnet ist; und eine zweite Spritze mit einem zweiten Gehäuse mit einem zweiten Innenraum. Das System umfasst eine Dosiervorrichtung mit einer Basis und wenigstens einem Betätigungselement, das über eine vorgegebene Strecke bzw. einen vorgegebenen Weg (linear oder nicht linear) relativ zur Basis bewegbar ist, um den ersten Kolben über einen definierten Hubweg (gleichbedeutend mit

Bewegungsstrecke einer zweiten Komponente des Einsatzes) relativ zum ersten Gehäuse der ersten Spritze zu bewegen, wobei das erste Gehäuse der ersten Spritze im Bereich der ersten Öffnung mittels erster Verbindungsmittel mit der Dosiervorrichtung verbunden ist, und der zweite Innenraum der zweiten Spritze mit dem ersten Innenraum der ersten Spritze in Fluidverbindung steht.

Unter Spritze ist im Rahmen der Erfindung jedes Aufnahmebehältnis zu verstehen, das zur Aufnahme von Blut oder Serum geeignet ist. Die erste Spritze soll dabei wenigstens einen Kolben aufweisen, sodass das zentrifugierte Serum Plasma über eine Austrittsöffnung ausgebracht werden kann, indem die Dosiervorrichtung betätigt wird. Die Dosiervorrichtung ist so konzipiert, dass die Betätigungselemente, z.B. Hebel, über eine bestimmte Strecke nach unten bewegt werden. Am Ende der Strecke ist beispielsweise ein Anschlag vorhanden, der eine Weiterbewegung verhindert und so den Ausbringvorgang abbricht. Die Hebel sind gekoppelt mit einem beweglichen Element eines Einsatzes. Daher wird das bewegliche Element zusammen mit dem Hebel nach unten bewegt. Da das Spritzengehäuse der ersten Spritze, beispielsweise mittels am oberen Rand des Spritzengehäuses angeordneter Flügel zur Herstellung einer Bajonettverbindung, mit dem beweglichen Element verbunden ist, wird das Gehäuse ebenfalls nach unten bewegt, wenn der Hebel betätigt wird.

Andererseits weist aber der Einsatz eine an der Basis (z.B. einem Gehäuseteil) fest, d.h. unbeweglich angeordnete Komponente auf. Diese drückt gegen den Kolben, wenn das Spritzengehäuse nach unten bewegt wird und hält so den Kolben in einer stationären Position. Durch die Relativbewegung des Gehäuses der Spritze relativ zum Kolben wird das auf der Seite des Austrittbereichs der ersten Spritze durch Zentrifugieren angesammelte bzw. angereicherte Serum oder Plasma aus der ersten Spritze ggf. über einen Serum- oder Plasmafilter in die zweite Spritze gedrückt. Die zweite Spritze nimmt das gefilterte Serum/Plasma auf, wobei ein Kolben der zweiten Spritze bewegt wird, um

Aufnahmevolumen im Innenraum der zweiten Spritze zu schaffen. Nach Beendigung der Überführung des Serums/Plasmas in die zweite Spritze kann das Betätigungselement losgelassen werden. Dieses bewegt sich unter dem Einfluss eines während der Betätigung gespannten elastischen Elements (z.B. einer Druckfeder) zusammen mit der beweglichen Komponente des Einsatzes wieder in die

Ausgangsposition zurück. Die erste Spritze / zweite Spritze kann dann abgenommen werden und die Dosiervorrichtung kann für den nächsten Zyklus bestückt werden. Die Bewegungsstrecke der Hebel der Dosiervorrichtung ist insbesondere so eingestellt, dass der Kolben nur über einen Teilbereich des Innenraums bewegt wird, sodass nur das im Beriech der Austrittsöffnung gesammelte Plasma, nicht jedoch das im Bereich des Kolbens angereicherte Restblut in die zweite Spritze überführt wird.

Vorzugsweise weist das zweite Gehäuse der zweiten Spritze eine zweite Öffnung auf, die von einem zweiten Kolben verschlossen wird, und einen Zuflussbereich mit einer Zuflussöffnung, die an der der zweiten Öffnung abgewandten Seite des Gehäuses angeordnet ist, wobei der erste Innenraum der ersten Spritze mit dem zweiten Innenraum der zweiten Spritze über die Austrittsöffnung der ersten Spritze und die Zuflussöffnung der zweiten Spritze in Fluidverbindung steht. Insbesondere sind die erste Spritze und die damit verbundene zweite Spritze i n Reihe, also benachbart bzw. hintereinander angeordnet. Dies bedeutet, dass die Spritzen beliebige Größen und Geometrien aufweisen können, solange nur der Austrittsbereich der ersten Spritze mit dem Zutrittsbereich der zweiten Spritze kompatibel bzw. an diesen ankoppelbar ist, um eine Fluidverbindung zwischen der Austritts- und der Zuflussöffnung herzustellen. Insbesondere muss keine der Spritzen mit spezieller Geometrie gefertigt werden, um etwa in den Innenraum der anderen Spritze eingebracht werden zu können, wenn beispielsweise das Plasma direkt aus dem Innenraum der anderen Spritze abgeschöpft werden soll.

Zwischen der ersten Spritze und der zweiten Spritze kann einen Serum- und/oder Plasmafilter angeordnet sein. Diese Filter können ein- oder mehrteilig aufgebaut sein. Sie weisen eine

Zuflussöffnung und eine Austrittsöffnung auf. Das Filterelement kann beispielsweise eine

Lamellenstruktur mit kleinen Spalten umfassen. Sämtliche Elemente des Systems sind vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt. Die erste Spritze, der Filter und die zweite Spritze sind hintereinander / in Reihe angeordnet und stehen mit der jeweils benachbarten Komponente in Fluidverbindung. Die benachbarten Komponenten sind während des Prozesses des Transfers des Serums/Plasmas aus der ersten Spritze in die zweite Spritze aneinander gekoppelt.

Der Serum- und/oder Plasmafilter kann einen Zuflussbereich und einen Austrittsbereich aufweisen, wobei der Zuflussbereich mittels erster Befestigungsmittel am Austrittsbereich der ersten Spritze befestigt ist, und/oder der Austrittsbereich des Serumfilters mittels zweiter Befestigungsmittel am

Eintrittsbereich der zweiten Spritze befestigt ist. Die Verbindungen bzw. Befestigungen zwischen den Komponenten erste Spritze, zweite Spritze, Dosiervorrichtung und ggf. Filter sind vorzugsweise lösbar.Im Rahmen der Erfindung sind alle geeigneten lösbaren Verbindungen, sei es unmittelbar (wie z.B. Schraub- oder Bajonettverbindungen) oder mittelbar (also über ein Zwischen- oder

Verbindungselement) denkbar.

Der erste Kolben der ersten Spritze kann eine Sollbruchstelle aufweisen, die zwischen einem

Kolbenverschluss des ersten Kolbens und einem Betätigungselement des ersten Kolbens angeordnet ist. An der Sollbruchstelle können die Kolbenstange und ggf. der Druckknopf des Kolbens definiert abgebrochen werden, bevor die erste Spritze an der Dosiervorrichtung angebracht wird.

Die Dosiervorrichtung weist insbesondere zweite Verbindungsmittel auf, die kompatibel mit den ersten Verbindungsmitteln der ersten Spritze ausgebildet sind, um eine lösbare Verbindung zwischen dem ersten Gehäuse der ersten Spritze und der Dosiervorrichtung herzustellen.

Die zweiten Verbindungsmittel und die ersten Verbindungsmitteln können beispielsweise einen Bajonettverschluss bilden.

Die erste Spritze und die zweite Spritze sind insbesondere in Reihe aneinander angeschlossen. So ist es möglich, Spritzen zu verwenden, die von Form und Durchmesser her nicht aneinander angepasst sein müssen. Es können unterschiedliche Spritzen und Standardspritzenformen verwendet werden. Die Dosiervorrichtung weist insbesondere einen Einsatz auf, der an der Basis angeordnet ist, wobei der Einsatz eine erste Teilkomponente aufweist, die relativ zur Basis fest angeordnet ist, und eine zweite Teilkomponente, die relativ zur ersten Teilkomponente bewegbar angeordnet ist. Der Einsatz besteht somit aus zwei funktionalen Komponenten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass beispielsweise die relativ zur Basis fest angeordnete Komponente des Einsatzes einteilig/integral mit der Basis oder dem Gehäuse der Dosiervorrichtung ausgebildet ist. Ein elastisches Element, das zwischen den beiden Komponenten des Einsatzes angeordnet ist, legt die relative Position der Komponenten in einer Wartestellung (keine Betätigung des Hebels) fest.

Das wenigstens eine Betätigungselement kann mit der zweiten Teilkomponente starr verbunden und/oder gekoppelt ist. Die zweite d.h. bewegliche Komponente des Einsatzes bewegt sich bei starrer unmittelbarer Verbindung zusammen mit dem Betätigungselement. Der Hubweg und die

Betätigungsstrecke sind in diesem Fall gleich groß. Es ist jedoch auch möglich, dass eine Koppelung des Betätigungselements mit der zweiten d.h. beweglichen Teilkomponente des Einsatzes mittelbar, z.B. über eine Zahnstange und ein Zahnrad, realisiert ist. Durch mittelbare Kopplungen können auch andere Übersetzungsverhältnisse als 1: 1 realisiert werden. Dies kann praktisch sein, wenn der Hubweg besonders lang oder kurz ist, sodass die Betätigungsstrecke durch eine geeignete Übersetzung gegenüber dem Hubweg verkürzt oder verlängert werden kann. Neben linearen Betätigungsstrecken sind auch Betätigungen über drehbare / schwenkbare Betätigungselemente denkbar, wobei die Dreh- / Schwenkbewegung über eine geeignete Übersetzung in eine lineare Hubbewegung der zweiten Teilkomponente des Einsatzes umgesetzt wird.

Die Dosierungsvorrichtung kann zur Begrenzung des Bewegungswegs des wenigstens einen

Betätigungselements vorzugsweise einen Anschlag für das wenigstens eine Betätigungselement und/oder die zweite Teilkomponente des Einsatzes aufweisen. Der Anschlag definiert / begrenzt den Hubweg der zweiten Komponente bzw. die Betätigungsbewegung des Betätigungselements.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Gewinnung von Blutserum und/oder Blutplasma aus Blut, mittels eines Systems nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfasst die Schritte:

a) Aufziehen von Blut in die erste Spritze;

b) Zentrifugieren des im ersten Innenraum der ersten Spritze aufgenommenen Bluts;

c) Verbindung des Gehäuses der ersten Spritze mit der Dosiervorrichtung;

d) Herstellen einer Fluidverbindung zwischen dem ersten Innenraum der ersten Spritze und dem zweiten Innenraum der zweiten Spritze; und e) Bewegen des wenigstens einen Betätigungselements über einen definierten Bewegungsweg.

Nach dem Schritt a) kann die Austrittsöffnung der ersten Spritze mittels eines Stopfens verschlossen werden.

Das Verfahren kann auch folgenden Schritt umfassen: Anschließen eines Plasma- und/oder

Serumfilters zwischen der ersten Spritze und der zweiten Spritze. Das Verfahren kann auch folgenden Schritt umfassen: Abbrechen des Betätigungselements des ersten Kolbens der ersten Spritze vom Kolbenverschluss des ersten Kolbens.

KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figuren und der entsprechenden Beschreibung deutlich. Es zeigen:

Figur 1 eine erste Komponente des erfindungsgemäßen Systems in einer Schnittansicht; Figur 2 ein Detail der ersten Komponente in einer perspektivischen Draufsicht;

Figur 3 an die erste Komponente gekoppelte weitere Komponenten des erfindungsgemäßen

Systems;

Figur 4 eine Betätigungsvorrichtung als eine weitere Komponente des erfindungsgemäßen

Systems in einer Schnittansicht;

Figur 5 ein Detail der Betätigungsvorrichtung aus Figur 4 in einer perspektivischen

Draufsicht;

Figur 6 das Gesamtsystem im zusammengesetzten Zustand in einer Schnittansicht;

Figur 7 das Gesamtsystem im zusammengesetzten Zustand in einer perspektivischen Ansicht.

BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFUHRUNGSBEISPIELE

Die Figur 1 zeigt als erste Komponente des erfindungsgemäßen Systems einen ersten Spritzenkörper 1 mit einem ersten Spritzengehäuse 10, das einen ersten Innenraum 11 begrenzt. Außerdem weist die Spritze 1 einen ersten Kolben 12 auf, der zum einen aus einem in die Öffnung 100 des Gehäuses 10 eingeführten Kolbenverschluss 120, einer Kolbenstange 121 und einem Betätigungselement 122 besteht. Zwischen dem Kolben verschluss 120 und dem Betätigungselement 122 ist eine Sollbruchstelle 123 ausgebildet, um die Kolbenstange 121 und das Betätigungselement 122 bei Bedarf definiert vom Kolben verschluss 120 abtrennen zu können. Insbesondere ist die Sollbruchstelle 123 zwischen der Kolbenstange 121 und dem Kolben verschluss 120 ausgebildet.

An der dem Kolben 12 abgewandten Seite des Gehäuses 10 weist das Gehäuse 10 einen

Austrittbereich 13 mit einer Austrittsöffnung 130 auf. Der Austrittsbereich 13 ist mit

Befestigungsmitteln 14, beispielsweise einem Gewinde, ausgestattet. Außerdem weist die erste Spritze 1 am Gehäuse 10 im Bereich der Öffnung 100 des Gehäuses 10 flügelartige Vor Sprünge 15 auf. Diese Vorsprünge 15 bilden Verriegelungs vor Sprünge, die die spritzenseitigen Komponenten eines Bajonettverschlusses bilden.

Im Beispiel der Figur 1 ist die Austrittsöffnung 130 durch eine Verschlusskappe 16 verschlossen, die an den Befestigungsmittel 14 befestigt, beispielsweise verschraubt ist.

Die Figur 2 ist eine Detaildarstellung des in der Figur 1 in Strichlinien umrandeten Bereichs um die Öffnung 100. Am die Öffnung 100 begrenzenden Rand 101 ist einer der in Umfangsrichtung beabstandeten Vorsprünge 15 dargestellt.

In der Figur 2 sind weitere Komponenten des erfindungsgemäßen Systems gezeigt, die aneinander montiert sind. Die zweite Komponente ist eine Serum- bzw. Plasma- oder Serumfiltereinheit 2, die über einen Verbinder 3 mit der ersten Spritze 1 verbunden ist. Die Plasmafiltereinheit 2 weist als zentrales Element einen Plasmafilter 20 auf, durch den Restblut ausgefiltert wird. Der Plasmafilter 20 kann beispielsweise ein Kunststoffelement sein, das Lamellen aufweist, zwischen denen schmale Durchtritts-Spalte angeordnet sind, durch die lediglich

Serum/Plasma, nicht jedoch Restblut, hindurchtreten kann. Außerdem weist die Serum- bzw.

Plasmafiltereinheit 2 einen Zuflussbereich 21 mit einer Zuflussöffnung zum Eintritt des ungefilterten Serums/ Plasmas zum Filter 20, und einen Abflussbereich 22 mit einer Abflussöffnung 220 zum Abfluss des Serums/Plasmas auf. Der Zuflussbereich 21 weist im Bereich der Öffnung 210

Befestigungsmittel 211 zur Befestigung an des Verbinders, der die Plasmafiltereinheit mit der ersten Spritze 1 koppelt, auf, die komplementär zu den Befestigungsmitteln des Verbinders 3 ausgebildet sind, beispielsweise ein komplementäres Gewinde. Der Abflussbereich 22 weist ebenfalls im Bereich der Abflussöffnung 220 Befestigungsmittel 221 auf, die komplementär zu Befestigungsmitteln einer zweiten Spritze 4 (Serumspritze, Einmalspritze), die im Folgenden näher beschreiben wird, ausgebildet sind, beispielsweise einen oder mehrere

Vorsprünge, die Teile eines Bajonettverschlusses bilden.

Eine weitere Komponente des erfindungsgemäßen Systems ist die genannte zweite Spritze

(Serumspritze) 4. Diese ist in der Darstellung am Abflussbereich 22 des Serumfilters befestigt.

Die zweite Spritze 4 weist ein zweites Gehäuse 40 auf, das einen zweiten Innenraum 41 begrenzt. Außerdem ist ein zweiter Kolben 42 vorgesehen, der bewegbar im zweiten Innenraum 41 des zweiten Gehäuses 40 angeordnet ist, und der die Öffnung 410 des zweiten Gehäuses 30 verschließt.

Auf der dem zweiten Kolben 42 abgewandten Seite weist die zweite Spritze 4 einen Zuflussbereich 43 mit einer Zuflussöffnung 430 auf. Im Bereich der Zuflussöffnung 430 sind Befestigungsmittel 431 ausgebildet, die komplementär zu den Befestigungsmitteln 221 des Austrittsbereichs 22 der

Serumfilteranordnung 2 ausgebildet sind, um die zweite Spritze 4 am Serumfilterausgangsbereich 22 zu befestigen. Die Befestigungsmittel 221 und 431 bilden beispielsweise eine Bajonettverbindung oder eine Schraubverbindung. Die Figur 4 zeigt eine weitere Komponente des erfindungsgemäßen Systems. In der Figur 4 ist eine

Betätigungs- bzw. Dosiervorrichtung 5 dargestellt. Diese besteht im Wesentlichen aus einer Basis, z.B einem Gehäuse 50 aus Kunststoff mit einer oberen Öffnung 500 zum Einführen der ersten Spritze 1 in das Gehäuse 50, und einem Einsatz 51 zur Aufnahme der ersten Spritze 1 bzw. zur Befestigung der ersten Spritze 1 am Einsatz 51.

Der Einsatz 51 weist zwei axial relativ zueinander bewegbare Komponenten 510 und 511 auf, nämlich eine erste Teilkomponente 510, die mittig zentriert und in ihrer axialen Ausrichtung fixiert ist und eine zweite Teilkomponente 511, die die erste Teilkomponente 510 umgreift und axial gegenüber der ersten Teilkomponente 510 nach unten bewegt werden kann. Die Bewegung erfolgt dabei durch Handbetätigung über zwei Hebel 5111 und 5112, die mit der zweiten Teilkomponente 511 starr verbunden sind und gegen die Wirkung der Rückstellkraft einer Druckfeder 512 über einen definierten axialen (Hub)weg nach unten gedrückt werden können. Der Hubweg ist dabei eindeutig durch einen Anschlag 52 definiert. Die Hebel 5111 und 5112 ragen durch schlitzförmige Öffnungen 501 und 502 hindurch nach außen. Gleichzeitig dienen die Schlitze 501 und 502 als Führungen für die zweite Teilkomponente 511 des Einsatzes 51. Die zweite Teilkomponente 511 des Einsatzes 51 ist auch in der Figur 5 dargestellt. Die zweite Teilkomponente 511 weist einen in etwa zylindrischen Wandabschnitt 5113 auf, der nach innen hin eine Aufnahme 5114 begrenzt bzw. definiert. Der Durchmesser des zylindrischen Wandabschnitts 5113 entspricht in etwa dem Durchmesser des durch den äußeren Rand der flügelartige Vorsprünge 15 der ersten Spritze 1 definierten Durchmessers. An der Innenseite des Wandabschnitts 4113 sind in Umfangsrichtung abschnittsweise nach innen ragende Vorsprünge 5115a-5115c ausgebildet, die zwischen dem Boden 5116 der zweiten Teilkomponente 511 und dem unteren Rand der Vorsprünge 5115a-5115c Nuten 4117a, 5117b,... ausbilden, in die die Vorsprünge 15 der ersten Spritze 1 durch eine Drehbewegung in Eingriff gebracht werden können, sodass die Vorsprünge 15 der ersten Spritze 1 und die Nuten 5117a, 5117b, ... eine Bajonettverbindung ausbilden.

Im Folgenden wird die Funktionsweise des Systems beschrieben.

In einem ersten Schritt wird in die erste Spritze 1 (ggf. vorbehandeltes) Blut aufgezogen.

Anschließend wird die Austrittsöffnung 130 verschlossen, beispielsweise durch einen

Verschlussstopfen 16, der mittels einer Schraubverbindung an den Befestigungsmitteln 14 der Spritze 1 befestigt werden kann. Die erste Spritze 1 wird in diesem Zustand so in einer Zentrifuge platziert, dass sich Serum bzw. Plasma und Restblut im Innenraum 11 der Spritze 1 trennen. Dabei soll sich das Plasma/Serum auf der Seite der Austrittsöffnung 130, das Restblut auf der Seite der

Gehäuseöffnung 100 sammeln bzw. anreichern.

Das Betätigungselement 122 und die Kolbenstange 121 des Kolbens 12 können vom

Verschlusselement 120 vor oder nach dem Zentrifugieren an der Sollbruchstelle 123 abgebrochen werden.

Im nächsten Schritt wird das Gesamtsystem zusammengesetzt. Die Figuren 6 und 7 zeigen das System in zusammengesetztem Zustand.

Dabei wird der Zuflussbereich 21 der Serumfiltereinheit 2 über einen Verbinder 3 am

Austrittsbereich 13 der ersten Spritze 1 befestigt. Der Eintrittsbereich 43 der zweiten Spritze 4 wird am Austrittsbereich 22 des Serumfilters 2 befestigt. Die erste Spritze 1 wird in die Aufnahme 5114 der ersten Teilkomponente 511 des Einsatzes 51 der Betätigungsvorrichtung 4 eingeführt. Dabei wird der obere Bereich des Spritzengehäuses 10, der dem Bereich der Öffnung 100 entspricht und der

Austrittsöffnung 130 gegenüber liegt, in die Aufnahmeöffnung 500 der Basis bzw. des Gehäuses 50 und die Aufnahme 5114 der zweiten Teilkomponente 511 eingeführt. Mit Hilfe des an der zweiten Teilkomponente 511 des Einsatzes 51 vorgesehenen Bajonettverschlusses 5117a, 5117b,... wird die erste Spritze 1, durch Eingriff der Vorsprünge 15 in die Bajonettlaschen oder Nuten 5117a, 5117b,..., durch Drehung der Spritze 1 relativ zur Betätigungsvorrichtung 5 in der Aufnahme 5114 axial fixiert. Beim Herunterdrücken der Hebel 5111 und 5112 wird das Gehäuse 10 der ersten Spritze 1 zusammen mit der zweiten Teilkomponente 511 des Einsatzes 51 nach unten bewegt, während die erste, fixierte Teilkomponente 510 des Einsatzes 51 gegen den Kolbenverschluss 120 drückt und diesen relativ zum Gehäuse 10 in den Innenraum 11 der Spritze 1 hineindrückt.

Auf diese Weise wird das auf der Seite der Austrittsöffnung 130 im Innenraum 11 gesammelte bzw. angereicherte Plasma/Serum über die Austrittsöffnung 130 in die Eintrittsöffnung 210 des Filters, durch den Filter 20 hindurch und durch die Austrittsöffnung 220 der Filtervorrichtung 2 in die zweite Spritze 3 gepresst. Der Kolben 32 der zweiten Spritze 3 bewegt sich dabei axial in Richtung der Gehäuseöffnung 310 des Gehäuses 30 der zweiten Spritze 3.

Erreichen die Hebel 5111 und 5112 der Betätigungs Vorrichtung 5 den Anschlag 52, ist der Vorgang des Ausbringens des Serums aus der ersten Spritze 1 abgeschlossen. Eine definierte Menge an

Serum/Plasma wurde über den Serumfilter 20 in die zweite Spritze 4 gedrückt und dort gesammelt. In der ersten Spritze 1 verbleibt im Wesentlichen Restblut. Durch die bereitgestellten Hilfsmittel und den Einsatz eines Plasmafilters 20 kann definiert besonders reines Serum/Plasma aus Blut gewonnen werden.