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Title:
SYSTEM AND METHOD FOR TESTING A DRIVER ASSISTANCE SYSTEM ON A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/163745
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system for testing a driver assistance system (2) of a motor vehicle (3), wherein a driver assistance system (2) comprises a control unit (7) for processing sensor signals, which is configured to process sensor signals from at least one environment sensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) of the motor vehicle (3), wherein the environment sensor is configured to capture environmental information and to convert same into sensor signals. The system (1) comprises: a chassis dynamometer (4) which is configured to operate at least one drive train of the motor vehicle; at least one simulation module (8a, 8b), wherein the simulation module accommodates at least one environment sensor (6a, 6b, 6c) and comprises a stimulation device (9a, 9b, 9c) allocated to said environment sensor. The environment sensor accommodated by the simulation module (8a, 8b) corresponds, in particular functionally and/or structurally, to the environment sensor (6a, 6b, 6c) of the motor vehicle (3) or is the environment sensor of the motor vehicle. In order to analyse the driver assistance system (2) in a precisely controlled environment, a first simulation module (8a) and a second simulation module (8b) are, for example, connected to the control unit (7) in order to simulate an environment scenario, in particular a vehicle environment or a driving situation, for the driver assistance system. An environment sensor of the motor vehicle (3) is designed, for example, as an ultrasonic sensor, a radar sensor (6c, 6e), a lidar sensor (6b) or a camera (6a, 6d). The sensor signal of the camera (6a) can be processed, for example, by the control unit (7) instead of the sensor signal from the camera (6d) of the vehicle (3). A bumper (10) mounted in the second simulation module (8b) is preferably equipped with environment sensors (6b, 6c) that are constructionally and/or functionally identical to those in the bumper of the vehicle (3).

Inventors:
DUESER TOBIAS (DE)
Application Number:
PCT/AT2021/060056
Publication Date:
August 26, 2021
Filing Date:
February 19, 2021
Export Citation:
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Assignee:
AVL LIST GMBH (AT)
International Classes:
G06K9/00; G01M17/007; G01S7/40; G01S7/497; G01S13/931; G01S17/931
Domestic Patent References:
WO2019119012A12019-06-27
WO2013174974A12013-11-28
Foreign References:
DE102014118625A12016-06-16
DE102018205804A12019-10-17
Attorney, Agent or Firm:
HAHNER, Ralph (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. System (1 ) zum T esten eines Fahrerassistenzsystems (2) eines Kraftfahrzeugs (3), wobei das Fahrerassistenzsystem (2) eine Steuerungseinheit (7) zur Verarbeitung von Sensorsignalen aufweist, welche eingerichtet ist, Sensorsignale wenigstens ei nes Umgebungssensors (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) des Kraftfahrzeugs (3) zu verarbeiten, wobei der wenigstens eine Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) dazu eingerichtet ist, Umgebungsinformationen zu erfassen und in Sensorsignale umzuwandeln, wobei das System (1) aufweist: einen Fahrzeugprüfstand (4), in der Weise eingerichtet, dass ein Antriebsstrang (5) des Kraftfahrzeugs (3) betrieben werden kann; wenigstens ein Simulationsmodul (8a, 8b), wobei das Simulationsmodul (8a, 8b) wenigstens einen Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) aufnimmt oderaufnehmen kann und eine diesem Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) zugeordnete Stimu lationseinrichtung (9a, 9b, 9c) aufweist; wobei der vom Simulationsmodul (8a, 8b) aufgenommene oder aufnehmbare Um gebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e), insbesondere funktional und/oder strukturell, dem wenigstens einen Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) des Kraftfahrzeugs entspricht oder der wenigstens eine Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) des Kraftfahrzeugs (3) ist; und wobei das Simulationsmodul (8a, 8b) zur Signalübertragung mit dem Fahrzeug prüfstand (4) verbunden ist, um ein Sensorsignal von dem Simulationsmodul (8a, 8b) an die Steuerungseinheit (7) des Fahrerassistenzsystems (2) zu übertragen.

2. System (1) nach Anspruch 1 , wobei das Simulationsmodul (8a, 8b) ausgebildet ist, Sensorsignale zu erzeugen, die Umgebungsinformationen aus der Perspektive des Umgebungssensors (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) des Kraftfahrzeugs (3) abbilden.

3. System (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Simulationsmodul (8a, 8b) aus schließlich mittels einer Verbindung zur Signalübertragung mit dem Fahrzeugprüf stand (4), insbesondere der Steuerungseinheit (7), verbunden ist, vorzugsweise mittels eines Leitungskabels, eines Bussystems, insbesondere eines Feldbusses, und/oder mittels einer drahtlosen Verbindung.

4. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der vom Simulationsmodul (8a, 8b) aufnehmbare oder aufgenommene Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) mit dem von ihm ersetzten Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) des Fahreras sistenzsystems (2) identisch ist.

5. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das System (1) zumindest zwei Simulationsmodule (8a, 8b) aufweist oder aufnehmen kann, wobei sich we nigstens zwei dieser Simulationsmodule in dem von ihnen aufgenommenen Um gebungssensoren (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) angewandten Messprinzip unterscheiden.

6. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das wenigstens eine Simula tionsmodul (8a, 8b) zumindest zwei Umgebungssensoren (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) auf weist oder aufnehmen kann, wobei sich wenigstens zwei dieser Umgebungssenso ren (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) in dem von ihnen angewandten Messprinzip unterscheiden.

7. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der wenigstens eine Umge bungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) in einem Bauteil (10), insbesondere einem Bauteil (10) des Kraftfahrzeugs (3), vorzugsweise der Karosserie des Kraftfahrzeugs (3), angeordnet und/oder verbaut ist, und dieses Bauteil (10) von dem wenigstens ei nen Simulationsmodul (3) aufnehmbar oder aufgenommen ist.

8. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Simulationsmodul (8a, 8b), insbesondere der von dem Simulationsmodul (8a, 8b) aufgenommene oder aufnehmbare Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) und die Stimulationseinrich tung (9a, 9b, 9c), als bauliche Einheit ausgeführt, vorzugsweise von einem Ge häuse umfasst ist bzw. sind.

9. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Stimulationseinrichtung (9a, 9b, 9c) eingerichtet ist, vorzugsweise basierend auf einem Signal, welches von dem wenigstens einen von der Simulationseinrichtung (9a, 9b, 9c) aufgenomme nen Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) ausgesendet wird, ein Antwortsignal für den Empfang durch diesen Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) zu erzeugen, wobei das Antwortsignal vorzugsweise basierend auf einer simulierten Testumge bung erzeugt wird.

10. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das System (1) wenigstens einen Signalumwandler, insbesondere einen Perception-Chip einer Kamera, we nigstens eines weiteren Umgebungssensors (6a, 6b, 6c, 6d, 6e), aufweist, welcher eingerichtet ist, ein Sensorsignal an die Steuerungseinrichtung (7) des Kraftfahr zeugs (3) zu übertragen und das Sensorsignal auf Basis von Sensorrohdaten zu erzeugen, wobei die Sensorrohdaten in den Signalumwandler eingespeist werden und dieser das Sensorsignal erzeugt.

11. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das System (1) wenigstens eine Vorrichtung aufweist, die dazu eingerichtet ist, ein simuliertes Sensorsignal, insbesondere in Form von Objektlisten und/oder Objektdaten, zu erzeugen, und an die Steuerungseinheit (7) des Fahrerassistenzsystems (2) zu übertragen.

12. Verfahren (100) zum Testen eines Fahrerassistenzsystems (2) eines Kraftfahr zeugs (3) auf einem Fahrzeugprüfstand (4), insbesondere mittels eines Systems (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend die folgenden Schritte:

- Simulieren (S4) einer Testumgebung mittels wenigstens eines Simulationsmo duls (8a, 8b);

- Erzeugen (S5) eines Sensorsignals mittels des wenigstens einen Simulations moduls (8a, 8b) zur Verarbeitung durch eine Steuerungseinheit (7) des Fahrer assistenzsystems (2) anstelle eines Sensorsignals von wenigstens einem Um gebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) des Kraftfahrzeugs (3); und

- Betreiben (S6) eines Antriebsstranges (5) des Kraftfahrzeugs (3) auf dem Fahr zeugprüfstand (4) unter Einsatz des Fahrerassistenzsystems (2) auf der Grund lage des mittels des wenigstens einen Simulationsmoduls (8a, 8b) erzeugten Sensorsignals.

13. Verfahren (100) zum Testen eines Fahrerassistenzsystems (2) eines Kraftfahr zeugs (3) auf einer Teststrecke, aufweisend die folgenden Schritte:

- Simulieren (S4) einer Testumgebung mittels wenigstens eines Simulationsmo duls (8a, 8b);

- Erzeugen (S5) eines Sensorsignals mittels des wenigstens einen Simulations moduls (8a, 8b) zur Verarbeitung durch eine Steuerungseinheit (7) des Fahrerassistenzsystems (2) anstelle eines Sensorsignals von wenigstens ei nem Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) des Kraftfahrzeugs (3); und

- Betreiben (S6) des Kraftfahrzeugs (3) auf der Teststrecke unter Einsatz des Fahrerassistenzsystems (2) auf der Grundlage des mittels des wenigstens ei nen Simulationsmoduls (8a, 8b) erzeugten Sensorsignals.

14. Verfahren (100) nach Anspruch 12 oder 13, zusätzlich aufweisend die Schritte:

- Montieren (S2) wenigstens eines Umgebungssensors (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) an oder in dem wenigstens einen Simulationsmodul (8a, 8b); und

- Zuordnen (S3) einer Stimulationseinrichtung (9a, 9b, 9c) zu diesem Umge bungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e).

15. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, aufweisend den Schritt:

- Montieren (S2) eines Bauteils (10), insbesondere eines Bauteils (10) des Kraft fahrzeugs (3), mit mindestens einem darin angeordneten und/oder verbauten Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) in oder an dem wenigstens einen Simu lationsmodul (8a, 8b).

16. Verfahren (100) nach Anspruch 15, zusätzlich aufweisend den Schritt:

- Demontieren (S1) eines Bauteils (10) des Kraftfahrzeugs (3) mit mindestens einem darin angeordneten und/oder verbauten Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) von dem Kraftfahrzeug (3), um ein Montieren (S2) dieses Bauteils in das Simulationsmodul (8a, 8b) zu ermöglichen.

17. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 12 bis 16, zusätzlich aufweisend den

Schritt:

- Unterbinden einer Signalübertragung des Umgebungssensors (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) des Kraftfahrzeugs (3) an die Steuerungseinrichtung (7).

18. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 12 bis17, wobei der Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) der Umgebungssensors (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) des Kraftfahrzeugs (3) ist.

9. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 12 bis 18, wobei das Simulationsmodul (8a, 8b) den Umgebungssensor (6a, 6b, 6c, 6d, 6e) und eine Stimulationseinrich tung (9a, 9b, 9c) aufnimmt oder aufnehmen kann und als bauliche Einheit ausge führt ist, vorzugsweise von einem Gehäuse umfasst ist.

Description:
System und Verfahren zum Testen eines Fahrerassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Testen eines Fahrerassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs und ein Verfahren zum Testen eines Fahrerassistenzsystem eines Kraftfahrzeugs auf einem Fahrzeugprüfstand.

Moderne Fahrerassistenzsysteme sind aufgrund des durch sie gebotenen Komforts und der durch sie erhöhten Fahrsicherheit mittlerweile weit verbreitet. Die Entwicklung solcher Systeme basiert zunehmend auf dem sogenannten „from road to rig“-Ansatz, in dessen Rahmen Tests der Fahrerassistenzsysteme nicht in einer realen Umgebung, sondern in einer simulierten Umgebung durchgeführt werden.

Der „from road to rig“-Ansatz wird beispielsweise in sogenannten „Vehicle-in-the-Loop“- Anwendungen umgesetzt, in denen ein Fahrzeug wie in einer realen Umgebung betrieben werden kann, die Wechselwirkung des Fahrzeugs mit seiner Umgebung jedoch künstlich und damit in einer kontrollierten Weise erzeugt werden. So ist es beispielsweise bekannt, Simulationsvorrichtungen an oder vor Sensoren, die zur Messung von Abständen einge richtet sind, am Fahrzeug anzuordnen, um Objekte in verschiedenen Abständen zum Fahrzeug zu simulieren. Es ist damit möglich, die Reaktionen eines Fahrerassistenzsys tems auf die Objekte und deren Abstände zum Fahrzeug zu testen.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Überprüfung eines Fahrerassistenz systems auf einem Fahrzeugprüfstand zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein System zum Testen eines Fahrerassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs und ein Verfahren zum Testen eines Fahrerassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs auf einem Fahrzeugprüfstand gemäß den unabhängigen Ansprüchen.

Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein System zum Testen eines Fahrerassistenzsys tems eines Kraftfahrzeugs, wobei ein Fahrerassistenzsystem eine Steuerungseinheit zur Verarbeitung von Sensorsignalen aufweist, welche eingerichtet ist, Sensorsignale wenigs tens eines Umgebungssensors des Kraftfahrzeugs zu verarbeiten, wobei der Umgebungs sensor dazu eingerichtet ist, Umgebungsinformationen zu erfassen und in Sensorsignale umzuwandeln. Das System weist einen Fahrzeugprüfstand auf, der eingerichtet ist, wenigstens einen Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs zu betreiben, wenigstens ein Simu lationsmodul, wobei das Simulationsmodul wenigstens einen Umgebungssensor aufnimmt und eine diesem Umgebungssensor zugeordnete Stimulationseinrichtung aufweist. Insbe sondere ist ein Umgebungssensor eine Anordnung aus mehreren Umgebungssensoren, wobei dieser Anordnung eine einzige Simulationseinrichtung zugeordnet ist oder jedem der einzelnen Umgebungssensoren der Anordnung eine Simulationseinrichtung zugeord net ist. Der vom Simulationsmodul aufgenommene Umgebungssensor entspricht, insbe sondere funktional und/oder strukturell, dem Umgebungssensor des Kraftfahrzeugs oder ist der Umgebungssensor des Kraftfahrzeugs. Das Simulationsmodul ist mit dem Fahr zeugprüfstand zur Signalübertragung verbunden, um ein Sensorsignal von dem Simulati onsmodul an die Steuerungseinheit des Fahrerassistenzsystems zu übertragen. Diese Verbindung zur Signalübertragung ist insbesondere als unmittelbare Verbindung oder mit telbar über eine Simulationsplattform bzw. eine Simulationsschnittstelle ausgebildet. Be vorzugt ist die signaltechnische Verbindung über eine Integrationsplattform gewährleistet.

Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Testen eines Fahrerassistenz systems eines Kraftfahrzeugs auf einem Fahrzeugprüfstand, aufweisend die Schritte des Simulierens einer Testumgebung mittels wenigstens eines Simulationsmoduls; des Erzeu gens eines Sensorsignals mittels des wenigstens einen Simulationsmoduls zur Verarbei tung durch eine Steuerungseinheit des Fahrerassistenzsystems anstelle eines Sensorsig nals von wenigstens einem Umgebungssensor des Kraftfahrzeugs, welcher vorzugsweise an oder in dem Kraftfahrzeug (3) angebracht ist. Des Weiteren weist das Verfahren den Schritt des Betreibens eines wenigstens des Antriebsstranges des Kraftfahrzeugs auf dem Fahrzeugprüfstand unter Einsatz des Fahrerassistenzsystems auf der Grundlage des Sensorsignals auf.

Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Testen eines Fahrerassistenz systems eines Kraftfahrzeugs auf einer Teststrecke, aufweisend die folgenden Schritte:

Simulieren einer Testumgebung mittels wenigstens eines Simulationsmoduls;

Erzeugen eines Sensorsignals mittels des wenigstens einen Simulationsmoduls zur Ver arbeitung durch eine Steuerungseinheit des Fahrerassistenzsystems anstelle eines Sen sorsignals von wenigstens einem Umgebungssensor des Kraftfahrzeugs; und Betreiben des Kraftfahrzeugs auf der Teststrecke unter Einsatz des Fahrerassistenzsys tems auf der Grundlage des mittels des wenigstens einen Simulationsmoduls erzeugten Sensorsignals.

Ein Umgebungssensor im Sinne der Erfindung ist insbesondere eine Vorrichtung zum Er fassen und/oder Messen von physikalischen Größen aus seiner Umgebung, insbesondere dem Umfeld des Kraftfahrzeugs. Vorzugsweise ist der Umgebungssensor dazu eingerich tet, die Umgebung bzw. das Umfeld des Kraftfahrzeugs zu sondieren, insbesondere ab zutasten. Der Umgebungssensor weist vorzugsweise einen Aufnehmer und einen Signal- umwandler auf, wobei der Aufnehmer vorzugsweise auf die physikalische oder chemische Messgröße unmittelbar anspricht bzw. deren Eigenschaft quantitativ und/oder qualitativ erfasst und der Signalumwandler diese erfasste Eigenschaft in ein vorzugsweise elektrisch weiterleitbares Signal umwandelt.

Der Umgebungssensor ist vorzugsweise als aktiver Sensor, insbesondere als Infrarotka mera, Ultraschallsensor, Radarsensor und/oder Lidarsensor ausgebildet und insbeson dere dazu eingerichtet, Schallwellen bzw. elektromagnetische Wellen auszusenden und von der Umgebung bzw. dem Umfeld des Kraftfahrzeugs beeinflusste, insbesondere an Objekten reflektierte, Schallwellen bzw. elektromagnetische Wellen zu empfangen. Weiter bevorzugt ist ein Umgebungssensor als passiver Sensor bzw. Empfänger, insbesondere als Kamera oder GPS-Empfänger ausgebildet. Der Umgebungssensor ist vorzugsweise dazu eingerichtet, anhand eines empfangenen Messsignals, insbesondere eines Antwort signals der Stimulationseinrichtung, ein Sensorsignal zu erzeugen, welches das Messsig nal und/oder die in Ihm enthaltene Information charakterisiert.

Ein Simulationsmodul im Sinne der Erfindung weist insbesondere einen Umgebungs sensor und eine diesem zugeordnete Stimulationseinrichtung auf. Die Stimulationseinrich tung ist vorzugsweise dazu eingerichtet, dem ihr zugeordneten Umgebungssensor ein Messsignal, insbesondere ein Antwortsignal und/oder eine Messgröße zur Verfügung zu stellen. Mittels des von der Stimulationseinrichtung generierten bzw. modulierten Messig- nals wird insbesondere eine Umgebung, vorzugsweise eine Fahrzeugumgebung oder eine Fahrsituation des Kraftfahrzeugs, simuliert. Dieses Messignal ist vorzugsweise durch eine physikalische Messgröße charakterisiert, die wiederum vorzugsweise von dem Aufnehmer des Umgebungssensors erfasst und vom Signalumwandler des Umgebungssensors in ein Sensorsignal umgewandelt wird. Vorzugsweise ist jedem Umgebungssensor eines Simu lationsmoduls wenigstens eine Stimulationseinrichtung zugeordnet, besonders bevorzugt in einer Eins-zu-eins-Zuordnung, um eine möglichst spezifische Bereitstellung eines Messsignals bzw. Antwortsignals für den Umgebungssensor zu ermöglichen.

Ein Fahrerassistenzsystem im Sinne der Erfindung ist vorzugsweise ein System für assis tiertes Fahren, ein System für teilautomatisiertes Fahren, ein System für hochautomati siertes Fahren, ein System für vollautomatisiertes Fahren oder ein System für autonomes Fahren, insbesondere entsprechen diese jeweiligen Systeme zum automatisierten Fahren der Klassifizierung und/oder Definition der Norm SAE J3016.

Ein Fahrzeugprüfstand im Sinne der Erfindung ist insbesondere dazu eingerichtet, einen Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs und/oder Teile hiervon bzw. Komponenten des Kraft fahrzeugs oder das Kraftfahrzeug zu betreiben, insbesondere auch eine Lenkung des Kraftfahrzeugs. Vorzugsweise ist der Fahrzeugprüfstand ein Rollenprüfstand oder ein An triebsstrangprüfstand. Beim Betrieb des Antriebstrangs und/oder des Kraftfahrzeugs auf dem Fahrzeugprüfstand wird vorzugsweise eine reale Fahrsituation simuliert. Insbeson dere wird ein realer Betrieb des Kraftfahrzeugs abgebildet bzw. simuliert, insbesondere die physikalischen Kräfte und Umgebungsbedingungen denen ein Kraftfahrzeug bei einer realen Fahrt ausgesetzt ist. Demnach wirken an dem Kraftfahrzeug auf dem Fahrzeug prüfstand Kräfte, welche an eine an dem Kraftfahrzeug angeordnete Stimulationseinheit übertragen werden bzw. werden könnten. Dadurch können insbesondere empfindliche Komponenten von Stimulationseinrichtungen beschädigt werden oder eine Signalübertra gung zwischen Stimulationseinheit zu ihrem zugeordneten Umgebungssensor kann durch Vibrationen beeinträchtigt sein.

Die Erfindung basiert insbesondere auf dem Ansatz, das Fahrerassistenzsystem in einem Kraftfahrzeug auf dem Fahrzeugprüfstand zumindest teilweise auf der Grundlage von Sensorsignalen zu betreiben, die eine simulierte Umgebung bzw. ein simuliertes Verkehrs szenario, charakterisieren. Vorzugsweise werden die Sensorsingale, welche von der Steu erungseinheit des Fahrerassistenzsystems verarbeitet werden von dem Simulationsmodul erzeugt. Die Simulation der Umgebung bzw. der Fahrsituation, insbesondere die Erzeu gung des Sensorsignals, wird dabei vorzugsweise durch das Simulationsmodul realisiert. Insbesondere wird das Sensorsignal durch den vom Simulationsmodul aufgenommenen Umgebungssensor, und zumindest nicht ausschließlich durch die in oder an dem Kraft fahrzeug angeordneten Umgebungssensoren, abgebildet. Vorzugsweise weist ein erfin dungsgemäßes System mehrere Simulationsmodule auf, deren Umgebungssensoren vorzugsweise auf unterschiedlichen Messprinzipien beruhen. Ein derart ausgebildetes System bietet eine hohe Flexibilität und die Möglichkeit ein Fahrerassistenzsystem umfas send zu prüfen.

Besonders bei einer Simulation einer Umgebung beruhend auf Sensorsignalen mehrerer Umgebungssensoren, kann jedem Umgebungssensor jeweils eine Stimulationseinheit zu geordnet sein. Aufgrund der beschränkten räumlichen Gegebenheiten an oder um ein zu testendes Kraftfahrzeug auf dem Fahrzeugprüfstand ist eine Installation mehrerer Stimu lationseinheiten schwierig zu realisieren, gerade wenn die verschiedenen Stimulationsein heiten jeweils zugehörige Abschirmungsvorrichtungen aufweisen oder die Zugänglichkeit der Umgebungssensoren nur eingeschränkt vorhanden ist.

Das erfindungsgemäße Simulationsmodul ist vorzugsweise als eine separate bauliche Einheit des, vorzugsweise modular ausgebildeten, Systems ausgebildet, die unabhängig von dem Kraftfahrzeug bzw. dem Fahrzeugprüfstand positioniert und betrieben werden kann. Mittels des Simulationsmoduls kann die Erzeugung des Sensorsignals vorzugs weise räumlich unabhängig von der realen bzw. gebrauchsmäßigen Position des Umge bungssensors stattfinden. Durch die physische, insbesondere räumliche, Abkopplung des Simulationsmoduls von dem Kraftfahrzeug wird insbesondere die Simulation der Umge bung durch das Simulationsmodul verbessert. Damit ist es möglich, insbesondere das Kraftfahrzeug unverändert, insbesondere ohne Anbauten oder Aufbauten für Stimulations einheiten für Umgebungssensoren, auf dem Fahrzeugprüfstand zu betreiben und/oder zu testen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Simulationsmodul dazu ausgebildet, Sen sorsignale zu erzeugen, um Umgebungsinformationen aus der Perspektive des Umge bungssensors des Kraftfahrzeugs abzubilden. Der Steuerungseinheit wird so eine be sonders präzise Simulation einer Umgebung zur Verarbeitung bereitgestellt. Derartige Sensorsignale beinhalten vorzugsweise Informationen über Wechselwirkungen mit wei teren Umgebungssensoren des Kraftfahrzeugs. Die Überprüfung von Umgebungssenso ren, insbesondere einzelnen Umgebungssensoren, bzw. deren Einfluss auf das Fahrer assistenzsystem kann so besonders realitätsnah abgebildet werden.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Simulationsmodul ausschließlich mittels einer Verbindung zur Signalübertragung mit dem Fahrzeugprüfstand, insbesondere mit der Steuerungseinheit verbunden. Vorzugsweise ist diese Verbindung in Form eines oder mehrerer Leitungskabel, eines Bussystems, insbesondere eines Feldbusses oder mittels einer drahtlosen Verbindung zur Datenübertragung realisiert. Somit ist keine zusätzliche Schnittstelle zur Signalübertragung nötig.

Dadurch wird eine physische, insbesondere räumliche, Trennung von Simulationsmodul und Fahrzeugprüfstand ermöglicht. Hierdurch kann eine Übertragung von Bewegungen, insbesondere von Stößen oder Vibrationen, von dem Kraftfahrzeug bzw. dem Fahrzeug prüfstand auf das Simulationsmodul vermieden oder sogar gänzlich verhindert werden. Die Stimulation des Umgebungssensors des Simulationsmoduls durch die Stimulations einrichtung kann somit ohne physikalische Beeinträchtigung erfolgen, der Umgebungs sensor erfasst das von der Stimulationseinrichtung ausgesandte Messsignal vorzugs weise störungsfrei und erzeugt somit ein Sensorsignal, welches das simulierte Umge bungsszenario vorzugsweise unverfälscht wiedergibt.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform ist der vom Simulationsmodul aufge nommene Umgebungssensor mit dem von ihm ersetzen Umgebungssensor des Fahrer assistenzsystems identisch. Wird das Sensorsignal, welches der Steuerungseinheit zur Verarbeitung bereitgestellt wird, von einem identischen Umgebungssensoren bereitge stellt, ist eine besonders realitätsnahe Signalgüte im Überprüfungskontext sichergestellt. Insbesondere ist der vom Simulationsmodul aufgenommene Umgebungssensor mit dem von ihm ersetzen Umgebungssensor des Fahrerassistenzsystems baugleich und/oder zumindest funktionsgleich ausgebildet.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform weist das System zumindest zwei Simu- lationsmodule auf, wobei sich wenigstens zwei dieser Simulationsmodule in dem von ihnen aufgenommenen Umgebungssensoren angewandten Messprinzip unterscheiden. Unter Einsatz verschiedener Simulationsmodule können die einzelnen Umgebungssenso ren und ihr Einfluss auf das Fahrerassistenzsystem, insbesondere unabhängig voneinan der, getestet werden. Gegenseitige Beeinflussung und/oder Wechselwirkungen von Um gebungssensoren, welche insbesondere durch Interferenzen und Überlappungen von Messbereichen zum T ragen kommen, können so verringert oder sogar vermieden werden oder gezielt analysiert werden Gleichermaßen kann vorgesehen sein, in einem System mehrere Simulationsmodule be ruhend auf gleichen, unterschiedlichen oder einer Kombination von gleichen und unter schiedlichen Messprinzipien einzusetzen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das wenigstens eine Simulations modul wenigstens zwei Umgebungssensoren auf, wobei sich zwei dieser Umgebungs sensoren in dem von ihnen angewandten Messprinzip unterscheiden. Bei Einsatz von zwei oder mehreren Umgebungssensoren, insbesondere wenn diese auf unterschiedlichen Messprinzipien beruhen und insbesondere bei aktiver Signalaussendung durch den Um gebungssensor, können Messbereiche überlappen und Wechselwirkungen bzw. eine ge genseitige, insbesondere unerwünschte, Beeinflussung stattfinden. Um diese gegensei tige Beeinflussung bei einer Überprüfung des Fahrerassistenzsystems zu berücksichtigen, kann es vorteilhaft sein, diese Umgebungssensoren in relativer Nähe in einem einzigen Simulationsmodul anzuordnen um die Wechselwirkungen abzubilden.

Ferner kann vorgesehen sein, Umgebungssensoren beruhend auf gleichen, ähnlichen und/oder unterschiedlichen Kombination von diesen in einem eigenen Simulationsmodul vorzusehen, um deren Wechselwirkungen auf- und miteinander beim Testen des Fahrer assistenzsystems authentisch abzubilden bzw. zu berücksichtigen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der wenigstens eine Umgebungs sensor in einem Bauteil, insbesondere einem Bauteil des Kraftfahrzeugs, vorzugsweise der Karosserie des Kraftfahrzeugs, angeordnet und/oder verbaut, und dieses Bauteil ist von dem wenigstens einen Simulationsmodul aufnehmbar. Ein solches Bauteil kann, ins besondere als Ganzes von einem zu testenden Kraftfahrzeug demontiert und in oder an ein Simulationsmodul montiert werden. Alternativ kann ein zweites, insbesondere bauglei ches Bauteil in oder an dem Simulationsmodul montiert sein.

Eine derartige Ausgestaltung des Simulationsmoduls ermöglicht eine besonders realitäts nahe Abbildung einer Umgebung mittels der erzeugten Sensorsignale, da Wechselwirkun gen und bauliche Besonderheiten, die sich insbesondere aus der speziellen Positionierung der Umgebungssensoren in oder an dem Bauteil ergeben, abgebildet werden und bei der Verarbeitung durch die Steuerungseinheit berücksichtigt werden. Auch können Umge bungssensoren in Bauteilen derart angeordnet sein, dass sie in der Einbausituation im Kraftfahrzeug, insbesondere für eine Stimulation durch eine Stimulationseinrichtung nicht oder nicht gut zugänglich sind. Durch eine Demontage des Bauteils von dem Kraftfahrzeug oder durch Bereitstellen eines baugleichen Exemplars des Bauteils und Verwendung die ses Bauteils als Umgebungssensor des Simulationsmoduls, kann die wenigstens eine Sti mulationseinrichtung einfacher zugeordnet bzw. platziert werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Simulationsmodul, insbesondere der von der Simulationseinrichtung aufgenommene Umgebungssensor und die Stimulati onseinrichtung, als bauliche Einheit ausgeführt, vorzugsweise von einem Gehäuse um fasst. Vorzugsweise weist ein Simulationsmodul mit einem Material, das insbesondere zum Absorbieren eines von Umgebungssensor ausgesendeten Signals geeignet ist, auf, sodass von Umgebungssensor ausgesendete Signale, die nicht unmittelbar auf die Stimu lationseinrichtung treffen, absorbiert werden. Weiter vorzugsweise ist das Simulationsmo dul derart abgeschirmt ausgebildet, dass eine Verbreitung des Messignals über das Simu lationsmodul hinaus verringert, vorzugsweise vermieden wird. Eine individuelle, unver fälschte Betrachtung der einzelnen erzeugten Sensorsignale ist hierdurch begünstigt. Zu dem ist eine Handhabung eines, mehrerer oder verschiedener Simulationsmodule inner halb des Systems vereinfacht, da diese als bauliche Einheit leichter platziert und unab hängig voneinander betrieben werden können.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Stimulationseinrichtung eingerich tet, vorzugsweise basierend auf einem Signal, welches von dem wenigstens einen von der Simulationseinrichtung aufgenommenen Umgebungssensor ausgesendet wird, ein Ant wortsignal für den Empfang durch diesen Umgebungssensor zu erzeugen, wobei das Antwortsignal vorzugsweise basierend auf einer simulierten Testumgebung erzeugt wird.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das System wenigstens einen Sig- nalumwandler, insbesondere einen Perception-Chip einer Kamera, wenigstens eines wei teren Umgebungssensors, auf. Der Signalumwandler ist eingerichtet, ein Sensorsignal an die Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs zu übertragen und das Sensorsignal auf Basis von Sensorrohdaten zu erzeugen, wobei die Sensorrohdaten in den Signalumwand ler eingespeist werden und dieser das Sensorsignal erzeugt.

Vorzugsweise werden dem Signalumwandler Sensorrohdaten übermittelt, wobei die Sen sorrohdaten von dem Signalumwandler aufzubereitende Informationen enthalten, welche die simulierte Umgebung charakterisieren. Üblicherweise weist ein Umgebungssensor ei nen Aufnehmer auf, welcher die Messgröße als physikalische Größe erfasst und diese Messung dem Signalumwandler, insbesondere in Form von Sensorrohdaten, zu Verfügung stellt, um ein Sensorsignal zu erzeugen. Werden dem Signalumwandler unmit telbar Sensorrohdaten zu Umwandlung zur Verfügung gestellt, so kann auf einen Aufneh mer des Umgebungssensors sowie eine Stimulationseinrichtung für den Umgebungs sensor verzichtet werden. Beispielsweise kann ein Rohbild, insbesondere Bilddaten aus einer Simulation umfassend, unmittelbar an den Perception-Chip einer Kamera zur Verar beitung übermittelt werden. Auf eine Optik der Kamera zu Aufnahme des Bildes kann somit verzichtet werden. Dadurch kann eine Erzeugung und/oder Bereitstellung des Sensorsig nals für die Steuerungseinheit auf besonders einfache Weise erfolgen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das System wenigstens eine Vor richtung auf, die dazu eingerichtet ist, ein simuliertes Sensorsignal, insbesondere in Form von Objektlisten und/oder Objektdaten, zu erzeugen, und an die Steuerungseinheit des Fahrerassistenzsystems zu übertragen. Somit ist es möglich, Informationen, welche die simulierte Umgebung betreffen, der Steuerungseinheit direkt zur Verfügung zu stellen. In anderen Worten ausgedrückt, wird der Umgebungssensor simuliert. Somit bietet ein derart ausgebildetes System eine einfache, insbesondere zusätzliche Möglichkeit, Informationen in Form von simulierten Sensorsignalen an die Steuereinheit zum Betreiben des Fahrer assistenzsystems zu übermitteln, um komplexe Umgebungsszenarien auf einfache Weise abzubilden.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verfahren die weiteren Schritte des Mon- tierens wenigstens eines Umgebungssensors an oder in dem wenigstens einen Simulati onsmodul und des Zuordnens einer Stimulationseinrichtung zu diesem Umgebungssensor auf. Insbesondere kann ein mit dem Umgebungssensor des Kraftfahrzeugs identischer Umgebungssensor montiert werden, um so ein möglichst authentisches Sensorsignal für die Steuerungseinrichtung bereitzustellen. Durch das Montieren und Zuordnen von Um gebungssensor und Stimulationseinrichtung ist das Verfahren besonders flexibel und kann individuell an Testanforderungen angepasst werden. Insbesondere wird in einem optiona len weiteren Schritt der wenigstens eine Umgebungssensor und/oder die wenigstens eine Stimulationseinrichtung kalibriert und/oder die wenigstens eine Stimulationseinrichtung wird gegenüber dem wenigstens einen Umgebungssensor ausgerichtet, oder umgekehrt, um eine optimale und realitätsnahe Stimulation des oder der Umgebungssensoren zu er zielen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Verfahren den Schritt des Mon- tierens eines Bauteils, insbesondere eines Bauteils des Kraftfahrzeugs, mit mindestens einem darin angeordneten und/oder verbauten Umgebungssensor in oder an dem wenigs tens einen Simulationsmodul auf. Durch den Einsatz von Bauteilen des Fahrzeugs zum Erzeugen eines Sensorsignals, können Wechselwirkungen insbesondere zwischen dem Bauteil und dem bzw. den darin oder daran angebrachten Umgebungssensoren beson ders realitätsnah abgebildet werden. Insbesondere kann ein Bauteil des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise eine Stoßstange mit darin verbauten Umgebungssensoren in dem Si mulationsmodul montiert werden, um die simulierte Umgebung besonders präzise abzu bilden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Verfahren den Schritt des De- montierens eines Bauteils des Kraftfahrzeugs mit mindestens einem darin angeordneten und/oder verbauten Umgebungssensor von dem Kraftfahrzeug auf, um ein Montieren die ses Bauteils in das Simulationsmodul zu ermöglichen. Die Verwendung des Bauteils mit dem oder den Umgebungssensoren des Kraftfahrzeugs als Umgebungssensor des Simu lationsmoduls kann ein Umgebungssensor für das Simulationsmodul besonders einfach bereitgestellt werden.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform weist ein erfindungsgemäßes Verfahren den Schritt des Unterbindens einer Signalübertragung des Umgebungssensors des Kraftfahrzeugs an die Steuerungseinrichtung auf. Hierzu kann der Umgebungssensor des Kraftfahrzeugs abgeklemmt, stumm geschalten und/oder ein entsprechender Ein gang bzw. Anschluss der Steuerungseinheit stumm geschalten werden. Das Sensorsig nal des Simulationsmoduls wird vorzugsweise anstatt eines Sensorsignal des von ihm ersetzen Umgebungssensors des Kraftfahrzeugs an die Steuerungseinheit übermittelt. Das Unterbinden der Signalübertragung des Umgebungssensors des Kraftfahrzeugs beugt zufälligen oder ungewollten Signalübermittlungen durch diesen Umgebungssensor vor.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Umgebungssensor der Umge bungssensors des Kraftfahrzeugs.

Die in Bezug auf den ersten Aspekt der Erfindung und dessen vorteilhafte Ausgestaltung beschriebenen Merkmale und Vorteile gelten, zumindest wo technisch sinnvoll, auch für den zweiten Aspekt der Erfindung und dessen vorteilhafte Ausgestaltung sowie umge kehrt. Die Erfindung wird im Folgenden an Hand von nicht einschränkenden Ausführungsbei spielen, die in den Figuren dargestellt sind, näher erläutert. Darin zeigen wenigstens teil weise schematisch:

Fig. 1 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Systems zum T esten eines Fah rerassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs; und

Fig. 2 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Testen eines

Fahrerassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs auf einem Fahrzeugprüf stand.

Figur 1 zeigt ein System 1 zum Testen eines Fahrerassistenzsystems 2 eines Kraftfahr zeugs 3. Das Kraftfahrzeug 3 ist auf einem Fahrzeugprüfstand 4 angeordnet, der dazu eingerichtet ist, wenigstens einen Antriebsstrang 5 des Kraftfahrzeugs 3 zu betreiben. Ins besondere ist der Fahrzeugprüfstand 4 dazu eingerichtet, das Kraftfahrzeug 3 oder Kom ponenten des Kraftfahrzeugs 3 unter Einsatz des Fahrerassistenzsystems 2 zu betreiben. Beim Fahrzeugprüfstand 4 handelt es sich vorzugsweise um einen Rollenprüfstand oder Antriebsstrangprüfstand mit einer Rademulationseinrichtung. Weiter weist ein solcher Prüfstand einen Witterungssimulator auf, der eine Temperierungseinrichtung und eine Fahrtwindemulationseinrichtung aufweist.

Anhand des Fahrzeugprüfstands 4 kann das Kraftfahrzeug 3 unter genau kontrollierten Bedingungen betrieben werden. Beispielsweise kann auf die drehbar gelagerte Rademu lationseinrichtung ein Moment aufgebracht werden, wodurch unterschiedliche Beladungen des Kraftfahrzeugs 3, unterschiedliche Fahrbahnverhältnisse und/oder dergleichen simu lierbar sind. Alternativ oder zusätzlich können unterschiedliche Wtterungsbedingungen simuliert werden, etwa indem die Temperierungseinrichtung verschiedene Temperaturen und/oder die Fahrtwindemulationseinrichtung verschiedene Wndströmungen bereitstellt.

Um die Umgebung zu erfassen weist das Kraftfahrzeug 3 wenigstens einen Umgebungs sensor 6d, 6e auf, der dazu eingerichtet ist eine physikalische Messgröße, insbesondere ein Messsignal, zu erfassen und in ein Sensorsignal umzuwandeln. Ein Umgebungs sensor 6a, 6b, 6c, 6d, 6e, insbesondere des Kraftfahrzeugs 3, ist vorzugsweise als ein Ultraschallsensor, ein Radarsensor, ein Lidarsensor, eine Kamera oder als ein GPS- Empfänger ausgebildet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Kraftfahrzeug 3 beispielhaft eine Kamera 6d und einen Radarsensor 6e auf. Vorzugsweise ist der Umgebungssensor 6a, 6b, 6c, 6d, 6e dazu eingerichtet, ein Mess signal, vorzugsweise Schallwellen oder elektromagnetische Wellen, zur Erfassung der Umgebung auszusenden. Dieses Messsignal, beispielsweise ein Ultraschallsignal, wech selwirkt mit der Umgebung und wird dabei von der Umgebung beeinflusst. Das beein flusste Messsignal kann von dem wenigstens einen Umgebungssensor empfangen bzw. erfasst werden und auf dessen Grundlage ein Sensorsignal erzeugt werden, welche die Umgebung des Kraftfahrzeugs 3 charakterisieren. Die Wechselwirkung entspricht dabei beispielsweise einer Reflexion, einer Transmission und/oder einer zumindest teilweisen Absorption des Messsignals an bzw. von Objekten aus der Umgebung des Kraftfahrzeugs 3.

Eine Steuerungseinheit 7 des Fahrerassistenzsystems 2 ist in Figur 1 beispielhaft mit ei nem ersten Umgebungssensor 6d des Kraftfahrzeugs 3 und einem zweiten Umgebungs sensor 6e des Kraftfahrzeugs 3 verbunden. Um das Fahrerassistenzsystem 2 in einer ge nau kontrollierten Umgebung analysieren zu können, ist ein erstes Simulationsmodul 8a und ein zweites Simulationsmodul 8b mit der Steuerungseinheit 7 verbunden, um ein Um gebungsszenario, insbesondere eine Fahrzeugumgebung bzw. eine Fahrsituation für das Fahrerassistenzsystem zu simulieren. Das erste Simulationsmodul 8a weist einen ersten Umgebungssensor 6a und eine diesem zugeordnete erste Stimulationseinrichtung 9a auf. Das zweite Simulationsmodul 8b weist einen zweiten Umgebungssensor 6b mit einer die sem zugeordneten zweiten Stimulationseinrichtung 9b und zwei dritte Umgebungssenso ren 6c mit zwei diesen jeweils zugeordneten dritten Stimulationseinrichtungen 9c auf.

Die Steuerungseinheit 7 ist dazu eingerichtet, Sensorsignale wenigstens eines Umge bungssensors 6a, 6b, 6c, 6d, 6e zu verarbeiten. Eine Verbindung zur Signalübertragung zwischen der Steuerungseinheit 7 und den Umgebungssensoren 6a, 6b, 6c, 6d, 6e kann drahtlos oder drahtgebunden ausgebildet sein. Bevorzugt ist der mindestens eine Umge bungssensor 6a, 6b, 6c, 6d, 6e mit der Steuerungseinheit 7 mittels eines Bussystems ver bunden, weiter bevorzugt mittels eines Feldbusses.

Die Simulationseinrichtung 9a, 9b, 9c ist dazu eingerichtet, den Umgebungssensor 6a, 6b, 6c derart zu stimulieren, dass das von ihm erzeugte Sensorsignal Wechselwirkungen des Kraftfahrzeugs 3 mit seiner Umgebung und/oder Einflüsse der Umgebung auf das Kraft fahrzeug 3 simuliert. Hierzu kann die Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c ein, insbesondere von dem Umgebungssensor 6a, 6b, 6c ausgesandtes, Messignal beeinflussen, oder dem Umgebungssensor 6a, 6b, 6c ein von diesem zu erfassendes Messignal zur Verfügung stellen. Das Sensorsignal des Umgebungssensors 6a, 6b, 6c des Simulationsmoduls 8a, 8b ersetzt vorzugsweise das Sensorsignal des Umgebungssensors 6d, 6e des Kraftfahr zeugs 3 zur Verarbeitung durch die Steuerungseinheit 7.

Das Simulationsmodul 8a, 8b ist unabhängig, insbesondere beabstandet, von dem Kraft fahrzeug 3 und/oder dem Fahrzeugprüfstand 4 angeordnet und betreibbar, insbesondere in einem anderen Raum. In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Fahr zeugprüfstand 4 in einer Prüfzelle angeordnet und das oder die Simulationsmodule 8a, 8b sind außerhalb dieser Prüfzelle angeordnet. Insbesondere können Komponenten und/oder Simulationsmodule des Systems im Rahmen eines sogenannten vernetzten Prüfstands vollständig geographisch getrennt vorhanden sein, beispielsweise sogar in ver schiedenen Ländern angeordnet sein.

Vorzugsweise ist das Simulationsmodul 8a, 8b ausschließlich über eine Datenverbindung mit der Steuerungseinheit 7 verbunden. Insbesondere ist das Simulationsmodul 8a, 8b derart zu dem Kraftfahrzeug 3 und/oder dem Fahrzeugprüfstand angeordnet, dass Bewe gungen und oder Kräfte, die bei dem Betrieb des Kraftfahrzeugs 3 durch den Fahrzeug prüfstand 4 wirken, nicht auf das Simulationsmodul 8a, 8b übertragen werden. Somit sind auch der Umgebungssensor 6a, 6b, 6c und die zugeordnete, insbesondere hoch empfind liche, Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c des Simulationsmodul 8a, 9a vor physischen Stö reinwirkungen durch Kräfte und Bewegungen des Kraftfahrzeugs 3 oder des Fahrzeug prüfstands 4 geschützt.

Vorzugsweise umfasst das Simulationsmodul 8a, 8b den wenigstens einen Umgebungs sensor 6a, 6b, 6c und die wenigstens eine zugeordnete Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c vollständig oder weist ein Gehäuse auf, in welchem der wenigstens eine Umgebungs sensor 6a, 6b, 6c und die wenigstens eine zugeordnete Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c angeordnet sind. Dadurch wird das Simulationsmodul 8a, 8b, insbesondere die empfindli che Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c vor Verschmutzungen und Feuchtigkeit geschützt. Vorzugsweise weist das Simulationsmodul 8a, 8b einen Absorber, insbesondere in Form einer signalabsorbierenden Beschichtung, auf, welcher zur Absorption von Messsignalen und/oder Isolation der Komponenten des Simulationsmoduls 8a, 8b ausgebildet ist.

In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der erste Umgebungssensor 6d des Kraftfahr zeugs 3 als Kamera ausgebildet. Um eine Umgebungssimulation auf Basis von Sensor signalen abzubilden und die Sensorsignale der Kamera 6d des Kraftfahrzeugs 3 für die Steuerungseinheit 7 zu ersetzen, ist der erste Umgebungssensor 6a des ersten Simulati onsmoduls 8a ebenfalls als Kamera ausgebildet, insbesondere als identische Kamera. Dieser Kamera 6a ist die erste Stimulationseinrichtung 9a zugeordnet, vorzugsweise der art, dass ein notwendiger Mindestabstand für eine Kamerastimulation eingehalten ist. Die Stimulationseinrichtung 9a ist dazu eingerichtet, der Kamera 6a ein simuliertes Umge bungsbild, insbesondere zur Erfassung durch eine Optik der Kamera 6a, bereitzustellen. Die Kamera 6a ist dazu eingerichtet das Umgebungsbild zu erfassen und in ein Sensor signal umzuwandeln. Dieses Sensorsignal kann dann von der Steuerungseinrichtung 7 anstelle des Sensorsignals der Kamera 6d des Kraftfahrzeugs 3 verarbeitet werden.

In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Umgebungssensor 6d des Kraftfahrzeugs 3 als Stereokamera mit zwei Objektiven ausgebildet. In bevorzugter Weise ist in einem Simulationsmodul 8a, 8b eine gleichartige, insbesondere identische, Stereo kamera 6a, 6b, 6c angeordnet, wobei in jedem der zwei Objektive der Stereokamera je weils eine Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c zugeordnet ist. Durch das Vorsehen der Ste reokamera in einem Simulationsmodul 8a, 8b, können die Stimulationseinrichtungen 9a, 9b, 9c in geeigneter Weise zu beiden Objektiven der Stereokamera zugeordnet werden, ohne der Einbausituation am Kraftfahrzeug 3 Rechnung tragen zu müssen.

Das zweite Simulationsmodul 8b weist ein Bauteil 10 auf, in diesem Ausführungsbeispiel eine Stoßstange, welche in dem Simulationsmodul 8b montiert ist. In der Stoßstange 10 sind drei Umgebungssensoren 6b, 6c angeordnet, denen jeweils eine geeignete Stimula tionseinrichtung 9b, 9c zugeordnet ist. Beispielhaft sind die beiden äußeren Umgebungs sensoren 6c als Umgebungssensoren nach einem ersten Messprinzip, insbesondere als Radarsensoren, der innere Umgebungssensor 6b als Umgebungssensor nach einem zweiten Messprinzip, insbesondere als Lidarsensor ausgebildet.

Die Stoßstange 10, welche in dem zweiten Simulationsmodul montiert ist, ist vorzugsweise eine Stoßstange für das Kraftfahrzeug 3 auf dem Fahrzeugprüfstand 4, insbesondere be stückt mit bau- und/oder funktionsgleichen, vorzugsweise identischen, Umgebungssenso ren 6b, 6c wie die Stoßstange des Kraftfahrzeugs 3.

Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, die Stoßstange 10 und/oder ein anderes Bauteil 10 des Kraftfahrzeugs 3 welches sich auf dem Fahrzeugprüfstand 4 be findet, insbesondere samt darin vorgesehenen Umgebungssensoren 6e, zu demontieren und dieses Bauteil 10, insbesondere samt darin vorgesehenen Umgebungssensoren 6b, 6c in oder an dem zweiten Sensormodul 8b zu montieren.

Die Verwendung von Umgebungssensoren 6a, 6b, 6c, 6d, 6e in einer Einbausituation, insbesondere in dem betreffenden Bauteil 10, wie in dem Kraftfahrzeug 3, ermöglicht ins besondere eine realitätsnahe Analyse von Wechselwirkungen zwischen einzelnen Umge bungssensoren 6a, 6b, 6c, 6d, 6e bzw. Sensorsystemen aus mehreren Umgebungssenso ren 6a, 6b, 6c, 6d, 6e.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann das System mehrere Simulationsmodule 9b aufweisen, die mit den gleichen Bauteilen 10 mit, insbesondere mehreren, Umgebungs sensoren 6b, 6c bestückt sind. Somit können beispielsweise in einem ersten Simulations modul 9b nur Umgebungssensoren 6b eines ersten Messprinzips und in einem zweiten Simulationsmodul 9b nur Umgebungssensoren 6c eines zweiten Messprinzips vorgese hen sein und/oder betrieben werden. Dadurch können insbesondere Wechselwirkungen der Umgebungssensoren 6b, 6c, insbesondere innerhalb einer Simulationseinrichtung 9b, und somit Simulationsfehler vermieden werden.

Grundsätzlich sind in weiteren Ausführungsbeispielen eines erfindungsgemäßen Systems 1 Kombinationen aus einer beliebigen Anzahl, insbesondere verschieden ausgebildeter, Simulationsmodule 8a, 8b denkbar, um ein umfassendes Testen des Fahrerassistenzsys tems 2 zu ermöglichen.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel kommt das Simulationsmodul 8a, 8b nicht am Fahrzeugprüfstand, sondern auf einer Teststrecke zum Einsatz. In diesem Fall ist das Si mulationsmodul 8a, 8b vorzugsweise im Innenraum des Kraftfahrzeugs 3 anordenbar, ins besondere im Kofferraum.

Figur 2 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zum Testen eines Fahrerassistenzsystem 2 eines Kraftfahrzeugs 3.

In einem optionalen Verfahrensschritt S1 wird mindestens ein Bauteil 10 des Kraftfahr zeugs 3 mit mindestens einem darin angeordneten und/oder verbauten Umgebungs sensor 6d, 6e von dem Kraftfahrzeug 3 demontiert, um ein Montieren dieses Bauteils 10 in das Simulationsmodul 8a, 8b zu ermöglichen. Dieser Schritt S1 kann entfallen, falls kein Bauteil 10 oder ein Bauteil 10, welches nicht von dem Kraftfahrzeug 3 stammt, in dem Simulationsmodul 8 montiert werden soll. Alternativ oder zusätzlich kann vorgese hen sein, einen Umgebungssensor 6d, 6e des Kraftfahrzeugs 3 zu demontieren.

In einem Verfahrensschritt S2 wird ein Bauteil 10, bevorzugt ein Bauteil 10 des Kraftfahr zeugs 3, besonders bevorzugt das Bauteil 10 welches in dem Verfahrensschritt S1 von dem Kraftfahrzeug 3 demontiert wurde, in oder an dem wenigstens einen Simulations modul 8a, 8b montiert. Das Bauteil 10 weist dabei mindestens einen darin angeordneten und/oder verbauten Umgebungssensor 6a, 6b, 6c, 6d, 6e auf.

Alternativ oder zusätzlich wird wenigstens ein Umgebungssensor 6a, 6b, 6c, 6d, 6e, wel cher nicht in einem Bauteil 10 verbaut ist, an oder in dem wenigstens einen Simulations modul 8a, 8b montiert. Insbesondere ist oder wird jeder der Umgebungssensoren 6a, 6b, 6c, welcher in dem Simulationsmodul 8a, 8b montiert wird, zur Übertragung von Sensor signalen mit der Steuerungseinheit 7 verbunden.

Werden in dem Simulationsmodul 8a, 8b ausschließlich Umgebungssensoren 6a, 6b, 6c montiert, die nicht diejenigen des Kraftfahrzeugs 3, sind, so können die entsprechenden Umgebungssensoren 6d, 6e des Kraftfahrzeugs 3 deaktiviert werden. In anderen Worten können diejenigen Umgebungssensoren 6d, 6e, deren Sensorsignale mittels des Simula tionsmodul 8a, 8b ersetzt werden, von der Steuerungseinheit 7 abgeklemmt werden, oder diese Sensorsignale für die Verarbeitung durch die Steuerungseinheit 7 stumm ge schaltet werden. So kann ein Störeinfluss der Umgebungssensoren 6d, 6e des Kraftfahr zeugs 3 auf die Steuerungseinheit 7 und somit auf das Fahrerassistenzsystem 2 mini miert werden.

In einem Verfahrensschritt S3 wird dem wenigstens einen Umgebungssensor 6a, 6b, 6c, der in dem Simulationsmodul 8a, 8b montiert ist, eine Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c zugeordnet. Vorzugsweise ist jedem Umgebungssensor 6a, 6b, 6c in dem Simulations modul 8a, 8b eine Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c zugeordnet. Alternativ kann eine Stimulationseinrichtung 9a, 9b mehreren Umgebungssensoren 6a, 6b, 6c, insbesondere Umgebungssensoren 6a, 6b, 6c die auf einem gleichen Messprinzip beruhen, zugeord net sein, um diese zu stimulieren. Das funktionsgemäße Zuordnen der Stimulationsein richtung 9a, 9b, 9c zu dem Umgebungssensor 6a, 6b, 6c ist vereinfacht, da der Umge bungssensor 6a, 6b, 6c frei zugänglich, insbesondere nicht durch seine Einbausituation im Kraftfahrzeug 3 verdeckt, in dem Simulationsmodul 8a, 8b angeordnet ist. Eine Aus richtung von Umgebungssensor 6a, 6b, 6c und Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c ist so mit auf präzise Weise möglich. Vorzugsweise wird in einem optionalen weiteren Schritt der wenigstens eine Umge bungssensor 6a, 6b, 6c und/oder die Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c kalibriert. Kalib rieren im Sinne der Erfindung bedeutet, dass ein von einem Umgebungssensor 6a, 6b,

6c angezeigter Messwert mit einem vorgegebenen Bezugswert verglichen wird. Das Ka librieren beinhaltet insbesondere ein Dokumentieren einer Messabweichung und eine Berechnung einer Messunsicherheit und findet vorzugsweise unter vorbestimmten Refe renzbedingungen statt. Dabei sind vorzugsweise keine technischen Eingriffe am Umge bungssensor 6a, 6b, 6c und/oder der Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c erforderlich. Weiter bevorzugt wird in einem optionalen weiteren Schritt die wenigstens eine Stimulati onseinrichtung 9a, 9b, 9c gegenüber dem wenigstens einen Umgebungssensor 6a, 6b, 6c, oder umgekehrt, räumlich justiert bzw. ausgerichtet, um eine optimale Betriebsposi tion zu erreichen.

In einem Verfahrensschritt S4 wird eine Testumgebung mittels wenigstens eines Simula tionsmoduls 8a, 8b simuliert. Der wenigstens eine Umgebungssensor 6a, 6b, 6c des we nigstens einen Simulationsmoduls 8a, 8b wird auf Basis eines simulierten Umgebungs szenarios stimuliert. Hierzu moduliert die Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c vorzugs weise ein von dem Umgebungssensor Umgebungssensoren 6a, 6b, 6c ausgesandtes Messignal und stellt dieses dem Umgebungssensor oder den Umgebungssensoren 6a, 6b, 6c zum Erfassen zur Verfügung. Alternativ kann ein Messignal zur Simulation eines Umgebungsszenarios in Form eines Messignals, beispielsweise in Form von GPS-Daten oder eines simulierten Bilds durch die Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c bereitgestellt werden. Insbesondere ist die Stimulationseinrichtung 9a, 9b, 9c dazu eingerichtet, den Umgebungssensor Umgebungssensoren 6a, 6b, 6c in der Art und Weise zu stimulieren, dass diesem die Umgebung aus der Perspektive des Umgebungssensors 6d, 6e des Kraftfahrzeugs 3 dargestellt wird.

In einem weiteren Verfahrensschritt S5 wird ein Sensorsignal zur Verarbeitung durch eine Steuerungseinheit 7 des Fahrerassistenzsystems 2 erzeugt. Dieses Sensorsignal wird mit tels des wenigstens einen Simulationsmoduls 8a, 8b erzeugt und anstelle eines Sensor signals von wenigstens einem Umgebungssensor 6d, 6e des Kraftfahrzeugs 3 von der Steuerungseinheit 7 verarbeitet. Somit können von dem wenigstens einen Simulationsmo dul 8a, 8b Sensorsignale erzeugt werden, die das simulierte Umgebungsszenario charak terisieren. In einem weiteren Verfahrensschritt S6 wird wenigstens ein Antriebsstrang 5 des Kraft fahrzeugs 3 auf dem Fahrzeugprüfstand 4 unter Einsatz des Fahrerassistenzsystems 2 auf der Grundlage des wenigstens einen Sensorsignals des wenigstens einen Sensor moduls 8a, 8b betrieben. Alternativ wird das Kraftfahrzeug 3 auf einer Teststrecke unter Einsatz des Fahrerassistenzsystems 2 auf der Grundlage des wenigstens einen Sensor signals des wenigstens einen Sensormoduls 8a, 8b betrieben. In beiden Fällen können zusätzlich weitere Sensorsignale durch reale und/oder simulierte Sensoren erzeugt und zur Verarbeitung durch die Steuerungseinheit 7 und vorzugsweise zum Betreiben des Fahrerassistenzsystems 2 und/oder des Antriebsstrangs 5 und/oder des Kraftfahrzeugs 3 verwendet werden.

Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den Ausführungsbeispielen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in kei ner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und An ordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt.

Bezugszeichenliste System Fahrerassistenzsystem Kraftfahrzeug Fahrzeugprüfstand Antriebsstrang a, 6b, 6c, 6d, 6e Umgebungssensor Steuerungseinheit a, 8b Simulationsmodul a, 9b, 9c Stimulationseinrichtung 0 Bauteil 1 Demontieren eines Bauteils 2 Montieren eines Umgebungssensors3 Zuordnen einer Stimulationseinrichtung4 Simulieren einer T estumgebung 5 Erzeugen eines Sensorsignals 6 Betreiben eines Antriebsstrangs