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Title:
TARGET-ORIENTED CHEMOTHERAPY FOR TREATING TUMORS OF THE SEXUAL ORGANS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/106358
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to dialkyltriazene-supporting estrogens and antiestrogens that are suited for use as chemotherapeutic drugs for treating carcinomas of the sexual organs of humans and animals.

Inventors:
FOERSTER HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/005333
Publication Date:
December 09, 2004
Filing Date:
May 18, 2004
Export Citation:
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Assignee:
BAYER HEALTHCARE AG (DE)
FOERSTER HEINZ (DE)
International Classes:
A61K31/566; A61K31/655; A61P35/00; C07C245/22; C07J1/00; C07J75/00; (IPC1-7): C07J1/00; C07C245/22; A61K31/655; A61K31/566; A61P35/00
Foreign References:
GB1016959A1966-01-12
Other References:
M. R. SCHNEIDER: "Chlorocarbamate-mustard-linked 1,1,2-triphenylbut-1-enes with a selective antitumor activity on mammary containing estrogen receptors", CANCER RES. CLIN. ONCOL., vol. 114, no. 6, 1988, pages 583 - 587, XP009035941
WILMAN D E V ET AL: "TUMOR INHIBITORY TRIAZENES. 2.1. VARIATION OF ANTITUMOR ACTIVITY WITHIN AN HOMOLOGOUS SERIES", JOURNAL OF MEDICINAL CHEMISTRY, AMERICAN CHEMICAL SOCIETY. WASHINGTON, US, vol. 23, no. 9, 1 September 1980 (1980-09-01), pages 1052 - 1054, XP000650106, ISSN: 0022-2623
T. A. CONNORS ET AL.: "Tumour inhibitory triazenes: Structural Requirements for an active metabolite", BIOCHEMICAL PHARMACOLOGY, vol. 25, 1976, pages 241 - 246, XP002294725
SCHMIDT B F ET AL: "PEPTIDE-LINKED 1,3-DIALKYL-3-ACYLTRIAZENES: GASTRIN RECEPTOR DIRECTED ANTINEOPLASTIC ALKYLATING AGENTS", JOURNAL OF MEDICINAL CHEMISTRY, AMERICAN CHEMICAL SOCIETY. WASHINGTON, US, vol. 37, no. 22, 1994, pages 3812 - 3817, XP002949122, ISSN: 0022-2623
HAMACHER ET AL: "Potentielle Antineoplastica. N-LOSTDERIVATE DES DIAETHYLSTILBOESTROLS UND DES HEXOESTROLS MIT FREIEN PHENOLISCHEN HYDROXYLGRUPPEN", ARCHIV DER PHARMAZIE, VERLAG CHEMIE. WEINHEIM, DE, vol. 311, 1978, pages 184 - 195, XP000925825
J. S. NG ET AL.: "Aromatic fluorinations suitable for fluorine-18 labeling of estrogens", J. ORG. CHEM., vol. 46, 1981, pages 2520 - 2528, XP002294726
FOY, NICOLAS ET AL: "Synthesis, receptor binding, molecular modeling, and proliferative assays of a series of 17.alpha.-arylestradiols", CHEMBIOCHEM , 4(6), 494-503 CODEN: CBCHFX; ISSN: 1439-4227, 2003, XP002294727
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Claims:
Patentansprüche :
1. Östrogene und Antiöstrogene, die pro Molekül mit mindestens einer Dialkyltriazenylgruppe kernsubstituiert sind, mit Ausnahme von 4 (3, 3Dimethylltriazenyl)3methoxyöstra 1, 3,5 (10) trien17on.
2. Östrogene und Antiöstrogene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Substanzen Derivate aus der Gruppe der Steroide, Stilbene, Hexestrole, Phenyl1, 2bis (2,6dichloro phenyl)1, 2bis (ethylenaminoethane), Triphenylethylene, Phenylbenzofurane, Phenylbenzothio phene, 4,5Bisphenylimidazole, 2,3Diarylpiperazine, 4,5Phenyl2imidazoline sind.
3. Östrogene und Antiöstrogene nach Anspruch 1 oder 2 der Formel worin Rl Wasserstoff, N=NNR7AR7B, O (CR8R9) nCO2H, CO2H oder SO3H, W OH, OCH3, N=NNR7AR7B oder O (CR8R9) nCO2H, R3 Wasserstoff, N=NNR7AR7B, O (CR8R9) nCO2H, CO2H oder S03H, R und R6 unabhängig voneinander Wasserstoff, O (CR8R9)nCO2H, (CR8R9)nCO2H oder C6H4OCH2CO2H und R4 außerdem (CH2) ioCON (ClC4Alkyl) 2, Rs Wasserstoff oder OH, R7A und R7B unabhängig voneinander Alkyl, R8 und R9 unabhängig voneinander Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, X CO, CHOH oder C (OH)C#CH und n eine ganze Zahl von 1 bis 10 mit der Maßgabe bedeuten, dass nur einer der Reste R'bis R3fürN=NNR7AR7B steht, und deren Salze, Solvate und Solvate dieser Salze.
4. Östrogene und Antiöstrogene nach Anspruch 1 oder 2 der Formel worin R Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, R1 Wasserstoff, Chlor, Methyl, Ethyl, CH2CO2H, CH (CH3) CO2H, OCH2CO2H, OCH (CH3) CO2H oder SO3H, R2 OH, OCH3, OCH2CO2H, OCH (CH3) CO2H oder N=NNR7AR7B, R3 Wasserstoff, Chlor, bevorzugt in 6Position, oder N=NNR7AR7B, R4 Wasserstoff, Methyl, Ethyl, CH2CO2H oder CH (CH3) CO2H und R7A und R7B unabhängig voneinander Alkyl mit der Maßgabe bedeuten, dass entweder R2 oder R3 für N=NNR7AR7B steht, und die unterbrochenen Bindungen anzeigen, dass die Verbindungen sowohl Ethanals auch Ethylenderivate umfassen, und deren Salze, Solvate und Solvate dieser Salze.
5. Östrogene und Antiöstrogene nach Anspruch 1 oder 2 der Formel worin R Wasserstoff, Chlor, Chlormethyl oder Ethyl, R1 OCH2CO2H oder OCH (CH3) CO2H, W und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, SO3H oder N=NNR7AR7B, R3 und R5 unabhängig voneinander Wasserstoff, OH, OCH3, OCH2CO2H, OCH (CH3) CO2H oder N=NNR7AR7B und RUZ und R7B unabhängig voneinander Alkyl mit der Maßgabe bedeuten, dass nur einer der Reste W bis RS für N=NNR7AR7B steht, und deren Salze, Solvate und Solvate dieser Salze.
6. Östrogene und Antiöstrogene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Substanzen Derivate der Formel (XXII) sind.
7. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Ansprüchen 1 bis 6, wonach man in einen oder mehrere aromatische Ringe einer östrogen oder antiöstrogen wirksamen Verbindung mindestens einen DialkyltriazenylSubstituenten einführt. Östrogene und Antiöstrogene, die pro Molekül mit mindestens einer Dialkyltriazenylgruppe kern substituiert sind, zur Behandlung von Krankheiten.
8. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 7 zur Bekämpfung von Tumoren der Sexualorgane bei Menschen und Tieren.
9. Verfahren zur Bekämpfung von Tumoren der Sexualorgane bei Menschen und Tieren durch Applizierung einer ausreichenden Menge mindestens einer der Verbindungen nach Anspruch 7.
10. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 7 zur Herstellung von Arzneimitteln zur Bekämpfung von Tumoren der Sexualorgane bei Menschen und Tieren.
11. Arzneimittel, die mindestens eine Verbindung nach Anspruch 7gegebenenfalls zusammen mit einem oder mehreren pharmakologisch unbedenklichen Hilfsoder Trägerstoffenenthalten.
12. Verwendung der Arzneimittel nach Anspruch 11 zu den in den Ansprüchen 8 bis 10 genannten Zwecken.
Description:
Targetorientierte Chemotherapie von Tumoren der Sexualorgane Die vorliegende Erfindung betrifft neue Verbindungen auf der Basis von Östrogenen und Antiöstrogenen, die sich als Chemotherapeutika zur Tumorbekämpfung eignen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Behandlung von Krankheiten, insbesondere von Krebs.

Die gesunden Zellen, die Krebszellen und die Zellen der Metastasen der Sexualorgane enthalten Östrogenrezeptoren (= zytoplasmatische Proteine), vgl."The nuclear receptor ligand-binding do- main : structures and function"in Curr. Opin. Cell Biol. 10,384-391 (1998). Deshalb besitzen na- türliche und synthetische weibliche Sexualhormone (Östrogene) und ihre Antagonisten (Antiöstro- gene) eine Affinität zu den Geweben der Sexualorgane (Mamma, Uterus, Ovarien, Prostata) ; die OH-Gruppen der Sexualhormone besitzen die Fähigkeit, mit den Östrogenrezeptoren Bindungen einzugehen.

Die Östrogenrezeptoren reichern sich in den Krebszellen von Tumoren der Sexualorgane, z. B. in Mammatumoren und ihren Metastasen, besonders stark an (E. v. Angerer, The estrogen receptor as a target for rational drug design, Seiten 5,49 und 137, Springer-Verlag, Heidelberg 1995).

Schon früher hat man versucht, die Östrogenrezeptoren als Targets für Wirkstoffe zu benutzen, in- dem man z. B. das natürliche weibliche Sexualhormon Östradiol oder das synthetische Diethylstil- böstrol mit einer Wirkgruppe, z. B. mit einer Stickstofflost-Funktion, verknüpfte und hoffte, das östrogene Grundmolekül würde die Wirkgruppe in den Tumor befördern und diese könnte ihn dann zerstören (G. Leclercq, Brest Cancer-Experimental and Clinical Aspects, 287-293, Perga- mon, Oxford 1980 ; H. Hamacher, Potentielle Antineoplastika III, Arch. Pharm. 311, 184-195, Ver- lag Chemie, Weinheim 1978). Alle derartigen Versuche sind jedoch fehlgeschlagen (E. v. Angerer, loc. cit., 155).

Um Wirkstoffe gegen Tumoren der menschlichen Sexualorgane zu entwickeln, braucht man ein den menschlichen Tumoren sehr nahekommendes Tiermodell, damit wirklich aussagekräftige Test- ergebnisse Zustandekommen können. Die bekannten"Huggins-Tumoren" (C. Huggins et al., Rapid induction of mammary carcinoma in the rat and the influence of hormones, J. Exper. Med. 109, 25 (1959)) sind leicht erzeugbar und leicht bekämpfbar, z. B. durch endokrine Manipulationen und die übliche Chemotherapie (z. B. mit Endoxan = Cyclophosphamid-Monohydrat). Die durch Benzi- din an weiblichen Wistarratten erzeugten Tumore dagegen brauchen mehr Zeit zur Induktion und sind (wie der menschliche Mammatumor) nur zu ca. 50 % hormonabhängig ; sie lassen sich (wie der menschliche Mammatumor) durch Chemotherapeutika und andere Behandlungsmethoden des

Standes der Technik nicht nachhaltig beeinflussen. In Wistarratten mit durch Benzidin induzierten Mammatumoren haben wir das gesuchte geeignete Tiermodell gefunden.

Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass Dialkyltriazenylgruppen-tragende Östrogene und Antiöstrogene nach Verabreichung an Ratten mit Mammatumoren deren Rückbildung verursachen. Die selektiv auf das Mammatumorgewebe gerichtete Therapie führt nicht zu den vom Stand der Technik bekannten Nebenwirkungen, z. B. Schädigung des Knochenmarks und des Darmepithels.

Dialkylphenyltriazene sind zwar als allgemeine unselektive Zytostastika bekannt ; vgl. Proc. Soc. Exper. Biol. Med. 90,484 (1955) ; wie Alkylantien (Endoxan) greifen sie aber ungezielt in die Pro- liferation aller Körperzellen ein.

Weiterhin ist 4- (3, 3-DimethyI-l-triazenyl)-3-methoxy-östra-l, 3,5 (10)-trien-17-on als Zwischenpro- dukt zur Herstellung einer Fluorverbindung (Austausch von Triazenyl gegen Fluor) bekannt ; vgl. J.

Org. Chem. 46 (12), 2520-2528 (1981).

Gegenstand der Erfindung sind also Östrogene und Antiöstrogene, die pro Molekül mit mindestens einer Dialkyltriazenylgruppe Icemsubstituiert sind, mit Ausnahme von 4- (3, 3-Dimethyl-l-triaze- nyl) -3-methoxy-östra-1, 3,5 (10) -trien-17-on.

Die Begriffe"Östrogene"und"Antiöstrogene"im Sinne der Erfindung umfassen sowohl natür- liche als auch synthetische östrogen bzw. antiöstrogen wirksame Verbindungen.

Als östrogen bzw. antiöstrogen wirksame Verbindungen, deren Substitution mit Dialkyltriazenyl- gruppen zu den erfindungsgemäßen Verbindungen führt, eignen sich grundsätzlich alle Verbindun- gen, bei denen der"Rezeptorenbesetzungsquotient", den man mit 10 mg/1 Testsubstanz in dem weiter unten beschriebenen"Nachweis der kompetitiven Hemmung gegenüber 6,7-Ditritium-östra- diol am Östrogenrezeptor"erhält, höchstens 0,9, vorzugsweise höchstens 0,7, insbesondere höchstens 0,3 beträgt.

Der Begriff"kernsubstituiert"im Sinne der Erfindung bezieht sich auf einen oder mehrere aroma- tische Ringe der Östrogen-und Antiöstrogen-Grundkörper.

Ohne, dass wir an eine bestimmte Theorie gebunden sein möchten, lässt sich der erfin- dungsgemäße Erfolg aus heutiger Sicht vielleicht folgendermaßen erklären : Die Triazenylgruppen können anscheinend wie OH-Gruppen mit Östrogenrezeptoren Bindungen eingehen. Um die wirk- samen Gruppen zum Ziel, d. h. zum Tumorgewebe, zu bringen, wird der Östrogen-bzw. Antiöstro- gen-Molekülteil als Carrier genutzt, was den erfindungsgemäßen Verbindungen eine hormonähn-

liche Spezifität verleiht. In den Krebszellen angekommen, verursachen sie die Onkolyse der Krebs- zellen.

Den erfindungsgemäßen Verbindungen können durch Einbau bestimmter Gruppen manche ge- wünschen Eigenschaften verliehen werden ; beispielsweise kann man durch Einbau hydrophiler Gruppen den Grad der Wasserlöslichkeit der Verbindungen innerhalb eines breiten Bereichs wunschgemäß steuern. Als Alkali-oder Ammoniumsalze sind die erfindungsgemäßen Verbindun- gen mit hydrophilen Gruppen in Wasser sehr leicht löslich.

Zu den Vorteilen der erfindungsgemäßen Verbindungen mit hydrophilen Gruppen gehört es, dass sie sich durch ein Überangebot gegenüber den Östrogenrezeptoren in den für die Therapie notwen- digen Mengen in den Krebszellen anreichern lassen und die Überschüsse rasch aus dem Körper ausgeschieden werden können. Dadurch werden toxische Nebenwirkungen minimiert.

Aufgrund der hormonähnlichen Spezifität der erfindungsgemäßen Verbindungen koinmt man mit relativ geringen Aufwandmengen aus.

Als Carrier können erfindungsgemäß Östrogen-und Antiöstrogenderivate beispielsweise aus den Substanzgruppen der Steroide, Stilbene, Hexestrole, Phenyl-1, 2-bis (2, 6-dichloro-phenyl)-1, 2- bis (ethylenaminoethane), Triphenylethylene, Phenylbenzofurane, Phenylbenzothiophene, die ins- besondere in 3-Stellung durch eine Benzoylgruppe substituiert sind, 4, 5-Bis-phenyl-imidazole, 2,3- Diarylpiperazine, 4,5-Phenyl-2-imidazoline benutzt werden. Einige Carriertypen werden im fol- genden beispielhaft besprochen.

Erfmdungsgemäße Verbindungen umfassen z. B. Steroidtriazene der Formel worin R'Wasserstoff, N=N-NR'AR'B, O (CR8R9)"CO2H, CO2H oder S03H, W OH, OCH3, N=N-NR7AR7B oder O (CR8R9) nCo2H,

R3 Wasserstoff, N=N-NR7AR7B, O(CR8R9)nCO2H, CO2H oder SO3H, R4 und R6 unabhängig voneinander Wasserstoff, O(CR8R9)nCO2H, (CR8R9)nCO2H oder C6H40CH2CO2H und R4 außerdem (CH2) 10CON(C1-C4-Alkyl)2, Rs Wasserstoff oder OH, RUZ und R7B unabhängig voneinander Alkyl, R8 und R9 unabhängig voneinander Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, X CO, CHOH oder C (OH)-C=-CH und n eine ganze Zahl von 1 bis 10 mit der Maßgabe bedeuten, dass nur einer der Reste Rl bis R3 für N=N-NR7AR7B steht, und deren Salze, Solvate und Solvate dieser Salze.

Diese Steroidtriazene 1 lassen sich z. B. durch Diazotierung von Aminoderivaten der Formel worin einer der Reste R'bis R3 NH2 bedeutet und die restlichen Symbole R'bis R6 und X die in der Legende für Formel 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, oder deren Salzen und durch Umsetzung der resultierenden Diazoniumsalze der Formel [R-N2 + Y ( worin R für die Formel II steht, in der einer der Reste R1 bis R3 (N2)+ bedeutet, die anderen Variablen die in der Legende zu Formel II angegebenen Bedeutungen besitzen und Y für ein Säureanion steht, mit Dialkylaminen und ggf. durch Freisetzung der Säuren aus den erhaltenen Salzen erhalten.

Verwendet man z. B. 2-Amino-3-carboxymethoxy-östradiol als Ausgangsstoff, so kann der Reak- tionsablauf durch das folgende Formelschema 1 wiedergegeben werden : CH3 R7AR7B H2N I Han/ NO+ N/ HNR7AR7B/Base O V N) °

Die als Ausgangsverbindungen verwendeten Aminosteroide sind entweder bekannt oder können in Analogie zu bekannten Herstellungsmethoden hergestellt werden.

Beispiele für Aminosteroide II umfassen z. B.

1-Amino-3-oxyessigsäure-östradiol, 2-Amino-3-oxyessigsäure-östradiol, 4-Amino-3-oxyessigsäure-östradiol, 1-Amino-3-oxyessigsäure-östron, 2-Amino-3-oxyessigsäure-östron, 4-Amino-3-oxyessigsäure-östron, 1-Amino-3-metlioxy-östradiol, 2-Amino-3-methoxy-östradiol, 4-Amino-3-methoxy-östradiol, 1-Amino-3-methoxy-östron, 2-Amino-3-methoxy-östron, 4-Amino-3-methoxy-östron, 1-Amino-3-oxyessigsäure-östriol, 2-Amino-3-oxyessigsäure-östriol, 4-Amino-3-oxyessigsäure-östriol, 1-Amino-3-oxyessigsäure-ethinyl-östradiol, 2-Amino-3-oxyessigsäure-ethinyl-östradiol, 4-Amino-3-oxyessigsäure-ethinyl-östradiol, 2-Amino-4-sulfonsäure-östradiol, 4-Amino-2-sulfonsäure-östradiol, 2-Amino-4-sulfonsäure-östron und 4-Amino-2-sulfonsäure-östron.

Ersetzt man die OH-Gruppe im Östron durch eine Triazenylgruppe (vgl. Beispiel 11), dann erhält man ein potentes Krebs-Chemotherapeutikum, das bei niedriger Dosierung eine sehr gute Wirkung

gegen das Mammakarzinom der Ratte zeigt. Daraus ist zu folgern, dass die Triazenylgruppe die essentielle OH-Gruppe überraschenderweise als Haftgruppe am Östrogenrezeptor ersetzen kann. Will man die maximalen Bindungseigenschaften der OH-Gruppe (oder ihrer Ether) am Östrogen- rezeptor für die Antitumorwirkung nutzen, wird die Triazenylgruppe erfindungsgemäß bevorzugt in die 2-oder 4-Position eingeführt.

Wie bereits oben erwähnt, kann es wünschenswert sein, die erfindungsgemäßen Verbindungen zwecks Erhöhung der Wasserlöslichkeit mit hydrophilen Gruppen auszustatten. Sulfonat-und Carboxylatgruppen sowie Cl-C6Reste, die solche Gruppen tragen, werden als hydrophile Gruppen bevorzugt. Wenn auch für eine zusätzliche Substitution grundsätzlich viele Positionen in Frage kommen, lassen sich am aromatischen Ring Substitutionen besonders einfach vollziehen- beispielsweise durch Kernsulfonierung oder durch Veretherung phenolischer Hydroxylgruppen.

Wenn es um den Ort der Substitution geht, kann man sich von der Erkenntnis leiten lassen, dass Östron, Östradiol oder Ethinylöstradiol auch dann eine starke Affinität zum Östrogenrezeptor haben, wenn in den Positionen 2,4, 7 und 11 große Substituenten stehen (P. W. Jungblut et al., Hormon-Rezeptoren, Kolloquium der Gesellschaft für physiologische Chemie vom 05.-08. 04.1967 in Mosbach/Baden ; M. Görlich, Arch. Geschwulstforschung 37/2, 161-170 (1971)). Diese Positionen bieten sich daher auch für Substitutionen bevorzugt an.

Beispielsweise kann in der 3-Position ein Carboxyalkoxyrest, z. B. ein Carboxymethoxyrest als solubilisierende Gruppe [ (Prodrug) als Salz] stehen. Befindet sich in einer der Positionen 2 oder 4 die Triazenylgruppe, so kann die zweite Position (4 oder 2) eine solubilisierende Gruppe tragen, z. B. das Salz eines Carboxyalkoxy-oder eines Sulfonsäurerests. Die Positionen 7 und 11 stehen für weitere Substituenten zur Verfügung und können beispielsweise zusätzliche solubilisierende Gruppen (z. B. Carboxyalkoxyreste) tragen ; man hat so die Möglichkeit, ggf. durch Einführung von Substituenten gewünschte Selektivitäten zu erreichen.

Verbindungen, bei denen die phenolische OH-Gruppe verethert ist, wirken als Prodrug d. h. es ist zu erwarten, dass durch einen Carboxymethoxyrest in 3-Stellung die Haftung am Östrogenrezeptor

erhalten bleibt ; vgl. z. B. Mestranol, siehe E. Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie, Seite 368, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1997.

Da es bei der Herstellung von Chemotherapeutika im vorliegenden Fall nur darauf ankommt, dass der Wirkstoff am Östrogenrezeptor bindet, spielt es keine Rolle, ob der Carrier ein Östrogen oder ein Antiöstrogen ist.

Die östrogenen Steroide stehen beispielhaft dafür, wie aus optimal am Östrogenrezeptor bindenden Östrogenen durch Einführung einer Dialkyltriazenylgruppe hochspezifische und gegen Mamma- karzinome hochwirksame Wirkstoffe synthetisiert werden können. Weiterhin muss davon ausgegangen werden, dass solche Wirkstoffe aufgrund ihrer Bindung an den Östrogenrezeptor gegen alle Karzinome der Sexualorgane, die Östrogenrezeptoren enthalten, wirksam sind (Uterus, Ovarien, Prostata).

Stilbene : Krebs-Chemotherapeutika abgeleitet von Stilbenen. Diethylstilböstrol und Hexöstrol Weitere erfindungsgemäße Verbindungen sind z. B. cis-und trans-Stilbene und Hexöstrole der Formel worin R Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, R'Wasserstoff, Chlor, Methyl, Ethyl, CH2CO2H, CH (CH3) CO2H, OCH2CO2H, OCH (CH3) CC) 2H oder SO3H, R2 OH, OCH3, OCH2CO2H, OCH (CH3) CO2H oder N=N-NR7AR7B, Wasserstoff, Chlor, bevorzugt in 6-Position, oder N=N-NR7AR7B, Wasserstoff, Methyl, Ethyl, CH2CO2H oder CH (CH3) CO2H und R7A und R7B unabhängig voneinander Alkyl mit der Maßgabe bedeuten, dass entweder R oder R3 für N=N-NR7AR7B steht, und die unterbrochenen Bindungen anzeigen, dass die Verbindungen sowohl Ethan-als auch Ethylenderivate umfassen, und deren Salze, Solvate und Solvate dieser Salze.

Diese Verbindungen VI können z. B. durch Diazotierung von Aminoderivaten der Formel

worin Wasserstoff oder NH2 und Wasserstoff, Methyl, Ethyl, CH2CO2H oder CH (CH3) CO2H mit der Maßgabe bedeuten, dass entweder W oder R3 für NH2 steht, und R, R', R2, R7A, R7 und die unterbrochenen Bindungen die in der Legende zu Formel VI genannten Bedeutungen besitzen, oder deren Salzen und durch Umsetzung der resultierenden Diazoniumsalze der Formel [R5-N2]+ Y- (VIII) worin R'für die Formel VII steht, in der einer der beiden Reste W bzw. R3 (N2) + bedeutet, die anderen Variablen die in der Legende zu Formel VIt angegebenen Bedeutungen besitzen und V für ein Säureanion steht, mit einem Dialkylamin und ggf. Freisetzung der Säuren aus den erhalte- nen Salzen erhalten werden.

Verwendet man z. B. 3, 3'-Diamino-diethylstilböstrol (H. Hamacher, Potentielle Antineoplastika III, Arch. Pharm. 311, 184-195, Weinheim 1978) als Ausgangsstoff, so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema 2 wiedergegeben werden : HA Ho/ \ NO N", fC2H. HNR7ARB/Base zon H5C2 RaRs N 'oh OH (IX) (X)

Durch weitere Umsetzung von 3, 3'-Di- (dialkyltriazenyl)-diethylstilböstrol mit 1 oder 2 Äquivalenten eines Alkylierungsmittels der Formel R'-Y (XI) worin R6 Cl-C3-Alkyl, CH2CO2CH3 oder CH (CH3) CO2CH3 und Y eine Abgangsgruppe für Alkylierungsmittel bedeuten, können die entsprechenden Alkylierungsprodukte erhalten werden ; siehe folgendes Formelschema 3 : HO C2H5", cl5 R7AR7B N"H5C2 Base ^Re OR (X) (XVI) R6Y /Base R60se u N I R7AR7B N'H N /ORs (Xiii)

Bedeutet R6 in obigem Formelschema 3 z. B. CH2CO2CH3, dann kann das Dinatriumsalz durch alkalische Hydrolyse, z. B. mit NaOH, aus dem Bis-ester erhalten werden (Formelschema 4) : Andere erfindungsgemäße Verbindungen sind z. B. Triphenylethylenderivate der Formel

worin R Wasserstoff, Chlor, Chlormethyl oder Ethyl, R1 OCH2CO2H oder OCH (CH3) CO2H, R2 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, SO3H oder N=N-NR7AR7B, R3 und R'unabhängig voneinander Wasserstoff, OH, OCH3, OCH2CO2H, OCH (CH3) CO2H oder N=N-NR7AR7B und R7A und R7B unabhängig voneinander Alkyl mit der Maßgabe bedeuten, dass nur einer der Reste R2 bis R5 für N=N-NR7AR7B steht, und deren Salze, Solvate und Solvate dieser Salze.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen XVI können z. B. durch Diazotierung von Aminoderivaten der Formel

worin und Ri unabhängig voneinander Wasserstoff, NH2 oder SO3H, R3 und Rs unabhängig voneinander Wasserstoff, NH2, OH, OCH3, OCH2CO2H oder OCH (CH3) CO2H und R und Rl die in der Legende zu Formel XVI genannten Bedeutungen mit der Maßgabe besitzen, dass nur einer der Reste R2 bis Rs für NH2 steht, oder deren Salzen und durch Umsetzung der resultierenden Diazoniumsalze der Formel [R6-N2]+ Y- (XVII) worin R6 für die Formel XVIa steht, in der einer der Reste R2 bis RS (N2) + bedeutet und die anderen Variablen die in der Legende zu Formel XVIa angegebenen Bedeutungen besitzen, und Y-für ein Säureanion steht, mit einem Dialkylamin und ggf. Freisetzung der Säuren aus den erhaltenen Salzen erhalten werden.

Verwendet man als Ausgangsprodukt z. B. die Aminoverbindung XVIII, so kann der Reak- tionsablauf durch das folgende Formelschema 5 wiedergegeben werden : CO. 0 nu XI 1 H2N 1 (XVIII) (XIX) Durch alkalische Hydrolyse des Methylesters XIX kann man nach Reaktionsschema 6 das Natriumsalz XX erhalten :

In der oben exemplarisch gezeigten Weise lassen sich aus beliebigen östrophilen Verbindungen durch Einführen der Triazenylgruppe Krebs-Chemotherapeutika herstellen, z. B. : sb.., - NÖ 1 Tr HO / /S H HO. A Raloxifen Tr Tr = N=N-NR7AR7B sb =-CH2CO2Na,-CH (CH3) CO2Na

Die Pfeile weisen auf bevorzugte Positionen für Triazenyl- (Tr) und solubilisierende Gruppen (sb) hin.

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung von Östrogenen und Antiöstrogenen, die pro Molekül mit mindestens einer Dialkyltriazenylgruppe kernsubstituiert sind, wonach man in einen oder mehrere aromatische Ringe einer östrogen oder antiöstrogen wirksamen Verbindung mindestens einen Dialkyltriazenyl-Substituenten einführt, wobei das Ver- fahren zur Herstellung des 4-(3, 3-Dimethyl-1-triazenyl)-3-methoxy-östra-1, 3,5 (10)-trien-17-ons ausgeschlossen ist.

Als Salze sind im Rahmen der Erfindung physiologisch unbedenkliche Salze bevorzugt.

Physiologisch unbedenkliche Salze, vornehmlich physiologisch unbedenkliche Salze der Verbindun- gen I, II, VI, VII, XVI und XVIa, umfassen Salze üblicher Basen, wie beispielsweise Alkalimetallsal- ze (z. B. Natrium-und Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z. B. Calcium-und Magnesiumsalze) und Ammo- niumsalze, abgeleitet von Ammoniak oder organischen Aminen mit 1 bis 16 C-Atomen, wie bei- spielsweise Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Monoethanolamin, Dietha- nolamin, Tris-hydroxyethylamin, Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Prokain, Dibenzylamin, N-Methylmorpholin, Dihydroabietylamin, Arginin, Lysin, Ethylendiamin und Methylpiperidin.

Als Solvate werden im Rahmen der Erfindung solche Formen der Verbindungen bezeichnet, welche in festem oder flüssigem Zustand durch Koordination mit Lösungsmittelmolekülen einen Komplex bilden. Hydrate sind eine spezielle Form der Solvate, bei denen die Koordination mit Wasser erfolgt.

Alkyl per se und"Alkyl"und"Alk"in Dialkylamin und Carboxyalkoxy stehen für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit in der Regel 1 bis 6, 1 bis 4 oder 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, beispielweise für Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, tert. -Butyl, n-Pentyl und n-Hexyl.

Diazotierungen sind bekannt ; vgl. z. B. Organikum, 10. Aufl., VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1971,580-600.

Säureanionen im Sinne der Erfindung sind vor allem die Anionen von Mineralsäuren, Carbonsäuren und Sulfonsäuren, z. B. Salze der Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Naph- thalindisulfonsäure, Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure und Benzoesäure.

Abgangsgruppen für Alkylierungsmittel im Sinne der Erfindung umfassen z. B. Chlorid, Bromid und Sulfat.

Weiterer Gegenstand der Erfindung sind Östrogene und Antiöstrogene, die pro Molekül mit mindestens einer Dialkyltriazenylgruppe kernsubstituiert sind, zur Behandlung von Krankheiten.

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Östrogenen und Antiöstrogenen, die pro Molekül mit mindestens einer Dialkyltriazenylgruppe kernsubstituiert sind, zur Bekämpfung von Tumoren der Sexualorgane bei Menschen und Tieren.

Weiter Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bekämpfung von Tumoren der Sexualorgane bei Menschen und Tieren durch Applizierung einer ausreichenden Menge min- destens einer Verbindung aus der Reihe der Östrogene und Antiöstrogene, die pro Molekül mit mindestens einer Dialkyltriazenylgruppe kemsubstituiert sind.

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Östrogenen und Antiöstrogenen, die pro Molekül mit mindestens einer Dialkyltriazenylgruppe kernsubstituiert sind, zur Herstellung von Arzneimitteln zur Bekämpfung von Tumoren der Sexualorgane bei Menschen und Tieren.

Weiterer Gegenstand der Erfindung sind Arzneimittel, die mindestens eine Verbindung aus der Reihe der Östrogene und Antiöstrogene, die pro Molekül mit mindestens einer Dialkyl- triazenylgruppe kernsubstituiert sind, ggf. zusammen mit einem oder mehreren pharmakologisch unbedenklichen Hilfs-oder Trägerstoffen enthalten, sowie deren Verwendung zu den zuvor genannten Zwecken.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem Zweck können sie auf geeignete Weise appliziert werden, wie z. B. oral, parenteral, pulmonal, nasal, sublingual, lingual, buccal, rectal, transdermal, conjunctival, otisch oder als Implantat.

Für diese Applikationswege kann der Wirkstoff in geeigneten Applikationsformen verabreicht werden.

Für die orale Applikation eignen sich bekannte, den Wirkstoff schnell und/oder modifiziert abgebende Applikationsformen, wie z. B. Tabletten (nicht überzogene sowie überzogene Tabletten, z. B. mit magensaftresistenten Überzüge versehene Tabletten oder Filmtabletten), Kapseln, Dragees, Granulate, Pellets, Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Lösungen und Aerosole.

Die parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resorptionsschrittes geschehen (intravenös, intraarteriell, intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder unter Einschaltung einer Resorption (intramuskulär, subcutan, intracutan, percutan, oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation eignen sich als Applikationsformen u. a. Injektions-und Infusionszubereitungen in Form von Lösungen, Suspensionen, Emulsionen, Lyophilisaten und sterilen Pulvern.

Für die sonstigen Applikationswege eignen sich z. B. Inhalationsarzneiformen (u. a. Pulver- inhalatoren, Nebulizer), Nasentropfen/-lösungen, Sprays ; lingual, sublingual oder buccal zu

applizierende Tabletten oder Kapseln, Suppositorien, Ohren-und Augenpräparationen, Vaginalkapseln, wässrige Suspensionen (Lotionen, Schüttelmixturen), lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, Milch, Pasten, Streupuder oder Implantate.

Die Wirkstoffe können in an sich bekannter Weise in die angeführten Applikationsformen überführt werden. Dies kann unter Verwendung inerter nichttoxischer, pharmazeutisch geeigneter Hilfsstoffe geschehen. Hierzu zählen u. a. Trägerstoffe (z. B. mikrokristalline Cellulose), Lösungsmittel (z. B. flüssige Polyethylenglykole), Emulgatoren (z. B. Natriumdodecylsulfat), Dispergiermittel (z. B. Polyvinylpyrrolidon), synthetische und natürliche Biopolymere (z. B.

Albumin), Stabilisatoren (z. B. Antioxidantien wie Ascorbinsäure), Farbstoffe (z. B. anorganische Pigmente wie Eisenoxide) oder Geschmacks-und/oder Geruchskorrigentien.

Im allgemeinen ist zu empfehlen, bei parenteraler Applikation Mengen von etwa 1 bis 20 mg/kg, vorzugsweise etwa 2,5 bis 10 mg/kg Körpergewicht zur Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen. Bei oraler Applikation beträgt die Menge etwa 1 bis 70 mg/kg, vorzugsweise etwa 1 bis 30 mg/kg Körpergewicht.

Trotzdem kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit von Körpergewicht, Applikationsweg, individuellem Verhalten gegenüber dem Wirkstoff, Art der Zubereitung und Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die Applikation erfolgt. So kann es in einigen Fällen ausreichend sein, mit weniger als der vorgenannten Mindestmenge auszukommen, während in anderen Fällen die genannte Obergrenze überschritten werden muss. Im Falle der Applikation größerer Mengen kann es empfehlenswert sein, diese in mehreren Einzelgaben über den Tag zu verteilen.

Erzeugung von Testtumoren 20 weibliche Wistar-Ratten werden mit Benzidin behandelt. Die erste Benzidin-Dosis beträgt 150 mg/kg ; danach werden die Dosen auf wöchentlich 100 mg/kg herabgesetzt. Es folgen Dosen von je 75 mg/kg in 14-tägigem Abstand. Daraus ergibt sich eine Gesamtdosis von 1,225 g/kg.

Es bilden sich insgesamt 29 Mammakarzinome. Die mittlere Lebenserwartung der mit Benzidin behandelten Wistar-Ratten liegt bei 325 Tage.

Nachdem sich der erste Tumor (ca. 0,5 g) gebildet hat, wird kein Benzidin mehr gegeben. Dann wachsen die Mammakarzinome verhältnismäßig rasch. Die Tumorgröße wird durch Tasten festgestellt ; sie ist bei erfahrenen Experimentatoren bis auf 0,1 g genau tastbar. Für die Versuche verwendet man Tumore ab 0,5 g.

Nachweis der kompetitiven Hemmung gegenüber 6, 7-Ditritium-östradiol am Östrogenrezeptor durch erfindungsgemäße Verbindungen In den Versuchen wird 6,7-Ditritium-östradiol mit einer spezifischen Aktivität von 0,5 Ci/mmol verwendet.

Gewebeschnitte von 0, 7mm Dicke und 0,5 cm2 Fläche aus Uterus-und Mammakarzinomgewebe der Ratte werden mit Hilfe eines Tissue-cutters hergestellt. Das Karzinom sollte für Gewebe- schnitte ein Mindestgewicht von 1,5 g haben.

Behandelte Gewebeschnitte : Gewebeschnitte aus Uterus-und Mammakarzinom werden in physiologischer Kochsalzlösung mit Konzentrationen von jeweils 5,10, 15,20, 35 und 50 mg/1 er- findungsgemäßer Verbindung behandelt. Danach werden alle Gewebeschnitte gewaschen und nochmals 1 Stunde in physiologischer Kochsalzlösung inkubiert, die 10-9 Mol/1 6. 7-Ditritium- östradiol = physiologische Konzentration enthält.

Kontrolle : Gewebeschnitte wie oben, aber unbehandelt, werden 1 Stunde lang mit physiologischer Kochsalzlösung inkubiert.

Nach der Inkubation werden alle Gewebeschnitte gewaschen und in 4 % iges Formol gelegt.

Anschließend werden sie getrocknet, gewogen und verbrannt. Die Asche wird in Scintillationsflüssigkeit gelöst und die Aktivität in einem Flüssigkeitscintillationszähler bestimmt.

Die Zahl der Lichtblitze je mg Asche-Trockenmasse in einem definierten Zeitintervall ist ein Maß für die aufgenommene Menge 6,7-Ditritium-östradiol und damit ein indirektes Maß für die Zahl der Östrogenrezeptoren, die durch die erfindungsgemäße Verbindung ersetzt worden sind. Das Verhältnis der von erfindungsgemäß behandelten Ratten erhaltenen Zahl von Lichtblitzen zur von unbehandelten Ratten erhaltenen Zahl von Lichtblitzen nennen wir für die Zwecke dieser Erfindung"Rezeptorenbesetzungsquotient" (gemeint : besetzt durch Östradiol). Es gilt also : Je kleiner das Verhältnis, desto stärker hat die erfindungsgemäße Verbindung die Östrogenrezeptoren besetzt ; das im Test verwendete Östradiol kann nur noch die (von erfindungsgemäßer Verbindung) unbesetzten Rezeptoren belegen.

Es liegt in der Natur der untersuchten Gewebe, dass die Anzahl der Östrogenrezeptoren pro Gewebeschnitt in gewissen Grenzen schwankt. So kann z. B. die Anzahl der Östrogenrezeptoren benachbarter Gewebeschnitte eines Mammatumors (schon infolge verschiedener Dichte des Tumorgewebes) unterschiedlich sein. Deshalb empfiehlt es sich, jeweils 3 Proben zu untersuchen und den Mittelwert zu bilden.

Wenn die für den Versuch gewählte Menge erfindungsgemäßer Verbindung verhältnismäßig hoch ist, werden die durch die erfindungsgemäßen Verbindungen besetzbaren Rezeptoren schon bei der ersten Aufwandmenge besetzt und eine Steigerung zeigt keinen wesentlichen Effekt mehr.

Qualitativer Nachweis der zytotoxischen Wirkung erfindungsgemäßer Verbindungen auf Mammatumorzellen Mit diesem Thymidin-Test lässt sich das Tumorwachstum leicht überprüfen : Wird kein Thymidin mehr in die Zelle eingebaut, ist das Tumorwachstum zum Stillstand gekommen.

Unbehandelte und mit erfindungsgemäßer Verbindung behandelte Ratten werden mit Tritium- markiertem Thymidin gefüttert.

Im Tumorgewebe der unbehandelten Kontrollgruppe zeigt das Autoradiogramm sehr viele markierte Zellen. Die durch Tritium-markierten Zellen sind an vielen schwarzen Punkten im Autoradiogramm erkennbar (starke Silberausscheidung auf der Photoplatte). Diese Punkte sind ein Zeichen für das starke Wachstum der Krebszellen und den damit verbundenen Einbau des Nucleosids Thymidin.

Bei den mit erfindungsgemäßer Verbindung behandelten Ratten verschwinden kleine Tumore langsam, während bei großen Tumoren Nekrose eintritt.

Mammakarzinome von Ratten, die 20 Tage mit 20 mg/kg/Tag einer erfindungsgemäßen Verbindung behandelt werden, zeigen nach Fütterung mit Tritium-markiertem Thymidin im Autoradiogramm keinen Thymidin-Einbau mehr, d. h. das Wachstum der Krebszellen ist zumindest zum Stillstand gekommen.

Die Prozentangaben in den folgenden Beispielen sind, sofern nicht anders angegeben, Gewichtsprozente ; Teile sind Gewichtsteile. Lösungsmittelverhältnisse, Verdünnungsverhältnisse und Konzentrationsangaben von flüssig/flüssig-Lösungen beziehen sich jeweils auf das Volumen.

Beispiele Beispiele zur Herstellung der Ausgangsverbindungen (mit A"gekennzeichnet) und Herstellungsbeispiele Alle Präparate wurden auf Reinheit dünnschichtchromatographisch untersucht (Kieselgel 60 F 254, Fa. Merck, Darmstadt). Von allen selbst hergestellten Ausgangsverbindungen und allen erfindungsgemäßen Verbindungen sind NMR-Spektren aufgenommen worden ; sie stimmen mit den postulierten Strukturen überein.

I. Steroide Reaktionsschema der durchgeführten Reaktionen : H 3 HO HOX HO N02+ A1 Nô Al H 0 2 A2 /A3 02N CH30 I 0 H S 3 A5 A4 JLJL J \ CH, 0"f"" CH30 H2N) Oc H , C30 \ NH 1) NO+ CH 3 1) NO+ H3 2) (CH3) 2NH, H3 H N NN ZON rn' rH CH30 10 8 CH3 H3 H 1) 2) CHs) N\ li CH3 NaBH4 c3 I/ I CH3 12 CH, n

Die als Ausgangsprodukte verwendeten nitrierten Östrone, Östradiole und die daraus hergestellten Aminoverbindungen sind entweder bekannt oder können analog bekannten Verfahren hergestellt werden (vgl. St. Kraychy, Am. Soc. 81,1702 (1959)).

Beispiel AI : Herstellung von 2-und 4-Nitroöstron

Zu einer Lösung von 40 g Östron in 1000 ml Eisessig werden bei 35 bis 40°C unter Rühren langsam 16,48 ml konz. Salpetersäure zugetropft. Man lässt 24 Stunden nachrühren. 4-Nitroöstron fällt hellgelb kristallin aus, wird abgesaugt und aus Ethanol umkristallisiert.

Ausbeute : 9 g 4-Nitroöstron ; Fp. 270°C.

Das Filtrat wird mit 4000 ml Wasser versetzt, das ausgefallene Rohprodukt abgesaugt und getrocknet (Ausbeute : 45 g). Die Reinigung erfolgt säulenchromatographisch über Aluminiumoxid (Fa. Woelm), AKT. St. I sauer. Das Rohprodukt wird in 300 ml Benzol heiß gelöst (max. 15 g) und mittels Pipette langsam auf die vorbereitete Glassäule (Höhe 120 cm, Durchmesser 4,5 cm)

aufgetragen. Dann wird unter DC-Kontrolle mit Benzol eluiert. Die Lösung wird eingeengt und das zurückbleibende 2-Nitroöstron isoliert.

Ausbeute (aus 3 Säulen) : 25 g 2-Nitroöstron ; Fp. 180°C.

Beispiel A2 : 2-Nitro-3-methoxyöstron

Zu einer Lösung aus 16 g 2-Nitroöstron aus Beispiel Al, 750 ml Ethanol und 750 ml 10 % iger wässriger Kaliumhydroxidlösung werden bei 35°C innerhalb von 6 Stunden unter Stickstoffatmosphäre 480 ml Dimethylsulfat getropft. Dabei wird darauf geachtet, dass die Lösung alkalisch bleibt ; ggf. wird noch 45 % ige wässrige Kaliumhydroxidlösung zugetropft. Es wird so lange nachgerührt, bis die Lösung hellgelb und alkalisch bleibt. Dann wird die Lösung auf ca. 5°C gekühlt, das ausgefallene Produkt abgesaugt und mit verdünnter wässriger Kaliumhydroxidlösung und Wasser gewaschen, getrocknet und aus Ethanol/Toluol (1 : 1) umkristallisiert.

Ausbeute 15,7 g ; Fp. 154°C.

Beispiel A3 : 3-Methoxy-4-nitroöstron Aus der Verbindung des Beispiels AI wird analog Beispiel A2 die Titelverbindung hergestellt.

Ausbeute 2,1 g ; Fp. 259°C.

Beispiel A4 : 2-Amino-3-methoxyöstron

Eine Lösung aus 5 g 2-Nitro-3-methoxyöstron aus Beispiel A2,4 g Natriumthiosulfat, 800 ml Aceton und 160 ml 0,5 N Natronlauge wird 35 Minuten unter Rückfluss erhitzt, eine Lösung von 3.2 g Natriumthiosulfat in 160 ml 0,5 N Natronlauge zugesetzt und die resultierende Lösung 50 Minuten am Rückfluss erhitzt. Dann gibt man 400 ml Wasser zu und entfernt das Aceton unter vermindertem Druck. Die erhaltene Suspension wird gekühlt und das Kristallisat abgesaugt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus Methanol umkristallisiert.

Ausbeute 4,2 g ; Fp. 155°C.

Beispiel A5 : 3-Methoxy-4-aminoöstron Aus der Verbindung des Beispiels A3 wird analog Beispiel A4 die Titelverbindung hergestellt.

Ausbeute 0,6 g ; Fp. 183°C.

Beispiel A6 : 2-Amino-3-methoxyöstrol

Eine Mischung aus 1 g 2-Amino-3-methoxyöstron aus Beispiel A4,200 ml Methanol und 0,44 g Natriumborhydrid wird bei 40 bis 50°C unter DC-Kontrolle bis zur vollständigen Umsetzung (14 Stunden) gerührt. Dann werden 4 ml Eisessig zugesetzt, und das Methanol wird unter vermindertem Druck abgezogen. Der Rückstand wird in verdünnter Salzsäure heiß gelöst, die Titelverbindung mit Natronlauge gefällt, die Suspension gekühlt und das ausgefallene Produkt abgesaugt und getrocknet.

Ausbeute 0,6 g ; Fp. 160°C.

Beispiel A7 : 3-Methoxy-4-aminoöstrol

Aus der Verbindung des Beispiels A5 wird analog Beispiel A6 die Titelverbindung hergestellt.

Ausbeute 0,4 g ; Fp. 176°C.

Beispiel 8 : 2-(1, 1-Dimethylkiazenyl)-3-methoxyöskon

Bei 0 bis 4°C wird eine Lösung von 0,55 g Natriumnitrit in 3 ml Wasser zu einer Lösung aus 2,3 g 2-Amino-3-methoxyöstron aus Beispiel A4,160 ml Wasser und 1,2 ml konz. (37 % iger) Salzsäure getropft. Dann trägt man die erhaltene Diazoniumsalzlösung bei 0 bis 4°C rasch in eine Lösung aus 0,95 g Natriumcarbonat, 1 ml 40 % iger wässriger Dimethylaminlösung und 40 ml Wasser ein. Nach einer Nachrührzeit von 1 Stunde wird das feste Produkt abgesaugt, getrocknet und aus wenig Toluol umkristallisiert.

Ausbeute 1,5 g ; Fp. 168°C.

Beispiel 9 : 3-Methoxy-4- (l, 1-dimethyltriazenyl)-östron

Aus der Verbindung des Beispiels A5 wird analog Beispiel 8 die Titelverbindung hergestellt.

Ausbeute 1,5 g ; Fp. 142°C.

Beispiel 10 : 2- (l, l-Dimethyltriazenyl)-3-methoxyöstrol

Aus der Verbindung des Beispiels A6 wird analog Beispiel 8 die Titelverbindung hergestellt.

Ausbeute 3 g ; Fp. 135°C.

Beispiel 11 : 3- (1, 1-Dimethyltriazenyl)-östron

Zu einer Lösung aus 2,7 g 3-Aminoöstron, 40 ml Wasser und 2 ml konz. Salzsäure (37 % ig) wird bei 0 bis 4°C eine Lösung aus 0,7 g Natriumnitrit und 10 ml Wasser getropft. Dann trägt man die erhaltene Diazoniumsalzlösung in eine Lösung aus 1,2g Natriumcarbonat, 1,2 ml 40 % iger wässriger Dimethylaminlösung und 20ml Wasser ein. Nach einer Nachrührzeit von 1 Stunde wird die Titelverbindung abgesaugt, getrocknet und aus wenig Ligroin umkristallisiert.

Ausbeute : 2g ; Fp. : 168°C.

Beispiel 12 : 3- (l, 1-Dimethyltriazenyl)-östrol Zu einer Lösung von 1 g 3- (1, 1-Dimethyltriazenyl)-östron aus Beispiel 11 in 200 ml Methanol werden 0,44 g Natriumborhydrid zugesetzt. Die Lösung wird bei 40 bis 50°C unter DC-Prüfung bis zur vollständigen Umsetzung (14 Stunden) gerührt. Nach Zugabe von 4 ml Eisessig wird das Methanol unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wird mit Wasser verrieben, die Titel- verbindung abgesaugt und getrocknet.

Ausbeute : 1 g ; Fp. : 138°C.

II. Stilbene Die Stilbene der Beispiele wurden durch Wittig-Olefinierung (G. Wittig, Angew. Chem. 68,505) hergestellt.

Bei der Synthese der Nitrostilbene per Wittig-Olefinierung wurde erstmalig gefunden, dass, wenn man von para-zu ortho-substituierten Benzaldehyden übergeht, die Wittig-Olefinierung steigende Anteile cis-Stilben liefert. Befindet sich die Essigsäureethylestergruppe in ortho-Stellung zur Aldehydgruppe, dann entsteht zu 100 % cis-Stilben.

Der cis-Anteil hängt offensichtlich von der Art und Größe des Substituenten am Benzolkern des Aldehyds ab.

Die als Ausgangsprodukte verwendeten Verbindungen sind entweder bekannt oder können analog bekannten Verfahren hergestellt werden.

Reaktionsschema der durchgeführten Reaktionen : OCH R-Br''HO/-- RO CHO CHO LO2N<CH2 (Ph) 3 CX-A13 CHO OHC A14 RO na RO NaOCH3 \ 02N<CH=CHt)/HO cis NaSO3 70/30 A18 cis/trans = 50/50 A17 R = CH2C02C2H5, OR Na 02N/\ \/\/ A17 O2N A16 Zn/H+ SO Na OR H Ü A21 E-Form, A22 Z-Form H2N A19 2 1) | Base 2) Base 9 OR NN CH, NCH N , CH3

R = CH2CO2C2H5 ; Ri = CH2CO2Me ; Me = H, Na, C2H5 oder HN(CH2CH2OH)3 Beispiel A13 : (4-Nitrobenzyl)-triphenylphosphoniumchlorid [O2N-C6H4-CH2-P+Ph3] Cl- Eine Lösung aus 263 g (1 mol) Triphenylphosphin, 172 g (1 mol) 4-Nitrobenzylchlorid und Toluol wird 15 Stunden bei Siedetemperatur gerührt. Die Reaktionsmischung wird abgekühlt, das Kristallisat abgesaugt und mit Toluol gewaschen.

Ausbeute : 344 g ; Fp. 280°C Beispiel A14 : (2-Formylphenoxy)-essigsäureethylester

Bei 50°C werden unter Rühren 167 g (1 mol) Bromessigsäureethylester zu einer Lösung aus 122 g (1 mol) 2-Hydroxybenzaldehyd, 1 mol Natriummethylat (in methanolischer Lösung) und 1,5 1 Acetonitril getropft, und die Lösung wird 7 Stunden bei 70°C gerührt. Anschließend trägt man die Reaktionslösung in 2 Liter Eiswasser ein. Das sich abscheidende Öl wird mit 500 ml Dichlormethan extrahiert, die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet und das Dichlormethan abdestilliert. Das zurückbleibende Öl kristallisiert.

Ausbeute : 180 g ; Fp. 48°C.

Beispiel A15 : (4-Formylphenoxy)-essigsäureethylester Die Verbindung wird analog Beispiel A14 aus 4-Hydroxybenzaldehyd hergestellt.

Ausbeute : 195 g ; Fp. 43°C.

Beispiel A16 : {2- [ (Z)-2- (4-Nitrophenyl)-ethenyl]-phenoxy}-essigsäureethylester

Bei 0 bis 5°C werden parallel 218 g Phosphoniumsalz aus Beispiel A13 und 0,5 mol Natriummethylatlösung portionsweise (nach jeweiliger Entfärbung) zu einer Lösung aus 104 g (0,5 mol) Aldehyd aus Beispiel A14 und 750 ml Ethanol gegeben. Nach Entfärbung der

Reaktionslösung wird vom Ungelösten abgetrennt. Das Filtrat wird vom Lösungsmittel befreit und der Rückstand mit 400 ml Phosphorsäure-tris- (dimethylamid) angerieben. Bei 0°C fällt aus der Lösung Triphenylphosphinoxid aus, das abgesaugt wird. Nach Zugabe von 2 1 Eiswasser zum Filtrat wird das ausfallende Öl mit 3 1 Benzol extrahiert, das Lösungsmittel entfernt, der Rückstand mit 500 ml Isopropanol verrührt und nach Kühlung das kristalline Produkt abgesaugt.

Ausbeute : 105 g reine cis-Verbindung ; Fp. 70°C Beispiel A17 : {2- [ (E)- und {2- [ (Z)-2- (4-Nitrophenyl)-ethenyl]-phenoxy}-essig-säureethylester OzN y--OCZHS OCH ozon - E-Form Z-Form

Bei 0 bis 5°C werden parallel 218 g Phosphoniumsalz aus Beispiel A13 und 0,5 mol Natriummethylatlösung portionsweise (nach jeweiliger Entfärbung) zu einer Lösung aus 104 g (0,5 mol) Aldehyd aus Beispiel A15 und 750 ml Ethanol gegeben. Nach Entfärbung der Reaktionslösung wird das ausgefallene Kristallisat abgesaugt und aus Ethanol umkristallisiert. Es handelt sich um die reine trans-Verbindung.

Ausbeute : 51 g ; Fp. 118°C.

Zur Isolation, des cis-Anteils wird wie unter Beispiel A16 beschrieben verfahren.

Ausbeute : 48 g ; Fp. 59°C.

Beispiel A18 : Natrium-2- [ (E)- und-2- [ (Z)-2- (4-nitrophenyl)-ethenyl]-benzolsulfonat NaSO3 ON 02N SO3Na Na E-Form Z-Form

Zu einer Lösung von 83,2 g (0,4 mol) Natrium-benzaldehyd-2-sulfonat in 500 ml Methanol werden 0,4 mol Natriummethylat (in methanolischer Lösung) gegeben. Zur resultierenden Lösung wird bei 0°C unter Rühren eine Lösung aus 173 g Phosphoniumsalz aus Beispiel A13 und 400 ml Methanol

getropft. Nach Entfärbung der Reaktionslösung wird das Lösungsmittel abdestilliert, der Rück- stand mit 300 ml Wasser angeschlämmt und kalt abgesaugt. Das Festprodukt wird mit 1 1 Diethylether angeschlämmt, abgesaugt, an der Luft getrocknet und danach mit 1,3 1 Nitromethan aufgekocht und vom unlöslichen Rückstand (trans-Verbindung) abgesaugt. Beim Abkühlen kristallisiert die cis-Verbindung aus.

Ausbeute cis-Verbindung : 53 g ; Fp. 247°C (aus Nitromethan).

Ausbeute trans-Verbindung : 20 g ; Fp. 323°C.

Beispiel A19 : Natxium-2- [ (E)-2- (4-aminophenyl)-ethenyl]-benzolsulfonat

Zu einer Lösung von 16 cis-Nitroverbindung des Beispiels A18 in 60 ml Ethanol lässt man bei 80°C eine Lösung aus 17,5 g NazS 9Hz0 und 20 ml Wasser zutropfen und 1 Stunde rühren. Danach wird das Lösungsmittel abdestilliert und der Rückstand aus Nitromethan umkristallisiert.

Ausbeute : 13 g ; Fp. > 360°C.

Beispiel A20 : {2- [ (Z)-2- (4-Aminophenyl)-ethenyl]-phenoxy}-essigsäureethylester

Eine Lösung aus 16 g Ammoniumchlorid in 60 ml Wasser lässt man bei maximal 30°C unter Rühren langsam zu einer Mischung aus 65,4 g (0,2 mol) Nitroverbindung aus Beispiel A16, 800 ml Aceton und 200 g Zinkstaub tropfen. Dann wird 20 Stunden nachgerührt. Anschließend wird das Zink abgesaugt und mit 11 heißem Aceton gewaschen. Die acetonischen Lösungen werden einge- engt. Der Rückstand wird in 800 ml Wasser und 25 ml konz. Salzsäure gelöst und sofort zweimal mit Essigsäureethylester extrahiert. Anschließend wird schnell mit Natronlauge schwach alkalisch

gestellt und sofort abermals mit Essigsäureethylester extrahiert. Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel abdestilliert.

Ausbeute : 55 g, braunes Öl. Das Rohprodukt wird weiter verarbeitet.

BeispielA21 : {2-[(E)-4-(4-Aminophenyl)-ethenyl]-phenoxy}-essigsäureethyl ester Aus dem trans-Nitrostilben des Beispiels A17 wird die Titelverbindung analog Beispiel A20 hergestellt.

Ausbeute : 45 g, gelbe Kristalle ; Fp. 118°C.

Beispiel A22 : {2- [ (Z)-4- (4-Aminophenyl)-ethenyl]-phenoxy}-essigsäureethylester Aus dem cis-Nitrostilben des Beispiels A17 wird die Titelverbindung analog Beispiel A20 hergestellt.

Ausbeute : 35 g, gelbes Öl.

Beispiel 23 : [4-((Z)-2-{4-[(1E)-3,3-Dimethyl-1-triazenyl]-phenyl}-ethenyl )-phenoxy]-essigsäure- ethylester In ein 50°C heißes Gemisch aus 80 ml Wasser, 600 ml Ethanol und 60 ml konz. Salzsäure werden 71 g cis-Aminostilben aus Beispiel A22 schnell eingetragen ; die Mischung wird kräftig gerührt

und rasch auf 0°C gekühlt. Dann lässt man sofort eine Lösung aus 18 g Natriumnitrit und 70 ml Wasser einlaufen und rührt eine Stunde bei 0°C nach. Diese Lösung lässt man dann rasch unter kräftigem Rühren bei 0°C in eine Mischung aus 80 g 40 % iger wässriger Dimethylaminlösung, 120 g Natriumcarbonat und 1 1 Wasser einlaufen. Bei Zimmertemperatur wird 1 Stunde nachgerührt, das Reaktionsprodukt abgesaugt, getrocknet und als Rohprodukt weiterverarbeitet.

Ausbeute : 63 g.

Beispiel 24 : [4- ( (E)-2- {4- [ (lE)-3, 3-Dimethyl-l-triazenyl]-phenyl}-ethenyl)-phenoxy]-cssigsäur e- ethylester Aus 0,033 mol des trans-Aminostilbens aus Beispiel A21 wird die Titelverbindung analog Beispiel 23 hergestellt.

Ausbeute : 7 g, Fp. 113°C.

Beispiel 25 : [2-((E)-2-{4-[(lZ)-3, 3-Dimethyl-l-kiazenyl]-phenyl}-ethenyl)-phenoxy]-essigsäure - ethylester Aus 0,2 mol des cis-Aminostilbens aus Beispiel A20 wird die Titelverbindung analog Beispiel 23 hergestellt. Das schwach gelbe Öl wird als Rohprodukt weiter verarbeitet.

Ausbeute : 55 g.

Beispiel 26 : Natrium-[2-((Z)-2- {4-[(lE)-3, 3-dimethyl-1-triazenyl]-phenyl}-ethenyl)-phenoxy]-ace- tat Zu einer siedenden Lösung aus 35,3 g des Triazenylstilbenesters aus Beispiel 25 und 850 ml Ethanol lässt man 50 g 10 % ige Natronlauge zulaufen und erhitzt weitere 20 Minuten am Rück- fluss. Anschließend werden 300 ml Wasser und 350 ml einer gesättigten wässrigen Kochsalzlösung zugegeben. Die Titelverbindung fällt aus, wird abgesaugt, getrocknet und aus Acetonitril umkristallisiert.

Ausbeute : 33 g, beige ; Fp. 72°C.

Beispiel 27 : Natrium- [4- ( (Z)-2- {4- [ (lZ)-3, 3-dimethyl-l-triazenyl]-phenyl}-ethenyI)-phenoxy]-ace- tat Zu einer siedenden Lösung aus 35,3 g des trans-Triazenylstilbenesters aus Beispiel 24 und 850 ml Ethanol lässt man 50 g 10 % ige Natronlauge laufen und erhitzt weitere 20 Minuten am Rückfluss.

Anschließend werden 300 ml Wasser zugesetzt, und das ausgefallene Natriumsalz wird abgesaugt.

Ausbeute : 30 g.

Beispiel 28 : [4-((Z)-2- {4-[(lZ)-3, 3-Dimethyl-l-triazenyl]-phenyl}-ethenyl)-phenoxy]-essigsäur e 5 g der Verbindung aus Beispiel 27 werden in einer Mischung aus 250 ml Phosphorsäure-tris- (dimethylamid) und 250 ml Wasser in der Hitze gelöst. Man lässt dann auf 40°C abkühlen und saugt ab. Das Filtrat wird auf 30°C gekühlt und mit 60 ml Eisessig versetzt. Unter weiterer Kühlung werden sofort 50 ml Eiswasser und 30 ml Eisessig zugefügt. Nach 10 Minuten wird die Titelverbindung abgesaugt.

Ausbeute : 3 g ; Fp. 170°C.

Beispiel 29 : Triethanolammonium-[4-((Z)-2-{4-[(1Z)-3,3-dimethyl-1-triazen tyl]-phenyl}-ethenyl)- phenoxy] -acetat Die Verbindung aus Beispiel 28 wird als 10 % ige wässrige Lösung in Form des Tri- ethanolaminsalzes zur biologischen Prüfung gegeben.

Beispiel 30 : Nakium-2-((Z)-2- {4-[(lE)-3, 3-dimethyl-1-triazenyl]-phenyl}-ethenyl)-benzolsulfonat- dihydrat Zu einer Lösung aus 15 g cis-Aminostilben aus Beispiel A19, 10 ml Wasser und 24 ml konz.

Salzsäure tropft man bei 0°C eine Lösung aus 3,5 g Natriumnitrit und 5 ml Wasser, lässt 10 Minuten nachrühren und tropft die resultierende Diazoniumsalzlösung rasch in eine Lösung aus 30 g Natriumcarbonat, 60 ml Wasser und 7 g 40 % iger wässriger Dimethylaminlösung. Man lässt 40 Minuten nachrühren, saugt das kristalline Reaktionsprodukt ab und kristallisiert aus Acetonitril um. Ausbeute : 17 g.

III. Triphenylethylenderivate Reaktionsschema : CH30 CH30 0 HBr ph) . t A31 CH30 0 CH30 OHG Etherspaltung Wittig-Reaktion-/\- CH30 NO, HO NO, A34 H5C202CCHz0 0 BrCH2CO2C2H5 \ H5C202CCH20 A35 0 NaO2CCH20 NaO2CCH20 Na 1) NAOH 1) NO+ 2) NaO2CCH20 NH2 NaOCCH20 A37 38 H3C Beispiel A31 : 1- [Brom- (4-methylphenyl)-methyl]-4-methylbenzol In eine Suspension von 100 g Bis- (4-methoxyphenyl)-carbinol und 46 g Calciumchlorid in 1,7 1 Benzol wird bis zur Sättigung Bromwasserstoff eingeleitet. Das resultierende Salz wird abgesaugt und das Filtrat eingeengt.

Ausbeute : 98 g Beispiel A32 : [Bis (4-methoxyphenyl)-methyl]-triphenylphosphoniumbromid Aus dem Bromid des Beispiels A31 wird analog Beispiel A13 die Titelverbindung hergestellt.

Ausbeute : 99 g.

Beispiel A33 : 1- [2, 2-Bis (4-methoxyphenyl)-vinyl]-4-nitrobenzol Aus dem Phosphoniumsalz des Beispiels A32 und 4-Nitrobenzaldehyd wird analog Beispiel A17 die Titelverbindung hergestellt.

Ausbeute : 14 g Beispiel A34 : 4- [1- (4-Hydroxyphenyl)-2- (4-nitrophenyl)-vinyl]-phenol Zu einer Mischung aus 150 g der Verbindung des Beispiels A33 und 300 ml Pyridin werden 380 g konz. Salzsäure getropft. Dann wird die Reaktionslösung 3 Stunden auf 150°C erhitzt.

Anschließend wird auf 2 1 Eiswasser gegossen, mit Salzsäure deutlich sauer gestellt und die Titelverbindung abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet.

Ausbeute : 110g.

Beispiel A35 : {4- [1- [4- (2-Ethoxy-2-oxoethoxy)-phenyl]-2- (4-nitrophenyl)-vinyl]-phenoxy}-essig- säureethylester Aus dem Phenol des Beispiels A34 wird analog Beispiel A14 die Titelverbindung hergestellt.

Ausbeute : 14 g.

Beispiel A36 : {4- [1- [4- (2-Ethoxy-2-oxoethoxy)-phenyl]-2- (4-aminophenyl)-vinyl]-phenoxy}-es- sigsäureethylester Aus der Nitroverbindung des Beispiels A35 wird analog Beispiel A20 die Titelverbindung hergestellt.

Ausbeute : 13 g.

Beispiel A37 : Dinatrium- (4- {2- (4-aminophenyl)-1- [4- (2-oxido-2-oxoethoxy)-phenyl]-vinyl}-phen- oxy)-acetat

Eine Mischung aus 13 g des Esters aus Beispiel A35,20 ml Wasser und 5,3 g Kaliumhydroxyd wird 5 Stunden am Rückfluss erhitzt. Dann wird der entstandene Alkohol entfernt, der kristalline Rückstand mit 50 ml Wasser verrieben, abgesaugt und getrocknet.

Ausbeute : 10 g.

Beispiel 38 : Dinatrium- (4- {2- {4- [ (lE)-3, 3-dimethyl-l-triazenyl]-phenyl}-l- [4- (2-oxido-2-oxo- ethoxy)-phenyl]-vinyl}-phenoxy)-acetat Zu einer Mischung aus 10 g Dinatriumsalz des Beispiels A37,2 g Natriumhydroxid, 1,7 g Natriumnitrit und 50 ml Wasser tropft man bei 0 bis 5°C eine Lösung aus 100 ml Wasser, 130 ml Dimethylformamid und 16 ml konz. Salzsäure. Die resultierende wässrige Diazoniumsalzlösung trägt man bei 0 bis 5°C in eine Lösung aus 23 g Natriumcarbonat, 14 ml wässrige 40 % ige Dime- thylaminlösung und 50 ml Wasser ein. Dann wird der Ansatz bis zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wird in der nötigen Menge Wasser gelöst und mit 100 ml gesättigter wässriger Koch- salzlösung versetzt. Die sich kristallin abscheidende Titelverbindung wird abgesaugt und getrock- net.

Ausbeute : 5,7 g.