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Title:
TEMPERATURE-CONTROLLABLE MOLD TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/026162
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a temperature-controllable mold tool, preferably made of metal, having a shaping contact surface (4). The mold tool has at least one temperature-control cavity integrated into the tool. Arranged inside the temperature-control cavity (6) is a support structure (S) for supporting the rear side (7) of a tool wall (3) that forms the shaping contact surface (4) against an abutment (8), the support structure having a hollow space and filling the temperature-control cavity (6). The hollow space formed by the support structure (S) is intended to accommodate a temperature-control medium.

Inventors:
HINZPETER UDO (DE)
Application Number:
PCT/AT2010/000308
Publication Date:
March 10, 2011
Filing Date:
August 27, 2010
Export Citation:
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Assignee:
WITTMANN KUNSTSTOFFGERAETE (AT)
HINZPETER UDO (DE)
International Classes:
B29C45/73; B29C33/02
Foreign References:
DE19903699A12000-08-03
DE102004028462A12005-12-29
GB1201170A1970-08-05
US20060145397A12006-07-06
DE102006028174A12007-12-20
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
KRAUSE, PETER (AT)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Temperierbares Formwerkzeug, vorzugsweise aus Metall mit einer

formgebenden Kontaktfläche (4)und mit zumindest einer in das Werkzeug integrierten Temperierkavität, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Temperierkavität (6) ein hohlraumaufweisendes und die Temperierkavität (6) füllendes Stützgerüst (S) zum Abstützen der Rückseite (7) einer die formgebende Kontaktfläche (4) bildenden Werkzeugwand (3) gegenüber einem Widerlager (8) angeordnet und bei dem der durch das Stützgerüst (S) gebildete Hohlraum zur Aufnahme eines Temperiermittels vorgesehen ist.

2. Formwerkzeug nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das

Stützgerüst (5) durch ein schüttfähiges Material aus druckfesten Körpern (11) gebildet ist.

3. Formwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Stützgerüstkörper (11 ) einen kugeligen Habitus aufweisen.

4. Formwerkzeug nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das

Stützgerüst (S) eine Pyramidenstruktur (14) aus einzelnen Pyramiden (15) aufweist, wobei die Pyramiden (15) insbesondere aneinander gereiht oder zueinander versetzt sind und gegebenenfalls abgeflachte Pyramidenspitzen

(16) aufweisen und die Pyramiden (15) vorzugsweise fest auf einer Platte

(17) oder am Formwerkzeugteil (3, 5) angeordnet sind.

5. Formwerkzeug nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgerüst (S), insbesondere die Stützgerüstkörper (11), aus einem

Wärme gut leitenden Material, etwa aus einer Aluminiumlegierung hergestellt sind.

6. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch

gekennzeichnet, dass die Temperierkavität (6) ein sich vorzugsweise parallel zur Kontaktfläche (4) des Werkzeuges (1) und zumindest weitestgehend über die Ausdehnung der Kontaktfläche erstreckender Hohlraum ist.

7. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch

gekennzeichnet, dass das Formwerkzeug (1) über Anschlüsse (9, 9.1 ; 10) zum Beaufschlagen des durch das Stützgerüst (S) gebildeten Hohlraums innerhalb der Temperierkavität (6) mit einem Temperierfluid ausgestattet ist.

8. Formwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Zulaufanschluss und der Temperierkavität ein Zulaufsammler angeordnet ist, der mit der Temperierkavität in einer sich über zumindest einen Großteil einer Seite der Temperierkavität erstreckenden

Fluidverbindung steht.

9. Formwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Ablaufanschluss und der Temperierkavität ein

Ablaufsammler angeordnet ist, der mit der Temperierkavität in einer sich über zumindest einen Großteil einer Seite der Temperierkavität

erstreckenden Fluidverbindung steht.

Description:
Temperierbares Formwerkzeug

Die Erfindung betrifft ein temperierbares Formwerkzeug, vorzugsweise aus Metall mit einer formgebenden Kontaktfläche und mit zumindest einer in das Werkzeug integrierten Temperierkavität.

Beim Spritzgießen von Formteilen aus thermoplastischen, duroplastischen oder elastomeren Werkstoffen wird der zuvor plastifizierte Werkstoff in die Kavität einer Form eingebracht. Eine solche Form ist zum Ausbilden der Kavität aus mehreren Formwerkzeugen zusammengesetzt, die zum Entformen des in der Kavität abgekühlten Werkstückes voneinander getrennt werden. Die in Kontakt mit der plastischen Formmasse tretenden Oberflächen der Formwerkzeuge werden im Rahmen dieser Ausführungen als Kontaktflächen angesprochen. Das Abbild der Kontaktflächen definiert die Oberfläche des Werkstückes. Die Abformgenauigkeit an der Oberfläche des Werkstückes kann durch Fehler beeinträchtigt werden, beispielsweise durch Bindenahtkerben, Glanzunterschiede oder Wolken- und Schlierenbildung. Derartige Oberflächenfehler können durch ungleichmäßige Kontaktflächentemperaturen der Formwerkzeuge entstehen.

Um die Abformgenauigkeit für die in die Kavität einer Form eingebrachte plastifizierte Masse, beispielsweise einer Kunststoffschmelze, zu verbessern, ist bekannt, die Werkzeugwandtemperatur - also die Temperatur der Kontaktflächen der Formwerkzeuge - zu erhöhen, wodurch die Fließfähigkeit der in die Kavität eingebrachten Kunststoffschmelze in ihrem äußeren Randbereich verbessert wird.

Zum Temperieren derartiger Formwerkzeuge verfügen diese über

Temperierkanäle, durch die zum Halten des Formwerkzeuges auf einer

bestimmten Temperatur, zum Erwärmen oder zum Kühlen desselben auf eine bestimmte Temperatur entsprechend temperierte Fluide, beispielsweise Wasser oder Öl hindurchgeleitet wird. Wenn derartige Formwerkzeuge in bestimmten Bereichen eine von der Grundtemperatur abweichende, höhere Temperatur aufweisen sollen, werden zusätzlich elektrische Heizpatronen oder im Falle einer lokalen Temperaturerniedrigung elektrische Kühlelemente in Ausnehmungen des Formwerkzeuges angeordnet. Ebenfalls sind Formwerkzeuge bekannt, bei denen die Kühlelemente für ein definiertes Abkühlen der Kunststoffschmelze sorgen und damit den Abkühlprozess, mithin die Zykluszeit verkürzen.

Bei den vorbeschriebenen temperierbaren Formwerkzeugen bilden die

Temperierkanäle Temperierkavitäten, durch die als Temperierfluid typischerweise Wasser oder Öl hindurchgeleitet wird. In die Formkavität des aus mehreren derartigen Formwerkzeugen typischerweise ausgebildeten Werkzeuges wird die plastifizierte Masse mit einem zum Teil nicht unbeträchtlichen Druck eingebracht. Im Zusammenhang mit einem Spritzgießverfahren stellt dieses den Schritt des "Spritzens" dar. Vor diesem Hintergrund ist bei der Konzeption eines solchen Formwerkzeuges darauf zu achten, dass die formgebende Kontaktfläche auch unter den beim Einbringen der plastifizierten Masse in die Formkavität

herrschenden Drücken formstabil bleibt. Um dieses zu gewährleisten, befinden sich die als Bohrungen ausgebildeten Temperierkavitäten in einem Abstand von der formgebenden Kontaktfläche des Werkzeuges in der Regel zwischen 10 und 20 mm. Zudem ist aus demselben Grunde zwischen den Temperierkavitäten ein Mindestabstand einzuhalten. Die Ausbildung der fluiddurchströmten

Temperierkavitäten im Wege von in Fluidverbindung miteinander gebrachten Bohrungen beschränkt die Möglichkeit des Vorsehens derartiger

Temperierkavitäten auf relativ einfache Kontaktflächengeometrien. Zudem bedarf es für die Herstellung derartiger Temperierkavitäten eines mitunter nicht unbeträchtlichen Aufwandes.

Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, ein temperierbares Formwerkzeug dergestalt

weiterzubilden, dass bei diesem die zumindest eine Temperierkavität nicht nur in einem geringeren Abstand zur formgebenden Kontaktfläche des Formwerkzeuges angeordnet werden, sondern bei dem zudem die Temperierkavität auch komplizierteren Formflächengeometrien folgen kann. Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein eingangs genanntes, gattungsgemäßes Formwerkzeug, bei dem innerhalb der Temperierkavität ein hohlraumaufweisendes und die Temperierkavität füllendes Stützgerüst zum Abstützen der Rückseite einer die formgebende Kontaktfläche bildenden

Werkzeugwand gegenüber einem Widerlager angeordnet und bei dem der durch das Stützgerüst gebildete Hohlraum zur Aufnahme eines Temperiermittels vorgesehen ist.

Bei diesem Formwerkzeug ist innerhalb der zumindest einen Temperierkavität ein hohlraumaufweisendes Stützgerüst angeordnet. Das Stützgerüst ist in die Kavität nach Ausbilden derselben eingebracht bzw. eingesetzt worden. Das Stützgerüst dient zur Abstützung einer die Temperierkavität von einer die formgebende Kontaktfläche bildenden Wand gegenüber einem Widerlager, welches wiederum Teil des Formwerkzeuges ist. Druckbelastungen, die auf die Kontaktfläche einwirken, werden über das Stützgerüst in das Widerlager eingeleitet, ohne dass sich die Kontaktfläche verformt. Entsprechend formstabil ist in Bezug auf die zu erwartenden Drücke das Stützgerüst. Die Temperierkavität wird somit einerseits durch die Rückwand der die formgebenden Kontaktfläche bildenden Wand des Formwerkzeuges und andererseits durch ein davon beabstandetes Widerlager begrenzt. Das Stützgerüst selbst füllt die Temperierkavität zumindest so weit aus, dass dem vorgenannten Abstützzweck Genüge getan ist. Daher ist unter dem im Rahmen dieser Ausführungen benutzten Term, dass das Stützgerüst die

Temperierkavität füllt, eine solche Verfüllung zu verstehen, die diesem Zweck genügt. Dies schließt auch eine teilweise Füllung der Temperierkavität ein.

Das Stützgerüst selbst verfügt über einen Hohlraum zur Aufnahme eines

Temperiermittels. Den Hohlraum des Stützgerüstes füllend kann ein

Temperiermittel vorgesehen sei, welches zum Kühlen der formgebenden

Kontaktfläche des Werkzeuges bei einer bestimmten Temperatur endogen (wärmeverbrauchend) reagiert. Der durch das Stützgerüst gebildete Hohlraum ist gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel fluiddurchströmbar, wobei die hydraulische Querschnittsfläche der mit dem Stützgerüst gefüllten

Temperierkavität dergestalt vorgesehen ist, um eine Temperierung der formgebenden Kontaktfläche des Werkzeuges in der vorgesehenen Zeit zu ermöglichen. Bei einem solchen Temperieren kann es sich grundsätzlich um eine Erwärmung oder eine Abkühlung handeln. Als Temperierfluid kann, wie bei herkömmlichen Temperierformwerkzeugen auch, beispielsweise Wasser oder Öl eingesetzt werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das die Temperierkavität füllende Stützgerüst aus einem schüttfähigen Material gebildet ist. Die einzelnen Körper - Körner/Partikel - weisen eine hinreichend druckfeste Form auf.

Vorteilhaft ist die Verwendung von Stützgerüstkörpern, die einen kugeligen Habitus aufweisen. Die Verwendung derartiger Körper zum Aufbau des

Stützgerüstes hat zur Folge, dass der verbleibende Porenraum - der Hohlraum zur Aufnahme eines Temperiermittels - relativ groß ist, verglichen mit

Stützgerüsten, bei denen die Stützgerüstkörper einen von der kugeligen Form deutlich abweisenden Habitus aufweisen. Gleichwohl kann eine Verwendung von Stützgerüstkörpern, die von dem kugeligen Habitus abweichen, für bestimmte Anwendungsfälle geeignet sein.

Entsprechend einem alternativen Ausführungsbeispiel besteht das Stützgerüst aus einer Pyramidenstruktur aus einzelnen Pyramiden. Die Pyramiden sind

insbesondere aneinander gereiht oder zueinander versetzt und weisen

gegebenenfalls abgeflachte Pyramidenspitzen auf. Bevorzugt sind die Pyramiden fest auf einer Platte oder am zweiten Formwerkzeugteil angeordnet. Die

Pyramidenstruktur wird als Stützgerüst eingesetzt um den Spritzdruck unterhalb der Kavität abzufangen und an die Werkzeugplatten weiter zu geben. Die

Pyramiden ermöglichen eine einfache Fertigung und Montage, da die

Zwischenräume aus einer Platte oder der Werkzeugplatte heraus gefräst werden und somit mit der Werkzeugplatte fest verbunden sind. Ein Formwerkzeug, welches zu seiner Temperierung über eine oder mehrere Temperierkavitäten verfügt, die zur Abstützung der formgebenden Kontaktfläche an einem Widerlager über ein darin integriertes Stützgerüst verfügen, ist nicht nur kostengünstig herstellbar, sondern der Abstand der Temperierkavität von der formgebenden Kontaktfläche des Formwerkzeuges kann zudem nicht unerheblich reduziert werden. Im Bezug auf die zu erwartenden, auf die Kontaktfläche wirkenden Drücke lässt das Stützgerüst eine Verformung derselben nicht zu. Bei einem aus einem schüttfähigen Material aufgebauten Stützgerüst wird der Druck über die Kontaktstellen der einzelnen Stützgerüstkörper untereinander an das Widerlager übertragen.

Die Möglichkeit, dass der Abstand der formgebenden Kontaktfläche von der zumindest einen Temperierkavität gering gewählt werden kann, wobei eine gewisse Stärke der die Kontaktfläche von der Temperierkavität verbleibenden Werkzeugwand von 3 bis 5 mm als zweckmäßig für eine Wärmeverteilung angesehen wird, dient nicht nur zu einer gleichmäßigeren sondern auch einem rascheren Abkühlen und damit einer rascheren Temperierbarkeit, wenn

gewünscht.

Das Vorsehen eines Stützgerüstes zum Abstützen der die formgebende

Kontaktfläche bildenden Werkzeugwand erlaubt die Ausgestaltung einer

Temperierkavität, die hinsichtlich ihrer Erstreckung parallel zur Erstreckung der Kontaktfläche verläuft, auch wenn letztere eine komplizierte Geometrie aufweist. Gebildet wird die Temperierkavität gemäß einer Ausgestaltung durch Vorsehen eines ersten Werkzeugteils, in der eine der Geometrie der Temperierkavität entsprechende Ausnehmung eingebracht ist. Verschlossen wird diese

Ausnehmung durch eine anschließend auf diesem Werkzeugteil aufgebrachte Wand, deren von der Temperierkavität wegweisende Oberfläche die formgebende Kontaktfläche bildet.

Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, eine solche Temperierkavität mit Stützgerüstkörpern aus einem Wärme gut leitenden Material, insbesondere aus einer Aluminiumlegierung herzustellen, vorzugsweise mit einem kugeligen Habitus. Der Einsatz von Stützgerüstkörpern mit derartigen

Eigenschaften unterstützt den Temperiervorgang der Kontaktfläche und damit des daran zu formenden bzw. geformten Formkörpers. Ist vorgesehen, dass die Temperierkavität bzw. der durch das Stützgerüst gebildete Hohlraum von einem Temperierfluid, welches grundsätzlich auch gasförmig sein kann, in aller Regel jedoch Wasser oder Öl sein dürfte, für den Vorgang der Temperierung durchströmt werden soll, verfügt das Formwerkzeug zweckmäßigerweise über einen Zulaufanschluss sowie über einen

Ablaufanschluss, die die Temperierkavität mit einem Temperierkreislauf, etwa ein Kühlkreislauf, verbinden. Bei einer solchen Ausgestaltung bietet es sich an, dass der oder die Zulaufanschlüsse und der oder die Ablaufanschlüsse dergestalt zueinander in Bezug auf die Erstreckung der Temperierkavität angeordnet sind, damit diese von dem eingesetzten Temperierfluid möglichst gleichmäßig durchströmt werden kann.

Bei der Konzeption eines aus einem schüttfähigen Material gebildeten

Stützgerüstes kann durch Auswahl der Größe der das Stützgerüst bildenden Körper und/oder deren Korngrößenverteilung und/oder deren Habitus die hydraulische Querschnittsfläche den gewünschten Anforderungen entsprechend eingestellt werden. Da typischerweise eine solche Temperierkavität eine gewisse Längs- und Quererstreckung aufweist, ist gemäß einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, das Temperierfluid über eine möglichst weite Erstreckung entlang einer Seite der Temperierkavität in diese einzubringen. Dieses kann durch Vorsehen eines an den Zulaufanschluss angeschlossenen Zulaufsammlers erreicht werden, der seinerseits über eine entsprechende Breite in

Fluidverbindung mit der Temperierkavität steht. Gleiches gilt für den Fall, dass zum Abziehen des Temperierfluids ein Ablaufsammler eingesetzt wird.

Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Abbildungen. Es zeigen:

Fig. 1 : ein schematisierter Querschnitt durch ein temperierbares

Formwerkzeug, Fig. 2: eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung aus dem Formwerkzeug der Fig. 1 ,

Fig. 3 und Fig. 4 eine Pyramidenstruktur als Stützgerüst in Auf- und Grundriss.

Eine im Übrigen nicht näher dargestellte Spritzgussform verfügt über ein mehrteiliges Spritzgusswerkzeug, von dem in Fig. 1 ein Formwerkzeug 1 schematisiert wiedergegeben ist. Das Formwerkzeug 1 verfügt über eine

Formkavität 2, die zusammen mit der Formkavität des bzw. der weiteren

Formwerkzeuge, die Kavität bildet, in die die plastifizierte Masse zum Durchführen des formgebenden Prozesses eingebracht wird. Somit bildet die Formkavität 2 nur einen Teil der eigentlichen Formkavität des Spritzgusswerkzeuges. Die

Formkavität 2 ist gebildet durch ein erstes Formwerkzeugteil 3, das bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Stärke von etwa 5 mm aufweist. Die zu der Formkavität 2 weisende Oberseite des Formwerkzeugteils 3 bildet die

formgebende Kontaktfläche 4, an der die in die Formkavität 2 eingebrachte

Kunststoffmasse geformt wird. Das Formwerkzeugteil 3 ist mittels nicht

dargestellter Schrauben an einem zweiten Formwerkzeugteil 5 befestigt, und zwar unter Belassung einer Temperierkavität 6. Die Temperierkavität 6 ist begrenzt durch die der formgebenden Kontaktfläche 4 gegenüberliegende Rückseite 7 des ersten Formwerkzeugteils 3 und der zu dem ersten Formwerkzeugteil 3

weisenden Seite 8 des zweiten Formwerkzeugteils 5. Der Abstand der Rückseite 7 des ersten Formwerkzeugteils 3 von der Vorderseite 8 des zweiten

Formwerkzeugteils 5 beträgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 20 mm. Die Temperierkavität 6 ist angeschlossen an zwei Zulaufanschlüsse 9, 9.1 sowie an einen Ablaufanschluss 10. Die Zulaufanschlüsse 9, 9.1 sowie der Ablaufanschluss 10 sind wiederum an einen nicht näher dargestellten

Kühlkreislauf anschließbar und bei einer Benutzung des Formwerkzeuges 1 an diesen angeschlossen, so dass die Temperierkavität 6 über die Zuläufe 9, 9.1 mit einer Kühlflüssigkeit beaufschlagbar ist, die durch den Ablaufanschluss 10 aus der Temperierkavität 6 wieder abgezogen wird. In der Temperierkavität 6 ist ein Stützgerüst S angeordnet, durch das das erste Formwerkzeugteil 3 gegenüber einem Widerlager - dem Formwerkzeugteil 5 - unter Belassung eines durch das Stützgerüst S freigehaltenen

fluiddurchströmbaren Hohlraumes abgestützt ist. Als Stützgerüst S dient bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Schüttung aus Aluminiumschaumkugeln, hergestellt aus einer geeigneten Aluminiumlegierung, welche

Aluminiumschaumkugeln eine geschlossene Oberfläche aufweisen. Die

Aluminiumschaumkugeln weisen einen angenähert kugeligen Habitus auf. Der Durchmesser derselben beträgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 7 bis 8 mm. Das Korngrößenverteilungsspektrum der das Stützgerüst S

ausbildenden Stützkörper 11 - der Aluminiumschaumkugeln - ist sehr eng; mithin weisen die zum Aufbau des Stützgerüstes S verwendeten Stützkörper 11 bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sämtlich in engen Toleranzgrenzen einen gleichen Durchmesser auf. Die Stützkörper 11 sind in der Temperierkavität 6 mit einer gewissen Vorspannung zwischen der Rückseite 7 des ersten

Formwerkzeugteils 3 und der Vorderseite 8 des Formwerkzeugteils 5 angeordnet. Durch eine solche Vorspannung sind die Stützkörper 11 in der Temperierkavität verklemmt und daher unbeweglich gehalten. Die Größe der Stützkörper 11 und die in Fig. 1 erkennbare lichte Weite der Temperierkavität 6 sind dergestalt

aufeinander abgestimmt, dass die lichte Weite etwas weniger als dem dreifachen Durchmesser der Stützkörper 11 entspricht. Dieses erlaubt eine relativ

regelmäßige Anordnung der Stützkörper 11 in der Temperierkavität 6 in einer Anordnung, bei der ein Stützkörper 11 einer Lage geringfügig zwischen drei Stützkörper 11 der angrenzenden Lage eingreift, wobei dennoch ein

ausreichender Strömungshohlraum zwischen den Stützkörpern 11 innerhalb der Temperierkavität verbleibt. In Fig. 1 ist aus Gründen der Vereinfachung das Stützgerüst S mit seinen Stützkörpern 11 nur in einem Teil der Temperierkavität dargestellt. Tatsächlich erstreckt sich das Stützgerüst S über die gesamte

Erstreckung der Temperierkavität 6.

Durch die Stützkörper 11 ist eine wirksame Abstützung des ersten

Formteilwerkzeuges 3 beim auf die Kontaktfläche 4 auftretenden Drücken an der Vorderseite 8 des zweiten Formwerkzeugteils 5 gewährleistet. Die Temperierkavität 6 erstreckt sich über die gesamte, in Fig. 1 nicht erkennbare Breite der Formkavität 2. Mithin befindet sich quasi die gesamte Kontaktfläche 4 des Formwerkzeugteils 3 in nur geringem und durch die einheitliche Stärke des Formwerkzeugteils 3 in einem gleichmäßigen Abstand zu der Temperierkavität 6. Bei einer Benutzung des Formwerkzeuges 1 ist eine sehr gleichmäßige und rasche Kühlung der Kontaktfläche 4 möglich.

Integriert in das Formwerkzeug 1 ist ein Auswerfer 12. Der Auswerfer 12 ist in nicht näher dargestellter Art und Weise in der durch den Blockpfeil angedeuteten Richtung zum Auswerfen eines in der Formkavität 2 geformten Körpers betätigbar. In Fig. 1 ist der Auswerfer in seiner Rückzugsstellung, in der in der Formkavität 2 ein Körper geformt werden kann, gezeigt. Der Auswerfer 12 durchgreift die

Temperierkavität 6. Da diese bei einer Benutzung des Formwerkzeuges 1 insgesamt fluiddurchströmt ist, befindet sich in der Temperierkavität 6 eine

Auswerferhülse, die der Auswerfer 12 durchgreift. Die Auswerferhülse 13 ist gegenüber dem durch die Temperierkavität 6 geleiteten Fluid an der Rückseite 7 des ersten Formwerkzeugteils 3 und an der Vorderseite 8 des zweiten

Formwerkzeugteils 5 abgedichtet. Der vergrößerte Ausschnitt des Formwerkzeuges 1 in der Fig. 2 verdeutlicht die Ausbildung des aus den Stützkörpern 11 aufgebauten Stützgerüstes S innerhalb des Temperierkanals 6. Die Stützkörper 11 sind in dem Temperierkanal 6 in drei Lagen in der vorbeschriebenen Anordnung mehr oder weniger eingeregelt. Der verbleibende Porenraum ist hinsichtlich seiner hydraulischen Querschnittsfläche für die gewünschten Kühlzwecke hinreichend. Ein auf die Kontaktfläche 4 bei einer Benutzung des Formwerkzeuges wirkender Druck wird durch die Abstützung der Stützkörper 11 untereinander von der Rückseite 7 des ersten Formwerkzeugteils 3 auf das zweite Formwerkzeugteil 5 übertragen, wobei die Vorderseite 8 des zweiten Formwerkzeugteils 5 das Widerlager für das Stützgerüst S bildet.

Ausgehend von einem an der Rückseite 7 des ersten Formwerkzeugteils 3 anliegenden Stützkörper 11 wird deutlich, dass durch die gezeigte Anordnung der Stützkörper 11 eine Verteilung auf mehrere, auf der Vorderseite 8 des zweiten Formwerkzeugteils 5 anliegenden Stützkörpern 11 erfolgt. Die Vorspannung, mit der die Stützkörper 11 sowohl an der Rückseite 7 des ersten Formwerkzeugteils als auch an der Vorderseite 8 des zweiten Formwerkzeugteils 5 und somit auch untereinander anliegen, ist verantwortlich für die Formstabilität des Stützgerüstes S und begünstigt zudem einen Wärmeübergang von dem ersten Formwerkzeugteil 3 auf die Stützkörper 11. Mithin erfolgt durch die bei dem dargestellten

Ausführungsbeispiel aus einem Wärme gut leitenden Material hergestellten

Stützkörper 11 zugleich eine Vergrößerung der wärmeabgebenden Oberfläche des ersten Formwerkzeugteils 3. Hierdurch wird eine Temperierung der

Kontaktfläche 4 begünstigt, mithin die Temperiergeschwindigkeit herabgesetzt. Die in Fig. 2 eingezeichneten Blockpfeile geben die Strömungsrichtung des über den Zulaufanschluss 9 eingebrachten Temperierfluids an. Infolge des kugeligen Habitus der Stützkörper 11 liegen diese mit einer nur kleinen Kontaktfläche an der Rückseite 7 des ersten Formwerkzeugteils 3 an. Damit steht ein relativ großer Oberflächenanteil der Rückseite 7 in unmittelbarem Kontakt mit einem die

Temperierkavität 6 bzw. den Porenhohlraum des Stützgerüstes S

durchströmenden Temperierfluid.

Wenn gewünscht, kann eine Temperierkavität durch fest installierte Hülsen, Stege oder dergleichen zusätzlich abgestützt sein. Diese zusätzlichen Abstützmittel können zur Strömungslenkung verwendet werden. In einem solchen Fall sind diese nicht durchströmbar. In anderen Fällen können diese ebenfalls von dem Temperierfluid durchströmbar ausgestaltet sein.

Gemäß der Fig. 3 und 4 ist eine alternative Möglichkeit des Stützgerüstes S gezeigt. Zwischen den beiden Formwerkzeugteilen 3, 5 wird eine

Pyramidenstruktur 14 angeordnet. Die Pyramidenstruktur 14 besteht aus

einzelnen Pyramiden 15. Die Pyramiden 15 können aneinander gereiht oder zueinander versetzt angeordnet sein. Um den Druck des Formwerkzeugteiles 3 besser aufnehmen zu können, sind gegebenenfalls die Pyramidenspitzen 16 abgeflacht. Bevorzugt sind die Pyramiden 15 fest auf einer Platte 17 oder am zweiten Formwerkzeugteil 5 angeordnet. Die Pyramidenstruktur 14 wird somit als Stützgerüst S eingesetzt um den Spritzdruck unterhalb der Kavität abzufangen und an die Werkzeugplatten weiter zu geben. Die Pyramiden 15 ermöglichen eine einfache Fertigung und Montage, da die Zwischenräume aus der Platte 17 oder einer Werkzeugplatte bzw. dem Formwerkzeugteil 3, 5 heraus gefräst werden.

Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Umfang der Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Erfindung zu verwirklichen, ohne dass dieses im einzelnen dargelegt werden müsste. Die anhand der

Ausführungsbeispiele in Kombination miteinander zur Erläuterung der Erfindung beschriebenen Merkmale können auch unabhängig voneinander eingesetzt werden.