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Patent Searching and Data


Title:
TENSIONING CABLE SPREADING DEVICE, TENSIONING CABLE LUBRICATION DEVICE AND TENSIONING CABLE LUBRICATION METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/096165
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for spreading a multi-stranded tensioning cable (301), in particular steel tensioning cables, comprising a main body (3) which has a feedthrough opening (7) for the whole tensioning cable, and a plurality of spreading elements (5a-c, 9a-c) which are arranged in a radially movable manner in the main body (3) and each have a contour which tapers inwards in the radial direction for engaging and producing a gap (13) between adjacent strands of the tensioning cable. The invention also relates to the use of the device (1), to a method for spreading, and to a lubrication apparatus (100) having such a spreading device (1). The device (1) makes the spreading step easier.

Inventors:
MEYER INGO (DE)
ALBERS KARSTEN (DE)
JUNG JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/080629
Publication Date:
May 31, 2018
Filing Date:
November 28, 2017
Export Citation:
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Assignee:
WOBBEN PROPERTIES GMBH (DE)
International Classes:
D07B7/18; D07B7/12
Foreign References:
FR437137A1912-04-13
AT5699U12002-10-25
GB858832A1961-01-18
US4422208A1983-12-27
US20090077765A12009-03-26
GB790551A1958-02-12
DE202014004947U12014-10-10
DE60016582T22005-05-25
US2010184A1935-08-06
Attorney, Agent or Firm:
EISENFÜHR SPEISER PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. Vorrichtung (1 ) zum Aufspreizen einer mehrsträngigen Spannlitze (301 ), insbesondere Stahlspannlitzen, mit

einem Grundkörper (3) mit einer Durchführungsöffnung (7) für die gesamte Spannlitze, und einer Anzahl von Spreizelementen (5a-c, 9a-c), die in dem Grundkörper (3) radial beweglich angeordnet sind und jeweils eine in radialer Richtung nach innen verjüngt ausgebildete Kontur zum Eingreifen und Erzeugen eines Spalts (13) zwischen jeweils benachbarten Strängen der Spannlitze aufweisen.

2. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 ,

wobei die Spreizelemente (5a-c) stiftförmig ausgebildet sind.

3. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 ,

wobei die Spreizelemente (9a-c) jeweils eine Spreizrolle (1 1a-c) aufweisen, die in einem radial beweglichen Kolben drehbar gelagert ist.

4. Vorrichtung (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei der Grundkörper (3) um eine Rotationsachse drehbar in der Vorrichtung gelagert ist, wobei die Rotationsachse im Wesentlichen parallel, insbesondere koaxial, zu einer Durchführungsrichtung der Spannlitze (301 ) durch die Durchführungsöffnung (7) hindurch ausgerichtet ist.

5. Vorrichtung (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche,

wobei die Spreizelemente jeweils mittels eines Gewindes in dem Grundkörper radial beweglich angeordnet sind.

6. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

wobei die Spreizelemente dazu eingerichtet, mittels mindestens eines Keilschiebers ausgelenkt zu werden.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6,

wobei die Spreizelemente dazu eingerichtet sind, mittels Abrollen oder Abgleiten entlang des Keilschiebers in radialer Richtung nach innen bzw. außen bewegt zu werden.

8. Vorrichtung (100) zum Schmieren einer mehrsträngigen Spannlitze (301 ), insbesondere Stahlspannlitzen, mit einer Durchführungspassage (105) für die Spannlitze,

einem in die Durchführungspassage mündenden Schmiermittelkanal (101 ), der fluidleitend mit mindestens einem Druckerzeuger (103, 104) verbunden ist,

dadurch gekennzeichnet, dass dem Schmiermittelkanal eine Vorrichtung (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche zugeordnet ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8,

wobei der Schmiermittelkanal ein erster Schmiermittelkanal ist, welcher stromaufwärts der Aufspreizvorrichtung angeordnet ist, und die Vorrichtung ferner einen zweiten Schmiermittelkanal aufweist, der stromabwärts der Aufspreizvorrichtung angeordnet ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,

mit einem Schmiermittelabstreifer, der am auslassseitigen Ende der Durchführungspassage angeordnet und dazu dimensioniert ist, überschüssiges Schmiermittel abzustreifen und in der Durchführungspassage zu halten.

1 1. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,

wobei die Vorrichtung (1 ) zum Aufspreizen der Spannlitze in der Durchführungspassage (105) angeordnet ist.

12. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 8 bis 1 1 ,

wobei der mindestens eine Druckerzeuger dazu eingerichtet, in Abhängigkeit einer Fördergeschwindigkeit der Spannlitze durch die Durchführungspassage hindurch eine vorbestimmte Menge Schmiermittel (200) durch den Schmiermittelkanal (101 ) abzugeben.

13. Vorrichtung (100) nach Anspruch 12,

wobei der mindestens eine Druckerzeuger(103) dazu eingerichtet ist, Schmiermittel (200) mit einer Abgaberate in einem Bereich von etwa 25g pro Meter Spannlitze oder mehr, vorzugsweise 50g pro Meter Spannlitze oder mehr, besonders bevorzugt 55g pro Meter Spannlitze bis 100g pro Meter Spannlitze, abzugeben.

14. Verfahren zum Aufspreizen einer mehrsträngigen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitzen, umfassend die Schritte:

- Durchführen der Spannlitze (301 ) durch eine Durchführungsöffnung (7),

- Bewegen einer Anzahl von Spreizelementen (5a-c, 9a-c) radial nach innen innerhalb der Durchführungsöffnung, so dass die Spreizelemente - zwischen benachbarte Stränge eingreifen und

- einen Spalt (13) zwischen den benachbarten Strängen erzeugen.

15. Verfahren zum Schmieren einer mehrsträngigen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitzen, umfassend die Schritte:

- Durchführen der Spannlitze durch eine Durchführungspassage (105),

- Abgeben von Schmiermittel (200) auf die Spannlitze (301 ) innerhalb der Durchführungspassage (105), und

- Aufspreizen der Spannlitze vor dem Abgeben des Schmiermittels,

wobei das Aufspreizen in einem Verfahren nach Anspruch 14 erfolgt.

16. Verwendung einer Vorrichtung (1 ) mit einem Grundkörper (3) mit einer Durchführungsöffnung (7) für die gesamte Spannlitze, und einer Anzahl von Spreizelementen (5a-c, 9a-c) , die in dem Grundkörper (3) radial beweglich angeordnet sind und jeweils eine in radialer Richtung nach innen verjüngt ausgebildete Kontur aufweisen, zum Aufspreizen einer mehrsträngigen Spannlitze (301 ), insbesondere Stahlspannlitzen, wobei die Spreizelemente (5a-c, 9a-c) zwischen jeweils benachbarten Strängen der Spannlitze eingreifen und zwischen den benachbarten Strängen einen Spalt (13) erzeugen.

Description:
Spannlitzenaufspreizvorrichtung, Spannlitzenschmiervorrichtung und -verfahren

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufspreizen einer mehrsträngigen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitzen. Die Vorrichtung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Schmieren einer mehrsträngigen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitze. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Aufspreizen einer mehrsträngigen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitze, und ein Verfahren zum Schmieren einer mehrsträngigen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitze.

Vorrichtungen und Verfahren der vorstehend bezeichneten Art sind in der Industrie notwendig, um Spannlitzen, insbesondere Stahlspannlitzen, für eine Ummantelung mit Kunststoffmänteln vorzubereiten. Um Korrosion einerseits und Verschleiß infolge Reibung andererseits zu bekämpfen, muss eine bestimmte Menge Schmiermittel, insbesondere Fett, zwischen die Stränge der Spannlitze gebracht werden, da dies nachträglich, sobald der Kunststoff mantel um die Litze herum aufgebracht wurde, nicht mehr möglich ist.

Zum Anbringen des Kunststoff mantels werden allgemein bekannte Ummantelungsanla- gen eingesetzt, die mittels Kunststoffextrusion arbeiten.

Als arbeits- und zeitintensiver Vorbereitungsschritt hat sich im Stand der Technik das Aufspreizen der Spannlitze herausgestellt. Üblicherweise erfolgt dies, indem die Spannlitze an seinem Litzenende in die einzelnen Stränge aufgefasert wird, und jeder der Stränge in eine individuelle Durchführungsöffnung eines Aufspreizrings eingeführt wird, der eine auf die Spannlitze abgestimmte Anzahl individueller Durchführungsöffnungen aufweist. Dieser Aufspreizring wird dann mit Kraftaufwand entlang der Litze bewegt, oder ortsfest gehalten, und die Litze wird unter Kraftaufwand durch den Aufspreizring hindurchgezogen. In aufgespreiztem Zustand ist es möglich, Schmiermittel wie beispielsweise Fett in das Innere der Spannlitze einzutragen.

Eine kontinuierliche Produktionsweise ist mit den Vorrichtungen und Verfahren aus dem Stand der Technik jedoch nicht möglich. Jede Litze muss zu Beginn manuell in den Aufspreizring eingeführt werden. Aus zwei Spannlitzen bestehende Litzenverbünde, die an den Übergangsstellen, beispielsweise mittels Klemmen oder Schweißen, verbunden sind, können in der Regel nicht verarbeitet werden, da der Aufspreizring über diese Verbindungsstellen nicht hinweggezogen werden kann bzw. die Litze mit der Verbindungsstelle nicht am Aufspreizring vorbeigezogen werden kann. Das Deutsche Patent- und Markenamt hat in der Prioritätsanmeldung zu vorliegender Anmeldung folgenden Stand der Technik recherchiert: DE 20 2014 004 947 U 1 , DE 600 16 582 T2, US 2 010 184 A.

Der Erfindung lag folglich die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die im Stand der Technik vorgefundenen Nachteile möglichst weitgehend behoben werden. Insbesondere lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufspreizen einer mehrsträngigen Spannlitze anzugeben, mit der Aufspreizen erleichtert wird, die insbesondere ermöglicht, Schmiermittel in das Innere der Spannlitze einzubringen, ohne den Anfang der Spannlitze einfädeln zu müssen, die ferner insbesondere eine kontinuierliche Produktionsweise ermöglicht.

Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe bei einer Vorrichtung zum Aufspreizen einer mehrsträngigen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitzen, mit den Merkmalen von Anspruch 1. Es wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung einen Grundkörper mit einer Durchführungsöffnung für die gesamten Spannlitze aufweist, und eine Anzahl von Spreizelementen, die in dem Grundkörper radial beweglich angeordnet sind, und jeweils eine in radialer Richtung nach innen verjüngt ausgebildete Kontur zum Eingreifen und Erzeugen eines Spalts zwischen jeweils benachbarten Strängen der Spannlitze aufweisen. Die Erfindung macht sich zunutze, dass die Spannlitze gemäß diesem Konzept nicht an seinem Litzenende in die individuellen Stränge aufgefasert werden muss, sondern dass die gesamte Spannlitze in eine gemeinsame Durchführungsöffnung eingeführt wird, so dass die Spreizelemente von außen auf die freiliegenden Stränge der Spannlitze einwirken können. Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, dass keine großen Abstände zwischen den Strängen der Spannlitze notwendig sind. Zum Eindringen von Schmiermittel wie etwa Fett sind kleine Spalte bereits ausreichend. Gerade diese kleinen Spalte können durch sehr leichte Verdrängungsbewegungen in seitlicher Richtung bezogen auf das radiale Bewegen der Spreizelemente erzeugt werden, indem die Spreizelemente die Stränge von außen erfassen, in Zwischenstellen zwischen den Strängen eingreifen und die Stränge soweit zur Seite verdrängen, dass ein kleiner Spalt zwischen den Strängen erzeugt wird. Erfindungsgemäß wird unter einem Strang der Spannlitze sowohl ein Draht als auch eine Litze verstanden. Unter einer Anzahl von Strängen wird erfindungsgemäß eine Anzahl umfassend 1 und ein ganzteiliges Vielfaches von 1 verstanden. Besonders bevorzugt weist die Vorrichtung 2, 3, 4 oder 6 Spreizelemente auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Spreizelemente stiftförmig ausgebildet. Besonders bevorzugt sind die Spreizelemente im Wesentlichen zylinderförmige Spreizdorne, die an ihrem radial inneren Ende, bezogen auf die Durchführungsöffnung, eine zum Spreizen eingerichtete Spitze aufweisen. In einer alternativen, ebenso bevorzugten Ausführungsform weisen die Spreizelemente jeweils eine Spreizrolle auf, die in einem radial beweglichen Kolben drehbar gelagert ist. Die radiale Beweglichkeit des Kolbens bezieht sich ebenfalls auf die Durchführungsöffnung. Der Vorteil der Spreizrollen liegt in der verminderten Gleitreibung beim Durchziehen der Spannlitze durch die Vorrichtung zum Aufspreizen der Spannlitze hindurch.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Grundkörper um eine Rotationsachse drehbar in der Vorrichtung gelagert, jedenfalls um einen vorbestimmten Winkelbereich, wobei die Rotationsachse im Wesentlichen parallel, insbesondere koaxial, zu einer Durchführungsrichtung der Spannlitze durch die Durchführungsöffnung hindurch ausgerichtet ist. Durch eine leichte Drehbarkeit des Grundkörpers wird es ermöglicht, dass auch in sich verwundene Spannlitzen, bei denen die Stränge nicht gradlinig verlaufen, sondern, beispielsweise spiralförmig, gewunden sind, eingesetzt werden kann. Der Grundkörper geht die infolge der Verwindung erzeugte Rotation beim Durchziehen der Spannlitze durch die Durchführungsöffnung dann einfach mit. Leichte Unregelmäßigkeiten in der Ausrichtung der Stränge bei ansonsten im Wesentlichen unverwundenen Spannlitzen können ebenfalls durch die zumindest beschränkte Drehbarkeit des Grundkörpers gewährleistet werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Spreizelemente jeweils mittels eines Gewindes in dem Grundkörper radial beweglich angeordnet. Durch Einschrauben der Spreizelemente in das Gewinde ist recht genau einstellbar, wie stark die Aufspreizung der Spannlitze sein soll, sowie eine Anpassung an unterschiedliche Spannlitzendurchmesser leicht zu gewährleisten. Sofern die Gewinde mit einer ausreichend niedrigen Gewindesteigung ausgebildet sind, beispielsweise als selbsthemmende Gewinde, ist zudem ein selbsttätiges Verstellen der Spreizelemente nahezu ausgeschlossen. Zur zusätzlichen Absicherung können beispielsweise Konterelemente oder andere Fixiermechanismen vorgesehen werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Spreizelemente jeweils hydraulisch oder pneumatisch betätigt. In bevorzugten Ausgestaltungen weisen die Spreizelemente jeweils eine Kolbenfläche auf, die in einer Kolbenkammer angeordnet ist, wobei die Kolbenkammer jeweils mit einem Fluiddruck beaufschlagbar ist. Die Kolbenkammern sind dazu vorzugsweise fluidleitend mit einer, insbesondere gemeinsamen, Steuerdruckleitung in Verbindung.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Spreizelemente jeweils elektromagnetisch betätigt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Spreizelemente dazu eingerichtet, jeweils mittels eines Keilschiebers ausgelenkt zu werden. Besonders bevorzugt sind die jeweiligen Keilschieber in Durchgangsrichtung der Stahlspannlitze geführt beweglich angeordnet. Durch Abrollen oder Abgleiten entlang des mindestens einen Keilschiebers werden die Spreizelemente vorzugsweise in radialer Richtung nach innen bzw. außen bewegt. Besonders bevorzugt weisen die Spreizelemente zu diesem Zweck eine mit dem Keilschieber in Wirkverbindung stehende Gleitfläche oder einen Rollkörper auf. Die Keilschieber sind ihrerseits beispielsweise mechanisch, elektromagnetisch, pneumatisch oder hydraulisch angetrieben. Die Vorrichtung betrifft gemäß einem weiteren Aspekt wie eingangs erwähnt auch eine Vorrichtung zum Schmieren einer mehrsträngigen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitzen. Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe, indem sie eine solche Vorrichtung vorschlägt, mit einer Durchführungspassage für die Spannlitze, einem in die Durchführungspassage mündenden Schmiermittelkanal, der fluidleitend mit mindestens einem Druckerzeuger verbunden ist, wobei dem Schmiermittelkanal eine Vorrichtung nach einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen zugeordnet ist.

Die Erfindung macht sich gemäß diesem Aspekt die Vorteile der erfindungsgemäßen Aufspreizvorrichtung zum automatisierten Schmieren zunutze. Insbesondere ist es nicht mehr erforderlich, die Litze vorher mittels eines herkömmlichen Aufspreizrings manuell vom Litzenbeginn an aufzuspreizen, und es wird erstmals eine automatisierte, kontinuierliche Produktion einer geschmierten Spannlitze zum Zuführen zu einer Ummantelungsanlage ermöglicht.

Hinsichtlich der Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen der Vorrichtung zum Schmieren wird auf die vorstehenden Ausführungsformen und Erläuterungen verwiesen.

Vorzugsweise ist die Vorrichtung zum Aufspreizen der Spannlitze in der Durchführungs- passage angeordnet.

Der mindestens eine Druckerzeuger ist vorzugsweise dazu eingerichtet, Schmiermittel unter Überdruck durch den Schmiermittelkanal in die Durchführungspassage zu fördern. Durch das Befüllen der Durchführungspassage, in der besonders bevorzugt ebenfalls die Spreizvorrichtung angeordnet ist, mit Überdruck wird erreicht, dass die gesamte Durchführungspassage konstant mit Schmiermittel gefüllt ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weißt die Vorrichtung einen ersten Schmiermittelkanal auf, der stromaufwärts der Spreizvorrichtung angeordnet ist, und einen zweiten Schmiermittelkanal, der stromabwärts der Spreizvorrichtung angeordnet ist. Während der erste Schmiermittelkanal vorzugsweise dazu dient, Schmiermittel in die Durchführungspassage einzubringen, das dann zum Eindringen die ausgespreizte Spannlitze vorgesehen ist, ist der zweite Schmiermittelkanal dazu vorgesehen, Schmiermittel in die Durchführungspassage einzubringen, um die innen schon geschmierte Spannlitze auch außen zusätzlich noch zu schmieren.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung einen Schmiermittelabstreifer auf, der am auslassseitigen Ende der Durchführungspassage angeordnet und dazu dimensioniert ist, überschüssiges Schmiermittel abzustreifen und in der Durchführungspassage zu halten, sodass die Spannlitze von einem definierten Schmiermittelfilm mit einem den Schmiermittelabstreifer definierten mittleren äußeren Schmiermitteldurchmesser aus der Durchführungspassage austritt.

Der mindestens eine Druckerzeuger ist besonders bevorzugt dazu eingerichtet, in Abhängigkeit einer Fördergeschwindigkeit der Spannlitze durch die Durchführungspassage hindurch eine vorbestimmte Menge Schmiermittel durch den Schmiermittelkanal abzugeben. Weiter vorzugsweise ist der mindesten eine Druckerzeuger dazu eingerichtet, Schmiermittel mit einer Abgaberate in einem Bereich von etwa 25 g/Meter Spannseil oder mehr, weiter bevorzugt 50 g/Meter Spannseil oder mehr, insbesondere in einem Bereich von 55 g/Meter bis 100 g/Meter Spannseil abzugeben.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Aufspreizen einer mehrsträngigen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitzen. Die Erfindung löst die ihr zugrundeliegende Aufgabe, indem sie ein solches Verfahren umfassend die Schritte vorschlägt:

- Durchführen der Spannlitze durch eine Durchführungsöffnung,

- Bewegen einer Anzahl von Spreizelementen radial nach innen innerhalb der Durchführungsöffnung, so dass die Spreizelemente

- zwischen benachbarte Stränge eingreifen und

- einen Spalt zwischen den benachbarten Strängen erzeugen. Die in den vorstehend zu den beiden Vorrichtungsaspekten beschriebenen Merkmale sind, insbesondere hinsichtlich ihrer funktionalen Merkmale, zugleich bevorzugte Ausführungsformen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aufspreizen eines Spannseils. Insoweit wird auf die obigen Erläuterungen verwiesen.

Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt ein Verfahren zum Schmieren einer mehrsträngigen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitzen. Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe, indem sie ein solches Verfahren vorschlägt, umfassend die Schritte: Durchführen der Spannlitze durch eine Durchführungspassage, Abgeben von Schmiermittel auf die Spannlitze innerhalb der Durchführungspassage, und Aufspreizen der Spannlitze vor dem Abgeben des Schmiermittels, wobei das Aufspreizen in eine gemäß einer der vorstehend beschriebenen und bevorzugten Ausführungsformen erfolgt. Auch das erfindungsgemäße Schmierverfahren macht sich die weiter oben unter Bezugnahme auf die erfindungsgemäßen Vorrichtungen beschriebenen Vorteile und Ausführungsformen zunutze. Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt die Verwendung einer Vorrichtung mit einem Grundkörper, mit einer Durchführungsöffnung für die gesamte Spannlitze, und eine Anzahl von Spreizelementen, die in dem Grundkörper radial beweglich angeordnet sind und jeweils eine in radialer Richtung nach innen verjüngt ausgebildete Kontur aufweisen, zum Aufspreizen einer mehrsträng igen Spannlitze, insbesondere Stahlspannlitzen, wobei die Spreizelemente zwischen jeweils benachbarten Strängen des Spannseils eingreifen und zwischen den benachbarten Strängen einen Spalt erzeugen.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Hierbei zeigen:

Figur 1a eine schematische Darstellung einer Schmier- und Aufspreizvorrichtung gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel, und

Figur 1 b eine schematische Darstellung einer Schmier- und Aufspreizvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,

Figur 2 eine schematische räumliche Teilansicht der Schmier- und

Aufspreizvorrichtung gemäß Figur 1 b,

Figur 3 eine weitere räumliche Ansicht eines Teils der Schmier- und

Aufspreizvorrichtung gemäß Figur 2, und

Figur 4 eine schematische Komplettansicht der Schmier- und Aufspreizvorrichtung gemäß einer vorstehenden Figuren.

In Figur 1a ist eine Schmiervorrichtung 100 zum Schmieren eines Stahlspannseils 301 gezeigt, welches aus mehreren Strängen besteht. Die Schmiervorrichtung 100 weist eine Aufspreizvorrichtung 1 zum Aufspreizen des mehrsträngigen Stahlspannseils 301 auf. Die Aufspreizvorrichtung 1 weist einen Grundkörper 3 auf, in dem eine Anzahl von Spreizelementen 5a,b,c radial beweglich angeordnet sind. Die radiale Beweglichkeit bezieht sich hierbei auf eine Durchführungsöffnung 7, die in dem Grundkörper 3 ausgebildet ist. Die Spreizelemente 5a,b,c sind also im Wesentlichen auf das Zentrum der Durchführungsöffnung 7 hin und von ihm weg bewegbar. Auf ihrer, bezogen auf die Durchführungsöffnung 7, radial inneren Seite weisen die Spreizelemente 5a,b,c eine verjüngte Kontur auf, die dazu eingerichtet ist, zwischen benachbarte Stränge des Stahlspannseils 301 einzugreifen, und diese derart seitlich zu verdrängen, angedeutet durch kleine Pfeile, dass zwischen den benachbarten Strängen des Stahlspannseils 301 ein kleiner Spalt 13 entsteht. Durch diesen schmalen Spalt, der in einer Schmierebene B stromabwärts der Aufspreizstelle (gezeigt in Schnittebene A) besteht, wird durch einen Schmierkanal 101 Schmiermittel 200 in eine Durchführpassage 105, die vorzugsweise koaxial zu der Durchführungsöffnung 7 der Aufspreizvorrichtung 1 liegt, eingepresst. Dies geschieht vorzugsweise mittels einer Schmiermittelversorgung mit einem Druckerzeuger 103, die vorzugsweise elektronisch gesteuert ist und in Abhängigkeit der Fördergeschwindigkeit des Stahlspannseils 301 durch die Durchführungspasse 105 hindurch eine vorbestimmte Abgaberate des Schmiermittels 200 abgibt. Der Grundkörper 3 ist vorzugsweise, zumindest um einen bestimmten Winkelbetrag, in Richtung der Pfeile 15 schwenk- oder drehbar. Die Rotationsachse ist vorzugsweise die designierte Mittenachse der Durchführungsöffnung 7 bzw. Durchführungspassage 105.

Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 b ähnelt strukturell stark dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1a. Gleiche oder funktional identische Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 a, bei dem die Spreizelemente 5a-b stiftförmig ausgebildet sind, weisen die Spreizelemente 9a-c gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel jeweils Spreizrollen 1 1 a-c auf, die drehend in den kolbenförmigen Spreizelementen 9a-c gelagert sind. Die Verdrängungsoperation ist allerdings im Wesentlichen dieselbe. In einer Spreizebene A werden die Spreizelemente 1 1a-c radial nach innen bewegt, wodurch sie zwischen benachbarte Stränge des Stahlspannseils 301 eingreifen, und die benachbarten Stränge jeweils in Richtung der kleinen Pfeile verdrängen, so dass zwischen den benachbarten Strängen jeweils Spalte 13 ausgebildet werden, durch die dann in einer benachbarten Schmierebene B Schmiermittel 200 durch einen Schmiermittelkanal 101 eingebracht werden kann.

Die Spreizelemente 5a-c und 9a-c sind vorzugsweise hydraulisch oder pneumatisch betätigt, oder elektromagnetisch. Alternativ sind die Spreizelemente 5a-c und/oder 9a-c mechanisch mittels Gewindeverstellung radial beweglich.

In den Figuren 2 und 3 sind jeweils Schnittdarstellungen der Schmier- und Aufspreizvorrichtung gezeigt. Der Einfachheit halber sind hier jeweils die Spreizelemente 9a bis c gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 b abgebildet. Die Figurenbeschreibung soll so verstanden werden, dass anstelle der Ausführung gemäß Figur 1 b auch die Aufspreizvorrichtung gemäß Figur 1a in dem Gegenstand der Figuren 2 bis 4 vorgesehen sein kann.

In Figur 2 ist ein Teil-Schnitt der Aufspreizvorrichtung 1 gezeigt. Die Durchführungspassage 105 und die Durchführungsöffnung 7 des Grundkörpers 3 sind koaxial bezogen auf die Längsache A ausgerichtet. Die Laufrichtung der Spannlitze ist durch den Pfeil L angedeutet. Besonderes Augenmerk gilt in Figur 2 der Betätigung der Spreizelemente (Spreizelemente 9a, b dargestellt). An den Spreizelementen 9a, b sind jeweils Rollkörper 17 angeordnet, die mit einer Keilfläche 19 in Wirkverbindung stehen. Die Keilfläche 19 ist an einem zylindrischen Hohlkörper 22 ausgebildet, der in Richtung des Pfeils P-i , im Wesentlichen parallel zur Achse A, translatorisch bewegbar ist. Durch Verschieben des Hohlkörpers 22 und der dazu gehörigen Keilfläche 19 in Richtung des Pfeils P-ι werden die Rollkörper 17 in Richtung des Pfeils P 2 im Wesentlichen radial auf die Achse A zubewegt. Die Bewegung des Hohlkörpers 22 wird ausgelöst durch einen an der Aufspreizvorrichtung 1 vorgesehenen Hebel 21 (vgl. unten zu Figur 3). Die Aufspreizvorrichtung 1 weist eine Spannlitzeneinlassseite 25 und eine gegenüberliegend angeordnete Spannlitzenauslassseite 27 auf. Auf der Einlassseite 25 ist an das Gehäuse der Aufspreizvorrichtung 1 ein Flansch angesetzt, in dem eine Eingangsöffnung 23 zur Zufuhr von Schmiermittel 200 in die Durchführungspassage 105 hinein ausgebildet ist. Mittels dieser Einlassöffnung 23 ist der gesamte Innenraum, also die Durchführungspassage 105 und die Durchführungsöffnung 7 mit Schmiermittel 200 erfüllbar.

Die Aufspreizvorrichtung weist ferner einen Krümmer 31 auf, der fluidleitend mit der Durchführungspassage 105 verbunden ist und mittels eines Absperrelements 29 freigeb- und sperrbar ist. Mittels dieses Krümmers kann selektiv Schmiermittel aus der Durchführungspassage 105 abgelassen werden.

Wie sich weiter aus Figur 3 ergibt, ist der Hebel 21 , welcher den mechanischen Antrieb der Spreizelemente (auf 9a, b dargestellt) darstellt, in einer Kulissenführung 33 geführt beweglich. Der Hebel 21 ist von einer ersten Ausgangslage 35 in eine zweite Ausgangslage 37 schwenkbar. Die erste Ausgangslage 35 stellt eine Freigabestellung dar, in der die Spannlitze im Wesentlichen ungehindert durch die Durchführungspassage durchgeführt wird, während sich die Spreizelemente in der zweiten Ausgangslage 37 in einer Spreizstellung befinden, in die Spannlitze eindringen und diese aufspreizen. Die Kulissenführung 33 weist einen bezogen auf die Achse A schraubenförmigen Verlauf auf, sodass die Hebelstellung in der zweiten Ausgangslage 37 relativ zu der ersten Ausgangslage 35 um einen Winkel Alpha gedreht und um einen Versatz x in Richtung der Achse A versetzt ist. Dieser Versatz entspricht der Bewegung der Keilfläche 19 (Figur 2), die abhängig vom Winkel der Keilfläche eine radiale der Spreizelemente (9 a, b dargestellt) zur Folge hat.

In Figur 4 ist eine schematische Darstellung der kompletten Schmiervorrichtung 100 exemplarisch gezeigt. Die Schmiervorrichtung 100 weist einen Zugang 201 zum Zuführen von Schmiermittel 200 auf. Der Zugang 201 ist fluidleitend mit dem ersten Schmiermittelkanal 101 (s. Figur 1a, b) und einem Schmiermittelkanal 102 verbunden. Zwischengeschaltet ist als Teil der Schmiermittelausbringvorrichtung vorzugsweise zumindest ein Druckerzeuger. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind für die beiden Schmierkanäle 101 und 102 ein erster Druckerzeuger 103 und ein zweiter Druckerzeuger 104 vorgesehen. Mit den beiden Druckerzeugern 103, 104 ist es möglich, den Druck des ersten Schmiermittelkanals 101 unabhängig vom Druck des zweiten Schmiermittelkanals 102 vorzugeben.

Während der erste Schmiermittelkanal 101 stromaufwärts der Spreizvorrichtung 1 Schmiermittel in die Durchführungspassage 105 (Figuren 2, 3) einspeist, ist der zweite Schmiermittelkanal 102 stromabwärts der Aufspreizvorrichtung 1 angeordnet und speist Schmiermittel nachträglich von außen in die Durchführungspassage 105 ein. Insbesondere der Anteil des Schmiermittels, der mittels zweiten Schmiermittelkanals 102 zugeführt wurde, trägt zum Schmieren der Spannlitze 301 an ihrer Peripherie bei. Überschüssiges Schmiermittel wird mittels eines auslassseitig an der Schmiervorrichtung 100 angeordneten Abstreifers 107 von der Spannlitze 301 entfernt, sodass die Spannlitze 301 beim Austreten aus der Schmiervorrichtung 100 einen Schmiermittelfilm von definierter Stärke aufweist.