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Title:
TEXTURING MACHINE AND METHOD FOR OPERATING A BOBBIN STATION OF A TEXTURING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/078726
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a bobbin station of a texturing machine, and to a texturing machine of this type having a multiplicity of bobbin stations (2). The texturing machine has a plurality of processing units (7.1, 7.2, 13) for drawing and texturing a thread (3) which is subsequently wound up to form a bobbin (18) in the associated bobbin station (2). Finished wound bobbins (18) are removed by an operator and are replaced with an empty tube (32). In order for it to be possible to grant the operator more leeway during the operation of the bobbin stations, according to the invention the incoming thread (3) is severed in an automated manner if a manual bobbin change is not forthcoming, and is conveyed continuously into a yarn waste container (24) by way of a suction flow. To this end, the bobbin station (2) is assigned a thread-receiving device (21) which brings about severing and conveying of the incoming thread if a manual bobbin change is not forthcoming.

Inventors:
SCHÄFER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/074879
Publication Date:
June 04, 2015
Filing Date:
November 18, 2014
Export Citation:
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Assignee:
OERLIKON TEXTILE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B65H54/20; B65H54/71; B65H54/88; B65H63/08; B65H67/04
Foreign References:
US3915398A1975-10-28
DE102008033843A12010-01-21
EP2567919A12013-03-13
US3942731A1976-03-09
Attorney, Agent or Firm:
NEUMANN, Ditmar (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Bedienen einer Spulstelle einer Texturiermaschine mit einer Vielzahl von Spulstellen, bei welchem ein Faden vor einem Aufwickeln zu einer Spule ver streckt und texturiert wird und bei welchem eine fertig gewickelte Spule von einer Bedienperson manuelle aus der Spulstelle entnommen und gegen eine Leerhülse ausgewechselt wird, dadurch gekennzeichnet, dass

beim Ausbleiben eines manuellen Spulenwechsels der zulaufende Faden automatisiert durchtrennt und durch einen Saugstrom kontinuierlich in einen Garnabfallbehälter gefördert wird.

Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Wickeldurchmesser der Spule überwacht wird und dass die Trennung des Fadens bei Erreichen eines Grenzwertes des Wickeldurchmessers der Spule ausgelöst wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

nach Durchtrennung des Fadens die Spulstelle aus einem Betriebsmodus in einen Wartemodus überführt wird.

Verfahren nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein in der Spulstelle vorgesehener Einzelantrieb einer Changiereinheit und/oder einer Treibwalze im Wartemodus abgeschaltet wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

die der Spulstelle zugeordnete Bearbeitungs stelle nach Ablauf einer Wartezeit aus dem Betriebsmodus in einen Haltemodus überführt wird.

Verfahren nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

zumindest ein in der Bearbeitungs stelle vorgesehener Einzelantrieb einer Galette und/oder eines Textuerieraggregates im Haltemodus eine verringerte Betriebsdrehzahl erzeugt und/oder abgeschaltet ist.

Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

alle Einzelantriebe innerhalb der Bearbeitungs stelle im Haltemodus synchron steuerbar sind.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Einzelantriebe in der Bearbeitungs stelle und der Spulstelle nach Ausführung des manuellen Spulenwechsels durch die Bedienperson zur Einstellung des Betriebsmodus aktiviert werden.

Texturiermaschine mit einer Vielzahl von Bearbeitungs stellen (1) und Spulstellen (2), wobei eine der Bearbeitungsstellen (1) mehrere Prozessaggregate (7.1, 7.2, 13) zum VerStrecken und Texturieren eines Fadens (3) aufweist, wobei die der betreffenden Bearbeitungs stelle (1) zuge- ordneten Spulstelle (2) den Faden (3) zu einer Spule (18) aufwickelt und wobei die Spule (18) nach Fertigstellung in der Spulstelle (2) manuell gegen eine Leerhülse (32) austauschbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Spulstelle (1) eine Fadenübernahmeeinrichtung (21) zugeordnet ist, welche beim Ausbleiben eines manuellen Spulenwechsels eine Trennung und eine Förderung des zulaufenden Fadens (3) bewirkt.

10. Texturiermaschine nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Fadenübernahmeeinrichtung (21) ein Trennmittel (22) zur Trennung des Fadens (3) und ein Saugmittel (23) zum Absaugen des Fadens (3) aufweist, dass das Trennmittel (22) durch einen Aktor (25) steuerbar ist und dass das Saugmittel (23) mit einem Garnabfallbehälter (24) verbunden ist.

11. Texturiermaschine nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Aktor (25) über ein Steuergerät (26) mit einer Stellensteuereinheit (27) gekoppelt ist und dass die Stellensteuereinheit (27) eine Überwachungseinheit (33) zur Überwachung eines Wickeldurchmesser der gewickelten Spule (18) aufweist.

12. Texturiermaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Stellensteuereinheit (27) ein Steuerprogramm aufweist, welches nach Aktivierung der Fadenübernahmeeinrichtung (21) eine Umstel- lung der Spulstelle (1) aus einem Betriebsmodus in ein Wartemodus ausführt.

13. Texturiermaschine nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Stellensteuereinheit (23) mit zumindest einen Einzelantrieb (16) einer Changiereinheit (15) und/oder einen Einzelantrieb (20) einer Treibwalze (19) gekoppelt ist. 14. Texturiermaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 13,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Stellensteuereinheit (27) ein Steuerprogramm aufweist, welches nach Ablauf einer Wartezeit vom Zeitpunkt der Aktivierung der Fadenübernahmeeinrichtung (21) eine Umstellung der Bearbeitungsstelle (1) aus einem Betriebsmodus in ein Haltemodus ausführt.

15. Texturiermaschine nach Anspruch 14,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Stellensteuereinheit (17) mit zumindest einen Einzelantrieb (8.1, 8.2) einer Galette (9) und/oder einen Einzelantrieb (14) eines Textu- rieraggregates (13) der betreffenden Bearbeitungs stelle gekoppelt ist.

16. Texturiermaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 15,

dadurch gekennzeichnet, dass

in der Nähe der Spulstelle (2) ein Bedienungsfeld (28) mit zumindest einem Tastmittel (29) angeordnet ist, das mit der Stellensteuereinheit (27) verbunden ist.

Description:
Texturiermaschine und Verfahren zum Bedienen einer Spulstelle einer

Texturiermaschine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedienen einer Spulstelle einer Texturiermaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Texturiermaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.

Bei der Herstellung und Behandlung von Fäden ist es allgemein bekannt, dass die Fäden am Ende einer Prozesskette zu einer Spule aufgewickelt werden. So wird z.B. innerhalb einer Textilmaschine ein Faden von einer Vorlagespule abgezogen und innerhalb einer Bearbeitungs stelle durch mehrere Prozessaggregate verstreckt und texturiert. Der texturierte Faden wird am Ende der Bearbeitungs stelle in einer Spulstelle zu einer Spule gewickelt. Derartige Texturierprozesse an einer Vielzahl von Fäden werden mit Hilfe von Texturiermaschinen ausgeführt, die eine entsprechende Vielzahl von Bearbeitungs stellen und Spulstellen aufweisen. In jeder Bearbeitungsstelle wird zumindest ein Faden durch mehrere Prozessaggregate behandelt und am Ende in der betreffenden Spulstelle zur Spule aufgewickelt. Je nach Automatisierungsgrad der Spulstelle werden dabei grundsätzlich zwei Varian- ten von Texturiermaschinen im Stand der Technik unterschieden.

Bei einer ersten Variante werden die Spulstellen zum Wechseln einer fertig gewickelten Spule manuell durch eine Bedienperson bedient. Eine derartige Texturiermaschine ist beispielsweise aus der DE 10 2008 033 843 AI be- kannt. Bei der bekannten Texturiermaschine wird innerhalb der Spulstellen der Faden kontinuierlich zu einer Spule aufgewickelt. Der Spulvorgang an der Spulstelle wird dabei so lange fortgesetzt, bis eine Bedienperson einen Spulenwechsel ausführt. Hierzu wird der Faden von der Bedienperson durchtrennt und über eine manuelle Absaugeinrichtung abgeführt. Die Bedienperson entnimmt die fertig gewickelte Spule aus der Spulstelle und tauscht diese gegen eine Leerhülse aus. Anschließend wird der Faden ma- nuell zum erneuten Anlegen und Anwickeln in der Spulstelle geführt. Insoweit erfordern derartige Spulstellen eine ständige Überwachung durch eine Bedienperson.

Eine zweite im Stand der Technik bekannte Variante zum Bedienen einer Spulstelle ist beispielsweise aus der DE 101 56 505 AI bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren und bekannten Texturiermaschine werden die Spulstellen zum Aufwickeln der Fäden voll automatisch betrieben. Hierzu weisen derartige Spulstellen zusätzliche Einrichtungen wie beispielsweise Hülsenmagazine und Spulenablagen auf. Ebenso sind Hilfseinrichtungen vor- gesehen, die die Fadenführung während eines automatischen Spulenwechsels ausführen. Derartige Spulstellen sind somit unabhängig von einer Bedienperson und lassen sich kontinuierlich Bedienen. Derartige Texturierma- schinen weisen somit eine Vielzahl an zusätzlichen Hilfseinrichtungen auf, um die Spulstellen ohne Bedienperson Bedienen zu können.

Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Verfahren zum Bedienen einer Spulstelle mit manuellen Spulenwechseln zu schaffen, bei welchem eine Bedienperson zur Durchführung der manuellen Spulwechsel mehr Freiräume erhält. Es ist desweiteren Aufgabe der Erfindung, eine Texturiermaschine der gattungsgemäßen Art bereitzustellen, bei welchen die Bearbeitungs stellen und Spulstellen einen flexiblen manuellen Spulenwechsel ermöglichen. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und durch eine Texturiermaschine mit den Merkmalen nach Anspruch 9 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.

Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Spulenvorgang innerhalb der Spulstelle unabhängig von dem jeweiligen Spulenwechsel gestoppt werden kann. Hierzu wird beim Ausbleiben eines manuellen Spulenwech- sels der zulaufenden Faden automatisiert durchtrennt und durch einen Saugstrom kontinuierlich in einen Garnabfallbehälter gefördert. Ein unkontrolliertes Anwachsen des Spulendurchmessers der gewickelten Spule lässt sich damit vermeiden. Ein Ausbleiben eines manuellen Spulenwechsel könnte hierbei beispielsweise bei einem Schichtwechsel des Bedienungs- personals oder aufgrund eines unvorhergesehenen Ausfalls der Bedienperson auftreten.

Die erfindungsgemäße Texturiermaschine weist hierzu eine Fadenübernahmeeinrichtung auf, die der Spulstelle zugeordnet ist und die beim Aus- bleiben eines manuellen Spulenwechsels eine Trennung und eine Förderung des zulaufenden Fadens bewirkt. So ist ein Abbruch des Spulenvorganges ohne Eingriff einer Bedienperson möglich. Um einen Abbruch in der Spulstelle möglichst weit hinauszögern zu können, ist die Verfahrensvariante bevorzugt ausgeführt, bei welcher der Wickeldurchmesser der Spule überwacht wird und bei welcher die Trennung des Fadens bei Erreichen eines Grenzwertes des Wickeldurchmessers der Spule ausgelöst wird. Somit lässt sich innerhalb der Spulstelle ein maximal möglicher Spulendurchmesser wickeln, der beispielsweise durch konstruktive Ausgestaltung der Spulstelle bestimmt ist. So könnte der Grenzwert des Wickeldurchmessers der Spule wesentlich größer sein als ein Soll- Wert des Wickeldurchmessers der Spule, der bereits den manuellen Spulenwechsel erfordert.

In den Fällen, bei welchem die Spulstelle individuelle Einzelantriebe aufweist, ist die Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders vorteilhaft, bei welchem nach Durchtrennung des Fadens die Spulstelle aus einem Betriebsmodus in einen Wartemodus überführt wird. So lässt sich beispielsweise der Antrieb der Spule in dem Wartemodus abschalten, so dass die gewickelte Spule in der Spulstelle abgebremst wird. Ebenso könnte ein Einzelantrieb einer Changiereinheit innerhalb der Spulstelle im War- temodus abgeschaltet werden.

Zur Aufrechterhaltung der Fadenführung wird der zulaufende Faden kontinuierlich in einen Garnabfallbehälter befördert. Um einerseits den Fadenverlust zu begrenzen und andererseits einen verspäteten manuellen Spulen- Wechsel schnell ausführen zu können, ist die Verfahrensvariante vorgesehen, bei welcher die der Spulstelle zugeordnete Bearbeitungs stelle nach Ablauf einer Wartezeit aus dem Betriebsmodus in einen Haltemodus über- führt wird. Die Wartezeit ist frei wählbar und beginnt üblicherweise mit dem Zeitpunkt der Fadentrennung in der Spulstelle. So besteht die Möglichkeit, der Bedienperson ein Zeitfenster einzuräumen, um innerhalb des Betriebsmodus der Bearbeitungs stelle noch einen Spulenwechsel ausführen zu können. Erst nach Ablauf der Wartezeit wird die Bearbeitungs stelle in einen Haltemodus überführt.

Insbesondere die innerhalb der Bearbeitungs stelle einzeln angetriebenen Prozessaggregate können somit in dem Haltemodus individuell gesteuert werden. Hierbei ist besonders vorteilhaft, den Einzelantrieb einer Galette und / oder eines Texturieraggregates im Haltemodus mit einer verringerten Betriebsdrehzahl zu Bedienen und / oder abzuschalten. Bei einer Abschaltung der Bearbeitungsstelle wird der Faden in der Bearbeitungs stelle gestoppt und bleibt je nach Beschaffenheit des Prozessaggregates in seiner Betriebsposition angelegt.

Hierzu ist insbesondere die Verfahrensvariante bevorzugt ausgeführt, bei welcher alle Einzelantriebe innerhalb der Bearbeitungsstelle im Haltemodus synchron steuerbar sind. Damit lassen sich ungewünschte Fadenzugspan- nungserhöhungen an dem Faden in der Bearbeitungsstelle vermeiden.

Um nach einem durchgeführten Spulenwechsel die Bearbeitungs stelle und die Spulstelle zurück in den Betriebsmodus zu versetzen, ist die Verfahrensvariante vorgesehen, bei welcher die Bedienperson die Einzelantriebe in der Bearbeitungsstelle und der Spulstelle direkt aktiviert. Um das Aufwickeln des Fadens in der Spulstelle zu unterbrechen, weist die Fadenübernahmeeinrichtung der erfindungsgemäßen Texturiermaschine ein Trennmittel zur Trennung des Fadens und ein Saugmittel zum Absaugen des Fadens auf. Wobei das Trennmittel durch einen Aktor steuerbar ist und wobei das Saugmittel mit einem Garnabfallbehälter verbunden ist. Dabei können das Trennmittel und das Saugmittel derart kombiniert sein, dass beispielsweise ein durch die Trennung verursachtes loses Fadenende unmittelbar von dem Saugmittel erfasst und abgeführt werden kann. Zur Automatisierung ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Texturiermaschine vorgesehen, dass der Aktor über ein Steuergerät mit einer Stellensteuereinheit gekoppelt ist und bei welcher die Stellensteuereinheit eine Überwachungseinheit zur Überwachung eines Wickeldurchmessers der gewickelten Spule aufweist. Damit können die zur Aktivierung erforderlichen Steuerbefehle unmittelbar in der Stellensteuereinheit erzeugt werden, sobald die Überwachung des Wickeldurchmessers eine Überschreitung eines Grenzwertes anzeigt.

Desweiteren lässt sich die Stellensteuereinheit bevorzugt mit einem Steuer- programm ausführen, welches nach Aktivierung der Fadenübernahmeeinrichtung eine Umstellung der Spulstelle aus einem Betriebsmodus in einen Wartemodus überführt. So lassen sich alle mit der Stellensteuereinheit kombinierten Antriebe, Aktoren und Sensoren der Spulstelle mit in die Umstellung des Betriebsmodus einbeziehen.

Für den direkten Eingriff ist die Stellensteuereinheit mit zumindest einem Einzelantrieb einer Changiereinheit und / oder einem Einzelantrieb einer Treibwalze gekoppelt. So kann die Spulstelle unabhängig von benachbarten Spulstellen deaktiviert werden.

Die Ansteuerung der Bearbeitungs stelle erfolgt dabei bevorzugt über ein weiteres Steuerprogramm der Stellensteuereinheit, welches nach Ablauf einer Wartezeit vom Zeitpunkt der Aktivierung der Fadenübernahmeeinrichtung eine Umstellung der Bearbeitungsstelle aus einem Betriebsmodus in einen Haltemodus ausführt. So lassen sich die einzeln angetriebenen Prozessaggregate innerhalb der Bearbeitungs stelle vorteilhaft gemeinsam in einen Haltemodus überführen.

Um insbesondere die direkt angetriebenen Prozessaggregate anzusteuern, ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Textu- riermaschine vorgesehen, dass die Stellensteuereinheit mit zumindest einem Einzelantrieb einer Galette und / oder einem Einzelantrieb eines Textu- rieraggregates der betreffenden Bearbeitungs stelle gekoppelt ist. So können auch synchrone Ansteuerungen aller Antriebe durch die Stellensteuereinheit ausgeführt werden. Um den Texturierprozess an der Bearbeitungs stelle nach durchgeführten Spulenwechsel fortzuführen, ist desweiteren vorgesehen, in der Nähe der Spulstelle ein Bedienungsfeld mit zumindest einem Tastmittel anzuordnen, das mit der Stellensteuereinheit verbunden ist. So lässt sich durch manuelle Betätigung des Tastmittels die Bearbeitungs stelle sowie die Spulstelle akti- vieren. Aufgrund des anliegenden Fadens sind die Einfädelvorgänge im wesentlichen nur durch die Bedienperson an der Spulstelle auszuführen. Innerhalb der Bearbeitungs stelle wird der Faden selbsttätig geführt. Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Texturier- maschine sind nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Texturiermaschine näher beschrieben.

Es stellen dar:

Fig. 1 schematisch eine Bearbeitungs stelle einer erfindungsgemäßen Texturiermaschine

Fig. 2 schematisch das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 im geänderten Betriebszustand

In der Fig. 1 ist schematisch eine Bearbeitungs stelle 1 und eine Spulstelle 2 einer erfindungsgemäßen Texturiermaschine dargestellt. Üblicherweise weisen Texturiermaschinen eine Vielzahl von Bearbeitungs stellen auf, die entlang einer Maschinenlängsseite nebeneinander angeordnet sind. So können beispielsweise über 200 Bearbeitungs stellen und Spulstellen innerhalb einer Texturiermaschine gehalten sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Bearbeitungs stelle 1 ist der Aufbau und die Anordnung der Prozessaggregate beispielhaft. Wesentlich hierbei ist die der Bearbeitungsstelle 1 zugeordnete Spulstelle 2, in welcher ein Faden zu einer Spule gewickelt wird.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 weist die Bearbeitungs stelle 1 eine Vorlagestation 4 auf, in welcher eine Vorlagespule 5 und eine Reservespule 6 gehalten sind. Die Vorlagespule 5 liefert einen Faden 3, der zum VerStrecken und Texturieren in die Bearbeitungs stelle 1 überführt wird. Der Abzug des Fadens 1 von der Vorlagespule 5 erfolgt durch eine erste Galetteneinheit 7.1. Die Galetteneinheit 7.1 wird über einen Galettenantrieb 8.1 angetrieben. Der Galetteneinheit 7.1 weist hierzu eine Galette 9 und eine frei drehbare Rolle 10 auf, wobei die Galette 9 direkt mit dem Galettenantrieb 8.1 gekoppelt ist.

Im weiteren Faden verlauf der Bearbeitung s stelle 1 ist eine Heizeinrichtung 11 und eine Kühleinrichtung 12 sowie ein Texturieraggregat 13 angeordnet. Das Texturieraggregat 13 wird über einen Texturierantrieb 14 angetrieben. Das Texturieraggregat 13 ist vorzugsweise als Friktionsdrallgeber ausgebildet, um an dem Faden 3 einen Falschdrall zu erzeugen.

Zum VerStrecken des Fadens ist dem Texturieraggregat 13 eine zweite Ga- letteneinheit 7.2 angeordnet, die durch den Galettenantrieb 8.2 angetrieben wird. Die Galetteneinheit 7.2 ist vom Aufbau identisch zu der ersten Galetteneinheit 7.1, wobei die zweite Galetteneinheit 7.2 mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit zum Verstecken des Fadens betrieben wird. Innerhalb der Bearbeitung s stelle 1 wird der Faden 3 somit texturiert und gleichzeitig verstreckt. Nach der Behandlung des Fadens wird dieser der Spulstelle 2 zugeführt.

Die Spulstelle 2 weist bei diesem Ausführungsbeispiel einen Spulenhalter 17 auf, welcher eine Spule 18 trägt. Der Spulenhalter 17 ist schwenkbar ausgebildet und lässt sich zum Auswechseln der Spule 18 manuell bedienen. Dem Spulenhalter 17 ist eine Treibwalze 19 zugeordnet, die durch ei- nen Walzenantrieb 20 angetrieben wird. Zum Verlegen des Fadens am Umfang der Spule 18 ist der Spulstelle 2 eine Changiereinheit 15 zugeordnet, die einen antreibbaren Changierfadenführer aufweist. Der Changierfaden- führer wird hierzu über den Changierantrieb 16 angetrieben. Die Changie- reinheit 15 kann hierzu einen mit dem Changierfadenführer verbundenen Riemen oder eine Kehrgewindewelle aufweisen.

Der Changierantrieb 16 und der Walzenantrieb 20 der Spulstelle 2 sind als Einzelantriebe ausgebildet und mit einer Stellensteuereinheit 27 verbunden. Ebenso sind die Antriebe 8.1, 8.2 und 14 der Bearbeitungs stelle 1 als Einzelantriebe ausgeführt und mit der Stellensteuereinheit 27 gekoppelt.

Der Spulstelle 2 ist im Fadenlauf eine Fadenübernahmeeinrichtung 21 zugeordnet. Die Fadenübernahmeeinrichtung 21 weist ein Trennmittel 22 und ein Saugmittel 23 auf, die an einem beweglichen Träger 30 angeordnet sind. De bewegliche Träger 30 ist mit einem Aktor 25 gekoppelt, der das Saugmittel 23 und das Trennmittel 22 zur Trennung und Aufnahme des zulaufenden Fadens in den Fadenlauf führt. Der Aktor 25 ist über ein Steuergerät 26 mit der Stellensteuereinheit 27 verbunden.

Das Saugmittel 23 ist über eine Saugleitung 31 mit einem Garnabfallbehälter 24 verbunden.

Der Spulstelle 2 ist ein Bedienungsfeld 28 zugeordnet, das ein Tastmittel 29 aufweist. Das Tastmittel 29 ist mit der Stellensteuereinheit 27 verbunden. Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungsstelle 1 und einer Spulstelle 2 in einer Texturiermaschine ist zum VerStrecken und Texturieren eines Fadens 3 in einen Betriebsmodus eingestellt. In Fig. 1 ist der Fadenlauf des Fadens 1 während des Betriebsmodus gezeigt. Die erste Galetteneinheit 7.1 wird hierzu über den Galettenantrieb 8.1 mit einer Betriebsdrehzahl angetrieben, so dass der Faden 3 mit vorbestimmter Fadengeschwindigkeit von der Vorlagespule 5 der Vorlagestation 4 abgezogen wird. Die nachfolgende Galetteneinheit 7.2 wird über den Galettenantrieb 8.2 mit einer Betriebsdrehzahl angetrieben, die um ein Verstreckverhältnis höher ist als die Betriebsdrehzahl der Galetteneinheit 7.1, so dass der Faden 3 zwischen den Galetteneinheiten 7.1 und 7.2 verstreckt wird. Die Zone zwischen den Galetteneinheiten 7.1 und 7.2 wird auch als sogenannte Tex- turierzone bezeichnet, in welcher der Faden gleichzeitig eine Kräuselung erhält. Hierzu wird über das Texturieraggregat 13 an dem Faden 3 ein Falschdrall erzeugt, welcher sich gegen den Fadenlauf fortpflanzt und innerhalb der Heizeinrichtung 11 und der Kühleinrichtung 12 zur Kräuselung der feinen Filamente des Fadens führen. Das Texturieraggregat 13 wird hierzu mit einer Betriebsdrehzahl durch den Texturierantrieb 14 angetrieben.

Der Betriebsmodus der Bearbeitungs stelle 1 wird über die Stellen Steuereinheit 27 gesteuert.

Am Ende der Bearbeitungs stelle 1 wird der Faden 3 in der Spulstelle 2 zu einer Spule 18 aufgewickelt. Hierzu wird der Faden 3 mittels der Changiereinheit 15 innerhalb eines Changierhubes hin- und hergeführt und an der Oberfläche der Spule 18 zu einer Kreuzwicklung abgelegt. Die Changie- reinheit 15 wird durch den Changierantrieb 16 angetrieben. Die Spule 18 ist an einem Spulenhalter 17 gehalten, wobei die Spule 18 am Umfang einer Hülse 32 gewickelt ist. Die Hülse 32 ist in dem Spulenhalter 17 geklemmt. Zum Antrieb der Spule 18 wird diese am Umfang einer angetriebenen Treibwalze 19 gehalten, die direkt über einen Walzenantrieb 20 mit einer konstanten Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird. Der Changierantrieb 16 und der Walzenantrieb 20 sind ebenfalls über die Stellen Steuereinheit 27 gesteuert. Das Aufwickeln des Fadens wird von der Stellensteuereinrichtung 27 überwacht. Hierzu weist die Stellensteuereinheit 27 eine Überwachungseinheit 33 auf, die mit einem Sensor 34 gekoppelt ist. Der Sensor 34, der in diesem Beispiel durch einen Drehzahlsensor gebildet ist, erfasst eine Drehzahl des Spulenhalters 17. So lässt sich aus dem Drehzahlverhältnis zwischen der Treibwalze 19 und des Spulenhalters 17 zu jeder Zeit der jeweilige Wickeldurchmesser der Spule 18 bestimmen. Bei Erreichen eines Soll-Wertes des Wickeldurchmessers der Spule 18 wäre die Spulstelle 2 zu einem manuellen Spulenwechsel bereit. Hierzu könnte beispielsweise gegenüber einer Bedienperson ein optisches Signal an der Spulstelle 2 erzeugt werden.

Für den Fall, dass keine Bedienperson an der Spulstelle 2 eintrifft, wird der Wickelvorgang und die Wickeldurchmesserüberwachung der Spule fortgesetzt. Sobald nun der Wickeldurchmesser der Spule einen Grenzwert erreicht, wird über die Stellensteuereinheit 27 die Fadenübernahmeeinrich- tung 21 aktiviert. Hierzu wird dem Steuergerät 26 ein Steuerbefehl zugeführt, welcher den Aktor 25 mit dem Trennmittel 22 und dem Saumittel 23 aktiviert und in den Fadenlauf des Fadens 3 führt. Der Faden 3 wird durch das Trennmittel 22 unmittelbar vor der Spulstelle 2 durchtrennt und von dem Saugmittel 23 aufgenommen. Über das Saugmittel 23 wird der zulaufende Faden 3 dem Garnbehälter 24 kontinuierlich zugeführt. Hierzu wird der Faden 3 mittels einer Blasluft durch die Saugleitung 31 zu Garnabfall- behälter 24 geleitet.

Das Saugmittel 23 könnte beispielsweise durch einen Injektor gebildet sein, welcher an einer Druckluftquelle angeschlossen ist und welcher über eine Saugöffnung den Faden 3 erfasst und gemeinsam mit dem Druckluftstrom in den Garnabfallbehälter 24 führt.

Das Trennmittel 22 ist vorzugsweise durch eine Messerklinge gebildet, die in der Nähe der Saugöffnung platziert ist. In Fig. 2 ist die Situation dargestellt, bei welcher der Faden 3 aus der Bearbeitung s stelle 1 kontinuierlich über die Fadenübernahmeeinrichtung 21 dem Garnabfallbehälter 24 zugeführt wird. Nach dem Durchtrennen des Fadens 3 wird die Spulstelle 2 aus dem Betriebsmodus in einen Wartemodus überführt. Hierzu wird der Changierantrieb 16 und der Walzenantrieb 20 für den Fall, dass die Antriebe nur eine der Spulstellen antreiben, durch die Stellensteuereinheit 27 angesteuert und vorzugsweise abgeschaltet. Insoweit verharrt die Spule 18 nach einer Bremsung in der Spulstelle 2 so lange, bis eine Bedienperson den Spulenwechsel vornimmt. Da bei der Vielzahl von Spulstellen innerhalb einer Texturiermaschine Verzögerungen durch zu geringe Bedienungskapazität möglich sind, wird die Bearbeitungs stelle 1 zunächst in dem Betriebsmodus fortgeführt. Hierzu bleiben die Antriebe 8.1, 8.2 und 14 unverändert in ihrer Ansteuerung. Erst nach Ablauf einer Wartezeit, die ab dem Zeitpunkt der Aktivierung der Fadenübernahmeeinrichtung 21 beginnt, wird über die Stellensteuereinheit 27 die Bearbeitungs stelle 1 aus dem Betriebsmodus in einen Haltemodus über- führt. Die Wartezeit kann dabei je nach Anforderung und Bedienungsmöglichkeit beliebig eingestellt sein. Zur Einstellung des Haltemodus in der Bearbeitungs stelle 1 werden die Antriebe 8.1, 8.2 und 14 vorzugsweise synchron angesteuert, um innerhalb der Bearbeitungs stelle 1 keine ungewünschten Zugkrafterhöhungen an dem Faden 3 zu erhalten. So lassen sich die Antriebe 8.1, 8.2 und 14 in dem Haltemodus auf eine verringerte Betriebsdrehzahl oder in einen Stillstand versetzen. Der Faden 3 bleibt dabei in der Bearbeitungs stelle 1 und wird über das Saugmittel 23 gespannt gehalten. Der Wartemodus der Spulstelle 2 und der Haltemodus der Bearbeitungs stelle 1 wird unverändert beibehalten, so lange die Bedienperson keinen Spulenwechsel an der Spulstelle 2 ausführt. Erst nachdem eine Bedienperson die Spule 18 aus der Spulstelle entnommen und gegen eine Leerhülse 32 ausgewechselt hat, lässt sich die Bearbeitungs stelle 1 zurück in den Be- triebsmodus versetzen. Hierzu ist an der Spulstelle 2 das Bedienungsfeld 28 mit einem Tastmittel 29 angeordnet, durch welches die Bedienperson der Stellensteuereinheit 27 den erfolgten Spulenwechsel signalisiert. Über die Stellensteuereinheit 27 werden dann die Antriebe 8.1, 8.2 und 14 sowie die Antriebe 16 und 20 der Spulstelle 2 zurück in den Betriebsmodus versetzt. Die Bedienperson übernimmt mit einem manuell geführten Handinjektor den zulaufenden Faden und fädelt diesen in die Spulstelle zur Fortsetzung des Prozesses ein. Das erfindungsgemäße Verfahren ist an dieser Stelle am Beispiel einer Bearbeitungsstelle beschrieben, deren Antriebe durch Einzelantriebe bestimmt sind. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, das erfindungs- gemäße Verfahren bei derartigen Bearbeitungs stellen anzuwenden, bei welchem beispielsweise eine durchgehende Welle als Lieferwerk zur Führung der Fäden mehrerer Bearbeitungs stellen eingesetzt ist. Dabei ist in jeder Bearbeitungs stelle der Faden mittels einer Druckrolle an der Welle gehalten. In derartigen Fällen lässt sich beispielsweise in dem Haltemodus die Druckrolle von dem Umfang der Welle ablösen, so dass keine Klemmung des Fadens und damit keine Förderung des Fadens mehr stattfindet.

Ebenso können weitere Zusatzeinrichtungen zur Führung des Fadens beim Übergang der Bearbeitungs stelle vom Betriebsmodus und in den Haltemo- dus vorgesehen sein. So ist es bekannt, dass Heizeinrichtungen mit hochtemperierten Heizkanälen Hilfseinrichtungen aufweisen, die den Faden während eines Haltemodus außerhalb der Heizschiene führen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bedienen einer Spulstelle einer Tex- turiermaschine sowie die erfindungsgemäße Texturiermaschine bieten den besonderen Vorteil, dass die direkte Abhängigkeit der Spulstelle von einer Bedienperson entfällt. Somit ergeben sich höhere Flexibilitäten insbesondere für das Bedienungspersonal derartiger Texturiermaschinen.