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Patent Searching and Data


Title:
TOOTHPICK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/007749
Kind Code:
A1
Abstract:
A toothpick is made of biodegradable material composed of a thermoplastic, water-soluble and foodstuff-grade base material. This base material substantially consists of starch, glucose, gelatine, cellulose, collagen or their derivatives. Various active substances such as fragrances, dyes or pharmaceutical compositions may be added to the base material. The active substances may however also be added to the finished product, i.e. the toothpick, by coating the toothpick therewith.

Inventors:
BALDAUF HANSPETER (CH)
Application Number:
PCT/CH1996/000232
Publication Date:
March 06, 1997
Filing Date:
June 18, 1996
Export Citation:
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Assignee:
BALDAUF HANSPETER (CH)
International Classes:
A61C15/02; A61K8/02; A61Q11/00; A61B17/00; (IPC1-7): A61C15/02; A61K7/16
Domestic Patent References:
WO1996007367A11996-03-14
Foreign References:
US0973842A1910-10-25
US2623003A1952-12-23
EP0423541A21991-04-24
GB490034A1938-08-04
CH196070A1938-02-28
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Claims:
Patentansprüche
1. Zahnstocher aus biologisch abbaubarem Material, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einer thermoplastisch verarbeitbaren, wasserlöslichen, lebensmittelzulässigen Grundmasse gefertigt ist.
2. Zahnstocher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundmasse auf der Basis von Stärke, Glukose, Gelatine, Zellulose oder Collagen beziehungsweise deren Derivaten oder Gemischen davon gefertigt ist.
3. Zahnstocher nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einer Grundmasse gefertigt ist, die vor der Verarbeitung als Granulat eines Polymers vorliegt .
4. Zahnstocher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der thermoplastisch verarbeitbaren Grundmasse lebens mittelzulässige Aromastoffe und/oder Farbstoffe beigegeben sind.
5. Zahnstocher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der thermoplastisch verarbeitbaren Grundmasse pharmazeutische Präparate beigegeben sind.
6. Zahnstocher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der thermoplastisch verarbeitbaren Grundmasse antibakteri¬ elle und/oder entzündungshemmende Mittel beigegeben sind.
7. Zahnstocher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der aus thermoplastisch verarbeitbarer Grundmasse gefertigte Zahnstocher nachträglich beschichtet ist.
8. Zahnstocher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aus einer die Wasserlöslichkeit verzö¬ gernden Substanz besteht .
9. Zahnstocher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung lebensmittelzulässige Aroma und/oder Farbstoffe enthält.
10. Zahnstocher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung pharmazeutische und/oder antibakterielle Wirkstoffe enthält.
11. Zahnstocher nach Anspruch 5,6 oder 10, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Grundmasse oder die Beschichtung gelöste Naturheilmittel oder kräuter enthält.
12. Zahnstocher nach Anspruch 5 oder 10, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Grundmasse oder die Beschichtung Nikotin enthält.
Description:
Zahnstocher

Die vorliegende Erfindung betrifft einen biologisch abbaubaren Zahnstocher.

Seit vielen Jahrzehnten sind Zahnstocner aus Holz beziehungsweise aus Federkielen bekannt und auf dem Markt erhältlich. Solche Zahnstocher sind somit aus biologisch abbaubarem Material, doch weisen diese diverse unerwünschte Nebeneffekte auf. So können Holzzahnstocher splittern oder brechen und wirken oft hygienisch nicht einwandfrei . Geraten bei der Reinigung der Zahnzwischenräume Holzsplitter zwischen die Zähne, so sind diese nur schwer entfernbar und lösen sich auch über lange Zeit kaum auf. Die Gefahr, dass einzelne Holzfasern oder kleine Holzsplitter bei der Reinigung der Zahnzwischenraume m das Zahnfleisch geraten, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Folge sind oftmals Zahnfleischentzündungen.

Zahnstocher aus Federkielen weisen diese Gefahr in sehr viel geringerem Masse auf. Hier ist jedoch das Problem, dass

Federkiele em Naturprodukt sind_ und folglich äusserst unterschiedlich ausfallen können. Insbesondere weisen Federkiele oftmals scharfe Kanten auf und führen daher zu Verletzungen des Zahnfleisches.

Diese Probleme sind längst erKannt und entsprecnend sind auch diverse Zahnstocher aus anderen, insbesondere biologisch nicht abbauoaren Materialien auf dem Markt erhältlich. InsDesondere kennt man Zahnstocher aus Kunststoff oder Metall sowie metallbeschichtete KunststoffZahnstocher. Solche Zahnstocher haben alle den Vorteil, dass sie äusserst hygieniscn aussehen, techniscn reproduzieroar sind unα folglich eine genaue Formgeoung haben können, so dass eine Verietzungsgefahr im wesentlichen ausgeschlossen ist . InsDesondere metallene oder metallbeschichtete KunststoffZahnstocher sind jedoch relativ teuer und sind daher für den Mehrfachgebrauch konzipiert. Dies widerspricht jedoch den hygienischen Vorstellungen.

Em weiteres Problem ist, dass Zahnstccner nacn der Benutzung oftmals auf den Tellerrand gelegt werden und so mit den Essensresten in die Küchenabfälle gelangen, die als Tierfutter verwendet werden. Hier können solche Zahnstocher zu Verletzungen des Tiergaumens führen.

Letztlich werden aber auch Zahnstocher gelegentlich Dei der Essenszubereitung verwendet, beispielsweise um zwei Fleischstücke m relativer Position zueinander zu halten

während der Zubereitung. Typische Beispiele sind dünne gerollte Fleischstücke, die so fixiert werden oder das Umwickeln einer Speckscheibe um eine Wurst Auch bei der Herstellung von Cordon bleu werden oftmals Zahnstocher eingesetzt. Bei all diesen Anwendungen besteht aucn die Gefanr, dass der Konsument den kaum sichtbaren Zahnstocner in den Mund scniebt und sich dabei verletzen kann. Besonders problematisch ist dies bei Tragern von Zahnprothesen, die dies kaum spuren können und so den Zahnstocher m den Schlund bekommen können.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen herkömmlichen Zahnstocher aus einem Material zu fertigen, das eine industrielle Fertigung erlaubt, ohne dass die vorher beschriebenen Nachteile auftreten können.

Diese Aufgabe lost ein Zahnstocher aus biologiscn abbaubarem Material, der aus einer thermoplastisch verarioeitbaren, wasserlöslichen, leoensmittelzulassigeπ Grunαmasse gefertigt ist .

Ein aus solchem Material gefertigter Zahnstocher weist Keinen der vorgenannten Nachteile mehr auf Zwar kann ein solcher Zahnstocner ebenfalls orechen und em kleinerer oder grosserer Teil im Zannzwischenraum verbleiben, doch ist dies unproblematiscn, da er sich selbständig nach einer gewissen Zeit auflosen wird. Auch wenn em solcner Zahnstocher zu den

Küchenabfällen gerät, die als Tierfutter verwendet werden, ist dies unproblematisch, weil der Zahnstocher sich in der vorhandenen Feuchtigkeit entweder auflöst oder zumindest derart erweicht, dass eine Verletzung des Tieres nicht mehr möglich ist.

Neben der Vermeidung der erwähnten Nachteile lassen sich jedoch mit einem solchen Zahnstocher auch bisher nicht bekannte Vorteile erzielen. Hierauf wird jedoch im nachfolgenden noch eingegangen.

Daε wesentlichste der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der eingangs genannten Grundmasse mit den entsprechenden Eigenschaften. Verschiedene Grundmassen mit solchen Eigenschaften sind bereits auf dem Markt erhältlich und werden für unterschiedlichste Anwendungen eingesetzt. Die meisten der bekannten Grundmassen mit den erwähnten Eigenschaften sind auf der Basis von Stärke-, Glukose-, Gelatine-, Zellulose- oder Collagenderivaten aufgebaut. Die Grundmasse kann jedoch auch aus Gemischen solcher Stoffe unterschiedlicher Basis gefertigt sein. Dabei ist lediglich darauf zu achten, dass solche Gemische mindestens annähernd gleiche Verarbeitungsbedingungen voraussetzen. Als Beispiele solcher Grundstoffe können auf Gelatinebasis hergestellte thermoplastisch verarbeitbare Kunststoffe aufgeführt werden, die zur Herstellung von Medikamentenkapseln dienen. Solche Grundstoffe stellt beispielsweise die Firma Warner-Lambert

Company her und diese sind auf dem Markt unter dem Warenzeichen Capsugel erhältlich. Thermoplastisch verarbeit- bare, wasserlösliche und lebensmittelzulässige Grundmassen, die auf Stärkebasis beruhen, sind schon seit Anfang der Achtzigerjähre erhältlich und werden von verschiedenen Herstellern angeboten. So vertreibt die Firma Mitsubishi Rayon Company Ltd. verschiedene Produkte, die aus natürlichen wasserlöslichen Polysacchariden gefertigt sind. Die aus diesen Grundmassen gefertigten Produkte sind beispielsweise unter den Warenzeichen Soafil und Soapearl bekannt. Dabei sind sowohl Produkte in thermoplastisch extrudierter als auch in thermoplastisch gespritzter Form auf dem Markt bekannt . Auch die Firma American Maize-Products Company fertigt verschiedene Produkte auf der Basis von Maisstärke, die für den vorgenannten Zweck geeignet sind. Aber auch die Firma Novamont S.p.A. stellt eine thermoplastisch verarbeitbare Grundmasse her unter der Bezeichnung MATER-BI, welche zum Spritzen, Extrudieren und Blasen geeignet ist. Diese Grundmasse lässt sich auf konventionellen Maschinen verarbeiten und erfüllt die FDA-Vorschriften bezüglich Lebensmitteltauglichkeit. Auch die Firma Bück Werke GmbH & Co. in Bad Reichenhall, Deutschland, stellt solche Grundmassen basierend auf Stärke-, Glukose- und Zellulosebasis her. Bei all diesen Stoffen lassen sich die gewünschten Parameter bezüglich der Wasserlöslichkeit und Verarbeitbarkeit den gewünschten Anforderungen entsprechend einstellen.

Bei allen erwähnten Grundmassen ist die Ausgangsform ein polymeres Granulat, welches sich thermoplastisch verarbeiten lässt. Die Feinheit des Granulats kann von pulverähnlicher Körnung bis zu grosskörnigem Granulat variieren.

Der Grundmasse lassen sich prinzipiell verschiedenartigste Zusatzstoffe beigeben. Insbesondere kommen hierbei lebens- mittelzulässige Aromastoffe in Frage. Diese Aromen können natürliche Aromen sein, die aus verschiedenen Kräutern und Heilpflanzen gewonnen worden sind. Hierbei wird insbesondere an Minze, Anis oder Melisse gedacht. Selbstverständlich kommen aber auch andere Geschmacksrichtungen in Frage. Auch typische Küchengewürze wie Kochsalz, Pfeffer, Paprika, Kümmel, Salbei usw. sind geeignet als zugebbare Aromastoffe.

Neben den lebensmittelzulässigen Aromastoffen kommen selbstverständlich auch lebensmittelzulässige Farbstoffe als Beigabe zur Grundmasse in Frage. Diese Farbstoffe können selbstverständlich sowohl natürlichen als auch künstlichen Ursprungs sein. Wesentlich bei der Zugabe all dieser Aromen und Farbstoffe ist natürlich, dass sie selber wiederum genügend temperaturbeständig sind, um ohne Qualitätsverlust thermoplastisch verarbeitbar zu sein. Letzteres ist selbstverständlich eine besonders wesentliche Voraussetzung, wenn man in die Grundmasse gewisse pharmazeutische Präparate beigeben will. Bekanntlich wird auf Zahnstochern nach dem

Essen längere Zeit gekaut . Entsprechend kann man Zahnstocher mit verdauungsfördernden Mitteln versehen oder beispielsweise Präparate beigeben, die die Speichelentwicklung fördern. Das voran gesagte trifft selbstverständlich auch zu, wenn man der thermoplastisch verarbeitbaren Grundmasse antibakterielle und/oder entzündungshemmende Mittel beigibt. Auch diese müssen selbstverständlich den auftretenden Verarbeitungstemperaturen standhalten. Die letztgenannten Zugaben sind selbstverständ¬ lich für die Mundhygiene besonders von Vorteil.

Während bei den voran beschriebenen Ausführungen die verschiedenen Wirkstoffe immer der Grundmasse beigegeben worden sind, ist es selbstverständlich auch möglich, die fertigen aus thermoplastisch verarbeitbarer Grundmasse hergestellten Zahnstocher nachträglich mit verschiedenen Wirkstoffen, Aromastoffen, Farbstoffen und dergleichen zu beschichten. Diese Lösung wird man insbesondere bei jenen Mitteln anwenden, die sich mit der unverarbeiteten Grundmasse nicht vertragen oder ' den Verarbeitungstemperaturen bei der thermoplastischen Formgebung nicht standhalten. Solche Mittel lassen sich jedoch oftmals in gelöster Form nachträglich auftragen, beispielsweise indem man den fertigen Gegenstand in eine solche Lösung taucht oder die Lösung auf den fertigen Gegenstand aufsprayt . Diese Methode ist an und für sich bereits auch bei Holzzahnstochern schon realisiert worden. Hierbei hat man sich bisher jedoch vorwiegend auf Aromastoffe beschränkt. Sowohl die Beimischung als auch die Beschichtung

von Lösungen, die Naturheilmittel oder Naturheilkräuter enthalten, sind für den vorliegenden Anwendungszweck besonders interessant. Eine besonders ungewöhnliche Anwendung wird auch darin gesehen, dass man der Grundmasse oder der Beschichtung Nikotin beimischt, um so Zahnstocher zu erhalten, die für die Raucherabgewöhnung geeignet sind.

Um sozusagen die Löslichkeit des Zahnstochers verzögert zu bewirken, kann es insbesondere von Interesse sein, den Zahnstocher mit einer Beschichtung zu versehen, die den Zahnstocher versiegelt und dadurch die Wasserlöslichkeit verzögert. Erst nachdem sich die Beschichtung aufgelöst hat, beginnt die eigentliche Lösung beziehungsweise Auflösung des Zahnstochergrundmaterials . Auch solche Beschichtungssubstanzen sind in der Lebensmittelindustrie bekannt.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter thermoplastischer Verarbeitung jede Verarbeitungsform verstan¬ den, bei der die Formgebung durch Ueberführung der Grundmasse unter Wärmeeinfluss in eine plastische Phase geschieht und die Grundmasse in dieser Phase in eine Zahnstochergestalt geformt wird. Insbesondere kommen Verarbeitungsverfahren wie Spritz¬ giessen, Giessen oder Strangpressen in Frage. Nach der Erstar¬ rung können dan gegebenenfalls Nachbearbeitungen stattfinden. Daher kann die Grundmasse vor der thermoplastischen Verarbei¬ tung in verschiedenen Formen anliegen, wie in Form eines Granulats, eines Pulvers oder einer fliessfähigen Masse.