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Patent Searching and Data


Title:
TRANSPORT MEDIUM FOR MICROORGANISMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/002786
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a new transport medium for microorganisms, in particular Gram-negative, Gram-positive and anaerobic bacteria, the medium optionally being contained, in ready-to-use form, in sterile sealed transport tubes or bottles. The transport medium consists of 2-10 g of agar, 1-3 of meat extract, 0.1-1 g of sodium chloride, 0.1-0.5 g of potassium chloride, 0.1-0.5 g of calcium chloride, 0.1-0.5 g of magnesium chloride, 0.5-2 g of sodium thioglucolate and 2-10 g of sodium glycerine phosphate, made up to 1,000 g with water, and the mixture has a pH of 7.3 U 0.1 at 25 �C

Inventors:
KLIETMANN WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP1989/001003
Publication Date:
March 07, 1991
Filing Date:
August 25, 1989
Export Citation:
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Assignee:
KLIETMANN WOLFGANG (DE)
International Classes:
C12N1/04; C12N1/20; C12N1/21; C12Q1/04; (IPC1-7): C12N1/20
Foreign References:
EP0184019A11986-06-11
EP0255124A21988-02-03
EP0275901A21988-07-27
Other References:
DIALOG INFORMATION SERVICES, File 351, WORLD PATENT INDEX 81-90, Dialog Accession No. 89-316683/44, KLIETMANN W., "Agar Medium to Transport Microorganisms, Esp. Anaerobic Bacteria - Contg. Meat Extract, Salts, Reducing Agent and Sodium Glycerine Phosphate, Providing Long Term Viability"; & DE,A,3 812 194, 26-10-89, (Basic).
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Transportmedium für Mikroorganismen, bestehend aus 210 g Agar 13 g Fleischextrakt 0,11 g Natriumchlorid 0,10,5 g Kaliumchlorid 0,10,5 g Calciumchlorid 0,10,5 g Magnesiumchlorid 0,5.
2. g Natriumthioglucolat 210 g Natriumglycerinphospat Wasser ad 1.000 g pH der Mischung 7,3 + 0,1 bei 25°C.
3. 2 Transportmedium gemäß Anspruch 1, bestehend aus 5,00 Agar 2,00 g Fleischextrakt 0,50 g Natriumchlorid 0,20 g Kaliumchlorid 0,10 g Calciumchlorid 0,10 g Magnesiumchlorid 1,00 g Natriumthioglucolat 10,0 g Natriumglycerinphospat Wasser ad 1.000 g pH der Mischung 7,3.
4. Transportmedium gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß es in gebrauchsfertiger Form in steril ver¬ schlossenen Transportröhrchen oder Transportfläschchen abge füllt ist.
5. Transportmedium gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, d der Behälter eine Schutzgasatmosphäre aus Stickstoff oder Kohlendioxid enthält.
6. Transportagar gemäß einem der Ansprüche 14, dadurch gekenn zeichnet, daß zusätzlich ein Oxidationsindikator oder ein selektiv wirkendes Antibioticum enthalten ist.
Description:
A

Transportmedium für Mikroorganismen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Transportmedium für Mikroorganismen, insbesondere gramnegative, grampositive und an¬ aerobe Bakterien.

Die exakte Diagnose einer Infektionskrankheit und die Auswahl αre richtigen therapeutischen Mittel hängt in vielen Fällen von eine Bestimmung der Erreger und dem Ermitteln der gegen sie wirksamen Antibiotica ab. Der gezielte Einsatz eines gegen den jeweiligen Erreger besonders wirksamen Heilmittels wird heute von der medi¬ zinischen Wissenschaft angestrebt, da so der Patient am wenigste belastet und der Heilerfolg am besten sichergestellt wird. Die zunehmende Resistenzentwicklung von Bakterien gegen vor allem • häufig eingesetzte Breitbandantibiotica zwingt in vielen Fäll-en _ sogar zu dieser Maßnahme.

Da die meisten ärztlichen Praxen für bakteriologische Unter¬ suchungen entweder nicht ausgerüstet sind oder aus Rationalitäts gründen die Untersuchungen in Speziallabors durchführen lassen, ist es notwendig, die vom Patienten entnommenen Proben in das Labor zu überführen. Die Qualität der bakteriologischen Unter¬ suchung wird dabei ganz entscheidend von der Qualität des Mate¬ rials beeinflußt, das dem Labor zur Untersuchung bereitgestellt wird. Neben Fehlern bei der Probeentnahme hat sich insbesondere der Transport des Untersuchungsmaterials als eine erhebliche Schwachstelle erwiesen. Außer bei sehr kurzen Transportzeiten müssen die Erreger daher durch ein geeignetes Transportmedium gegen eine Austrocknung und OxidationsSchädigung geschützt werde Üblicherweise wird die Austrocknung durch Einbetten in ein geeig netes halbfestes Agar edium und die Oxidationsschädigung durch e Stickstoff- oder Kohlendioxid-haltiges Schutzgas erreicht. Bei-

ERSATZB ATT

spielhaft sei auf die Basisarbeiten von Stuart, Can. J. Pub. Health. 47, 114 (1956) und A ies, Can. J. Pub. Health 58, 296 (1967) verwiesen. Um dem Anwender die Handhabung zu vereinfachen, sind entsprechende mit einem Transportmedium und gegebenenfalls Schutzgas gefüllte Röhrchen oder Fläschchen von einer größeren Zahl von Firmen in den Handel gebracht worden.

Die bekannten Transportmedien haben sich bei normaler Transport¬ zeit von etwa 12-24 Std. und für aerobe und weniger empfindliche anaerobe Bakterien als durchaus brauchbar erwiesen. Bei längeren Transportzeiten von 48-72 Std. wie sie bei ungünstigen Verkehrs¬ verhältnissen oder an ' ochenenden vorkommen können und für empfindliche anaerobe Bakterien lassen diese Transportmedien je¬ doch noch zu wünschen übrig, da die Keime unter diesen Bedingunge in unterschiedlichem Maße geschädigt werden, so daß beim an- schließenden Anzüchten die Bakterienkultur für die ursprüngliche Erregerpopulation nicht mehr repräsentativ ist.

Es bestand daher die Aufgabe, neue Transportmedien zu finden, 'in denen besonders empfindliche Erreger längere Zeit in einem ver¬ mehrungsfähigen Zustand gehalten werden können.

Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen näher gekenn¬ zeichneten Maßnahmen gelöst.

Das erfindungsgemäße Mittel weist in der Zusammensetzung starke Ähnlichkeiten mit dem bekannten Transportmedium von Amies auf, welches ebenfalls Agar, Natrium-, Kalium-, Calciu - und Magnesium chlorid sowie Natriumthioglucolat enthält, jedoch ist der- Natrium phosphatpuffer von Amies durch einen Natriumglycerinphosphatpuffe ersetzt und zusätzlich die Mischung mit Fleischextrakt ange¬ reichert.

Das neue Medium wirkt aufgrund-des Gehaltes an Thioglucolat schwach reduziered, so daß insbesondere im Zusammenhang mit einer Sauerstoff-freien Stickstoff- oder Kohlendioxid-haltigen Schutz-

ERSATZBLATT

gasatmosphäre anaerobe Bakterien besonders geschützt werden. Im Gegensatz zu den bisherigen Transportmedien, bei denen das Mediu selbst keine Nährstoffe enthielt, und diese nur gegebenenfalls i geringer Menge mit der Probe eingebracht wurden, bewirkt der Zu¬ satz von Fleischextrakt ein schwaches Nährstoffangebot, welches offensichtlich das Persistieren der Erreger begünstigt, ohne je¬ doch ein Wachstum und damit eine Vermehrung zu initiieren.

Agar dient in der erfindungsgemäßen Rezeptur als gelbildendes Mittel, um der Mischung die nötige Festigkeit zu verleihen. Meng von 2-10 g/1 sind für diesen Zweck sinnvoll, 5 g/1 werden bevor¬ zugt.

Für die Zugabe des Fleischextraktes hat sich eine Menge von 2 g/ bewährt, Mengen von 1-3 g scheinen ebenfalls brauchbar zu sein.

Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumchlorid werden der Mischung zugesetzt, um den Ionenbedarf der zu transportiereridäci Erreger einerseits zu decken und andererseits zusammen mit den. übrigen Inhaltsstoffen eine isotonische Zusammensetzung der Mischung zu gewährleisten. Mengen von 0,1-1,0 g/1 haben sich für diesen Zweck bewährt, 0,1-0,5 g/1 wurden bevorzugt.

Natriumthioglucolat und Natriumglycerinphosphat wiederum dienen einerseits dazu die Mischung schwach reduzierend zu machen, was wie oben gesagt insbesondere die anaeroben Erreger begünstigt, u andererseits dazu den für die Lebensfähigkeit der Bakterien wichtigen pH-Wert der Mischung im Optimum von ca. 7,3 + 0,1 zu halten bzw. einzustellen.

Die erfindungsgemäße Mischung eignet sich hervorragend zur Her¬ stellung von vorgefertigten Transportbehältern, die bei steriler Abfüllung der Mischung in die üblichen Transportröhren und Fläsc chen und einem feuchtigkeitsdichten Verschluß, gegebenenfalls

unter Schutzgasatmosphäre, und einer Lagerung bei üblichen Tempe¬ raturen zwischen 6 und 20°C ohne weiteres nach 6-12 Monaten noch voll gebrauchsfähig sind.

Je nach dem beabsichtigten Zweck kann der erfindungsgemäßen Mischung noch ein. Redoxindikator zugesetzt werden, wie Methylen¬ blau oder Resazurin, der durch seine Verfärbung anzeigt, ob die Schutzgasatmosphäre, gegebenenfalls mit Sauerstoff vermischt ist. Soweit nur bestimmte Erreger untersucht werden sollen, kann durch einen Zusatz von selektiv wirkenden antimikrobiellen Zusätzen, wi Vancomycin, Kanamycin, Nystatin oder Trimethoprim das Wachstum de nicht-interessierenden Erreger, welche gegebenenfalls durch eine falsche Probeentnahme als Kontamination eingeschleppt werden, verhindert werden.

In längeren Versuchsreihen hat sich folgende Zusammensetzung, als besonders vorteilhaft erwiesen:

Agar No. 1 5,00 g Fleischextrakt (LAB LEMCO) 2,00 g

Natriumchlorid 0,50 g

Kaliumchlorid 0,20 g

Calciumchlorid 0,10 g

Magnesiumchlorid 0,10 g

Natriumthioglycolat 1,00 g

Natriumglycerinphosphat 10,00 g

Wasser ad 1000,00 g pH 7,3 (25°C)

Um die Vorteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zu zeigen wurde diese gegen ein handelsübliches Transportmedium nach "Amies der folgenden Zusammensetzung verglichen:

Agar No . 1 7,5

Natriumchlorid 3,0

Kaliumchlorid 0,2

Calciumchlorid 0,1

Magnesiumchlorid 0,1

Natriumthioglycolat 1,0

NaH 2 P0 4 /Na 2 HP0 4 1,4

Wasser ad 1000 pH 7,3 (25°C)

Die konservierenden Eigenschaften der beiden Transportmedien wurden jeweils nach Zeiträumen von 24, 48, 72 und 96 Stunden gegenüber einer repräsentativen Zahl von verschiedensten gram- positiven, gramnegativen und anaeroben Bakterien verglichen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt, wobei di Ergebnisse jeweils die Mittelwerte aus einer Zahl von n Probjen darstellen. Für die Untersuchungszwecke werden jeweils Kulturen, der Erreger in physiologischher Kochsalzlösung auf eine Konzen¬ tration von 5-10.000 Keimen/ml gebracht und 0,1 ml dieser Lesung auf die Agaroberflache des Transportfläschchens aufgespritzt. Die Fläschchen sind jeweils mit einer Gummimembran verschlossen und für anaerobe Bakterien mit einer Schutzgasatmosphäre gefüllt. Zu den angegebenen Zeiten wird jeweils 0,1 ml- der Mischung entnommen auf Agarplatten, welche für den betreffenden Mikroorganismus ge¬ eignet sind, ausgestrichen und bei 37° bebrütet. Die Haltbarkeit der Erreger im Transportmedium wird semiquantitativ durch Aus¬ wertung der Kolonienzahl in den Klassen: reichlich (+++), mäßig (++) , vereinzelt (+) und kein Keimwachstum (-), beurteilt.

ERSATZBLATT

Keimzahl in Abhängigkeit von der Λufbereitungszeit bei 2 verschiedenen Transportmedien

+++ = reichlich ++ = mäßig + <- vereinzelt - = kein Wachstum TB = Transbac ( erfiηdungsgeηiäß ) ΛMS = AMIfcS