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Patent Searching and Data


Title:
TRANSPORT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/238284
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a transport system for people or loads in a building, comprising a drive device, a transport device, particularly a cabin which can be displaced by the drive device, and at least one brake device for braking the transport device, wherein the at least one brake device is designed to be a current retarder.

Inventors:
ROHM AXEL (DE)
SCHÖNEKÄS JENS (DE)
NEUGEBAUER SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/062400
Publication Date:
November 17, 2022
Filing Date:
May 09, 2022
Export Citation:
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Assignee:
ZAHNRADFABRIK FRIEDRICHSHAFEN (DE)
International Classes:
B66B5/02; B66B5/16
Domestic Patent References:
WO2008006396A12008-01-17
Foreign References:
US0138985A1873-05-20
US1050949A1913-01-21
US6830132B12004-12-14
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Claims:
Patentansprüche

1 . Transportsystem (100) für Personen oder Lasten in einem Gebäude (2), umfassend eine Antriebseinrichtung (3), eine T ransporteinrichtung (6), insbesondere eine Kabine, die mittels der Antriebsein richtung (3) verfahrbar ist, und zumindest eine Bremseinrichtung (1 ) zum Abbremsen der Transporteinrichtung (6), dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Bremseinrichtung (1 ) als Strömungsretarder (1 ) ausgebildet ist.

2. Transportsystem gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Strö mungsretarder (1 ) mit einem gasförmigen und/oder flüssigen Betriebsmedium betreib bar ist, insbesondere mit Luft, Wasser, Öl oder Glykol.

3. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 -2, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsretarder (1 ) ausgebildet ist, mit einem gebäudeseitigen, insbesondere gebäudefesten Element (4) zusammenzuwirken.

4. Transportsystem gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Strö mungsretarder (1 ) ausgebildet ist, mit dem gebäudeseitigen, insbesondere gebäude festen Element (4) form- und/oder reibschlüssig zur Übertragung von Kräften auf den Strömungsretarder (1 ) zusammenzuwirken.

5. Transportsystem gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das gebäude seitige Element (4) mechanisch mit dem Übertragungselement (5) zusammenwirkt, insbesondere wobei das gebäudeseitige Element (4) mit einer Verzahnung versehen ist, in die ein Zahnrad (5) zur Übertragung von Kräften auf den Strömungsretarder (1 ) eingreift.

6. Transportsystem gemäß Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Übertragung von Kräften mittels Reibschluss ein Laufrad (5) mittels einer Andrückein richtung gegen das gebäudeseitige Element (4) gedrückt wird.

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7. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 -6, dadurch gekennzeichnet, dass eine insbesondere schaltbare Kupplungseinrichtung zwischen Übertragungselement (5) und Strömungsretarder (1 ) im Kraftübertragungsweg angeordnet ist.

8. Transportsystem gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungs einrichtung als Fliehkraftkupplung ausgebildet ist, insbesondere wobei die Fliehkraft kupplung ausgebildet ist, nach erstmaliger Betätigung geschlossen zu bleiben.

9. Transportsystem gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fliehkraft kupplung mittels einer separaten Einrichtung erneut in einen geöffneten Zustand bring bar ist.

10. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 -9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bremseinrichtungen (1 ) angeordnet sind und so, insbesondere mechanisch und/oder hydraulisch zusammenwirkend ausgebildet sind, dass bei einer Betätigung einer der Bremseinrichtungen (1 ) zumindest eine weitere, insbesondere alle weiteren Bremseinrichtungen (1 ) betätigt werden.

11 . Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 -10, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (6) in eine definierte Endposition (9) bei betätigter Brem seinrichtung verfahrbar ist, wobei an der Endposition (9) eine vom Inneren der Trans porteinrichtung (6) betätigbare Öffnungseinrichtung (10) zum Öffnen der Transportein richtung betätigbar ist.

12. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 -11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (6) in eine definierte Endposition (9) bei betätigter Brem seinrichtung verfahrbar ist, wobei im Bereich der Endposition (9) eine Verzögerungs einrichtung für die T ransporteinrichtung (6) angeordnet ist, insbesondere in Form einer Bremse und/oder eines hydraulischen und/oder pneumatischen Dämpfers.

13. Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 -12, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Bremseinrichtung (1 ) an einer Wand (6a), Decke und/oder

14 Boden der T ransporteinrichtung (6) angeordnet ist, vorzugsweise an einer Außenwand (6a) der Transporteinrichtung (6).

14. T ransportsystem (100) gemäß einem der Ansprüche 1 -13, ausgebildet als Aufzug.

15. Gebäude (2) mit einem T ransportsystem (100) gemäß einem der Ansprüche 1 -14.

16. Gebäude (2) gemäß Anspruch 15, wobei der Strömungsretarder (1 ) an einem Ge bäudeteil angeordnet ist.

17. Verfahren zum Transportieren von Personen und Lasten mit einem Transportsys tem (100) gemäß einem der Ansprüche 1 -14, wobei das Abbremsen einer mittels einer Antriebseinrichtung (3) bewegbaren T ransporteinrichtung (6) mittels zumindest einer Bremseinrichtung (1 ) zum Abbremsen der T ransporteinrichtung (6) erfolgt, wobei die zumindest eine Bremseinrichtung (1 ) als Strömungsretarder ausgebildet ist.

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Description:
Transportsvstem

Die Erfindung betrifft ein Transportsystem für Personen oder Lasten in einem Ge bäude, umfassend eine Antriebseinrichtung, eine T ransporteinrichtung, insbesondere eine Kabine, die mittels der Antriebseinrichtung verfahrbar ist und zumindest eine Bremseinrichtung zum Abbremsen der Transporteinrichtung.

Die Erfindung betrifft weiter ein Gebäude.

Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Transportieren von Personen und Las ten.

Obwohl die vorliegende Erfindung allgemein auf beliebige T ransporteinrichtungen an wendbar ist, wird die vorliegende Erfindung in Bezug auf T ransporteinrichtungen in Form von Aufzügen in Gebäuden beschrieben.

Aufzüge in Gebäuden, die zum Transport und zur Beförderung von Personen und Las ten dienen, sind in bekannter Weise mit einer Einrichtung ausgestattet, die bei Ausfall des Antriebes beziehungsweise bei Überschreiten einer definierten Fallgeschwindig keit aktiviert wird und den Aufzugskorb zum Stillstand bringen kann. In bekannter Weise weisen diese Einrichtungen Reibungsbremsen auf, die die Bremsleistung er bringen. Dabei können diese mit einer drehzahl- oder fliehkraftabhängigen Betätigung und Krafterzeugung ausgeführt sein.

Nachteilig dabei ist, dass durch die bei der Bremsung entstehende Reibungshitze wäh rend des Betriebes der Reibwert reduziert wird, wodurch die Bremskraft beziehungs weise das Bremsdrehmoment reduziert wird. Die daraus resultierende ansteigende (Fall-)Geschwindigkeit kann zwar durch eine steigende Betätigungskraft der Reibungs bremse kompensiert werden, allerdings führt ein derartiger Anstieg der Bremsleistung zu einer weiteren Erhitzung der Reibungsbremse, wodurch neben dem Reibwertabfall auch Verschleiß auftritt.

1 Ein weiterer Nachteil der bekannten Reibungsbremsen besteht darin, dass nicht vor hersehbar ist, an welcher Position der Aufzugskorb letztendlich zum Stillstand kommt. Der Aufzugskorb kommt deshalb bei bekannten Aufzügen häufig inmitten eines Ge fahrenbereiches „zum Stehen“, was eine Evakuierung gegebenenfalls im Aufzugskorb befindlicher Personen erheblich erschwert oder gar unmöglich macht. Unabhängig hiervon müssen Rettungskräfte zunächst die Position des Aufzugskorbes ermitteln, um anschließend das geeignete Stockwerk für die Öffnung der Aufzugsschachttüren und der Aufzugskorbtüren auswählen zu können.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Transportsystem, ein Ge bäude mit einem Transportsystem sowie ein Verfahren zum Transportieren von Per sonen und Lasten bereitzustellen, welche eine einfachere Evakuierung von Personen oder Lasten aus der Transporteinrichtung im Notfall ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Transportsystem, ein Gebäude mit einem Trans portsystem sowie ein Verfahren zum Transportieren von Personen und Lasten bereit zustellen, welche einen einfachen und kostengünstigen Aufbau und eine einfache Im plementierung beziehungsweise Durchführung ermöglicht.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein alternatives Transportsys tem, ein alternatives Gebäude mit einem Transportsystem sowie ein alternatives Ver fahren zum Transportieren von Personen und Lasten bereitzustellen.

In einer Ausführungsform löst die vorliegende Erfindung die vorstehend genannten Aufgaben bei einem Transportsystem für Personen oder Lasten in einem Gebäude, umfassend eine Antriebseinrichtung, eine Transporteinrichtung, insbesondere eine Kabine, die mittels der Antriebseinrichtung verfahrbar ist und zumindest eine Brems einrichtung zum Abbremsen der T ransporteinrichtung, dadurch, dass die zumindest eine Bremseinrichtung als Strömungsretarder ausgebildet ist.

In einer weiteren Ausführungsform löst die vorliegende Erfindung die vorstehend ge nannten Aufgaben mit einem Gebäude mit einem Transportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 -14.

2 In einer weiteren Ausführungsform löst die vorliegende Erfindung die vorstehend ge nannten Aufgaben mit einem Verfahren zum Transportieren von Personen und Lasten mit einem T ransportsystem gemäß einem der Ansprüche 1 -14, wobei das Abbremsen einer mittels einer Antriebseinrichtung bewegbaren T ransporteinrichtung mittels zu mindest einer Bremseinrichtung zum Abbremsen der Transporteinrichtung erfolgt, wo bei die zumindest eine Bremseinrichtung als Strömungsretarder ausgebildet ist.

Mit anderen Worten wird also für Ausführungsformen der Erfindung ein Bremssystem umfassend einen Strömungsretarder vorgeschlagen. Dieser weist beispielsweise ei nen Rotor auf, der eine Mehrzahl von insbesondere in einem Winkel zur Tangential bewegung ausgerichteten Elementen, beispielsweise Schaufeln oder Flügeln, auf weist. Die Flügel können hinsichtlich ihrer Form angepasst sein, um die Eigenschaften, insbesondere das Bremsmoment des Strömungsretarders zu verändern. Mit dem Ge häuse des Strömungsretarders kann weiterhin ein Element verbunden sein, welches bezüglich der Rotation feststehend ausgeführt ist und somit einen Stator bildet. Der Stator kann ebenfalls mit Schaufeln versehen werden, in welche eines vom Rotor be schleunigtes Betriebsmedium einströmt und umgelenkt wird, wodurch ein Wider standsmoment am Rotor aufgebaut wird.

Insbesondere finden Ausführungsformen der Erfindung Anwendung bei tragseillosen Aufzügen, da dort eine Notfall-Bremseinrichtung im Transportsystem erforderlich ist, welches bei Unterbrechung der Energiezufuhr den Aufzugkorb vor dem Herabstürzen sichert. Bekannte Bremseinrichtungen weisen - wie bereits vorstehend beschrieben - den Nachteil auf, dass zwar der Aufzugkorb gebremst wird, jedoch der Aufzugkorb an der Position im Aufzugsschacht stehen bleibt, an der er sich zum Zeitpunkt des Ener gieausfalles befunden hat.

Einer der damit erzielten Vorteile ist, dass damit die Geschwindigkeit der Transportein richtung selbstregelnd begrenzt werden kann, sodass diese insbesondere in eine de finierte Evakuierungsebene fahren kann, wodurch dort eine einfachere Evakuierung von Personen oder Lasten aus der T ransporteinrichtung, beispielsweise im Notfall, er möglicht wird. Ein weiterer Vorteil ist der einfache und kostengünstige Aufbau und die einfache Implementierung beziehungsweise Durchführung.

3 Weitere Merkmale, Vorteile und weitere Ausführungsformen der Erfindung sind im Fol genden beschrieben oder werden dadurch offenbar.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Strömungsretarder mit einem gasförmigen und/oder flüssigen Betriebsmedium betreibbar, insbesondere mit Luft, Wasser, Öl oder Glykol. Besonders vorteilhaft erweist sich Luft als Betriebsme dium, da diese stets verfügbar, unbrennbar und leicht ist. Der Strömungsretarder kann dabei weitgehend offen ausgeführt werden und bezüglich Luftaustausch zur Energie abfuhr, insbesondere zur Kühlung optimiert sein. Grundsätzlich sind aber auch andere Betriebsmedien, beispielsweise Öl, Wasser, Wasser-Glykol oder dergleichen denkbar. Bei Einsatz von wasserbasierten Fluiden als Betriebsmedium wird Dampfblasenbil dung beziehungsweise ein Verdampfen des Fluides vermieden, indem das Gehäuse des Strömungsretarders entsprechend druckfest ausgeführt ist und das Druckniveau im Inneren entsprechend dem Dampfdruck angepasst wird.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Strömungsre tarder ausgebildet, mit einem gebäudeseitigen, insbesondere gebäudefesten Element zusammenzuwirken. Auf diese Weise wird die Zuverlässigkeit der Abbremsung erhöht.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Strömungsre tarder ausgebildet, mit dem gebäudeseitigen, insbesondere gebäudefesten Element form- und/oder reibschlüssig zur Übertragung von Kräften auf den Strömungsretarder zusammenzuwirken. Damit wird eine einfache und gleichzeitig zuverlässige Kraftüber tragung zur Verfügung gestellt.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wirkt das gebäude seitige Element mechanisch mit dem Übertragungselement zusammen, insbesondere wobei das gebäudeseitige Element mit einer Verzahnung versehen ist, in die ein Zahn rad zur Übertragung von Kräften auf den Strömungsretarder eingreift. Das mechani sche Zusammenwirken kann insbesondere mittels einer mechanischen Verbindung zu einem gebäudefesten Element, beispielsweise in Form einer Schiene, einem Rohr, Kabel, Seil, etc. bereitgestellt werden, welches in Bewegungsrichtung der Trans porteinrichtung über die gesamte Länge beziehungsweise Erstreckungsrichtung der

4 möglichen Bewegung angeordnet ist. Vorteil hierbei ist, dass hohe Bremskräfte aufge nommen beziehungsweise übertragen werden können.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird zur Übertragung von Kräften mittels Reibschluss ein Laufrad mittels einer Andrückeinrichtung gegen das gebäudeseitige Element gedrückt. Dabei wird beispielsweise ein Laufrad in Form einer Antriebsrolle mit entsprechend großer Kraft auf die gebäudefeste Struktur ge presst, damit die Bremskräfte und Bremsmomente sicher übertragen werden. Vorteil hiervon ist die einfache Implementierung.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine insbesondere schaltbare Kupplungseinrichtung zwischen Übertragungselement und Strömungsre tarder im Kraftü be rtrag u n g sweg angeordnet. Vorteil hiervon ist die höhere Flexibilität und ein geringerer Energieverbrauch, da beispielsweise in einer Aufwärts-Bewegung eines Aufzugskorbs der Strömungsretarder zur Abbremsung nicht benötigt wird.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Kupplungsein richtung als Fliehkraftkupplung ausgebildet, insbesondere wobei die Fliehkraftkupp lung ausgebildet ist, nach erstmaliger Betätigung geschlossen zu bleiben. Dies ermög licht auf besonders einfache Weise eine Abbremsung mittels des Strömungsretarders, beispielsweise bei einer Abwärtsbewegung eines Aufzugskorbs. Sofern also insbeson dere eine bestimmte Grenzgeschwindigkeit, beispielsweise in einem Notfall oder bei Versagen des Antriebes des Aufzugs, für den Aufzugskorb überschritten wird, sperrt diese Fliehkraftkupplung automatisch und die Wirkverbindung zur Rotorwelle des Strö mungsretarders ist geschaltet. Mit anderen Worten wird hier die Drehzahl der Flieh kraftkupplung beziehungsweise die Fliehkraft als initialer Auslöse-Schwellwert defi niert, der die Bremseinrichtung aktiviert. Nach Aktivierung bleibt der Strömungsretar der vorzugsweise aktiviert, auch wenn die Geschwindigkeit den Schwellwert unter schreitet oder die Bewegungsrichtung des Aufzugskorbes beziehungsweise allgemein der Transporteinrichtung sich ändert.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Fliehkraftkupp lung mittels einer separaten Einrichtung erneut in einen geöffneten Zustand bringbar.

5 Vorteil hiervon ist eine besonders zuverlässige Abbremsung, da sich die Fliehkraft kupplung nicht mehr selbstständig öffnen kann. Mit anderen Worten erfolgt die Deak tivierung der Bremseinrichtung mit besonderen Mitteln oder Maßnahmen und/oder durch beauftragte Personen, beispielsweise durch eine manuelle und/oder extern an gesteuerte „Reset“-Einrichtung.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind mehrere Brems einrichtungen angeordnet und so, insbesondere mechanisch und/oder hydraulisch zu sammenwirkend ausgebildet, dass bei einer Betätigung einer der Bremseinrichtungen zumindest eine weitere, insbesondere alle weiteren Bremseinrichtungen betätigt wer den. Bei mehreren Bremseinrichtungen werden somit bei automatischer Aktivierung einer Bremseinrichtung alle weiteren Bremseinrichtungen selbsttätig aktiviert. Insbe sondere kann hierfür eine mechanische Auslösung ohne elektrische Komponenten, beispielsweise durch ein Gestänge, Seilzug oder Ähnliches oder über eine hydrauli sche Verbindung vorgesehen sein. Dabei kann bei Aktivierung einer Fliehkraftkupp lung ein außenliegendes Element ebenfalls aktiviert werden, was dazu führt, dass Trennelemente der Kupplungen der anderen Bremseinrichtungen ebenfalls ausgelöst werden. Die Bremseinrichtungen können dabei alle gleich oder auch ganz oder teil weise unterschiedlich ausgebildet sein.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Transportein richtung in eine definierte Endposition bei betätigter Bremseinrichtung verfahrbar, wo bei an der Endposition eine vom Inneren der Transporteinrichtung betätigbare Öff nungseinrichtung zum Öffnen der T ransporteinrichtung betätigbar ist. Somit verzögern die Bremseinrichtung beziehungsweise Bremseinrichtungen die T ransporteinrichtung auf eine definierte, unkritische Geschwindigkeit und diese bewegt sich anschließend bis zur Endposition, beispielsweise einem Grund eines Aufzugsschachts. Dort ist be sonders vorteilhaft ein definierter Notausstieg vorhanden, der ein unkompliziertes Ver lassen der T ransporteinrichtung ermöglicht. Die Geschwindigkeit der T ransporteinrich tung kann relativ hoch ausgelegt werden, beispielsweise ca. 5 m/s bis 10m/s, ohne die Personen in Notsituationen einem Verletzungsrisiko auszusetzen. Ein Stehenbleiben, beispielsweise zwischen den Stockwerken, ist damit ausgeschlossen. Als besonders

6 vorteilhaft erweist es sich, wenn die Endposition in einem ungefährlichen Bereich an geordnet ist. Zum Ausstieg kann eine Luke oder Tür angeordnet sein, die vom Inneren der T ransporteinrichtung geöffnet werden kann, um eine Selbstevakuierung zu ermög lichen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Transportein richtung in eine definierte Endposition bei betätigter Bremseinrichtung verfahrbar, wo bei im Bereich der Endposition eine Verzögerungseinrichtung für die Transporteinrich tung angeordnet ist, insbesondere in Form einer Bremse und/oder eines hydraulischen und/oder pneumatischen Dämpfers. Ist die Endposition der Transporteinrichtung be kannt, kann die Verzögerung der T ransporteinrichtung in der Endposition durch eine geeignete Einrichtung begrenzt werden, insbesondere in Form eines Bremskeils und/oder eines hydraulischen und/oder pneumatischen Dämpfers, der im Bereich der Endposition beispielsweise in Kontakt mit der T ransporteinrichtung kommt und dabei eine ansteigend höhere, zusätzliche Bremskraft aufbaut und damit die Transportein richtung beispielsweise auf eine Geschwindigkeit <0.5 m/s bis zur Endposition ab bremst.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die zumindest eine Bremseinrichtung an einer Wand, Decke und/oder Boden der Transporteinrichtung an geordnet, vorzugsweise an einer Außenwand der Transporteinrichtung. Damit ist eine einfache Zugänglichkeit beispielsweise zu Wartungszwecken möglich.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Transportsys tem als Aufzug ausgebildet. Damit wird ein vertikal verfahrbares Transportsystem für Personen und Lasten bereitgestellt.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Gebäudes ist der Strömungs retarder an einem Gebäudeteil angeordnet. Damit kann die Transporteinrichtung kom pakt ausgeführt werden.

7 Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteran sprüchen, aus den Zeichnungen und aus der dazugehörigen Figurenbeschreibung an hand der Zeichnungen.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläu ternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Bevorzugte Ausführungen und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder Elemente beziehen.

Dabei zeigt in schematischer Form

Figur 1 einen Strömungsretader gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;

Figur 2 ein T ransportsystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Er findung;

Figur 3 ein T ransportsystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Er findung;

Figur 4 ein Gebäude mit Transportsystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und

Figur 5 ein Gebäude mit Transportsystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

8 Figur 1 zeigt einen Strömungsretader gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden

Erfindung.

Im Detail zeigt Figur 1 das Prinzip eines Strömungsretarders 1 . Der Rotor 51 , der von einer Welle 53 angetrieben wird, beschleunigt ein Fluid, welches anschließend über den Ausgang des Rotors 51 b zu und durch einen Stator 52, der an einem Teil des Gebäudes festgelegt ist, von dessen Eingang 52a zu dessen Ausgang 52b strömt. Im Anschluss daran wird das aus dem Stator 52 ausströmende Fluid wieder durch den Rotor 51 über den Eingang 51 a angesaugt, wodurch sich ein Kreislauf ausbildet (Be zugszeichen 50, Durchströmungsrichtung des Fluids als Betriebsmedium des Strö mungsretarders). Das daraus resultierende Widerstandsmoment erzeugt am Rotor 51 ein Reaktionsmoment, welches ein Bremsmoment ist und somit die als Retarder be kannte Funktion darstellt.

Figur 2 zeigt einen Teil eines Transportsystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

In Figur 2 ist ein Teil eines Transportsystems 100 mit einer Aufzugskabine 6, die eine Tür 7 aufweist, gezeigt. An der Außenseite 6a der Kabine 6 ist ein Strömungsretarder 1 angeordnet, der mit einem Zahnrad 5 verbunden ist. Das Zahnrad 5 wiederum steht mit einer Verzahnung 4, welche am Gehäuse 2 angeordnet ist, in Eingriff. In diese Verzahnung 4 greift also das Zahnrad 5 ein, welches mit dem Rotor 51 des Strömungs retarders 1 in Wirkverbindung steht. Dieses Zahnrad 5 kann direkt mit dem Rotor 51 in Wirkverbindung stehen oder über weitere Antriebselemente, wie Zahnräder, Ketten, Riemen oder ähnliche Mittel verbunden sein. Dabei kann es sinnvoll sein, die Überset zungsverhältnisse zwischen Zahnrad 5 und Rotor 51 entsprechend der Anforderung unterschiedlich auszulegen, um beispielsweise die Rotordrehzahl zu steigern, bei spielsweise ein Getriebe hierzu vorzusehen. Der Aufzugskorb 6 ist durch hier nicht näher gezeigte oder beschriebene Mittel insbesondere so geführt, dass der Eingriff zwischen dem Zahnrad 5 als Antriebsrad und der Verzahnung 4 zum Beispiel in Form einer Schiene sichergestellt wird.

9 Figur 3 zeigt einen Teil eines Transportsystems gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

In Figur 3 ist im Wesentlichen das Transportsystem 100 gemäß Figur 2 gezeigt. Im Unterschied zum Transportsystem 100 gemäß Figur 2 ist der Strömungsretarder 1 beim Transportsystem 100 gemäß Figur 3 über Träger 8 am Dach der Aufzugskabine 6 abgestützt und angeordnet.

Grundsätzlich ist es vorstellbar, auch den Boden oder die Deckenstruktur der Kabine 6 als Träger der Systeme zu verwenden. Jedoch entspricht diese Anordnung nicht der Bewegungsrichtung, was eine Umlenkung der Drehrichtung erforderlich macht.

Die Figuren 4 und 5 zeigen ein Gebäude mit Transportsystem gemäß einer Ausfüh rungsform der vorliegenden Erfindung.

In Figur 4 ist ein Gebäude 2 gezeigt, auf dessen oberstem Geschoss eine Antriebsein richtung 3 für eine Aufzugskabine 6 angeordnet ist. Der Strömungsretarder 1 ist hier in der Antriebseinrichtung 3 angeordnet beziehungsweise mit dieser insbesondere über eine Kupplung verbunden. Die Aufzugskabine 6 ist hier in der definierten Endpo sition 9 gezeigt.

In Figur 5 ist die Ansicht von außerhalb des Schachts der Aufzugskabine 6 gezeigt. In der Endposition 9 ist eine Tür 10 angeordnet, die von innerhalb des Schachts und der Aufzugskabine 6 im Notfall geöffnet werden kann.

Bei einfachen Aufzugsystemen kann es sinnvoll sein, die Abwärtsfahrt der Aufzugska bine 6 nicht über die Antriebseinrichtung 3 zu bremsen, sondern mittels des Strö mungsretarders 1 verschleißfrei durchzuführen. Bevorzugt ist der Einsatz eines Strö mungsretarders 1 im Notfall. Für einen nur im Sonderfall/Notfall zu aktivierenden Strö mungsretarder 1 wird vorgeschlagen, eine durch Fliehkraft betätigte Kupplung zu ver wenden. Bei der Überschreitung einer bestimmten Grenzdrehzahl eines der mit der gebäudefesten Verzahnung 4 in Wirkverbindung stehenden Zahnräder 5, wird die

10 Fliehkraftkupplung aktiviert, wodurch der Kraft- und/oder Formschluss zum Antrieb des Rotors 51 des Strömungsretarders 1 sichergestellt wird.

Zusammenfassend bietet zumindest eine Ausführungsform der vorliegenden Erfin dung zumindest einen der folgenden Vorteile und/oder weist zumindest eines der fol genden Merkmale auf:

Einfache und kostengünstige Implementierung.

Zuverlässiges Abbremsen.

Definierte Endposition für Transporteinrichtung.

Einfachere Evakuierung von Personen oder Lasten aus der Transportein richtung beispielsweise im Notfall.

Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele be schrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifi zierbar.

11 Bezuqszeichen Strömungsretarder Gebäude Antriebseinrichtung Verzahnung Zahnrad Kabine/Aufzugskorb a Außenseite Kabine/Aufzugskorb Kabinentür Träger Endposition Kabine/Aufzugskorb 0 Tür 0 Durchstromrichtung Fluid 1 Rotor 1a Eingang Rotor 1b Ausgang Rotor 2 Stator 2a Eingang Stator 2b Ausgang Stator 3 Welle 00 T ransportsystem

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