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Title:
TRANSPORT VEHICLE, RECEIVING FRAME AND METHOD FOR MOVING A FULL THICKNESS CUTTING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/177388
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a transport vehicle for transporting longitudinal modules of a full thickness cutting machine, comprising a chassis which has two crawlers, between which there is formed a receiving space for a receiving frame for a longitudinal module of the full thickness cutting machine. The invention further relates to a method for moving a full thickness cutting machine which is built up from at least two longitudinal modules. According to the invention, the longitudinal modules can be released from one another and the released longitudinal modules are successively received by a receiving frame of a transport vehicle.

Inventors:
BAUER FRANK (DE)
KLINKENBERG ARNE (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/059678
Publication Date:
November 10, 2016
Filing Date:
May 04, 2015
Export Citation:
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Assignee:
HAZEMAG & EPR GMBH (DE)
MTS PERFORATOR GMBH MICROTUNNELLING SYSTEMS (DE)
International Classes:
B60P1/64; B60P3/40; E21F13/00
Domestic Patent References:
WO1989006207A11989-07-13
WO2014108292A22014-07-17
Foreign References:
JP2002106289A2002-04-10
GB2470720A2010-12-08
DE9408617U11994-07-28
US20120189422A12012-07-26
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
WUNDERLICH, Rainer et al. (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Transportfahrzeug zum Transportieren von Längsmodulen (20, 30, 50) einer Vollschnittmaschine (10) mit einem Fahrgestell (102), welches zwei Fahrschiffe (120) aufweist, zwischen denen ein Aufnahmeraum (108) für ein Aufnahmegestell (130) für ein Längsmodul (20, 30, 50) der Vollschnittmaschine (10) ausgebildet ist.

2. Transportfahrzeug nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Aufnahmegestell (130) als eine Palette ausgebildet ist, welche lösbar an dem Fahrgestell (102) angebracht ist.

3. Transportfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Aufnahmegestell (130) eine obere Aufnahmeseite (132) aufweist, welche zum Ablegen und Halten eines trommeiförmigen Längsmoduls (20, 30, 50) ausgebildet ist.

4. Transportfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Fahrgestell (102) eine U-förmige Anordnung mit zwei Längsschenkeln (104) aufweist und

dass an jedem Längsschenkel (104) jeweils ein Fahrschiff (120) angeordnet ist.

5. Transportfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass an dem Fahrgestell (102) eine Halterung (110) mit mindestens einer schienenartigen Leiste (1 2) vorgesehen ist, auf welcher das Aufnahmegestell (130) aufliegt.

6. Transportfahrzeug nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Halterung (1 0) zwei schienenartige Leisten (112) aufweist, wobei je eine Leiste (112) entlang den Fahrschiffen (120) angeordnet ist.

7. Transportfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass an einem Querschenkel (106) des U-förmigen Fahrgestells (102) eine Antriebs- und Steuereinheit (118) angeordnet ist.

8. Aufnahmegestell, insbesondere für ein Transportfahrzeug (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, für ein Längsmodul (20, 30, 50) einer Vollschnittmaschine (10), wobei das Aufnahmegestell (130) als eine Palette ausgebildet ist, deren obere Aufnahmeseite (132) zum Ablegen und Halten eines trommeiförmigen Längsmoduls (20, 30, 50) ausgebildet ist.

9. Aufnahmegestell nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass an der Unterseite (134) höhenverstellbare Füße (140) angeordnet sind.

10. Aufnahmegestell nach Anspruch 8 oder 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass entlang der Längsseiten der Palette Auflageleisten ( 36) vorgesehen sind.

11. Verfahren zum Versetzen einer Vollschnittmaschine (10), welche aus mindestens zwei Längsmodulen (20, 30, 50) aufgebaut ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Längsmodule (20, 30, 50) voneinander gelöst werden und dass die gelösten Längsmodule (20, 30, 50) nacheinander mit einem Aufnahmegestell (130) von einem Transportfahrzeug (100) aufgenommen werden, welches nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet ist.

12. Verfahren nach Anspruch 11,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Längsmodule (20, 30, 50) mit dem Aufnahmegestell (130) und wieder zu der Vollschnittmaschine (10) verbunden werden.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein palettenartiges Aufnahmegestell (130) mit einem Längsmodul (20, 30, 50) zunächst in einer ersten Längsrichtung aufgenommen wird und

dass das Aufnahmegestell (130) mit dem Längsmodul (20, 30, 50) von dem Transportfahrzeug (10) abgesetzt und anschließend in umgekehrter Längsrichtung wieder aufgenommen wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Verfahren unter Tage durchgeführt wird.

Description:
Transportfahrzeug, Aufnahmegestell und Verfahren zum Versetzen einer Vollschnittmaschine

Die Erfindung betrifft ein Transportfahrzeug zum Transportieren von Längsmodulen einer Vollschnittmaschine gemäß dem Anspruch 1 ein Aufnahmegestell für ein Transportfahrzeug gemäß Anspruch 8 sowie ein Verfahren zum Versetzen einer Vollschnittmaschine, welche aus mindestens zwei Längsmodulen aufgebaut ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Vollschnittmaschinen werden zum Abbau von Gesteinsmaterial unter Tage eingesetzt, wobei eine Bergbaustrecke gebildet wird. Derartige Vollschnittmaschinen stellen komplexe Fertigungsanlagen dar, welche einen Schneidkopf, eine Verspann- und Vorschubeinrichtung sowie zahlreiche weitere Einrichtungen, wie Förderbänder oder Transportschnecken für die Abförderung des gelösten Gesteinsmaterials sowie entsprechende Versorgungseinrichtungen, aufweisen. Der rotierend angetriebene Schneidkopf arbeitet im Vollschnitt das Gesteinsmaterial ab, so dass eine hohe Abbaugeschwindigkeit und eine effiziente Herstellung der Strecken erzielbar sind. Derartige Vollschnittmaschinensysteme können eine Gesamtlänge von bis zu 100 m und mehr aufweisen.

Die Montage und Demontage einer derartigen Vollschnittmaschine ist mit einem ganz erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden und kann bis zu mehreren Wochen dauern. Solche Vollschnittmaschinen werden daher zumeist zur Herstellung längerer Bergbaustrecken eingesetzt, welche im Wesentlichen geradlinig verlaufen.

Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, die Einsatzflexibilität und die Handhabbarkeit bei Vollschnittmaschinen zu verbessern. Nach der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Transportfahrzeug zum Transportieren von Längsmodulen einer Vollschnittmaschine gemäß dem Anspruch 1 , ein Aufnahmegestell gemäß Anspruch 8 beziehungsweise durch ein Verfahren zum Versetzen einer Vollschnittmaschine gemäß dem Anspruch 11 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.

Bei einem erfindungsgemäßen Transportfahrzeug zum Transportieren von Längsmodulen einer Vollschnittmaschine ist ein Fahrgestell vorgesehen, welches zwei Fahrschiffe aufweist, zwischen denen ein Aufnahmeraum für ein Aufnahmegestell für ein Längsmodul der Vollschnittmaschine ausgebildet ist.

Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, ein kompaktes Transportfahrzeug zum Transportieren eines Längsmodules einer kompakten Vollschnittmaschine vorzusehen. Das erfindungsgemäße Transportfahrzeug weist ein Fahrgestell mit zwei Fahrschiffen auf, wobei ein Freiraum zwischen den beiden Fahrschiffen verbleibt. Dieser Freiraum wird als ein Aufnahmeraum für ein Aufnahmegestell genutzt, auf welchem ein Längsmodul der Vollschnittmaschine angeordnet werden kann. Es kann so eine geringe Bau- und Transporthöhe erreicht werden, so dass ein Transportieren und Handhaben eines trommeiförmigen Längsmoduls der Tunnelbohrmaschine auch in beengten Verhältnissen unter Tage effizient erfolgen kann. Die länglichen Fahrschiffe können mit Rädern, Schreitwerken oder vorzugsweise mit Raupenketten zum Bilden von Raupenfahrschiffen versehen sein.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht darin, dass das Transportfahrzeug für eine Vollschnittmaschine vorgesehen wird, welche in axialer Längsrichtung in mehrere Längsmodule unterteilt werden kann. So kann auch eine relativ große Vollschnittmaschine unter Tage effizient transportiert und umgesetzt werden.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass das Aufnahmegestell als eine Palette ausgebildet ist, welche lösbar an dem Fahrgestell angebracht ist. Das Aufnahmegestell ist dabei als eine plattenartige Palette ausgebildet. Das Aufnahmegestell ist weiterhin so gestaltet, dass dieses vorzugsweise in einer axialen Richtung von vorne, von einer offenen Stirnseite in das Transportfahrzeug einführbar und wieder ausführbar ist. Eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Transportfahrzeuges kann darin gesehen werden, dass das Aufnahmegestell eine obere Aufnahmeseite aufweist, welche zum Ablegen und Halten eines trommeiförmigen Längsmoduls ausgebildet ist. So können etwa nach oben gerichtete Stützen vorgesehen sein. Vorzugsweise ist die obere Aufnahmeseite des Aufnahmegestelles zy- lindersegmentförmig ausgebildet. Dabei entspricht der Radius etwa dem Radius des etwa trommeiförmigen Längsmoduls der Vollschnittmaschine. Vorzugsweise ist das Aufnahmegestell so ausgebildet, dass ein Längsmodul in beiden axialen Ausrichtungen angeordnet werden kann.

Weiterhin ist es nach einer erfindungsgemäßen Ausführungsform bevorzugt, dass das Fahrgestell eine U-förmige Anordnung mit zwei Längsschenkeln aufweist und dass an jedem Längsschenkel jeweils ein Fahrschiff angeordnet ist. Das Fahrgestell bildet so eine zu einer Stirnseite offene Anordnung, wobei entlang den Längsschenkeln außenseitig jeweils ein Fahrschiff mit vorzugsweise umlaufenden Raupenketten angebracht ist. Dies erlaubt ein Ein- und Ausschieben des trommeiförmigen Längsmoduls an der offenen Vorderseite, wobei der Bauraum zwischen den beiden Fahrschiffen zur Aufnahme des Aufnahmegestells mit dem Längsmodul genutzt werden kann. Grundsätzlich könnten statt Raupenketten auch Räder oder ein Schreitwerk zum Fortbewegen eingesetzt werden. Die Räder können vorzugsweise einzeln angetrieben sein.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorteilhaft, dass an dem Fahrgestell eine Halterung mit mindestens einer schienenartigen Leiste vorgesehen ist, auf welcher das Aufnahmegestell aufliegt. Die schienenartige Leiste kann dabei so ausgeführt sein, dass das Aufnahmegestell darauf zumindest teilweise verschiebbar geführt ist. Das Aufnahmegestell kann so beispielsweise nach vorne zu einer vorderen Öffnung ausgeschoben werden. Alternativ oder ergänzend kann die mindestens eine schienenartige Leiste auch so gestaltet sein, dass das Aufnahmegestell relativ zum Fahrgestell von oben auf die Leiste aufgesetzt wird.

Dabei besteht eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Transportfahrzeuges darin, dass die Halterung zwei schienenartige Leisten aufweist, wobei je eine Leiste entlang den Fahrschiffen angeordnet ist. Das Aufnahmegestell wird so lediglich im Randbereich gehalten. Dies reduziert bei einem Ausschieben des Auf- nahmegestells die Reibungsflächen und damit die zu überwindenden Reibungskräfte. Grundsätzlich kann es vorgesehen sein, in der einen Leiste oder den beiden Leisten Rollen oder andere Elemente zur Reibungsreduzierung vorzusehen. Diese können alternativ oder ergänzend auch an dem Aufnahmegestell vorgesehen sein. Vorzugsweise kann die Halterung selbst auch U-förmig gestaltet sein, wobei eine entsprechende Halteleiste auch im Bereich des Querschenkels des Fahrgestelles angeordnet ist.

Nach einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist es zweckmäßig, dass an einem Querschenkel des U-förmigen Fahrgestells eine Antriebs- und Steuereinheit angeordnet ist. Die Antriebs- und Steuereinheit ist somit am rückseitigen Ende des Transportfahrzeuges gegenüberliegend zu der offenen Frontseite des Transportfahrzeuges angeordnet. Dies sorgt bei einem Aufsetzen des Aufnahmegestells mit einem Längsmodul der Vollschnittmaschine für eine ausgewogenere Gewichtsverteilung.

Die Antriebs- und Steuereinheit kann insbesondere einen Motor, insbesondere einen Verbrennungs-, Hydraulik- oder Elektromotor, umfassen. Insbesondere bei einem Elektromotor kann eine Batterieeinheit vorgesehen sein, mit welcher ausreichend Strom für den Betrieb des Transportfahrzeuges speicherbar ist. Vorzugsweise ist das Transportfahrzeug ferngesteuert. Dies kann über eine drahtlose oder drahtgebundene Steuerung erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann auch ein Bedienstand für eine Bedienperson an der Antriebs- und Steuereinheit vorgesehen sein.

Die Erfindung umfasst weiterhin ein Aufnahmegestell für ein Transportfahrzeug für ein Längsmodul einer Vollschnittmaschine, wobei das Aufnahmegestell als eine Palette ausgebildet ist, deren obere Aufnahmeseite zum Ablegen und Halten eines trommeiförmigen Längsmoduls ausgebildet ist. Das Aufnahmegestell ist speziell für das Einsetzen und Herausnehmen in ein Transportfahrzeug vorgesehen, welches vorzugsweise dem vorausgehend beschriebenen Transportfahrzeug entspricht. Die obere Aufnahmeseite kann vertikal nach oben ragende Stützen und/oder konkav entsprechend einem Segment einer Zylinderwand ausgebildet sein. Ein Radius der konkaven Auskehlung entspricht dabei im Wesentlichen dem Radius des Längsmoduls der Vollschnittmaschine. Das Aufnahmegestell ist ein Adapterelement zwischen den unterschiedlichen Längsmodulen und dem Transportfahrzeug. Die obere Aufnahmeseite kann je nach Längsmodul unterschiedlich gestaltet sein, während die Unterseite der Aufnahmegestelle vorzugsweise an das gleiche Transportfahrzeug angepasst ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Aufnahmegestells besteht darin, dass an der Unterseite höhenverstellbare Füße angeordnet sind. Mit den Füßen kann das Aufnahmegestell auf einer Montageplattform oder auf dem Boden abgestellt werden. Die Füße können einem Höhenausgleich dienen. Insbesondere sind die Füße so ausgebildet, dass ein Transportfahrzeug mit einem U-förmigen Fahrgestell und einer offenen Frontseite mit einer Aufnahmehalterung unter das Aufnahmegestell fahren kann. Auf diese Weise kann das Aufnahmegestell auf das Transportfahrzeug aufgeschoben oder durch Einfahren der Füße auf dem Fahrgestell des Transportfahrzeuges abgesetzt werden.

Dabei ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung besonders zweckmäßig, dass entlang der Längsseite der Palette Auflageleisten vorgesehen sind. Hierdurch kann ein Aufnehmen oder Abgeben der Palette durch ein Aufschieben und/oder ein Aufsetzen von oben erfolgen. Die Auflageleisten der plattenartigen Palette sind dabei korrespondierend zu den schienenartigen Leisten der Halterung an dem Transportfahrzeug ausgebildet. An den Auflageleisten des Aufnahmegestelles können Rollen oder andere reibungsmindernde Elemente angeordnet sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Versetzen einer Vollschnittmaschine, welche aus mindestens zwei Längsmodulen aufgebaut ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Längsmodule voneinander gelöst werden und dass die gelösten Längsmodule nacheinander mit einem Aufnahmegestell von einem Transportfahrzeug aufgenommen werden, wie es zuvor beschrieben worden ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Versetzen einer Vollschnittmaschine umfasst dabei im Wesentlichen zwei Aspekte. Gemäß einem ersten Aspekt ist die Vollschnittmaschine aus definierten Längsmodulen aufgebaut, welche relativ einfach voneinander gelöst werden können. Dabei sind die lösbaren Längsmodule so dimensioniert, dass diese von einem Transportfahrzeug aufgenommen und auch unter Tage bei beengten Raumverhältnissen gehandhabt und verfahren werden können. Vorzugsweise weisen die Längsmodule eine Länge von 2 m bis 5 m und einen Durch- messer von 1,5 m bis 4 m auf. Davon abweichende Größen sind jedoch nicht ausgeschlossen.

Ein weiterer Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, ein Transportfahrzeug vorzusehen, welches ein solches Längsmodul aufnehmen kann. Hierzu ist ein Aufnahmegestell zum Aufnehmen des trommeiförmigen Längsmodules vorgesehen. Das Aufnahmegestell kann dabei als ein universelles Aufnahmegestell ausgebildet sein, mit welchem mehrere unterschiedliche Längsmodule in beiden Längsrichtungen aufgenommen und gehalten werden können. Alternativ kann das Aufnahmegestell aber individuell auch auf jedes der Längsmodule ausgebildet sein.

Vorzugsweise wird das Längsmodul bei der Demontage der Vollschnittmaschine unmittelbar auf einem Aufnahmegestell abgelegt. Das Aufnahmegestell mit dem Längsmodul wird dann von dem Transportfahrzeug aufgenommen und verfahren. Bei der Demontage schiebt sich die Vollschnittmaschine schrittweise in ein bereitgestelltes Aufnahmegestell. Das jeweilige Längsmodul wird dann abgebaut und mit dem Aufnahmegestell verfahren. In entsprechender Weise wird beim Zusammenbau ein Aufnahmegestell mit einem Längsmodul an die Montagestelle transportiert. Das Längsmodul wird an der Vollschnittmaschine befestigt und von dieser von dem Aufnahmegestell gezogen.

Grundsätzlich werden die einzelnen Längsmodule von demselben Transportfahrzeug aufgenommen. Die Längsmodule können dann zunächst an einer Zwischenlagerstätte abgesetzt oder direkt zu einem Montageplatz, insbesondere mit einer Montageplattform, transportiert und abgesetzt werden. Der Montageplatz befindet sich vorzugsweise in einer vorab konventionell hergestellten Start-/Schlussstrecke für eine neue Streckenauffahrung mit der Vollschnittmaschine.

Vorzugsweise wird mit der kompakten Vollschnittmaschine mit den Längsmodulen eine Herrichtungs- oder Abbaustrecke zwischen zwei Hauptstrecken aufgefahren. Ausgehend von der ersten Hauptstrecke und der zugehörigen Start-/Schussstrecke wird die Herrichtungs- oder Abbaustrecke bis zu der zweiten vorgeleisteten Start- /Schlussstrecke und der zugehörigen zweiten Hauptstrecke ausgebildet, in welcher dann die Vollschnittmaschine in die Längsmodule zerlegt und mit dem Transportfahrzeug weiterverfahren wird. Bei Erreichen der zweiten Hauptstrecke wird zunächst ein erstes Längsmodul mit dem Schneidkopf der Vollschnittmaschine gelöst und mit dem Transportfahrzeug weitertransportiert. Anschließend wird entsprechend mit den weiteren Längsmodulen der Reihe nach verfahren. Diese können insbesondere ein Längsmodul mit der Vortriebseinheit, ein Längsmodul mit der Verspann- und Vor- schubeirichtung, ein Längsmodul mit einer Ausbaueinheit und/oder ein Längsmodul mit einer Nachläufereinheit zur Versorgung der Vollschnittmaschine sein.

Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass ein palettenartiges Aufnahmegestell mit einem Längsmodul zunächst in einer ersten Längsrichtung aufgenommen wird und dass das Aufnahmegestell mit dem Längsmodul von dem ersten Transportfahrzeug abgesetzt und anschließend in umgekehrter Längsrichtung wieder aufgenommen wird. Für diese Verfahrensvariante können insbesondere zwei Transportfahrzeuge vorgesehen sein, welche vorzugsweise gleich ausgebildet sind. Bei Durchtritt der Vollschnittmaschine zu der zweiten Hauptstrecke wird beispielsweise das Längsmodul mit dem Schneidkopf zunächst von einem Transportfahrzeug über das vordere offene Ende so aufgenommen, dass eine Schneid- oder Kopfplatte mit den Abbauwerkzeugen des Schneidkopfes zur Antriebs- und Steuereinheit des Transportfahrzeuges gerichtet ist. Durch ein Übergeben des Längsmoduls auf ein zweites Transportfahrzeug wird sozusagen ein Wenden des Längsmoduls um 180° erreicht, da nunmehr auf dem zweiten Transportfahrzeug die Kopfplatte des Schneidkopfes wieder zum vorderen Ende gerichtet ist. In dieser Position kann das Längsmodul nunmehr an dem Montageplatz, insbesondere einer Startstrecke, zur Auffahrung der nächsten Herrichtungs- oder Abbaustrecke in Vortriebsrichtung wieder zusammengesetzt werden.

Ein derartiges Absetzen und Wiederaufnehmen eines Längsmoduls ist grundsätzlich auch mit nur einem Transportfahrzeug möglich, sofern ausreichend Raum für ein Absetzen des Längsmodules und ein Rangieren des Transportfahrzeuges besteht. Alternativ könnte auch eine Wende- oder Umkehreinrichtung für das Längsmodul vorgesehen sein. Dies könnte etwa durch eine horizontale Schwenkplatte erreicht werden, welche um 180° mit dem Längsmodul verschwenkbar ist.

Grundsätzlich kann ein erfindungsgemäßes Versetzen einer Vollschnittmaschine an einem beliebigen Ort erfolgen. Nach einer Ausführungsvariante der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, dass das Verfahren unter Tage durchgeführt wird. Insbesonde- re ist das Versetzen einer Vollschnittmaschine mit Längsmodulen zur Ausbildung kleiner Nebenstrecken zwischen zwei Hauptstrecken oder im bergmännischen Abbau von Lagerstätten unter Verwendung von Vollschnittmaschinen einsetzbar.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter beschrieben, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung des Verfahrens zum Abbau von Gesteinsmaterial unter Tage bei der Herstellung einer Herrichtungs- oder Abbaustrecke;

Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht zum Bilden einer Herrichtungs- oder Abbaustrecke;

Fig. 3 eine perspektivische Schnittansicht, welche den Betrieb einer Vollschnittmaschine gemäß der Erfindung zeigt;

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht zu einer Ausführungsform einer Vollschnittmaschine für die Erfindung;

Fig. 5 eine Seitenansicht der Vollschnittmaschine von Fig. 4;

Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Vortriebseinheit im eingefahrenen

Zustand einer Vollschnittmaschine nach Fig. 4 und Fig. 5;

Fig. 7 eine perspektivische Ansicht der Vortriebseinheit von Fig. 6 in einem ausgefahrenen Zustand;

Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer Nachlaufeinheit einer erfindungsgemäßen Vollschnittmaschine;

Fig. 9 eine perspektivische Ansicht eines Transportfahrzeuges gemäß der

Erfindung;

Fig. 10 eine perspektivische Ansicht einer Aufnahmeeinheit gemäß der Erfindung für das Transportfahrzeug von Fig. 9; Fig. 11 eine perspektivische Ansicht des Transportfahrzeuges von Fig. 9 mit einer Aufnahmeeinheit;

Fig. 12 eine perspektivische Ansicht eines Transportfahrzeuges mit einem als

Längsmodul ausgebildeten Schneidkopf;

Fig. 13 eine perspektivische Ansicht des Transportfahrzeuges mit einem als

Verspann- und Vorschubeinrichtung ausgebildeten Längsmodul; und

Fig. 14 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Transportfahrzeuges mit einem als Verspann und Ausbaueinheit ausgebildeten Längsmodul.

Gemäß der schematischen Darstellung von Fig. 1 werden zunächst eine erste Hauptstrecke 3 und eine zweite Hauptstrecke 4 in einem Abstand zueinander ausgebildet, wobei ein Zwischenbereich umschlossen ist. Die beiden Hauptstrecken 3, 4 können bereits mit einer Vollschnittmaschine oder mit einem anderen Abtragungsgerät hergestellt werden. Der Abstand der beiden Hauptstrecken 3, 4 kann einige Meter bis zu mehreren 100 Metern betragen. Andere Größen sind jedoch von der Erfindung nicht ausgeschlossen. Die beiden Hauptstrecken 3, 4 verlaufen vorzugsweise parallel zueinander und auf einem gleichen Höhenniveau. Die beiden Hauptstrecken 3, 4 können aber unterschiedlich verlaufen, insbesondere längs mit einem Versatz oder in einem Winkel zueinander verlaufen und beispielsweise zwei miteinander verbundene Schenkel eines U-förmigen Streckensystems sein.

Ausgehend von der ersten Hauptstrecke 3 wird eine Vollschnittmaschine 10 quer zur Längsrichtung der ersten Hauptstrecke 3 in einer ersten Vortriebsrichtung in Richtung auf die zweite Hauptstrecke 4 unter Tage in einer vorab konventionell hergestellten Start-/Schlusstrecke montiert. Von dieser Position aus wird die Vollschnittmaschine durch das Gesteinsmaterial vorgetrieben, wobei Gesteinsmaterial abgebaut und eine erste Herrichtungs- oder Abbaustrecke 2a erstellt wird. Bei Erreichen der zweiten Start-/Schlussstrecke 4 wird die Vollschnittmaschine 10 von einem Transportfahrzeug 100 aufgenommen und zum Ausbilden einer zweiten Herrichtungs- oder Abbaustrecke 2b in der zweiten Hauptstrecke 4 weitertransportiert. Dabei wird die Vollschnittmaschine 10 mit dem Transportfahrzeug 100, welches auch als Handhabungsfahrzeug bezeichnet werden kann, um 180° gewendet. Sofern die Hauptstrecken 3, 4 ausreichend groß dimensioniert sind, kann die Vollschnittmaschine 0 als eine kompakte Einheit verfahren und gewendet werden.

Anschließend wird mittels der Vollschnittmaschine 10 eine zweite Herrichtungs- oder Abbaustrecke 2b von der zweiten Hauptstrecke 4 wieder zurück in Richtung der ersten Hauptstrecke 3 durch das Gestein aufgefahren. Die zweite Vortriebsrichtung ist dabei im Wesentlichen der ersten Vortriebsrichtung entgegengesetzt, wie in Fig. 1 durch die Pfeile dargestellt ist. Ein Mindestabstand der ersten Herrichtungs- oder Abbaustrecke 2a zu der zweiten Herrichtungs- oder Abbaustrecke 2b ist abhängig von der Standfestigkeit des Gesteins und kann einige Meter bis zu mehreren Dutzenden Metern betragen. Vorzugsweise ist ein Abstand zwischen 10 bis 50 Metern vorgesehen.

Nach Erreichen der ersten Hauptstrecke 3 kann die Vollschnittmaschine 10 abermals von einem Transportfahrzeug 100 aufgenommen, gewendet und zum Auffahren einer dritten Herrichtungs- oder Abbaustrecke 2c weitertransportiert werden. Das Bilden einer Herrichtungs-oder Abbaustrecke 2 kann so oft wiederholt werden, wie dies gewünscht oder notwendig ist. Hierbei wird eine leiterartige oder mäanderförmige Streckenstruktur erstellt. Eine derartige Anordnung ist etwa im bergmännischen Abbau von Bodenschätzen, etwa von Diamanten zweckmäßig.

Gemäß Fig. 2 ist eine weitere Anordnung mit einer ersten Hauptstrecke 3 und einer zweiten Hauptstrecke 4 dargestellt, welche über eine Herrichtungs-oder Abbaustrecke 2 miteinander verbunden werden sollen. Aufgrund des relativ kleinen Durchmessers der röhrenartigen Hauptstrecken 3, 4 wird in dem Zwischenraum zwischen den beiden Hauptstrecken 3, 4 zunächst eine Start-/Schlussstrecke 5 konventionell erstellt, welche zur Montage und Demontage der Vollschnittmaschine 10 genutzt werden kann. Bei der Ausführung gemäß Fig. 2 ist für das Transportfahrzeug 100 eine Transportbahn 98 aus Gleisschienen vorgesehen.

Gemäß Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform mit einer erfindungsgemäßen Vollschnittmaschine 10 dargestellt, welche ausgehend von einer ersten Hauptstrecke 3 in einer horizontalen Querrichtung unter Tage durch Gesteinsmaterial vorgetrieben wird. Die etwa zylinderförmige Vollschnittmaschine 10 mit einem rotierenden Schneidkopf 22 erstellt eine im Wesentlichen zylindrische Herrichtungs- oder Abbau- strecke 2. Die Vollschnittmaschine 10 weist eine angehängte Nachläufereinheit 70 auf, zu welcher das abgearbeitete Gesteinsmaterial von dem Schneidkopf 22 am vorderen Ende der Vollschnittmaschine 10 zum rückwärtigen Ende transportiert und mittels einer Fördereinrichtung 76 an ein Förderfahrzeug 80 übergeben wird. Das Förderfahrzeug 80 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als ein sogenannter Fahrlader mit einer Ladeschaufel 82 zur Aufnahme des Gesteinsmaterials ausgebildet. Die Nachlaufeinheit 70 ist mit einer Abluftrohrleitung 78 und weiteren Versorgungsleitungen 79 verbunden, um eine entsprechende Ver- und Entsorgung an der Vollschnittmaschine 10 bereitzustellen.

Der Aufbau einer erfindungsgemäßen Vollschnittmaschine 10 ist näher in den Figuren 4 und 5 dargestellt. Die gezeigte Vollschnittmaschine 10 weist ein erstes Längsmodul 20, ein zweites Längsmodul 30 und ein drittes Längsmodul 50 auf, welche axial lösbar miteinander verbunden sind. Das erste Längsmodul 20 ist als ein Schneidkopf 22 ausgebildet, an dessen Vorderseite eine rotierend angetriebene Kopfplatte 24 angeordnet ist. An der Stirnseite der Kopfplatte 24 sind zum Abbau des Gesteinsmaterials nicht dargestellte Abbauwerkzeuge angeordnet, beispielsweise drehbar gelagerte Rollenmeißel.

Der Schneidkopf 22 arbeitet über den gesamten Durchmesser der kreisscheibenförmigen Kopfplatte 24 Gesteinsmaterial ab, so dass eine zylindrische Herrichtungsoder Abbaustrecke 2 aufgefahren wird. Die Kopfplatte 24 ist drehbar um eine Längsachse an einem Grundkörper 26 des Schneidkopfes 22 gelagert und über mehrere Drehantriebe 28, welche in Fig. 12 dargestellt sind, rotierend angetrieben.

Das als Schneidkopf 22 ausgebildete erste Längsmodul 20 ist über nicht dargestellte Verbindungsmittel lösbar mit dem zweiten Längsmodul 30 verbunden, welches als Vortriebseinheit 32 ausgebildet ist. Die Vortriebseinheit 32 wird nachfolgend näher im Zusammenhang mit den Figuren 6 und 7 erläutert.

Im Anschluss an das zweite Längsmodul ist ebenfalls lösbar über Verbindungsmittel das dritte Längsmodul 50 angekoppelt, welches eine Verspanneinheit 52 und eine Ausbaueinheit 60 aufweist. Die Verspanneinheit 52 weist ein trommelsegmentförmi- ges Bodenelement 58 auf, an welchem in radialer Richtung nach oben verstellbar ein trommelsegmentförmiges Spannelement 54 verstellbar gelagert ist. Das Spannele- ment 54 kann über hydraulische Spannzylinder 56 radial nach außen verstellt werden, um die Vollschnittmaschine 10 gegenüber der umgebenden Streckenwand zu verspannen und zu fixieren.

Vom Schneidkopf 22 abgetragenes Gesteinsmaterial wird durch die Vollschnittmaschine 10 von Durchgangsöffnungen in die Kopfplatte 24 über eine Abfördereinrich- tung 16, welche eine oder mehrere Förderschnecken, Transportketten und/oder Transportbänder aufweisen kann, zu einem rückwärtigen Bereich gefördert. An einem rückwärtigen Bereich des dritten Längsmoduls 50 ist weiterhin eine Ausbaueinheit 60 mit zwei um die Längsachse verschwenkbaren Lafetten 62 angeordnet. Entlang der Lafetten 62 ist jeweils ein Bohrantrieb 64 verfahrbar angeordnet. Über den Bohrantrieb 64 kann so ein stangenförmiger Anker 63 in die umgebende Streckenwand eingebracht werden, um diese so zu stabilisieren.

Das zweite Längsmodul 30, welches als Vortriebseinheit 32 ausgebildet ist, wird in den Figuren 6 und 7 näher dargestellt. Die Vortriebseinheit 32 weist ein trommeiförmiges Vorderteil 34 und ein trommeiförmiges Hinterteil 36 auf. Deren Gehäuse weisen jeweils an den zugewandten Seitenkanten zungenartige vordere Vorsprünge 35 und hintere Vorsprünge 37 auf. Die vorderen Vorsprünge 35 und die hinteren Vorsprünge 37 greifen zahnartig ineinander, so dass in einem eingefahrenen Zustand das Vorderteil 34 und das Hinterteil 36 eine im Wesentlichen geschlossene trommeiförmige Umfangswand bilden.

Das Vorderteil 34 und das Hinterteil 36 sind axial verfahrbar zueinander gelagert und über beispielsweise insgesamt vier gleichmäßig über den Umfang verteilte innere Vorschubzylinder 38 axial auseinander fahrbar und wieder einfahrbar. Die Vorschubzylinder 38 stützten sich jeweils an radial nach innen gerichtete Stützplatten 42 ab, welche gleichzeitig als Verbindungsmittel 40 zum lösbaren Verbinden der angrenzenden Längsmodule ausgebildet sind. Hierzu sind in den Stützplatten 42 jeweils mehrere Verbindungslöcher 44 eingebracht, so dass bei Anliegen einer korrespondierenden Stützplatte des angrenzenden Längsmoduls über Schraubbolzen eine lösbare Verbindung geschaffen werden kann.

Die Vortriebseinheit 32 ist in Fig. 6 in einem axial eingefahrenen Zustand dargestellt. Bei einem Fixieren der Vollschnittmaschine 10 gegenüber der Streckenwand mittels der Spanneinheit 52 kann ein Vorschub des Schneidkopfes 22 erfolgen. Hierzu werden in der Vortriebseinheit 32 die Vorschubzylinder 38 axial ausgefahren, so dass der Schneidkopf 22 mit einer vorgegebenen Andruckkraft gegen die Ortsbrust des anstehenden Gebirges gedrückt wird. Nach Erreichen des maximalen Vorschubs wird die Spanneinheit 52 gelöst. Anschließend kann durch Einfahren der Vorschubzylinder 38 das Hinterteil 36 wieder in Vorschubrichtung in das Vorderteil 34 der Vorschubeinheit 32 eingefahren werden. Anschließend kann durch erneutes Verspannen der Vollschnittmaschine 10 mittels der Spanneinheit 52 ein weiterer Vorschubschritt erfolgen.

Die Nachläufereinheit 70 der erfindungsgemäßen Vollschnittmaschine 10 ist in Fig. 8 näher dargestellt. Auf einer trommelsegmentförmigen Bodenplatte 71 sind zwei kastenförmige Versorgungseinrichtungen 74 angeordnet, zwischen denen sich eine bandförmige Fördereinrichtung 76 zum Transportieren des abgetragenen Gesteinsmaterials erstreckt. Innerhalb der Nachlaufeinheit 70 ist ein Aufnahmebereich 77 zum Durchführen des gelösten Gesteinsmaterials vorgesehen. Die Fördereinrichtung 76 kann aus dem Aufnahmebereich 77 das gelöste Gesteinsmaterial nach hinten zu einem Förderfahrzeug 80 abfördern, welches in Fig. 3 dargestellt ist. An einer Oberseite der Nachläufereinheit 70, welche auch als Versorgungseinheit bezeichnet werden kann, ist eine Absaugeinrichtung 72 zum Absaugen von Staub angeordnet. Die Absaugeinrichtung 72 ist mit der Abluftrohrleitung 78 gemäß Fig. 3 verbunden, um Staub aus der Herrichtungs- oder Abbaustrecke 2 abzuführen. Die Nachlaufeinheit 70 ist an das vorausgehende dritte Längsmodul 50 lösbar gekoppelt und kann als ein viertes Längsmodul angesehen werden. Oberhalb der Bodenplatte 71 können Anker 63 für die Ausbaueinheit 60 gelagert werden. Weiterhin ist die Vollschnittmaschine 10 mit einer grundsätzlich bekannten Steuereinrichtung versehen, welche ein richtungsgenaues Auffahren der Herrichtungs- oder Abbaustrecke 2 sicherstellt.

Im Zusammenhang mit den Figuren 9 bis 14 wird ein erfindungsgemäßes Transportfahrzeug 100 näher erläutert, welches für ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Handhaben und Transportieren einer erfindungsgemäßen Vollschnittmaschine 10 verwendbar ist. Das Transportfahrzeug 100 weist ein U-förmiges Fahrgestell 102 mit zwei parallelen Längsschenkeln 04 auf, welche über einen Querschenkel 106 miteinander fest verbunden sind. An den Außenseiten der Längsschenkel 104 ist jeweils ein Fahrschiff 120 angebracht, welches im dargestellten Ausführungsbeispiel mit umlaufenden Raupenketten versehen ist. An der Oberseite des Querschenkels 106 ist eine Antriebs- und Steuereinheit 118 angeordnet, welche eine Energieversorgung und eine Steuereinrichtung umfasst. Das Transportfahrzeug 100 kann kabelgebunden oder kabellos ferngesteuert sein. Alternativ kann an der Antriebs- und Steuereinheit 1 8 auch ein Bedienstand für einen Bediener vorgesehen sein.

Entlang der Innenseiten der Längsschenkel 104 des Fahrgestelles 102 sind schienenartige Leisten 12 angeordnet, welche zusammen mit dem Querschenkel 106 eine Ablagefläche 114 bilden. Aufgrund der U-förmigen Ausgestaltung des Fahrgestelles 102 bleibt ein Mittenbereich frei, wodurch ein Aufnahmeraum 108 für ein Aufnahmegestell 130 gebildet ist. Das Aufnahmegestell 130, welches in Fig. 10 dargestellt ist, wird durch die Halterung 110 an dem Transportfahrzeug 100 aufgenommen und gehalten.

Das Aufnahmegestell 130 gemäß Fig. 10 weist eine Rahmenstruktur 131 mit einer teilzylindrisch gebogenen oberen Aufnahmeseite 132 auf. Die Aufnahmeseite 132 ist zum Aufnehmen und Halten eines trommeiförmigen Längsmoduls der zuvor beschriebenen Vollschnittmaschine 10 ausgebildet. An einer Unterseite 134 des Aufnahmegestells 130 sind seitliche Auflageleisten 136 angeordnet. Weiterhin sind seitliche Lagerplatten 138 an der Unterseite 134 angeordnet, an welchen ausfahrbare stempeiförmige Füße 140 angeordnet sind. Die Füße 140 können über nicht dargestellte innere Stellzylinder zwischen der in Fig. 10 dargestellten Ausfahrposition und einer eingefahrenen Rückzugsposition verfahren werden. Die Stellzylinder können hydraulisch betätigbar sein.

Die Ausfahrposition der bolzenartigen Füße 140 ist dann eingenommen, wenn das Aufnahmegestell 130 am Boden oder auf einer Montageplatte abgestellt ist. In dieser Position kann das Transportfahrzeug 100 mit der Halterung 110 am Fahrgestell 102 unter das Aufnahmegestell 130 fahren. Durch Einfahren der Füße 140 wird das Aufnahmegestell 130 abgesenkt, wobei die Auflageleisten 136 mit der Ablagefläche 114 der schienenartigen Leisten 112 der Halterung 110 am Fahrgestell 102 in Kontakt kommen. Die Energieversorgung der Stellzylinder der Füße 140 kann über die An- schluss- und Steuereinheit 118 des Transportfahrzeuges 100 über nicht dargestellte lösbare Versorgungsleitungen erfolgen. Nachdem das Aufnahmegestell 130 auf der Halterung 110 im Aufnahmeraum 108 des Transportfahrzeuges 100 abgesetzt ist, wie in Fig. 11 dargestellt, kann das Aufnahmegestell 130 durch das Transportfahrzeug 00 verfahren werden.

Das Transportfahrzeug 100 mit dem Aufnahmegestell 130 kann nunmehr etwa zum Demontieren einer Vollschnittmaschine 10 verfahren werden. Nach dem Erstellen einer ersten Nebenstrecke 2a durch die Vollschnittmaschine 10 kann durch das Transportfahrzeug 100 ein erstes Längsmodul 20 aufgenommen werden, wie etwa in Fig. 12 dargestellt ist. Das Aufnahmegestell 130 sowie das Transportfahrzeug 100 sind insgesamt so ausgelegt, dass das erste Längsmodul 20, welches als ein Schneidkopf 22 mit nach hinten vorstehenden Drehantrieben 28 ausgebildet ist, in kompakter Weise aufgenommen werden kann. Durch die Anordnung der Halterung 110 zwischen den zwei riegelartigen Fahrschiffen 120 kann die Bauhöhe der Fahrschiffe 120 zumindest teilweise als Aufnahmeraum mit genutzt werden. Hierdurch wird die Gesamthöhe des Transportfahrzeuges 100 mit dem aufgenommenen Längsmodul 20 gering gehalten, so dass aufgrund der erreichten kompakten Anordnung ein sehr gutes Transportieren und Handhaben bei den begrenzten Raumverhältnissen unter Tage ermöglicht wird. In der Darstellung gemäß Fig. 12 sind die als Verbindungslöcher ausgebildeten Verbindungmittel 40 an einer Rückwand des ersten Längsmoduls 20 erkennbar. Die Verbindungsmittel 40 korrespondieren mit dem Verbindungsmittel 40 an dem darauffolgenden zweiten Längsmodul 30, welche im Zusammenhang mit Fig. 6 erläutert wurden. Über entsprechende Schraubbolzen und Schraubmuttern können die Längsmodule lösbar miteinander gekoppelt werden.

Gemäß Fig. 13 ist dargestellt, dass das Transportfahrzeug 100 auch das zweite Längsmodul 30 aufnehmen kann, welches als Vorschubeinheit 32 ausgebildet ist. Das zweite Längsmodul 30 ist auf einem palettenförmigen Aufnahmegestell 130 angeordnet, welches speziell für das zweite Längsmodul 30 ausgebildet sein kann.

In Fig. 14 ist das erfindungsgemäße Transportfahrzeug 100 mit dem dritten Längsmodul 50 dargestellt. Das dritte Längsmodul 50 ist ebenfalls auf einem Aufnahmegestell 130 abgelegt, welches von dem Transportfahrzeug 100 aufgenommen und gehalten ist. Auch das Aufnahmegestell 130 für das dritte Längsmodul 50 kann als ein Universalaufnahmegestell 130 oder speziell für die Form des dritten Längsmoduls 50 ausgebildet sein. Insbesondere ist das Aufnahmegestell 130 so ausgebildet, dass die Längsmodule in beiden Längsausrichtungen aufgenommen werden können.

Der Darstellung gemäß Fig. 14 sind die Anordnung der insgesamt vier Spannzylinder 56 zum Verstellen des oberen bogenförmigen Spannelementes 54 sowie das Lochbild der Verbindungsmittel 40 besonders anschaulich zu entnehmen.

Das Umsetzen einer erfindungsgemäßen Vollschnittmaschine 10 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann insbesondere dadurch erfolgen, dass nach dem Erstellen einer ersten Herrichtungs- oder Abbaustrecke 2a die einzelnen Längsmodule von einem Transportfahrzeug 100 mit einem Aufnahmegestell 130 aufgenommen werden und an einer Zwischenposition das Aufnahmegestell 130 mit dem jeweiligen Längsmodul zunächst abgesetzt werden. Durch ein zweites Transportfahrzeug 100 oder durch ein entsprechendes Rangieren des ersten Transportfahrzeuges 100 kann das Längsmodul mit dem Aufnahmegestell 130 von der entgegengesetzten Seite wieder aufgenommen werden, so dass ein Wenden und damit ein Zusammenbau der Längsmodule mit geänderter Vortriebsrichtung ermöglicht wird. Grundsätzlich kann durch ein erfindungsgemäßes Transportfahrzeug 100 auch eine Gesamteinheit einer Vollschnittmaschine 10 aufgenommen werden, sofern diese mit einer kompakten Gesamtlänge von einigen Metern ausgebildet ist.