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Title:
TRANSPORTABLE CLEAN ROOM, METHOD FOR PRODUCING A TRANSPORTABLE CLEAN ROOM, AND METHOD FOR FILLING A MEDICINE CONTAINER IN A TRANSPORTABLE CLEAN ROOM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/053186
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a transportable clean room (1) for filling at least one medicine container (9), located in the clean room (1), with at least one active substance, wherein: the clean room (1) is enclosed in an air-tight manner by an at least partially flexible shell (3); the shell (3) has at least one active substance connection region (5) which can be opened; and a manipulation device (11) and at least one medicine container (9) are located in the clean room (1). According to the invention, the shell (3) has at least one actuation connection region (23), wherein the manipulation device (11) has at least one filling device (13) which can be coupled to the active substance connection region (5) for introducing at least one active substance into the at least one medicine container (9) located in the clean room (1), and the manipulation device (11) can be actuated by means of an actuation device (25) via the actuation connection region (23) of the shell (3), and is designed to displace the filling device (13) - relative to the at least one medicine container (9) - and/or to actuate the filling device (13).

Inventors:
MOSSIG STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/074872
Publication Date:
March 21, 2019
Filing Date:
September 14, 2018
Export Citation:
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Assignee:
VETTER PHARMA FERTIGUNG GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B01L1/04; B01L9/06; B08B15/02; B25J21/02; F24F3/16
Domestic Patent References:
WO2010100234A12010-09-10
Foreign References:
US5881535A1999-03-16
US20060119232A12006-06-08
EP2871031A22015-05-13
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
KORDEL, Mattias et al. (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Transportabler Reinraum (1) zur Befüllung von mindestens einem in dem Reinraum (1) angeordneten Medikamentenbehälter (9) mit mindestens einem Wirkstoff, wobei der Reinraum (1) von einer zumindest teilweise flexiblen Hülle (3) luftdicht umschlossen wird, wobei die Hülle (3) mindestens einen offenbaren Wirkstoffanschlussbereich (5) aufweist, und wobei in dem Reinraum (1) eine Manipulationseinrichtung (11) und mindestens ein Medikamentenbehälter (9) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (3) mindestens einen Betätigungsanschlussbereich (23) aufweist, wobei die Manipulationseinrichtung (11) wenigstens eine mit dem Wirkstoffanschlussbereich (5) koppelbare Fülleinrichtung (13) zur Einbringung mindestens eines Wirkstoffs in den mindestens einen in dem Reinraum (1) angeordneten Medikamentenbehälter (9) aufweist, und wobei die Manipulationseinrichtung (11) mittels einer Betätigungseinrichtung (25) über den Betätigungsanschlussbereich (23) der Hülle (3) betätigbar, und zur Verlagerung der Fülleinrichtung (13) - relativ zu dem mindestens einen Medikamentenbehälter (9) - und/oder zur Betätigung der Fülleinrichtung (13) eingerichtet ist.

2. Reinraum (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Manipulationseinrichtung (11) mindestens eine Verschließeinrichtung (15) zum Verschließen des mindestens einen Medikamentenbehälters (9) mit mindestens einem in dem Reinraum (1) angeordneten Verschluss (29) aufweist und zur Verlagerung der Verschließeinrichtung (15) - relativ zu dem mindestens einen Medikamentenbehälter (9) - und/oder zur Betätigung der Verschließ einrichtung (15) eingerichtet ist.

3. Reinraum (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Reinraum (1) eine Bereitstellungseinrichtung (27) angeordnet ist, welche eingerichtet ist, um den mindestens einen Medikamentenbehälter (9) zur Befüllung mittels der Fülleinrichtung (13) und/oder zum Verschließen mit dem mindestens einen Verschluss, und/oder den mindestens einen Verschluss (29) zum Verschließen mittels der Verschließeinrichtung (15) bereitzustellen.

4. Reinraum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest teilweise flexible Hülle (3) in einem ersten Funktionszustand des Reinraums (1) ein erstes Volumen luftdicht umschließt, wobei sie in einem zweiten Funktionszustand des Reinraums (1) ein zweites Volumen luftdicht umschließt, wobei das zweite Volumen größer als das erste Volumen und derart groß ist, dass der mindestens eine Medikamentenbehälter (9) mittels der Fülleinrichtung (13) befüllbar ist. 5. Reinraum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (3) mindestens einen Luftanschlussbereich (7), vorzugsweise einen öffen- und/oder verschließbaren Sterilluftanschlussbereich, aufweist.

6. Reinraum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (3) zumindest teilweise durchsichtig ausgebildet ist. 7. Reinraum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (3) mindestens eine vorzugsweise manuell betätigbare Interventionseinrichtung (47), insbesondere einen Interventionshandschuh, aufweist.

8. Reinraum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereitstellungseinrichtung (27) eine Antriebseinrichtung (43) zuordenbar ist, wobei die Antriebseinrichtung (43), vorzugsweise über eine an der Hülle (3) ausgebildete Durchführung, mit der Bereitstellungseinrichtung (27) wirkverbindbar ist.

9. Reinraum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (3) an ihrer Außenseite mindestens ein Befestigungselement (49) und/oder in ihrem Inneren wenigstens ein Aufspannelement zum Aufspannen der Hülle (3) aufweist. 10. Verfahren zur Herstellung eines transportablen Reinraums (1) mit folgenden Schritten:

Bereitstellen wenigstens eines flexiblen Hüllenelements,

Anordnen mindestens eines Wirkstoffanschlussbereichs (5) an dem Hüllenelement,

Anordnen mindestens eines Betätigungsanschlussbereichs (23) an dem Hüllenelement,

Anordnen von mindestens einem Medikamentenbehälter (9), einer eine Fülleinrichtung (13) aufweisenden Manipulationseinrichtung (11) und vorzugsweise mindestens einem Verschluss (29) für den mindestens einen Medikamentenbehälter (9) auf dem Hüllenelement, und

Luftdichtes Umschließen des mindestens einen Medikamentenbehälters (9), der Manipulationseinrichtung (11), der Fülleinrichtung (13) und vorzugsweise dem Verschluss (29) mit dem Hüllenelement, sodass eine Hülle (3) ausgebildet wird, die den mindestens einen Medikamentenbehälter (9), die Manipulationseinrichtung (11), die Fülleinrichtung (13) und vorzugsweise den Verschluss (29) luftdicht umschließt.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum der Hülle (3) mit einem Unterdruck, vorzugsweise mit einem Vakuum, derart beaufschlagt wird, dass die Hülle (3) kollabiert.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinraum (1) mittels Heißdampf und/oder eines Schutzgases und/oder mittels elektromagnetischer Strahlung und/oder mittels Teilchenstrahlung, insbesondere Elektronenstrahlung, sterilisiert wird. 13. Verfahren zur Befüllung eines Medikamentenbehälters (9) in einem transportablen Reinraums (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit folgenden Schritten:

Verbringen der Hülle (3) des Reinraumes (1) in eine expandierte Position, vorzugsweise mittels einer inneren und/oder äußeren Tragstruktur und/oder mittels eines in das Innere des Reinraums (1) eingeleiteten unter Druck stehenden, vorzugsweise gasförmigen Mediums,

Anschließen mindestens einer Wirkstoffversorgung an den Wirkstoffanschlussbereich (5),

Anschließen einer Betätigungseinrichtung (25) an den Betätigungsanschlussbereich (23), - Öffnen des Wirkstoffanschlussbereichs (5),

Einbringen eines Wirkstoffs in den Medikamentenbehälter (9) durch Betätigen der Fülleinrichtung (13), Öffnen des Reinraums (1) durch Auftrennen der Hülle (3), und Entnehmen des mindestens einen befüllten Medikamentenbehälters (9).

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Medikamentenbehälter (9) mit einem Verschluss (29) verschlossen wird, bevor die Hülle (3) des Reinraums (1) aufgetrennt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Luftversorgung, vorzugsweise eine Sterilluftversorgung, an einen Luftanschlussbereich (7), vorzugsweise einen Sterilluftanschlussbereich des Reinraums (1), angeschlossen wird.

Description:
BESCHREIBUNG

Transportabler Reinraum, Verfahren zur Herstellung eines transportablen Reinraums und Verfahren zur Befüllung eines Medikamentenbehälters in einem transportablen Reinraum

Die Erfindung betrifft einen transportablen Reinraum zur Befüllung von mindestens einem in dem Reinraum angeordneten Medikamentenbehälter mit mindestens einem Wirkstoff, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen transportablen Reinraums und ein Verfahren zur Befüllung eines Medikamentenbehälters in einem solchen transportablen Reinraum.

Transportable Reinräume der hier angesprochenen Art sind bekannt. Typischerweise wird eine transparente Hülle des transportablen Reinraums mittels einer flexiblen oder starren äußeren Tragstruktur aufgespannt. Über eine verschließbare Öffnung der Hülle und/oder eine Schleuse sind Medikamentenbehälter, Wirkstoffe, Fülleinrichtungen und/oder Verschließeinrichtungen in den Reinraum einbringbar. Mittels in der Hülle ausgebildeter Interventionshandschuhe und der in den Reinraum eingebrachten Füll- und/oder Verschließeinrichtungen kann ein menschlicher Manipulator die Medikamentenbehälter befüllen und/oder verschließen. Derartige Reinräume sind jedoch nur manuell und damit aufwendig zu bedienen. Außerdem müssen zu befüllende Medikamentenbehälter in derartige Reinräume nach dem Aufspannen des Reinraums eingebracht werden, sodass die Kontaminationsgefahr des Reinraums hoch ist. Auch der abzufüllende Wirkstoff muss über die Öffnung oder die Schleuse eingebracht werden, wobei diese typischerweise derart groß ist, dass der menschliche Manipulator durch sie hindurchgreifen kann, um den Medikamentenbehälter oder den Wirkstoff in dem Reinraum anzuordnen oder aus dem Reinraum zu entnehmen. Somit ist die Kontaminationsgefahr besonders hoch, insbesondere dann, wenn der Reinraum in einer nicht sterilen Umgebung verwendet wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen transportablen Reinraum, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen transportablen Reinraums sowie ein Verfahren zur Befüllung eines Medikamentenbehälters in einem solchen transportablen Reinraum zu schaffen, wobei die genannten Nachteile vermieden werden. Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein transportabler Reinraum zur Befüllung von mindestens einem in dem Reinraum angeordneten Medikamentenbehälter mit mindestens einem Wirkstoff geschaffen wird, wobei der Reinraum von einer zumindest teilweise flexiblen Hülle luftdicht umschlossen wird. Dabei ist vorgesehen, dass die Hülle mindestens einen offenbaren Wirkstoffanschlussbereich und mindestens einen Betätigungsanschlussbereich, insbesondere einen Roboteranschlussbereich, aufweist, wobei in dem Reinraum eine Manipulationseinrichtung und mindestens ein Medikamentenbehälter angeordnet sind. Der offenbare Wirkstoffanschlussbereich ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass mindestens ein Wirkstoff von außerhalb des Reinraums in den Reinraum über den insbesondere steril gegenüber einer äußeren Umgebung abgedichteten Wirkstoffanschlussbereich einbringbar ist. Außerdem weist die Manipulationseinrichtung wenigstens eine mit dem Wirkstoffanschlussbereich koppelbare, vorzugsweise mit diesem gekoppelte Fülleinrichtung zur Einbringung des mindestens einen Wirkstoffs in den mindestens einen in dem Reinraum angeordneten Medikamentenbehälter auf, wobei die Manipulationseinrichtung mittels einer insbesondere externen Betätigungseinrichtung, insbesondere eines Roboters, über den Betätigungsanschlussbereich, insbesondere den Roboteranschlussbereich, der Hülle betätigbar, und zur Verlagerung der Fülleinrichtung - relativ zu dem mindestens einen Medikamentenbehälter - und/oder zur Betätigung der Fülleinrichtung eingerichtet ist. Mittels eines solchen transportablen Reinraums ist die Automatisierung der Befüllung von Medikamentenbehältern mit mindestens einem Wirkstoff erhöht und damit besonders effizient. Somit können Medikamentenbehälter schnell und kostengünstig befüllt werden, wobei die Kontaminationsgefahr durch die vollständige und auch während der Befüllung des Medikamentenbehälters bestehende Abdichtung nach außen verringert ist. Vorzugsweise ist die Manipulationseinrichtung selbst, besonders bevorzugt zusammen mit der Fülleinrichtung, mittels der vorzugsweise automatisierten Betätigungseinrichtung, insbesondere des Roboters, verlagerbar. Alternativ oder zusätzlich ist die Manipulationseinrichtung zumindest teilautomatisiert, besonders bevorzugt vollautomatisiert, ausgebildet, sodass die Verlagerung und/oder die Betätigung der Fülleinrichtung automatisch durchführbar sind. Zur automatisierten Betätigung der Manipulationseinrichtung ist insbesondere ein Roboterarm eines Roboters vorgesehen, welcher nach Kopplung mit der Manipulationseinrichtung zur Verlagerung der Manipulationseinrichtung eingerichtet ist. Zur automatisierten Betätigung der Fülleinrichtung weist der Betätigungsanschlussbereich vorzugsweise zumindest ein Signalübertragungselement, insbesondere Signalkabel und/oder Signalkabelanschluss, zur Übertragung von insbesondere elektrischen, hydraulischen und/oder pneumatischen Signalen auf. Das zumindest eine Signalübertragungselement ist eingerichtet, ein von der Betätigungseinrichtung zugeführtes Signal an die insbesondere automatisierte Fülleinrichtung weiterzuleiten. Somit ist die Automatisierung der Befüllung - insbesondere wenn die Manipulationseinrichtung mittels des Roboters betätigt wird - sehr hoch und die Befüllung effizient durchführbar.

Der Reinraum ist vorzugsweise derart transportabel, dass er von einem Menschen tragbar ist. Der Reinraum weist also vorzugsweise ein für einen Menschen tragbares Gewicht und Volumen auf. Besonders bevorzugt ist das Gewicht kleiner als 100, vorzugsweise kleiner als 10 kg und das Volumen des Reinraums kleiner als 4 m 3 , vorzugsweise kleiner als 2 m 3 , vorzugsweise kleiner als 1 m 3 , vorzugsweise kleiner als 0,5 m 3 , vorzugsweise kleiner als 0,15 m 3 , vorzugsweise kleiner als 0,03 m 3 .

Vorzugsweise weist die Hülle des Reinraums keinen Durchgang, insbesondere keine Tür, zum Betreten und/oder Verlassen des Reinraums durch einen Menschen auf. Somit ist der Reinraum nicht begehbar. Ein Einwirken auf das Innere des Reinraums, insbesondere ein mechanisches Manipulieren des Medikamentenbehälters und/oder ein Betätigen einer in dem Reinraum angeordneten Einrichtung, ist vorzugsweise ausschließlich über Anschlussbereiche, insbesondere den Wirkstoff- und/oder Betätigungsanschlussbereich, und/oder die zumindest teilweise flexible Hülle, insbesondere den flexiblen Teil der Hülle, ganz besonders einen zur manuellen Intervention mit dem Inneren des Reinraums ausgebildeten Teil der Hülle, und/oder eine Durchführung in der Hülle möglich.

Unter einem Medikamentenbehälter wird hier insbesondere eine Ampulle, eine Phiole, eine Vial, eine Spritze oder eine Karpule verstanden. Vorzugsweise ist eine Mehrzahl solcher Medikamentenbehälter in dem Reinraum angeordnet. Besonders bevorzugt ist eine kleine Anzahl von Medikamentenbehältern, insbesondere zum Einsatz in der personalisierten Medizin, in dem Reinraum angeordnet. Somit ist es möglich, die kleine Anzahl der Medikamentenbehälter individualisiert für einen Patienten abzufüllen. Alternativ ist vorgesehen, dass eine große Anzahl von Medikamentenbehältern, insbesondere zum Einsatz im Massenmarkt, in dem Reinraum angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Medikamentenbehälter zumindest teilweise mit einer Substanz, insbesondere einem zusätzlichen medizinischen Hilfs- und/oder Wirkstoff, vorbefüllt. Die Substanz weist vorzugsweise - zumindest bei der in dem Reinraum vorliegenden Reinheitsklasse - eine hohe Haltbarkeit auf, sodass diese für eine Vielzahl von Tagen, Wochen, Monaten und/oder Jahren in dem Medikamentenbehälter in dem Reinraum gelagert werden kann, ohne dass die Haltbarkeit gefährdet ist, insbesondere ohne dass ein Mindesthaltbarkeitsdatum und/oder ein Verfallsdatum der Substanz überschritten wird. Die Substanz ist vorzugsweise zur Durchmischung mit dem Wirkstoff vorgesehen, wodurch eine spezifische, medizinische Wirkung erzielt wird. Vorzugsweise ist die Substanz in einer ersten Kammer des Medikamentenbehälters angeordnet, wobei die erste Kammer zumindest während der Lagerung und/oder des Transports des Reinraums mittels eines Verschlusselements verschließbar ist. Vorzugsweise ist das Verschlusselement abnehmbar montiert, sodass vor der Befüllung des Medikamentenbehälters die erste Kammer durch Abnehmen des Verschlusselements insbesondere mittels der Manipulationseinrichtung geöffnet wird und die erste Kammer mittels der Fülleinrichtung befüllbar ist, wobei sich die Substanz mit dem Wirkstoff vermischt. Somit kann eine VorbefüUung mit der Substanz zeitlich und/oder räumlich von der Befüllung mit dem Wirkstoff getrennt stattfinden, wobei der zumindest eine vorbefüllte Medikamentenbehälter in dem Reinraum lange, insbesondere mehrere Tage, Wochen, Monate oder Jahre lang, gelagert und mit geringem Aufwand transportiert werden kann. Dabei wird die VorbefüUung mit der Substanz bei der Herstellung des Reinraum insbesondere in einer reinen Umgebung, ganz besonders einem stationären Reinraum, durchgeführt. Die Befüllung mit dem Wirkstoff wird zu einem späteren Zeitpunkt in dem fertig hergestellten Reinraum vorzugsweise in einer unreinen Umgebung durchgeführt. Da das Bereitstellen der reinen Umgebung teuer und mit hohem Aufwand verbunden ist, sind die Kosten bei der Befüllung des insbesondere teilweise vorbefüllten Medikamentenbehälters mit dem Wirkstoff in einer unreinen Umgebung reduziert.

Vorzugsweise ist der Medikamentenbehälter als Mehrkammersystem, insbesondere Doppelkammersystem ausgebildet, wobei die Substanz in der ersten Kammer angeordnet ist und eine zweite Kammer des Medikamentenbehälters zur Befüllung mit dem Wirkstoff mittels der Fülleinrichtung eingerichtet ist. Das Verschlusselement ist in diesem Fall vorzugsweise als verschiebbares Trennelement ausgebildet, welches die erste Kammer von der zweiten Kammer strömungstechnisch trennt, wobei eine strömungstechnische Verbindung zwischen den Kammern durch Verschieben des Trennelements über einen Bypass möglich ist. Zusätzlich ist vorzugsweise ein weiteres Verschlusselement zum Verschließen der zweiten Kammer vorgesehen, welches ebenfalls derart abnehmbar montierbar ist, dass es vor der Befüllung der zweiten Kammer vorzugsweise mittels der Manipulationseinrichtung abgenommen werden kann. Derartige Mehrkammersysteme sind bereits bekannt, sodass an dieser Stelle nicht weiter auf deren Funktionsweise eingegangen wird. Unter einer Betätigungseinrichtung wird hier insbesondere eine teilautomatisierte oder vollautomatisierte Betätigungseinrichtung, ganz besonders ein Roboter, verstanden. Die Betätigungseinrichtung ist eingerichtet, die Manipulationseinrichtung mechanisch und/oder elektrisch zu betätigen. Die Betätigungseinrichtung ist vorzugsweise eingerichtet, eine sich wiederholende, insbesondere regelmäßige Bewegung insbesondere eines Betätigungsarms, ganz besonders eines Arbeits- oder Roboterarms, auszuführen, um die Manipulationseinrichtung zu betätigen, insbesondere zu verlagern. Alternativ oder zusätzlich ist die Betätigungseinrichtung eingerichtet, zumindest ein elektrisches Signal, vorzugsweise eine regelmäßige Abfolge von elektrischen Signalen, an die Manipulationseinrichtung auszusenden, um die Manipulationseinrichtung derart zu betätigen, dass sie eine mechanische Bewegung ausführt und/oder ein elektrisches Signal weitergibt.

Unter einem Betätigungsanschlussbereich wird hier insbesondere ein Anschlussbereich für die insbesondere automatisierte Betätigungseinrichtung verstanden. Ganz besonders wird unter einem Betätigungsanschlussbereich ein Roboteranschlussbereich verstanden.

Die Hülle ist vorzugsweise derart flexibel, dass sie kollabierbar ist. Weiter bevorzugt ist der Reinraum von der Hülle derart luftdicht umschlossen, dass die Hülle aufblasbar und/oder evakuierbar ist. Es ist also vorzugsweise möglich, dass der Reinraum derart mit einem Vakuum beaufschlagt wird, dass die Hülle kollabiert. Damit ist der Bedarf an Lagerraum für derartige Reinräume verringert.

Besonders bevorzugt ist der Reinraum zum Transport und/oder zur Lagerung, insbesondere zur langen, ganz besonders mehrjährigen Lagerung, in einer nicht sterilen, insbesondere unreinen Umgebung vorgesehen. Während einer solchen Lagerung ist die Reinheit des Reinraums nicht verringert, da die Hülle den Reinraum luftdicht umschließt. Alternativ oder zusätzlich ist der Reinraum zur Verwendung, insbesondere zu der Befüllung des Medikamentenbehälters, in einer nicht sterilen Umgebung vorgesehen. Somit ist es möglich die Herstellung des Reinraums, die Lagerung des Reinraums, den Transport des Reinraums und die Befüllung des Medikamentenbehälters in dem Reinraum zeitlich und/oder örtlich voneinander zu entkoppeln, ohne dass die Kosten hoch sind, da nicht für alle Schritte eine reine Umgebung erforderlich ist. Insbesondere die Lagerung und der Transport eines solchen Reinraums können ohne Gefährdung der Reinheit des Inneren des Reinraums in einer unreinen Umgebung stattfinden. Ein derartiger Reinraum kann also in einem ersten Schritt in einer reinen Umgebung hergestellt werden, anschließend in einem zweiten Schritt insbesondere über eine lange Zeit in einer unreinen Umgebung gelagert und/oder transportiert werden, bis schließlich in einem dritten Schritt der Medikamentenbehälter in dem Reinraum befüllt werden kann. Während des dritten Schritts ist der Reinraum vorzugsweise in einer reinen Umgebung angeordnet. Während des zweiten Schritts ist der Reinraum vorzugsweise in einer unreinen Umgebung angeordnet. Somit sind die Kosten der Lagerung und/oder des Transports, und damit auch die Gesamtkosten des ersten Schritts, des zweiten Schritts und des dritten Schritts - sowohl bei einer räumlichen Trennung als auch bei einer zeitlichen Trennung des ersten Schritts von dem dritten Schritt - niedrig. Außerdem ist eine Prozesskette, welche alle drei Schritte umfasst, flexibel anpassbar. Insbesondere kann die Herstellung des Reinraums insbesondere in großen Stückzahlen an einem zentralen Herstellungsort und - nach dem Transport zu einem Befüller - die Befüllung der Medikamentenbehälter insbesondere einer kleinen Stückzahl von Reinräumen, ganz besonders eines einzelnen Reinraums, an einem dezentralen Befüllungsort bei dem Befüller durchgeführt werden.

Unter einer reinen Umgebung wird hier insbesondere eine Umgebung verstanden, an welche Reinheitsanforderungen gestellt sind. Derartige Reinheitsanforderungen umfassen insbesondere Grenzwerte für Partikelgrößenverteilungen und/oder Keimzahlen, wobei die Grenzwerte typischerweise von einer Reinheitsklassifikation, wie beispielsweise der EU-GMP-Klassifikation oder der DIN EN ISO 14644-1, vorgegeben sind. Unter einer unreinen Umgebung wird hier insbesondere eine Umgebung verstanden, an die keine Reinheitsanforderungen gestellt sind. Es ist zwar möglich, dass auch eine unreine Umgebung den Grenzwerten einer Reinheitsklassifikation genügt, jedoch wird die Einhaltung dieser Grenzwerte in der unreinen Umgebung nicht gefordert. Insbesondere sind in einer unreinen Umgebung keine Vorkehrungen getroffen um diese Grenzwerte einzuhalten.

Vorzugsweise weist die Hülle des Reinraums keine Öffnung, insbesondere keine verschließbare Öffnung, auf, durch die der zumindest eine Medikamentenbehälter oder ein weiterer Medikamentenbehälter und/oder Werkzeuge in den Reinraum einbringbar sind. Besonders bevorzugt weist die Hülle keine verschließbare Öffnung auf, durch die ein menschlicher Manipulator manuell hindurchgreifen kann. Alternativ oder zusätzlich weist der Reinraum keine Schleuse auf. Damit ist die Sicherheit des Reinraums erhöht und die Kontaminationsgefahr verringert.

Vorzugsweise weist der Reinraum zumindest eine Wirkstoffleitung, insbesondere Wirkstoffschlauch, zur strömungstechnischen Leitung des Wirkstoffs von dem Wirkstoffanschlussbereich zu der Fülleinrichtung auf, wobei die Wirkstoffleitung vorzugsweise flexibel und/oder faltbar ausgebildet ist. Die Wirkstoffleitung ist bevorzugt als interne Wirkstoffleitung ausgebildet, welche den Wirkstoffanschlussbereich mit der Fülleinrichtung strömungstechnisch verbindet und im Inneren des Reinraums angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist zusätzlich der Wirkstoffanschlussbereich eingerichtet, um mittels einer extern ausgebildeten Wirkstoffleitung mit einer externen Wirkstoffversorgungseinrichtung, welche vorzugsweise eine zur Befüllung von einer Vielzahl von Medikamentenbehältern erforderliche Wirkstoffmenge bereithält, strömungstechnisch verbunden zu werden. Im verbundenen Zustand ist die Wirkstoffversorgungseinrichtung vorzugsweise eingerichtet, um den Wirkstoff insbesondere mittels einer Wirkstoffpumpe bereitzustellen und/oder zur Fülleinrichtung zu übermitteln. Insbesondere bei einer automatisierten Ausbildung der Manipulationseinrichtung ist dadurch eine sehr effiziente Befüllung des Medikamentenbehälters möglich.

Vorzugsweise ist der Wirkstoffanschlussbereich als Kopplungselement ausgebildet, welches in Richtung nach innen einen Innenanschlussbereich zur insbesondere zug- und/oder druckfesten Kopplung mit der internen Wirkstoffleitung und/oder in Richtung nach außen einen Außenanschlussbereich zur insbesondere zug- und/oder druckfesten Kopplung mit der externen Wirkstoffleitung aufweist, wobei die interne und die externe Wirkstoffleitung vorzugsweise separat voneinander ausgebildet sind. Die Kopplung ist - zumindest in Richtung nach innen oder außen, insbesondere in Richtung der strömungstechnischen Verbindung - vorzugsweise als eine formschlüssige Kopplung ausgebildet, insbesondere als Schraub- und/oder Rastkopplung. Alternativ ist der Wirkstoffanschlussbereich stoffschlüssig mit der Wirkstoffleitung verbunden, insbesondere einstückig mit dieser ausgebildet. Somit ist vermieden, dass sich die Wirkstoffleitung bei einer Verlagerung der Hülle im Bereich des Wirkstoffanschlussbereichs und/oder bei Einwirken einer Zug- und/oder Druckkraft insbesondere in Richtung nach innen oder nach außen löst.

Alternativ oder zusätzlich weist der Reinraum, insbesondere der Wirkstoffanschlussbereich und/oder die zumindest eine Wirkstoffleitung, ganz besonders die interne Wirkstoffleitung und/oder die externe Wirkstoffleitung, zumindest ein Wirkstoffventil auf, welches besonders bevorzugt automatisch insbesondere mittels der Manipulationseinrichtung und/oder der Wirkstoffversorgungseinrichtung betätigbar ist und bei Betätigung die strömungstechnische Verbindung, insbesondere zwischen Fülleinrichtung und Wirkstoffanschlussbereich und/oder zwischen Wirkstoffanschlussbereich und externer Wirkstoffversorgung und/oder zwischen Fülleinrichtung und Wirkstoffversorgung, freigibt und/oder sperrt. Somit ist eine sehr sichere und insbesondere automatisierte Wirkstoffversorgung und -Zuführung sichergestellt.

Der Reinraum ist durch die Hülle vollständig und auch während der Befüllung des Medikamentenbehälters dauerhaft und fortbestehend gegenüber einer äußeren Umgebung des Reinraums steril abgedichtet. Der Wirkstoffanschlussbereich ist dabei so ausgebildet, dass er sowohl in seinem geschlossenen Zustand luftdicht und damit steril dichtend geschlossen, als auch in seinem geöffneten und insbesondere mit einem äußeren Wirkstoffanschluss sowie mit der Fülleinrichtung verbundenen Zustand so ausgestaltet ist, dass er die Zufuhr des mindestens einen Wirkstoffs in den Reinraum erlaubt, zugleich aber diesen weiterhin luftdicht und steril nach außen abdichtet. Der Wirkstoffanschlussbereich stellt also insbesondere eine sterile Durchführung zur Einbringung des Wirkstoffs in das Innere des Reinraums dar. Auch der mindestens eine Betätigungsanschlussbereich, insbesondere Roboteranschlussbereich, ist so ausgestaltet, dass die Manipulationseinrichtung über den Betätigungsanschlussbereich derart mit zumindest einer externen Betätigungseinrichtung, insbesondere einem Roboter, die außerhalb des Reinraums angeordnet ist, gekoppelt werden kann, dass das Innere des Reinraums steril und luftdicht gegenüber dem Äußeren, also einer äußeren Umgebung des Reinraums gedichtet bleibt. Der Betätigungsanschlussbereich stellt insbesondere eine luftdichte, sterile Mechanik- Durchführung zum Äußeren des Reinraums hin dar, die eingerichtet ist zur Ankopplung der externen Betätigungseinrichtung. Unter einer Verlagerung der Fülleinrichtung - relativ zu dem mindestens einen Medikamentenbehälter - wird hier eine Verlagerung in dem Reinraum verstanden, welche bewirkt, dass die Fülleinrichtung in eine zur Befüllung des Medikamentenbehälters geeignete Position verlagert ist. Die Fülleinrichtung, welche vorzugsweise eine Füllnadel aufweist, ist bevorzugt direkt über den Medikamentenbehälter verlagerbar. Besonders bevorzugt dringt die Füllnadel in einen Innenraum des Medikamentenbehälters ein, um diesen zu befüllen.

Vorzugsweise ist der Reinraum eingerichtet, um insbesondere zum Befüllen des zumindest einen Medikamentenbehälters - zumindest nachdem der Wirkstoffanschlussbereich mit der insbesondere externen Wirkstoffversorgung verbunden ist und/oder der Betätigungsanschlussbereich mit der Betätigungseinrichtung gekoppelt ist - vollständig automatisiert betrieben zu werden.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Manipulationseinrichtung mindestens eine Verschließeinrichtung, insbesondere eine Stopfensetzeinrichtung, ganz besonders einen Stopfensetzstift, zum Verschließen des mindestens einen Medikamentenbehälters mit mindestens einem in dem Reinraum angeordneten Verschluss, insbesondere zum Aufsetzen des mindestens einen in dem Reinraum angeordneten Verschlusses auf den mindestens einen Medikamentenbehälter, aufweist und zur Verlagerung der Verschließ einrichtung - relativ zu dem mindestens einen Medikamentenbehälter - und/oder zur Betätigung der Verschließeinrichtung eingerichtet ist. Unter einem Verschluss wird hier ein insbesondere in den Medikamentenbehälter einführbarer Stopfen, ein Septum oder ein von außen aufbringbarer Verschluss, insbesondere eine Kappe oder ein Deckel, verstanden. Somit ist die Kontaminationsgefahr des Reinraums, welcher insbesondere beim Einbringen eines Verschlusses in einen klassischen Reinraum besteht, verringert, da der Verschluss bereits - insbesondere von Beginn an - in dem Reinraum vorhanden ist. Die Manipulationseinrichtung weist also die Fülleinrichtung und die Verschließ einrichtung auf, sodass der Medikamentenbehälter in dem Reinraum befüllbar und verschließbar ist.

Alternativ ist vorgesehen, dass eine zweite Manipulationseinrichtung die Verschließ einrichtung aufweist und zur Verlagerung der Verschließeinrichtung und/oder zur Betätigung der Verschließ einrichtung eingerichtet ist. Die zweite Manipulationseinrichtung ist dabei ebenfalls mittels einer Betätigungseinrichtung, insbesondere eines Roboters, der zumindest einen Betätigungseinrichtung betätigbar.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass in dem Reinraum eine Bereitstellungseinrichtung angeordnet ist, welche den mindestens einen Medikamentenbehälter zur Befüllung mittels der Fülleinrichtung und/oder zum Verschließen mit dem mindestens einen Verschluss, und/oder den mindestens einen Verschluss zum Verschließen des Medikamentenbehälters mittels der Verschließeinrichtung bereitstellt. Die Bereitstellungseinrichtung weist vorzugsweise eine erste Aufnahmeeinrichtung, insbesondere eine Wanne, zur Aufnahme der Medikamentenbehälter und/oder eine zweite Aufnahmeeinrichtung für den Verschluss und/oder eine Halteeinrichtung, insbesondere ein Tellersystem, ganz besonders ein Drehtellersystem, auf. Vorzugsweise ist die den zumindest einen Medikamentenbehälter aufnehmende, erste Aufnahmeeinrichtung von einer semipermeablen Membran derart verschließbar, dass eine Sterilisierung der Medikamentenbehälter durch die semipermeable Membran hindurch zwar möglich ist, eine Verunreinigung der Medikamentenbehälter mit Partikeln und/oder Keimen durch die semipermeable Membran hindurch jedoch vermieden ist. Die erste und/oder die zweite Aufnahmeeinrichtung sind vorzugsweise von der Halteeinrichtung gehalten, wobei die erste Aufnahmeeinrichtung vorzugsweise von einem ersten Tragelement, insbesondere zum Tragen der Wanne, und/oder die zweite Aufnahmeeinrichtung vorzugsweise von einem zweiten Tragelement gehalten ist, wobei das erste Tragelement und/oder das zweite Tragelement vorzugsweise als Teller ausgebildet sind. Vorzugsweise sind das erste Tragelement und/oder die erste Aufnahmeeinrichtung und/oder das zweite Tragelement und/oder die zweite Aufnahmeeinrichtung - zumindest relativ zu einer Drehachse der Bereitstellungseinrichtung - translatorisch und/oder rotatorisch verlagerbar, insbesondere drehbar und/oder schwenkbar. Das erste Tragelement und/oder die erste Aufnahmeeinrichtung dienen also der Bereitstellung des zumindest einen Medikamentenbehälters, und das zweite Tragelement und/oder die zweite Aufnahmeeinrichtung dienen der Bereitstellung des mindestens einen Verschlusses. Besonders bevorzugt ist die zweite Aufnahmeeinrichtung als Verschlussmatrix, insbesondere Stopfenmatrix, zur Bereitstellung und Aufnahme des mindestens einen Verschlusses, insbesondere Stopfens, ausgebildet, wobei in diesem Fall vorzugsweise kein zweites Tragelement vorgesehen ist. Somit sind die Automatisierung und die Effizienz der Befüllung erhöht und die Kosten verringert.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zumindest teilweise flexible Hülle in einem ersten Funktionszustand des Reinraums ein erstes Volumen luftdicht umschließt, wobei sie in einem zweiten Funktionszustand des Reinraums ein zweites Volumen luftdicht umschließt, wobei das zweite Volumen größer als das erste Volumen und derart groß ist, dass der mindestens eine Medikamentenbehälter mittels der Fülleinrichtung befüllbar ist. Im ersten Funktionszustand des Reinraums ist die Hülle vorzugsweise kompakt, in sich zusammengefallen und/oder gefaltet. Vorzugsweise ist der Reinraum in dem ersten Funktionszustand mit einem niedrigen Druck, insbesondere einem Unterdruck, - relativ zu einer den Reinraum umgebenden Umgebung - beaufschlagt. Das erste Volumen ist vorzugsweise kleiner als 1 m 3 , vorzugsweise kleiner als 0,15 m 3 , vorzugsweise kleiner als 0,03 m 3 . Im zweiten Funktionszustand des Reinraums ist der Reinraum vorzugsweise mit einem höheren Druck als im ersten Funktionszustand beaufschlagt. Insbesondere ist er mit einem leichten Überdruck relativ zu der äußeren Umgebung beaufschlagt. Das zweite Volumen ist vorzugsweise kleiner als 4 m 3 , vorzugsweise kleiner als 2 m 3 , vorzugsweise kleiner als 1 m 3 , vorzugsweise kleiner als 0,5 m 3 . Außerdem ist in dem zweiten Funktionszustand des Reinraums die Hülle zumindest teilweise, vorzugsweise zumindest im Bereich des Betätigungsanschlussbereichs, derart beweglich, dass die Fülleinrichtung und/oder die Verschließeinrichtung und/oder die Manipulationseinrichtung verlagerbar sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Fülleinrichtung und/oder die Verschließ einrichtung fest mit der Manipulationseinrichtung verbunden sind, wobei die Manipulationseinrichtung ihrerseits fest an der Hülle befestigt ist.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hülle mindestens einen Luftanschlussbereich, vorzugsweise einen offen- und/oder verschließbaren Sterilluftanschlussbereich, aufweist. Bevorzugt weist der Luftanschlussbereich außerdem einen Luftfilter auf. Besonders bevorzugt ist dieser Luftanschlussbereich dazu eingerichtet, dem Reinraum Luft zuzuführen und/oder Luft aus dem Reinraum abzuführen und/oder den Reinraum von dem ersten Funktionszustand in den zweiten Funktionszustand und/oder von dem zweiten Funktionszustand in den ersten Funktionszustand zu versetzen. Damit ist die Sicherheit des Reinraums verbessert, wobei insbesondere gefährliche Substanzen aus dem Reinraum - insbesondere im Fall eines Lecks - nicht entweichen können.

Vorzugsweise weist der Reinraum eine Luftleitung, insbesondere Luftschlauch, zur strömungstechnischen Leitung von Luft, insbesondere Sterilluft, von dem Luftanschlussbereich in das Innere des Reinraums auf, wobei die Luftleitung vorzugsweise flexibel und/oder faltbar ausgebildet ist. Die Luftleitung ist als innere Luftleitung und/oder als äußere Luftleitung ausgebildet, wobei mittels der äußeren Luftleitung der Luftanschlussbereich mit einer insbesondere automatisierten Luftversorgungseinrichtung, insbesondere einer Pumpe, koppelbar ist. Somit ist ein insbesondere automatisiertes Luftversorgungsssystem geschaffen, um Luft in den Reinraum zuzuführen und/oder aus dem Reinraum abzuführen. Alternativ oder zusätzlich ist zumindest ein Luftventil in dem Luftanschlussbereich und/oder in der Luftleitung angeordnet, welches mittels der Luftversorgungseinrichtung und/oder der Manipulationseinrichtung betätigbar ist und bei Betätigung die Verbindung zwischen dem Inneren des Reinraums und dem Luftanschlussbereich und/oder zwischen dem Luftanschlussbereich und der Luftversorgungseinrichtung sperrt und/oder freigibt. Besonders bevorzugt weist die Luftleitung einen weiteren Luftfilter auf. Somit sind die Sicherheit des Reinraums und die Reinheit des Reinraums hoch. Alternativ oder zusätzlich ist der mindestens eine Luftanschlussbereich dazu eingerichtet, einen laminaren Luftstrom in dem Reinraum zu gewährleisten. Hierfür ist vorzugsweise eine erste Mehrzahl von insbesondere gleichmäßig verteilten Luftanschlussbereichen insbesondere oberseitig in der Hülle angeordnet, um insbesondere von oben kommend Luft in den Reinraum vorzugsweise zuzuführen. Besonders bevorzugt ist unterseitig eine zweite, korrespondierende Mehrzahl von insbesondere gleichmäßig verteilten Luftanschlussbereichen in der Hülle angeordnet, welche die Luft vorzugsweise homogen insbesondere nach unten hin aus dem Reinraum abführt. Somit sind eine erste Mehrzahl von Luftanschlussbereichen und eine zweite Mehrzahl von Luftanschlussbereichen geschaffen, welche vorzugsweise gegenüberliegend in der Hülle des Reinraums angeordnet sind und - zumindest in dem zweiten Funktionszustand - eingerichtet sind, einen laminaren Luftfluss insbesondere von oben nach unten bereitzustellen.

Vorzugsweise ist der Luftanschlussbereich außerdem dazu eingerichtet, den Reinraum mit einem Überdruck zu beaufschlagen. Somit ist die Reinheit und/oder die Sterilität in dem Reinraum erhöht und die Kontaminationsgefahr des Medikamentenbehälters und insbesondere des Wirkstoffs verringert. Alternativ ist der Luftanschlussbereich dazu eingerichtet, den Reinraum mit einem Unterdruck zu beaufschlagen. Damit ist die Sicherheit des Reinraums derart verbessert, dass insbesondere gefährliche Substanzen aus dem Reinraum - insbesondere im Fall eines Lecks - nicht entweichen können.

Der Luftanschlussbereich ist ebenfalls so ausgebildet, dass das Innere des Reinraums auch im Bereich des verschlossenen oder geöffneten Luftanschlussbereichs steril abgedichtet ist. Der Luftanschlussbereich stellt somit insbesondere eine steril abdichtbare Durchführung zur Zu- und/oder Abfuhr von Luft, insbesondere Sterilluft, dar. Unter„Sterilluft" wird dabei nicht zwingend, aber zumindest auch sterilisierte Umgebungsluft in herkömmlicher Zusammensetzung verstanden. Der Begriff „Sterilluft" kann auch andere zur Verwendung in dem Reinraum geeignete sterile Gase, beispielsweise sterile Inertgase, Edelgase, Kohlendioxid, Stickstoff, oder dergleichen umfassen.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hülle zumindest teilweise durchsichtig ausgebildet ist. Vorzugsweise weist die Hülle einen - vorzugsweise transparenten - Kunststoff auf oder besteht aus einem solchen Kunststoff. Somit ist eine optische Kontrolle durch die Hülle hindurch möglich. Außerdem eignet sich ein derartiger Reinraum besonders gut als Einwegreinraum, welcher nach Verwendung, also nach der Befüllung des Medikamentenbehälters mit dem Wirkstoff und/oder nach Verschließen des Medikamentenbehälters, entsorgt werden kann, ohne dass die Kosten hoch sind. Vorzugsweise ist also der gesamte Reinraum oder ein Teil des Reinraums - insbesondere die Hülle, und/oder die Manipulationseinrichtung, und/oder der Wirkstoffanschlussbereich, und/oder die Verschließ einrichtung, und/oder die Fülleinrichtung, und/oder der Betätigungsanschlussbereich, und/oder der Luftanschluss - wegwerfbar ausgebildet und/oder nur zur einmaligen Verwendung vorgesehen.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hülle mindestens eine vorzugsweise manuell betätigbare Interventionseinrichtung, insbesondere einen Interventionshandschuh, aufweist. Vorzugsweise ist ein Teil der Hülle als Interventionseinrichtung ausgebildet. Dieser Teil der Hülle ist also zur insbesondere manuellen Intervention ausgebildet, wobei die Intervention in dem Inneren des Reinraums durchführbar ist. Somit sind manuelle Aktionen in dem Reinraum möglich, ohne den Reinraum zu öffnen.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Bereitstellungseinrichtung eine Antriebseinrichtung zuordenbar ist, wobei die Antriebseinrichtung, vorzugsweise über eine in der Hülle ausgebildete Durchführung, mit der Bereitstellungseinrichtung wirkverbindbar ist. Die Antriebseinrichtung ist vorzugsweise dazu eingerichtet, die Bereitstellungseinrichtung zu einer Rotation und/oder geradlinig, insbesondere linear, anzutreiben. Insbesondere ist die Antriebseinrichtung derart mit der Bereitstellungseinrichtung wirkverbindbar, dass der mindestens eine Medikamentenbehälter und/oder der mindestens eine Verschluss um eine Drehachse der Antriebseinrichtung und/oder der Bereitstellungseinrichtung drehbar, insbesondere schwenkbar, und/oder insbesondere linear verschiebbar, und/oder höhenverlagerbar ist. Vorzugsweise ist die Bereitstellungseinrichtung mit einer Antriebseinrichtung derart wirkverbindbar, insbesondere wirkverbunden, dass die Aufnahmeeinrichtung und/oder die Tragelemente der Bereitstellungseinrichtung vorzugsweise unabhängig voneinander mittels der Antriebseinrichtung rotierbar, hebbar und/oder absenkbar sind. Dazu weist die Antriebseinrichtung vorzugsweise eine Welle, insbesondere eine Mehrfachwelle, ganz besonders eine Hohlwelle, und einen Motor, insbesondere einen Servomotor, auf. Mittels eines solchen Reinraums ist die Befüllung von Medikamentenbehältern weiter automatisiert und damit schnell und kostengünstig durchführbar. Vorzugsweise ist die Durchführung luftdicht und steril abgedichtet ausgebildet, sodass die außerhalb des Reinraums angeordnete Antriebseinrichtung steril gedichtet mit der Bereitstellungseinrichtung verbunden werden kann. Es ist insbesondere möglich, dass die Antriebseinrichtung separat von dem Reinraum handhabbar ist, wobei sie besonders bevorzugt in einen Labortisch integriert sein kann, der zur Verwendung mit dem Reinraum vorgesehen ist. Es ist aber auch möglich, dass die Antriebseinrichtung in dem Reinraum angeordnet ist. Die Antriebseinrichtung kann dabei energieautark ausgebildet sein und einen ebenfalls in dem Reinraum angeordneten Energiespeicher, insbesondere einen Akkumulator aufweisen, sodass zur Betätigung der Antrieb seinrichtung und damit auch der Bereitstellungseinrichtung keine Wirkverbindung nach außen nötig ist. Es ist aber auch möglich, dass die in dem Reinraum angeordnete Antriebseinrichtung über eine steril und luftdicht abgedichtete Durchführung mit Energie versorgt wird. Beispielsweise kann die Antriebseinrichtung als Elektromotor ausgebildet sein, der dann insbesondere über eine sterile und luftdicht abgeschlossene elektrische Durchführung mit elektrischer Leistung zum Antreiben der Bereitstellungseinrichtung versorgt werden kann.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hülle an ihrer Außenseite mindestens ein Befestigungselement und/oder in ihrem Inneren wenigstens ein Aufspannelement, insbesondere eine aufklappbare, innere Stützeinrichtung, zum Aufspannen der Hülle aufweist. Mittels eines derartigen Befestigungselements und/oder eines derartigen Aufspannelements wird der Reinraum insbesondere in seinem zweiten Funktionszustand gehalten. Somit ist die Befüllung des Medikamentenbehälters besonders effizient möglich. Außerdem sind so die Verlagerung der Fülleinrichtung und/oder die Verlagerung der Verschließ eirichtung möglich. Insbesondere kann der Reinraum mittels derartiger Befestigungselemente und/oder Aufspannelemente auch dann in seinem zweiten, expandierten Funktionszustand gehalten werden, wenn in dem Inneren des Reinraums kein Überdruck herrscht. Insbesondere kann in dem Inneren des Reinraums sogar ein Unterdruck ausgebildet werden, wenn die Hülle durch äußere Befestigungselemente und/oder innere Aufspannelemente in ihrer expandierten Form des zweiten Funktionszustands gehalten wird. Auf diese Weise kann dann ein Austreten von Gefahrstoffen, insbesondere von infektiösem Material, aus dem Reinraum in die äußere Umgebung des Reinraums besonders wirksam verhindert werden.

Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Verfahren zur Herstellung eines transportablen Reinraums, insbesondere gemäß einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele, geschaffen wird. Gemäß diesem Verfahren wird - vorzugsweise in einer Umgebung mit einer laminaren Luftströmung und/oder mit Reinheitsklasse A, B oder C gemäß der EU-GMP-Klassifikation in der an dem den Zeitrang der vorliegenden Anmeldung bestimmenden Tag geltenden Fassung wenigstens ein flexibles Hüllenelement bereitgestellt, und ein Wirkstoffanschlussbereich wird an dem Hüllenelement angeordnet. Außerdem wird mindestens ein Betätigungsanschlussbereich, insbesondere ein Roboteranschlussbereich, an dem Hüllenelement angeordnet. Zusätzlich werden mindestens ein Medikamentenbehälter, eine eine Fülleinrichtung aufweisende Manipulationseinrichtung und vorzugsweise mindestens ein Verschluss für den mindestens einen Medikamentenbehälter auf dem flexiblen Hüllenelement angeordnet und mit dem wenigstens einen flexiblen Hüllenelement luftdicht umschlossen, sodass eine luftdichte, sterile Hülle ausgebildet wird. Durch das luftdichte Umschließen wird ein Innenraum der Hülle gebildet und von einer äußeren Umgebung luftdicht getrennt. Vorzugsweise wird der Wirkstoffanschlussbereich in dem Hüllenelement ausgebildet oder mit dem Hüllenelement verbunden. Alternativ oder zusätzlich wird ein Luftanschluss, insbesondere ein Sterilluftanschluss, an dem Hüllenelement angeordnet, insbesondere in dem Hüllenelement ausgebildet oder mit dem Hüllenelement verbunden. Außerdem wird bevorzugt eine Durchführung in dem Hüllenelement ausgebildet, durch welche eine dem Reinraum zuordenbare, mit einer in dem Reinraum angeordneten Bereitstellungseinrichtung wirkverbindbare Antriebseinrichtung durchgeführt werden kann. Weiter bevorzugt wird die Bereitstellungseinrichtung vor dem luftdichten Umschließen mit der Hülle in den Reinraum eingebracht. Außerdem ist bevorzugt mindestens ein Befestigungselement in oder an der Hülle vorgesehen. Mittels eines derartigen Verfahrens ist ein transportabler Reinraum besonders kostengünstig und effizient herstellbar. Aufgrund des luftdichten Umschließens ist außerdem die Kontaminationsgefahr des Reinraums verringert, insbesondere wenn der Reinraum in einer nicht sterilen Umgebung transportiert, gelagert oder verwendet wird. Unter einer nicht sterilen Umgebung wird hier insbesondere ein Bereich verstanden, der eine geringere Reinheit, insbesondere also eine höhere Partikeldichte und/oder eine höhere Keimzahl, als das Innere des Reinraums aufweist. Ganz besonders wird darunter ein Bereich mit der Reinheitsklasse C oder D - gemäß der EU-GMP-Klassifikation in der an dem den Zeitrang der vorliegenden Anmeldung bestimmenden Tag geltenden Fassung - und/oder eine unreine Umgebung verstanden.

Vorzugsweise ist das wenigstens eine Hüllenelement gemäß einem Schnittmuster so zugeschnitten, dass sich beim Verbinden des mindestens einen Hüllenelements an dazu vorgesehenen Nahtbereichen die vorgesehene dreidimensionale Geometrie für den Reinraum ergibt. Es ist möglich, dass die Hülle des Reinraums aus einem einzigen Hüllenelement hergestellt wird, welches zum luftdichten Umschließen der in dem Reinraum angeordneten Komponenten an hierfür vorgesehenen Nahtstellen dicht verbunden wird. Es ist aber auch möglich, dass die Hülle aus einer Mehrzahl von Hüllenelementen gebildet wird, die dann in entsprechender Weise miteinander dicht verbunden werden. Insbesondere wird das wenigstens eine Hüllenelement bevorzugt zunächst flach ausgebreitet, sodass die in dem Reinraum anzuordnenden Komponenten auf dem Hüllenelement angeordnet werden können. Danach wird das mindestens eine Hüllenelement derart verformt, insbesondere zusammengelegt, dass die miteinander zu verbindenden Nachtstellen in Überdeckung oder Anlage aneinander gebracht werden, wonach das wenigstens eine Hüllenelement an den vorgesehenen Nahtstellen luftdicht und steril verbunden wird. Auf diese Weise wird die geschlossene Hülle für den Reinraum hergestellt. Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass der Innenraum der Hülle mit einem Unterdruck, vorzugsweise mit einem Vakuum, derart beaufschlagt wird, dass die Hülle kollabiert. Ein derartiges Verfahren hat den Vorteil, dass ein transportabler Reinraum mit einem besonders geringen Volumen geschaffen wird. Dieser Reinraum benötigt besonders wenig Lagerraum, und die Kosten für die Lagerung sind reduziert. Insbesondere ist es so möglich und wirtschaftlich, eine Vielzahl von solchen transportablen Reinräumen auf Vorrat zu produzieren und zu lagern, sodass sie zu einem späteren Zeitpunkt - wenn die Nachfrage nach derartigen transportablen Reinräumen hoch ist - aus dem Lagerraum entnommen und die Medikamentenbehälter befüllt werden können.

Gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass der Reinraum mittels Heißdampf und/oder Schutzgas und/oder elektromagnetischer Strahlung, insbesondere Gammastrahlung, und/oder Teilchenstrahlung, insbesondere Elektronenstrahlung, sterilisiert wird. Somit ist ein besonders sicherer Reinraum geschaffen, und die Kontaminationsgefahr des Reinraums ist reduziert. Insbesondere ist vorgesehen, den Reinraum in einer nicht sterilen Umgebung zu lagern, wobei die Sterilität oder die Reinheit des Reinraums nicht gefährdet wird.

Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Verfahren zur Befüllung eines Medikamentenbehälters in einem transportablen Reinraum gemäß einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele geschaffen wird. Gemäß diesem Verfahren wird die Hülle des Reinraums bevorzugt mittels einer internen Tragstruktur und/oder einer äußeren Tragstruktur und/oder eines in das Innere des Reinraums eingeleiteten, unter Druck stehenden, vorzugsweise gasförmigen Mediums in eine expandierte Position verbracht. Auch wird mindestens eine Wirkstoffversorgung an den Wirkstoffanschlussbereich angeschlossen. Weiterhin wird eine Betätigungseinrichtung, insbesondere ein Roboter, an den Betätigungsanschlussbereich, insbesondere den Roboteranschlussbereich, angeschlossen. Außerdem wird vorzugsweise die Fülleinrichtung mit dem Wirkstoffanschlussbereich gekoppelt - so sie nicht bereits mit diesem gekoppelt ist -, und der Wirkstoffanschlussbereich wird geöffnet. Die Fülleinrichtung und/oder der Medikamentenbehälter werden vorzugsweise relativ zueinander in einer zur Befüllung des Medikamentenbehälters geeigneten Position, vorzugsweise mittels der Manipulationseinrichtung und/oder der Bereitstellungseinrichtung, angeordnet. Durch Betätigen der Fülleinrichtung wird ein Wirkstoff in den Medikamentenbehälter eingebracht. Weiterhin umfasst das Verfahren das Öffnen des Reinraums durch Auftrennen der Hülle, und das Entnehmen des mindestens einen zumindest teilweise befüllten Medikamentenbehälters. Mittels eines derartigen Verfahrens ist das Befüllen eines Medikamentenbehälters besonders sicher. Außerdem sind die Kosten des Befüllens mittels eines derartigen Verfahrens reduziert.

Vorzugsweise ist der Reinraum während der Befüllung in einer reinen Umgebung angeordnet, wobei die reine Umgebung vorzugsweise eine geringere Reinheitsklasse, ganz besonders Reinheitsklasse B, C oder D, aufweist als der Innenraum des Reinraums. Die reine Umgebung ist vorzugsweise als stationärer Reinraum ausgebildet, welcher die Betätigungseinrichtung, eine Antriebseinrichtung, eine Wirkstoffversorgung und/oder eine Luftversorgung, insbesondere Sterilluftversorgung, für den Reinraum bereitstellt. Hierdurch ist ein zusätzlicher Sicherheitsmechanismus geschaffen, welcher bei einer Leckage des Reinraums sicherstellt, dass eine Verunreinigung des Reinraums zumindest reduziert, insbesondere vermieden wird. Zudem sind die Kosten gegenüber einer Befüllung in der reinen Umgebung ohne den Reinraum reduziert.

Alternativ ist der Reinraum während der Befüllung in einer unreinen Umgebung angeordnet, wobei die Kosten besonders niedrig sind und das Verfahren flexibel durchführbar ist. Durch den Reinraum und die luftdichte Umschließung mit der Hülle ist auch in der unreinen Umgebung die Sicherheit bei der Befüllung sichergestellt.

Vorzugsweise wird die Fülleinrichtung derart mit dem Wirkstoffanschlussbereich gekoppelt, dass die Fülleinrichtung mit der Wirkstoffversorgung insbesondere zur automatisierten Befüllung des Medikamentenbehälters strömungstechnisch verbunden ist. Das Auftrennen der Hülle geschieht vorzugsweise mittels eines zerstörenden Schritts, besonders bevorzugt wird die Hülle aufgeschnitten. Bevorzugt werden nach dem Auftrennen der Hülle die wegwerfbaren Teile des Reinraums entsorgt. Besonders bevorzugt wird die Hülle, mit dem Luftanschlussbereich und/oder dem Wirkstoffanschluss verbundene Schläuche, zur Einmalverwendung vorgesehene Teile der Fülleinrichtung, insbesondere eine Füllnadel, der Luftanschlussbereich und/oder der Wirkstoffanschlussbereich entsorgt. Vorzugsweise wird der Reinraum nach der Befüllung des zumindest einen Medikamentenbehälters und vor dem Öffnen in eine sterile Umgebung gebracht, um dort vorzugsweise nach Sterilisierung aufgetrennt zu werden und die Medikamentenbehälter manuell zu verschließen. Somit ist die Sicherheit des Verfahrens weiter erhöht. Außerdem sind die Kosten des Verfahrens verringert, insbesondere da Teile des Verfahrens in einer nicht sterilen Umgebung durchgeführt werden können, wobei die Kontaminationsgefahr nicht erhöht ist. Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass der mindestens eine Medikamentenbehälter mit einem Verschluss, insbesondere einem Stopfen, verschlossen wird, bevor die Hülle des Reinraums aufgetrennt wird. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Verschluss mittels der Verschließ einrichtung der Manipulationseinrichtung in den Medikamentenbehälter eingeführt oder auf den Medikamentenbehälter aufgebracht wird. Somit ist die Kontaminationsgefahr des Medikamentenbehälters reduziert. Außerdem kann der Reinraum während des gesamten Verfahrens insbesondere ohne erhöhte Kontaminationsgefahr in der nicht sterilen Umgebung angeordnet sein, sodass die Kosten des Verfahrens niedrig sind.

Gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass eine Luftversorgung, vorzugsweise eine sterile Luftversorgung an einen Luftanschlussbereich, vorzugsweise einen Sterilluftanschlussbereich, des Reinraums angeschlossen wird, wobei der Luftanschlussbereich vorzugsweise geöffnet wird. Weiter bevorzugt wird mittels eines Luftfilters in der Luftversorgung und/oder in dem Luftanschlussbereich und/oder in einem Verbindungselement, insbesondere einem externen und/oder internen Luftschlauch, zwischen Luftversorgung und Luftanschlussbereich die Luft gefiltert. Besonders bevorzugt wird mittels der Luftversorgung ein leichter Überdruck erzeugt. Somit ist die Kontaminationsgefahr des Reinraums verringert. Alternativ ist vorgesehen, dass mittels der Luftversorgung ein leichter Unterdruck in dem Reinraum erzeugt wird, sodass die Sicherheit des Reinraums erhöht, indem das Ausdringen von gefährlichen Substanzen aus dem Reinraum verhindert ist.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Dichtheit, ein Druck und/oder eine Reinheit, vorzugsweise eine Partikeldichte und/oder eine Keimzahl und/oder eine Partikelgrößenverteilung, des Reinraums überwacht werden. Somit ist die Sicherheit des Reinraums weiter erhöht, indem ein Leck des Reinraums, insbesondere in der Hülle des Reinraums, welches die Reinheit des Reinraums oder die Sicherheit der Umgebung des Reinraums gefährdet, auf einfache Weise feststellbar ist.

Die Beschreibungen des Reinraums, des Verfahrens zur Herstellung und des Verfahrens zur Befüllung sind komplementär zueinander zu verstehen. Insbesondere sind Merkmale des Reinraums, die explizit oder implizit in Zusammenhang mit dem Verfahren zur Herstellung und/oder dem Verfahren zur Befüllung beschrieben wurden, bevorzugt einzeln oder miteinander kombiniert Merkmale des Reinraums. Bevorzugt ist der Reinraum ausgebildet zur Durchführung wenigstens eines der in Zusammenhang mit den Verfahren beschriebenen Verfahrensschritte. Verfahrensschritte, die explizit oder implizit in Zusammenhang mit dem Reinraum beschrieben wurden, sind bevorzugt einzeln oder in Kombination miteinander Schritte einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung und/oder des Verfahrens zur Befüllung. Insbesondere ist im Rahmen des Verfahrens zur Herstellung und/oder des Verfahrens zur Befüllung bevorzugt wenigstens ein Schritt vorgesehen, der sich aus wenigstens einem Merkmal des Reinraums ergibt. Insgesamt zeigt sich, dass mit dem hier dargestellten transportablen Reinraum, dem Verfahren zur Befüllung eines Medikamentenbehälters in einem solchen transportablen Reinraum und dem Verfahren zur Herstellung eines solchen transportablen Reinraums Mittel geschaffen sind, um zumindest einen Medikamentenbehälter, insbesondere eine kleine Anzahl von Medikamentenbehältern, kostengünstig zu befüllen. Außerdem kann die Befüllung mittels eines solchen Reinraums und/oder dem Verfahren zur Befüllung besonders schnell durchgeführt werden, da der Reinraum - mittels des Herstellungsverfahrens - auf Vorrat produziert, sowie kompakt und kostengünstig gelagert werden kann.

Ein solcher transportabler Reinraum kann beispielsweise direkt in einer Klinik, einem Krankenhaus, einer Krankenstation oder dergleichen verwendet werden, um - insbesondere zu individualmedizinischen Zwecken - kleinere Mengen an medizinischen Wirk- und/oder Hilfsstoffen steril abzufüllen, wobei solche Einrichtungen wie Kliniken, Krankenhäuser, Krankenstationen oder dergleichen häufig keine eigenen Reinräume aufweisen, welche einer für die Befüllung von Medikamentenbehältern vorgeschriebene Reinheitsklassifikation mit der hierfür erforderlichen Sterilität genügen. Der transportable Reinraum kann hingegen diese Sterilität in seinem Inneren aufweisen, wobei er in eine weniger sterile Umgebung eingebracht und dort verwendet werden kann, um Medikamentenbehälter steril zu befüllen. Erst wenn die Medikamentenbehälter in dem Reinraum verschlossen sind, werden sie aus diesem entnommen, sodass keine Kontaminationsgefahr besteht. Der transportable Reinraum kann beispielsweise auch in Krisengebieten eingesetzt werden, beispielsweise um Gegenmittel gegen Krankheitserreger, chemische und/oder biologische Kampfstoffe oder dergleichen rasch und auch in an sich nicht sterilen Umgebungen steril bereitstellen zu können. Auch können auf diese Weise Impfstoffe schnell und steril auch in nicht sterilen Umgebungen abgefüllt werden. Insgesamt ist es mit dem hier vorgeschlagenen transportablen Reinraum möglich, unter Umgebungsbedingungen, die eine für die Abfüllung von medizinischen Wirk- und/oder Hilfsstoffen vorgeschriebene Sterilität nicht erfüllen, jedenfalls kleine Mengen von Medikamentenbehältern mit der erforderlichen Sterilität zu befüllen und steril zu verschließen, bevor sie dann aus dem Reinraum in die nicht sterile oder zumindest weniger sterile Umgebung ausgebracht werden.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische Querschnittsansicht eines transportablen Reinraums gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die einzige Figur zeigt in einer Querschnittsansicht einen transportablen Reinraum 1, der von einer Hülle 3 luftdicht umschlossen wird. Die Hülle 3 ist zumindest teilweise flexibel ausgebildet. Vorzugsweise ist die Hülle 3 zu überwiegenden Teilen flexibel und bevorzugt durchsichtig ausgebildet.

Außerdem weist die Hülle 3 einen offenbaren Wirkstoffanschlussbereich 5 und einen Luftanschlussbereich 7 auf. In dem Reinraum 1 sind mehrere Medikamentenbehälter 9 angeordnet, von welchen hier der Übersicht halber nur einer mit einem Bezugszeichen versehen ist. Außerdem ist in dem Reinraum 1 eine Manipulationseinrichtung 11 angeordnet, welche eine Fülleinrichtung 13 und eine Verschließeinrichtung 15 aufweist. Die Fülleinrichtung 13 ist mit dem Wirkstoffanschlussbereich 5 gekoppelt, insbesondere mittels eines Schlauchs 17 strömungstechnisch mit diesem verbunden. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Fülleinrichtung 13 außerdem eine Füllnadel 19 auf, mittels der der Wirkstoff in die Medikamentenbehälter 9 eingebracht werden kann.

Die Verschließeinrichtung 15 ist als Stopfensetzstift 21 ausgebildet. Der Stopfensetzstift 21 weist eine in den Medikamentenbehälter 9 einführbare Hülse auf, welche zur Aufnahme eines elastisch komprimierbaren Verschlusses, insbesondere eines Stopfens eingerichtet ist. Die Verschließ einrichtung 15 weist außerdem eine Rückhaltevorrichtung für den in der Hülse aufgenommenen Stopfen auf. Nach Einführen der Hülse, welche den Stopfen aufgenommen hat, in den Medikamentenbehälter 9, wird der Stopfen in der Hülse nach oben hin von der Rückhaltevorrichtung gehalten. Mittels einer Relatiwerlagerung zwischen Hülse und Rückhaltevorrichtung kann der Stopfen aus der Hülse ausgebracht und in den Medikamentenbehälter 9 eingebracht werden, wo er sich aufgrund seiner Elastizität haftend festsetzt und den Medikamentenbehälter 9 verschließt. Während der Relatiwerlagerung zwischen Hülse und Rückhaltevorrichtung wird vorzugsweise die Rückhaltevorrichtung ortsfest zum Medikamentenbehälter 9 gehalten und die Hülse aus dem Medikamentenbehälter 9 herausgeführt, in Figur 1 also nach oben verlagert. Die Hülle 3 weist zudem einen Betätigungsanschlussbereich 23, insbesondere einen Roboteranschlussbereich, hier ganz besonders einen Roboterflansch, auf. Mittels einer externen Betätigungseinrichtung 25, hier insbesondere eines externen Roboters, welche von außen an den Betätigungsanschlussbereich 23 angeschlossen, insbesondere angeflanscht, ist, sind die Fülleinrichtung 13 sowie die Verschließeinrichtung 15 derart betätigbar, dass ein Wirkstofffluss durch die Fülleinrichtung 13 kontrolliert, insbesondere gestartet und gestoppt, und der Medikamentenbehälter 9 mittels der Verschließeinrichtung 15 verschlossen werden kann. Außerdem ist die Manipulationseinrichtung 11 zur Verlagerung der Fülleinrichtung 13 und der Verschließ einrichtung 15 eingerichtet. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Manipulationseinrichtung 11 mittels der Betätigungseinrichtung 25 verlagert, wobei die Fülleinrichtung 13 und die Verschließ einrichtung 15 hier ortsfest mit der Manipulationseinrichtung 11 verbunden sind, und wobei die Manipulationseinrichtung 11 ortsfest mit dem Betätigungsanschlussbereich 23 verbunden ist. Somit sind die Fülleinrichtung 13, die Verschließeinrichtung 15, die Manipulationseinrichtung 11 und der Betätigungsanschlussbereich 23 gemeinsam mittels der Betätigungseinrichtung 25 verlagerbar. Die Hülle 3 ist insbesondere in dem Bereich um den Betätigungsanschlussbereich 23 flexibel ausgebildet. Damit ist zumindest eine zur Befüllung und zum Verschließen des Medikamentenbehälters 9 notwendige Verlagerung der Fülleinrichtung 13 und der Verschließ einrichtung 15 gewährleistet.

Der Reinraum 1 weist außerdem eine Bereitstellungseinrichtung 27 auf, welche die Medikamentenbehälter 9 und eine Mehrzahl von den Medikamentenbehältern 9 zugeordneten Verschlüssen 29, von welchen hier nur einer mit einem Bezugszeichen versehen ist, bereitstellt. Die Verschlüsse 29, hier insbesondere Stopfen, sind in einer Verschlussmatrix 31, hier in einer Stopfenmatrix angeordnet, vorzugsweise vorpräpariert. Die Medikamentenbehälter 9 sind in einer Wanne 33 angeordnet, wobei eine Öffnung 35 des jeweiligen Medikamentenbehälters 9 dem jeweilig zugeordneten Verschluss 29 und/oder der Fülleinrichtung 13 zugewandt und/oder nach oben ausgerichtet ist. Die Bereitstellungseinrichtung 27 weist außerdem ein Tellersystem 37 auf. Die Wanne 33 mit den Medikamentenbehältern 9 ist auf einem unteren Teller 39 angeordnet, und die Verschlussmatrix 31 mit den darin angeordneten Verschlüssen 29 ist auf einem oberen Teller 41 angeordnet. Der obere Teller 41 und der untere Teller 39 sind unabhängig voneinander um eine vorzugsweise gemeinsame Achse A drehbar gelagert.

Der Bereitstellungseinrichtung 27 ist eine Antriebseinrichtung 43 zugeordnet, wobei die Antriebseinrichtung 43 des in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiels als Servoantrieb ausgebildet ist. Die Antriebseinrichtung 43 ist mittels einer Hohlwelle 45 mit der Bereitstellungseinrichtung 27, insbesondere mit dem Tellersystem 37 der Bereitstellungseinrichtung 27, wirkverbunden. Somit sind die beiden Teller 39, 41 der Bereitstellungseinrichtung 27, also der untere Teller 39 und der obere Teller 41, unabhängig voneinander mittels der Hohlwelle 45 und einer darin gelagerten weiteren Welle um die Achse A drehbar. Zudem ist die Antriebseinrichtung 43 vorzugsweise eingerichtet, die Teller 39, 41 das Tellersystems 37 unabhängig voneinander anzuheben und abzusenken.

Der obere Teller 41 weist vorzugsweise für jede Verschlussmatrix 31 eine oder insgesamt genau eine - in Umfangsrichtung gesehen - von der Verschlussmatrix 31 beabstandete Leermatrix auf, die beispielsweise um 90° oder um 180° des Umfangs des oberen Tellers 41 gesehen von der Verschlussmatrix 31 beabstandet angeordnet sein kann. Die Leermatrix zeichnet sich bevorzugt durch eine Anzahl von Öffnungen aus, in denen keine Stopfen angeordnet sind, und durch welche die Füllnadel 19 hindurchgreifen kann. Die Verschlüsse 29 und/oder die Öffnungen der Leermatrix sind bevorzugt exakt in einem Raster angeordnet, welches dem Raster entspricht, in welchem die Medikamentenbehältern 9 in der Wanne 33 angeordnet sind. Werden demnach die in diesem Raster angeordneten Verschlüssen 29 über den Medikamentenbehälter 9 positioniert, können die Verschlüsse 29 in einfacher Weise durch die Verschließeinrichtung 15 in die Medikamentenbehälter 9 verlagert werden.

Wird andererseits die Leermatrix mit dem entsprechenden Raster von Öffnungen über den Medikamentenbehältern 9 angeordnet, kann die Füllnadel 19 durch die Öffnungen hindurchgreifen und die Medikamentenbehälter 9 mit dem Wirkstoff befüllen. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass anstelle einer Leermatrix eine große Öffnung, die insbesondere in etwa der fiächenmäßigen Ausdehnung der Wanne 33 entspricht, in dem oberen Teller 41 angeordnet ist, oder dass der Teller 41 in geeigneter Weise zur Befüllung der Medikamentenbehälter 9 ausgespart ist. Die Hülle 3 des Reinraums 1 weist außerdem eine manuell betätigbare Interventionseinrichtung 47, hier insbesondere einen Interventionshandschuh, auf. Mittels dieser Interventionseinrichtung 47 ist es möglich, manuell in ein Befüllungsverfahren einzugreifen und/oder die Manipulationseinrichtung 11 und die Bereitstellungseinrichtung 27 vorbereitend auf das Befüllungsverfahren einzurichten. Die Hülle 3 weist an ihrer Außenseite mehrere Befestigungselemente 49, hier insbesondere sechs Befestigungselemente 49, zum Aufspannen der Hülle 3 auf. Die Befestigungselemente 49 in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind als Ösen 51 ausgebildet, welche mit an einem Tisch 53 oder an einer externen, hier nicht dargestellten Tragstruktur befestigten Haken 55 zusammenwirken, um die Hülle 3 aufzuspannen. Der Übersicht halber sind in Figur 1 jeweils nur ein Befestigungselement 49, eine Öse 51 und ein Haken 55 mit einem Bezugszeichen versehen.

Alternativ oder zusätzlich kann der Reinraum 1 auch eine innere, in der Hülle 3 angeordnete Tragstruktur aufweisen, mittels welcher er in den in der Figur dargestellten, expandierten Funktionszustand gebracht und in diesem Zustand gehalten werden kann, wobei dieser expandierte Funktionszustand auch als zweiter Funktionszustand bezeichnet wird. Über den Luftanschlussbereich 7 kann der Reinraum 1 evakuiert werden, sodass die Hülle 3 einen ersten, kollabierten Funktionszustand aufweist. In diesem umschließt die Hülle 3 demnach ein kleineres Volumen als in dem zweiten Funktionszustand. Über den Luftanschlussbereich kann auch ein Gas, insbesondere Sterilluft, in die Hülle 3 eingebracht werden, um diese aus dem ersten Funktionszustand in den expandierten zweiten Funktionszustand zu bringen. Die Hülle 3 kann in dem zweiten Funktionszustand relativ zu einem Äußeren unter Überdruck oder auch unter Unterdruck gehalten werden.

Der Reinraum 1 wird bevorzugt hergestellt, indem wenigstens ein flexibles Hüllenelement bereitgestellt wird. Sodann wird der mindestens eine Wirkstoffanschlussbereich 5 an dem Hüllenelement angeordnet, und es wird der mindestens eine Betätigungsanschlussbereich 23, insbesondere Roboteranschlussbereich, an dem Hüllenelement angeordnet. Wenigstens ein Medikamentenbehälter, insbesondere eine Mehrzahl von Medikamentenbehältern 9, die Manipulationseinrichtung 11 mit der Fülleinrichtung 13 und vorzugsweise wenigstens ein Verschluss 29 für den wenigstens einen Medikamentenbehälter 9 werden auf dem wenigstens einen Hüllenelement angeordnet. Anschließend werden der wenigstens eine Medikamentenbehälter 9, die Manipulationseinrichtung 11, die Fülleinrichtung 13 und vorzugsweise der Verschluss 29 mit dem wenigstens einen Hüllenelement luftdicht umschlossen, sodass die Hülle 3 ausgebildet wird, welche den Medikamentenbehälter 9, die Manipulationseinrichtung 11, die Fülleinrichtung 13 und vorzugsweise den wenigstens einen Verschluss 29 luftdicht umschließt. Der Reinraum 1 wird vorzugsweise mittels Heißdampf, einem Schutzgas, elektromagnetischer Strahlung, und/oder Teilchenstrahlung, insbesondere Elektronenstrahlung, sterilisiert.

Der Medikamentenbehälter 9 wird in dem Reinraum 1 befüllt, indem bevorzugt zunächst die Hülle 3 in ihre expandierte Position gebracht wird, wobei wenigstens eine Wirkstoffversorgung an den Wirkstoffanschlussbereich 5 angeschlossen wird, und wobei die Betätigungseinrichtung 25, insbesondere der Roboter, an den Betätigungsanschlussbereich 23, insbesondere den Roboteranschlussbereich, angeschlossen wird. Falls die Fülleinrichtung 13 nicht ohnehin bereits mit dem Wirkstoffanschlussbereich 5 gekoppelt ist, wird sie nun mit diesem gekoppelt. Der Wirkstoffanschlussbereich wird anschließend geöffnet, und wenigstens ein Wirkstoff wird in den Medikamentenbehälter 9 durch Betätigen der Fülleinrichtung 13 eingebracht. Vorzugsweise wird der Medikamentenbehälter 9 anschließend mit einem Verschluss 29 verschlossen. Sind die Medikamentenbehälter 9 befüllt und verschlossen, wird der Reinraum 1 durch Auftrennen der Hülle 3 geöffnet, und der wenigstens eine befüllte Medikamentenbehälter 9 wird entnommen.

An den Luftanschlussbereich 7 wird bevorzugt eine Luftversorgung, insbesondere eine Sterilluftversorgung, angeschlossen. Insgesamt zeigt sich, dass mit dem hier dargestellten transportablen Reinraum 1 zumindest ein, insbesondere mehrere Medikamentenbehälter 9 besonders effektiv und kostengünstig mit einem Wirkstoff befüllt werden kann/können. Auch ist die Lagerung derartiger Reinräume 1 kostengünstig und platzsparend, insbesondere wenn sie sich in ihrem ersten Funktionszustand befinden. Außerdem ist die Kontaminationsgefahr des Reinraums 1 reduziert. Mit dem hier vorgeschlagenen Reinraum 1 können Medikamentenbehälter 9 auch in einer Umgebung befüllt werden, die ansonsten eine zu geringe Sterilität zum Befüllen von Medikamentenbehälter 9 aufweist. Der Reinraum 1 kann insbesondere zur Herstellung von Kleindosen an Wirkstoffen, beispielsweise für die Individualmedizin, genutzt werden, ist jedoch auch beispielsweise in Krisenregionen für die schnelle lokale Bereitstellung von Wirkstoffen, beispielsweise Gegenmitteln oder Impfstoffen, einsetzbar.