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Patent Searching and Data


Title:
TROCHANTER RETENTION PLATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/019511
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an implant for refixation of the greater trochanter (9) on which an osteotomy has been performed or which is fractured. The implant comprises a plate (1) that can be fixed on the proximal femur, and a device (20) that can hold the greater trochanter (9) with a form fit or force fit on the femur (2). This holding device (20) preferably has bendable prongs (16, 17) located at a distance from each other, the first end portion of these prongs (16, 17) being attached to the upper edge (37) of the base plate (1). The holding device (20) also has flexible, elongate members (21, 22), each of which is attached at one end to the free end portion (19) of the respective prong (16, 17). The other, free end portions (142) of the longitudinal members (21, 22) are secured laterally on the base plate (1) after these longitudinal members (21, 22) have crossed the medial aspect of the greater trochanter. This results in a tensioning band construction with at least two restraints based on a plate fixed securely on the proximal lateral femur.

Inventors:
LORENZ KAI-UWE (CH)
DURST HEIKO (CH)
Application Number:
PCT/CH2007/000344
Publication Date:
February 21, 2008
Filing Date:
July 16, 2007
Export Citation:
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Assignee:
LORENZ KAI-UWE (CH)
DURST HEIKO (CH)
International Classes:
A61B17/80; A61B17/74; A61B17/82; A61B17/84
Foreign References:
US20040097942A12004-05-20
EP0847730A11998-06-17
US20060058795A12006-03-16
US5702399A1997-12-30
DE10226074A12003-01-16
Attorney, Agent or Firm:
RENTSCH & PARTNER (Postfach 2441, Zürich, CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Trochanter-Zügelplatte für die Refixation des Osteotom ierten oder frakturierten Tro- chanter major (9), dadurch gekennzeichnet, dass eine am proximalen Femur (2) fixierbare Basisplatte (1 , 100, 102, 105, 109, 1 14, 120) vorgesehen ist, welche kraft- schlüssig am Femur (2) gehalten wird und als Basis einer über den Trochanter major

(9) verlaufenden Zuggurtungskonstruktion dient, die mindestens einen, vorzugsweise zwei, Zügel (41 , 42) umfasst und den Osteotom ierten oder frakturierten Trochanter major form- und/oder kraftschlüssig am Femur (2) refixieren kann.

2. Trochanter-Zügelplatte nach Patentanspruch I 1 dadurch gekennzeichnet, dass an der Basisplatte (I 1 100, 102, 105, 109, 1 14, 120) proximal zwei Zinken (16, 17, 1 16,

1 17, 121 , 122) angeordnet sind, wobei die Zinken (16, 17, 116, 117, 121 , 122) mit daran angreifenden flexiblen, länglichen Gliedern (21, 22) die Zügel (41 , 42) der geschlossenen Zuggurtungskonstruktion bilden.

3. Trochanter-Zügelplatte nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (1 , 100, 102, 105, 109, 1 14, 120) vorzugsweise starr, die Zinken (16,

17, 116, 117, 121 , 122) vorzugsweise biegsam und die flexiblen, länglichen Glieder (21 , 22) vorzugsweise als Kabelseile oder Bänder ausgebildet sind.

4. Trochanter-Zügelplatte nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinken ((16, 17, 1 16, 1 17, 121 , 122) beabstandet voneinander mit einer ersten Endpartie an der Basisplatte (1 , 100, 102, 105, 109, 114, 120) angeschlossen sind und dass eine zumindest eine andere, freie Endpartie der jeweiligen Zinken (16, 17, 1 16, 117, 121 , 122) mit einem biegsamen, länglichen Glied (21 , 22) in Wirkverbindung steht.

5. Trochanter-Zügelplatte nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die flexiblen, länglichen Glieder (21 , 22) mit einer ersten Endpartie an der Basisplatte (I 1 100, 102, 105, 109, 1 14, 120), im Bereich der ersten Endpartie oder im Bereich der anderen, freien Endpartie des jeweiligen Zinkens (16, 17, 1 16, 1 17, 121 , 122) eine- rends angeschlossen sind und dass eine andere freie Endpartie (142) der flexiblen, länglichen Glieder (21 , 22), zur Basisplatte (1 , 100, 102, 105, 109, 114, 120) zurück läuft und dort fixiert ist.

6. Trochanter-Zügelplatte nach einem der Patentansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mittels Zug an den flexiblen, länglichen Gliedern (21 , 22) die freien Endpartien der Zinken (16, 17, 1 16, 117, 121 , 122) verblockbar sind, was die intrinsische Stabilität der Zuggurtungskonstruktion erhöht.

7. Trochanter-Zügelplatte nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (1, 100, 102, 105, 109, 1 14, 120) lateral am proximalen Femur fixierbar ist, die freien Endpartien der Zinken (16, 17, 1 16, 1 17, 121 , 122) medial des Tro- chanter major verblockbar sind und die flexiblen, länglichen Glieder (21, 22) zur Basisplatte (1 , 100, 102, 105, 109, 1 14, 120) zurück laufen, vorzugsweise nachdem sich diese mindestens über der Fossa trochanterica (15) und besonders bevorzugt nochmals unterhalb des Trochanter minor gekreuzt haben.

8. Trochanter-Zügelplatte nach einem der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Basisplatte (1) einen unteren, distalen Abschnitt (3) und einen oberen, proximalen Abschnitt (4) aufweist, der wiederum einen flächenhaften Hauptteil (5) und sich beabstandet voneinander daran angeordnete Schenkel (6,7) umfasst, die sich nach proximal erstrecken, so dass die vorgenannten Anteile des proximalen Abschnitts (4) das Tuberculum innominatum umschliessen, wobei die Schenkel (6,7) vor-

zugsweise an ihrem proximalen Ende über einen Steg (13, 123) miteinander verbunden sind.

9. Verfahren zur operativen Refixation des osteotomierten oder frakturierten Trochanter major mit einer Trochanter-Zügelplatte gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das osteotomierte/frakturierte Trochanter major (9)

Fragment korrekt positioniert wird, anschliessend der Plattenschaft der Basisplatte (I 1 100, 102, 105, 109, 114, 120) am proximalen Femur (2) und die Zuggur- tungskonstruktion über den Trochanter major (9) verlaufend positioniert wird, und in einem weiteren Schritt durch Zug an den flexiblen, länglichen Gliedern diese gebogen und die Endpartien der zwei Zinken (16, 17, 116, 117, 121, 122) gegeneinander verblockt werden, so dass der osteotomierten oder frakturierten Trochanter major form- und/oder kraftschlüssig am Femur (2) refixiert ist und anschliessend die flexiblen, länglichen Glieder mit ihren zweiten bzw. freien Endpartien (142) an der Basisplatte durch eine Klemmvorrichtung 30 befestigt werden.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die flexiblen, länglichen Glieder von den Zinken kommend über der Fossa trochanterica (15) kreuzen und von dort zur Basisplatte (1 ) gefühlt sind, wo ihre zweiten bzw. freien Endpartien durch eine Klemmvorrichtung (30) gehalten sind.

11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die flexiblen, längli- chen Glieder direkt nach Verlassen der Zinken über der Fossa trochanterica (15) kreuzen, von dort zum medialen Umfang des Trochantermassiv (Calcar femoris) geführt sind und sich dort nochmals überkreuzen und dann annähernd senkrecht zur Längsachse des Schaftes zurück zur Klemmvorrichtung der Basisplatte geführt sind.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 1 1 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Basisplatte (123) mit Quersteg von oben/proximal nach Einschneiden eines kurzen Anteils des Ursprungs des M. vastus lateralis unter diesen eingeschoben wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Basisplatte ohne Quersteg von distal des Ursprungs des M. vastus lateralis mit den oberen beiden Plattenzinken (1 15, 1 16) anterior und posterior des Muskelursprungs herumgeführt wird, ohne dass dieser abgetrennt werden muss.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur mi- nimal-invasiven Implantation ein Zielbügel an der Basisplatte lösbar befestigt wird.

Description:

Trochanter-Zügelplatte

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Implantat für die Refixation des Osteotom ierten oder frakturierten Trochanter major, eine so genannte Trochanter-Zügelplatte, und ein Verfahren zur operativen Refixation des Osteotom ierten oder frakturierten Trochanter major mit einer Trochanter-Zügelplatte.

Seit der breiten Einführung der Hüftendoprothetik in den 50-er und 60-er Jahren wurden verschiedene Zugangswege zum Hüftgelenk, unter anderem mit Osteotomie und anschlies- sender Refixation des Trochanter major entwickelt. Die Refixation dieses wichtigen Sehnenansatzes für den Musculus gluteus medius und Musculus gluteus minimus sowie verschiedener Aussenrotatoren sollte nach der Prothesen implantation anatomisch erfolgen. Ausserdem sollte die Refixation dieses wichtigen Sehnenansatzes der Zugkraft der Abduktoren, die unter Umständen das Dreifache des Körpergewichtes betragen können, stand halten. Zu die- sem Zweck wurden verschiedene Techniken entwickelt. Dazu zählen beispielsweise die Cerc- lage-Techniken, welche mit Drähten oder Kabelseilen arbeiten. Diese können durch zusätzliche Implantate ergänzt werden. Diese Konstruktionen erreichen Reposition und Kompression der vorhandenen Fragmente mittels Zugurtung/Cerclage über der Osteotomie- /Frakturstelle. Eine eigentliche Neutralisation des Abduktorenzugs erfolgt entweder über eine Art Hosenträger-Cerclage, welche am proximalen Femur fixiert ist, oder gar nicht. Die Implantate dienen der Fixierung der Drähte/Kabel am cranialen-lateralen Aspekt des Trochanter major. Eine direkte, stabile Fixierung der Implantate am proximalen Femur erfolgt nicht

Eine weitere Technik benutzt plattenförmige Implantate mit Zuggurtungsfunktion, welche am lateralen Aspekt des proximalen Femur mit Schrauben oder Cerclagen fixiert sind. Die Reposition und Fixation des Trochanter major erfolgt meist über zinkenartige Ausläufer der piattenförmigen Implantate, die entweder nur in den Trochanter einhaken oder die über den Trochanter bogenförmig auslaufen. Eine Fixierung im Trochanterbereich erfolgt entweder nur mit Zinken und mit Cerclagen um das Trochantermassiv oder mit Schrauben in das Tro- chanter-major-Fragment Die lateral liegenden piattenförmigen Implantate als ausschliessli- che Kraftaufnehmer erfordern ein stabiles, teilweise hochprofiles Design, um den Abdukto- renkräften standzuhalten. Die laterale Lage direkt über dem Tuberculum innominatum kann dann zur Irritation des Tractus iliotibialis führen, der über diesen Bereich gleiten muss. Ferner besteht die Gefahr des Aufbiegens der bogenförmigen Zinken bei grosseren Radien, bei einem Zinkenverlauf um das Trochanter-major-Fragment, oder des Einschneidens der teilweise scharfkantigen Zinken bei osteoporotischen Knochen. Eine andere Technik bedient sich Implantaten, die direkt am Prothesenkörper, am Marknagel oder an der dynamischen Hüft- schraube (DHS) fixiert sind. Viele der genannten Implantate haben in klinischen und/oder biomechanischen Studien keine ausreichende Stabilität gezeigt, oder viele der genannten Implantate wiesen ein Materialversagen im Verlauf der dynamischen Beanspruchung auf.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Implantat zur Refixation des osteo- tomierten oder frakturierten Trochanter major zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile der bekannten Implantate vermeidet.

Es ist zudem Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Implantieren eines Implantats für die Refixation des Osteotom ierten oder frakturierten Trochanter major zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet.

Diese Aufgaben werden gelöst durch eine Trochanter-Zügelplatte gemäss dem unabhängi-. gen Patentanspruch 1 und ein Verfahren gemäss dem unabhängigen Patentanspruch 9.

Trochanter-Zügel platten gemäss der vorliegenden Erfindung erlauben es die Abdukto- renkräfte zu neutralisieren, ohne in die Knochensubstanz des Trochanter major signifikant einzuschneiden. Dies ist insbesondere bei vorliegender Osteoporose von wesentlichem Vorteil.

Der Begriff Platte soll in der Beschreibung und den Ansprüchen zur vorliegenden Erfindung Platten im engeren Sinne, aber auch plattenähnliche Konstruktionen, zum Beispiel verstärkte Geflechte aus verschiedenen, geeigneten Materialien oder mehrteilige miteinander wirkverbundene Platten umfassen.

Geeignete Materialien für Platten, Schrauben, Bolzen, Kabel, Bänder des Implantats, respek- tive der Trochanter-Zügelplatte, gemäss der vorliegenden Erfindung sind vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe von Edelstahl, Edelstahllegierungen, Titan, Titanlegierungen, medizinischen Kunststoffen, Karbon, Kevlar, Composite-Werkstoffe und bioresorbable Werkstoffe. Letztere haben den Vorteil, dass ein operativer Eingriff zum Entfernen entfällt, weisen aber für viele Anwendungen nur eine ungenügende Stabilität auf. Verschiedene Kombination aus den vorgenannten Materialien sind möglich und vorteilhaft. So kann zum Beispiel durch die Auswahl verschiedener geeigneter Werkstoffe der distale Plattenschaft starr, der mindestens eine proximale Plattenzinken flexibel gestaltet sein.

Die Platte ist gemäss bevorzugter Ausführungsformen massiv gestaltet oder aus einem, gegebenenfalls verstärkten Geflecht gefertigt. Auch kann die Platte kombiniert aus massiven oder geflochtenen Anteilen bestehen, so dass wie bereits oben angeregt, Materialeigenschaften, wie zum Beispiel die Elastizität, lokal modifiziert sein können. Die Porosität des Plattenmaterials kann ebenfalls bereichsweise modifiziert werden, was ebenfalls eine Anpassung lokaler Eigenschaften wie zum Beispiel der Festigkeit und/oder der Elastizität erlaubt.

Nachstehend werden Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Frontansicht der, eine Basisplatte aufweisenden, Trochanter-Zügelplatte, welche am proximalen Femur einer linken Hüfte angebracht ist, wobei die Ba- sisplatte einen unteren Abschnitt aufweist;

Fig. 2 das Implantat gemäss Fig. 1 in einer Seitenansicht;

Fig. 3 das Implantat aus Fig. 1 bzw. 2 in einer Ansicht von dorso-medio-cranial;

Fig. 4 einen vereinfachten Ausschnitt aus dem unteren Abschnitt der Basisplatte aus Fig. 1 , welcher mittels Fixiervorrichtungen am Knochen fixiert ist;

Fig. 5 eine erste Ausführung der Fixiervorrichtung aus Fig. 4 in einer Seitenansicht;

Fig. 6 eine zweite Ausführung der Fixiervorrichtung in einer Seitenansicht;

Fig. 7 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Implantats, bei dem der untere Abschnitt der Basisplatte als langer schmaler Plattenschäft ausgebildet ist;

Fig. 8 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Implantats, bei dem der untere Abschnitt der Basisplatte als gegabelter Plattenschaft mit zwei parallelen voneinander beabstandeten Längsflügeln ausgebildet ist;

Fig. 9 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Implantats, bei dem der untere Abschnitt der Basisplatte als langer breiter Plattenschaft ausgebildet ist;

Fig. 10 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Implantats, bei dem die Basisplatte als langer schmaler Plattenschaft mit sechs senkrecht abstehenden Lateralflügeln ausgebildet ist;

Fig. 1 1 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Implantats, bei dem ein Quersteg des oberen Abschnitts der Basisplatte nicht ausgebildet ist;

Fig. 12a bis 12c eine schematische Darstellungen der Einführung eines Implantats gemäss Figur 1 1 von distal des Ursprungs des M. vastus lateralis;

Fig. 13a bis 13c eine schematische Darstellungen der Einführung eines Implantats gemäss Figur 7 von proximal nach Einschneiden eines kurzen Anteils des Ursprungs des M. vastus lateralis;

Fig. 14 a eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässes Implantats, bei dem der Klemmvorrichtung vorgeschaltete Führungsausläufer nicht ausgebildet sind;

Fig. 14b bis d das Implantat gemäss Fig. 14a in Ansichten von ventral, dorsal und proximal;

Fig. 14e und f das Implantat gemäss Fig. 14a in perspektivischen Ansichten von dorso- medial und ventro-lateral;

Fig. 15 eine Detailvergrösserung F des distalen Schaftendes des Implantats gemäss Fig. 14a in der Ansicht gemäss Fig. 14e;

Fig. 16 eine Detailvergrösserung D des proximalen Endbereichs des Implantats gemäss Fig. 14a in der Ansicht gemäss Fig. 14f;

Fig. 1 7 eine Detailvergrösserung E des proximalen Bereichs des Implantats gemäss Fig. 14a in der Ansicht gemäss Fig. 14e;

Fig. 18a und 18b Implantat gemäss Fig. 14a zusammen mit einer Klemmplatte gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in perspektivischen Explosions- ansichten von dorso-medial und dorso-lateral; und

Fig. 19 ein Implantat gemäss einer weiteren Ausführungsform in Wirkverbindung mit einer Impantationshilfe in Form eines Zielbügels mit einer Mehrzahl von Bohrhülsen verschiedener Durchmesser.

Die Trochanter-Zügelplatte, oben und im Folgenden auch kurz Implantat genannt, dient unter anderem zur anatomischen Reposition und stabilen Fixation des Trochanter major 9 an den proximalen Femur 2 nach Osteotomie oder Fraktur. Eine Osteotomie- bzw. Frakturebene des Trochantermajor-Fragments ist in Fig. 2 mit OF bezeichnet. Die gezeigte Ebene entspricht im Wesentlichen einer Standard-Osteotomie. Bein einer Ganz-Osteotomie würde die Osteotomie-Linie eine Ebene definieren, die bei annähernd gleichem proximalem Aus- gangspunkt weiter nach distal geführt wäre. Bei der so genannten „Extended Trochanteric Osteotomy" (ETO) ist die Osteotomie-Linie noch wesentlich weiter nach distal bis in den proximalen Femur geführt.

Die vorliegende Erfindung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel basierend auf einem Zuggurtungsprinzip mit zwei Zügeln realisiert, welches aus einer Kombination einer lateral liegenden Platte und medial liegenden Zügeln resultiert.

Das Implantat gemäss einer ersten Ausführungsform der Erfindung umfasst eine Basisplatte 1 (Fig. 1 und 2), welche im dargestellten Fall dem lateralen proximalen Femur 2 zugeordnet ist. Die Basisplatte 1 ist im Wesentlichen flach und sie kann somit unter dem Musculus

vastus lateralis und um das Tuberculum innominatum 10 gut angeordnet sein. Die Basisplatte 1 umfasst einen unteren, d.h. vom oberen Ende des Schenkelknochens 2 abgewandt liegenden Abschnitt 3 sowie einen oberen, d.h. zum oberen Ende des Schenkelknochens 2 näher liegenden Abschnitt 4.

Der obere Abschnitt 4 der Basisplatte 1 weist einen flächenhaften Hauptteil 5 auf, welcher länglich gewölbt ist. Die Längsachse dieser Wölbung fällt mit der Längsachse der Krümmung der Aussenfläche des Schenkelknochens 2 zusammen oder sie läuft zumindest parallel dazu. Der Verlauf der Wölbung dieses oberen Abschnitts 4 der Basisplatte 1 soll dem Verlauf der Wölbung der Oberfläche jenes Abschnittes des Schenkelknochens 2 entsprechen, welchem dieser Abschnitt 4 der Basisplatte 1 zugeordnet werden soll. Es versteht sich, dass der Radius der Krümmung dieses Abschnitts 4 der Basisplatte 1 entlang ihrer praktisch vertikal verlaufenden Längsachse veränderlich sein kann, je nach dem, wie sich die Krümmung der Oberfläche des Schenkelknochens 2 in seiner Längsrichtung ändert. Die Basisplatte 1 umfasst ferner zwei sich in einem Abstand voneinander befindliche schmale Schenkel 6 und 7, welche sich an den oberen Rand 39 des oberen Abschnittes 4 der Basisplatte 1 einerends anschliessen und von diesem Rand 37 abgehen. Diese Schenkel 6 und 7 sind mit dem oberen Abschnitt 4 der Basisplatte 1 einstückig und sie erstrecken sich vom oberen Abschnitt 4 der Basisplatte 1 aufwärts. Der jeweilige Schenkel 6 bzw. 7 liegt ventral bzw. dorsal vom Tuberculum innominatum 10. Die Schenkel 6 und 7 haben einen im Wesentlichen bogen- förmig verlaufenden Crundkörper 1 1 bzw. 12 und sie sind zueinander konvex angeordnet. Die Basisplatte 1 umfasst auch einen flächenhaften Steg 13, welcher über seinen unteren Rand an die oberen, freien Endpartien der Schenkel 6 und 7 angeschlossen ist. Der Steg 13 überbrückt diese Endpartien der Schenkel 6 und 7 und er verbindet sie miteinander mechanisch. Die beiden Schenkel 6 und 7 sind somit proximal des Tuberculum innominatum 10 mittels des Steges 1 3 miteinander verbunden.

Die obere Randpartie 39 des Grundkörpers 5 des oberen Plattenabschnitts 4 sowie die Innenkanten der Schenkel 6 und 7 und des Steges 13 begrenzen eine öffnung 14 in der Basisplatte I 1 welche einen praktisch ovalen Umriss hat. In dieser öffnung 14 kann das Tuber- culum innominatum 10 liegen, wenn das Implantat am Femur 2 angebracht ist. Die Schen- kel 6 und 7 umgehen somit das Tuberculum innominatum 10 1 so dass der Tractus iliotibialis problemlos und ungestört gleiten kann.

Der proximale Bereich 4 der Basisplatte 1 weist vier Langlöcher 351 , 352, 353 und 354 auf, durch welche Schrauben 36 hindurchgehen, mit deren Hilfe die Basisplatte 1 auf dem Knochen 2 befestigbar ist. Jeweils zwei dieser Langlöcher 351 und 353 bzw. 352 bzw. 354 sind in einem der Schenkel 6 bzw. 7 der Basisplatte 1 ausgeführt, und zwar in einem vertikalen Abstand voneinander. Das erste Langloch 351 bzw, 352 des jeweiligen Lochpaares liegt dort, wo der betreffenden Schenkel 6 bzw. 7 mit dem Steg 13 zusammentrifft. Das zweite Langloch 353 bzw. 354 des jeweiligen Lochpaares befindet sich etwa in der Mitte der Länge des betreffenden Schenkels 6 bzw. 7 der Basisplatte 1. Die Längsachse der Langlöcher 351 bis 354 ist caudal-medial ausgerichtet

Die Basisplatte 1 ist mit Hilfe von Schrauben 36 am proximalen Femur 8 befestigt, welche durch die Löcher 351 bis 354 hindurchgehen. Diese Schrauben 36 können bloss durch die Oberfläche des Knochens 2 hindurchgehen oder sie können so lang ausgeführt sein, dass sie durch das Trochanter-Fragment 9 hindurchgehen und dass der vordere Bereich 51 des Ge- windebolzens der Schraube 36 im proximalen Femur 8 eingeschraubt ist (Fig. 2). Falls eine solche Schraube 36 durch das Trochanter-Fragment 9 hindurchgeht, ohne dass das Gewinde des Schraubbolzens mit dem Material des Trochanter-Fragments 9 in Eingriff steht, so nennt man eine solche Schraube Zugschraube.

Die Ausrichtung der Schraubenlöcher 351 bis 354 in Verbindung mit deren Langlochform ermöglichen eine spitzwinklige, nach caudal medial gerichtete Lage der Schrauben 36, um

das Trochanter-Fragmeπt 9 über die Osteotomie oder Frakturebene OF im proximalen Femur 8 zu fixieren. Im Bedarfsfall können diese Schrauben 36 in der Basisplatte 1 winkelstabil eingebracht werden. Dies bedeutet, dass die Unterseite des Kopfes der Schraube 36 konisch ausgeführt ist und dass die Aussenfläche dieses Kopfabschnittes mit einem Gewinde verse- hen ist. Es ist zweckmässig, die Seitenflächen der Aussparungen 351 bis 354 in der Basis; platte 1 konisch bzw. zusammenlaufend auszuführen, sodass die Aussparungen 351 bis 354 schräg verlaufende Flanken aufweisen. Das Material des Kopfes der Schraube 36 ist härter als das Material der Basisplatte 1 , sodass sich das Gewinde am konischen Abschnitt des Schraubenkopfes beim Einschrauben der Schraube 36 in das Material der Basisplatte 1 ein- schneidet und dadurch eine unveränderliche Winkellage der Schraube 36 gegenüber der Basisplatte 1 sicherstellt. Eine solche Verbindung zwischen der betreffenden Partie der Basisplatte 1 und der Schraube 36 kann wechselnden Belastungen auch über längere Zeiträume Stand halten.

Ist die direkte Verschraubung nicht möglich, kann das Trochanter-Fragment 9 über Schraub- elemente an den proximalen Bereich 4 der Basisplatte 1 fixiert werden. Dabei ist die Verwendung der genannten winkelstabilen 36 von Vorteil. Im oberen Randbereich 39 des Hauptteils 5 des proximalen Abschnitts 4 der Basisplatte 1 sind weitere zwei Löcher 355 und 356 ausgeführt. Je eines dieser Löcher 355 und 356 befindet sich dort, wo die Schenkel 6 bzw. 7 mit diesem oberen Randbereich 39 des Hauptteils 5 des proximalen Abschnitts 4 der Basisplatte 1 zusammentrifft. Auch durch diese Löcher 355 und 356 können Schrauben 36 hindurchgeführt und im proximalen Femur 2 eingeschraubt werden.

Das Implantat weist ferner eine Vorrichtung 20 zum kraftschlüssigen Halten des Trochanter major 9 am Femur 2 auf. Diese Haltevorrichtung 20 umfasst im dargestellten Fall zwei im Wesentlichen biegsame Zügel 41 und 42. Der jeweilige Zügel 41 bzw. 42 besitzt einen strei- fenförmigen Zinken 16 bzw. 17. Diese Zinken 16 und 17 befinden sich in einem Abstand voneinander. Die Zinken 16 und 17 gehen proximal des Steges 13 ab und sie sind so ausge-

führt, dass sie sich der Anatomie des Trochanter major anpassen lassen. Zu diesem Zweck ist der gesamte Zinken 16 bzw. 17 oder zumindest ein Bereich 43 des jeweiligen Zinkens 16 bzw. 17 biegsam ausgeführt. Die biegsamen Zinken 16 und 17 weisen einen bogenförmigen Verlauf auf, wobei dieser Bogen aufwärts gerichtet ist. Man kann somit auch sagen, dass der Zinken 16 bzw. 17 in Hakenform vorgebogen ist. Deswegen kann das Trochanter- Fragment 9 von proximal gut umschlossen bzw. ergriffen und unter manuellem Zug nach distal eine gute Reposition des Trochanter-Fragments 9 erreicht werden. Um ein Einschneiden der Zinken 16 und 17 in das Trochanter-major-Fragment möglichst klein zu halten, sollen die Zinken 16 und 17 deutlich breiter als hoch ausgeführt sein. Die Zinken 16 und 17 können auch so ausgeführt sein, dass die Steifheit des jeweiligen Zinkens 16 bzw. 17 mit dem zunehmenden Abstand vom Steg 13 abnimmt, sodass der Zinken 16 bzw. 17 mit dem zunehmenden Abstand vom Steg 13 nachgiebiger wird. Möglich ist auch eine Ausführung der Zinken 16 und 17, bei welcher die Veränderung der -Biegsamkeit derselben dadurch erreicht wird, dass Materialien mit unterschiedlicher Flexibilität für die einzelnen Abschnitte der Zinken 16 und 17 verwendet werden.

Die in den Zeichnungen dargestellten Zinken 16 bzw. 17 weisen eine erste Endpartie 18, eine zweite Endpartie 19 und einen Mittelteil 43, welcher sich zwischen diesen Endpartien 18 und 19 erstreckt. Die erste Endpartie der länglichen Zinkenbasis 18 ist an den Steg 13 angeschlossen und sie ist mit diesem zweckmässigerweise einstückig ausgeführt. Die zweite Endpartie 19 der Zinken 16 und 17 ist als ein verdickter Fortsatz ausgeführt und sie befindet sich medial der Sehnenplatte des Musculus gluteus medius und medial der Spitze des Trochanter-major-Fragments 9.

Die Breite des verdickten Fortsatzes 19 gleicht praktisch der Breite des Zinkens 16 bzw. 17.

Die Höhe des verdickten Fortsatzes 19 stellt dagegen ein Vielfaches der Dicke der Mittelpar- tie 43 des Zinkens 16 bzw. 17 dar. Der Fortsatz 19 weist eine Stirnfläche 44 auf (Fig. 2 und

3). Eine Bohrung 23 verläuft durch die Verdickung 19. Eine der Mündungen dieser Bohrung

23 liegt in der Stirnfläche 44 der Verdickung 19. Die Bohrung 23 verläuft durch die Verdickung 19 schräg aufwärts, sodass eine zweite Mündung 45 der Bohrung 23 in der Oberfläche der Verdickung 19 bzw. des Zinkens 16 bzw. 17 liegt.

Der jeweilige Zügel 41 bzw. 42 besitzt ferner ein flexibles, längliches Glied 21 bzw. 22, wel- ches zweckmässigerweise einen kreisrunden Querschnitt aufweist. Der Durchmesser des jeweiligen Längsgliedes 21 bzw. 22 ist kleiner als die Breite des jeweiligen Zinkens 16 bzw. 17. Im dargestellten Fall sind diese Längsglieder 21 und 22 als Seile ausgeführt. Diese Seile 21 und 22 können Kabel sein, und sie können aus Edelstahl, Titan bzw. Kunststoff sein. Die erste Endpartie 141 eines solchen Längsgliedes bzw. Seiles 21 bzw. 22 ist an die zweite, freie Endpartie 19 des entsprechenden Zinkens 16 bzw. 17 angeschlossen (Fig. 1 und 3).

Die zweite bzw. freie Endpartie 142 des jeweiligen Längsgliedes bzw. Seils 21 bzw. 22 ist, nachdem sich die Seile 21 bzw. 22 gekreuzt haben, an der Basisplatte 1 befestigt. Die erste Endpartie 141 des Seils 21 bzw. 22 geht durch die Bohrung 23 in der Verdickung 19 des betreffenden Zinkens 16 bzw. 1 7 hindurch, wobei ein Endabschnitt 46 dieser ersten Endpartie 141 aus der oberen Mündung 45 der Bohrung 23 im Zinken 16 bzw. 17 herausragt. Dieser von der Bohrungsmündung 45 rückwärts ragende Endabschnitt 46 ist mit einer Kappe 25 versehen, welche an diesem Seilendabschnitt 46 angebracht ist. Die Kappe 25 verhindert, dass dieser Seilend abschnitt 46 durch die Bohrung 23 in der Verdickung 19 des Zinkens 16 bzw. 17 hindurchgeht. Im Bereich der oberen Mündung 45 der Bohrung 23 kann eine Vertiefung in der Oberseite der Verdickung 19 ausgeführt sein, in welcher die Kappe 25 Platz finden kann. Diese Vertiefung in der Zinkenendpartie 19 kann so tief ausgeführt sein, dass die obere Kontur der Kappe 25 unterhalb der Oberfläche dieser Zinkenendpartie 19 liegt. Andere Optionen der Verbindung zwischen diesem Zinkenende 19 und dem Ende 141 des Kabelseils 21 bzw. 22 sind feste Pressverbindungen oder bewegliche ösen, Gelenkkon- struktionen usw.. Nach dem Austritt aus der Stirnfläche 44 der Zinken 16 und 17 kreuzen sich die Seile 21 und 22 über der Fossa trochanterica 1 5. Die Folge davon ist, dass jenes Seil

21 , welches an dem ventral liegenden Zinken 16 angeschlossen ist, hinsichtlich der Fossa trochanterica 15 nach dorsal und distal verläuft. Jenes Seil 22, welches an dem dorsal liegenden Zinken 17 angeschlossen ist, hinsichtlich der Fossa trochanterica 15 nach ventral und distal verläuft. Die über der Fossa trochanterica 15 gekreuzten Seile 21 und 22 verblo- cken sich gegeneinander unter Zug an den freien Enden 19 der Zinken 16 bzw. 17. Nach der überkreuzung werden die Seile 21 und 22 zur Basisplatte 1 geführt, wo ihre zweiten bzw. freien Endpartien 142 durch eine Klemmvorrichtung 30 gehalten sind.

Die Klemmvorrichtung 30 ist an der Aussenseite der Basisplatte 1 und praktisch zwischen dem unteren Abschnitt 3 und dem oberen Abschnitt 4 der Basisplatte 1 angeordnet. Die Klemmvorrichtung 30 (Fig. 1 und 2) umfasst eine Klemmplatte 31 und im dargestellten Fall eine Schraube 32, Vorteilhafterweise eine Feingewindeschraube. Von besonderem Vorteil ist, wenn der Gewindebolzen dieser Feingewindeschraube 32 einen möglichst grossen Durchmesser hat. Die Basisplatte 1 weist in diesem Bereich derselben eine Gewindebohrung (nicht dargestellt) auf, in welcher der Gewindebolzen der Schraube 32 eingeschraubt sein kann. Die zweiten Endpartien 142 der Seile 21 und 22 liegen zwischen der Basisplatte 1 und der Klemmplatte 31. Dabei liegt die zweite Endpartie 142 des ersten Seiles 21 unterhalb des Schraubbolzens der Schraube 32 und die zweite Endpartie 142 des zweiten Seils 22 liegt oberhalb des Schraubbolzens der Schraube 32. Um die Höhe dieses Bereichs des Implantats möglichst niedrig zu halten, sind Vertiefungen 33 in der Basisplatte 1 und/oder der Klemmplatte 31 ausgeführt, wo sich die zweiten Endpartien 142 der Seile 21 und 22 befinden. Diese Vertiefungen 33 nehmen die Endpartien 142 der Seile 21 und 22 auf.

Es hat sich allgemein als vorteilhaft erwiesen je eine längliche Vertiefung oberhalb und unterhalb des Gewindelochs in der Aussenseite des Plattenhauptteils zur Aufnahme der jeweiligen freien Endpartie der Seile anzubringen. Diese Vertiefungen erstrecken sich vorzugswei- se beinahe senkrecht zur Längsrichtung der Plattenschenkel und sind nur so tief ausgeführt,

dass das in der jeweiligen Vertiefung eingelegte Seil zwischen dem Boden dieser Vertiefung und der Klemmplatte geklemmt sein kann, wenn die Schraube angezogen ist

Wie im Folgenden noch beschrieben wird, greifen gemäss weiterer bevorzugten Ausführungsformen die Zügel, respektive die Längsglieder nicht an den freien Endpartien der ent- sprechenden Zinken an, sondern an einer in Richtung Zinkenbasis zurückverlagerten Position. In bevorzugten Ausführungsformen greifen sie an der Zinkenbasis selbst an, sind entlang der Zinken geführt, und durchsetzen die an der jeweiligen freien Endpartie der Zinken angeordnete Verdickung. Wird am freien Ende eines Längsglieds gezogen, so wird der jeweilige Zinken unter Einfluss des Längsglieds gebogen, wobei das Längsglied die Kraft gleichmässi- ger über die Länge in den Zinken einleitet.

Damit die Seile 21 und 22 durch die Befestigung in der Klemmvorrichtung 30 nicht geknickt werden, sind längliche Ausläufer 26 und 27 zur Führung der hier liegenden zweiten Endpartien 142 der Seile 21 und 22 vorgesehen (Fig. 1 bis 3). Der erste Ausläufer 26 ist ventral am Trochantermassiv nach medial gerichtet und der zweite Ausläufer 27 ist dorsal am Trochantermassiv nach medial gerichtet. Diese Führungsausläufer 26 und 27 sind der Klemmvorrichtung 30 vorgeschaltet. Der jeweilige Führungsausläufer 26 bzw. 27 steht von einem der Seitenränder des oberen Abschnittes 4 der Basisplatte 1 ab. Der jeweilige Führungsausläufer 26 bzw. 27 schliesst sich an den Hauptteil 5 der Basisplatte 1 zwischen der oberen horizontal verlaufenden Randpartie 39 dieses Hauptteils 5 und der unteren horizon- tal verlaufenden Randpartie 38 desselben an.

Der längliche Grundkörper des jeweiligen Führungsausläufers 26 bzw. 27 ist in zwei Richtungen gebogen. Die erste Biegung des länglichen Führungsausläufers 26 bzw. 27 liegt etwa in einer horizontalen Ebene und der Verlauf derselben entspricht etwa dem Verlauf der Biegung der Oberfläche des Knochens 2, dem der Ausläufer 26 bzw. 27 zugeordnet werden. soll. Die zweite Biegung des länglichen Führungsausläufers 26 bzw. 27 liegt etwa in einer

vertikalen Ebene. Der jeweilige Führungsausläufer 26 bzw. 27 ist in dieser vertikalen Ebene aufwärts gebogen, und zwar entsprechend dem Verlauf der zweiten Endpartien 142 der sich kreuzenden Seile 21 und 22, die in diesem Bereich der Basisplatte 1 durch die Klemmvorrichtung 30 gehalten sind.

Die freiliegende Endpartie 29 des gebogenen Führungsausläufers 26 bzw. 27 ist im dargestellten Fall dicker als jene Endpartie 34 des Führungsausläufers 26 bzw. 27, welche an den Hauptteil 5 der Basisplatte 1 angeschlossen ist. Die frei liegende Endpartie 29 des Ausläufers 26 bzw. 27 weist eine Bohrung 28 auf. Diese Bohrung 28 verläuft von der Stirnfläche 49 der frei liegenden Endpartie 29 des Führungsausläufers 26 bzw. 27 gegen die Basispiat- te 1 hin, und zwar schräg aufwärts, sodass die zweite Mündung 48 dieser Bohrung 28 in der äusseren Oberfläche des gebogenen Führungsausläufers 26 bzw. 27 liegt. Die Bohrung 28 im ventralen Ausläufer 26 ist vorgesehen für die Durchführung des Seils 22, welches vom dorsalen Zinken 17 herangeführt wird. Die Bohrung 28 im dorsalen Ausläufer 27 ist für die Durchführung des Seils 21 vorgesehen, welches vom ventralen Zinken 16 herangeführt wird.

Insbesondere bei Ausführungsformen der erfindungsgemässen Implantate, die bei der ETO eingesetzt werden, hat es sich, wie im weiteren noch genauer erläutert wird als vorteilhaft erwiesen, die flexiblen, länglichen Glieder direkt nach Verlassen der Zinken über der Fossa trochanterica (15) zu kreuzen, von dort zum medialen Umfang des Trochantermassiv (Calcar femoris) zu führen und dort nochmals zu überkreuzen und dann annähernd senkrecht zur Längsachse des Schaftes zurück zur Klemmvorrichtung der Basisplatte zu führen. Auf die Führungsausläufer 26 bzw. 27 kann daher, wie es bei den Basisplatten der Figuren 14, 17 und 18 angedeutet ist, verzichtet werden.

Der untere Abschnitt 3 der Basisplatte 1 schliesst sich an den unteren Rand 38 des Hauptteils 5 des oberen Plattenabschnittes 4 an, und zwar unterhalb der Klemmvorrichtung 30. Der untere Abschnitt 3 der Basisplatte 1 ist mit dem oberen Plattenabschnitt 4 einstückig.

ähnlich wie der obere Abschnitt 4 der Basisplatte 1 weist der untere Abschnitt 3 der Basisplatte 1 einen flächenhaften Grundkörper bzw. Hauptteil auf, welcher länglich gewölbt ausgeführt ist. Die Längsachse dieser länglichen Wölbung fällt mit der Längsachse der Krümmung der Aussenfläche des Femur 2 zusammen oder sie läuft zumindest parallel dazu. Die Krümmung dieses unteren Abschnittes 3 der Basisplatte 1 soll der Krümmung der Oberfläche jenes Abschnittes des Schenkelknochens 2 entsprechen, welchem dieser Abschnitt 3 der Basisplatte 1 zugeordnet werden soll. Es versteht sich, dass die Krümmung dieses Abschnittes 3 der Basisplatte 1 entlang seiner praktisch vertikal verlaufenden Längsachse veränderlich sein kann, je nach dem, wie sich die horizontal verlaufende Krümmung der Oberfläche dieses Abschnittes des Schenkelknochens 2 in seiner Längsrichtung ändert.

Eine erste Hauptaufgabe des unteren Abschnittes 3 der Basisplatte 1 besteht darin, die Ab- duktorenkräfte von den Zinken lateral und von den Kabelseilen medial kommend zu neutralisieren. Eine zweite Hauptaufgabe des unteren Abschnittes 3 der Basisplatte 1 ist es, die Rotationsstabilität der Konstruktion für den Fall sicherzustellen, dass der Vektor des Abduk- torenzugs nicht mit der Längsachse des Femur 2 identisch ist

Der distale Abschnitt 3 der Basisplatte 1 weist drei Bereiche 81 , 82 und 83 auf (Fig. 1 ). Der obere Bereich 81 des distalen Abschnittes 3 der Basisplatte 1 schliesst sich an den unteren Rand 38 des proximalen Bereichs 4 der Basisplatte 1 an. Zwischen diesen ist eine erste Nut

67 in der Aussenseite des distalen Abschnitts 3 der Basisplatte 1 ausgeführt, welche prak- tisch senkrecht zur Längsachse dieses distalen Abschnittes 3 der Basisplatte 1 verläuft. In diesem oberen Bereich 81 des distalen Abschnitts 3 der Basisplatte 1 sind zwei Langlöcher

68 und 69 ausgeführt, welche sich in einem Abstand voneinander befinden. Die Längsachse dieser Langlöcher 68 und 69 verläuft vertikal. Zwischen dem oberen Bereich 81 und dem mittleren Bereich 82 des distalen Abschnittes 3 der Basisplatte 1 ist eine zweite Nut 77 in der Aussenseite des distalen Abschnittes 3 der Basisplatte 1 ausgeführt. Im mittleren Bereich 82 des distalen Abschnitts 3 der Basisplatte 1 sind ebenfalls zwei Löcher 72 und 73

ausgeführt, welche allerdings eine kreisförmige Kontur haben können. Je eines dieser kreisförmigen Löcher 72 bzw. 73 liegt unterhalb eines der Langlöcher 68 bzw. 69 im oberen Bereich 81. Im unteren Bereich 83 des distalen Abschnitts 3 der Basisplatte 1 ist ein Loch 74 mittig ausgeführt. Die Fixation des distalen Abschnitts 3 der Basisplatte 1 am proxima- len lateralen Femur 2 kann mittels Schraubelementen erfolgen, welche durch die Löcher 68 und 69 im oberen Bereich 81 des distalen Abschnitts 3 der Basisplatte 1 oder/und durch die Löcher 72 und 73 im mittleren Bereich 82 des distalen Abschnitts 3 der Basisplatte 1 hindurchgehen.

Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus dem unteren Abschnitt 3 der Basisplatte I 1 welcher mit Hilfe von Fixiervorrichtungen bzw. Kabel-Cerclagen 50 am Knochen 2 befestigt ist. Die Fixiervorrichtung 50 umfasst ein längliches und biegsames Glied 53 (Fig. 1 und 4), welches um den Femur 2 herum ringförmig gelegt ist. Dieses Glied 53 ist zweckmässigerweise ein Seil. Das Kabel 53 liegt in einer der Nuten 67 bzw. 77 im unteren Abschnitt 3 der Basisplatte 1 und der übrige Teil desselben umgibt den Femur 2. Das Kabel 53 hat Endpartien 55 bzw. 56. Die Fixiervorrichtung 50 umfasst ferner ein Klemmmittel 54, welches die Endpartien 55 und 56 des um den Femur 2 herumgelegen Seils 53 zusammenhalten kann. Das Klemmmittel 54 hat einen Grundkörper 57 aus einem Material, welches zwar formstabil ist, welches sich jedoch unter der Anwendung einer beträchtlichen mechanischen Kraft, beispielsweise ausgeübt durch eine Zange, dennoch deformieren lässt. Im Grundkörper 57 des Klemmmittels 54 sind zwei durchgehende Bohrungen 58 und 59 ausgeführt, welche sich in der Längsrichtung des Klemmmittels 54 erstrecken. Diese Bohrungen 58 und 59 liegen nebeneinander und sie verlaufen praktisch parallel zueinander. Der Durchmesser dieser Bohrungen 58 und 59 ist so gewählt, dass eines der Seilenden 55 bzw. 56 durch eine der Bohrungen 58 bzw. 59 gerade hindurchgehen kann. Nach dem der Grundkörper 57 des Klemmmittels 54, wie erwähnt, deformiert, insbesondere zusammengedrückt worden ist, wird auch die Form des Querschnitts der Löcher 58 und 59 geändert, insbesondere zusam-

mengedrückt. Dadurch werden die Seilenden 55 und 56 in diesen Bohrungen 58 und 59 festgeklemmt und durch das Klemmmittel 54 festgehalten.

Durch die primäre Schraubenbelegung der Langlöcher 68 und 69 und/oder 72 und 73 kann der distale Abschnitt 3 der Basisplatte 1 temporär am Femur 2 fixiert werden. Die Be- legung der Löcher 72 und 73 im mittleren Bereich 82 des distalen Abschnitts 3 der Basisplatte 1 erfolgt wahlweise mit Zugschrauben oder mit winkelstabilen Schrauben. Die zentral distal im unteren Bereich 83 des distalen Abschnitts 3 der Basisplatte 1 liegende öffnung 74 dient dem Einsatz eines Plattenapproximators für die Distalisierung der gesamten Zug- gurtungskonstruktion. Anschliessend werden eine oder zwei Fixiervorrichtungen 50 ange- bracht, wobei das Kabel 53 der jeweiligen Fixiervorrichtung 50 in eine der Nuten 67 bzw. 77 zu liegen kommt.

Der Grundkörper des unteren Abschnittes 3 der Basisplatte 1 ist verhältnismässig dünn, sodass die Nuten 67 und 77 in diesem nur wenig tief sein können. Dies kann dazu führen, dass die Kabel 53 unter Umständen die Nut 67 bzw. 77 verlassen, was zur Folge haben kann, dass sich die Fixiervorrichtung 50 in der Längsrichtung des Knochens 2 verschiebt. Um dies zu verhindern, weist der Crundkörper des unteren Abschnittes 3 der Basisplatte 1 übereinander liegende Langlöcher 78 und 79 auf, deren Längsachse praktisch vertikal verläuft. Es ist ein Halter 60 vorgesehen, welcher zur Positionierung des Seils 53 in der Längsrichtung des unteren Abschnittes 3 der Basisplatte 1 am Femm 2 bestimmt und ausgeführt ist.

Fig. 5 zeigt in einer Seitenansicht eine erste Ausführung eines solchen Halters 60 der Fixiervorrichtung 50. Dieser Halter 60 weist einen Crundkörper 61 auf, welcher zum Einsetzen in eines der Langlöcher 78 bzw. 79 im unteren Abschnitt 3 der Basisplatte 1 bestimmt und ausgeführt ist. Der Haltergrundkörper 61 ist etwa konusförmig, wobei dieser Konus 61 eine obere Stirnfläche 62 und eine untere Stirnfläche 63 hat. Die untere Stirnfläche 63 hat einen. kleineren Durchmesser als die obere Stirnfläche 62. Der Abstand zwischen den Stirnflächen

62 und 63 kann der Dicke des unteren Abschnittes 3 der Basisplatte 1 gleichen oder er kann etwas grösser als diese sein. Der Mantel 64 des Konus 61 ist mit einem Gewinde oder zumindest mit Vorsprüngen versehen. Von der grosseren Stirnfläche 62 des Konus 61 steht eine öse 65 ab, welche mit dem Crundkörper 61 des Ringhalters 60 einstückig ist. In der öse 65 ist eine öffnung 66 ausgeführt, durch welche jener Abschnitt des Seils 53 hindurchgehen kann, der sich zwischen den Endpartien 55 und 56 desselben erstreckt. Zweckmässi- gerweise ist die öffnung 66 als ein Langloch ausgeführt, wobei die Längsachse dieses Langloches 66 im Ringhalter 60 etwa parallel zur oberen Stirnfläche 62 des Ringhalters 60 verläuft. Zunächst wird das Seil 53 durch die öffnung 66 in der öse 65 des Ringhalters 60 hindurchgeführt. Dann wird der Ringhalter 60 in eine der öffnungen 78 bzw. 79 im unteren Abschnitt 3 der Basisplatte 1 eingesetzt. Danach wird, das Seil 53 um den Knochen 2 herumgelegt und die Seilenden 55 und 56 durch die Bohrungen 58 und 59 im Klemmmittel 54 hindurch gesteckt. Der Grundkörper dieses Klemmmittels 54 wird unter Spannung der Seilenden 55 und 56 deformiert, insbesondere zusammengedrückt. Als vorteilhaft gilt bei die- ser Ausführung des Ringführers 60, dass der Ringführer 60 im unteren Abschnitt 3 der Basisplatte 1 festsitzt und dass es daher den Knochen 2 nicht oder nur minimal berührt. Unter bestimmten Umständen ist jedoch eine zweite Ausführung des Ringhalters 70 zweckmässig, welche in Fig. 6 in einer Seitenansicht dargestellt ist. Dieser Ringhalter 70 weist einen im Wesentlichen flächenhaften Grundkörper 71 auf, dessen Querschnitt ovalförmig sein kann. Folglich kann dieser Grundkörper 71 durch eine der ovalen öffnungen 78 bzw. 79 im unteren Abschnitt 3 der Basisplatte 1 hindurchgehen. Im oberen Bereich des Ringführers 70 ist die bereits beschriebene öffnung 66 zur Durchführung des Seils 53 vorhanden. Von der unteren Stirnfläche 76 des Grundkörpers des Ringhalters 70 steht ein Zapfen 80 ab. Die freie Endpartie 75 dieses Zapfens 80 ist abgerundet. Damit dieser Ringführer 70 eingesetzt werden kann, muss allerdings zunächst eine Vertiefung (nicht dargestellt) im Knochen 2 gebohrt werden, in welche der Zapfen 80 zu liegen kommt, nachdem dieser Ringhalter 70 in eine der Langlöcher 78 bzw. 79 eingesetzt worden ist.

Die beschriebene Basisplatte 1 , welche am proximalen Femur 2 fixiert ist, die Zinken 16 und 17 sowie die Seile 21 und 22 bilden ein Zuggurtungskonstrukt, welches das Trochanter- Fragment 9 sowohl lateral als auch cranial und medial umfasst, damit dieses an anatomischer Position gehalten wird.

Der osteotomierte/frakturierte Trochanter major 9 wird manuell oder mit einer Klemme fixiert und mit einem rohiförmigen Kabelpasser (nicht dargestellt) von dorsal-medial umfahren. Dabei wird von medial-dorsal kommend die Sehnenplatte direkt über der Spitze des Trochanter-Fragments 9 in der ventralen Hälfte durchstossen. über den so vorgelegten Kabelpasser wird das Kabelseil 21 des ventralen Zinkens 16 hindurchgeführt, sodass das Seil 21 von ventral über die Trochanterspitze verläuft und nach dorsal-medial zieht. Von dort wird das Seil 21 weiter dorsalseitig am proximalen Femur 2 entlang an die Basisplatte 1 zurückgeführt. Anschliessend wird das zweite Kabelseil 22 entsprechend von dorsal über die Trochanterspitze nach ventral-medial geführt und dann weiter ventral am proximalen Femur 8 an die Basisplatte 1 geleitet. Unter Zug an beiden freien Kabelseilenden 142 und unter gleichzeitigem leichten Druck auf den proximalen Bereich 4 der Basisplatte 1 nach medial werden die Zinken 16 und 17 durch die Sehnenplatte des Musculus gluteus medius geschoben, bis die vorgebogene Krümmung der Zinken 16 bzw. 17 die Trochanterspitze umfasst. Nun kann durch gleichzeitigen Zug an den freien Enden 142 der beiden Kabelseile 21 und 22 und durch den gleichzeitig ausgeübten Druck auf die Basisplatte 1 die Reposition des Trochanter-Fragments 9 probehalber ausgeführt werden. Bei dieser Reposition sollte das Bein vorteilhafterweise in Abduktion und Aussenrotation gehalten werden. Dadurch wird die Spannung des Musculus gluteus medius verringert und die Reposition vereinfacht. Bei anatomischer Reposition sollte die Basisplatte 1 distal des Tuberculum innominatum 10 sowie der ventrale Plattenschenkel 6 ventral und der dorsale Plattenschenkel 7 dorsal des Tubercu- lum innominatum 10 liegen. Ist die Platte 1 in der Höhe nicht korrekt positioniert, insbesondere zu hoch, d.h. auf dem Tuberculum innominatum 10 liegend, sollten die Zinken 16 bzw. 17 nachgebogen werden, damit die optimale Lage erreicht wird. Bei korrekter Platten-

läge können nun die beiden Langlöcher 68 und 69 im distalen Bereich 3 der Basisplatte 1 mit Schrauben (nicht dargestellt) am distalen Langlochende belegt werden. Anschliessend werden die freien Enden 142 der Seile 21 bzw. 22 durch den jeweiligen Führungsausläufer 26 bzw. 27 der Basisplatte 1 an die Klemmvorrichtung 30 heran und unter der Klemmplatte 31 hindurchgeführt. Dabei werden die Enden 142 der Seile 21 bzw. 22 so unter die Klemmplatte 31 eingelegt, dass beim späteren Anziehen der Feingewindeschraube 32 der Klemmvorrichtung 30 (Rechtsgewinde) tendenziell die Seile 21 bzw. 22 zusätzlich gespannt werden.

Mit einem doppelseitigen Kabelspanner (nicht dargestellt) werden nun die Kabelseile 21 und 22 gespannt. Dabei verblocken sich die Endpartien 19 der flexiblen Plattenzinken 16 bzw. 17 an der Kreuzung der Kabelseile 21 und 22, d.h. über der Fossa trochanterica 1 5. Unter weiterem Zug passen sich die flexiblen Zinken 16 bzw. 17 der Basisplatte 1 der Kontur der cranialen Zirkumferenz des Trochanter major 9 an und ziehen diesen an anatomischer Position fest. Die Kabelseile 21 bzw. 22 werden soweit gespannt, dass genügend ho- her Zug erreicht wird, ohne den Trochanter major 9 zu deformieren oder aus seiner reponierten Lage zu luxieren.

In der Figur 16 ist eine bevorzugte Ausgestaltungsform der Endpartien respektive der Verdickungen 128, 1 29 der flexiblen Plattenzinken dargestellt, die durch einen formschlüssigen Eingriff von korrespondierenden verzahnten Innenflächen 137, 138 die Verblockung der Zinken unterstützt.

Für die weiteren Schritte bestehen gemäss bevorzugten Ausführungsformen mehrere Optionen:

Option 1 : Belassen des doppelseitigen Kabelspanners, Belegen von mindestens zwei Optionen der Löcher 68 und 69 im distalen Bereich 3 der Basisplattel der beiden Löcher 72 bzw.

73 im mittleren Teil 82 des distalen Bereichs 3 der Basisplatte 1 mit Schrauben 36. Die Schraubenlöcher 355 und 356 sind obligatorisch mit Schrauben 36 zu belegen. Von den vier möglichen winkelstabilen Schrauben 36 im proximalen, flexiblen Abschnitt 4 der Basisplatte 1 sind wenigsten zwei zu belegen. Im Anschluss daran sollte nochmals der Kabel- spanner nachgezogen und so die definitive Spannung der Kabelseile 21 und 22 eingerichtet werden. Zum Schluss wird die Feingewindeschraube 32 der Klemmvorrichtung angezogen und die überstehenden Kabelseilenden 142 werden abgeschnitten.

Option 2: Fixieren der Kabelseile 21 und 22 durch Andrehen der Feingewindeschraube 32 der Klemmvorrichtung 30 und geringgradiges öffnen der Schrauben 36 in den Langlöchern 68 und 69. Installieren eines Approximators am distalsten Loch 74 der Basisplatte 1 , womit die gesamte Platten-Kabelseil Konstruktion distalisiert und dadurch ein nochmals höherer Anpressdruck über der Trochanter-Osteotomie/-Fraktur erzeugt wird. Festdrehen der Schrauben in den Langlöchern 68 und 69 und Belegen der Schraubenlöcher 72 und 73, wie in Option 1 beschrieben. Die Schraubenlöcher 355 und 356 sind obligatorisch zu belegen. Schliesslich werden die Kabelseilenden 142 abgeschnitten.

Option 3: Die Fixation der Basisplatte 1 am proximalen Femur 2 kann ausschliesslich oder in Kombination mit Kabelseilen 21 und 22 über die dafür vorgesehenen Nuten bzw. Vertiefungen 67 und 77 im distalen Abschnitt 3 der Basisplatte 1 erfolgen. Diese Variante wird angewandt, wenn eine Schädigung des Prothesenschafts durch ein eventuell mögliches An- bohren beim Einbringen der Schrauben 36 unbedingt vermieden werden soll. Die Fixation erfolgt dann wie in Option 2 nicht durch Belegung der Schrauben 36, sondern üblicherweise mittels Applikation Fixiervorrichtungen 50. Die Schraubenlöcher 355 und 356 sind obligatorisch zu belegen.

Option 4: Die Kabelseile 21 und 22 können nach dem Austritt aus den Zinken 16 bzw. 17 und der überkreuzung an der Fossa trochanterica 15 zusätzlich unterhalb des Trochanter

minor medial um den proximalen Femur 8 geführt und dann zur Basisplatte zurückgeführt und dort fixiert werden. Dadurch wird der Zugvektor der Kabelseile 21 und 22 nach caudal- medial verlegt und so ein mögliches Luxieren der Zuggurtungskonstruktion über die Osteo- tomie-Ebene OF nach lateral verhindert. Die Schraubenlöcher 355 und 356 sind obligato- risch zu belegen.

Gemäss weiterer vorteilhafter Ausführungsformen der oben genannten Erfindung weisen die Implantate für die Refixation des Osteotom ierten oder frakturierten Trochanter major, mindestens eine am proximalen Femur fixierbare Platte auf, welche kraftschlüssig am Femur gehalten wird. Die Platte weist mindestens einen proximalen Ausläufer auf, der mit einer gegenüberliegenden Seite des Trochanter major mit mindestens einem Zügel verbunden ist, der zur Platte zurück läuft, dort wie oben beschrieben fixiert wird und mit dem mindestens einen proximalen Ausläufer ein „geschlossenes System" bildet. Der mindestens eine proximale Ausläufer und der mindestens eine Zügel bilden zusammen eine Zuggurtungskonstruktion, die über den Trochanter major 9 verläuft.

Insbesondere der untere Abschnitt der Basisplatte, im Folgenden auch Plattenschaft, oder kurz Schaft genannt, erfährt in bevorzugten Ausführungsformen Modifikationen, wie sie nachfolgend kurz dargelegt sind.

Die Länge des Schafts kann variiert werden, wobei die maximale Länge eine Femurlänge beträgt. Erfmdungsgemässe Implantate mit kurzem Schaft sind besonders geeignet für tradi- tionelle Osteotomien des Trochanter major, bei denen nur die Spitze des Trochanter major schräg abgesetzt wird. Eine mittlere Schaftlänge hat sich bei der Canz-Osteotomie bewährt, und Implantate mit langem Schaft sind insbesondere geeignet bei der so genannten „exten- ded osteotomy". Die langen Schaftversionen lassen sich bei allen Arten der Osteotomie einsetzen, wobei sie für die traditionelle und die Ganz-Osteotomie zwar operativ-technisch mögr lieh, aber oft schlicht nicht nötig sind.

Um insbesondere bei der Canz-Ostetomie zu verhindern, dass das Implantat aufträgt und stört, kann der Schaft fast vollständig reduziert sein, so dass die Basisplatte zum Beispiel nur durch zwei Schrauben am Femur fixiert wird.

In der Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Implantats dar- gestellt, bei dem der untere Abschnitt einer Basisplatte 100 als langer schmaler Plattenschaft 101 ausgebildet ist, der sich, wie im folgenden noch beschrieben wird, beim Implantieren gut zum Unterschieben unter den M. vastus lateralis eignet. Gemäss einer vorteilhaften, in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsform ist der Schaft wellenförmig ausgebildet, so dass er im Aufbau einer Snake Plate entspricht, wie sie von der Firma Icotec be- kannt ist. Beim wellenförmigen Schaft sind die Aufnahmeöffnungen für die Schrauben nicht in einer Linie angeordnet, so dass keine Sollbruchlinie generiert wird.

In der Figur 8 ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform gezeigt, bei der der untere Abschnitt der Basisplatte als gegabelter Plattenschaft 102 mit zwei im Wesentlichen parallelen voneinander beabstandeten Längsflügeln 103, 104 ausgebildet ist Die Längsflügel 103, 104 greifen unterhalb der Klemmvorrichtung am distalen Ende des oberen Abschnitts an. In der vorliegenden Ausführungsform kann jeder einzelne Flügel schmäler ausgebildet sein als der Schaft bei einflügligen Varianten (wie zum Beispiel gemäss Fig. 7), ohne die Stabilität zu beeinträchtigen. Die schmalen Längsflügel haben den Vorteil, dass sie sich bei der Operation noch leichter unter den M. vastus lateralis schieben lassen. Der Ursprung des M. vastus lateralis muss entsprechend beim Implantieren nicht oder nur wenig abgelöst werden wenn das Implantat mit der zweiflügeligen Platte 102 von proximal eingeführt wird. Die Flügel 103, 104 können in weiteren, nicht dargestellten Ausführungsformen starr oder gelenkig miteinander verbunden sein.

Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Basisplatte des erfindungsgemässen Implan- tats ist in der Figur 9 dargestellt. Der untere Abschnitt der Basisplatte ist hierbei als breiter

Schaft 105 ausgebildet, der eine noch bessere Fixation am Knochen erlaubt. Die breite Fixation verbessert den Widerstand im Vergleich zu einer schmalen Platte gegenüber der Hebelwirkung bei Rotationsmomenten. Ein weiterer Vorteil des breiten Schaftes kommt beim Einsatz bei der so genannten Extended Trochanteric Osteotomy (ETO) zum Tragen. Der Schaft 105 umfasst drei Segmente 106, 107, 108, wobei Anteile der dorsalen und ventralen Segmente 106 und 108 über die Osteotomie-Linie der Extended Trochanteric Osteotomy ragen, so dass der Schaft 105 jenseits (Bereich b) und diesseits (Bereich a) der Osteotomie-Linie vorzugsweise mittels Schrauben fixiert werden kann. Der plattenförmige Schaft 105 ist beiderseits der Osteotomie-Linie mit Schrauben fixiert, das heisst er wird am distalen Fragment des Femurs und im Osteotom ie-/Trochanter-Fragment fixiert und verhindert damit das Pro- ximalwandem des Osteotomie-/Trochanter-Fragments.

Ein ähnlich vorteilhafter Effekt bei der Extended Trochanteric Osteotomy lässt sich mit einem Implantat mit einer Basisplatte 109 gemäss einer weiteren Ausführungsform, wie sie in der Figur 10 gezeigt ist, erzielen. Die Basisplatte 109 ist als langer schmaler Plattenschaft 1 10 ausgebildet, von dem drei Paar Lateralflügel 1 1 1 , 1 12, 1 13 im wesentlichen senkrecht abstehen. Es ist für den Fachmann offensichtlich, dass die Seitenflügel 1 1 1 , 1 12, 1 13, die in der Abbildung annähernd in einer Ebene mit dem Schaft 1 10 dargestellt sind, intraoperativ an die Geometrie des Femurs angepasst werden und nach dem Fixieren aus dieser gemeinsamen Ebene ausgelenkt sind. Der mit Lateralflügeln 1 1 1 , 1 12, 1 13 versehene Schaft 1 10 ist wiederum beiderseits der Osteotomie-Linie sowohl im distalen Fragment des Femurs als auch im Osteotomie-/Trochanter-Fragment mit Schrauben fixiert und verhindert sehr effektiv das Proximalwandern des Osteotomie-/Trochanter-Fragments.

In der Figur 1 1 ist eine Basisplatte 1 14 eines erfindungsgemässen Implantats in einer weiteren Ausführungsform dargestellt, bei dem der obere Abschnitt der Basisplatte ohne Quersteg ausgebildet ist Die Basisplatte 1 14 kann dadurch, wie in den Figuren 1 2 a bis 12c skizziert ist, insbesondere bei der minimal-invasiven Implantation (vor allem bei Canz-Osteotomie),

von distal des Ursprungs des M. vastus lateralis mit den oberen beiden Plattenzinken 1 15, 1 16 anterior und posterior des Muskelursprungs herumgeführt werden, ohne dass dieser abgetrennt werden muss. Die Basisplatte 1 14 kann herstellerseitig bereits ohne Quersteg gefertigt sein, oder eine Platte mit einer Querstegkonstruktion ist mit geeigneten Rillen oder ähnlichen Sollbruchstellen versehen, so dass der Quersteg vom Operateur intraoperativ bei bedarf entfernt werden kann.

In den Figuren 13a bisl 3c ist ein Beispiel für das operative Einsetzen einer Basisplatte 120 mit Quersteg 123 am oberen Abschnitt, wie sie zum Beispiel in der Figur 14 gezeigt ist, dargestellt. Die Basisplatte 123 mit Quersteg wird von oben/proximal nach Einschneiden eines kurzen Anteils des Ursprungs des M. vastus lateralis (in der Figur 13a durch einen kurzen schwarzen Querstrich E angedeutet) unter diesen eingeschoben.

Anhand der Basisplatte 120, wie sie in den Figuren 14 bis 19 dargestellt ist, soll im Folgenden auf weitere vorteilhafte Merkmale der vorliegenden Erfindung eingegangen werden, die sich, soweit nicht ausdrücklich erwähnt, auch bei anderen Ausführungsformen der erfin- dungsgemässen Implantate realisieren lassen.

Aus den verschiedenen Ansichten der Figur 14 und insbesondere aus der Detailvergrösse- rung D, wie sie in der Figur 16 dargestellt ist, ist gut erkennbar, dass die Endabschnitte der Zügel nicht nur an der ersten Endpartie, das heisst an der Spitze, der Zinken 121 , 122, sondern auch an der entgegengesetzt liegenden Endpartie, also der Zinkenbasis, angreifen kön- nen. Dazu ist an der Basis der Zinken 121 , 122 jeweils eine Verdickung 123, 124 angeordnet, die wie bereits oben für die Verdickungen an der Spritze der Zinken der Ausführungsform gemäss der Figuren 1 bis 3 beschreiben wurde, mit einer Bohrung zur Durchführung der biegsamen, länglichen Glieder versehen ist. Die Glieder, vorzugsweise Kabelseile die in den Figuren 14 bis 18 nicht eingezeichnet sind, sind wiederum vorzugsweise an ihren rück- wärts ragenden Endabschnitten mit Kappen versehen, welche verhindern, dass der jeweilige

Seilendabschnitt durch die Bohrung in der Verdickung 124, 125 gezogen werden kann, die Zinken sind oberseitig mit einer Führungsnut 126, 1 27 versehen, die das Kabelsei! entlang des Zinkens 1 21 , 122 zur Längsbohrung in der Verdickung 128, 1 29 an der Zinkenspitze führt und gegen ein Dislozieren unter Zugbelastung sichert.

Die in der Figur 1 2 abgebildete Basisplatte 120 mit einem langen Schaft 130 hat sich als vorteilhaft bei der Extended Trochanteric Osteotomy (ETO) erwiesen, bei der ein alternativer Verlauf der Zügel, vorzugsweise in Form von Kabelseilen, vorgesehen ist. Die Basisplatte 120 weist keine Führungsausläufer zur Aufnahme der zurückgeführten Kabelseile auf. Solche Führungsausläufer sind bei den oben beschriebenen Ausführungsformen (gem. Fig. 2) an den Seitenrändern des Hauptteils 5 der Basisplatte 1 zwischen der oberen horizontal verlaufenden Randpartie 39 des Hauptteils 5 und der unteren horizontal verlaufenden Randpartie 38 desselben auf Höhe der Klammervorrichtung 30 angeordnet. Bei der Basisplatte gemäss Figur 14 kann auf die Führungsausläυfer zur Aufnahme der zurückgeführten Kabelseile, die insbesondere beim minimal-invasiven Implantieren hinderlich sein können, verzichtet wer- den, da die Kabelseile um das Trochantermassiv herum horizontal zur Basisplatte zurückkommen. Die beiden Kabelseile verlaufen direkt nach Verlassen der Zinken gekreuzt über der Fossa trochanterica und von dort zum medialen Umfang des Trochantermassiv (Calcar femo- ris). Dort überkreuzen sich die Kabelseile erneut und gehen dann annähernd senkrecht zur Längsachse des Schaftes zurück zur Klemmvorrichtung 130 der Basisplatte 1 20. Bei der ETO wird damit wirksam verhindert, dass die Kabelseile in die Osteotomie hineinrutschen und keinen Halt am Femur finden.

Im Falle einer Standard-Osteotomie oder erschwerter Verhältnisse für die Kabelseilführung medial am Femur entlang (Calcar femoris) können die Kabelseile optional nach der ersten Kreuzung über der Fossa trochanterica auch wie bei den vorgängig beschriebenen Ausfüh- rungsformen direkt zur Platte zurückgeführt werden. Zur besseren Führung der Kabelseile im Endbereich kann bei diesen Fällen, eine in der Figur 18 dargestellte Klemmplatte oder Korn-

pressionsplatte 132 mit seitlichen Ausläufern 133, 134 zum Einsatz kommen. Eine Durchführöffnung 135 in der Spitze des Ausläufers 133, 1 34 nimmt jeweils ein Kabelseil auf und führt es zum eigentlichen Klemmbereich im Zentrum der Kompressionsplatte. Die Klemmung der Kabelseile und die Ausgestaltung von Nuten oder Vertiefungen 136 zur Verringerung der Bauhöhe des Implantats im Bereich der Klemmvorrichtung unterscheidet sich dabei nicht wesentlich von den vorgängig beschriebenen Ausführungsformen.

Für die Standard-Osteotomie und die Canz-Osteotomie wird, im Gegensatz zur ETO, vorteilhafter Weise ein Implantat eingesetzt, bei dem die Basisplatte in allen wesentlichen Merkmalen mit der Basisplatte gemäss der Figur 18 übereinstimmt, der Schaft aber stark verkürzt ausgebildet ist.

Gemäss weiterer bevorzugter Ausführungsformen wird die Basisplatte mit wenigen mm oder cm Abstand zum Knochen montiert. Dieses no contact- oder low contact-Design hat den Vorteil, dass Knochen, Knochenhaut oder auch Muskel unter der Platte nicht kompromittiert werden. Da die Durchblutung des Knochens, der Knochenhaut und oder des Muskels unter der Platte nicht oder nur wenig beeinträchtigt werden, sinkt das Risiko von Nekrosen von Knochen und/oder Muskeln unter der Platte, die Knochen/Muskeln bleiben vital und intakt, was wiederum bedeutet, dass die Platte stabil fixiert bleibt. Ohne Nekrosen wird bakteriellen Infektionen kein Nährboden geboten und eine intakte Durchblutung des Knochens und/oder Muskels bedeutet, dass die Heilung der Osteotomie, zumindest in den Bereichen in denen die Osteotomie-Linie in der Nähe der Basisplatte verläuft, nicht negativ beeinflusst wird.

Zur Umsetzung des no contact- oder low contact-Designs sind vorzugsweise eine Mehrzahl von Abstandsnocken an der, dem Knochen zugewandten, Seite der Basisplatte angeordnet oder es sind Abstandshalter 140 um die Schraubenlöcher 139 herum an der gleichen Seite . der Basisplatte angeordnet, wie es in der Figur 17 angedeutet ist.

Werden winkelstabile Schraubensysteme zur Kompression des Schaftes oder der Basisplatte am Femur eingesetzt oder stehen andere geeignete Gewindelöcher zur Verfügung, so lässt sich der Abstand zwischen Platte und Knochen auch mittels einschraubbarer Bolzen einstellen, wie sie zum Beispiel vom NCB-System der Firma ZIMMER als Abstandshalter bekannt sind. Die Bolzen werden vor Implantation der Platte in die Schrauben/Bolzenlöcher eingedreht und ermöglichen je nach Bolzentyp das Einstellen variable Abstände, und lassen sich nach der Implantation der Platte auf Wunsch auch wieder entfernen.

Zur Fixation des Plattenschaftes am Knochen kann allgemein gesagt werden, dass sich sowohl konventionelle, nicht-winkelstabile oder winkelstabile/verblockende Schraubensysteme eignen. Wenn winkelstabile/verblockende Schraubensysteme verwendet werden, haben sich monoaxiale Systeme, bei denen nur eine vorgegebene Schraubenrichtung möglich ist (z.B. LCP-System der Firma SYNTHES), oder polyaxiale Schraubensysteme, bei denen eine freie Richtungswahl der Schraube möglich ist (z.B. Polyax der Fa. DEPUY oder NCB-System der Fa. ZIMMER) als vorteilhaft erwiesen.

Die Fixation der Basisplatten der erfindungsgemässen Implantate lässt sich mit mono- oder bikortikalen Schrauben realisieren. Ein Vorteil der monokortikalen Schrauben besteht darin, dass der Prothesenschaft oder Zementmantel des Prothesenschafts nicht von der Schraube tangiert wird, und damit keine Gefahr der Prothesenschaft-Lockemng besteht. Der Vorteil der bikortikalen Schrauben liegt im besseren Halt. Sollte es der Operateur bevorzugen, oder soll- te eine Fixation mit Schrauben nicht in Frage kommen, kann auch mittels Kabelseilen, Drähten oder Bändern fixiert werden.

Eine Fixation mittels resorbierbarer oder nicht-resorbierbarer Fäden ist ebenfalls möglich, und hat den Vorteil, dass metallischer Abrieb, der eine Prothesenlockerung induzieren könnte, vermieden wird.

Für die minimal-invasive Implantation von Basisplatten mit langen Schäften, wie sie zum Beispiel in den Figuren 7 oder 14 bis 19 dargestellt sind, hat sich die Verwendung eines temporär an der Basisplatte montierten Zielbügels als vorteilhaft erwiesen, der die Besetzung der Plattenlöcher ermöglicht ohne den Muskel zu eröffnen und/oder abzuschieben. In der Figur 19 ist ein Zielbügel 1 50 gemäss einer bevorzugten Ausführungsform zusammen mit einer Basisplatte 143 gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der Zielbügel 150 ist in der Figur unterhalb der Klemmvorrichtung am proximalen Endbereich des Schaftes lösbar befestigt, so dass die Basisplatte 143 mit dem Zielbügel 150 temporär gehalten und unter den Musculuc vastus lateralis geschoben werden kann. Der L- förmige Zielbügel greift mit einem Abaxialstück 151 , das im wesentlichen Senkrecht auf dem Schaft steht, am Schaft an. Ein rechtwinklig am Abaxialstück 151 angeordneter Bügelarm 1 52 verläuft positionsgenau parallel und beabstandet vom Schaft 143, so dass nach dem Anziehen der Kabelseile mittels Bohrhülsen 160 winkelstabile Schrauben durch den Bügelarm 152 des Zielbügels 1 50 in Schraubenlöcher 144 im Plattenschaft 143 einge- bracht werden können. Korrespondierend zu den Schraubenlöchern im Plattenschaft 143 sind im Bügelarm 152 Positionierungsbohrungen 153 zur Aufnahme der Bohrhülsen 160 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel der Figur 19 durchsetzen die Positionierungsbohrungen 1 53 den Bügelarm 152 im wesentlichen in senkrechter Richtung zum Schaft 143 hin, so dass die zu erstellenden Bohrungen und damit auch die Fixierschrauben senkrecht zur Fe- murlängsachse hin ausgerichtet sind. Ist eine andere Winkelstellung der Bohrungen und/oder der Schrauben im Knochen erwünscht, so kann die Lage und die Neigung der Positionierungsbohrungen im Bügelarm gegenüber dem Schaft entsprechend gewählt werden.

Cemäss einem bevorzugten minimal-invasiven Implantationsverfahren werden die Kabelseile in einem ersten Schritt, das heisst vor dem Einschieben der Basisplatte unter den Musculus vastus lateralis, vorverlegt. In einem zweiten Schritt wird die Basisplatte mit Hilfe eines Zielbügels eingeschoben und anschliessend werden die Kabelseile mit einem doppelseitigen

Kabelspanner abgespannt und mittels der Klemmvorrichtung an der Basisplatte festgeklemmt. Der Zielbügel mit dem Bohrhülsen-Set wird anschliessend zum Erstellen von Bohrungen im Knochen und zum Eindrehen der winkelstabilen Schrauben verwendet und stellt sicher, dass die Fixierung exakt positioniert erfolgt, die Weichteiltraumatisierung aber auf einem minimalen Mass gehalten wird. Cerclagen mit Draht oder Kabelseil um Femur und Plattenschaft lassen sich bei montiertem Zielbügel nur schwierig anbringen.

Sollen nicht-winkelstabile Verschraubungen (d.h. Verschraubungen mit Schrauben ohne Gewinde im Kopfbereich) eingesetzt werden, so sind vorzugsweise Kombi-Löcher in der Basisplatte angebracht, wie sie zum Beispiel aus den LCP-Systemen der Firma Synthes bekannt sine. Diese Kombi-Löcher weisen zwei Bereiche auf, wobei in einem ersten Bereich eine Schraube mit Kompressionswirkung oder in einen zweiten Bereich des selben Loches eine winkelstabile Schraube eingebracht werden kann. Gleichzeitig können beide Schrauben nicht implantiert sein, wohl aber nacheinander. Wird ein Schaft mit Kombi-Löchern implantiert, so sind im Zielbügel entsprechend zwei Positionierungsbohrungen je Loch nötig, wobei die Positionierungsbohrung für das Anbringen der winkelstabilen Schraube entsprechend der gewünschten Winkelstellung geneigt verläuft.

Besonders bevorzugt werden die erfindungsgemässen Implantate, respektive deren Basisplatten durch eine Kombination der oben beschriebenen Techniken fixiert. So verhindern zum Beispiel monokortikaie winkelstabile Schrauben (mono- oder polyaxial) einen „Schei- benwischereffekt" des Plattenschafts ohne den implantierten Schaft der Hüftgelenksprothese oder deren Zementmantel zu tangieren, und zusätzliche Cerclagen mit Kabelseilen verleihen zusätzliche Stabilität.

Grundsätzlich gilt, dass die Zinken und Flügel der erfindungsgemässen Basisplatten Herstel- lerseitig vorgebogen oder gerade sein können. Gerade Ausführungsformen können durch intraoperatives Biegen ganz nach Wunsch des Operateurs den Verhältnissen am Knochen

angepasst werden. Vorzugswiese werden aber partiell oder vollständig vorgebogene Varianten eingesetzt, die nicht nur eine Zeitersparnis während der Operation bringen, sondern im Fall von vorgebogenen Zinken auch helfen das Trochanter-Fragment zu fassen und zu reponieren. Im Fall der Zinken haben sich partiell vorgebogene Varianten als besonders vorteil- haft erwiesen.

Die Zinken sind vorzugsweise biegsam und lassen durch Anziehen der Kabelseile ein perfektes Anpassen an die individuelle Anatomie der Trochanterspitze, respektive des Trochanter- Fragments zu. Ein sehr hohes Mass an Stabilität lässt sich durch einen geschlossenen Kabelseilverlauf erreichen, bei dem die über die Zinken geführten Kabelseile noch weiter nach lateral- distal bis hin zur Klemmvorrichtung geführt sind.

Wenn Eigenstabilität oder Hilfsmittel die Führung des biegsamen Gliedes sicherstellen, so genügt es ein solches Glied, zum Beispiel in Form eines Kabelseils medial anzuordnen. Entsprechend ist gemäss einer solchen Ausführungsform auch nur ein Zinken notwendig.

Als mögliche, aber operativ aufwändige und damit wenig bevorzugte Alternativen haben sich Implantate mit lateralem Zinkenverlauf und medialem Kabelverlauf erwiesen. Kabelseile, die fest mit der Basisplatte verbunden sind, z.B. an der medialen Spitze der Zinken angelötet oder angeklebt sind, sind hingegen eine praktikable Alternative zu den oben beschriebenen Kabelseilen zum Einschlaufen oder Einziehen.

Das mediale Verblocken der Zinken kann gemäss weiterer Ausführungsformen auch ohne ein Kreuzen der Kabelseile medial erreicht werden indem die Kabelseile medial durch eine öse, einen Ring oder eine Klammer geschlauft werden, so dass auf das überkreuzen verzichtet werden kann.

Bei einer weiteren Ausführungsform mit einem Kabelseil und zwei Zinken wird das eine Kabelseile durch ösen an den Enden der Zinken oder Haken an denselben durchgeschlauft

oder macht an diesen fest, so dass sich die Zinken beim Anziehen dieses Kabelseils wie ursprünglich vorgesehen biegen bis sie medial in Kontakt miteinander treten und beide Enden des Kabelseils im gespannten Zustand an der Klemmvorrichtung befestigt werden können.

Die Figur 1 5 zeigt in einer Detailvergrösserung ein zugespitztes Schaftende, das das Einschieben des Schaftes unter den M. vastus lateralis erleichtert und bei verschiedenen Ausführungsformen, insbesondere bei Implantaten zur minimal-invasiven Implantation realisiert werden kann.

Liste der Bezugszeichen

1 Basisplatte

2 Schenkelknochen, Femur

3 unterer Abschnitt

4 oberer Abschnitt

5 flächenhafter Hauptteil

6 schmaler Schenkel

7 schmaler Schenkel

8 Trochantermassiv/proximaler Femur

9 Trochanter-Fragment/Trochanter major

10 Tuberculum innominatum

11 Crundkörper von 6

12 Grundkörper von 7

13 flächenhafter Steg

15 Fossa trochanterica

16 Zinken

17 Zinken

18 Zinkenbasis

19 Endpartie, verdickter Fortsatz

20 Haltevorrichtung

21 biegsames Glied von 41

22 biegsames Glied von 42

23 Bohrung durch 19

25 Kappe auf 46

26 länglicher Ausläufer

27 länglicher Ausläufer

28 Bohrung durch 29

29 freiliegende Endpartie von 26/27

30 Klammervorrichtung

31 Klemmplatte

32 Feingewindeschraube

33 Vertiefungen

36 Schrauben

37 Rand

38 unterer Rand von 5

39 oberer Rand von 5

41 Zügel

42 Zügel

43 Mittelteil der Zinkenbereiche

44 Stirnfläche von 19

45 zweite Mündung von 23

46 Endabschnitt von 141

48 zweite Mündung

49 Stirnfläche von 29

50 Fixiervorrichtungen bzw. Kabel-Cerclagen

53 Kabel/längliches und biegsames Glied

54 Klemmmittel

55 Seilende/Endpartie von 53

56 Seilende/Endpartie von 53

57 Grundkörper von 54

58 durchgehende Bohrung in 57

59 durchgehende Bohrung in 57

60 Halter/Ringführer

61 Konus/Grundkörper von 60

62 obere Stirnfläche von 61

63 untere Stirnfläche von 61

64 Mantel von 61

65 öse

67 Nut

68 Langloch in 81

69 Langloch in 81

70 Ringhalter

71 Grundkörper von 70

72 Loch in 82

73 Loch in 82

74 Loch in 83

75 freie Endpartie von 76

76 Stirnfläche von 71

77 Nut

78 Langloch

79 Langloch

80 Zapfen

81 oberer Bereich von 3

82 mittlerer Bereich von 3

83 unterer Bereich von 3

100 Basisplatte

101 Plattenschaft schmal

102 Plattenschaft zweiflüglig

103 Längsflügel von 102

104 Längsflügel von 102

105 Plattenschaft breit

106 Schaftsegment

107 Schaftsegment

108 Schaftsegment

109 Basisplatte

110 Plattenschaft i n Flügel

1 12 Flügel

1 13 Flügel

1 14 Basisplatte

115 Zinken

1 16 Zinken

120 Basisplatte

121 Zinken

122 Zinken

123 Quersteg

124 Verdickung

125 Verdickung

126 Führungsnut

127 Führungsnut

128 Verdickung

129 Verdickung

130 Klemmvorrichtung

131 Schaft

132 Klemmplatte mit Ausläufern

133 Ausläufer

134 Ausläufer

135 Durchführöffnung

136 Vertiefung/Nut

137 Innenseite

138 Innenseite

139 Schraubenloch

140 Abstandshalter

141 erste Endpartie von 41

142 zweite/freie Endpartie von 41

143 Plattenschaft

144 Schraubenloch

150 Zielbügel

151 Abaxialstück

152 Bügelarm

153 Positionierungsbohrung

160 Bohrhülse

351 Langloch in 4

352 Langloch in 4

353 Langloch in 4

354 Langloch in 4

355 Schraubenloch

356 Schraubenloch