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Patent Searching and Data


Title:
TWO-COMPONENT STRUCTURAL ADHESIVE HAVING HIGH INITIAL ADHESION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/035682
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a water-based two-component structural adhesive having a high initial adhesion, which is characterized in that at least one component contains a percentage of a low-molecular compound that is dissociable in water.

Inventors:
KOEPNICK FRIEDHELM (DE)
MAJOLO MARTIN (DE)
BECK HORST (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/010006
Publication Date:
April 21, 2005
Filing Date:
September 08, 2004
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
KOEPNICK FRIEDHELM (DE)
MAJOLO MARTIN (DE)
BECK HORST (DE)
International Classes:
C09J11/04; C08L101/00; (IPC1-7): C09J101/28; C08J11/04
Foreign References:
DE10146056A12002-08-14
Attorney, Agent or Firm:
Henkel, Kommanditgesellschaft Auf Aktien (Düsseldorf, VTP)
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Claims:
Patentansprüche
1. 2KomponentenMontageklebstoff umfassend Komponenten A und B, worin Komponente A mindestens ein wasserlösliches Polysaccharid oder ein Gemisch aus zwei oder mehr wasserlöslichen Polysacchariden in einer Menge von 0,5 bis 50 Gew. % bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A, Wasser sowie eine die Löslichkeit mindestens eines in Komponente A vorliegenden wasserlöslichen Polysaccharids in Wasser verringernde, in Wasser disso ziierende Verbindung und Komponente B Wasser gegebenenfalls eine die Löslichkeit mindestens eines in Komponente A vorliegenden wasserlöslichen Polysaccharids in Wasser verringernde in Wasser dissoziierende Verbindung und gegebenenfalls ein wasserlösliches Polysaccharid oder ein Gemisch aus zwei oder mehr wasserlöslichen Polysacchariden enthält, wobei mindestens Komponente A oder Komponente B mindestens ein wasser unlösliches in Wasser dispergierbares synthetisches Polymerisat enthält und die Konzentration der in Wasser dissoziierenden Verbindung in Kompo nente A so hoch ist, dass die Löslichkeit mindestens eines der in Kompo nente A vorliegenden wasserlöslichen Polysaccharide verringert ist und die Konzentration der in Wasser dissoziierenden Verbindung in Kompo nente A und B insgesamt so hoch ist, dass die Löslichkeit mindestens ei nes der in Komponente A vorliegenden wasserlöslichen Polysaccharide nach Zusammenfügen der Komponenten A und B höher ist, als in Kom ponente A alleine.
2. Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A insgesamt 1 bis 25 Gew. % eines wasserlöslichen Polysaccharids oder Poly saccharidderivats oder eines Gemischs zwei oder mehr wasserlösliche Poly sacchariden oder Polysaccharidderivaten enthält.
3. Klebstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Polysac charide oder Polysaccharidderivate ausgewählt sind aus der Gruppe der Cellu losen und Cellulosederivate oder Stärke und Stärkederivate.
4. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die in Wasser dissoziierende Verbindung ausgewählt ist aus der Gruppe der Halo genide, Carbonate, Hydrogencarbonate, Phosphate, Phosphite, Sulfate, Sulfite, Citrate, Formiate oder Acetate.
5. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A von 1 bis 10 Gew. % einer in Wasser dissoziierendenVerbin dung, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A, enthält.
6. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er als wasserunlösliches in Wasser dispergierbares synthetisches Polymerisat ein Styrol/(Meth) acrylatCopolymeres enthält.
7. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Komponente A etwa 10 Gew.% bis 40 Gew.% eines wasserunlöslichen, in Wasser dispergierbaren Polymerisats etwa 0 Gew. % bis etwa 20 Gew.% Füllstoffe etwa 5 Gew. % bis 70 Gew.% Wasser, etwa 1 Gew. % bis 50 Gew. % eines wasserlöslichen Polysaccharids o der eines Gemischs aus zwei oder mehr wasserlöslichen Polysacchariden und etwa 1 bis 6 Gew. % eines Metallsalzes enthält.
8. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Komponente B 0 Gew. % bis etwa 70 Gew. % eines wasserunlöslichen in Wasser dispergierbaren Polymerisats, 0 Gew.% bis etwa 50 Gew. % eines Füllstoffs, 0, 1 Gew. % bis etwa 5 Gew. % eines Verdickungsmittels (z. B. wasserlös liches Polysaccharid) etwa 29,9 Gew. % bis etwa 99,9 Gew. % Wasser enthält.
9. Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend die Schritte Herstellen einer Komponente A durch Vermischen von Wasser, einer in Wasser dissoziierenden Verbindung, einem wasserlöslichen Polysaccha rid oder Pofysaccharidderivat oder einem Gemisch aus zwei oder mehr davon, gegebenenfalls einem wasserunlöslichem, in Wasser dispergier baren Polymerisat und gegebenenfalls Zusatzstoffen Herstellen einer Komponente B durch Vermischen von Wasser, gegebe nenfalls einer in Wasser dissoziierenden Verbindung, gegebenenfalls ei nem wasserlöslichen Polysaccharid oder Polysaccharidderivat oder ei nem Gemisch aus zwei oder mehr davon, gegebenenfalls einem wasser unlöslichem, in Wasser dispergierbaren Polymerisat und gegebenenfalls Zusatzstoffen und gegebenenfalls Vermischung der Komponenten A und B vor dem Auftrag des erfindungsgemäßen Montageklebstoffes auf die zu verklebenden Substratflächen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten A und B getrennt jeweils auf eine zu verklebende Substratfläche aufgebracht werden und die Komponenten A und B erst beim in Kontakt bringen der zu ver klebenden Substratflächen miteinander vermischt werden.
11. Verwendung eines Klebstoffes gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 oder eines gemäß einem der Ansprüche 8 oder 9 hergestellten Klebstoffs zum Verkleben von Substraten aus Kunststoff, Holz, Metall, Textilien aus gewebten und oder ungewebten Fasern, Estrich, Beton, Zementären Ausgleichsmassen oder Aus gleichsmassen auf Gipsbasis oder Keramik.
Description:
2-K-Montageklebstoff mit hoher Anfangshaftung Die vorliegende Erfindung betrifft einen wasserbasierten 2-Komponenten- Montageklebstoff mit hoher Anfangshaftung, wobei mindestens eine Komponente einen Anteil einer niedermolekularen, in Wasser dissoziierenden Verbindung enthält.

Der Einsatz von Klebstoffen bei der Fertigung industrieller Güter sowie im Heimwer- kerbereich verdrängt in zunehmenden Maße mechanische Befestigungsmittel. Dies geschieht insbesondere dort, wo die Verbindung zweier Werkstücke nur moderaten mechanischen Belastungen ausgesetzt ist. Die sogenannten Montageklebstoffe zeichnen sich oft durch eine hohe Anfangshaftung aus, die es ihnen ermöglicht, auch relativ schwere Werkstücke schnell zu fixieren.

Heute werden zunehmend lösemittelbasierte Montageklebstoffe durch wasserbasier- te Montageklebstoffe verdrängt. Die Hauptvorteile der wasserbasierten Klebstoffe gegenüber den lösemittelbasierten Klebstoffen bestehen in verbesserten Verarbei- tungseigenschaften, erhöhter Alterungsbeständigkeit und nicht zuletzt dem Verzicht auf umweltschädliche und gesundheitsgefährdende Lösemittel.

Solche vorteilhaften wasserbasierten Montageklebstoffe müssen jedoch auch den Anforderungen hinsichtlich der Klebeleistung, insbesondere hinsichtlich der An- fangshaftung des Montageklebstoffs genügen. In der Regel müssen verklebte Werkstücke beim Einsatz von Montageklebstoffen in der Anfangsphase der Verkle- bung durch mechanische Fixierung in der gewünschten Stellung gehalten werden.

Dieses Verfahren führt jedoch zu einem erhöhten Aufwand beim Einsatz von Monta- geklebstoffen und wird durch Verbraucher oft als störend empfunden. Eine solche Fixierung wäre jedoch dann überflüssig, wenn die Anfangshaftung der eingesetzten Montageklebstoffe einen ausreichend hohen Wert aufweisen würde.

Die Anfangshaftung der aus dem Stand der Technik bekannten wasserbasierten Montageklebstoffe wird oft durch den Einsatz von Verdickungsmitteln beeinflusst, die jedoch die Viskosität der Klebstoffe stark erhöhen. Diese hohe Viskosität erfordert entsprechend widerstandsfähige und leistungsstarke Rührgeräte, die in der Lage sind, solche hoch viskosen Produkte zuverlässig zu mischen. Die Leistungsstärke der Misch-und Rührgeräte für Klebstoffe setzen aber den bekannten Montagekleb- stoffen eine Grenze in Bezug auf ihre Viskosität und damit auch auf die Stärke der Anfangshaftung.

Darüber hinaus wird die maximale Viskosität jedoch auch durch die Verarbeitungs- eigenschaften solcher Klebstoffe nach oben hin begrenzt. Bereits der Austrag hoch- viskoser Klebstoffe aus einem entsprechenden Behälter, beispielsweise einer Tube oder einer Kartusche, kann durch eine zu hohe Viskosität eines Klebstoffs derart schwierig werden, dass der Anwender dies trotz einer gegebenenfalls guten An- fangshaftung als derart nachteilig empfindet, dass er sich anderen Produkten zu- wendet.

Die DE 691 10 403 T2 beschreibt wässrige Suspensionen nichtionischer Polymere in einem Salzmedium. Die beschriebenen Suspensionen enthaltenen beispielsweise Cellulosederivate als nichtionische Polymere sowie Natriumformiat als Salz, wobei die Suspensionen mindestens 28 Gew. -% Natriumformiat enthalten müssen. Derar- tige hohe Salzkonzentrationen sind jedoch für einen Einsatz der beschriebenen Suspensionen im Rahmen von 2K-Klebstoffen nicht geeignet.

Die DE 689 18 789 T 2 betrifft eine Suspensionen wasserlöslicher Polymerer in auf- gelöste Salze enthaltenden wässrigen Medien. Beschriebenen werden beispielswei- se Suspensionen von Cellulosederivaten in wässrigen Lösungen von Ammonium- salzen, wobei das Gewichtsverhältnis von Ammoniumsalz zu Wasser mindestens 0,15 beträgt. Die beschriebene Salzkonzentration ist jedoch für einen Einsatz der beschriebenen Suspensionen im Rahmen von 2K-Klebstoffen nicht geeignet.

Die DE OS 2 417 086 betrifft Zusatzmittel für Mörtel und Beton in Form von wäßri- gen Dispersionen. Beschrieben werden wässrige Dispersionen, wasserlöslicher Stoffe, wobei als Dispersionsmedium eine Lösung von Salzen oder organischen Lösemitteln verwendet wird, in denen die Stoffe nur teilweise löslich oder unlöslich sind. Gemäß den Ausführungsbeispielen wird für die Dispersion von Hydroxyethyl- cellulose beispielsweise eine 25 Gew. -% ige Lösung von Aluminiumsulfat eingesetzt, die Dispersion eines Ethylenoxid-Polymeren erfolgt in einer 15 Gew. -% igen Lösung von Natriumsulfat. Die beschriebenen Dispersionen sind für einen Einsatz in 2K- Klebstoffen ebenfalls nicht geeignet Aus der DE 101 16 023 ist beispielsweise ein wasserbasierter Montageklebstoff be- kannt, der auf einer wässrigen Styrol/Alkylacrylat-Dispersion basiert. Der Einsatz von Salzen wird in dieser Druckschrift nicht beschrieben.

Neben den flüssigen wasserbasierten Montageklebstoffen sind aus dem Stand der Technik auch Montageklebstoffpulver bekannt, die vor dem Gebrauch erst von dem Anwender mit einem geeigneten Lösemittel vermischt werden müssen. Das Kleb- stoffpulver als Lagerform und Anwendungsform hat sich jedoch als nachteilig her- ausgestellt. Einerseits entwickeln sich bei der Verarbeitung von solchen feinen Pul- vern Stäube, die beim Einatmen gesundheitsbedenklich sind, außerdem bilden sich beim Vermischen des Pulvers in einem Lösemittel auch leicht unerwünschte Klümp- chen.

Es bestand daher ein Bedürfnis nach Montageklebstoffen, die eine verbesserte An- fangshaftung gegenüber den Montageklebstoffen aus dem Stand der Technik auf- weisen.

Weiterhin bestand ein Bedürfnis nach Montageklebstoffen, die trotz einer hohen An- fangshaftung zu Beginn des Klebevorgangs noch Korrekturbewegungen erlauben.

Es bestand auch ein Bedürfnis nach Montageklebstoffen, deren Anwendung einfach und ungefährlich ist.

Weiterhin bestand ein Bedürfnis nach umweltfreundlichen und gesundheitsverträgli- chen Montageklebstoffen.

Darüber hinaus bestand ein Bedürfnis nach Montageklebstoffen, die eine hohe An- fangshaftung aufweisen, deren Austrag aus einem entsprechenden Klebstoffbehälter jedoch einfach ist und keinen hohen Kraftaufwand erfordert.

Es bestand auch ein Bedürfnis nach einem Verfahren zur Herstellung von Montage- klebstoffen mit verbesserter Anfangshaftung, die zudem gegebenenfalls leicht in der Handhabung sowie umweltfreundlich und gesundheitsverträglich sind.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand also darin, Montageklebstoffe zur Ver- fügung zu stellen, die eines oder vorzugsweise mehrere oder alle der oben genann- ten Bedürfnisse erfüllen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein 2-Komponenten- Montageklebstoff umfassend Komponenten A und B, worin Komponente A - mindestens ein wasserlösliches Polysaccharid oder ein Gemisch aus zwei oder mehr wasserlöslichen Polysacchariden in einer Menge von 0,5 bis 50 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A, - Wasser sowie - eine die Löslichkeit mindestens eines in Komponente A vorliegenden wasser- löslichen Polysaccharids in Wasser verringernde in Wasser dissoziierende Verbindung und Komponente B - Wasser - gegebenenfalls eine die Löslichkeit eines in Komponente A vorliegenden was- serlöslichen Polysaccharids in Wasser verringernde in Wasser dissoziierende Verbindung und gegebenenfalls ein wasserlösliches Polysaccharid oder ein Gemisch aus zwei oder mehr wasserlöslichen Polysacchariden enthält, wobei - mindestens Komponente A oder Komponente B mindestens ein wasserunlösli- ches in Wasser dispergierbares synthetisches Polymerisat enthält und - die Konzentration der in Wasser dissoziierenden Verbindung in Komponente A so hoch ist, dass die Löslichkeit mindestens eines der in Komponente A vorlie- genden wasserlöslichen Polysaccharide verringert ist und - die Konzentration der in Wasser dissoziierenden Verbindung in Komponente A und B insgesamt so hoch ist, dass die Löslichkeit mindestens eines der in Komponente A vorliegenden wasserlöslichen Polysaccharide nach Zusammen- fügen der Komponenten A und B höher ist, als in Komponente A alleine.

Unter einem 2-Komponenten-Montageklebstoff wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Klebstoffsystem verstanden, welches aus zwei voneinander getrennt vorliegenden Komponenten besteht.

Die einzelnen Komponenten können zur Erzielung einer Verklebung mit großer An- fangshaftung beispielsweise vor dem Auftrag auf die zu verklebenden Flächen mit- einander vermischt werden. Eine derartige Vermischung kann beispielsweise manu- ell geschehen, indem die einzelnen Komponenten beispielsweise auf eine Fläche aufgebracht und dort manuell, beispielsweise mit einem Spatel, vermischt werden.

Als Fläche eignet sich dabei beispielsweise eine der zu verklebenden Flächen. Es ist jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls möglich, die beiden Kleb- stoffkomponenten zunächst auf einer beliebigen Fläche zu vermischen und die ver- mischte Masse anschließend auf die zu verklebenden Flächen aufzutragen.

Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls vorgesehen, die Klebstoff- komponenten einzeln auf die jeweils zu verklebenden Flächen aufzutragen und dort zu vermischen, so dass erst zu dem Zeitpunkt, an dem die beiden zu verklebenden Flächen miteinander verbunden werden, auch die beiden Klebstoffkomponenten A und B miteinander in Kontakt kommen.

Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich, dass beide Kompo- nenten A und B, wenn sie getrennt voneinander vorliegen, klebende Eigenschaften aufweisen. Es ist erfindungsgemäß beispielsweise vorgesehen, dass nur eine der beiden Komponenten A oder B klebende Eigenschaften aufweist. Vorzugweise han- delt es sich dabei um diejenige Komponente, welche das synthetische Polymerisat oder ein Gemisch aus zwei oder mehr synthetischen Polymerisaten enthält.

Unter der Anfangshaftung eines Klebstoffs wird die gemessene Haftung sofort nach Auftrag des Klebstoffes auf das zu verklebende Werkstück verstanden. Zur Messung der Anfangshaftung wird dabei wie folgt vorgegangen : ein Brettchen aus Buchen- sperrholz (150 x 30 x 4 mm), das an einer der schmalen Seiten ein Loch von 8 mm Durchmesser zur Aufnahme eines Hakens einer Federwaage aufweist, wird, ausge- hend von der schmalen Seiten ohne Loch, auf einer Länge von 100 Millimetern und einer Breite von mindestens 20 mm mit dem zu prüfenden Klebstoff versehen. Die Schichtdicke des Klebstoffes muss dabei mindestens etwa 2 mm betragen. Um die erforderliche Schichtdicke zu gewährleisten werden 4 Stahlkugeln mit einem Durch- messer von 2 mm in den Klebstoffstrang eingefügt. Zur Messung der Anfangshaf- tung wird ein Teststreifen aus eloxiertem Aluminium (150 x 15 x 1 mm) in das Kleb- stoffbett eingefügt und bis zur Berührung der Stahlkugeln in das Klebstoffbett einge- drückt. Der verklebte Überlappungsbereich misst 10 x 1,5 cm (15 cm2). Der Test- streifen aus eloxiertem Aluminium weist an seinem dem verklebten Bereich gegenü- berliegenden schmalen Ende ebenfalls eine Öffnung zur Aufnahme eines Hakens einer Federwaage auf. Der so hergestellte Messkörper wird mit dem Holzende in die Federwaage eingehängt (500 g Federwaage) und der Aluminiumstreifen langsam nach unten gezogen. Dem Moment, in welchem der Aluminiumstreifen beginnt auf dem Klebstoff zu rutschen wird der Wert an der Federwaage abgelesen und notiert.

Um die Anfangshaftung zu berechnen wird der abgelesene Wert durch die Verkle- bungsfläche (15 cm2) dividiert und ergibt so die Anfangshaftung in g/cm2. Die Komponente A eines erfindungsgemäßen Klebstoffsystems enthält mindestens ein wasserlösliches Polysaccharid oder ein Gemisch aus zwei oder mehr wasserlös- lichen Polysacchariden in einer Menge von etwa 0,5 bis etwa 50 Gew. -% bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A.

Als wasserlösliche Polysaccharide eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfin- dung grundsätzlich alle Polysaccharide oder deren Derivate, sofern sie in Wasser zumindest teilweise löslich sind. Unter einem Polysaccharid wird jedes Molekül ver- standen, das mindestens etwa 5-10 glykosidisch verbundene Zuckermoleküle auf- weist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Polysaccharide weisen bei- spielsweise etwa 100 bis etwa 100.000 glykosidisch verbundene Zuckermoleküle auf. Der Verzweigungsgrad der erfindungsgemäß geeigneten Polysaccharide kann sehr unterschiedlich sein, beispielsweise aufgrund des Verhältnisses der beta-1,4 und 1, 6-glykosidischen Bindungen und deren Anordnung zueinander,. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung eignen sich sowohl Polysaccharide tierischer als auch pflanzlicher Herkunft sowie synthetisch hergestellte Polysaccharide. Im Rahmen der Erfindung können an den Polysacchariden noch beliebige technische gewünschte Modifikationen vorgenommen werden, beispielsweise eine Methylierung, Carboxylie- rung, Hydroxymethylierung, Hydroxyethylierung und dergleichen.

Beispielsweise eigenen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung die wasserlösli- chen Polysaccharide Stärke, Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen, Carboxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose sowie Derivate der o- ben aufgezählten Polysaccharide.

Als Stärke oder als Basis der Stärkederivate eignen sich sämtliche Stärketypen wie Kartoffelstärke, Maisstärke, Weizenstärke, Reisstärke, Milostärke, Tapiokastärke oder Gemische aus zwei oder mehr der genannten Stärken und dergleichen. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden Stärke oder Stärkederivate auf Basis von Kartoffel-oder Maisstärke oder deren Ge- mische eingesetzt.

Die Stärke muss im Rahmen der vorliegenden Erfindung wasserlöslich sein. Insbe- sondere ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung modifizierte Stärke geeignet, wobei eine entsprechende Modifikation durch physikalische oder geringe chemische Einwirkung zustande kommt. Konkrete Beispiele für derartige Stärkederivate sind partiell abgebaute Stärke und Quellstärke.

Die Stärkederivate sollen wasserlöslich sein. In diesem Zusammenhang sind insbe- sondere Stärkeester oder Stärkeether geeignet, vor allem carboxylierte oder alkoxy- lierte Stärken. Als carboxylierte oder alkoxylierte Stärken eignen sich sämtliche ent- sprechend modifizierte, bereits oben genannte natürliche Stärketypen. Brauchbare Stärkederivate weisen einen Carboxylierungsgrad von etwa 0,1 bis etwa 2,0 oder einen Alkoxylierungsgrad von etwa 0,05 bis etwa 1,5 auf.

Als Celluloseverbindungen eignen sich neben der natürlichen Cellulose insbesonde- re die Celluloseether. Geeignet sind beispielsweise Carboxymethylcellulose (CMC), Carboxymethylmethylcellulose (CMMC), Ethylcellulose (EC), Hydroxypropylcellulose (HPC), Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC), Hydroxybutylcellulose (HBC), Hydro- xybutylmethylcellulose (HBMC), Hydroxyethylcellulose (HEC), Hydroxyethylcarbo- xymethylcellulose (HECMC), Hydroxyethylethylcellulose (HEEC), Hydroxypropylcel- lulose (HPC), Hydropropylcarboxymethylcellulose (HPCMC), Hydroxypropylmethyl- cellulose (HPMC), Hydroxyethylmethylcellulose (HEMC), Methylhydroxyethylcellulo- se (MHEC), Methylhydroxyethylpropylcellulose (MHEPC), Methylcellulose (MC) und Propylcellulose (PC), wobei Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Methylhydro- xycellulose und Methylhydroxypropylcellulose sowie Gemische aus zwei oder mehr davon sowie die Alkalisalze der CMC und die leicht ethoxylierte MC oder Gemische aus zwei oder mehr der genannten Verbindungen.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das wasserlösliche Polysaccharid oder ein Gemisch aus zwei oder mehr wasserlös- lichen Polysaccharidderivaten ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus Cellulo- se und Cellulosederivaten, insbesondere Methylcellulose, Stärke und Stärkederiva- ten, Guar und Guarderivaten, Xanthangummi und Xanthangummiderivaten. Als be- sonders bevorzugt gilt im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Einsatz von Me- thylcellulose oder einem Methylcellulosederivat oder einem Gemisch davon.

Eine erfindungsgemäß einsetzbare Komponente A kann beispielsweise nur ein Po- lysaccharid oder Polysaccharidderivat enthalten. Es ist jedoch Rahmen der vorlie- genden Erfindung ebenso möglich, dass eine erfindungsgemäß einsetzbare Kompo- nente A 2 oder mehr Polysaccharide oder Polysaccharidderivate, beispielsweise 3, 4,5, 6 oder 7 Polysaccharide oder Polysaccharidderivate oder deren Gemische ent- hält.

Der Gehalt der Komponente A an wasserlöslichen Polysacchariden oder wasserlös- lichen Polysaccharidderivaten oder deren Gemischen beträgt im Rahmen der vorlie- genden Erfindung 0,5 bis 50 Gew. -%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Kompo- nente A. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der Gehalt der Komponente A an wasserlöslichen Polysacchariden oder wasserlöslichen Polysaccharidderivaten oder deren Gemischen etwa 5 bis etwa 40 Gew. -% oder etwa 10 bis etwa 30 Gew. -%. Besonders bevorzugt wird ein Anteil von etwa 15 bis etwa 25 Gew. -%, beispielsweise etwa 18 bis etwa 23 Gew. -% oder etwa 20 bis etwa 22 Gew.-%.

Weiterhin umfasst die Komponente A Wasser. Der Wasseranteil in Komponente A kann beispielsweise etwa 1 Gew. -% bis etwa 80 Gew. -% bezogen auf das Gesamt- gewicht der Komponente A betragen, vorzugsweise liegt der Anteil im Bereich von etwa 5 bis etwa 70, insbesondere im Bereich von etwa 15 bis etwa 65 Gew.-%. Be- sonders geeignet sind beispielsweise Komponenten A mit einem Wassergehalt von etwa 40 bis etwa 60. Gew.-%.

Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass die Komponente A neben Was- ser noch ein wasserlösliches oder wassermischbares Lösemittel oder Gemische aus zwei oder mehr zusätzlichen wasserlöslichen oder zumindest wassermischbaren Lösemitteln umfasst.

Zusammen mit Wasser können im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätz- lich alle Lösemittel eingesetzt werden, die wassermischbar oder wasserlöslich sind.

Geeignete Lösemittel können beispielsweise einen Einfluss auf die Löslichkeit der Polysaccharide oder Polysaccharidderivate in Wasser ausüben, müssen dies jedoch nicht.

Geeignete zusätzliche Lösemittel sind beispielsweise wasserlösliche oder wassermischbare ein-oder mehrwertige Alkohole, insbesondere zwei-oder dreiwertige Alkohole, wasserlösliche oder wassermischbare Ether, insbesondere Polyether oder wasserlösliche oder wassermischbare Ketone.

Die Menge der zusätzlichen Lösemittel in der Komponente A beträgt beispielsweise etwa 0 bis etwa 40 Gew. -% bezogen auf das Gesamtgewicht von Wasser und Lösemittel oder Lösemittelgemisch in Komponente A oder von etwa 0,2 bis etwa 20 Gew. -% oder von etwa 1 bis etwa 10 Gew.-%.

Weiterhin beinhaltet die Komponente A mindestens eine in Wasser dissoziierende niedermolekulare Verbindung. Der Begriff"niedermolekular"betrifft im Rahmen des vorliegenden Textes Verbindungen, deren Molekulargewicht etwa 1000 g/mol nicht übersteigt. Vorzugsweise werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung als nie- dermolekulare Verbindungen Stoffe eingesetzt, deren Molekulargewicht etwa 800 g/mol oder weniger, insbesondere etwa 500 g/mol oder weniger beträgt.

Als in Wasser dissoziierende Verbindungen eignen sich erfindungsgemäß sowohl organische als auch anorganische Verbindungen. Es ist im Rahmen der vorliegen- den Erfindung bevorzugt, dass als dissoziierende Verbindungen Stoffe eingesetzt werden, die in Wasser oder wässrigen Lösungen in einer Menge von mindestens 10 g/l, vorzugsweise jedoch in einer darüber liegenden Menge, beispielsweise in einer Menge von mindesten etwa 20,30 oder 40 g/l bei 23'C löslich sind.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als dissoziierende Verbindungen Ammoniumsalze oder Metallsalze eingesetzt, ins- besondere Salze von Alkali-oder Erdalkalimetallen. Besonders geeignet sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Salze von Li, Na, K, Mg, oder Ca, insbesondere die Salze von Na oder Ka..

Geeignete Anionen können ein-oder mehrwertig sein. Besonders geeignet sind da- bei Halogenide wie Chloride oder Brömide, Carbonate, Hydrogencarbonate, Sulfate, Hydrogensulfate, Sulfite, Phosphate oder Phosphite.

Weiterhin ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, Metall-oder Am- moniumsalze von einbasischen oder mehrbasischen Säuren, beispielsweise zwei-, drei, oder vierbasischen Säuren, einzusetzen. Geeignet sind beispielsweise Salze von Carbonsäuren wie Zitronensäure oder Ameisensäure oder Essigsäure. Es hat sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung als günstig herausgestellt ein Salz einer mehrbasischen Säure einzusetzen beispielsweise ein Salz der Zitronensäure einzu- setzen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat sich bei- spielsweise der Einsatz von Natrium-Carbonat, Natrium-Citrat, Natrium-Formiat oder Natrium-Sulfat oder zwei oder mehrere der genannten Salze als Bestandteil der Komponente A als vorteilhaft erwiesen.

Die Komponente A beinhaltet Salz in einer Menge, bei der die Konzentration der in Wasser dissoziierenden Verbindung in Komponente A so hoch ist, dass die Löslich- keit mindestens eines der in Komponente A vorliegenden wasserlöslichen Polysac- charide verringert ist. Vorzugsweise wird dabei die Menge an dissoziierenden Ver- bindungen in Komponente A so gewählt, dass das wasserlösliche Polysaccharid nicht oder nur teilweise in der Komponente A gelöst vorliegt. Bevorzugt wird dabei eine möglichst geringe gelöste Menge an Polysacchariden in der Komponente A. Es ist erfindungsgemäß jedoch auch möglich, dass die Polysaccharide in der Kompo- nente A zu etwa 5,10, 30,50, 70,80, 90 % gelöst vorliegen.

Als Untergrenze für die Konzentration an in Wasser dissoziierender Verbindungen in Komponente A lässt sich daher grundsätzlich diejenige Menge bestimmen, bei der nur ein geringer Teil der in Komponente A vorliegenden Polysaccharide in seiner Auflösung gehindert ist. Eine derart geringe Menge an dissoziierenden Verbindun- gen in Komponente A bewirkt jedoch in der Regel keine ausreichende Verringerung der Viskosität der Komponente A. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die Kon- zentration an in Wasser dissoziierenden Verbindungen in Komponente A eine Auflö- sung der in dieser Komponente vorliegenden Polysaccharide oder Polysaccharidde- rivate zumindest so weit verringert, dass deren Löslichkeit weniger als etwa 50%, bezogen auf die Löslichkeit in der gleichen Menge Wasser ohne dissoziierende Ver- bindungen, beträgt. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Lös- lichkeit weniger als etwa 30%, insbesondere weniger als etwa 10%.

Grundsätzlich kann der Gehalt der Komponente A an in Wasser dissoziierenden Verbindungen in diesem Zusammenhang bis zu etwa 50 Gew. -% betragen. Der Salzgehalt liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch beispielsweise im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 20 Gew. -% oder etwa 1 bis etwa 10 Gew. -%, insbe- sondere etwa 2 bis etwa 5 Gew. -% oder etwa 3 bis etwa 4 Gew. -% bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A.

Neben der Komponente A umfasst der erfindungsgemäße 2-Komponenten- Montageklebstoff noch eine Komponente B, wobei die Komponente B mindestens Wasser sowie gegebenenfalls eine die Löslichkeit eines in Komponente A vorliegen- den wasserlöslichen Polysaccharids in Wasser verringernde dissoziierende Verbin- dung und gegebenenfalls ein wasserlösliches Polysaccharid oder ein Gemisch aus zwei oder mehr wasserlöslichen Polysacchariden enthält.

Der einzige zwingend in Komponente B vorliegende Stoff ist Wasser. Komponente B kann daher im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu 100% aus Wasser bestehen.

Es ist jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, wenn Komponente B noch eine oder mehrere weitere Verbindungen enthält.

So kann Komponente B beispielsweise zusätzlich zu Wasser noch ein wasserlösli- ches Polysaccharid oder ein Gemisch aus zwei oder mehr wasserlöslichen Polysac- chariden oder Polysaccharidderivaten enthalten. Derartige Polysaccharide oder Po- lysaccharidderivate eignen sich beispielsweise um die Konsistenz der Komponente B im Hinblick auf die Viskosität oder gegebenenfalls auf sonstige rheologische Ei- genschaften einzustellen. Als Polysaccharide oder Polysaccharidderivate oder deren Gemische eignen sich die bereits im Rahmen des vorliegenden Textes oben be- schriebenen Polysaccharide oder Polysaccharidderivate.

Für die Menge an Polysacchariden oder Polysaccharidderivaten in Komponente B gilt, dass sie, bezogen auf den Wassergehalt der Komponente B, geringer ist, als die Menge an Polysacchariden in Komponente A. Der Gehalt der Komponente B an Po- lysacchariden oder Polysaccharidderivaten beträgt daher im Rahmen der vorliegen- den Erfindung höchstens etwa 20 Gew. -%, bezogen auf die gesamte Komponente B, insbesondere höchstens etwa 10 Gew. -%. Geeignete Gehalte liegen beispiels- weise in einem Bereich von etwa 0,1 bis etwa 8 Gew. -%, beispielsweise etwa 1 bis etwa 5 Gew.-%.

Komponente B kann darüber hinaus eine in Wasser dissoziierende Verbindung oder ein Gemisch aus zwei oder mehr in Wasser dissoziierenden Verbindungen enthal- ten. Besonders geeignet sind dabei die bereits oben genannten in Wasser dissoziie- renden Verbindungen, insbesondere die bereits oben genannten Salze.

Bezüglich des Gehalts an dissoziierender Verbindungen in Komponente B ergibt sich eine Obergrenze, die aus dem Verhalten der vermischten Komponenten A und B resultiert. Der erfindungsgemäße Effekt der deutlichen Verbesserung der An- fangshaftung liegt insbesondere dann vor, wenn die Löslichkeit der insgesamt in Komponente A und Komponente B enthaltenen Polysaccharide oder Polysaccharid- derivate oder der Gemische aus Polysacchariden und Polysaccharidderivaten in dem Gemisch von Komponente A und B höher ist, als die Löslichkeit der in Kompo- nente A vorliegenden Polysaccharidderivate in dieser Komponente alleine.

Daher ist die in Wasser dissoziierende Verbindung oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Verbindungen in der Komponente B maximal in einer Menge enthalten, die eine Löslichkeitserhöhung der wasserlöslichen Polysaccharide aus Kompnente A in einem Gemisch aus Komponente A und B ergibt, verglichen mit der Löslichkeit der Polysaccharide aus Komponente A, wenn die Komponente A getrennt von Kom- ponente B vorliegt. Die Löslichkeit der wasserlöslichen Polysaccharide bezieht sich dabei immer auf das Lösemittel Wasser.

Die erfindungsgemäße Komponente B zeichnet sich daher gegenüber der Kompo- nente A insbesondere dadurch aus, dass sie eine geringere Menge an dissoziieren- der Verbindung oder keine in Wasser dissoziierende Verbindung aufweist.

Vorzugsweise weist Komponente B einen höheren Wasseranteil auf, als die Kompo- nente A.

So ist es beispielsweise möglich, dass die Komponente B nur Wasser enthält. Die- ser Fall ist nur dann ausgeschlossen, wenn Komponente A kein wasserunlösliches, in Wasser dispergierbares Polymerisat umfasst.

Dies bedeutet, dass ein 2-Komponenten-Montageklebstoff gemäß der vorliegenden Erfindung mindestens ein wasserunlösliches, in Wasser dispergierbares Polymerisat enthalten muss, entweder als Bestandteil in der Komponente A oder als Bestandteil der Komponente B oder als Bestandteil beider Komponenten.

Die Komponente B umfasst erfindungsgemäß mindestens etwa 10 Gew. % Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente B. Bevorzugt ist ein Wasseranteil von etwa 20 bis 70 Gew. -%, insbesondere von etwa 30 bis etwa 50 Gew. -% bezo- gen auf das Gesamtgewicht der Komponente B.

Gemäß der vorliegenden Erfindung enthält mindestens Komponente A oder Kompo- nente B mindestens ein wasserunlösliches in Wasser dispergierbares synthetisches Polymerisat. Unter einem"Polymerisat"wird dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Verbindung verstanden, die durch Polymerisation, insbesondere durch radikalische Polymerisation von Monomeren mit mindestens einer olefinisch ungesättigten Doppelbindung erhältlich ist. Der Begriff"Polymere", wie er im Rah- men des vorliegenden Textes im Zusammenhang mit dem obengenannten wasser- unlöslichen, in Wasser dispergierbaren synthetischen Polymerisat benutzt wird, wird daher synonym mit den Begriff Polymerisat eingesetzt, sofern nicht ausdrücklich et- was anderes gesagt wird.

Es ist dabei erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine der beiden Komponenten ent- weder ein solches wasserdispergierbares Polymeres oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher wasserdispergierbarer Polymerer enthält. Es ist erfindungsgemäß jedoch ebenso möglich, dass sowohl Komponente A als auch Komponente B jeweils ein solches wasserdispergierbares Polymeres oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher wasserdispergierbarer Polymerer enthält. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält jedoch nur eine der beiden Komponenten ein solches wasserdispergierbares Polymeres oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher wasserdispergierbarer Polymerer, insbesondere Komponen- te A.

Als wasserunlösliches, in Wasser dispergierbares Polymeres kann grundsätzlich jedes dem Fachmann bekannte Polymere eingesetzt werden, das in Wasser oder wässrigen Lösungen dispergierbar, aber nicht wasserlöslich ist. So kann es sich bei- spielsweise um ein Polymeres oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Polymeren handeln.

Grundsätzlich handelt es sich dabei insbesondere um Homo-und Copolymerisate von Vinylestern, Styrol, Acrylsäureestern und Vinylchlorid.

Als Polymerisate geeignete Vinylesterpolymerisate sind beispielsweise Vinylacetat- Homopolymere, Copolymere des Vinylacetats mit Ethylen-und/oder Vinylchlorid und/oder weiteren Vinylestern wie Vinyllaurat, Versaticsäurevinylestern, Vinylpivalat oder Estern von Maleinsäure oder Fumarsäure oder Copolymere aus zwei oder mehr der genannten Monomeren oder Homopolymerisate von Vinylestern von ge- sättigten C3 8-Alkylcarbonsäuren oder deren Copolymerisate mit Ethylen, Vinylchlorid oder weiteren Vinylestern.

Die obengenannten Acrylsäureester, Methacrylsäureester oder Styrolpolymerisate leiten sich aus der Polymerisation von Styrol oder Estern der Acrylsäure oder Me- thacrylsäure ab. Als Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure werden vorzugsweise Ester mit geradkettigen oder verzweigten oder cyclischen aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 20 C-Atomen eingesetzt.

Weitere Styrolpolymerisate können beispielsweise Copolymerisate von Styrol mit einem oder mehreren weiteren Monomeren sein.

Insgesamt geeignet sind beispielsweise Acrylsäure-Styrol-Copolymerisate, Methac- rylsäure/Styrol-Copolymerisate oder Styrol-Butadiencopolymerisate. Als Vinylchlorid- Polymerisate sind Vinylchlorid-Ethylencopolymere geeignet.

Beispielsweise werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Vinylacetat- Homopolymere, Vinylacetat-Ethylen-Copolymere oder Copolymere von Vinylestern von gesättigten Alkylcarbonsäuren und Ethylen mit einem Ethylengehalt von 1 bis etwa 40 Gew.-% Ethylen und 0 bis etwa 40 Gew. -% weiteren Vinylestern aus der Gruppe der Vinylester von gesättigten C3 8-Alkylcarbonsäuren oder Vinylchlorid oder Gemischen aus zwei oder mehr davon, Styrolacrylate wie Styrol-Butylacrylat oder Styrol-Ethylhexylacrylat mit einem Styrolgehalt von 1 bis etwa 70 Gew. -% einge- setzt.

Ebenfalls geeignet sind beispielsweise Vinylester-Homo-oder-Copolymere, bei- spielsweise mit Ethylen, deren monomerer Grundbaustein ein Vinylester einer linea- ren oder verzweigten Carbonsäure mit etwa 2 bis etwa 44, beispielsweise etwa 3 bis etwa 15 C-Atomen darstellt. Als Monomere für diese homo-oder polymeren Polyvi- nylester kommen Vinylformiat, Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylisobutyrat, Vinylpiva- lat, Vinyl-2-ethylhexanoat, Vinylester von gesättigten verzweigten Monocarbonsäu- ren mit 9 bis etwa 15 C-Atomen im Säurerest, Vinylester von längerkettigen gesättig- ten oder ungesättigten Fettsäuren wie Vinyllaurat, Vinylstearat oder Vinylester der Benzoesäure und substituierter Derivate der Benzoesäure wie Vinyl-p-tert- butylbenzoat in Frage. Die genannten Vinylester können jeweils einzeln oder als Gemische aus zwei oder mehr der genannten Vinylester im Vinylester Polymeren vorliegen.

Besonders geeignet sind beispielsweise die Polymerisate der Acrylsäurealkylester oder Methacrylsäurealkylester mit einer Cr-C12-Alkylgruppe im Esterrest, beispiels- weise die Polymerisate von Methylmethacrylat, Methylacrylat, n-Butylacrylat, Ethy- acrylat und 2-Ethylhexylacrylat. Insbesondere sind auch Polymere geeignet, sich durch Polymerisation von Gemischen von Acrylsäurealkylestern und (Meth) acrylsäurealkylestern erhalten lassen.

Als vinylaromatische Verbindungen zur Herstellung geeigneter Polymerisate eignen sich beispielsweise Vinyltoluol, a-und p-Methylstyrol, a-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol und Styrol. Beispiele für geeignete Nitrile sind Acrylnitril und Methac- rylnitril.

Zur Herstellung geeigneter Polymerer eignen sich darüber hinaus auch nicht- aromatische Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und mindestens zwei olefin- schen Doppelbindungen wie Butadien, Isopren, und Chloropren.

Weitere Monomere, die z. B. von 0 bis 40 Gew. -%, vorzugsweise von 0 bis 20 Gew.- % und besonders bevorzugt von 0,2 bis 10 Gew. -% im Polymeren enthalten sein können, sind insbesondere Cr-Cro-Hydroxyalkyl (meth) acrylate, (Meth) acrylamid so- wie dessen am Stickstoff mit C,-C4-Alkyl substituierten Derivate, ethylenisch unge- sättigte Carbonsäuren, Dicarbonsäuren, deren Halbester und Anhydride, z. B.

(Meth) acrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure- und Fumarsäurehalbester und Itaconsäure.

Besonders bevorzugt ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Polymerisat, das ein Polymeres von Styrol und Acrylsäure oder Styrol und Acrylsäureester und enthält. Insbesondere wird ein Polymerisat eingesetzt, das ein Polymeres von Styrol und einem Acrylsäureester enthält, wobei der Anteil von Styrol an der zur Herstel- lung des Polymerisats eingesetzten Monomerenmischung 50 Gew. -% oder mehr beträgt.

Die Glasübergangstemperatur geeigneter Polymerer liegt vorzugsweise zwischen- 50 und 10°C, beispielsweise zwischen-40°C und-10°C. Die Mindestfilmbildetempe- ratur (MFT) beträgt etwa 10 bis etwa 25 °C, insbesondere etwa 15 bis etwa 20 °C.

Die Glasübergangstemperatur des Polymeren lässt sich nach üblichen Methoden wie Differentialthermoanalyse oder Differential Scanning Calorimetrie (s. z. B. ASTM 3418/82, sog."midpoint temperature") bestimmen.

Die Herstellung geeigneter Polymerer erfolgt beispielsweise durch radikalische Po- lymerisation. Geeignete Polymerisationsmethoden wie Substanz-, Lösungs-, Suspensions-oder Emulsionspolymerisation sind dem Fachmann bekannt.

Vorzugsweise wird das Copolymerisat durch Lösungspolymerisation mit anschlie- ßender Dispergierung in Wasser oder besonders bevorzugt durch Emulsionspolyme- risation hergestellt, so dass wässrige Polymerdispersionen entstehen.

Die Monomeren können bei einer solchen Emulsionspolymerisation wie üblich in Gegenwart eines wasserlöslichen Initiators und eines Emulgators bei vorzugsweise 30 bis 95°C polymerisiert werden.

Geeignete Initiatoren sind z. B. Natrium-, Kalium-und Ammoniumpersulfat, tert.- Butylhydroperoxid, wasserlösliche Azoverbindungen oder auch Redoxinitiatoren wie H202/Ascorbinsäure.

Als Emulgatoren dienen z. B. Alkalisalze von längerkettigen Fettsäuren, Alkylsulfate, Alkylsulfonate, alkylierte Arylsulfonate oder alkylierte Biphenylethersulfonate. Des weiteren kommen als Emulgatoren Umsetzungsprodukte von Alkylenoxiden, insbe- sondere Ethylen-oder Propylenoxid mit Fettalkoholen,-säuren oder Phenol, bzw.

Alkylphenolen in Betracht.

Im Falle von wässrigen Sekundärdispersionen wird das Copolymerisat zunächst durch Lösungspolymerisation in einem organischen Lösemittel hergestellt und an- schließend unter Zugabe von Salzbildnern, z. B. von Ammoniak zu Carbonsäu- regruppen enthaltenden Copolymerisaten, in Wasser ohne Verwendung eines E- mulgators oder Dispergierhilfsmittels dispergiert. Das organische Lösemittel kann abdestilliert werden. Die Herstellung von wässrigen Sekundärdispersionen ist dem Fachmann bekannt und z. B. in der DE-A-37 20 860 beschrieben.

Zur Einstellung des Molekulargewichts können bei der Polymerisation Regler eingesetzt werden. Geeignet sind z. B. -SH enthaltende Verbindungen wie Mercap- toethanol, Mercaptopropanol, Thiophenol, Thioglycerin, Thioglykolsäureethylester, Thioglykolsäuremethylester und tert.-Dodecylmercaptan.

Der Feststoffgehalt der erhaltenen Polymerdispersionen beträgt vorzugsweise 30 bis 80, besonders bevorzugt 35 bis 60 Gew.-%.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein 2-Komponenten- Montageklebstoff, der als wasserunlösliches, in Wasser dispergierbares Polymerisat ein Styrol/ (Meth) acrylat-Copolymerisat enthält.

Der Anteil der oben beschriebenen Polymerdispersion in der Komponente A beträgt vorzugsweise etwa 10 bis etwa 80 Gew. -% bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A, oder etwa 20 bis etwa 70 Gew. -% oder etwa 40 bis etwa 60 Gew.- %. Der genannte Anteil bezieht sich dabei auf die gesamte Polymerdispersion, enthaltend Polymeres, Wasser und Zusatzstoffe.

Die in einem erfindungsgemäßen Klebstoff vorliegenden Komponenten A und B können neben den obengenannten Verbindungen noch weitere Zusatzstoffe enthal- ten.

Die Komponente A und B können dabei bis zu etwa 70 Gew. -% Zusatzstoffe umfas- sen. Grundsätzlich ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, Kompo- nente A oder B oder beiden Komponenten einen oder mehrere Zusatzstoffe beizu- mischen. Grundsätzlich eignet sich jeder dem Fachmann bekannte Zusatzstoff für Klebstoffzusammensetzungen, je nach Bedarf.

Geeignete Zusatzstoffe sind beispielsweise Additive, Füllstoffe, Weichmacher, Ent- schäumer, Verdicker, Tenside, Antiabsetzmittel, Filmbildungshilfsmittel, Konservie- rungsmittel, Netzmittel, Konsistenzbildner und Zusatzkomponenten mit Klebkraft wie Dextrine oder weitere ionogene Celluloseether.

So kann eine erfindungsgemäße Komponente A oder eine erfindungsgemäße Kom- ponente B noch Additive enthalten. Als Additive eignen sich insbesondere wasser- lösliche ionische oder nichtionische Polymere aus der Gruppe der Polyvinylpyrroli- done, Vinylpyrrolidon/Vinylester-Copolymere, wasserlösliche amphotere Polymere aus der Gruppe der Alkylacrylamid/Acrylsäure-Copolymere, Alkylacryla- mid/Methacrylsäure-Copolymere, Alkylacrylamid/Methylmethacrylsäure-Copolymere, Alkylacrylamid/Acrylsäure/Alkylaminoalkyl (meth) acrylsäure-Copolymere, Alkylacry- lamid/Methacrylsäure/Alkylaminoalkyl (meth) acrylsäure-Copolymere, Alkyla- <BR> <BR> <BR> <BR> crylamid/Methylmethacrylsäure/Alkylaminoalkyl (meth) acrylsäure-Copolymere, Alkyl-<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> acrylamid/Alkylmethacrylat/Alkylaminöethylmethacrylat/Alkyl methacrylat Copolyme- re, Copolymere aus ungesättigten Carbonsäuren, kationisch derivatisierten ungesät- tigten Carbonsäuren, gegebenenfalls weiteren ionischen oder nichtionogenen Mo- nomeren, wasserlösliche zwitterionische Polymere aus der Gruppe der Acrylamido- alkyltrialkylammoniumchlorid/Acrylsäure-Copolymere sowie deren Alkali-und Am- moniumsalze, Acrylamidoalkyltrialkylammoniumchlorid/Methacrylsäure-Copol ymere sowie deren Alkali-und Ammoniumsalze, Methacroylethylbetain/Methacrylat- Copolymere, wasserlösliche anionische Polymere aus der Gruppe der Vinylace-<BR> <BR> <BR> <BR> tat/Crotonsäure-Copolymere, VinylpyrrolidonNinylacrylat-Copolymere, Acrylsäure- /Ethylacrylat/N-tert. Butylacrylamid-Terpolymere, Pfropfpolymere aus Vinylestern, Estern von Acrylsäure oder Methacrylsäure allein oder im Gemisch, copolymerisiert mit Crotonsäure, Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Polyalkylenoxiden und/oder Polyalkylenglycolen, gepfropfte und vernetzte Copolymere aus der Copolymerisation von mindestens einem Monomeren vom nicht-ionischen Typ, mindestens einem Monomeren vom ionischen Typ, von Polyethylenglycol und einem Vernetzer durch Copolymerisation mindestens eines Monomeren jeder der drei folgenden Gruppen erhaltenen Copolymere, Ester ungesättigter Alkohole und kurzkettiger gesättigter Carbonsäuren und/oder Ester kurzkettiger gesättigter Alkohole und ungesättigter Carbonsäuren, ungesättigte Carbonsäuren, Ester langkettiger Carbonsäuren und ungesättigter Alkohole und/oder Ester aus den Carbonsäuren der Gruppe mit gesät- tigten oder ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten C8, 8-Alkoholen, Terpoly- mere aus Crotonsäure, Vinylacetat und einem Allyl-oder Methallylester, Tetra-und Pentapolymere aus Crotonsäure oder Allyloxyessigsäure, Vinylacetat oder Vinylpro- pionat, verzweigten Allyl-oder Methallylestern, Vinylethern, Vinylestern oder gerad- kettigen Allyl-oder Methallylestern, Crotonsäure-Copolymere mit einem oder mehre- ren Monomeren aus der Gruppe Ethylen, Vinylbenzol, Vinylmethylether, Acrylamid und deren wasserlöslicher Salze, Terpolymere aus Vinylacetat, Crotonsäure und Vinylestern einer gesättigten aliphatischen in a-, ß-oder y-Stellung verzweigten Mo- nocarbonsäure, wasserlöslichen kationische Polymeren aus der Gruppe der quater- nierten Cellulose-Derivate, Polysiloxane mit quaternären Gruppen, kationischen Guar-Derivate, polymeren Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Amiden von Acrylsäure und Methacrylsäure, Copolymere des Vinylpyrro- lidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylaminoacrylats und-methacrylats, Vi- nylpyrrolidon-Methoimidazoliniumchlorid-Copolymere, quaternierter Polyvinylalkohol, unter den INCI-Bezeichnungen Polyquaternium 2, Polyquaternium 17, Polyquaterni- um 18 und Polyquaternium 27 angegebenen Polymere.

Der Anteil an solchen Additiven in der Komponente A liegt erfindungsgemäß bei et- wa 0 bis etwa 70 Gew. -%, beispielsweise bei etwa 1 bis etwa 50 Gew. -%, oder etwa 5 bis etwa 40 Gew. -%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A.

Als Füllstoffe kommen im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beispielsweise Carbonate (insbesondere Calciumcarbonat), Quarzmehl, Silikate (beispielsweise Talk, Ton, Glimmer), Schwerspat, Kreide, Kieselsäure Kie- selerde, Sulfate wie Calcium-oder Bariumsulfat oder Aluminiumhydroxid in Frage.

Derartige Füllstoffe können in der erfindungsgemäßen Komponente A beispielswei- se in einer Menge von bis zu etwa 60, vorzugsweise von etwa 0 bis etwa 20 Gew.-% oder etwa 20 bis etwa 50 Gew. -%, bezogen auf die gesamte Komponente A, enthal- ten sein. So kann der Komponente A beispielsweise etwa 5 bis etwa 10 Gew.-% Kreide zugemischt werden.

Bei den Füllstoffen handelt es sich vorzugsweise um feingemahlene Füllstoffe, insbe- sondere Kreide, mit einem mittleren Teilchendurchmesser von im allgemeinen 2 bis 10 pm. Quarzmehl wird vorzugsweise mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 3 bis 20 um eingesetzt.

Bei den im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Zusatzstoff geeigneten Weich- machern handelt es sich gemäß DIN 55945 um flüssige oder feste indifferente orga- nische Substanzen mit geringem Dampfdruck. Aufgrund ihres Löse-und Quellver- mögens können sie die Härte des Polymeren verringern und sein Haftvermögen steigern.

Vorzugsweise werden als Weichmacher Adipin-und Sebacinsäureweichmacher, Phosphorsäureweichmacher, Zitronensäureweichmacher, Fettsäureester und epoxi- dierte Fettsäureester, Fettalkohole, Polypropylenglykol, Polyethylenglykol, Benzoate oder Phthalate oder Gemische aus zwei oder mehr davon eingesetzt.

In einer erfindungsgemäßen Komponente A können weiterhin anionische, kationi- sche oder ampholytische Tenside, oder Gemische aus zwei oder mehr davon ent- halten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind Alkylsulfate, insbeson- dere solche mit einer Kettenlänge von etwa 8 bis etwa 18 C-Atomen, Alkyl-und Al- karylethersulfate mit etwa 8 bis etwa 18 C-Atomen im hydrophoben Rest und 1 bis etwa 10 Ethylenoxid (EO) oder Propylenoxid (PO) Einheiten, oder deren Gemisch, im hydrophilen Teil des Moleküls, Sulfonate, insbesondere Alkylsulfonate, mit etwa 8 bis etwa 18 C-Atomen, Alkylarylsulfonate mit etwa 8 bis etwa 18 C-Atomen, Tauride, Ester und Halbester der Sulfobernsteinsäure mit einwertigen Alkoholen oder Al- kylphenolen mit 4 bis etwa 15 C-Atomen, die gegebenenfalls mit 1 bis etwa 20 EO- Einheiten ethoxyliert sein können, Alkali-und Ammoniumsalze von Carbonsäuren, beispielsweise von Fettsäuren oder Harzsäuren mit etwa 8 bis etwa 32 C-Atomen oder deren Gemischen, Phosphorsäurepartialester und deren Alkali-und Ammoni- umsalze.

Beispiele für kationische Tenside sind Salze von primären, sekundären oder tertiä- ren Fettaminen mit etwa 8 bis etwa 24 C-Atomen mit Essigsäure, Schwefelsäure, Salzsäure oder Phosphorsäuren, quaternäre Alkyl-und Alkylbenzolammoniumsalze, insbesondere solche, deren Alkylgruppen etwa 6 bis etwa 24 C-Atome aufweisen, insbesondere die Halogenide, Sulfate, Phosphate oder Acetate, oder Gemische aus zwei oder mehr davon, Alkylpyridinium-, Alkylimidazolinium-oder Alkyloxazolidini- umsalze, insbesondere solche, deren Alkylkette bis zu etwa 18 C-Atome aufweist, beispielsweise die Halogenide, Sulfate, Phosphate oder Acetate, oder Gemische aus zwei oder mehr davon.

Beispiele für ampholytische Tenside sind langkettig substituierte Aminosäuren wie N-Alkyl-di (aminoethyl) glycin oder N-Alkyl-2-aminopropionsäuresalze, Betaine, wie N- (3-acylamidopropyl)-N, N-dimethylammoniumsalze mit einem C8 18-Acylrest oder Al- kylimidazoliumbetaine.

Die oben genannten Mengenangaben gelten im Wesentlichen auch für Komponente B, sofern die Einschränkungen bezüglich der Löslichkeit der Polysaccharide oder Polysaccharidderivate nach dem Zusammenfügen der Komponenten A und B ein- gehalten werden.

Erfindungsgemäß umfasst eine geeignete Komponente A beispielsweise - etwa 10 Gew. -% bis 40 Gew. -% eines wasserunlöslichen, in Wasser disper- gierbaren Polymerisats - etwa 0 Gew. -% bis etwa 20 Gew.-% Füllstoffe - etwa 5 Gew.-% bis 70 Gew. -% Wasser, - etwa 1 Gew. -% bis 50 Gew. -% eines wasserlöslichen Polysaccharids oder ei- nes Gemischs aus zwei oder mehr wasserlöslichen Polysacchariden und etwa 1 bis 6 Gew. -% eines Metallsalzes.

Insbesondere umfasst eine geeignete Komponente A beispielsweise - etwa 12 Gew. -% bis 25 Gew. -% oder etwa 15 bis etwa 22 Gew. -% eines was- serunlöslichen, in Wasser dispergierbaren Polymerisats etwa 0 Gew. -% bis etwa 10 Gew.-% Füllstoffe etwa 15 Gew. -% bis 60 Gew. -% oder etwa 25 bis etwa 58 Gew. -% Wasser, - etwa 10 Gew. -% bis 40 Gew. -% oder etwa 15 bis etwa 25 Gew. -% eines was- serlöslichen Polysaccharids oder eines Gemischs aus zwei oder mehr wasser- löslichen Polysacchariden und - etwa 2 bis etwa 5 Gew. -% oder etwa 3 bis etwa 4,5 Gew. -% eines Metallsal- zes.

Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorteilhaft, jedoch nicht unbedingt notwendig, wenn sowohl die Komponente A als auch die Komponente B eigenstän- dig klebende Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Anfangshaftung des 2-Komponenten-Montageklebstoffes jedoch auch dann er- findungsgemäß hoch, wenn der Komponente A lediglich Wasser als Komponente B zugemischt wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Komponente B beispielsweise etwa - 0 Gew. -% bis etwa 70 Gew. -% eines wasserunlöslichen in Wasser dispergier- baren Polymerisats, - 0 Gew. -% bis etwa 50 Gew.-% eines Füllstoffs, - 0, 1 Gew. -% bis etwa 5 Gew. -% eines Verdickungsmittels (z. B. wasserlösliches Polysaccharid) etwa 29,9 Gew. -% bis etwa 99,9 Gew. -% Wasser.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Komponente B beispielsweise etwa - 15 Gew. -% bis etwa 55 Gew. -% oder etwa 25 bis etwa 40 Gew. -% eines was- serunlöslichen in Wasser dispergierbaren Polymerisats, - 15 Gew. -% bis etwa 40 Gew. -% oder etwa 25 bis etwa 38 Gew. -% eines Füll- stoffs, - 1 Gew. -% bis etwa 4,5 Gew. -% oder etwa 2 bis etwa 4 Gew. -% eines Verdi- ckungsmittels (z. B. wasserlösliches Polysaccharid) - etwa 30 Gew. -% bis etwa 60 Gew. -% oder etwa 31 Gew. -% bis etwa 45 Gew.- % Wasser.

Ein erfindungsgemäßer 2-Komponenten-Montageklebstoff, kann ein Verhältnis Komponente A zu Komponente B im Bereich von etwa 20 : 1 bis etwa 1 : 20 aufwei- sen. Welches Verhältnis hinsichtlich der Anfangshaftung die optimalen Ergebnisse aufweist, hängt jedoch auch von der spezifischen Zusammensetzung der beiden Komponenten ab.

Wenn die Komponente A beispielsweise einen sehr hohen Salzanteil aufweist, ist es vorteilhaft, mehr an Komponente B einzusetzen, um eine sehr gute Anfangshaftung zu erzeugen, da hohe Verdünnung zu einer weitgehenden Auflösung der wasserlös- lichen Polysaccharide führt. Prinzipiell maßgeblich für das Verhältnis von Kompo- nente A zu Komponente B ist daher der nach dem Vermischen der Komponente vor- liegende Gehalt an wasserlöslichen Polysacchariden und Polysaccharidderivaten, der Salzgehalt sowie der Gehalt an Wasser. Grundsätzlich sollte nach dem Vermi- schen der Komponenten A und B der resultierende Klebstoff etwa folgende Zusam- mensetzung aufweisen : etwa 5 Gew. -% bis etwa 30 Gew. -% eines wasserunlöslichen, in Wasser dispergierbaren Polymerisats, etwa 10 Gew. -% bis etwa 50 Gew. -% eines Füllstoffs, etwa 1 Gew. -% bis 10 Gew. -% eines wasserlöslichen Polysaccharids oder ei- nes Gemischs aus zwei oder mehr wasserlöslichen Polysacchariden und etwa 0,1 Gew. -% bis etwa 10 Gew.-% weiterer Zusatzstoffe und etwa 43,9 Gew. -% bis etwa 79,9 Gew. -% Wasser.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat sich ge- zeigt, dass die Inhaltsstoffe der Komponenten A und B derart eingestellt werden soll- ten, dass ein Verhältnis der Komponente A zu Komponente B von etwa 1 : 1 bis etwa 1 : 15 eingesetzt werden kann. Dies ist beispielsweise dann gegeben, wenn die Kom- ponente A etwa 20 Gew.-% Methylcellulose und bis zu etwa 4 Gew. -% Natriumcitrat umfasst.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Kleb- stoffes umfassend die Schritte - Herstellung einer Komponente A durch Vermischen von Wasser, einer in Was- ser dissoziierenden Verbindung, einem wasserlöslichen Polysaccharid oder Polysaccharidderivat oder einem Gemisch aus zwei oder mehr davon, gegebe- nenfalls einem wasserunlöslichem, in Wasser dispergierbaren Polymerisat und gegebenenfalls Zusatzstoffen - Herstellen einer Komponente B durch Vermischen von Wasser, einer in Was- ser dissoziierenden Verbindung, einem wasserlöslichen Polysaccharid oder Polysaccharidderivat oder einem Gemisch aus zwei oder mehr davon, gegebe- nenfalls einem wasserunlöslichem, in Wasser dispergierbaren Polymerisat und gegebenenfalls Zusatzstoffen und gegebenenfalls Vermischung der Komponenten A und B vor dem Auftrag des erfindungsgemäßen Montageklebstoffes auf die zu verklebenden Substrafflä- chen.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Komponente A werden beispielsweise eine wässrige Polymerdispersion, vorzugsweise mit einem Feststoffgehalt von 50 bis 65 Gew. -% und einem Gehalt von 0 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Gewichtsprozent an Füllstoffen, bis zu 4 % eines geeigneten Salzes, beispielsweise Natriumcitrat, mit etwa 20 bis etwa 25 % eines Cellulosederivates vermischt. Die Komponenten lassen sich ohne Probleme unter den üblichen Bedingungen (beispielsweise bei Temperaturen zwischen etwa 50 und etwa 80 °C) zur erfindungsgemäßen wässrigen Komponente A verarbeiten. Entsprechendes gilt für die Komponente B, sofern die Komponente B nicht ausschließlich aus Wasser besteht.

Im allgemeinen wird eine erfindungsgemäße Komponente A folgendermaßen herge- stellt : Eine wässrige Polymerdispersion wird bei 10 bis 90 °C im Rührwerk vorgelegt und Zusätze wie Entschäumer, Konservierungsmittel, Verdicker (Salz und Methycellu- lose), Emulgatoren und Wasser sowie der Füllstoff unter Rühren zugegeben.

Der erfindungsgemäße 2-Komponenten-Montageklebstoff kann z. B. folgenderma- ßen aufgetragen werden.

Der erfindungsgemäße 2-Komponenten-Montageklebstoff weist ein ausgezeichnetes Niveau anwendungstechnischer Eigenschaften wie Schälfestigkeit, Scherfestigkeit, oder Wärmestandfestigkeit auf.

Die Anfangsklebkraft eines erfindungsgemäßen Klebstoffs beträgt mehr als 30, insbe- sondere mehr als 40, vorzugsweise mehr als 60, weiter bevorzugt mehr als 80 g/cm2.

Die offene Zeit sollte mehr als 15, vorzugsweise mehr als 20 bis maximal etwa 40 Mi- nuten betragen. Eine offene Zeit unter 10 Minuten wird als ungenügend bezeichnet.

Der erfindungsgemäße 2-Komponenten-Montageklebstoff erlaubt noch innerhalb der ersten 5 Minuten nach dem in Kontakt bringen der zu verklebenden Flächen eine Korrekturmöglichkeit.

Die Messung der offenen Zeit erfolgt dabei wie nachstehend beschrieben : Auf eine Spanplatte FPY, die mindestens eine Woche im Normklima konditioniert wurde, wird mit einem Zahnspachtel Typ B2 der zu prüfende Klebstoff aufgezogen. Sobald der Klebstoff aufgezogen ist wird eine Struktur gestartet. In Abständen von zwei Minuten werden nun Schaumstoffstreifen (8 x 2,5 cm) auf den Klebstofffilm gelegt und mit ei- ner Andruckrolle (3 kg) ins Klebstoffbett eingerollt. Diese Prozedur wird solange durchgeführt, wie eine Benetzung der Schaumstoffstreifen mit den Klebstoff möglich ist. Nach der vollständigen Durchtrocknung des Klebstoffes wird die Festigkeit der Schaumstoffstreifen im Klebstoffbett beurteilt. Ist ein Schaumstoffstreifen vollständig aus dem Klebstoffbett zu entfernen, ist die offene Zeit überschritten. Die Zeit die bis zum Verkleben des vorhergehenden Schaumstoffstreifens benötigt wurde, wird als offene Zeit notiert.

Die erfindungsgemäßen 2-Komponenten-Montageklebstoff erfüllen diese Anforde- rungen und zeichnen sich darüber hinaus durch eine gute Verstreichbarkeit (Rheo- logie) und ungewöhnlich hohe Endfestigkeit aus. Darüber hinaus sind sie deutlich emissionsärmer als entsprechende Lösemittelhaltige Montageklebstoffe.

Der erfindungsgemäße 2-Komponenten-Montageklebstoff eignet sich insbesondere als Klebstoff zum Verkleben von Substraten aus Kunststoff, Holz, Metall, Textilien aus gewebten und oder ungewebten Fasern, Estrich, Beton, Zementären Aus- gleichsmassen oder Ausgleichsmassen auf Gipsbasis oder Keramik.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen 2-Komponenten-Montageklebstoffes zum Verkleben von Substraten aus Kunststoff, Holz, Metall, Textilien aus gewebten und oder ungeweb- ten Fasern, Estrich, Beton, Zementären Ausgleichsmassen oder Ausgleichsmassen auf Gipsbasis oder Keramik.

Beispiele : 1. Herstellung einer Komponente A In eine Styrolacrylatdispersion mit einem Feststoffgehalt von 50 Gew. -% wurden Me- thylcelluloseether, Na-Citrat und Kreide in den nachfolgend aufgelisteten Mengen gegeben und verrührt.

50% ige Stvrolacrylatdispersion DS 910 (Hersteller : Fa. Rhodia) 37 Gew.-% Verdickungsmittel (Typ : HDK T 30, Hersteller : Fa. Wacker) 2,0 Gew.-% Methylcellulosederivat 21 Gew.-% Na-Citrat 4 Gew. -% Wasser 36 Gew. -% 2. Komponente B Als Komponente B diente ein Montageklebstoff der folgenden Zusammensetzung : Stvrolacrvlatdispersion Rhoximat DS 910 (Hersteller : Fa. Rhodia) 66 Gew.-% Kreide 30 Gew. -% Verdickungsmittel 3 Gew.-% Pigment 1 Gew. -% 3. Test verschiedener Mischungsverhältnisse der Komponente A zu Komponente B (in Gewichtsprozenten) im 2-Komponentensystem : Nr. Komponente A Komponente B Anfangshaftung [g/cm2] 1 1 0 3 2 0 1 12 3 5 1 6 4 4 1 6 5 3 1 12 6 2 1 23 7 1 1 62 8 1 2 75 9 1 3 90 10 1 5 61 11 1 10 49 12 1 15 42 13 1 20 33