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Title:
UNIVERSAL PIGMENT COMPOUNDS, THEIR PRODUCTION PROCESS, AND THEIR APPLICATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/141089
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to solid or liquid universal pigment compounds, consisting of at least one pigment and one resin, their production process, and their utilization in paints, varnishes, adhesives, inks, or printing colors.

Inventors:
WENNING ANDREAS (DE)
LOEST DIETMAR (DE)
DENKINGER PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/053930
Publication Date:
December 13, 2007
Filing Date:
April 23, 2007
Export Citation:
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Assignee:
DEGUSSA (DE)
WENNING ANDREAS (DE)
LOEST DIETMAR (DE)
DENKINGER PETER (DE)
International Classes:
C08J3/20; C08L61/00; C08K3/00; C08K5/00; C08L53/00; C08L71/00; C09D153/00; C09D161/00; C09D171/00; C09J161/00; C09J171/00
Foreign References:
EP1078946A12001-02-28
DE4404809A11995-08-17
Attorney, Agent or Firm:
DEGUSSA GMBH (PATENTE und MARKEN Standort MarlPaul-Baumann-Strasse 1, Marl, DE)
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Claims:

Patentansprüche:

1. Universalpigmentpräparationen, im Wesentlichen enthaltend A) 40 bis 99 Gew.-% mindestens eines Pigmentes, B) 1 bis 60 Gew.-% einer Zusammensetzung, im Wesentlichen enthaltend das

Mischungsprodukt von i) 95 bis 5 Gew.-% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen

Polyalkylenoxids, mit ii) 5 bis 95 Gew.-% eines nicht hydrierten Keton- Aldehyd-Harzes, und iii) 0 bis 80 Gew.-% mindestens eines Lösemittels, wobei die Summe der Gewichtsangaben von Komponente i) bis iii) 100 Gew.-% beträgt, C) 0 bis 50 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffes

D) 1 bis 40% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids,

wobei die Summe der Gewichtsangaben der Komponenten A), B), C) und D) 100 Gew. -% beträgt.

2. Universalpigmentpräparationen nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente A) organische oder anorganische Pigmente oder Ruße allein oder in Mischungen eingesetzt werden.

3. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, das als organische Pigmente Azopigmente, Azomethinpigmente, Metallkomplex-Pigmente, anthrachinoide Pigmente, Phthalocyaninpigmente, polycyclische Pigmente der Thioindigo-, Chinacridon-, Dioxazin-, Pyrrolo-, Naphthalintetracarbonsäure-, Perylen-, Indanthron-,

Isoamidolin(on)-, Isoindolinon-, Flavanthron-, Pyranthron- oder Isoviolanthron-Reihe allein oder in Mischungen eingesetzt werden.

4. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anorganische Pigmente Metalloxide, gemischte Metalloxide, Antimongelb, Bleichromate, Bleichromatsulfate, Bleimolybdate, Ultramarinblau, Kobaltblau, Manganblau, Chromoxidgrün, hydratisiertes Chromoxidgrün, Kobaltgrün, Metalsulfide, Cadmiumsulfoselenide, Zinkferrite oder Bismuthvanadate allein oder in Mischungen eingesetzt werden.

5. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ruße Gasruße, Flammruße oder Furnaceruße eingesetzt werden.

6. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Komponente B) enthaltenen blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxide i) die allgemeine Formel I besitzen:

wobei R 1 ein geradkettiger oder verzweigter oder cycloaliphatischer Rest mit 8 bis 13

Kohlenstoffatomen bedeutet, R 2 = Wasserstoff, ein Acrylrest, Alkylrest oder Carbonsäurerest mit jeweils 1 bis 8

C-Atomen bedeutet,

SO = Stryrenoxid,

EO = Ethylenoxid,

PO = Propylenoxid, BO = Butylenoxid und a = I bis 1,9,

b = 3 bis 50, c = 0 bis 3, d = O bis 3 bedeutet, wobei a, c oder d von 0 verschieden und b >= a+c+d ist.

7. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Ketone mit aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffresten zur Herstellung der in der Komponente B) enthaltenen Keton-

Aldehyd-Harze ii) eingesetzt werden.

8. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ketone zur Herstellung der in der Komponente B) enthaltenen Keton- Aldehyd-

Harze ii) Aceton, Acetophenon, Methylethylketon, Heptanon-2, Pentanon-3, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, 4-tert.-Amylcyclohexanon, 2-sek.-

Butylcyclohexanon, 2-tert.-Butylcyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 2-Methylcyclo- hexanon, 3,3,5-Trimethylcyclohexanon, Cyclopentanon, Mischungen aus 2,2,4- und 2,4,4- Trimethylcyclopentanon, Cycloheptanon, Cyclooctanon oder Cyclododecanon eingesetzt werden.

9. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Phenole und/oder Harnstoff oder seine Derivate zur Herstellung der in der

Komponente B) enthaltenen Keton- Aldehyd-Harze ii) enthalten sind.

10. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Komponente B) enthaltenen nicht hydrierten Keton- Aldehyd-Harze ii)

I. 40 bis 100 Mol-%, bezogen auf alle eingesetzten Ketone, mindestens eines alkylsubstituierten Cyclohexanons mit einem oder mehreren Alkylresten mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,

IL 0,8 bis 2,0 mol mindestens eines aliphatischen Aldehyds, bezogen auf 1 mol aller eingesetzten Ketone und

III. 0 bis 60 Mol-%, bezogen auf alle eingesetzten Ketone, weitere Ketone mit aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen Kohlenwasserstoffresten, wobei diese gleich oder verschieden und wiederum mit den genannten Kohlenwasserstoffresten in der Kohlenwasserstoffkette substituiert sein können sowie gegebenenfalls Phenole und/oder Harnstoff oder seine Derivate, enthalten.

11. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Cyclohexanone I. 4-tert.-Amjylcyclohexanon, 2-sek.-Butylcyclohexanon, 2-tert- Butylcyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 2-Methylcyclohexanon und 3,3,5-

Trimethylcyclohexanon eingesetzt werden.

12. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Aldehyd-Komponente allgemein und als IL unverzweigte oder verzweigte

Aldehyde, wie z. B. Formaldehyd, Acetaldehyd, n-Butyraldehyd und/oder iso- Butyraldehyd, Valerianaldehyd sowie Dodecanal eingesetzt werden.

13. Universalpigmentpräparationen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Formaldehyd eingesetzt wird.

14. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Keton-Komponente III. Aceton, Acetophenon, Methylethylketon, Heptanon-2,

Pentanon-3, Methylisobutylketon, Cyclopentanon, Cyclohexanon, Cyclododecanon,

Mischungen aus 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylcyclopentanon, Cycloheptanon und Cyclooctanon eingesetzt werden.

15. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischungsverhältnis der blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxide i) und der Keton- Aldehyd-Harze ii) 95 : 5 bis 5 : 95 beträgt.

16. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösemittel iii) Wasser enthalten ist.

17. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösemittel iii) mindestens ein organisches Lösemittel enthalten ist.

18. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösemittel iii) mindestens ein Alkohol, Ester, Keton, Ether, Glycolether, aromatischer Kohlenwasserstoff, hydroaromatischer Kohlenwasserstoff,

Halogenkohlenwasserstoff, Terpenkohlenwasserstoff, aliphatischer Kohlenwasserstoff, Esteralkohol, Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid, allein oder in Mischungen enthalten ist.

19. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente C) Verbindungen auf Basis von Kaolin, Talkum, Glimmer, andere Silicate, Quarz, Christobalit, Wollastonit, Perlite, Diatomeenerde, Faserfüllstoffe, Aluminiumhydroxid, Bariumsulfat oder Calciumcarbonat eingesetzt werden.

20. Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente D) blockcopolymere, styrenoxidhaltige Polyalkylenoxide i) eingesetzt werden, die die allgemeine Formel I besitzen:

wobei R 1 ein geradkettiger oder verzweigter oder cycloaliphatischer Rest mit 8 bis 13

Kohlenstoffatomen bedeutet,

R 2 = Wasserstoff, ein Acrylrest, Alkylrest oder Carbonsäurerest mit jeweils 1 bis 8 C- Atomen bedeutet,

SO = Stryrenoxid,

EO = Ethylenoxid,

PO = Propylenoxid,

BO = Butylenoxid und a = I bis 1,9, b = 3 bis 50, c = O bis 3, d = O bis 3 bedeutet, wobei a, c oder d von O verschieden und b >= a+c+d ist.

21. Verfahren zur Herstellung von Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 20, im Wesentlichen enthaltend A) 40 bis 99 Gew.-% mindestens eines Pigmentes, B) 1 bis 60 Gew.-% einer Zusammensetzung, im Wesentlichen enthaltend als

Mischungsprodukt von i) 95 bis 5 Gew.-% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen

Polyalkylenoxids, mit ii) 5 bis 95 Gew.-% eines nicht hydrierten Keton-Aldehyd-Harzes, und

iii) 0 bis 80 Gew.-% mindestens eines Lösemittels, wobei die Summe der Gewichtsangaben von Komponente i) bis iii) 100 Gew.-% beträgt,

C) 0 bis 50 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffes, D) 1 bis 40% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids,

wobei die Summe der Gewichtsangaben der Komponenten A), B), C) und D) 100 Gew.-% beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Suspension aus dem Pigment A), der Zusammensetzung B) und gegebenenfalls dem anorganischen Füllstoff C) und gegebenenfalls dem blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen

Polyalkylenoxid in einem organischen Lösemittel und/oder Wasser hergestellt wird, die

Suspension in einem geeigneten Aggregat dispergiert und die feste Pigmentpräparation isoliert wird.

22. Verfahren zur Herstellung von Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 20, im Wesentlichen enthaltend

A) 40 bis 99 Gew.-% mindestens eines Pigmentes,

B) 1 bis 60 Gew.-% einer Zusammensetzung, im Wesentlichen enthaltend das Mischungsprodukt von i) 95 bis 5 Gew.-% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen

Polyalkylenoxids, mit ii) 5 bis 95 Gew.-% eines nicht hydrierten Keton- Aldehyd-Harzes, und iii) 0 bis 80 Gew.-% mindestens eines Lösemittels, wobei die Summe der Gewichtsangaben von Komponente i) bis iii) 100 Gew.-% beträgt,

C) 0 bis 50 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffes, D) 1 bis 40% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids,

wobei die Summe der Gewichtsangaben der Komponenten A), B), C) und D) 100 Gew.-% beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung aus dem Pigment A), der Zusammensetzung B) und gegebenenfalls dem anorganischen Füllstoff C) und gegebenenfalls dem blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxid ohne Zuhilfenahme eines organischen Lösemittels und/oder Wasser in einem geeigneten Aggregat dispergiert wird.

23. Verfahren zur Herstellung von Universalpigmentpräparationen nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Suspension in einer Kugelmühle, einer Rührwerkskugelmühle, einer Radial- Rührwerksmühle, einem Dispermat, einem Scandex-Mischer, einem Red Devil, einem Einwalzenstuhl, einem Dreiwalzenstuhl oder einer Perlmühle dispergiert wird.

24. Verfahren zur Herstellung von Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der

Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die feste Pigmentpräparation in einem Wirbelschichtbett, einem Sprühtrockner, einem

Bandtrockner oder einem Vakuumtrockner isoliert wird.

25. Verfahren zur Herstellung von Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die feste Pigmentpräparation nach ihrer Isolierung in Hammermühlen, Stiftmühlen, Prallmühlen oder Sichtermühlen desagglomeriert wird.

26. Verwendung von Universalpigmentpräparationen nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 20, im Wesentlichen enthaltend

A) 40 bis 99 Gew.-% mindestens eines Pigmentes, B) 1 bis 60 Gew.-% einer Zusammensetzung, im Wesentlichen enthaltend das

Mischungsprodukt von

i) 95 bis 5 Gew.-% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen

Polyalkylenoxids, mit ii) 5 bis 95 Gew.-% eines nicht hydrierten Keton- Aldehyd-Harzes, und iii) 0 bis 80 Gew.-% mindestens eines Lösemittels, wobei die Summe der Gewichtsangaben von Komponente i) bis iii) 100 Gew.-% beträgt,

C) 0 bis 50 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffes, D) 1 bis 40% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids,

wobei die Summe der Gewichtsangaben der Komponenten A), B), C) und D) 100 Gew. -% beträgt,

in Farben, Lacken, Klebstoffen, Tinten oder Druckfarben.

Description:

UNIVERSALPIGMENTPRAPARATIONEN, DEREN HERSTELLUNGSVERFAHREN UND DEREN VERWENDUNG

Die Erfindung betrifft Universalpigmentpräparationen bestehend aus mindestens einem Pigment und einem Harz, deren Herstellverfahren und deren Verwendung in Farben, Lacken, Klebstoffen, Tinten oder Druckfarben.

Verwendet werden diese Pigmentpräparationen in Beschichtungsstoffen wie beispielsweise Farben, Lacke, Klebstoffe, Tinten oder Druckfarben für die Beschichtung von Gegenständen aus z. B. Metallen und Kunststoffen. Geeignet sind diese Beschichtungsstoff- Zusammensetzungen für alle üblichen Applikationsmethoden, die in der modernen Metall- und Kunststoffbeschichtung sowie der Druckfarbenindustrie eingesetzt werden, wie z. B. die Spritzapplikation, die elektrostatische Spritzapplikation sowie das Drucken mittels verschiedener Druckverfahren.

üblicherweise werden farbige Beschichtungsstoffe derart hergestellt, dass zunächst eine flüssige Pigmentpräparation hergestellt wird, die dann mit einem Stammlack aufgelackt wird.

Bei der Herstellung von Pigmentpräparationen werden Füllstoffe und Pigmente in flüssigen Medien dispergiert. Dazu bedient man sich in der Regel Dispergiermitteln, um so die für eine effektive Dispergierung der Feststoffe benötigten mechanischen Scherkräfte zu reduzieren und gleichzeitig möglichst hohe Füllgrade zu realisieren. Die Dispergiermittel unterstützen das Aufbrechen von Agglomeraten, benetzen und/oder belegen als oberflächenaktive Verbindungen die Oberfläche der zu dispergierenden Partikel und stabilisieren diese gegen eine unerwünschte Reagglomeration.

Netz- und Dispergiermittel erleichtern bei der Herstellung von Farben und Lacken die Einarbeitung von Pigmenten und Füllstoffen, die als wichtige Formulierungsbestandteile das optische Erscheinungsbild und die physikalisch-chemischen Eigenschaften von Beschichtungen wesentlich bestimmen. Für eine optimale Ausnutzung müssen diese Feststoffe zum einen gleichmäßig in Lacken und Farben verteilt werden, zum anderen muss die einmal erreichte Verteilung stabilisiert werden. Die stabilisierende Komponente wird in vielen Fällen auch von

Bindemittelkomponenten wahrgenommen. Derartige Bindemittel sind auch deshalb wertvolle Komponenten für Beschichtungsstoffe, weil sie zu einer schnelleren Trocknung und zur Erhöhung der Härte der resultierenden Filme beitragen.

Für lösemittelhaltige Beschichtungsstoffe werden üblicherweise lösemittelhaltige Pigmentpräparationen auf Basis verschiedener Netz- und Dispergiermittel hergestellt, die mit verschiedenen lösemittelhaltigen Stammlacken aufgelackt werden. Für wässrige Beschichtungsstoffe werden üblicherweise ebenfalls wässrige Pigmentpräparation auf Basis verschiedener Netz- und Dispergiermittel hergestellt, die mit verschiedenen wässrigen Stammlacken aufgelackt werden.

Um die durch die Herstellung und Lagerung vieler Pigmentpräparationen entstehenden hohen Kosten zu vermeiden, sind auch Pigmentpräparationen mit universeller Verträglichkeit mit Bindemitteln und Löslichkeit in organischen Lösemitteln entwickelt worden. Derartige Pigmentpräparationen auf Basis von Keton- Aldehyd-Harzen werden z. B. in der DE 44 04 809 beschrieben. Die EP 1 078 946 beschreibt den Einsatz von blockcopolymeren Polyalkylen- oxiden als Dispergiermittel für Universalpigmentpräparationen, die sowohl wässrig als auch lösemittelhaltig eingestellt werden können. Die in der DE 10 2005 012 316 beschriebenen Universalpigmentpräparationen auf Basis der Kombination von blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxiden und Keton-Aldehyd-Harzen weisen ebenfalls eine breite Verträglichkeit mit verwendeten Bindemitteln und Löslichkeit in verwendeten organischen Lösemitteln und in Wasser auf. Zusätzlich wird die Schaumbildung in wässrigen Pigmentpräparationen unterdrückt.

Alle diese flüssigen Pigmentpräparationen enthalten neben Wasser, organisches Lösemittel, und Dispergiermitteln in der Regel weitere Hilfsmittel wie beispielsweise Eintrocknungsverhinderer, Rheologieadditive, Antihautmittel, Biozide oder Mittel zur Erhöhung der Gefrierbeständigkeit. Um diese Hilfsmittel und die Handhabbarkeit der energie- und zeitintensiven Dispergierung von Pigmenten zu vermeiden, sind feste Pigmentpräparationen entwickelt worden, die in Wasser oder in organischen Lösemitteln durch einfaches Rühren in Lösung gebracht werden können. Die EP 702 055 beschreibt das

Dispergieren von Pigmenten in organischen Bindemitteln mit hohem Molekulargewicht, sogenannte stir-in Pigmente, zur Herstellung farbiger, lösemittelhaltiger Beschichtungen. Diese Pigmente sind jedoch nicht gegen Reagglomeration stabilisiert, so dass Störungen etwa durch Stippenbildung nicht sicher vermieden werden. Des Weiteren sind diese Pigmentpräparationen nicht für wässrige Beschichtungen geeignet, also nicht universell.

In der EP 902 061 werden Vinylpyrrolidon-Homopolymere oder Copolymere zur Herstellung von stir-in Pigmentpräparationen beschrieben. Diese Pigmentpräparationen sind insbesondere zur Einfärbung wässriger Industrielacke oder lösemittelfreier Kunststoffe geeignet. Sie sind nicht für lösemittelhaltige Beschichtungen verwendbar.

Die US 6,734,231 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Pigmentzusammensetzung durch Mischen eines Pigments und eines Harnstoff-Aldehyd-Harzes oder Harnstoff-Keton- Harzes und anschließendem Extrudieren. Diese Pigmentzusammensetzungen sind nur für lösemittelhaltige und pulverförmige Beschichtungssysteme geeignet.

Die EP 432 480 beschreibt Masterbatche aus Mischungen dreier wesentlicher Komponenten: a) Acrylat-Harze, Keton-Harze oder Aldehyd-Harze, b) Zitronensäureester, Acetylzitronen- säureester oder Weinsäureester und c) Farbstoffe und/oder Pigmente und Additive. Die Verwendung von Zitronensäureester, Acetylzitronensäureester oder Weinsäureester führt allerdings zu Problemen bei der Vermahlung der Pigmente. Des Weiteren sind die Masterbatche nicht für wässrige Anwendungen geeignet.

Die WO 2004/078852 beschreibt eine Pigmentpräparation, bei der feinteilige organische Pigmentteilchen mit anorganischen Pigmentteilchen kombiniert werden und diese Teilchen zusätzlich eine organische makromolekulare BeSchichtung aufweisen. Sie können zum Einfärben vieler Materialien verwendet werden. Die verwendeten Additive unterscheiden sich jedoch von denen, die in den erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen verwendet werden.

Die in der EP 702 062 beschriebenen Pigmentpräparationen sind universell. Allerdings werden zur Verbesserung der Textur der Pigmente anorganische Salze von Kolophoniumharzen

verwendet, die zum einen in der Pigmentpräparation verbleiben und zu Störungen in der organischen Beschichtung fuhren können. Zum anderen ist die Dispergierung nicht optimal so dass etwa bei Einsatz von Phthalocyaninpigmenten mehrfach nass gemahlen werden muss.

Die DE 102 56 416 beschreibt feste Pigmentpräparationen, die aus einem organischen Pigment, einem funktionalisierten Pigmentderivat und einem wasserlöslichen, oberflächenaktiven Additiv aus der Gruppe nichtionischer Polyether oder spezieller Derivate davon. Sie sind sowohl in lösemittelhaltigen, wässrigen Beschichtungssystemen als auch zur Einfärbung von Kunststoffen verwendbar. Diese Additive unterscheiden sich jedoch von denen, die in den erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen verwendet werden.

Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde Pigmentpräparationen zu finden, die universell, d. h. die in lösemittelhaltigen, lösemittelfreien oder wässrigen Anwendungen, verwendbar sind und die durch eine besonders leichte Dispergierbarkeit in Anwendungsmedien verschiedenster Art, vor allem durch einfaches Einrühren (stir-in) in flüssigen Anwendungsmedien verteilbar sind. Durch Verwendung dieser flüssigen oder festen Pigmentpräparationen in lösemittelhaltigen oder lösemittelfreien Anwendungen sollte eine hohe Farbstärke und Flockulationsstabilität gegeben sein.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe konnte überraschenderweise durch die Verwendung einer Zusammensetzung aus mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids und eines Keton- Aldehyd-Harzes, gegebenenfalls unter Mitverwendung mindestens eines Lösemittels, in Kombination mit mindestens einem Pigment gelöst werden.

überraschenderweise wurde gefunden, dass derartige flüssige oder feste Pigmentpräparationen mühelos in lösemittelhaltige, lösemittelfreie oder Beschichtungen eingearbeitet werden können. Sie lösen sich leicht in einem organischen Lösemittel, in einer Bindemittelschmelze oder in Wasser auf. Die Verträglichkeit zu sehr vielen Bindemitteln, polaren wie unpolareren, ist gegeben. Die erhaltenen Beschichtungen weisen einen sehr guten Verlauf und eine exzellente Farbstärke auf.

Gegenstand der Erfindung sind Universalpigmentpräparationen, im Wesentlichen enthaltend

A) 40 bis 99 Gew.-% mindestens eines Pigmentes,

B) 1 bis 60 Gew.-% einer Zusammensetzung, im Wesentlichen enthaltend das Mischungsprodukt von i) 95 bis 5 Gew.-% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen

Polyalkylenoxids, mit ii) 5 bis 95 Gew.-% eines nicht hydrierten Keton- Aldehyd-Harzes, und iii) 0 bis 80 Gew.-% mindestens eines Lösemittels, wobei die Summe der Gewichtsangaben von Komponente i) bis iii) 100 Gew.-% beträgt,

C) 0 bis 50 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffes, D) 1 bis 40% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids,

wobei die Summe der Gewichtsangaben der Komponenten A), B) C) und D) 100 Gew.-% beträgt.

Als Komponente A) können organische oder anorganische Pigmente sowie Ruße eingesetzt werden.

In Betracht zu ziehende organische Pigmente sind beispielsweise Azopigmente, Azomethinpigmente, Metallkomplex-Pigmente, anthrachinoide Pigmente, Phthalocyanin- pigmente, polycyclische Pigmente, insbesondere solche der Thioindigo-, Chinacridon-, Dioxazin-, Pyrrolo-, Naphthalintetracarbonsäure-, Perylen-, Indanthron-, Isoamidolin(on)-, Isoindolinon-, Flavanthron-, Pyranthron- oder Isoviolanthron-Reihe. Mischungen oder feste Lösungen solcher Pigmente sind ebenfalls möglich. Besonders geeignet sind Pigmente aus der Gruppe der Azo-, Dioxazin-, Pyrrolo- (ganz besonders der Diketopyrrolopyrrolpigmente), Chinacridon- Phthalocyanin-, Indanthron oder Isoindolinon-Pigmente. Wichtige organische Pigmente sind solche, die im Color Index beschrieben werden. Dazu gehören beispielsweise die

Gruppe der CI. Pigmentrot 202, CI. Pigmentrot 122, CI. Pigmentrot 144, CI. Pigmentrot 170, CI. Pigmentrot 177, CI. Pigmentrot 179, CI. Pigmentrot 254, CI. Pigmentrot 255, CI. Pigmentrot 264, CI. Pigmentbraun 23, CI. Pigmentgelb 13, CI. Pigmentgelb 74, CI. Pigmentgelb 83, CI. Pigmentgelb 109, CI. Pigmentgelb 110, CI. Pigmentgelb 147, CI. Pigmentgelb 191.1, CI. Pigmentorange 48, CI. Pigmentorange 49, CI. Pigmentorange 61, CI. Pigmentorange 71, CI. Pigmentblau 15, CI. Pigmentblau 60, CI. Pigmentviolett 19, CI. Pigmentviolett 23, CI. Pigmentviolett 37, CI. Pigmentgrün 7, CI. Pigmentgrün 36.

Geeignete anorganische Pigmente sind beispielsweise Metalloxide, gemischte Metalloxide, Antimongelb, Bleichromate, Bleichromatsulfate, Bleimolybdate, Ultramarinblau, Kobaltblau, Manganblau, Chromoxidgrün, hydratisiertes Chromoxidgrün, Kobaltgrün, Metalsulfide, Cadmiumsulfoselenide, Zinkferrite oder Bismuthvanadate, allein oder in Mischungen.

Als Ruße können Gasruße, Flammruße oder Furnaceruße, allein oder in Mischungen, eingesetzt werden. Diese Ruße können zusätzlich nachoxidiert und/oder verperlt sein.

Es können auch beliebige Mischungen von organischen, anorganischen Pigmenten oder Rußen verwendet werden.

Die als Komponente B) verwendeten Zusammensetzungen enthalten als Netz- und Dispergiermittel mindestens ein blockcopolymeres, styrenoxidhaltiges Polyalkylenoxid i) und mindestens ein nicht hydriertes Keton- Aldehyd-Harz ii). Prinzipiell sind alle blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxide als Komponente i) geeignet.

Die in der Erfindung bevorzugt verwendeten blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxide i) werden z. B. in der EP 1 078 946 beschrieben. Sie besitzen die allgemeine Formel I:

I

wobei R 1 ein geradkettiger oder verzweigter oder cycloaliphatischer Rest mit 8 bis 13 Kohlenstoffatomen bedeutet,

R 2 = Wasserstoff, ein Acrylrest, Alkylrest oder Carbonsäurerest mit jeweils 1 bis 8 C- Atomen bedeutet, SO = Stryrenoxid, EO = Ethylenoxid, PO = Propylenoxid, BO = Butylenoxid und a = I bis 1,9, b = 3 bis 50, c = 0 bis 3, d = 0 bis 3 bedeutet, wobei a, c oder d von 0 verschieden, und b >= a+c+d ist.

Prinzipiell sind alle nicht hydrierten Keton- Aldehyd-Harze als Komponente ii) geeignet.

Als Ketone zur Herstellung der Komponente ii) können alle bekannten Ketone eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um Ketone mit aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen Kohlenwasserstoffresten, wobei diese gleich oder verschieden und wiederum mit den genannten Kohlenwasserstoffresten in der Kohlenwasserstoffkette substituiert sein können sowie gegebenenfalls Phenole und/oder Harnstoff oder seine Derivate, enthalten. Beispielsweise können als Ketone Aceton, Acetophenon, Methylethylketon, Heptanon-2, Pentanon-3, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, 4-tert.-Amylcyclohexanon, 2-sek.- Butylcyclohexanon, 2-tert.-Butylcyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 2-Methylcyclo- hexanon, 3,3,5-Trimethylcyclohexanon, Cyclopentanon, Mischungen aus 2,2,4- und 2,4,4- Trimethylcyclopentanon, Cycloheptanon, Cyclooctanon und Cyclododecanon eingesetzt werden.

Die bevorzugten nicht hydrierten Keton-Aldehyd-Harze ii), die in der DE 44 04 809 beschrieben werden, werden aus cycloaliphatischen Ketonen, Aldehyd und gegebenenfalls weiteren Monomeren hergestellt.

Dabei enthalten diese nicht hydrierten Keton-Aldehyd-Harze

I. 40 bis 100 Mol-%, bezogen auf alle eingesetzten Ketone, mindestens eines alkylsubstituierten Cyclohexanons mit einem oder mehreren Alkylresten mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, II. 0,8 bis 2,0 mol mindestens eines aliphatischen Aldehyds, bezogen auf 1 mol aller eingesetzten Ketone und

III. 0 bis 60 Mol-%, bezogen auf alle eingesetzten Ketone, weitere Ketone mit aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen Kohlenwasserstoffresten, wobei diese gleich oder verschieden und wiederum mit den genannten Kohlenwasserstoffresten in der Kohlenwasserstoffkette substituiert sein können sowie gegebenenfalls Phenole und/oder

Harnstoff oder seine Derivate, enthalten.

Als Beispiele alkylsubstituierter Cyclohexanone I. können 4-tert.-Amylcyclohexanon, 2-sek.- Butylcyclohexanon, 2-tert.-Butylcyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 2-Methylcyclo- hexanon und 3,3,5-Trimethylcyclohexanon genannt werden.

Besonders bevorzugte Ci- bis Cs-alkylsubstituierte Cyclohexanone sind 4-tert- Butylcyclo hexanon und 3,3,5-Trimethylcyclohexanon.

Als Aldehyd-Komponente im Allgemeinen und speziell als II. eignen sich prinzipiell unverzweigte oder verzweigte Aldehyde, wie z. B. Formaldehyd, Acetaldehyd, n-Butyraldehyd und/oder iso-Butyraldehyd, Valerianaldehyd sowie Dodecanal usw., bevorzugt wird jedoch Formaldehyd allein oder in Mischungen. Im Allgemeinen können aber alle in der Literatur für Ketonharzsynthesen als geeignete genannte Aldehyde eingesetzt werden.

Das bevorzugte Formaldehyd wird üblicherweise als ca. 20 bis 40 Gew.-%ige wässrige oder alkoholische Lösung (z. B. in Methanol oder Butanol) eingesetzt. Andere Einsatzformen des

Formaldehyds wie z. B. auch die Verwendung als para-Formaldehyd oder Trioxan sind ebenfalls möglich. Aromatische Aldehyde, wie z. B. Benzaldehyd, können in Mischungen mit Formaldehyd ebenfalls enthalten sein. Bevorzugt ist eine wässrige oder alkoholische Lösung von Formaldehyd.

Für die Keton-Komponente III. eignen sich alle Ketone insbesondere Aceton, Acetophenon, Methylethylketon, Heptanon-2, Pentanon-3, Methylisobutylketon, Cyclopentanon, Cyclohexanon, Cyclododecanon, Mischungen aus 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylcyclopentanon, Cycloheptanon und Cyclooctanon. Bevorzugt sind Acetophenon und Cyclohexanon.

Das Mischungsverhältnis der erfindungsgemäß verwendeten blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxide und der Keton- Aldehyd-Harze ist 95 : 5 bis 5 : 95. Verwendet man in dieser Mischung mehr als 50 Gew.-% Ke ton- Aldehyd-Harz muss aus Viskositätsgründen ein Hilfslösemittel B) iii) verwendet werden.

Als Komponente iii) kommt Wasser oder mindestens ein organisches Lösemittel in Betracht. Auch Mischungen sind möglich, sofern die Mischbarkeit zwischen Wasser und organisches Lösemittel gegeben ist. Zu den organischen Lösemitteln zählen beispielsweise Alkohole, Ester, Ketone, Ether, Glycolether, aromatische Kohlenwasserstoffe, hydroaromatische Kohlenwasserstoffe, Halogenkohlenwasserstoffe, Terpenkohlenwasserstoffe, aliphatische Kohlenwasserstoffe, Esteralkohole, Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid.

Als Komponente C) können auch Füllstoffe mitverwendet werden. Sie sind meist pulverförmige, im Anwendungsmedium praktisch unlösliche Substanzen. Sie werden überwiegend aus natürlich vorkommenden Mineralien durch Abbau, Reinigung, Vermahlung and anschließende Klassierung in Kornfraktionen gewonnen. Aber auch synthetische Produkte, wie Sulfate oder Carbonate, werden als Füllstoffe verwendet, wenn es beispielsweise um Reinheit (Helligkeit) oder besondere Feinteiligkeit geht. Im Unterschied zu Pigmenten besitzen Füllstoffe i. d. R. ein geringes Deckvermögen. Neben der Vergrößerung des Volumens (Verbilligung) zeigen sie im Film ganz spezielle Wirkungen, wie z. B. Reflexion, Oberflächenstruktur, Abrieb- oder Steinschlagbeständigkeit. Ihr Einsatz wird von ihrer

Teilchengröße, Teilchengrößenverteilung, Teilchenform, Teilchenstruktur, Härte, Dichte, Farbe, Benetzbarkeit, Abrasivität, Oberfiächenadsorption, Brechungsindex, chemische Zusammensetzung, Reinheit, Beständigkeit und Preis vorbestimmt.

Geeignete Füllstoffe zur Verwendung in den erfindungsgemäßen festen Pigmentpräparationen sind beispielsweise solche auf Basis von Kaolin, Talkum, Glimmer, andere Silicate, Quarz, Christobalit, Wollastonit, Perlite, Diatomeenerde, Faserfüllstoffe, Aluminiumhydroxid, Bariumsulfat oder Calciumcarbonat.

Als Komponente D) eignen sich alle blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxide, wie sie bereits unter B) i) beschrieben worden sind.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von Universalpigmentpräparationen, im Wesentlichen enthaltend A) 40 bis 99 Gew.-% mindestens eines Pigmentes,

B) 1 bis 60 Gew.-% einer Zusammensetzung, im Wesentlichen enthaltend das Mischungsprodukt von i) 95 bis 5 Gew.-% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen

Polyalkylenoxids, mit ii) 5 bis 95 Gew.-% eines nicht hydrierten Keton- Aldehyd-Harzes, und iii) 0 bis 80 Gew.-% mindestens eines Lösemittels, wobei die Summe der Gewichtsangaben von Komponente i) bis iii) 100 Gew.-% beträgt,

C) 0 bis 50 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffes,

D) 1 bis 40% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids,

wobei die Summe der Gewichtsangaben der Komponenten A), B, C) und D) 100 Gew.-% beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass

eine Suspension aus dem Pigment A), der Zusammensetzung B) gegebenenfalls dem anorganischen Füllstoff C) und gegebenenfalls dem blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxid in einem organischen Lösemittel und/oder Wasser hergestellt wird, die Suspension in einem geeigneten Aggregat dispergiert und die Pigmentpräparation isoliert wird.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von Universalpigmentpräparationen, im Wesentlichen enthaltend

A) 40 bis 99 Gew.-% mindestens eines Pigmentes,

B) 1 bis 60 Gew.-% einer Zusammensetzung, im Wesentlichen enthaltend das Mischungsprodukt von i) 95 bis 5 Gew.-% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen

Polyalkylenoxids, mit ii) 5 bis 95 Gew.-% eines nicht hydrierten Keton- Aldehyd-Harzes, und iii) 0 bis 80 Gew.-% mindestens eines Lösemittels, wobei die Summe der Gewichtsangaben von Komponente i) bis iii) 100 Gew.-% beträgt,

C) 0 bis 50 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffes, D) 1 bis 40% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids,

wobei die Summe der Gewichtsangaben der Komponenten A), B, C) und D) 100 Gew.-% beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung aus dem Pigment A), der Zusammensetzung B) und gegebenenfalls dem anorganischen Füllstoff C) und gegebenenfalls dem blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxid ohne Zuhilfenahme eines organischen Lösemittels und/oder Wasser in einem geeigneten Aggregat dispergiert wird.

Als Dispergieraggregate kommen insbesondere Kugelmühlen, Rührwerkskugelmühlen mit horizontaler oder vertikaler Anordnung oder Radial-Rührwerksmühlen in Betracht. Es kann

beispielsweise aber auch ein Dispermat, ein Scandex-Mischer, ein Red Devil, ein Einwalzenstuhl, ein Dreiwalzenstuhl oder eine Perlmühle verwendet werden. Die Isolierung der Pigmentpräparation kann mit den üblichen Trocknungseinrichtungen erfolgen, beispielsweise in einem Wirbelschichtbett, einem Sprühtrockner, einem Bandtrockner oder einem Vakuumtrockner. Das Desagglomerieren der im Rahmen der Herstellung der erfindungsgemäßen Pigmentzubereitung darin enthaltenen Agglomerate erfolgt beispielsweise mittels Hammermühlen, Stiftmühlen, Prallmühlen oder Sichtermühlen, kann aber auch bereits in das Trocknungsverfahren integriert sein, z. B,. in Form einer Mahltrocknung.

Die erfindungsgemäßen Universalpigmentpräparationen können in allen, dem Fachmann bekannten lösemittelhaltigen, lösemittelfreien oder wässrigen Beschichtungssystemen wie Lacken, Farben, Klebstoffen, Tinten oder Druckfarben eingebracht werden. Diese Systeme können beispielsweise physikalisch trocknend, oxidativ trocknend oder anderweitig reaktiv in IK- oder 2K-Lacken sein.

Es gibt eine Vielzahl von physikalisch trocknenden Harzen, beispielsweise Nitrocellulose, Polyvinylbutyral, VC-Copolymere, Acrylate, Methacrylate, Celluloseester, Celluloseether, Kohlenwasserstoffharze, Phenolharze, Kolophoniumharze, Maleinatharze, Polystyrolharze, Siliconharze, Kautschuk basierende Lackharze wie Cyclokautschuk, Chlorkautschuk, chlorierte Polyolefine oder Oligobutadiene, Polyolefine, Polyvinylester, Polyvinylalkohole, Polyvinylacetale, Epoxide, Aminoharze, Amidoharze und Polyesterharze. Oxidativ trocknende Beschichtungsstoffe sind beispielsweise Alkydharze. lK-Beschichtungsstoffe basieren beispielsweise auf (Meth)Acrylat-, Epoxid-, Polyvinylacetat-, Polyester- oder Polyurethanharzen. Diese Harze können auch ungesättigt sein, d. h. Acrylat- oder Methacrylatdoppelbindungen enthalten wie beispielsweise (meth)acrylierte (Meth)acrylat- harze, Epoxid(meth)acrylatharze, Polyester(meth)acrylatharze, Polyether(meth)acrylatharze oder Polyurethan(meth)acrylatharze. 1K-Beschichtungsstoffe sind auch solche auf Basis von hydroxylgruppenhaltigen Polyacrylat- oder Polyesterharzen mit Melaminharzen oder blockierten Polyisocyanatharzen als Vernetzer. 2K-Beschichtungsstoffe sind beispielsweise solche auf Basis von Polyepoxidsystemen oder von hydroxylgruppenhaltigen Polyacrylat- oder Polyesterharzen mit nicht blockierten Polyisocyanatharzen als Vernetzer.

In den Beschichtungssystemen können alle dem Fachmann bekannten Hilfs- und Zusatzstoffe eingesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise Entschäumer, Entlüfter, Rheologiehilfsmittel, Oberfiächenadditive, die z. B. Gleitfähigkeit, Kratzfestigkeit, Anti-Blocking, Verlauf und Glanz beeinflussen, Substratbenetzungsadditive, Trockenstoffe, Stabilisatoren oder Biozide.

Gegenstand der Erfindung ist daher auch die Verwendung von Universalpigmentpräparationen, im Wesentlichen enthaltend A) 40 bis 99 Gew.-% mindestens eines Pigmentes, B) 1 bis 60 Gew.-% einer Zusammensetzung, im Wesentlichen enthaltend das Mischungsprdukt von i) 95 bis 5 Gew.-% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen

Polyalkylenoxids, mit ii) 5 bis 95 Gew.-% eines nicht hydrierten Keton- Aldehyd-Harzes, und iii) 0 bis 80 Gew.-% mindestens eines Lösemittels, wobei die Summe der Gewichtsangaben von Komponente i) bis iii) 100 Gew.-% beträgt, C) 0 bis 50 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffes,

D) 1 bis 40% mindestens eines blockcopolymeren, styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids,

wobei die Summe der Gewichtsangaben der Komponenten A), B), C) und D) 100 Gew.-% beträgt, in Farben, Lacken, Klebstoffen, Tinten oder Druckfarben.

Die erfindungsgemäßen Universalpigmentpräparationen zeichnen sich durch eine besonders leichte Dispergierbarkeit in Anwendungsmedien verschiedenster Art, vor allem durch einfaches

Einrühren (stir-in) in flüssigen Anwendungsmedien, aus. Durch Verwendung dieser festen Pigmentpräparationen in wässrigen, lösemittelhaltigen oder lösemittelfreien Anwendungen wie

beispielsweise Pulverlacken werden Beschichtungssysteme erhalten, die eine hohe Farbstärke, eine hohen Glanz und eine gute Flockulationsstabilität aufweisen.

Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern, aber nicht ihren Anwendungsbereich beschränken:

Beispiele

1) Herstellung eines styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids (Komponente B) i), nicht erfindungsgemäß)

336,4 g (2,34 mol) Trimethylcyclohexanol und 16,3 g (0,23 mol) Kaliummethylat wurden in einen Reaktor gegeben. Nach sorgfältiger Spülung mit Reinstickstoff wurde auf 110 0 C erhitzt, und es wurden 308,2 g (2,554 mol) Styrenoxid innerhalb einer Stunde zugegeben. Nach zwei weiteren Stunden war die Anlagerung des Styrenoxids beendet, erkennbar an einem Restgehalt an Styrenoxid, der laut Gaschromatogramm < 0,1 Gew.-% lag. Anschließend wurden 339,2 g (7,71 Mol) Ethylenoxid so schnell in den Reaktor dosiert, dass die Innentemperatur 120 0 C und der Druck 6 bar nicht überschritt. Nach vollständiger Einleitung des Ethylenoxids wurde die Temperatur so lange auf 115 0 C gehalten, bis ein konstanter Manometerdruck das Ende der Nachreaktion anzeigte. Schließlich wurden bei 80 bis 90 0 C die nicht umgesetzten Restmonomere im Vakuum entfernt. Das erhaltene Produkt wurde mit Hilfe von Phosphorsäure neutralisiert und das Wasser durch Destillation, das entstandene Kaliumphosphat durch Filtration zusammen mit einem Filterhilfsmittel entfernt. Das Molekulargewicht aus der Bestimmung der Hydroxylzahl bei einer angenommenen Funktionalität von 1 betrug M = 467 g/mol.

2) Herstellung eines Keton- Aldehyd-Harzes (Komponente B) ii), nicht erfindungsgemäß)

176,7 g 4-tert-Butylcyclohexanon, 481,7 g 3,3,5-Trimethylcyclohexanon, 112,4 g Cyclohexanon und 373,1 g einer 30 Gew.-%igen Formalinlösung wurden vorgelegt und auf 60 0 C erhitzt. Danach wurden 114,5 g einer 50 Gew.-%igen Natriumhydroxidlösung innerhalb von 15 min zugetropft und auf 80 0 C erhitzt. Im Anschluss wurde innerhalb von 90 min 200,0 g der Formalinlösung zugetropft und 4 Stunden unter Rückfluss bei 85 0 C gehalten. Das

entstandene Harz wurde nach Zugabe von Eisessig mit Wasser neutralgewaschen. Nach Destillation resultierte ein hellgelbes, sprödes Harze mit einem Erweichungspunkt von 85 0 C.

3) Herstellung der Zusammensetzung B) (nicht erfindungsgemäß) 500 g des styrenoxidhaltigen Polyalkylenoxids aus Beispiel 1) und 500 g des Keton-Aldehyd- Harzes aus Beispiel 2) wurden unter Rühren bei 80 0 C miteinander gemischt. Das Produkt war klar und hatte bei 23 0 C eine Viskosität von 88810 mPa s.

4) Herstellung der erfindungsgemäßen festen Pigmentpräparation 380 g Spezialschwarz 4 (CI. Pigmentschwarz 7 der Degussa AG) wurden mit 520 g Wasser zu einem wässrigen Presskuchen verrührt. In einem separaten Behälter wurden 467 g de Komponente B) aus Beispiel 3) in 560 g Wasser gelöst und 76,5 g ULTRA Tale 609 (von Barretts Minerals Inc.) zugegeben. Die Talkum/Harz-Mischung wurde zu dem Pigmentpresskuchen gegeben und in einem Dissolver dispergiert. Die Pigmentdispersion wurde in einem Trockenschrank getrocknet und mikropulverisiert.

5) Herstellung einer lösemittelhaltigen Pigmentpräparation (nicht erfindungsgemäß)

280 g Spezialschwarz 4 wurden mit 520 g einer 50%igen Lösung des Keton/Aldehyd-Harzes 2) in Methoxypropylacetate und 187 g Disperbyk 163 (von Byk-Chemie) gemischt und 1 mm Glasperlen im Volumenverhältnis 1 : 1 hinzugefügt. Die Mischung wurde im Dispermat CV 80 min lang bei 3000 U/min dispergiert.

6) Herstellung des lösemittelhaltigen Stammlackes (nicht erfindungsgemäß)

Die in der Tabelle aufgeführten Einsatzstoffe wurden unter Zuhilfenahme von 2 mm Glasperlen im Dispermat CV 20 min lang bei 2400 U/min und einer Manteltemperatur von 25 0 C gerührt. Anschließend wurde der weiße Mittelölalkydlack 24 h bei Raumtemperatur getrocknet. Das Verhältnis Bindemittel (fest) zu Weißpigment betrug 1 : 0,8.

Tabelle 1: Zusammensetzung des Stammlackes

7) Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffzusammensetzungen Zur Herstellung von Beschichtungsstoffen wurden die Pigmentpräparationen 4) und 5) vorgelegt und der weiße Stammlack 6) jeweils portionsweise unter Rühren zugegeben. Die Tabelle 2 gibt die Beschichtungsstoffzusammensetzungen und ihre Eigenschaften an.

Tabelle 2: Beschichtungsstoffzusammensetzungen

Die beispielhaft gezeigte Beschichtungszusammensetzung auf Basis der erfindungsgemäßen Universalpigmentpräparation und einem lösemittelhaltigen, weißen Alkydlack besaß einen

hohen Glanz und gute mechanische und koloristische Eigenschaften. Diese Eigenschaften waren mit einer Beschichtungszusammensetzung auf Basis einer lösemittelhaltigen Pigmentpräparation vergleichbar.