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Title:
USE OF A CABLE GUIDE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/208931
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of a cable guide (1) that has a guide sleeve (2), through which a line can be guided along a central axis (9) of the guide sleeve (2), and a flange part (3) for contacting a lateral surface (51.1) of the wall or floor element (51). The guide sleeve (2) is mounted in a tiltable manner in order to change the tilting angle on the flange part (3), and the guide sleeve is mounted in a tiltable manner via an elastomer deformation element (28) in the form of a joint (39) in order to install the guide sleeve into a through-opening (50) in a wall or floor element (51) of a building. The guide sleeve (2) is inserted into the through-opening (50) such that the flange part (3) rests against the lateral surface (51.1) of the wall or floor element (51).

Inventors:
KURZ RALF (DE)
SCHMID JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/060804
Publication Date:
November 02, 2023
Filing Date:
April 25, 2023
Export Citation:
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Assignee:
HAUFF TECHNIK GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
H01B17/58; B60R16/02; F16L5/02; H02G3/22
Foreign References:
DE202014010127U12016-03-24
EP1424245A22004-06-02
JP2017010649A2017-01-12
EP2071688A12009-06-17
DE3623547C11987-10-15
DK166465B11993-05-24
Attorney, Agent or Firm:
KÖNIG SZYNKA TILMANN VON RENESSE, PATENTANWÄLTE, PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche Verwendung einer Leitungsdurchführung (1 ), welche eine Durchführungshülse (2), durch welche eine Leitung entlang einer Mittenachse (9) der Durchführungshülse (2) hindurchführbar ist, und ein Flanschteil (3) zur Anlage an einer Seitenfläche (51.1 ) des Wandoder Bodenelements (51 ) aufweist, wobei die Durchführungshülse (2) zur Veränderung eines Kippwinkels an dem Flanschteil (3) verkippbar gelagert ist, und wobei die verkippbare Lagerung über ein elastomeres Verformungselement (28) als Gelenk (39) realisiert ist zum Einbau in eine Durchlassöffnung (50) in einem Wand- oder Bodenelement (51 ) eines Gebäudes, wobei die Durchführungshülse (2) solchermaßen in die Durchlassöffnung (50) eingesetzt wird, dass das Flanschteil (3) an der Seitenfläche (51.1 ) des Wand- oder Bodenelements (51 ) anliegt. Verwendung nach Anspruch 1 , wobei bei der Leitungsdurchführung (1 ) die Mittenachse (5) der Durchführungshülse (2) in einem unbelasteten Zustand senkrecht auf einer durch die Anlage des Flanschteils (3) festgelegten Ebene (11 ) steht, bei der Verwendung jedoch die Durchlassöffnung (50) relativ zu einer Flächennormalen auf der Seitenfläche (51.1 ) verkippt ist und die Durchführungshülse (2) unter Verformung des elastomeren Verformungselements (28) verkippt zu dem Flanschteil (3) in der Durchlassöffnung (50) befestigt wird. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher das als elastomeres Verformungselement (28) realisierte Gelenk (39) eine Mantelwand aufweist, die mit einer umlaufenden Erhebung (125) und/oder einer umlaufenden Vertiefung (126) geformt ist. Verwendung nach Anspruch 3, bei welcher sich die Mantelwand des elastomeren Verformungselements (28) von einer inneren Radialposition an der Durchführungshülse (2) zu einer äußeren Radialposition an dem Flanschteil (3) erstreckt und mit einer umlaufenden Erhebung (125) und einer umlaufenden Vertiefung (126) geformt ist, die radial aufeinander folgen. Verwendung nach Anspruch 3 oder 4, bei welcher zumindest eine Lage des Flanschteils (3) aus einem Elastomermaterial vorgesehen ist, wobei die Mantelwand des elastomeren Verformungselements (28) monolithisch mit der zumindest einen Lage ausgebildet ist. Verwendung nach Anspruch 5, bei welcher die aus dem Elastomermaterial vorgesehene Lage des Flanschteils (3) eine Dicke von höchstens 10 mm hat. Verwendung nach Anspruch 6, bei welcher das Flanschteil (3) eine flächige Bitumen- oder Butyllage aufweist, deren radiale Erstreckung also in einem Axialschnitt betrachtet größer als ihre axiale Erstreckung ist. Verwendung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei welcher die Durchführungshülse (2) monolithisch mit der zumindest einen Lage des Flanschteils (3) aus dem Elastomermaterial gebildet ist. Verwendung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher die Durchführungshülse (2) an einem Ende einen sich nach radial innen erstreckenden Dichtkragen (61 ) aufweist, der an einem durch die Durchführungshülse (2) hindurchgeführten Leerrohr (4) anliegt. Verwendung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher, wenn ein Einsetzabschnitt (12) der Durchführungshülse (2) in die Durchlassöffnung (50) eingesetzt ist und das Flanschteil (3) an der Seitenfläche (5) anliegt, ein Injektionsabschnitt (13) der Durchführungshülse (2), welcher auf einer dem Einsetzabschnitt (12) axial entgegengesetzten Seite des Flanschteils (3) liegt, aus der Durchlassöffnung (50) hervorsteht, wobei in dem Injektionsabschnitt (13) in einer Mantelwand (22) der Durchführungshülse (2) eine Einfüllöffnung (15) vorgesehen ist, über die eine fließfähige Füllsubstanz, die dann erstarrt, in einen von der Durchführungshülse (2) definierten Ringraum (6) eingefüllt wird. Verwendung nach Anspruch 10, bei welcher ein die Einfüllöffnung (15) bildender Stutzen (25) schräg zur Mittenachse (9) der Durchführungshülse (2) orientiert ist und/oder monolithisch mit zumindest einer Lage (22a, 22b) der Mantelwand (22) der Durchführungshülse (2) geformt ist. Verwendung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher die Durchführungshülse (2) mit einer Auslassöffnung (26) versehen ist, die sich beim Einsetzen der Durchführungshülse (2) in die Durchlassöffnung (50) in einem ersten Zustand befindet und unter dem Druck fließfähiger Füllsubstanz in einen zweiten Zustand gebracht wird, in dem ein Öffnungsquer- schnitt der Auslassöffnung (26) größer als in dem ersten Zustand ist. Verwendung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher sich ein in die Durchlassöffnung (3) eingesetzter Einsetzabschnitt (12) der Durchführungshülse in einen ersten Axialabschnitt (12.1 ), der an das Flanschteil (3) anschließt, und einen zweiten Axialabschnitt (12.2) gliedert, der axial von dem Flanschteil (3) weg auf den ersten Axialabschnitt (12.1 ) folgt, wobei eine Mantelwand (22) der Durchführungshülse (2) in dem ersten Axialabschnitt (12.1 ) geschlossen, und in dem zweiten Axialabschnitt (12.2) mit einer Vielzahl Auslassöffnungen (26) versehen ist. Verwendung nach Anspruch 13, bei welcher zumindest in dem zweiten Axialabschnitt (12.2) an einer Innenwandfläche der Mantelwand (22) der Durchführungshülse (2) ein Abstandhalter (40) vorgesehen ist, um die Man- telwand (22) der Durchführungshülse (2) von einer Außenwandfläche (4.1 ) eines hindurchgeführten Leerrohres (4) beabstandet zu halten. Verwendung nach Anspruch 12 oder 13, bei welcher die Durchführungshülse (2) zumindest in dem zweiten Axialabschnitt (12.2) elastisch verformbar ausgebildet ist, also die Mantelwand (22) der Durchführungshülse (2) aus einem Elastomermaterial geformt ist. Verwendung nach Anspruch 14 oder 15, ausgenommen Kombinationen mit Anspruch 8, bei welcher die Durchführungshülse (2) zumindest in dem zweiten Axialabschnitt (12.2) starr ausgebildet ist, also die Mantelwand (22) der Durchführungshülse (2) aus einem starren Material geformt ist. Verwendung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, ausgenommen Kombinationen mit Anspruch 8, bei welcher die Mantelwand (22) der Durchführungshülse (2) in dem ersten Axialabschnitt (12.1 ) mehrlagig aufgebaut ist, nämlich in einer Lage (22a) aus einem Elastomermaterial, die von einer Stützmanschette (32) als weitere Lage (22b) abgestützt wird. Verwendung nach den Ansprüchen 15 und 17, bei welcher die aus dem Elastomermaterial gebildete Lage (22a) des ersten Axialabschnitts (12.1 ) und die Mantelwand (22) der Durchführungshülse (2) des zweiten Axialabschnitts (12.2) monolithisch miteinander geformt sind.
Description:
Verwendung einer Leitungsdurchführung

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer Leitungsdurchführung zum Einbau in ein Wand- oder Bodenelement eines Gebäudes.

Im Zuge der Verwendung wird die Leitungsdurchführung in eine Durchlassöffnung eingesetzt und darin befestigt. Dabei kann die Leitung bereits hindurchgeführt sein und mit eingebaut werden; alternativ kann aber ebenso zunächst ein Leerrohr hindurchgeführt und befestigt werden, wobei die eigentliche Leitung dann erst später verlegt wird. Bei der Durchlassöffnung kann es sich insbesondere um eine Bohrung handeln, die nachträglich in ein bereits bestehendes Wand- oder Bodenelement eingebracht wird, bspw. im Zuge einer nachträglichen Anbindung des Gebäudes an das entsprechende Leitungsnetz. Ein bevorzugter Anwendungsfall kann eine Glasfasererschließung sein, bevorzugt handelt es sich bei der Leitung also um ein Glasfaserkabel.

Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine vorteilhafte Verwendung bzw. Leitungsdurchführung als Gegenstand der Verwendung anzugeben.

Dies wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Die entsprechende Leitungsdurchführung weist eine Durchführungshülse und ein Flanschteil auf, an dem die Durchführungshülse verkippbar gelagert ist. Dies ermöglicht eine Montage auch bei einer verkippten Durchlassöffnung, z. B. wenn sich diese aus dem Erdreich nach schräg oben durch die Gebäudewand erstreckt, wenn also in allgemeinen Worten eine Längsachse der Durchlassöffnung gegenüber einer Flächennormalen auf der Seitenfläche des Wand- oder Bodenelements verkippt ist. Eine Besonderheit liegt vorliegend darin, dass diese Verkippbarkeit über ein Elastomergelenk realisiert ist, also mit einem elastomeren Verformungselement als Gelenk. Dies kann etwa im Vergleich zu einem Gelenk mit aneinander anliegenden Gelenkflächen (z. B. sphärisch im Falle eines Kugelgelenks), in der Herstellung vereinfacht sein, zumal aneinander anliegende Gelenkflächen verschmutzungsgefährdet und folglich anspruchsvoller bei der Handhabung/Montage sein können. Das Elastomergelenk kann eine einfache und robuste Alternative darstellen.

Bevorzugte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen und der gesamten Offenbarung, die sich stets sowohl auf Verwendungs- als auch Verfahrens- und Vorrichtungsaspekte bezieht; jedenfalls implizit ist die Offenbarung stets hinsichtlich sämtlicher Anspruchskategonen zu lesen.

Im Detail meint die Verkippbarkeit zwischen Flanschteil und Durchführungshülse, dass der Kippwinkel zwischen der Mittenachse der Durchführungshülse und einer Flächennormalen, die senkrecht auf der Seitenfläche des Wand- oder Bodenelements steht, verändert werden kann. Generell kann das Elastomergelenk beim Verkippen der Durchführungshülse auf einer radialen Seite davon gestaucht und auf der radial entgegengesetzten Seite gedehnt werden (zu ersterer wird die Mittenachse hin, von letzterer wird sie weg verkippt).

Die Verkippbarkeit ist bevorzugt symmetrisch veranlagt, es ist also in anderen Worten im unbelasteten Zustand, wenn keine äußere Kraft zum Verkippen aufgebracht wird, die Mittenachse der Durchführungshülse senkrecht zu einer durch die Anlage des Flanschteils definierten Ebene (im montierten Zustand liegt diese Ebene parallel zur Seitenfläche des Wand- oder Bodenelements bzw. fällt mit dieser zusammen). Vereinfacht zusammengefasst ist die Leitungsdurchführung bevorzugt so vorgesehen, dass die Durchführungshülse bei einer zur Seitenfläche rechtwinkligen Durchlassöffnung ohne Relativverkippung zum Flanschteil eingesetzt werden kann, also ohne elastische Verformung des Elastomergelenks.

Um die Mittenachse der Durchführungshülse ist ein Ringraum innerhalb der Durchführungshülse, den diese gemeinsam mit einer hindurchverlegten Leitung oder bevorzugt einem Leerrohr begrenzt (siehe unten im Detail), zumindest dreh-, vorzugsweise rotationssymmetrisch. „Innen“ und „außen“ beziehen sich ohne aus- drückl ich gegenteilige Angabe auf die Radialrichtung, eine Innen- oder Innenwandfläche ist also bspw. der Mittenachse der Durchführungshülse und/oder Längsachse der Durchlassöffnung zugewandt, eine Außen- oder Außenwandfläche hingegen abgewandt. Angaben wie „axial“, „radial“ und „umlaufend“, sowie die zugehörigen Richtungen („Axialrichtung“ etc.), beziehen sich ohne gegenteilige Angabe auf die Mittenachse der Durchführungshülse, insbesondere von deren in der Durchlassöffnung angeordneten Abschnitt. Im montierten Zustand liegt die Mittenachse der Durchführungshülse bevorzugt koaxial mit einer Längsachse der Durchlassöffnung.

Wie nachstehend im Einzelnen diskutiert, sind bevorzugt jedenfalls eine Lage des Flanschteils und eine Lage der Durchführungshülse monolithisch miteinander geformt, nämlich aus demselben Elastomermaterial. Generell meint „monolithisch“ unterbrechungsfrei durchgehend aus demselben Material, ohne Materialgrenze dazwischen. Im Übergang zwischen der Durchführungshülse und dem Flanschteil ist das Elastomergelenk ausgebildet, in diesem Fall monolithisch mit dem Flanschteil (zumindest der Lage davon) und der Durchführungshülse (zumindest der Lage davon). Das Elastomergelenk kann radial außerhalb der Durchführungshülse zwischen dieser und dem Flanschteil vorgesehen sein; es kann aber andererseits auch zwischen einem Einsetz- und einem Injektionsabschnitt der Durchführungshülse ausgebildet sein, vgl. die nachstehenden Anmerkungen zur axialen Anordnung.

Um das Verformen und damit Verkippen des Elastomergelenks zu vereinfachen, kann dieses z. B. eine Mantelwand aufweisen, die mit einer umlaufenden Erhebung und/oder Vertiefung vorgesehen ist, wobei die Erhebung und/oder Vertiefung weiter bevorzugt jeweils umlaufend in sich geschlossen ist/sind. Mit der Erhebung und/oder Vertiefung steht gewissermaßen überschüssig Material zur Verfügung, was das Verformen/Auslenken vereinfachen kann. Bevorzugt folgen eine Erhebung und eine Vertiefung aufeinander, besonders bevorzugt folgen mehrere Erhebungen aufeinander, zwischen denen jeweils eine Vertiefung vorgesehen ist. Dabei können in einem die Mittenachse beinhaltenden Axialschnitt betrachtet die Er- hebung(en) und Vertiefung(en) radial und/oder axial aufeinander folgen (vgl. Figur 7 zur Illustration von „radial“ und Figur 8 bzgl. „axial“).

Bei der radialen Anordnung kann sich die Mantelwand des Elastomergelenks von einer inneren Radialposition an der Durchführungshülse zu einer äußeren Radialposition am Flanschteil erstrecken; in einer axialen Aufsicht betrachtet können diese Erhebung(en) und Vertiefung(en) bspw. ineinander geschachtelte Ringe darstellen. Bei der axialen Anordnung folgen die Erhebung(en) und Vertiefung(en) hingegen axial aufeinander, stellen sie also bspw. in einer radialen Aufsicht zueinander versetzte, insbesondere jeweils achssenkrechte Linien dar. Ferner ist auch eine Kombination aus radialem und axialem Versatz möglich, kann die Mantelwand, konkret eine im Axialschnitt betrachtet in die Mantelwand gelegte Ausgleichsgerade, also schräg zur Mittenachse liegen.

Bei der axialen Anordnung erstreckt sich die mit den Erhebung(en) und Vertiefungen) versehene Mantelwand des Elastomergelenks zwischen zwei Axialpositionen, wobei ein Einsetzabschnitt (siehe unten) der Durchführungshülse an der einen und das Flanschteil an der anderen endseitigen Axialposition angeordnet sein kann; alternativ kann das Flanschteil aber auch zwischen den beiden Axialpositionen vorgesehen sein. An der anderen Axialposition kann dann insbesondere ein Injektionsabschnitt der Durchführungshülse liegen. In anderen Worten kann es bei dieser Variante axial beidseits des Flanschteils und damit auch außerhalb der Durchlassöffnung einen mit Erhebung(en) und Vertiefung(en) versehenen Abschnitt geben. Dieser und der Einsetzabschnitt der Durchführungshülse können dann über das Elastomergelenk zueinander verkippbar sein, was bspw. hinsichtlich einer geeigneten Leitungsführung außerhalb des Wand- oder Bodenelements bzw. einer geeigneten Ausrichtung für die Füllsubstanzzufuhr von Interesse sein kann.

Das Elastomergelenk weist aber nicht zwingend Erhebungen/Vertiefungen auf, es kann bspw. auch als im Vergleich zu einer Elastomerlage des Flanschteils und/oder der Durchführungshülse verdickter Bereich ausgeführt sein. In einem Axialschnitt betrachtet kann dieser verdickte Bereich bspw. eine Hohlkehle zwischen Flanschteil und Durchführungshülse bilden, bevorzugt axial beiderseits des Flanschteils.

In bevorzugter Ausgestaltung wird die Durchführungshülse in einer schrägen Durchlassöffnung montiert, deren Längsachse also verkippt zu einer Flächennormalen auf der Seitenfläche liegt. Der Winkel zwischen Längsachse und Flächennormale kann bspw. mindestens 10°, 20° oder 30° betragen (in der Reihenfolge der Nennung zunehmend bevorzugt), mögliche Obergrenzen können z. B. bei höchstens 70°, 60° bzw. 50° liegen. Bevorzugt ist dabei die Leitungsdurchführung an sich so vorgesehen, dass die Mittenachse der Durchführungshülse im unbelasteten Zustand senkrecht auf der durch die Anlage des Flanschteils festgelegten Ebene steht, siehe vorne.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist auf einer axialen Seite des Flanschteils ein Einsetzabschnitt der Durchführungshülse angeordnet und erstreckt sich die Durchführungshülse anteilig auch auf der entgegengesetzten axialen Seite des Flanschteils, ist dort nämlich ein Injektionsabschnitt der Durchführungshülse angeordnet. In anderen Worten ist das Flanschteil auf einer zu beiden axialen Enden der Durchführungshülse beabstandeten Axialposition auf der Durchführungshülse angeordnet. Dabei kann axial zwischen dem Einsetz- und dem Injektionsabschnitt das Elastomergelenk angeordnet sein, bevorzugt ist dann jedoch das Elastomergelenk radial außerhalb der Durchführungshülse angeordnet und grenzen Einsetz- und Injektionsabschnitt direkt aneinander. Bei der Montage wird der Einsetzabschnitt in die Durchlassöffnung eingesetzt, bis das Flanschteil an der Seitenfläche anliegt, der entgegengesetzte Injektionsabschnitt steht dann aus der Durchlassöffnung hervor, bspw. um mindestens 1 cm, 2 cm oder 3 cm (mit möglichen Obergrenzen bei bspw. höchstens 15 cm, 10 cm bzw. 5 cm).

Wie nachstehend im Einzelnen diskutiert, begrenzt die Durchführungshülse gemeinsam mit einer hindurchverlegten Leitung oder bevorzugt einem hindurchverlegten Leerrohr einen Ringraum, insbesondere kreisförmigen Ringraum, wobei sich dann auch dieser anteilig außerhalb der Durchlassöffnung erstreckt (wenn die Durchführungshülse bis zur Anlage des Flanschteils an der Seitenfläche eingeschoben ist). Über diesen Ringraum, vom Injektionsabschnitt in den Einsetzabschnitt, lässt sich vorteilhaft eine Füllsubstanz zur Befestigung der Leitungsdurchführung in der Durchlassöffnung einbringen. Als Füllsubstanz wird bevorzugt ein Harz vorgesehen, bspw. auf Polyurethan-Basis.

Die Injektion der Füllsubstanz erfolgt axial oder bspw. über eine Einfüllöffnung, die im Injektionsabschnitt in einer Mantelwand der Durchführungshülse vorgesehen ist. Im Vergleich zu einer axialen Injektion, bspw. über einen axial in den Ringraum mündenden Injektionsschlauch, kann die Injektion durch die Mantelwand bspw. eine gewisse Entkopplung des für die Füllsubstanz zur Verfügung stehenden Strömungsquerschnitts von der radialen Weite des Ringraums erlauben. Für die Durchlassöffnung kann generell ein relativ kleiner Durchmesser, bspw. von weniger als 5 cm oder 4 cm, hinsichtlich eines vereinfachten Bohrens bevorzugt sein (z. B. keine Kernbohrung / kein Aufständern erforderlich); eine mögliche Untergrenze kann z. B. bei mindestens 2 cm liegen.

Nach radial innen kann für die Abmessung des Ringraums bspw. ein gewisser Außendurchmesser der Leitung oder vorzugsweise des hindurchgeführten Leerrohres (für die Leitung) limitierend sein, was insgesamt zu einer limitierten radialen Weite führt. Indem die Einfüllöffnung in der Mantelwand platziert wird, lässt sie sich gleichwohl mit einer gewissen Größe vorsehen, bspw. einem im Vergleich zur radialen Weite des Ringraums größeren Durchmesser, was z. B. die Injektion der Füllsubstanz vereinfachen kann. Zudem wird die Füllsubstanz dem Ringraum bereits außerhalb der Durchlassöffnung zugeführt, kann sie sich also bereits außerhalb der Durchlassöffnung über den Ringraum verteilen (jedenfalls anteilig) und dementsprechend über einen großen Strömungsquerschnitt in die Durchlassöffnung einströmen.

Da die Füllsubstanz dem Ringraum (zwischen Durchführungshülse und Leitung oder vorzugsweise Leerrohr) bereits außerhalb der Durchlassöffnung zugeführt wird, muss bspw. kein Einfüllschlauch durch das Flanschteil hindurch oder in dieses eingesteckt werden. Dies kann dessen Geometrie vereinfachen und insbesondere hinsichtlich der bevorzugten Herstellung aus einem Elastomermaterial (siehe unten) von Vorteil sein. Ferner muss bei der Dimensionierung auch kein in die Durchlassöffnung hineinlaufender Einlassschlauch berücksichtigt werden, lässt sich also der Ringraum entsprechend maximieren.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Stutzen vorgesehen, der sich an der Einfüllöffnung von der Mantelwand weg erhebt und einen Injektionskanal für die Füllsubstanz bildet, an den also z. B. eine Injektionskartusche angeschlossen wird. Dieser Injektionskanal mündet an der Einfüllöffnung in den Ringraum. Bevorzugt ist der Stutzen schräg zur Mittenachse der Durchführungshülse ausgerichtet, also nicht parallel oder senkrecht, sondern bspw. unter einem Winkel von mindestens 10°, vorzugsweise mindestens 20°, und z. B. nicht mehr als 80°, vorzugsweise höchstens 70°. In Folge dieser schrägen Orientierung weist der Injektionskanal bezogen auf eine Injektionsrichtung zur Durchlassöffnung hin, hat die Füllsubstanz also bei der Injektion eine Richtungskomponente in die Durchlassöffnung hinein. Zugleich verteilt sie sich auch umlaufend im Ringraum, wird also der Strömungsquerschnitt vergrößert/genutzt, was in der Gesamtschau einen guten Füllsubstanzeintrag in die Durchlassöffnung ergibt.

Generell kann der Stutzen bspw. eine von der Mantelwand weg genommene Länge von mindestens 1 cm, vorzugsweise mindestens 1 ,5 cm haben, mit möglichen Obergrenzen bei z. B. höchstens 5 cm bzw. 4 cm. Die Erstreckung wird dabei jeweils entlang einer mittig im Injektionskanal liegenden Längsachse des Stutzens genommen, auf welche sich auch die vorstehenden Winkelangaben beziehen (wobei die Winkel auch als unabhängig von der Länge offenbart zu sehen sind, und umgekehrt). Bevorzugt ist der Stutzen monolithisch mit zumindest einer Lage der Mantelwand der Durchführungshülse geformt, also unterbrechungsfrei durchgehend angeformt (vergleiche auch die vorstehende Definition). Die zumindest eine Lage ist bevorzugt aus einem Elastomermaterial geformt, aus dem entsprechend auch der Stutzen vorgesehen ist. Letzteres kann bspw. dahingehend von Vorteil sein, dass sich der Stutzen dann trotz seiner bevorzugt schrägen Orientierung, die in einem Formwerkzeug eine Hinterschneidung ergeben kann, gut ent- formen lässt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Durchführungshülse insgesamt aus einem Elastomermaterial vorgesehen, und zwar über das Elastomergelenk monolithisch mit zumindest einer Lage des Flanschteils. Eine weitere Lage des Flanschteils bildet dann bevorzugt ein Butylband, siehe unten im Detail. Bevorzugt ist die Elastomerlage des Flanschteils vglw. dünn, was ein gutes Andrücken erlaubt (s. u.).

Das „Elastomermaterial“ ist ganz allgemein ein Kunststoff mit elastischem Verhalten. Dessen Shore-Härte (Shore A) kann bspw. bei höchstens 90 Shore, 80 Shore, 75 Shore bzw. 70 Shore und (davon unabhängig) bspw. bei mindestens 20 Shore, 25 Shore, 30 Shore, 35 Shore bzw. 40 Shore liegen. Es kann sich bspw. um ein Kautschukmaterial handeln, vorzugsweise um einen Synthesekautschuk, etwa EPDM (Ethylen-Propylen-Dien, M-Gruppe). Ebenso kann es sich aber bspw. auch um einen Thermoplastischen Elastomer (TPE) oder ein Silikonbasiertes Material handeln, etwa Silikonkautschuk bzw. Silikonelastomer.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Dichthülse an einem Ende, insbesondere ihrem flanschteilseitigen Ende, einen Dichtkragen auf. Das besagte Ende kann bspw. jenes flanschteilabgewandte Ende des Injektionsabschnitts sein, das im montierten Zustand außerhalb der Durchlassöffnung liegt. Der Dichtkragen kann aber auch unabhängig von einem Injektionsabschnitt vorgesehen sein, etwa axial im Wesentlichen auf derselben Position wie das Flanschteil liegen, also bspw. in der Mündung der Durchlassöffnung.

Mit dem Dichtkragen könnte die Durchführungshülse im Allgemeinen auch an der Leitung selbst anliegen, bevorzugt ist bzw. wird jedoch ein Leerrohr hindurchgeführt und liegt der Dichtkragen daran an. Der Dichtkragen begrenzt den Ringraum in einer Richtung von der Durchlassöffnung weg, beugt also dort einem Hervor- quellen der Füllsubstanz vor. Bevorzugt ist der Dichtkragen aus einem Elastomermaterial vorgesehen (siehe vorne), besonders bevorzugt ist er monolithisch mit zumindest einer Lage der Durchführungshülse geformt. Er erstreckt sich von der Mantelwand nach radial innen, bevorzugt schräg in Richtung zum Flanschteil hin (also in Richtung Durchlassöffnung im montierten Zustand). Vorteilhaft ist ein um laufend geschlossener (nicht unterbrochener) Dichtkragen, der dementsprechend auch mit einer umlaufend in sich geschlossenen Dichtlinie an dem Leerrohr anliegt. Mit der eben geschilderten schrägen Orientierung kann sich eine gewisse Verstärkung der Dichtwirkung ergeben, wenn sich etwas Füllsubstanz in Richtung von der Durchlassöffnung weg ausbreitet bzw. ausdehnt, kann die Füllsubstanz nämlich den Dichtkragen nach innen weiter an die Leitung oder das Leerrohr andrücken.

Generell weist die Durchführungshülse in bevorzugter Ausgestaltung eine Auslassöffnung auf, durch welche eine zwischen Leitung und Durchführungshülse oder Leerrohr und Durchführungshülse zugeführte Füllsubstanz nach radial außen austreten kann. Bevorzugt sind eine Vielzahl entsprechender Auslassöffnungen vorgesehen, wobei im Folgenden beschriebene Varianten u.a. deren axiale Positionierung betreffen und weiter unten Möglichkeiten zur Gestaltung der Auslassöffnungen an sich diskutiert werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Mantelwand der Durchführungshülse in einem Einsetzabschnitt, der im montierten Zustand in der Durchlassöffnung angeordnet ist, in einem ersten Axialabschnitt geschlossen und in einem vom Flanschteil weg darauffolgenden zweiten Axialabschnitt mit einer Vielzahl Auslassöffnungen versehen. In dem ersten Axialabschnitt ist der Ringraum also nicht nach radial außen geöffnet, es tritt dort keine Füllsubstanz aus. Die injizierte Füllsubstanz wird im ersten Axialabschnitt weitergeführt, gelangt damit also tiefer in die Durchlassöffnung hinein. Da sich die Füllsubstanz im Zuge des Aushärtens typischerweise ausdehnt, kann dies z. B. einem Abheben des Flanschteils von der Seitenfläche vorbeugen, also einen axialen Druck auf das Flanschteil verringern. Ungeachtet dessen kann die im ersten Axialabschnitt geschlossene Aus- gestaltung auch im Bereich des Elastomergelenks, wo also ggf. Kippkräfte eingeleitet werden, Stabilität schaffen.

Bevorzugt erstreckt sich der erste Axialabschnitt, in dem die Mantelwand frei von Auslassöffnungen ist, über mindestens 1 ,5 cm, 2 cm, 2,5 cm, 3 cm, 3,5 cm bzw.

4 cm, mögliche Obergrenzen können (unabhängig davon) bspw. bei höchstens 12 cm, 10 cm bzw. 8 cm liegen (jeweils axial von der durch die Anlage des Flanschteils festgelegten Ebene weggenommen, und zwar bei zu besagter Ebene senkrechter Mittenachse der Durchführungshülse).

In bevorzugter Ausgestaltung ist zumindest im zweiten Axialabschnitt an einer Innenwandfläche der Mantelwand ein Abstandhalter vorgesehen, der die Mantelwand von einer hindurchgeführten Leitung oder bevorzugt dem hindurchgeführten Leerrohr beabstandet hält. Bevorzugt sind umlaufend verteilt und/oder axial verteilt mehrere Abstandhalter vorgesehen, die die Mantelwand zur Definition des Ringraums von der Außenwandfläche des Leerrohres beabstandet halten. Der bzw. die Abstandhalter ist/sind bevorzugt monolithisch mit der Mantelwand geformt, jedenfalls einer Lage davon, also als nach radial innen hervortretende Erhebung(en). Bevorzugt ist die entsprechende Lage der Durchführungshülse wiederum aus einem Elastomermaterial vorgesehen (siehe vorne), das sich dann trotz dieser Konturierung gut entformen lässt. Speziell bei dem Elastomermaterial kann der Abstandhalter bspw. auch einem sich Anlegen des Mantels an das Leerrohr vorbeugen, also die Auslassöffnung(en) für die Füllsubstanz zugänglich halten.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Mantelwand zumindest in dem zweiten Axialabschnitt elastisch verformbar, also aus einem Elastomermaterial gebildet. Prinzipiell ist hierbei auch ein mehrlagiger Aufbau möglich (bspw. aus einem starren Gitter, auf dem ein sich davon abhebender Elastomermantel aufliegt), bevorzugt besteht in diesem Fall die Mantelwand jedoch aus genau einer aus dem Elastomermaterial geformten Lage (zumindest in dem zweiten Axialabschnitt). Das Elastomermaterial, siehe vorne bezüglich möglicher Materialeigenschaften, wird unter dem Druck der Füllsubstanz radial expandiert, bevorzugt wird die Mantelwand infolgedessen gegen eine die Durchlassöffnung begrenzende Laibung gedrückt. Prinzipiell ist dies auch unabhängig von im zweiten Axialabschnitt angeordneten Auslassöffnungen möglich, kann die Dichtung zur Laibung also allein durch die angedrückte Elastomer-Mantelwand geschaffen werden. Bevorzugt ist jedoch eine Kombination mit den Auslassöffnungen, tritt dabei also auch Füllsubstanz aus, die z. B. mit der Laibung verklebt.

Bei einer alternativ bevorzugten Ausführungsform ist die Durchführungshülse im zweiten Axialabschnitt starr ausgebildet, ist die Mantelwand dort also aus einem starren Material geformt. Dabei kann es sich z. B. um ein Metall oder einen Hartkunststoff handeln, etwa mit einer Shore-Härte (D) von mindestens 40 Shore, weiter und besonders bevorzugt mindestens 45 Shore bzw. mindestens 50 Shore; mögliche Obergrenzen können bspw. bei höchstens 100 Shore, weiter und besonders bevorzugt höchstens 90 Shore bzw. höchstens 80 Shore liegen (jeweils D). Im Falle des Metalls kann die Mantelwand bspw. aus einem Gitter, etwa Drahtgeflecht, oder auch einem dünnen Blech vorgesehen sein, in welches die Auslassöffnung eingestanzt sind. Auch im Falle des Hartkunststoffs ist ein solches nachträgliches Einbringen möglich, bevorzugt werden die Auslassöffnungen jedoch bereits bei einer Spritzgussherstellung freigehalten, sind sie also in dem Formwerkzeug berücksichtigt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Mantelwand in dem ersten Axialabschnitt mehrlagig aufgebaut, also aus mindestens zwei in Radialrichtung aufeinanderfolgenden Lagen. Dabei ist eine Lage aus dem Elastomermaterial (siehe vorne) geformt, wobei eine das Elastomermaterial stützende Stützmanschette eine weitere Lage bildet. Die Stützmanschette ist aus einem im Vergleich zum Elastomermaterial steiferen Material vorgesehen, etwa Metall oder einem Hartkunststoff, bezüglich möglicher Materialparameter (Shore-Härte etc.) wird auf den vorstehenden Absatz verwiesen. Die Stützhülse kann im Allgemeinen mit dem Elastomerteil zusammengesetzt sein, bevorzugt wird das Elastomermaterial jedoch an die Stützhülse angeformt. Dazu kann die Stützhülse bspw. als Einlegeteil mit dem Elastomermaterial umspritzt werden, oder die beiden können als Mehr- komponenten-Spritzgussteil gespritzt werden.

Generell kann die Stützmanschette im ersten Axialabschnitt den Ringraum stabilisieren, also die Füllsubstanz in die Durchlassöffnung hineinführen und/oder den Druck auf das Flanschteil verringern. Im Allgemeinen kann die Stützmanschette auch radial außerhalb der Elastomerlage vorgesehen sein, bevorzugt ist sie jedoch radial innen und die Elastomerlage radial außen angeordnet. In axialer Richtung erstreckt sich die Stützmanschette bevorzugt über das Flanschteil hinaus in den Injektionsabschnitt. Vorzugsweise reicht sie dabei axial bis zumindest über die Einfüllöffnung hinaus, stabilisiert sie also auch den Ringraum im Bereich der Injektion, besonders bevorzugt reicht sie bis zum axialen Ende der Durchführungshülse. Bevorzugt ist eine zwischen dem ersten Axialabschnitt und dem Injektionsabschnitt unterbrechungsfrei durchgehend ausgestaltete Stützmanschette, die radial innerhalb der Elastomerlage angeordnet ist. Diese durchgehende Ausgestaltung kann besonders gut eine Verkippung über das Elastomergelenk erlauben.

Im Falle der im zweiten Axialabschnitt starren Mantelwand ist diese bevorzugt monolithisch mit der Stützmanschette ausgebildet. Das starre Material kann also ein Rohrstück bilden, welches in dem zweiten Axialabschnitt mit den Durchlassöffnungen versehen ist und im ersten Axialabschnitt bevorzugt mit einer geschlossenen Mantelwand vorgesehen sein kann (letzteres ist aber nicht obligatorisch, es kann dort bspw. auch die Elastomerlage eigentlich in dem Rohrstück vorhandene Öffnungen abdecken). Bei der Variante mit der im zweiten Axialabschnitt aus dem Elastomermaterial gebildeten Mantelwand ist diese bevorzugt monolithisch mit der Elastomerlage im ersten Axialabschnitt vorgesehen.

In bevorzugter Ausgestaltung ist zumindest eine Lage des Flanschteils aus einem Elastomermaterial vorgesehen, siehe vorne bezüglich möglicher Materialdetails. Im Allgemeinen kann es dabei zusätzlich auch eine Hartkomponente als weitere Lage aufweisen, bspw. als Mehrkomponenten-Spritzgussteil mit einer integrierten Stützstruktur geformt sein. Bevorzugt wird das Flanschteil jedoch ausschließlich von dem Elastomermaterial und einem Bitumen-ZButylband gebildet, was einen besonders flexiblen und damit gut an die Seitenfläche andrückbaren Flansch ergibt. Dies kann auch durch eine (in Axialrichtung) vergleichsweise dünnwandige Ausgestaltung der Elastomerlage des Flanschteils begünstigt werden, bspw. mit einer Dicke von höchstens 10 mm, 8 mm, 6 mm, 5 mm bzw. 4 mm (eine Untergrenze kann z. B. bei mindestens 2 mm liegen). Im Falle des Flanschteils sind die Lagen axial aufeinanderfolgend angeordnet.

Bevorzugt weist das Flanschteil an jener Seite, die an die Seitenfläche angedrückt wird, ein Bitumen- oder Butylband auf. Dieses hat bevorzugt eine flächige Ausgestaltung, ist also in einem die Mittenachse beinhaltenden Axialschnitt betrachtet in Axialrichtung dünner als in Radialrichtung (wobei in dem Schnitt nur ein jeweils für sich zusammenhängender Teil des Dichtbands betrachtet wird, der also in dem Schnitt auf einer Seite der Mittenachse liegt). Die radiale Abmessung des jeweils für sich zusammenhängenden Teils kann bspw. bei mindestens dem 2-, 3- bzw. 5- fachen der axialen Abmessung liegen (mögliche Obergrenzen sind z. B. höchstens das 50-, 30- bzw. 10-fache). Unabhängig von diesen Details kann die flächige Ausgestaltung gut ein Andrücken ermöglichen, etwa in Verbindung mit der dünnwandigen Elastomerlage. Das Bitumen-ZButylband kann bspw. eine Fläche von mindestens 4 cm 2 , 6 cm 2 , 20 cm 2 bzw. 20 cm 2 haben, mit möglichen Obergrenzen bei z. B. höchstens 1000 cm 2 , 700 cm 2 bzw. 500 cm 2 .

In bevorzugter Ausgestaltung ist das Flanschteil monolithisch mit zumindest einer Lage der Durchführungshülse geformt. Die monolithische Ausgestaltung kann mit der Durchführungshülse insgesamt bestehen, wenn diese bevorzugt im Gesamten aus dem Elastomermaterial gebildet ist. Sie kann insbesondere mit zumindest einer Lage in dem ersten Axialabschnitt undZoder dem Injektionsabschnitt bestehen, bevorzugt beides. Im Falle der im zweiten Axialabschnitt flexiblen Mantelwand ist bevorzugt auch diese monolithisch mit dem Flanschteil bzw. dessen Lage. Generell handelt es sich bei der Durchführungshülse bevorzugt um ein zumindest anteilig durch Spritzguss hergestelltes Teil, wird nämlich jedenfalls das Elastomermatenal gespritzt, bspw. aus EPDM oder TPE. Besonders bevorzugt werden die Durch- führungshülse und das Flanschteil aus Elastomermaterial als Einkomponenten- Spritzgussteil hergestellt, danach kann dann bspw. noch das Butylband an das Flanschteil gesetzt werden.

Wie bereits erwähnt, wird im Zuge des Einbaus in die Durchlassöffnung bevorzugt zunächst ein Leerrohr in der Durchlassöffnung montiert und wird, durch dieses später die eigentliche Leitung verlegt. Das Leerrohr kann bspw. einen Außendurchmesser von mindestens 5 mm und z. B. nicht mehr als 20 mm, insbesondere nicht mehr als 15 mm, haben. Besonders vorteilhafte Außendurchmesser können bspw. 7 mm, 10 mm und 12 mm sein, wobei der Monteur vor Ort ein entsprechendes Leerrohr auswählen und vor deren Befestigung mit der Füllsubstanz durch die Durchführungshülse hindurchführen kann. Dabei kann die Durchführungshülse bereits in die Durchlassöffnung eingesetzt sein, bevorzugt wird jedoch zunächst das Leerrohr durch die Durchführungshülse geschoben und werden die beiden dann gemeinsam in die Durchlassöffnung eingesetzt. Sitzt die Durchführungshülse in der Durchlassöffnung, wird dem Ringraum die Füllsubstanz zugeführt, bevorzugt über den außerhalb der Durchlassöffnung angeordneten Injektionsabschnitt, siehe vorne.

Wie bereits erwähnt, ist die Durchführungshülse gemäß einer bevorzugten Ausführungsform mit einer Austrittsöffnung vorgesehen. Diese verbindet in einem zweiten (geöffneten) Zustand ein Zuführvolumen innenseitig der Durchführungshülse mit einem Füllvolumen außenseitig davon. Das Zuführvolumen wird von der Durchführungshülse bspw. gemeinsam mit der Leitung oder einem hindurchverlegten Leerrohr begrenzt, das außenseitige Füllvolumen begrenzt die Durchführungshülse gemeinsam mit der Laibung der Durchlassöffnung. Zur Befestigung der Leitungsdurchführung wird dem Zuführvolumen eine fließfähige Füllsubstanz zugeführt, die dann anteilig über die Austritts-Öffnung in das Füllvolumen gelangt und aushärtet. Speziell in einer Anfangsphase kann die Füllsubstanz noch vergleichsweise flüssig sein und von der Durchführungshülse beisammengehalten bzw. axial geführt werden. Eine Besonderheit der vorliegenden Durchführungshülse kann, wie vorstehend erwähnt, in der Gestaltung der Austrittsöffnung liegen; deren Öffnungsquerschnitt weitet sich unter dem zunehmenden Druck der Füllsubstanz selbsttätig, die Austrittsöffnung ist also selbsttätig öffnend ausgeführt. Damit kann sie in der Anfangsphase („erster Zustand“) mit einem zumindest kleineren oder auch vollständig geschlossenen Öffnungsquerschnitt vorgesehen werden. Dies beugt einem Herauslaufen der Füllsubstanz in der Anfangs-phase vor, wobei das selbsttätige Öffnen dann einen hinreichenden Füllsub-stanzaustritt in das Füllvolumen ermöglicht, wenn deren Ausdehnungs- und Verfestigungsprozess einsetzt. Würde die Austrittsöffnung hierbei unverändert den Strömungsquerschnitt des ersten Zustands behalten, könnte aufgrund der im Zeitverlauf zunehmenden Viskosität der Füllsubstanz nicht mehr hinreichend Füllsubstanz in das Füllvolumen gelangen. Mit dem selbsttätigen Öffnen lassen sich also sowohl ein anfängliches Zusammenhalten als auch ein späteres Abgeben der Füllsubstanz in das Füllvolumen erreichen.

Bevorzugte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen und der gesamten Offenbarung, die sich stets sowohl auf Verwendungs- als auch Verfahrens- und Vorrichtungsaspekte bezieht; jedenfalls implizit ist die Offenbarung hinsichtlich sämtlicher Anspruchskategorien zu lesen.

In bevorzugter Ausgestaltung ist zumindest ein Hülsenkörper der Durchführungshülse aus einem Hartkunststoff geformt, ein bevorzugtes Hartkunststoffmaterial kann z. B. Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polystyrol (PS) und/oder Polyethylen aufweisen, besonders bevorzugt aus genau einem davon bestehen. Auch unabhängig vom spezifischen Material kann der Hartkunststoff bspw. eine Shore-Härte (D) von mindestens 40 Shore, weiter und besonders bevorzugt mindestens 45 Shore bzw. 50 Shore haben; mögliche Obergrenzen liegen z. B. bei höchstens 100 Shore, weiter und besonders bevorzugt höchstens 90 Shore bzw. 80 Shore (jeweils D). Der Hülsenkörper kann der Durchführungshülse ihre Form geben, also insbesondere die radialen Abmessungen von Zuführ- und/oder Füllvolumen definieren (und stabilisieren). Der starre Hülsenkörper kann im Allgemeinen auch mit einem Elastomerabschnitt kombiniert sein, der axial an den Hülsenkörper an- schließt. Bevorzugt erstreckt sich der starre Hülsenkörper über die gesamte Länge der Durchführungshülse, definiert er das Zuführ- und/oder Füllvolumen also bspw. über die gesamte Länge.

Unabhängig von diesen Details kann der starre Hülsenkörper bspw. das Einschieben der Durchführungshülse in die Durchlassöffnung vereinfachen, also bei der Montage Vorteile bieten. Indem dabei die Austrittsöffnung bzw. -Öffnungen in einer vorstehend geschilderten Weise selbsttätig öffnend vorgesehen ist bzw. sind, lassen sich diese „robusten“ Handhabungseigenschaften trotzdem mit einer guten Füllsubstanzabgabe in das Füllvolumen kombinieren. Der starre Hülsenkörper kann auch eine gute Weiterleitung der Füllsubstanz im Inneren (im Zuführvolumen) schaffen, sodass die Füllsubstanz axial vergleichsweise tief in die Durchlassöffnung hineingelangt, speziell in der Anfangsphase. Das selbsttätige Öffnen unter Druck schafft dann eine gute Verteilung außerhalb.

Um die Mittenachse der Durchführungshülse ist bspw. ein Ringraum innerhalb der Durchführungshülse, den diese gemeinsam mit einer hindurchverlegten Leitung oder bevorzugt einem Leerrohr begrenzt (siehe unten im Detail), zumindest dreh-, vorzugsweise rotationssymmetrisch. „Innen“ und „außen“ beziehen sich ohne ausdrücklich gegenteilige Angabe auf die Radialrichtung, eine Innen- oder Innenwandfläche ist also bspw. der Mittenachse der Durchführungshülse und/oder Längsachse der Durchlassöffnung zugewandt, eine Außen- oder Außenwandfläche hingegen abgewandt. Angaben wie „axial“, „radial“ und „umlaufend“, sowie die zugehörigen Richtungen („Axialrichtung“ etc.), beziehen sich ohne gegenteilige Angabe auf die Mittenachse der Durchführungshülse. Im montierten Zustand liegt die Mittenachse der Durchführungshülse bevorzugt koaxial mit einer Längsachse der Durchlassöffnung.

Die Austrittsöffnung bzw. -Öffnungen ist/sind in einer Mantelwand der Durchführungshülse angeordnet, die das Zuführ- und Füllvolumen begrenzt. Ohne gegenteilige Angabe sind „ein“ und „eine“ im Rahmen der vorliegenden Offenbarung als unbestimmte Artikel und damit immer auch als „mindestens ein“ bzw. „mindestens eine“ zu lesen. Die Durchführungshülse kann also bspw. mit mehreren Austrittsöffnungen versehen sein. Die Mehrzahl Austrittsöffnungen sind bevorzugt, wie vorstehend geschildert, selbsttätig öffnend ausgeführt, besonders bevorzugt mit untereinander baugleichen Öffnungsmechanismen (siehe unten im Detail). Sofern vereinfacht auf „Austrittsöffnungen“ Bezug genommen wird, bezieht sich dies ohne gegenteilige Angabe immer auch auf eine Mehrzahl jeweils selbsttätig öffnend ausgeführter Öffnungen. Bevorzugt sind um laufend verteilt und/oder axial verteilt mehrere Austrittsöffnungen vorgesehen.

Bei der Detailschilderung der Öffnungsmechanismen wird vereinfacht auch auf eine bzw. „die“ Austrittsöffnung im Singular Bezug genommen, was stets auch als Offenbarung einer Mehrzahl entsprechend gestalteter Austrittsöffnungen zu lesen ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Klappe vorgesehen, die die Austrittsöffnung in dem ersten Zustand zumindest teilweise bedeckt. Die Klappe kann den Öffnungsquerschnitt bspw. zu mindestens 50 %, 70 % bzw. 90 %, oder auch vollständig (100 %) bedecken. Durch den Druck der Füllsubstanz wird sie geöffnet, also nach außen gedrückt. Infolgedessen gibt sie einen größeren Teil oder den gesamten Öffnungsquerschnitt frei. Diese Beweglichkeit der Klappe wird mit einem Scharnier erreicht, bspw. einem Film- oder Elastomerscharnier (siehe unten). Bevorzugt wird die Austrittsöffnung bei der Variante „Klappe“ von genau einer Klappe bedeckt, die weiter bevorzugt um genau ein Scharnier beweglich ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Klappe aus einem Hartkunststoff geformt, vgl. die vorstehenden Angaben bzgl. möglicher Materialien und Härtegrade. Bevorzugt ist diese Variante mit dem Hartkunststoff-Hülsenkörper kombiniert, wobei die Klappe und der Hülsenkörper bevorzugt aus dem gleichen Hartkunststoff geformt sind.

In bevorzugter Ausgestaltung ist die Hartkunststoff-Klappe über ein Hartkunststoff- Filmscharnier mit dem Hartkunststoff-Hülsenkörper verbunden und sind diese Hart-kunststoffteile monolithisch miteinander. „Monolithisch“ meint unterbrechungsfrei durchgehend aus demselben Kunststoffmaterial, also ohne Materialgrenze dazwischen. Diese Hartkunststoffteile können bevorzugt als eine Komponente spritzgegossen sein. Bei der Durchführungshülse insgesamt kann es sich dabei um ein Einkomponenten-Spritzgussteil, aber auch um ein Mehrkomponen- ten-Spritzgussteil handeln (bei dem bspw. eine Dichtung oder Ähnliches aus einer Weichkomponente an die genannten Hartkunststoffteile angespritzt sein kann).

Soweit vorliegend generell auf ein „Mehrkomponenten-Teil“ Bezug genommen wird, weist dieses bevorzugt eine Hartkunststoff- und eine Weichkunststoffkomponente auf. Die Komponenten sind bevorzugt einstückig miteinander (nicht zerstörungsfrei trennbar), was sich im Allgemeinen bspw. auch durch Verkleben bzw. Aufvulkanisieren erreichen lässt. Bevorzugt handelt es sich um ein Mehrkompo- nenten-Spritzgussteil.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, die eine Mehrkomponenten- Durchführungshülse betrifft, ist aus der Weichkomponente ein Dichtelement geformt, das der Austrittsöffnung zugeordnet ist. Bevorzugt liegt die Klappe in dem ersten Zustand an dem oder mit dem Dichtelement an, dichtet dieses also die Klappe gegen den Hülsenkörper. Wird die Klappe dann von der Füllsubstanz nach außen gedrückt, wird sie von dem Dichtelement oder wird die Klappe samt Dichtelement von dem Hülsenkörper abgehoben. Das Dichtelement kann sich vollständig oder auch nur teilweise um die Austrittöffnung umlaufend erstrecken. Es muss im ersten Zustand nicht zwingend eine vollständige Abdichtung schaffen, sondern kann bspw. auch ein federndes Abheben beim Öffnen der Klappe begünstigen.

Alternativ zu dem Hartkunststoff-Filmscharnier kann die Klappe auch über ein Elastomerscharnier (aus einem Weichkunststoff, siehe unten bzgl. möglicher Details) an dem Hülsenkörper gelagert sein. Im Falle der Hartkunststoff-Klappe kann diese bspw. mit dem Elastomerscharnier als Zweikomponenten-Spritzgussteil hergestellt und mit einer Hartkunststoff-Hülse zusammengesetzt werden. Die das Elastomerscharnier bildende Weichkomponente kann dabei bspw. formschlüssig in der Öffnung im Hülsenkörper sitzen, z. B. wie ein Lamellenstopfen, und mittig den Deckel tragen. Alternativ können Deckel, Hülsenkörper und Elastomerscharnier aber bspw. auch als Mehrkomponenten-Teil gespritzt werden, optional zusätzlich mit einer vorstehend geschilderten Dichtung.

Bei einer zur Hartkunstoff-Klappe alternativ bevorzugten Ausführungsform ist diese aus einem Weichkunststoff vorgesehen. Dessen Shore-Härte (Shore A) kann bspw. bei höchstens 90 Shore, 80 Shore, 75 Shore bzw. 70 Shore und (davon unabhängig) bspw. bei mindestens 20 Shore, 25 Shore, 30 Shore, 35 Shore bzw. 40 Shore liegen. Es kann sich bspw. um ein Kautschukmaterial handeln, vorzugsweise um einen Synthesekautschuk, etwa EPDM (Ethylen-Propylen-Dien, M- Gruppe). Ebenso kann es sich aber bspw. auch um einen Thermoplastischen Elastomer (TPE) oder ein Silikon-basiertes Material handeln, etwa Silikonkautschuk bzw. Silikonelastomer.

In Kombination mit dem Hartkunststoff-Hülsenkörper kann die Weichkunststoff- Klappe trotz der guten Einschiebbarkeit der Durchführungshülse bzw. guten Füllsubstanzweiterleitung im Inneren eine gute Füllsubstanzverteilung außerhalb ermöglichen. Im Allgemeinen ist auch ein Zusammensetzen möglich, kann also bspw. ein der Öffnung im Hülsenkörper entsprechender Lamellenstopfen mit mittiger Klappe in die Öffnung im Hülsenkörper eingesetzt werden. Bevorzugt handelt es sich um ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil, ist also bspw. die Klappe als Weich-komponente an den Hülsenkörper als Hartkomponente angespritzt.

Generell ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein Bedeckabschnitt aus einem Weichkunststoff (siehe vorne) vorgesehen, der die Austrittsöffnung im ersten Zustand zumindest teilweise bedeckt und im zweiten Zustand einen vergrößerten Öffnungsquerschnitt freigibt. Im Allgemeinen kann es sich bei diesem Bedeckabschnitt auch um die eben diskutierte Weichkunststoff-Klappe handeln, kann er also um ein Scharnier beweglich (klappbar) sein. Eine solche Klappbarkeit ist aber nicht zwingend, der Bedeckabschnitt kann bspw. auch über eine längere Anbindungslinie, die für sich nicht mehr als Klappscharnier agiert, an den Hülsenkörper angebunden sein. Im Allgemeinen kann der Bedeckabschnitt auch über eine vollständig umlaufende Anbindungslinie verbunden und bspw. als solchermaßen dünne Membran ausgeführt sein, dass er unter dem Druck der Füllsubstanz aufreißt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die Anbindungslinie von Bedeckabschnitt und Hülsenkörper teilweise, aber nicht vollständig um die Austrittsöffnung (z. B. über mindestens 40 %, 50 % bzw. 60 % des Öffnungsumfangs, aber über nicht mehr als 90 % oder 80 %). Damit besteht etwas Raum und auch Beweglichkeit im Bedeckabschnitt selbst, sodass dieser von der Füllsubstanz nach außen gedrückt werden kann, also unter dem Druck eine einseitig offene Zelt- bzw. Kuppelform annimmt. Diese ist der Anbindungslinie abgewandt offen, in dieser Richtung kann die Füllsubstanz ausströmen.

Gemäß einer alternativ bevorzugten Ausführungsform ist der Weichkunststoff- Bedeckabschnitt mit mehreren Trennlinien unterteilt. Diese können bereits im ersten Zustand aufgetrennt sein, alternativ kann dort aber bspw. auch noch eine im Verhältnis dünne Materialbrücke ausgebildet sein, die als Sollbruchstelle dient. In Aufsicht betrachtet, bspw. radial daraufblickend (bezogen auf die Mittenachse der Durchführungshülse), können sich die Trennlinien in einem Kreuzungspunkt schneiden und den Bedeckabschnitt so um die Austrittsöffnung um laufend in mehrere Zungen unterteilen. Diese sind, jedenfalls im zweiten Zustand, am Kreuzungs-punkt freitragend (und randseitig aufgehängt). Diese freien Enden werden von der Füllsubstanz nach außen und dabei auch voneinander weg gedrückt (was den er-weiterten Querschnitt ergibt). Bevorzugt sind zwei Trennlinien vorgesehen, die sich in einem mittigen Kreuzungspunkt kreuzen. Damit ist der Bedeckabschnitt in vier Zungen unterteilt.

Die Trennlinie bzw. -linien können im Allgemeinen bspw. nachträglich eingebracht werden, bspw. eingestanzt (z. B. mit einem sternförmigen Stanzwerkzeug). Bevorzugt werden sie jedoch bereits im Formwerkzeug des Weichkunststoff- Bedeckabschnitts berücksichtigt, z. B. über entsprechend dünne Stege, bspw. aus einem Blech. Alternativ kann das Formwerkzeug die Zungen auch in, bezogen auf die Radialrichtung, zueinander versetzten Ebenen definieren. Durch einen Versatz zwischen um die Austrittsöffnung um laufend nächstbenachbarten Spannzungen wird dort jeweils eine zumindest verringerte Materialstärke oder auch eine bereits originäre Auftrennung erreicht. Sind bspw. insgesamt vier Zungen vorgesehen (siehe vorne), können die einander gegenüberliegenden Zungen jeweils in derselben Ebene und die nächstbenachbarten Zungen in versetzten Ebenen liegen. Auch un-abhängig davon, wie die Trennlinien im Einzelnen eingebracht werden, kann der entsprechende Bedeckabschnitt im Allgemeinen als gesondertes Teil hergestellt und mit dem Hülsenkörper zusammengesetzt werden (z. B. als Lamellenstopfen), bevorzugt handelt es sich jedoch um ein Mehrkomponenten- Spritzgussteil.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hat die Austrittsöffnung eine in Axialrichtung langgestreckte Form. Sie ist also, jeweils bezogen auf die Mittenachse der Durchführungshülse, in Axialrichtung länger als in Umlaufrichtung weit, die Länge kann bspw. mindestens das 1 ,5-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8-, 9- bzw.10-fache der Weite ausmachen (mit möglichen Obergrenzen bei z. B. höchstens dem 500-, 300-, 100-, 80-, 60-, 50-, 40-, 30- bzw. 20-fachen). Umlaufend verteilt können dabei mehrere axial langgestreckte Austrittsöffnungen vorgesehen sein; axial kann es dabei auch jeweils nur eine einzige Austrittsöffnung geben.

Sofern bspw. in der Fertigung ein gewisser Handhabungsaufwand erforderlich ist (z. B. Einstanzen von Trennlinien und/oder Einsetzen eines Weichkunststoff- Bedeckabschnitts oder einer Klappe etc., vgl. die vorstehenden Möglichkeiten), können die langgestreckt aber in begrenzter Anzahl vorgesehenen Öffnungen den Bearbeitungsaufwand verringern helfen. Die langgestreckte Form kann aber bspw. auch bei einer Spritzgussherstellung, etwa einer Weichkunststoff-Klappe und/oder eines Weichkunststoff-Scharniers, den Aufwand bei der Werkzeugherstellung bzw. beim Entformen oder bei einer anschließenden Sicht-/Prozesskontrolle reduzieren helfen. Besonders bevorzugt kann die langgestreckte Austrittsöffnung mit einer entsprechend langgestreckten Klappe versehen sein, deren Scharnierachse bevorzugt parallel zur Mittenachse der Durchführungshülse liegt. Die langgestreckte Klappe kann in zweiten Zustand z. B. in einem der Füllsubstanzinjektion proximalen Abschnitt des Zuführvolumens weiter geöffnet als in einem dazu distalen Abschnitt sein (der proximale Abschnitt kann bspw. näher an einem Flanschteil der Leitungs-durchführung liegen als der distale Abschnitt).

Auch unabhängig von der Art der Bedeckung im Einzelnen kann die langgestreckte Austrittsöffnung bevorzugt derart vorgesehen sein, dass die in Umlaufrichtung genommene Weite in die Durchlassöffnung hinein zunimmt. In einem Axialabschnitt des Zuführvolumens, den die Füllsubstanz bei der Injektion zuerst passiert, ist die in Umlaufrichtung um die Mittenachse der Durchführungshülse genommene Weite also geringer als in einem anschließend von der Füllsubstanz passierten Axialabschnitt. Damit kann, wenn mit zunehmender Zeitdauer die Viskosität der Füllsubstanz zunimmt, aufgrund der tiefer in der Durchlassöffnung größeren Austrittsöffnung noch immer Füllsubstanz in das Füllvolumen gelangen.

Dieser Gedanke lässt sich auch unabhängig von der langgestreckten Austrittsöffnung, nämlich mit mehreren axial aufeinanderfolgenden Austrittsöffnungen realisieren, bei denen der zum selbsttätigen Öffnen von dem ersten in den zweiten Zu-stand notwendige Druck und/oder der im zweiten Zustand verfügbare Öffnungsquerschnitt unterschiedlich eingestellt ist. In die Durchlassöffnung hinein kann der jeweilig zum Öffnen notwendige Druck abnehmen und/oder der im zweiten Zustand jeweilig verfügbare Öffnungsquerschnitt zunehmen.

Wie eingangs erwähnt, könnte im Allgemeinen auch die Leitung selbst (z. B. das Glasfaserkabel) gemeinsam mit der Durchführungshülse eingeschäumt werden (würde also die Leitung gemeinsam mit der Durchführungshülse das Zuführvolumen begrenzen). Bevorzugt begrenzt die Durchführungshülse das Zuführvolumen jedoch gemeinsam mit einem Leerrohr, durch welches die Leitung dann bspw. auch erst später verlegt werden kann. Das Leerrohr kann bspw. einen Außendurchmesser von mindestens 5 mm und z. B. nicht mehr als 20 mm, insbesondere nicht mehr als 15 mm, haben. Besonders vorteilhafte Außendurchmesser können bspw. 7 mm, 10 mm und 12 mm sein, wobei der Monteur vor Ort ein entsprechen- des Leerrohr auswählen und vor deren Befestigung mit der Füllsubstanz durch die Durchführungshülse hindurchführen kann. Dabei kann die Durchführungshülse bereits in die Durchlassöffnung eingesetzt sein, die Hülse und das Leerrohr können aber auch gemeinsam eingesetzt werden.

Die Füllsubstanz kann dem Zuführvolumen bspw. über einen Einfüllschlauch zugeführt werden, der axial in das Zuführvolumen eingeschoben wird. Alternativ kann die Füllsubstanz bspw. auch über eine Einfüllöffnung in der Mantelwand der Durchführungshülse eingebracht werden, wobei diese Einfüllöffnung vorzugsweise außerhalb der Durchlassöffnung liegt. Es kann insbesondere die Einfüllöffnung auf einer axialen Seite eines Flanschteils (siehe unten) und die Austrittsöffnung(en) auf der anderen axialen Seite des Flanschteils angeordnet sein.

In bevorzugter Ausgestaltung weist die Leitungsdurchführung ein Flanschteil auf, das mit dem Einsetzen der Durchführungshülse in die Durchlassöffnung in eine Anlage an der Seitenfläche des Wand- oder Bodenelements gebracht wird. Dies kann bspw. einen Anschlag für das Einschieben schaffen, also die Durchführungshülse in einer definierten Montageposition für die anschließende Füllsubstanzzufuhr festlegen. Das Flanschteil kann sich bevorzugt vollständig umlaufend um die Durchlassöffnung erstrecken, es kann also bspw. auch eine Abdichtfunktion übernehmen. In Axialrichtung kann ein vergleichsweise dünnwandig ausgeführtes Flanschteil bevorzugt sein, weil damit auch bei Unebenheiten in der Seitenfläche (z. B. Strukturputz, Ausbrüche etc.) ein gutes Andrücken möglich sein kann. Die Dicke kann bspw. bei höchstens 10 mm, 8 mm, 6 mm, 5 mm bzw. 4 mm liegen (mit möglichen Untergrenzen bei mindestens 1 mm oder 2 mm).

Bevorzugt ist an jener Seite des Flanschteils, die an die Seitenfläche angedrückt wird, ein Bitumen- oder Butylband angeordnet. Dieses hat bevorzugt eine flächige Ausgestaltung, ist also in einem die Mittenachse beinhaltenden Axialschnitt betrachtet in Axialrichtung dünner als in Radialrichtung (wobei in dem Schnitt nur ein jeweils für sich zusammenhängender Teil des Dichtbands betrachtet wird, der also in dem Schnitt auf einer Seite der Mittenachse liegt). Die radiale Abmessung kann bspw. bei mindestens dem 2- bzw. 3-fachen der axialen Abmessung liegen (mögliche Obergrenzen sind z. B. höchstens das 15-bzw. 10-fache). Unabhängig von diesen Details kann die flächige Ausgestaltung gut ein Andrücken ermöglichen, etwa in Verbindung mit dem dünnwandigen Flanschteil.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Austrittsöffnung solchermaßen vorgesehen, dass die Füllsubstanz mit einer Richtungskomponente austritt, die zum Flanschteil weist. Dies wird typischerweise mit einer radialen Richtungskomponente überlagert sein, sodass die Füllsubstanz schräg in Richtung des Flanschteils nach außen, also aus der Durchführungshülse heraus strömt. Dazu kann die Austrittsöffnung für sich verkippt in der Durchführungshülse sitzen, also in einem schräg angestellten Abschnitt von deren Mantelwand. Alternativ kann aber bspw. auch die Mantelwand an sich in einem die Mittenachse beinhaltenden Axialschnitt betrachtet gerade sein, kann die Austrittsöffnung jedoch die Mündung eines die Mantelwand schräg durchsetzenden Kanals sein. Ferner kann bspw. auch der selbsttätig öffnende Bedeckmechanismus eine Richtung zum Flanschteil hin vorgeben, kann also bspw. das Scharnier einer Klappe an der dem Flanschteil abgewandten Seite der Austrittsöffnung liegen, sodass sich die Klappe zum Flanschteil hin öffnet und die Füllsubstanz entsprechend ausströmt. Die Mechanismen können selbstverständlich auch miteinander kombiniert werden. Die Ausströmrichtung der Füllsubstanz, die sich als Mittelwert von einzelnen Ausströmrichtungen, also Schwerpunktrichtung ergibt, kann mit der Mittenachse der Durchführungshülse bspw. einen Winkel von mindestens 10°, 20° bzw. 30° und von höchstens 80°, 70° bzw. 60° einschließen.

Bevorzugt sind eine Mehrzahl um laufend und/oder axial aufeinanderfolgend vorgesehene Austrittsöffnungen jeweils für eine in Richtung Flanschteil gerichtete Füllsubstanzabgabe ausgelegt (und strömt die Füllsubstanz bei der Montage entsprechend aus). Generell kann die gerichtete Abgabe dahingehend von Vorteil sein, dass damit die Durchführungshülse ein Stück weit in die Durchlassöffnung hinein bzw. das Flanschteil zuverlässig in seine Anlage an der Seitenfläche gezogen wird. Wenngleich eine Kombination mit dem selbsttätigen Öffnen bevorzugt ist, soll die gerichtete Abgabe auch unabhängig von der/den selbsttätig öffnenden Austrittsöffnung(en) offenbart sein, also bspw. auch in Kombination mit einer Austrittsöffnung, die insbesondere in einem Hartkunststoff-Hülsenkörper vorgesehen sein kann, und deren Öffnungsquerschnitt bei der Füllsubstanzabgabe unverändert bleibt. In anderen Worten ist die selbsttätig öffenbare Ausführung bei einer für die gerichtete Abgabe ausgelegten Austrittsöffnung dann eine Option, aber nicht obligatorisch. In Kombination mit dem selbsttätig Öffnen kann die Implementierung jedoch besonders einfach sein (z. B. Klappe oder Kuppel).

Das Flanschteil kann gesondert von der Durchführungshülse hergestellt und anschließend mit dieser zusammengesetzt werden, insbesondere im Falle eines Hartkunststoff-Hülsenkörpers und Weichkunststoff-Flanschteils. Alternativ können diese Hart- und Weichkomponenten aber auch als Mehrkomponenten- Spritzgussteil hergestellt sein. Das Flanschteil kann aber auch aus einem Hartkunststoff vorgesehen werden, bevorzugt ist es dann monolithisch mit dem Hartkunststoff-Hülsenkörper geformt.

Bevorzugt sind die Durchführungshülse und das Flanschteil relativ zueinander verkippbar, lässt sich also ein Winkel zwischen der Mittenachse der Durchführungshülse und einer Flächennormalen, die senkrecht auf einer durch die Anlage des Flanschteils definierten Ebene steht, einstellen (im montierten Zustand liegt diese Ebene parallel zur Seitenfläche des Wand- oder Bodenelements bzw. fällt damit zusammen). Die Verkippbarkeit kann bspw. von 0° (unverkippt/parallel) bis mindestens 10°, 20° bzw. 30° reichen, wobei mögliche Obergrenzen bei 70°, 60° bzw. 50° liegen können. Im Allgemeinen kann die gelenkige Lagerung auch mit Gelenkflächen realisiert sein, die mit dem Verkippen aneinander gleiten (z. B. Kugelgelenk).

Bevorzugt ist jedoch eine Gelenkmanschette vorgesehen, die beim Verkippen auf einer radialen Seite gestaucht und auf der radial entgegengesetzten Seite gedehnt wird (zu Ersterer wird die Mittenachse hin, von Letzterer wird sie wegverkippt). Die Gelenkmanschette kann mit mehreren aufeinanderfolgenden Erhebungen und Vertiefungen geformt sein, die bspw. jeweils in sich umlaufend geschlossen sein können. In einem die Mittenachse beinhaltenden Axialschnitt betrachtet können die Erhebungen, zwischen denen jeweils eine Vertiefung vorgesehen ist, radial und/oder axial aufeinanderfolgen. Bei einer axial aufeinanderfolgenden Anordnung können im Allgemeinen sämtliche Erhebungen (und Vertiefungen) auf jener Seite des Flanschteils angeordnet sein, die im montierten Zustand an der Seitenfläche anliegt. Die Erhebungen und Vertiefungen können also bei der Montage in die Durchlassöffnung eingeschoben werden.

Das Flanschteil kann, bezogen auf die axiale Erstreckung der Gelenkmanschette mit den axial aufeinanderfolgenden Erhebungen/Vertiefungen, aber auch in einem mittleren Bereich davon, also auf einer Axialposition zwischen den axial äußersten Erhebungen vorgesehen sein. Damit gibt es auch außerhalb der Durchlassöffnung eine oder mehrere Erhebungen/Vertiefungen, kann die Gelenkmanschette also auch dort eine Krümmung beschreiben. Dies kann das Verlegen der Leitung / des Leerrohrs vereinfachen, insbesondere im Erdreich bzw. allgemein schlecht zugänglichen Stellen etc.. Ein Abwinkeln dieses außerhalb der Durchlassöffnung angeordneten Abschnitts kann aber bspw. hinsichtlich der Füllsubstanz-Zufuhr Vorteile bieten.

Die Gelenkmanschette kann aus einem Weichkunststoff vorgesehen sein, vgl. die vorstehenden Angaben bzgl. möglicher Materialien und Härten. Alternativ kann jedoch auch ein entsprechend dünnwandig gestalteter Hartkunststoff die Gelenkmanschette bilden (im Prinzip einem Strohhalm vergleichbar). Bevorzugt sind die Gelenkmanschette und das Flanschteil monolithisch aus demselben Material geformt. Unabhängig von ihrer Ausgestaltung im Einzelnen soll die Gelenkmanschette, über welche die Durchführungshülse und das Flanschteil relativ zueinander verkippbar sind, auch unabhängig von der hauptanspruchsgemäß selbsttätig öffnenden Austrittsöffnung offenbart sein. Die mit der Gelenkmanschette ausgestattete Leitungsdurchführung kann dann also optional mit einer selbsttätig öffnenden Austrittsöffnung versehen sein, das selbsttätige Öffnen ist aber nicht obligatorisch (die Austrittsöffnung könnte im Allgemeinen auch einen unveränderten Strö- mungsquerschnitt haben). Im Übrigen können die Durchführungshülse, das Flanschteil und/oder die Gelenkmanschette dann optional in einer vorstehend geschilderten Weise ausgestaltet sein.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei die einzelnen Merkmale im Rahmen der nebengeordneten Ansprüche auch in anderer Kombination erfindungswesentlich sein können und auch weiterhin nicht im Einzelnen zwischen den unterschiedlichen Anspruchskategonen un- ter-schieden wird.

Teile der Erfindung lassen sich auch in Form der folgenden Aspekte zusammenfassen:

1 . Aspekt: Verwendung einer Leitungsdurchführung, die eine Durchführungshülse aufweist, durch welche eine Leitung entlang einer Mittenachse der Durchführungshülse hindurch-führbar ist, wobei in der Durchführungshülse eine Austrittsöffnung vorgesehen ist, welche in einem geöffneten, zweiten Zustand ein innseitig der Durchführungshülse angeordnetes Zuführvolumen mit einem außenseitig der Durchführungshülse angeordneten Füllvolumen verbindet, zum Einbau in eine Durchlassöffnung in einem Wand- oder Bodenelement eines Gebäudes, wobei i) die Durchführungshülse in die Durchlassöffnung eingesetzt wird, und ii) dem Zuführvolumen der Durchführungshülse eine fließfähige Füllsubstanz zugeführt wird, welche zumindest anteilig über die Austrittsöffnung in das Füllvolumen gelangt, wobei sich die Austrittsöffnung in Schritt i) in einem ersten Zustand befindet und unter dem Druck der fließfähigen Füllsubstanz in Schritt ii) in den zweiten Zustand gebracht wird, in dem ein Öffnungsquerschnitt der Austrittsöffnung größer als in dem ersten Zustand ist. 2. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 1 , bei welcher zumindest ein Hülsenkörper der Durchführungshülse aus einem Hartkunststoff geformt ist.

3. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 1 oder 2, bei welcher die Austrittsöffnung in dem ersten Zustand zumindest teilweise von einer Klappe bedeckt wird.

4. Aspekt: Verwendung nach den Aspekten 2 und 3, bei welcher auch die Klappe aus dem Hartkunststoff geformt ist.

5. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 4, bei welcher die Klappe über ein Filmscharnier, das ebenfalls aus dem Hartkunststoff geformt ist, monolithisch mit dem Hülsenkörper verbunden ist.

6. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 4 oder 5, bei welcher die Durchführungshülse ein Mehrkomponenten-Teil ist, wobei ein Dichtelement, das die Klappe im ersten Zustand gegen den Hülsenkörper dichtet, und/oder ein Elastomergelenk der Klappe aus einem Weichkunststoff geformt ist.

7. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 3, bei welcher die Klappe aus einem Weichkunststoff geformt ist.

8. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 1 oder 2, bei welcher ein Bedeckabschnitt, der die Austrittsöffnung in dem ersten Zustand zumindest teilweise bedeckt, aus einem Weichkunststoff geformt ist.

9. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 8, bei welcher der Bedeckabschnitt entlang einer Anbindungslinie, die teilweise aber nicht vollständig um die die Austrittsöffnung umläuft, angebunden ist, wobei der Bedeckabschnitt in dem zweiten Zustand von der Füllsubstanz kuppelförmig angehoben wird und die Austrittsöffnung zumindest teilweise frei gibt. 10. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 8, bei welcher der Bedeckabschnitt umlaufend in mehrere Zungen unterteilt ist, die in Aufsicht betrachtet in einem Kreuzungspunkt zusammenlaufen, und zwar jeweils zu ihrem freien Ende hin, wobei die freien Enden in dem zweiten Zustand von der Füllsubstanz auseinandergedrückt werden.

11 . Aspekt: Verwendung nach einem der vorstehenden Aspekte, bei welcher die Austrittsöffnung eine in Axialrichtung der Durchführungshülse langgestreckte Form hat.

12. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 11 , bei welcher die Austrittöffnung, jedenfalls in dem zweiten Zustand, in einem zuführseitigen Abschnitt, in den Füllsubstanz in Schritt ii) zuerst gelangt, eine geringere Öffnungsweite als in dem ersten Zustand hat.

13. Aspekt: Verwendung nach einem der vorstehenden Aspekte, bei welcher die Leitungsdurchführung ein Flanschteil aufweist, das in Schritt i) in eine Anlage an eine Seitenfläche des Wand- oder Bodenelements gebracht wird.

14. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 13, bei welcher die Füllsubstanz in Schritt ii) mit einer Richtungskomponente aus der Austrittsöffnung austritt, die zu dem Flanschteil weist.

15. Aspekt: Verwendung nach Aspekt 13 oder 14, bei welcher das Flanschteil und die Durchführungshülse über eine Gelenkmanschette relativ zueinander verkippbar gelagert sind.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei die einzelnen Merkmale im Rahmen der nebengeordneten Ansprüche auch in anderer Kombination erfindungswesentlich sein können und auch weiterhin nicht im Einzelnen zwischen den unterschiedlichen Anspruchskategorien unterschieden wird. Im Einzelnen zeigt

Figur 1 eine erste Leitungsdurchführung;

Figur 2 eine zweite, alternativ ausgestaltete Leitungsdurchführung;

Figur 3 eine Illustration der ersten Leitungsdurchführung gemäß Figur 1 in einer Montagesituation;

Figur 4 eine Illustration der zweiten Leitungsdurchführung gemäß Figur 2 in einer Montagesituation;

Figur 5 eine dritte Leitungsdurchführung;

Figur 6 eine vierte Leitungsdurchführung;

Figur 7 eine fünfte Leitungsdurchführung;

Figur 8 eine sechste Leitungsdurchführung;

Figur 9 eine weitere Leitungsdurchführung mit einer Durchführungshülse;

Figur 10 eine selbsttätig öffenbare Austrittsöffnung in der Durchführungshülse gemäß Figur 9 in einer Detailansicht;

Figur 11 eine zum Spritzguss alternative Möglichkeit zur Implementierung einer selbsttätig öffnenden Klappe;

Figur 12 einen unter Druck kuppelförmig öffnenden Weichkunststoff- Bedeckabschnitt als Alternative zu einer Klappe;

Figur 13 den Weichkunststoff-Bedeckabschnitt gemäß Figur 12 in einer um 90° gedrehten Ansicht;

Figur 14a b eine Klappe mit Dichtung als Alternative zur Variante gemäß Figur 10 im Schließ- und Öffnungszustand;

Figur 15 eine Durchführungshülse in einer schematischen Darstellung, mit axial langgestreckten Austrittsöffnungen in der Mantelwand;

Figur 16 einen Weichkunststoff-Bedeckabschnitt, der mit Trennlinien in Zungen unterteilt ist;

Figur 17 den Bedeckabschnitt gemäß Figur 16 in einer geschnittenen Seitenansicht;

Figur 18 eine Leitungsdurchführung mit zur gerichteten Füllsubstanzabgabe ausgelegten Austrittsöffnungen in der Durchführungshülse;

Figur 19 eine Leitungsdurchführung mit einer Gelenkmanschette. Figur 1 zeigt eine Leitungsdurchführung 1 , die eine Durchführungshülse 2 und ein Flanschteil 3 aufweist. Durch die Durchführungshülse 2 ist ein Leerrohr 4 hindurchgeführt, in dem dann später die eigentliche Leitung 5, vorliegend ein Glasfaserkabel, verlegt werden kann. Die Durchführungshülse 2 gliedert sich in einen Einsetzabschnitt 12, der in eine Durchlassöffnung eingeschoben wird (siehe unten), und einen Injektionsabschnitt 13, der dann aus der Durchlassöffnung hervorsteht. Gemeinsam mit dem Leerrohr 4, konkret dessen Außenwandfläche 4.1 , begrenzt die Durchführungshülse 2 einen Ringraum 6. Im Injektionsabschnitt 13 ist in einer den Ringraum 6 nach radial außen begrenzenden Mantelwand 22 der Durchführungshülse 2 eine Einfüllöffnung 15 vorgesehen, über welche dem Ringraum 6 eine Füllsubstanz, insbesondere ein Injektionsharz auf PU-Basis, zugeführt werden kann.

Die Mantelwand ist in dem Injektionsabschnitt mehrlagig, nämlich aus einer Lage 22a aus einem Elastomermaterial und einer Lage 22b aus einem Hartkunststoff aufgebaut. Monolithisch mit der Lage 22a ist ein Stutzen 25 angeformt, an den eine Injektionskartusche angeschlossen werden kann (vergleiche auch Figur 2 zur Illustration). Der Stutzen 25 mündet an der Einfüllöffnung 15 schräg in den Ringraum 6, die außerhalb der Durchlassöffnung zugeführte Füllsubstanz wird so mit einer Richtungskomponente in den Einsetzabschnitt 12, also in die Durchlassöffnung hinein injiziert.

Der Einsetzabschnitt 12 gliedert sich in einen ersten Axialabschnitt 12.1 und einen zweiten Axialabschnitt 12.2, in letzterem ist die Durchführungshülse 2 mit einer Vielzahl Auslassöffnungen 26 versehen. Aus diesen kann die Füllsubstanz austreten und sich an eine Laibung der Durchlassöffnung anlegen. Im ersten Axialabschnitt 12.1 ist die Mantelwand 22 hingegen geschlossen, was die Weiterleitung der Füllsubstanz begünstigt. Dort ist die Durchführungshülse 2 wie im Injektionsabschnitt 13 mehrlagig aufgebaut, die starre Lage 22b wird von einer Stützmanschette 32 gebildet. Diese erstreckt sich vorliegend durchgehend über die Ab- schnitte 13, 12.1 und 12.2 hinweg, wobei sie im zweiten Axialabschnitt 12.2 mit den Auslassöffnungen 26 versehen ist.

Die aus dem Elastomermaterial gebildet Lage 22a erstreckt sich monolithisch über den Injektionsabschnitt 13 und den ersten Axialabschnitt 12.1 , ferner ist auch das Flanschteil 3 bzw. dessen Elastomerlage monolithisch aus dem Elastomermaterial angeformt. Das elastische Flanschteil 3 lässt sich gut andrücken, auf einer Seite davon weist es ein flächiges Bitumenband 35 auf. Zwischen dem Flanschteil 3 und der Durchführungshülse 2 ist aus dem Elastomermaterial ein elastomeres Verformungselement 38 gebildet, das als Gelenk 39 dient. Darüber lässt sich die Elastomerhülse 2 relativ zum Flanschteil 3 verkippen, kann also ihre Mittenachse 18 relativ zu einer vom Flanschteil 3 definierten Ebene 19 verkippt werden.

Figur 2 zeigt eine in Teilen alternativ ausgestaltete Leitungsdurchführung 1 , wobei im Folgenden vor allem die Unterschiede zur vorstehenden Variante diskutiert werden. Generell betreffen im Rahmen der vorliegenden Offenbarung die gleichen Bezugszeichen Teile mit der gleichen oder vergleichbarer Funktion und wird insofern immer auch auf die Beschreibung der jeweilig anderen Figuren verwiesen. Bei der Variante gemäß Figur 2 ist der Injektionsabschnitt 13 analog Figur 1 aufgebaut, und der Einsetzabschnitt 12 gliedert sich ebenfalls in zwei Axialabschnitte 12.1 , 12.2.

Im Unterschied zu Figur 1 wird die Mantelwand 22 im zweiten Axialabschnitt jedoch nicht von dem starren Material der Lage 22b, sondern von dem Elastomermaterial gebildet. Diese Mantelwand 22 des zweiten Axialabschnitts 12.2 ist monolithisch mit der Lage 22a des ersten Axialabschnitts 12.1 und Injektionsabschnitts 13 gebildet. Im zweiten Axialabschnitt 12.2 wird die Ausdehnung der Füllsubstanz, anders als im ersten Axialabschnitt 12.1 , nicht durch die Stützmanschette 32 limitiert, infolgedessen wird die flexible Mantelwand 22 von der Füllsubstanz nach radial außen gedrückt. Um trotz dieser flexiblen Ausgestaltung die Auslassöffnungen 26 für die Füllsubstanz gut zugänglich zu halten, sind innenseitig an der Mantelwand Abstandhalter 40 angeformt, die die Mantelwand 22 definiert um das Leerrohr 4 halten. Figur 2 illustriert ferner das Ansetzen einer Harzkartusche 45, deren Injektionsstutzen 46 kann in den Stutzen 25 der Elastomermanschette 2 eingeschoben werden.

Die Figuren 3 und 4 illustrieren jeweils einen der Injektion der Füllsubstanz vorhergehenden Montageschritt, die jeweilige Leitungsdurchführung 1 ist in eine jeweilige Durchlassöffnung 50, insbesondere Bohrung, in einem jeweiligen Wandoder Bodenelement 51 eingesetzt (vorliegend einer Wand). Das Flanschteil 3 liegt über das Butylband 35 flächig an der Seitenfläche 51 .1 an. Zu dieser Seitenfläche 51 .1 liegt die Durchlassöffnung 50 nicht rechtwinklig, sondern verkippt. Diese Verkippung wird mit dem aus dem Elastomermaterial gebildeten Gelenk 39 auch für die Durchführungshülse 1 eingestellt, diese ist über das Gelenk 39 entsprechend zum Flanschteil 3 verkippt.

Figur 5 zeigt eine Leitungsdurchführung 1 , die analog der Variante gemäß Figur 1 mit einer im zweiten Axialabschnitt 12.2 starren Mantelwand vorgesehen ist. Im Unterschied zu Figur 1 erstreckt sich das Elastomermaterial, aus dem die Lage 22a im ersten Axialabschnitt und das Flanschteil 3 gebildet sind, nicht durchgehend in den Injektionsabschnitt 13 hinein. Gleichwohl ist an dessen axialem Ende 50, wie bei den vorstehenden Varianten, ein Dichtkragen 61 aus dem Elastomermaterial angeordnet. Dieser schließt den Ringraum 6 zu dem axialen Ende 15 hin ab, verhindert also einen Austritt von Füllsubstanz. Der Dichtkragen 61 kann als gesondertes Teil auf die Stützmanschette 32 aufgezogen sein, er kann aber ebenso bei einer Herstellung als Mehrkomponenten-Spritzgussteil als Weichkomponente angespritzt werden.

Die Variante gemäß Figur 5 unterscheidet sich von den vorstehenden Ausführungsformen ferner dahingehend, dass der Stutzen 25 nicht monolithisch aus dem Elastomermaterial, sondern monolithisch mit der Stützhülse 32 aus dem Hartkunststoff geformt ist. Dies gilt analog für die Variante gemäß Figur 6, bei welcher der Injektionsabschnitt 13 und der erste Axialabschnitt 12.1 wie bei der Variante nach Figur 5 gestaltet sind, der zweite Axialabschnitt 12.2 hingegen der Ausführungsform gemäß Figur 2 entspricht.

Figur 7 zeigt eine Leitungsdurchführung 1 , deren Durchführungshülse 2 mit Austrittsöffnungen 26 versehen ist, schematisch beim Schäumen. Zu erkennen ist also der Austritt der Füllsubstanz 55 aus den einzelnen Austrittsöffnungen 26. Dabei tritt die Füllsubstanz 55 jeweils gerichtet aus, also je Austrittsöffnung 26 mit einer Richtung 120, die zusätzlich zu einer radialen Richtungskomponente 120.1 eine Richtungskomponente 120.2 zum Flanschteil 3 hin hat. Dieses wird damit gut in die Anlage an die hier nicht dargestellte Wand gezogen. Der gerichtete Füllsubstanzaustritt lässt sich bspw. damit erreichen, dass die Austrittöffnungen 26 bildende Kanäle die hier starr ausgeführte Mantelwand 22 jeweils schräg in Richtung des Flanschteils 3 durchsetzen.

Das Flanschteil 3 ist über ein elastomeres Gelenk 39 mit der Durchführungshülse 2 verbunden, wozu eine Mantelwand des Gelenks 39 mit einer Erhebung 125 geformt ist, die Spiel schafft. Vorliegend sind das Flanschteil 3 und das Gelenk 39 monolithisch miteinander aus einem Weichkunststoff geformt und mit der Durchführungshülse 2 zusammengesetzt. Das Flanschteil 3 ist vergleichsweise dünnwandig ausgeführt, was ein gutes Andrücken an die Seitenfläche des Wand- oder Bodenelements erlaubt (vgl. Figur 1 zur Illustration). Über ein großflächiges Butylband 35 lässt sich das Flanschteil 3 im Prinzip wie ein Klebe- bzw. Gewebeband an die Seitenfläche andrücken und daran befestigen.

Figur 8 zeigt eine zu Figur 7 hinsichtlich der Realisierung der Verkippbarkeit alternative Variante, wobei bzgl. der übrigen Merkmale auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen wird. Auch die Mantelwand des elastomeren Gelenks 39 ist mit einer Erhebung 125 geformt, wobei in diesem Beispiel mehrere Erhebungen 125 mit dazwischen einer jeweiligen Vertiefung 126 axial aufeinanderfolgend angeordnet sind. Figur 8 illustriert eine gekrümmte Leitungsverlegung, wozu die Erhebungen 125 auf der einen Seite (in Figur 8 oben) zueinander hin gestaucht sind und auf der entgegengesetzten Seite (in Figur 8 unten) voneinander weggedehnt sind. Das Flanschteil 3 ist dabei auf einer axial mittigen Position des Gelenks 39 angeordnet (monolithisch mit diesem geformt), sodass auch in einem außerhalb der Durchlassöffnung liegenden Abschnitt davon eine gekrümmte Leitungsführung möglich ist. Die Verkippmöglichkeit außerhalb der Durchlassöffnung kann nicht nur hinsichtlich einer gekrümmten Verlegung des Leerrohrs 4, sondern auch bei der Positionierung des Injektionsstutzens 46, über den die Füllsubstanz 55 zugeführt wird, von Interesse sein.

Figur 9 zeigt eine Leitungsdurchführung 1 , die eine Durchführungshülse 2 und ein Flanschteil 3 aufweist. Durch die Durchführungshülse 2 ist ein Leerrohr 4 hindurchgeführt, in dem dann später die eigentliche Leitung 5 (nur schematisch angedeutet) verlegt werden kann, vorliegend ein Glasfaserkabel. Bei der Montage der Leitungsdurchführung 1 wird die Durchführungshülse 2 in eine Durchlassöffnung 50 in einem Wand- oder Bodenelement 51 eingesetzt, vorliegend in eine Bohrung in einer Wand. Dabei kommt das Flanschteil 3 in Anlage an die Seitenfläche 51.1 des Wand- oder Bodenelements 51 .

Zur Befestigung und auch Abdichtung der Durchführungshülse 2 wird einem Zuführvolumen 6, das die Durchführungshülse 2 gemeinsam mit dem Leerrohr 4 begrenzt, eine Füllsubstanz 55 zugeführt, typischerweise ein 2K-Expansionsharz, etwa auf PU-Basis. Die Füllsubstanz 55 ist anfänglich noch vergleichsweise flüssig, wobei mit der Durchführungshülse 2 und dem davon begrenzten Zuführvolumen 6 einem unkontrollierten Herauslaufen der Füllsubstanz 55 vorgebeugt wird. Die Durchführungshülse 2, konkret ihr Hülsenkörper 122 ist aus einem Hartkunststoff vorgesehen (z. B. ABS), was das Einsetzen auch bei kleinen Bohrlochdurchmessern vereinfachen und insbesondere eine gute Weiterleitung der Füllsubstanz 55 axial in die Durchlassöffnung 50 hinein ergeben kann. Vereinfacht zusammengefasst wird das Zuführvolumen 6 in dieser Anfangsphase vergleichsweise starr be- grenzt und die Füllsubstanz 55 tief in die Öffnung hineingeführt, in Figur 9 also nach links.

In der Durchführungshülse 2 sind eine Vielzahl Austrittsöffnungen 26 vorgesehen, um das Zuführvolumen 6 mit einem außenseitig der Durchführungshülse 2 angeordneten Füllvolumen 56 zu verbinden. Diese sind selbsttätig öffnend ausgeführt, sind nämlich in einem hier dargestellten ersten Zustand weitgehend verschlossen (vgl. insbesondere auch die folgenden Detaildarstellungen). Damit wird die anfänglich relativ flüssige Füllsubstanz beisammengehalten. Hat sich die Füllsubstanz 55 jedoch axial ausgebreitet (vgl. auch Figuren 17 und 18 zur Illustration) und nimmt der Druck im Zuführvolumen 6 insbesondere infolge der chemischen Reaktion der Füll-substanz zu, so gehen die Öffnungen 26 in einen zweiten Zustand über, in dem sie einen größeren Öffnungsquerschnitt haben. Damit kann die Füllsubstanz 55, deren Viskosität im Zeitverlauf zunimmt, gut in das Füllvolumen 56 austreten, die Durch-führungshülse 2 wird zuverlässig in die Durchlassöffnung 50 eingeschäumt.

Figur 10 zeigt eine Austrittsöffnung 26 in einer Detailansicht, nämlich in einer die Mittenachse 9 der Durchführungshülse 2 beinhaltenden Schnittebene betrachtet. Zu erkennen ist ein Ausschnitt des Hülsenkörpers 122, wobei monolithisch damit ein Deckel 70 geformt ist, also aus demselben durchgehenden Hartkunststoffmaterial. Der Deckel 70 ist über ein Scharnier 71 am Hülsenkörper 122 gelagert, das vorliegend als Filmscharnier 72 geformt ist (aus dem Hartkunststoffmaterial). Wirkt von innen, also aus dem Zuführvolumen 6, ein Druck auf den Deckel 70, wird dieser ein Stück weit abgehoben (strichliert dargestellt), wird also ein für das Ausströmen der Füllsubstanz zur Verfügung stehende Öffnungsquerschnitt 75 vergrößert. In dem Beispiel gemäß Figur 10 werden der Deckel 70 und der Hülsenkörper 122, sowie das Filmscharnier 72 als Bereich verringerter Materialstärke, als Hartkomponente in einem Zug spritzgegossen, die Durchführungshülse 2 kann ein Einkomponenten- oder auch ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil sein (es könnte bspw. das Flanschteil 3 als Weichkomponente angespritzt werden). Figur 11 illustriert eine alternative Möglichkeit zur Implementierung einer Klappe 70, die im Unterschied zu jener gemäß Figur 10 nicht monolithisch mit dem hier nur schematische in Aufsicht angedeuteten Hülsenkörper 122 geformt ist, sondern als gesondertes Teil eingesetzt wird. Die Klappe 70 ist Teil eines Lamellenstopfens 77, dieser weist zusätzlich einen außenseitig umlaufenden Kragen 78 auf. Dieser Kra-gen 78 wird in eine Öffnung im Hülsenkörper 122 hineingedrückt, wobei die Lamellen ihn dann formschlüssig in der Öffnung halten, vgl. Figur 4 zur Illustration.

Figur 12 zeigt einen anderen Lamellenstopfen 77 in einem Axialschnitt, illustriert also zunächst den Kragen 78 mit der oder den Lamellen 80 (vorliegend ist der Übersichtlichkeit halber nur eine dargestellt). Diese schafft bzw. schaffen beim Einsetzen in die Öffnung im Hülsenkörper 122 einen reib- oder vorzugsweise formschlüssigen Halt. Figur 13 zeigt den gleichen Lamellenstopfen 77 in einer um 90° gedrehten, also senkrecht zur Mittenachse 9 liegenden Schnittebene. Von den bisher diskutierten Varianten unterscheidet sich der Bedeckmechanismus, wobei sich eine entsprechende Austrittsöffnung 26 auch unabhängig von der Implementierung als Lamellenstopfen 77 integrieren lässt, also bspw. in einen Hülsenkörper 122 aus Hartkunststoff als Weichkomponente aufgespritzt werden kann.

Unabhängig von der Umsetzung (Lamellenstopfen oder 2K-Spritzgussteil) ist ein Bedeckabschnitt 85 dieser Variante aus einem Weichkunststoff vorgesehen, bspw. TPE. Dabei ist eine Verbindungslinie 86, entlang welcher der Bedeckabschnitt 85 mit dem Kragen 78 bzw. Hülsenkörper 122 verbunden ist, teilweise, aber nicht voll-ständig um die Austrittsöffnung 26 um laufend geschlossen. Schraffiert ist dieser Bedeckabschnitt 85 im ersten Zustand dargestellt, er ist gewissermaßen nach unten gestülpt und bedeckt die Austrittsöffnung 26 weitgehend. Wird im Zuführvolumen 6 von der Füllsubstanz ein zunehmender Druck aufgebaut, kann der Bedeckabschnitt 85 aufgrund seiner elastischen Verformbarkeit schließlich nach außen gestülpt werden, vgl. die strichlierte Darstellung. Er überspannt die Austrittsöffnung 26 dann kuppelförmig und gibt den Austritt der Füllsubstanz frei, in Figur 4 nach links. Die Figuren 14 a, b illustrieren eine weitere Variante, nämlich einen Deckel 70, der zusätzlich mit einer Dichtung 90 versehen ist. Vorliegend ist die Dichtung 90, bspw. aus TPE, einstückig mit dem Deckel 70 aus Hartkunststoff vorgesehen, bspw. ABS. Die beiden können gemeinsam als Mehrkomponenten-Spritzgussteil hergestellt werden, wobei sie mit dem Hülsenkörper 122 zusammengesetzt werden können oder auch dieser im selben Spritzgussvorgang (als Hartkomponente) hergestellt werden kann. Eine Möglichkeit zur Herstellung kann bspw. dahin gehen, dass, nach der Entnahme aus dem Formwerkzeug, die Dichtung 90 noch vollständig umlaufend mit dem Hülsenkörper 122 verbunden ist und anschließend mit einem Stanz- oder Schneidewerkzeug teilweise abgelöst wird. Der verbleibende Verbindungsbereich kann dann zugleich als Scharnier 71 dienen, konkret als Elastomerscharnier 91 .

Figur 15 zeigt schematisch eine Durchführungshülse 2, die als Zweikomponenten- Spritzgussteil hergestellt ist. Der Hülsenkörper 122 ist aus einem Hartkunststoff vorgesehen, die selbsttätige Offenbarkeit schaffende Klappen 70 sind aus einem Weichkunststoff gespritzt. Dabei sind die Klappen 70 jeweils entlang einer Kante 95 mit dem Hülsenkörper 22 zur Ausbildung des Scharniers 71 bzw. Elastomerscharniers 92 verbunden, an der entgegengesetzten Kante 96 schafft hingegen eine Trennfuge 97 die Ausklappbarkeit (strichliert angedeutet). Diese Trennlinien 97 können nachträglich eingebracht oder bereits im Formwerkzeug freigehalten werden. Die Austrittsöffnungen 26 sind in Axialrichtung langgestreckt, also deutlich größer bemessen als in Umlaufrichtung 110. Dabei werden die Austrittsöffnungen 26 in realiter, anders als hier schematisch dargestellt, nicht bis zu den axialen Enden des Hülsenkörpers 122 reichen, sondern wird sich dieser dort um laufend in sich geschlossen erstrecken (was Stabilität schafft).

Die Figuren 16 und 17 illustrieren eine weitere Möglichkeit zur Gestaltung eines selbsttätig öffnenden Bedeckelements 115, und zwar in Aufsicht (Figur 8) und in einem Schnitt (Figur 9). Das Bedeckelement 115 ist aus einem Weichkunststoff vorgesehen und bedeckt die Austrittsöffnung 26 im ersten Zustand vollständig. Dabei ist es jedoch mit zwei Trennlinien 116.1 , 116.2 unterteilt, die sich in einem Kreuzungspunkt 117 schneiden. Die Trennlinien 116.1 , 116.2 unterteilen das Bedeckelement 115 in vier Zungen 115.1-115.4. Unter dem zunehmenden Druck der Füllsubstanz im Zuführvolumen 6 öffnen sich die Trennlinien 116.1 , 116.2 und wer-den die Zungen 115.1-115.4 nach außen und auseinandergedrückt, vgl. die Pfeile in Figur 17 zur Illustration.

In einem einfachen Fall könnte ein entsprechendes Bedeckelement 115 auch durch Herstellen einer zunächst geschlossenen Weichkunststoff-Membran und nachträgliches Einstanzen der Trennlinien 116.1 , 116.2 realisiert werden. Die Unterteilung lässt sich jedoch auch bereits im Spritzgusswerkzeug realisieren, wobei vorliegend die Zungen 115.1-115.4 in zueinander versetzten Ebenen geformt sind. Konkret sind dabei die nächstbenachbarten Zungen jeweils zueinander versetzt, liegen die einander gegenüberliegenden Zungen jedoch in der gleichen Ebene. Je nach Abstand der Ebenen kann zwischen den nächstbenachbarten Zungen noch eine kleine Materialbrücke verbleiben, die dann aufgerissen wird.

Figur 18 zeigt eine Leitungsdurchführung 1 , deren Durchführungshülse 2 mit Austrittsöffnungen 26 versehen ist, schematisch beim Schäumen. Zu erkennen ist also der Austritt der Füllsubstanz 55 aus den einzelnen Austrittsöffnungen 26. Dabei tritt die Füllsubstanz 55 jeweils gerichtet aus, also je Austrittsöffnung 26 mit einer Richtung 120, die zusätzlich zu einer radialen Richtungskomponente 120.1 eine Richtungskomponente 120.2 zum Flanschteil 3 hin hat. Dieses wird damit gut in die Anlage an die hier nicht dargestellte Wand gezogen. Der gerichtete Füllsubstanzaustritt lässt sich bspw. damit erreichen, dass wie bei der Ausführungsform gemäß Figur 9, die Scharniere 71 jeweils an der dem Flanschteil 3 abgewandten Seite der jeweiligen Klappe angeordnet sind, sodass die Klappen zum Flanschteil 3 hin öffnen. Es kann aber bspw. auch der Bedeckabschnitt 85 gemäß Figur 12 entsprechend ausgerichtet sein (sodass dort das Flanschteil 3 auf der linken Seite läge) oder die Austrittsöffnung 26 bzw. der sie bildende Kanal selbst entsprechend verkippt liegen. Das Flanschteil 3 ist über eine Gelenkmanschette 120 mit der Durchführungshülse 2 verbunden, sodass die Durchführungshülse 2 auch in eine schräg eingebrachte Bohrung eingesetzt werden kann (vgl. Figur 11 zur Illustration). Hierfür ist die Gelenkmanschette 120 mit einer Erhebung 125 geformt, die Spiel schafft. Vorliegend sind das Flanschteil 3 und die Gelenkmanschette 120 monolithisch miteinander aus einem Weichkunststoff geformt und ist die Durchführungshülse bzw. der Hülsenkörper 122 eingesetzt. Alternativ dazu kann eine solche Leitungsdurchführung auch ohne Hülsenkörper vorgesehen sein, kann also der Weichkunststoff der Gelenkmanschette die Durchführungshülse 2 bilden (z. B. wie im zweiten Axialabschnitt in Fig. 2). Das Flanschteil 3 ist vergleichsweise dünnwandig ausgeführt, was ein gutes Andrücken an die Seitenfläche des Wand- oder Bodenelements erlaubt (vgl. Figur 1 zur Illustration). Über ein großflächiges Butylband 35 lässt sich das Flanschteil 3 im Prinzip wie ein Klebe- bzw. Gewebeband an die Seitenfläche andrücken und daran befestigen.

Figur 19 zeigt eine zu Figur 18 hinsichtlich der Realisierung der Verkippbarkeit alternative Variante, wobei bzgl. der übrigen Merkmale auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen wird. Generell bezeichnen im Rahmen der vorliegenden Offenbarung die gleichen Bezugszeichen die gleichen Teile bzw. Teile mit vergleichbarer Funktion und wird insofern immer auch auf die Beschreibung zu den jeweilig anderen Figuren verwiesen. Auch die Gelenkmanschette 120 ist mit einer Erhebung 125 geformt, wobei in diesem Beispiel mehrere Erhebungen 125 mit dazwischen einer jeweiligen Vertiefung 126 axial aufeinanderfolgend angeordnet sind.

Figur 19 illustriert eine gekrümmte Leitungsverlegung, wozu die Erhebungen 125 auf der einen Seite (in Figur 19 oben) zueinander hin gestaucht sind und auf der entgegengesetzten Seite (in Figur 19 unten) voneinander weggedehnt sind. Das Flanschteil 3 ist dabei auf einer axial mittigen Position der Gelenkmanschette 120 angeordnet (monolithisch mit dieser geformt), sodass auch in einem außerhalb der Durchlassöffnung liegenden Abschnitt davon eine gekrümmte Leitungsführung möglich ist. Im vorliegenden Beispiel sind das Flanschteil 3 und die Gelenkmanschette 120 aus einem Hartkunststoff, dabei aber vergleichsweise dünnwandig ausgeführt, sodass trotz des an sich starren Materials die gezeigte Verkippbarkeit möglich ist. Die Verkippmöglichkeit außerhalb der Durchlassöffnung kann nicht nur hinsichtlich einer gekrümmten Verlegung des Leerrohrs 4, sondern auch bei der Positionierung des Injektionsstutzens 46, über den die Füllsubstanz 55 zugeführt wird, von Interesse sein.