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Patent Searching and Data


Title:
USE OF COPOLYMERIZATES BASED ON LONG-CHAIN ALKYL VINYL ETHERS AND ETHYLENICALLY UNSATURATED DICARBOXYLIC ACID ANHYDRIDES FOR WATERPROOFING LEATHER AND FURS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/002094
Kind Code:
A1
Abstract:
Copolymerizates obtained by radical copolymerization of (a) C�8? to C�40? alkyl vinyl ethers, possibly mixed with up to 50 mol-% of C�8? to C�40? monoolefins, with (B) ethylenically unsaturated C�4? to C�8? dicarboxylic acid anhydrides at temperatures of 80 to 300 �C to copolymerizates with molar masses of 500 to 20 000 g/mol, followed by solvolysis of the anhydride groups of the copolymerizates and at least partial neutralization in aqueous medium with bases of the carboxyl groups produced by solvolysis, can be used in the form of aqueous dispersions or solutions to waterproof leather and furs.

Inventors:
SCHAFFER ORTWIN (DE)
BAY HERBERT (DE)
STORK KARL (DE)
GREIF NORBERT (DE)
OPPENLAENDER KNUT (DE)
DENZINGER WALTER (DE)
HARTMANN HEINRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP1990/001283
Publication Date:
February 21, 1991
Filing Date:
August 06, 1990
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
International Classes:
C08F8/32; C08F8/44; C08F16/16; C08F216/16; C08F220/04; C08F222/06; C14C9/00; (IPC1-7): C08F8/44; C14C9/00
Foreign References:
US2746837A1956-05-22
DE2629748B11977-12-15
FR1080447A1954-12-09
GB725671A1955-03-09
EP0307815A11989-03-22
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von Copolymerisaten, die durch radikalische Copolymeri¬ sation von (a) C8 bis C 0Alkylvinylethern oder Mischungen aus C8 bis C40 Alkylvinylethern und bis zu 50 mol% C8 bis C40Monoolefinen mit (b) ethylenisch ungesättigten C bis C8Dicarbonsäureanhydriden zu Copolymerisaten mit Molmassen von 500 bis 20 000 g/Mol, an¬ schließende Solvolyse der Anhydridgruppen der Copolymerisate und zumindest partielle Neutralisation der bei der Solvolyse entstehenden Carboxylgruppen in wäßrigem Medium mit Basen erhältlich sind und die in Form von wäßrigen Lösungen oder Dispersionen vorliegen, als Mittel zum Hydrophobieren von Leder und Pelzfellen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anhydrid¬ gruppen enthaltenden Copolymerisate nach Art einer Substanzpoly eri sation der Monomeren (a) und (b) bei Temperaturen von 80 bis 300°C erhältlich sind und daß die dabei entstehende Schmelze der Copoly¬ merisate solvolysiert und partiell neutralisiert wird.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Solvolyse durch Zugabe von Wasser zu den bei der Polymerisation er¬ hältlichen Copolymerisaten durchführt und mindestens 10 % der Carboxylgruppen der hydrolysierten Copolymerisate mit Ammoniak, Aminen, Alkalimetall oder Erdalkalimetallbasen neutralisiert.
4. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Solvolyse durch Zugabe von primären und/oder sekundären Aminen zu den bei der Polymerisation erhältlichen Copolymerisaten so durchführt, daß 10 bis 50 % der aus den einpolymerisierten Monomeren (b) insgesamt entstehenden Carboxylgruppen amidiert und mindestens 10 % der insgesamt entstehenden Carboxylgruppen neutralisiert sind.
5. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Solvolyse durch Zugabe von Alkoholen zu den bei der Polymerisation erhältlichen Copolymerisaten so durchführt, daß 10 bis 50 % der aus den einpolymerisierten Monomeren (b) insgesamt entstehenden Carboxyl¬ gruppen verestert und mindestens 10 % der insgesamt entstehenden Carboxylgruppen neutralisiert sind. 16 .
6. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Solvolyse in wäßrigem Medium durch Zugabe von Salzen von Aminocarbon¬ säuren so durchführt, daß 10 bis 50 % der aus den einpolymerisierten Monomeren (b) insgesamt entstehenden Carboxylgruppem amidiert und mindestens 10 % der insgesamt entstehenden Carboxylgruppen neutrali¬ siert sind.
Description:
Verwendung von Copolymerisaten auf Basis von langkettigen Alkylvinylethern und ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäureanhydriden zum Hydrophobieren von Leder und Pelzfellen

5 Beschreibung

Aus der DE-OS 3 733 172 sind Kraftstoffe für Ottomotoren bekannt, die u.a. geringe Mengen an Copolymerisaten aus (a) Ci*- bis C 3 o*-Alk l inylethern oder Mischungen aus C**.- bis C3o-Alkylvinylethern und Olefinen mit 2 bis

10 40 C-Atomen und (b) Maleinsäureanhydrid enthalten, eine Molmasse von 500 bis 20 000 g/Mol aufweisen und bei denen die Anhydridgruppen der Copoly- merisate ganz oder teilweise mit wäßrigen Alkalimetall- oder Erdalkalϊ- metallbasen umgesetzt sind und der Rest der Carboxylgruppen mit Alkoholen und/oder Aminen in die entsprechenden Ester- und/oder Amidgruppen und/oder

15 Ammoniumsalze umgesetzt ist.

Aus der DE-PS 2 629 748 ist die Verwendung von mit Alkalimetallbasen oder Aminen verseiften Copolymerisaten aus Cι 0 - bis C3o-01efinen und Malein¬ säureanhydrid zum Füllen und Fetten von Leder und Pelzfellen bekannt. Die

20 hydrolysierten Copoly erisate können noch mit Alkalibisulfit umgesetzt werden. Da die Copolymerisate in organischen Lösemitteln hergestellt und die Lösemittel nicht entfernt werden, enthalten die daraus hergestellten wäßrigen Copolymerisatdispersionen beträchtliche Mengen organischer Löse¬ mittel, beispielsweise Xylol oder Dodecylbenzol . Solche Dispersionen

25 eignen sich zwar zum Fetten von Leder und Pelzfellen, sie sind jedoch aufgrund ihres Gehalts an organischen Lösemitteln für eine Hydrophobierung von Leder und Pelzfellen praktisch nicht brauchbar.

Aus der US-PS 2 746 837 ist die Behandlung von Häuten, Pelzfellen und 30 Leder mit niedrigen Alkylvinylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisaten bekannt, bei denen mindestens 5 und nicht mehr als 15 % der Anhydridgruppen in Form der Halbamidsalze von Ammoniak, niedrigen al iphatischen primären und sekundären Aminen vorliegen. Die Behandlung erfolgt mit Hilfe von wäßrigen Lösungen der Halbamidsalze der genannten 35 Copolymerisate.

Aus der US-PS 2 768 056 ist ein Verfahren zum Imprägnieren von Häuten und Pelzfellen bei pH-Werten von 2,5 bis 4,0 mit wäßrigen Lösungen von hydrolysierten und partiell neutralisierten Copolymerisaten aus 40 Methylvinylether-Maleinsäureanhydri -Copolymerisäten bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Mittel für die Hydrophobierung von Leder und Pelzfellen zur Verfügung zu stellen.

... 1

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung von Copoly¬ merisaten, die durch radikalische Copoly erisation von

(a) Cg- bis C4o-Alkylvinylethern oder Mischungen aus Cg- bis C^-Alkyl- vinylethern und Ws zu 50 mol-% Cs- bis C4o- onoolefinen mit

(b) ethylenisch ungesättigten C4- bis Ce-Dicarbonsäureanhydriden

zu Copolymerisaten mH Molmassen von 500 bis 20 000 g/Mol, anschließende Solvolyse der Anhydrtdgruppen der Copolymerisate und zumindest partielle Neutralisation der bei der Solvolyse entstehenden Carboxylgruppen in wäßrigem Medium mit Basen erhältlich sind und die in Form von 0,5 bis 50 gew.-%igen wäßrigen Dispersionen vorliegen, als Mittel zum Hydro¬ phobieren von Leder und Pelzfellen.

Die Copolymerisate sind beispielsweise aus der DE-OS 3 733 172 bekannt. Sie werden durch Copolymerisieren der Monomeren der Gruppe (a) mit den

Monomeren der Gruppe- (b), Solvolysieren der Anhydridgruppen der Copoly- erisate und partielle Neutralisation der bei der Solvolyse entstehenden Carboxylgruppen hergestellt. Als Monomere der Gruppe (a) kommen Cg- bis C4o-Alkylvinylether oder Mtschungen dieser Alkylvinylether mit Cg- bis C4o-Monoolefinen in Betracht. Zu den Alkylvinylethern gehören beispiels¬ weise n-Octylvinyfether 2-Ethylhexylvinylether, 2, 2, 4-Trimethylpentyl- vinylether, n-SDecy vinylether, Dodecylvinylether, Isododecylvinylether, n-Tridecylvinylether, isόtridecylvinylether, n-Tetradecylvinylether, n-Hexadecylvinylether, n-Octadecylvinylether, n-Eicosylvinylether, n-Do- cosylvinylether, n-T-etracosylvinylether, n-Hexacosylvinylether, n-Octa- cosylvinylether, Oleylvinylether, Cyclooctylvinylether und Mischungen der genannten Alkylvinylether.

Geeignete Monoolefiie mit 8 bis 40 Kohlenstoffatomen sind beispielsweise n-Octen-1, 2,4, 4-Trimethylpenten-l, 2, 4,4-Trimethylpenten-2, Diisobuten, das technisch als isomerengeraisch aus ca. 80 Gew.-% 2,4, 4-Trimethyl- penten-1 und ca. 20 Gew.---% 2,4, 4-Yrimethylpenten-2 vorliegt, 4, 4-Dimethyl- hexen-1, Decen-1, Dodecen-1, Tetradecen-1, Hexadecen-1, Octadecen-l,

C 2 o-01efin-l, C 22 -01efin-l, C 2 4-01efin-1, C 20 - bis C 2 4~01efin-1, - 2*.- bis C 28 -01efin-l, C 30 -Olefin- , C 35 -01efin-l und C4o~01efin-1. Die Olefine bzw. Mischuri§fen von Olefinen sind Handelsprodukte. Außer den geradkettigen Olefinen kommen auch cyclische Olefine in Betracht wie Cycloocten. Die Olefine können vort der Herstellung her geringe Mengen an inerten

Kohlenwasserstoffen enthalten, z.B. bis zu etwa 5 Gew.-%. Die Olefine werden üblicherweise in der im Handel erhältlichen Qualität eingesetzt. Sie brauchen keiner besonderen Reinigung unterworfen zu werden. Die

bevorzugten Olefine sind Cι 6 - bis C 30 -01efine. Die genannten Olefine werden in Mischung mit den Alkylvinylether bei der Copolymerisation als Monomer der Gruppe (a) eingesetzt. Der Anteil der Olefine in den Mischun¬ gen beträgt bis zu 50 mol-%.

Als Komponente (b) der Copolymerisate kommen monoethylenisch ungesättigte C - bis Cg-Dicarbonsäureanhydride in Betracht, z.B. Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, Mesaconsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid und Methylenmalonsäureanhydrid und Mischungen untereinander. Von den genannten Anhydriden wird vorzugsweise Maleinsäureanhydrid verwendet. Die Copoly¬ merisate enthalten 40 bis 60 mol-% Alkylvinylether und gegebenenfalls Monoolefine und 60 bis 40 mol-% der genannten Dicarbonsäureanhydride einpolymerisiert und haben eine Molmasse von 500 bis 20 000, vorzugsweise 800 bis 10 000 g/Mol. Sie sind dadurch erhältlich, daß man die Monomeren (a) und (b) im Molverhältnis 1,1:1 bis 1:1 polymerisiert. Vorzugsweise poly erisiert man die Monomeren (a) und (b) im Molverhältnis 1:1 oder verwendet lediglich einen 1 gew.-%igen Überschuß an Monomeren der Kompo¬ nente (a) . Die Monomeren der Gruppen (a) und (b) bilden bekanntlich alternierende Copolymerisate, die bei hohen Molekulargewichten die Monomeren (a) und (b) zu jeweils 50 mol-% einpolymerisiert enthalten. Bei sehr niedrigen Molekulargewichten der Copolymerisate kann je nach Art der Endgruppen eine Abweichung vom molaren Verhältnis in dem oben angegebenen Rahmen vorliegen, wenn beispielsweise die Copolymerisatkette mit dem Monomeren (a) startet und auch mit dem Monomeren (a) abbricht.

Die Copolymerisate können nach allen bekannten üblichen Polymerisations¬ verfahren hergestellt werden, z.B. Substanz-, Suspensions-, Fällungs- und Lösungspolymerisation. Die Copolymerisation wird vorzugsweise in Gegenwart von Radikale bildenden Verbindungen durchgeführt. Man benötigt davon bis zu 10, vorzugsweise 0,2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die bei der Copolymeri¬ sation eingesetzten Monomeren. Bei allen genannten Polymerisationsver¬ fahren wird unter Ausschluß von Sauerstoff gearbeitet, vorzugsweise in einem Stickstoffstrom. Für alle Polymerisationsmethoden werden die übli ¬ chen Apparaturen verwendet, z.B. Autoklaven und Kessel, die beispielsweise mit Anker-, Blatt-, Impeller- oder Mehrstufenimpuls-Gegenstrom-Rührern ausgestattet sind. Besonders bevorzugt ist die Substanzpolymerisation der Monomeren der Gruppen (a) und (b). Sie wird bei Temperaturen von 80 bis 300, vorzugsweise von 120 bis 200°C durchgeführt, wobei die niedrigste zu wählende Polymerisationstemperatur vorzugsweise etwa mindestens 20°C über der Glastemperatur des gebildeten Polymeren liegt. Je nach Molekular ¬ gewicht, das die Copolymerisate haben sollen, werden die Polymerisations ¬ bedingungen gewählt. Polymerisation bei hohen Temperaturen ergibt Copoly ¬ merisate mit niedrigen Molekulargewichten, während bei niedrigeren Poly-

merisationstemperaturen Polymerisate mit höheren Molekulargewichten ent¬ stehen. Auch die Meuge des Polymerisationsinitiators hat einen Einfluß auf das Molekulargewicht. Man benötigt im allgemeinen 0,01 bis 5 Gew.-%, be¬ zogen auf die bei der Polymerisation eingesetzten Monomeren, an Radikale bildenden Polymerisationsinitiatoren. Höhere Initiatormengen führen hier¬ bei zu Copolyϊterisaten mit niedrigeren Molekulargewichten. Die Mono¬ meren (a) und (b) können bei Temperaturen von oberhalb 200°C auch in Abwesenheit von Pσlymerisations.initiatoren copolymerisiert werden. D.h. ein Einsatz von Initiatoren st nicht unbedingt erforderlich, weil die Monomeren (a) und (b) bei Temperaturen von oberhalb 200°C auch in Ab¬ wesenheit von Initiatoren bereits radikalisch polymerisieren.

Geeignete Polymerisationsinitiatoren sind beispielsweise Acetylcyclohexan- sulfonylperoxid, Diacetylperoxidicarbonat, Dicyclohexylperoxidicarbonat, Di-2-ethylhexylperoxidicarbonat, Tertiär-butylperneodecanoat, 2, 2' -Azo- bis(4-metho y-2, 4-*dimethylvaleronitril ), Tertiär-but lperpivalat, Tertiär-butylper-2-ethyl-hexanόat, Tertiär-butylper aleinat, 2,2' -Azobis- (isobutyronitril), Bis-(tertiär-butylperoxi)cyclohexan, Tertiär-butyl- peroxi isopropylcarbonat, Tertiär-butylperacetat, Di-tertiär-butylperoxid, Ditertiäramylperoxii, Cumolhydroperoxid und Tertiär-butylhydroperoxid. Die Initiatoren können allein oder in Mischung untereinander angewendet wer¬ den. Sie werden bei der Substanzpolymerisation vorzugsweise separat oder in Form einer Lösung oder Dispersion in dem Monomer der Komponente (a) in den Polymerisationsreaktor eingebracht. Bei der Copolymerisation können selbstverständlich auch Redox-Coinitiatoren mitverwendet werden, z.B. Benzoin, Dimethylanilin* Ascorbinsäure sowie organisch lösliche Komplexe von Schwermetallen, wie Kupfer, Cobalt, Eisen, Mangan, Nickel und Chrom. Die Mitverwendung- von Redox-Coinitiatoren gestattet es, die Polymerisation bei tieferer Temperatur durchzuführen. Die üblicherweise verwendeten Mengen an Redox-JSσij-iitiatoren betragen etwa 0,1 bis 2000, vorzugsweise 0,1 bis 1000 ppm, belogen auf die eingesetzten Mengen an Monomeren. Falls das MonomergemiSM£h . an der unteren Grenze des für die Polymerisation in Be¬ tracht kommmenden Temperaturbereiches anpoly erisiert und anschließend bei einer höheren Temperatur auspolymerisiert wird, ist es zweckmäßig, min- destens zwei verschiedene I-nitiatoren zu verwenden, die bei unterschied¬ lichen Temperaturen zerfsptlen, so daß in jedem Temperaturintervall eine ausreichende Konzentration an Radikalen zur Verfügung steht.

Um niedrigmolekulare Polymerisate herzustellen, ist es oft zweckmäßig, die Copolymerisation iif Gegenwart von Reglern durchzuführen. Hierfür können übliche Regler verwende ^werden, wie z.B. C*_- bis C4-Aldehyde, Ameisen ¬ säure und organische SH-rGruppen enthaltende Verbindungen, wie 2-Mercapto- ethanol, 2-Mercaptapropanol, Mercaptoessigsäure, Mercaptopropionsäure, tertiär-Butyl ercaptan, n-Dodecylmercaptan und terti r-Dodecylmercaptan.

Die Polymerisationregler werden im allgemeinen in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren, eingesetzt.

Die Copolymerisation wird in üblichen Polymerisationsapparaturen, bei- spielsweise einem druckdichten Kessel, der mit einem Rührer versehen ist, in druckdichten Rührkesselkaskaden oder in einem Rohrreaktor durchgeführt. Die Copolymerisation der (a) Alkylvinylether und gegebenenfalls der Mischungen aus Alkylvinylethern und Olefinen und der (b) Anhydride erfolgt im molaren Verhältnis von (a):(b). Die Copolymerisation kann kontinuier- lieh oder diskontinuierlich durchgeführt werden.

Beispielsweise kann man einen oder mehrere Alkylvinylether oder Mischungen aus Alkylvinylethern und mindestens einem Olefin im Reaktor vorlegen und unter Rühren auf die gewünschte Polymerisationstemperatur erhitzen. Sobald die im Reaktor vorgelegten Monomeren die gewünschte Polymerisationstempe¬ ratur erreicht haben, dosiert man das ethylenisch ungesättigte Dicarbon- säureanhydrid zu. Falls ein Initiator eingesetzt wird, wird er dem Reaktionsgemisch, vorzugsweise separat oder gelöst in einem zur Polymeri¬ sation gelangenden Alkylvinylether oder einer Mischung aus Alkylvinylether und Olefin zudosiert. Der Polymerisationsregler wird, sofern er eingesetzt wird, entweder separat oder ebenfalls in einem Monomer der Komponente (a) gelöst der polymerisierenden Mischung zugefügt. Die ethylenisch unge¬ sättigten Carbonsäureanhydride, insbesondere Maleinsäureanhydrid, werden vorzugsweise in Form einer Schmelze dem Reaktionsgemisch zugegeben. Die Temperatur der Schmelze des Maleinsäureanhydrids beträgt etwa 70 bis 90°C. Falls man bei der Copolymerisation die Monomeren der Komponente (a) im Überschuß anwendet, z.B. in einem 10 %igen Überschuß, so können sie nach Abschluß der Copolymerisation ohne Schwierigkeiten vom Reaktionsgemisch mit Hilfe einer Destillation, vorzugsweise unter vermindertem Druck, aus der Copolymerisatschmelze entfernt werden. Die Copolymerisatschmelze wird anschließend zweckmäßigerweise direkt weiterverarbeitet.

Die Monomeren der Gruppen (a) und (b) können selbstverständlich auch nach Art einer Fällungs- und Suspensionspolymerisation hergestellt werden.

Bei der Fällungspolymerisation werden solche Lösemittel eingesetzt, in denen die Monomeren, d.h. inylether und gegebenenfalls Olefin und Maleinsäureanhydrid, löslich und das gebildete Copolymere unlöslich ist und ausfällt. Solche Lösemittel sind beispielsweise aromatische Kohlen- Wasserstoffe wie Benzol, Toluol, o-Xylol, m-Xylol, p-Xylol sowie die technischen Xylolge ische, Ethylbenzol, Cumol sowie Halogenwasserstoffe wie Methylenchlorid, 1,1- und 1, 2-Dichlorethan, 1, 1, 1-Trichlorethan, 1, 1,2-Trichlorethylen, 1, 1, 2-Trichlorethan, Perchlorethylen, ,2-Dichlor-

propan, Butylchlorid, 1, 1, 2-Trichlor-l, 2, 2-trifluorethan, 1, 1, 1, 2-Tetra- chlor-2, 2-difluorethan, 1, 1, 2, 2-Tetrachlor-l, 2-difluorethan und Ether wie Diethylether, Dipropylether, Dibutylether, Methyl-tert.-butylether, Diethylenglykoldimethylether und Mischungen untereinander.

Bei der Suspensionspolymerisation werden solche Lösemittel eingesetzt, in denen alle oder mindestens eines der Monomeren und die gebildeten Poly¬ meren unlöslich sind. Hierfür geeignet sind geradkettige und verzweigte aliphatische und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe. Vorzugsweise seien beispielsweise genannt Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Isooctan, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Ethylcyclohexan, Dimethylcyclohexan, Diethylcyclohexan und Mischungen untereinander. Bei der Durchführung der Fällungspolymeri¬ sation ist es zweckmäßig, besonders, wenn die Konzentrationen an Monomer bzw. Copolymer mehr als 40 Gew.-% betragen, zur Verhinderung der Aggregat- bildung in Gegenwart eines Schutzkolloids zu arbeiten. Bei der

Suspensionspolymerisation ist es zwingend notwendig, in Gegenwart von Schutzkolloiden zu arbeiten, um unerwünschte Agglomerationen der entstehenden Polymerisate zu verhindern.

Als Schutzkolloide sind poly ere Stoffe geeignet, die in Lösungsmitteln gut löslich sind und keine Reaktion mit den Monomeren eingehen. Geeignet sind beispielsweise Copolymere des Maleinsäureanhydrids mit Cχ 2 - bis C30- Vinylalkylethern und/oder Olefinen mit 8 bis 20 C-Atomen sowie bevorzugt deren Monoester mit Cn**- bis C 2 o~Alkoholen oder Mono- oder Diamide mit C10- bis C 2 o-AlkyIaminen sowie Polyalkylvinylether, deren Alkylgruppe 1 bis 20 C-Atome enthält, wie beispielsweise Polymethyl-, Polyethyl-, Poly- isobutyl- sowie Polyoctadecylvinylether. Die zugesetzten Mengen an Schutzkolloid liegen üblicherweise bei 0,05 bis 4 Gew.-% (berechnet als eingesetzte Monomere), vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew.-%, wobei es oftmals von Vorteil ist, mehrere Schutzkolloide zu kombinieren.

Bei der Polymerisation ist es zweckmäßig, das Lösemittel, das Schutz¬ kolloid und ein Monomer im Reaktor vorzulegen und bei gewählter Polymeri¬ sationstemperatur unter intensivem Rühren das Co onomer und den Initiator sowie gegebenenfalls den Coinitiator und Regler zuzudosieren. Dabei ist es im allgemeinen unwesentlich, ob das Maleinsäureanhydrid vorgelegt wird und die Alkylvinylether un gegebenenfalls Olefine zudosiert werden, oder ob die Alkylvinylether und gegebenenfalls Olefine vorgelegt werden und das Maleinsäureanhydrid zudosiert wird. Natürlich ist es auch möglich, nur das Lösungsmittel und das Schutzkolloid vorzulegen und die Monomeren - Alkyl ¬ vinylether und gegebenenfalls Olefin und Maleinsäureanhydrid - gemeinsam zuzudosieren. Die Zulaufzeiten für Monomer und Initiator betragen sind im allgemeinen zwischen 1 und 10 Stunden, vorzugsweise 2 bis 5 Stunden. Es

ist auch möglich, alle Einsatzstoffe gemeinsam in einem Reaktor zu poly- merisieren, wobei jedoch Probleme mit der Wärmeabführung auftreten können, so daß eine solche Arbeitsweise weniger zweckmäßig ist. Die Konzentratio¬ nen der zu polymerisierenden Monomeren liegen zwischen 20 und 80 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 70 Gew.-%. Aus den Polymerisatsuspensionen können die Polymeren direkt in Verdampfern wie beispielsweise Bandtrocknern, Schau¬ feltrocknern, Sprühtrocknern und Wirbelbett-Trocknern, isoliert werden. Die Fällungs- und Suspensionspolymerisation ist besonders geeignet zur Herstellung von Copolymerisaten aus Maleinsäureanhydrid, Alkylvinylethern und Olefinen mit 8 bis 12 C-Atomen. Falls höherkettige Alkylvinylether und gegebenenfalls Olefine verwendet werden, kann bereits der Fall eintreten, daß die gebildeten Copolymeren in den genannten Lösemittel löslich sind, so daß die Polymerisation bereits als Lösungspolymerisation anzusehen ist.

Die Lösungspolymerisation wird in Lösemitteln durchgeführt, in denen die Monomeren und die gebildeten Copolymeren löslich sind. Es sind hierfür alle Lösemittel geeignet, die diese Vorgabe erfüllen und die mit den Mono¬ meren keine Reaktionen eingehen. Beispielsweise sind dies Aceton, Methyl- ethylketon, Diethylketon, Methylisobutylketon, Ethylacetat, Butylacetat, Tetrahydrofuran und Dioxan, wobei zur Erzielung niedermolekularer Copoly- merer Tetrahydrofuran und Dioxan besonders gut geeignet sind. Wie bei der Substanz-, Suspensions- und Fällungspolymerisation ist es auch hier zweck¬ mäßig, das Lösemittel und eine Monomerkomponente vorzulegen und die zweite Komponente mit dem Initiator und gegebenenfalls Co-Initiator und Regler zuzudosieren. Dabei können Lösungsmittel und Maleinsäureanhydrid im Poly¬ merisationsreaktor vorgelegt und nach Erreichen der Polymerisationstempe¬ ratur dann der Alkylvinylether und gegebenenfalls das Olefin und der Ini¬ tiator sowie gegebenenfalls Coinitiator und Regler zudosiert werden. Günstiger ist es jedoch, Lösemittel und Alkylvinylether und gegebenenfalls Olefin vorzulegen und das Maleinsäureanhydrid sowie den Initiator und gegebenenfalls den Coinitiator und Regler bei der gewählten Polymeri¬ sationstemperatur zuzudosieren. Diese Arbeitsweise liefert weniger ge¬ färbte Polymerlösungen. Die Konzentrationen der zu polymerisierenden Mono¬ meren liegen zwischen 20 und 80 Gew.-7o, bevorzugt 30 und 70 Gew.-%. Das feste Copoly er kann problemlos durch Verdampfen des Lösemittels isoliert werden. Aber auch hier ist es zweckmäßig, ein Lösemittel zu wählen, in dem die weitere Umsetzung zum Ammonium-, Alkali- bzw. Erdalkalimetallsalz und mit Alkoholen und/oder Ammoniak oder Aminen erfolgen kann.

Die in der ersten Verfahrensstufe erhaltenen Copolymeren aus Alkylvinyl ¬ ethern und gegebenenfalls Olefinen und Maleinsäureanhydrid oder den an ¬ deren in Betracht kommenden ethylenisch ungesättigten Carbonsäureanhydri ¬ den werden anschließend ganz oder teilweise zu den Ammonium-, Alkali-

metall- bzw. Erdalkalimetallsalzen umgesetzt und, falls die Umsetzung zu den Ammonium-, Alkalimetall- bzw. Erdalkalimetallsalzen nur teilweise er¬ folgt, gegebenenfalls mit Alkoholen und/oder Aminen zu den Estern und/oder Aminen und/oder A tnoniumsalzen umgesetzt. Es ist jedoch ebenso möglich, die anschließende Umsetzung der Copolymeren in umgekehrter Reihenfolge durchzuführen, indem die Copolymeren zunächst mit Aminen, Ammoniak und/oder Alkoholen zu den entsprechenden Estern und/oder Amiden und/oder Ammoniumsalz- n solvolysiert werden und danach in die Salze, beispielsweise in die Alkalimetall- bzw. Erdalkalimetallsalze übergeführt werden.

Die nach den oben beschriebenen Polymerisationsverfahren hergestellten Copolymerisate werden nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur oder vorzugs¬ weise in Form einer Schmelze, die eine Temperatur in dem Bereich von 80 bis 180°C, vorzugsweise 90 bis 150°C hat, solvolysiert. Die Solvolyse der Anhydridgruppen der Copolymerisate besteht im einfachsten Fall in einer Hydrolyse und anschließender Neutralisation. Es ist besonders vorteilhaft, in druckdichten Apparaturen zu arbeiten und darin direkt durch Zugabe von Wasser zu einer Schmelze der bei der Substanzpolymerisation erhältlichen Copolymerisate die Anhydridgruppen in Carboxylgruppen zu überführen und durch anschließende Zugabe von Basen mindestens 10 % der Carboxylgruppen der hydrolysierten Copolymerisate zu neutralisieren. Hydrolyse und Neutra¬ lisation können jedoch auch praktisch gleichzeitig durch Zugabe verdünnter wäßriger Basen zur Copolymerisatschmelze vorgenommen werden. Die Mengen an Wasser und an Neutralisationsmittel werden dabei so gewählt, daß 10 bis 60, vorzugsweise 20 bis 55 Gew.-% Feststoffe enthaltende Dispersionen oder Lösungen entstehen^ die in den Handel gebracht werden. Daraus werden dann Präparationslösungen durch Verdünnen auf Feststoffgehalte von 0,5 bis 50 Gew.-% hergestellt.

Die durch Polymerisation„der Monomeren (a) und (b) erhältlichen Copoly¬ merisate können auch durch Zugabe von primären und/oder sekundären Aminen solvolysiert werden. Die Solvolyse wird dabei mit solchen Mengen an Aminen durchgeführt, daß 10 bis 50 % der aus den einpolymerisierten Monomeren (b) insgesamt bei einer vollständigen Hydrolyse entstehenden Carboxylgruppen amidiert sind. Nach der Bildung von Halba id-Gruppen im Copolymerisat er¬ folgt die Neutral sation. Sie wird soweit geführt, daß mindestens 10 % der Carboxylgruppen des bei der Substanzpolymerisation anfallenden Copolymeri- sates neutralisiert werden.

Ferner kann auch πrft Aminocarbonsäuren sowie Salzen von Aminocarbonsäuren, vorzugsweise die Alkalimetallsalze, solvolysiert werden. Besonders bevor ¬ zugt werden Alkalimetallsalze von α-Aminocarbonsäuren eingesetzt, wobei die Alkalimetallsalze des Sarcosins ganz besonders vorteilhaft sind. Die

Solvolyse mittels Salzen von Aminocarbonsäuren wird zweckmäßigerweise in wäßrigem Medium ausgeführt. Die Solvolyse wird dabei mit solchen Mengen an Aminocarboxylaten durchgeführt, daß 10 bis 50 % der aus den einpolymeri- sierten Monomeren (b) insgesamt bei einer vollständigen Hydrolyse ent- stehenden Carboxylgruppen amidiert sind. Nach der Bildung von Halbamid- Gruppen im Copolymerisat erfolgt die Neutralisation. Sie wird soweit geführt, daß mindestens 10 % der Carboxylgruppen des bei der Substanzpoly¬ merisation anfallenden Copolymerisats neutralisiert werden.

Die Solvolyse kann auch durch Zugabe von Alkoholen zu einer Schmelze der bei der Substanzpolymerisation erhältlichen Copolymerisate vorgenommen werden. Man setzt dabei solche Mengen an Alkohol ein, daß 10 bis 50 % der aus den eiπpolymerisierten Dicarbonsäureeinheiten insgesamt entstehenden Carboxylgruppen verestert werden. Anschließend erfolgt eine Neutralisa- tion, bei der mindestens 10 % der insgesamt aus dem Anhydridgruppen ent¬ haltenden Copolymerisat entstehenden Carboxylgruppen neutralisiert sind.

Vorzugsweise werden jeweils 20 bis 50 % der aus den einpolymerisierten Dicarbonsäureanhydriden insgesamt entstehenden Carboxylgruppen amidiert oder verestert. Als Neutralisationsmittel eignen sich beispielsweise

Ammoniak, A ine, Alkalimetall- und Erdalkalimetallbasen, z.B. Natronlauge, Kalilauge, Natriumbicarbonat, Soda, Kaliumcarbonat, Magnesiumhydroxid, Calciu hydroxid, Bariumhydroxid sowie sämtliche Amine, die auch zur Amidierung der Copolymerisate eingesetzt werden. Vorzugsweise erfolgt die Neutralisation durch Zugabe von wäßriger Natronlauge zum Copolymerisat. Die Neutralisation der Anhydridgruppen enthaltenden Copolymerisate wird mindestens bis zu einem solchen Grad durchgeführt, daß man in Wasser dis- pergierbare Copolymerisate erhält. Dieser Neutralisationsgrad liegt bei mindestens 10 % der insgesamt aus den Anhydridgruppen entstehenden Carb- oxylgruppen. Der Neutralisationsgrad ist außerdem von der Kettenlänge des jeweils verwendeten Alkylvinylethers und/oder Olefins der Komponente (a) abhängig. Um gut in Wasser dispergierbare bzw. kolloidal lösliche Copoly¬ merisate zu erhalten, wird beispielsweise ein Copolymerisat aus einem C3 0 -Alkylvinylether und Maleinsäureanhydrid zu mindestens 75 % neutrali- siert, während beispielsweise ein Copolymerisat aus einem C 2 o-Alkylvinyl- ether und Maleinsäureanhydrid bei einem Neutralisationsgrad von 50 % der aus diesem Copolymerisat entstehenden Carboxylgruppen bereits gut in Wasser dispergierbar ist. Bei einem Copolymerisat aus einem C 12 -Alkyl- vinylether und Maleinsäureanhydrid reicht bereits ein Neutralisationsgrad von 20 % der aus dem einpolymerisierten Maleinsäureanhydrid entstehenden Carboxylgruppen für das Dispergieren des Copolymerisats in Wasser aus.

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Zur Amidbildung kann man Ammoniak und primäre und sekundäre Amine ein¬ setzen. Die Amidbildung erfolgt vorzugsweise in Abwesenheit von Wasser durch Reaktion der Anhydridgruppen des Copolymerisats mit Ammoniak oder den Aminen. Öie in Betracht kommenden primären und sekundären Amine können 1 bis 40, vorzugsweise 3 bis 30 Kohlenstoffatome aufweisen. Geeignete Amine sind beispielsweise Methylamin, Ethyla in, n-Propylamin, Isopropyl- amin, n-Butylamin, ,Isobutylamin, Hexylamin, Cyclohexylamin, Methylcyclo- hexylamin, 2-EthylΗexylamin, n-Octyiamin, Isotridecylamin, Talgfettamin, Stearylamin, Oley ' irain, Diraethylamin, Diethylamin, Di-n-Propylamin, Di- Isopropylamin, Di-n-Butylamin, Di-Isobutylamin, Dihexylamin, Di-Cyclo- hexyla in, Di-Methylcyςlσhexylamin, Dϊ-2-Ethylhexylamin, Di-n-Octylamin, Di-Isotridecylamin, Di-Talgfettajnin, Di-Stearyla in, Di-Oleylamin, Ethanolamin, Di-Etbanolamin, n-Propanolamin, Di-n-Propanolamin und Mor- pholin. Vorzugsweise wird Morpholin verwendet.

Um die bei der Polymerisation erhaltenen Anhydridgruppen aufweisenden Copolymerisate partiell zu verestern, werden sie mit Alkoholen umgesetzt. Auch die Veresterung erfolgt vorzugsweise unter Ausschluß von Wasser. Ge¬ eignete Alkohole können 1 bis 40, vorzugsweise 3 bis 30 C-Atome enthalten. Es können primäre, sekundäre und tertiäre Alkohole Verwendung finden. Man kann sowohl gesättigte aliphatische Alkohole als auch ungesättigte Alkohole, wie beispielsweise Oleylalkohol, einsetzen. Vorzugsweise werden einwertige, primäre oder sekundäre Alkohole verwendet, z.B. Methanol, Ethanol, n-Propanol, isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, n-Pentanol und Isomere, n-Hexanol und Isomere, n-Octanol und Isomere, wie z.B. 2-Ethyl- hexanol, Nonanol«e, " Decanole, Dodecanole, Tridecanole, Cyclohexanol, Talg- fettalkohol, Stearylalkohol sowie die technisch durch Oxosynthese leicht zugänglichen Alkohole bzw. Alkoholgemische mit 9 bis 19 C-Atomen, wie z.B. Cg/u-Oxoalkohol, Ci3/i5-0xoalkohol sowie Ziegleralkohole, die unter den Namen Alfol bekannt sind mit 12 bis 24 C-Atomen. Vorzugsweise verwendet man Alkohole mit 4" is 24 C-Atomen, wie z.B. n-Butanol, Isobutanol, Amyl¬ alkohol, 2-Ethylheχanol, Tridecanol, Taigfettalkohol, Stearylalkohol, Cg/n-Oxoalkohol, Ci2/14-Alfole und Cis/iß-Alfole. Nach der partiellen Umwandlung der Anhydridgruppen in Halbamid- oder Halbester-Gruppen erfolgt die Hydrolyse der noch vorhandenen Anhydrid¬ gruppen des CopoI|iι.erϊs-ats. Die Hydrolyse der restlichen Anhydridgruppen des Copolymerisats kann auch- gleichzeitig mit der noch erforderlichen partiellen Neutralisation vorgenommen werden, indem man eine wäßrige Base zu dem partiell aπtidierten bzw. veresterten und noch Anhydridgruppen enthaltenden Copo^merisat zusetzt. Die Menge an Wasser und Basen wird so gewählt, daß die Konzentration der Copolymerisatdispersion oder Lösung vorzugsweise 20 bis 55 Gew.-% beträgt. Der pH-Wert der gebrauchsfertigen Mittel zum Hydrophobieren liegt in dem Bereich von etwa 4 bis 10.

Die so erhältlichen wäßrigen Copolymerisatdispersionen sind beständig und lagerstabil. Sie eignen sich in hervorragender Weise zur Veredlung von Leder und Pelzfellen, weil sie eine besonders ausgeprägte hydrophobierende Wirkung aufweisen und darüberhinaus noch eine fettende und nachgerbende Wirkung entfalten. Das mit diesen Copolymerisatdispersionen behandelte Leder- und Pelzmaterial zeigt nur noch eine geringe Wasseraufnahmebereit¬ schaft und Wasserdurchlässigkeit. Die Dispersionen wirken gleichzeitig weichmachend, so daß man in den meisten Fällen keine zusätzlichen Fettungsmittel auf Basis natürlicher oder synthetischer Lickeröle be- nötigt. Die Dispersionen verleihen der Ware eine hohe Fülle und hohe Zug- und Weiterreißfestigkeiten, so daß eine zusätzliche Behandlung mit handelsüblichen Nachgerbstoffen, beispielsweise mit vegetabilen Gerb¬ stoffen oder synthetischen organischen Gerbstoffen (Synthanen) auf Basis von Phenolsulfonsäure/Phenol/Formaldehyd-Kondensationsprodukten in den meisten Fällen nicht mehr erforderlich ist.

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß zu verwendenden wäßrigen Dis¬ persionen besteht darin, daß sie keine zusätzlichen Emulgatoren enthalten. Leder und Pelzfelle, die mit emulgatorhaltigen Produkten behandelt worden sind, müssen bekanntlich nach der Behandlung mit diesen Mitteln auf¬ wendigen Prozessen, wie z.B. Nachbehandlung mit mehrwertigen Metallsalzen unterworfen werden, um die Emulgatoren im Leder oder in den Pelzfellen unwirksam zu machen.

Die oben beschriebenen Copolymerisatdispersionen bzw. Copolymerisat- lösungen eignen sich zur Behandlung von allen üblichen gegerbten Häuten, insbesondere mit Mineralgerbstoffen, wie Chrom-III-salzen gegerbten Häuten. Die gegerbten Häute werden üblicherweise vor der Behandlung ent¬ säuert. Sie können bereits vor der Behandlung gefärbt worden sein. Eine Färbung kann jedoch auch erst nach der erfindungsgemäß erfolgenden Hydro¬ phobierung vorgenommen werden.

Die gegerbten Häute werden mit den wäßrigen Dispersionen zweckmäßigerweise in wäßriger Flotte, die durch Verdünnen der Copolymerisatdispersionen mit Wasser erhältlich sind, bei pH-Werten von 4 bis 10, vorzugsweise 5 bis 8 und Temperaturen von 20 bis 60, vorzugsweise 30 bis 50°C während eines Zeitraums von 0,1 bis 5, insbesondere 0,5 bis 2 Stunden, behandelt. Diese Behandlung erfolgt beispielsweise durch Walken in einem Faß. Die benötigte Menge an Copolymerisatdispersion bzw. -lösung beträgt, bezogen auf das Falzgewicht des Leders oder das Naßgewicht der Pelzfelle, 0,1 bis 30, vor ¬ zugsweise 1 bis 20 Gew.-%. Die Flottenlänge, d.h. das prozentuale Gewichtsverhältnis der Behandlungsflotte zur Ware, bezogen auf das Falz ¬ gewicht des Leders bzw. das Naßgewicht der Pelzfelle, beträgt üblicher ¬ weise 10 bis 1000, vorzugsweise 30 bis 150 %, bei Pelzfellen 50 bis 500 %.

benen Temperatur gleichzeitig 80 g 50 %ige wäßrige Natronlauge (1 ol) und 972 g auf 90°C erwärmtes Wasser unter intensivem Rühren (ca. 400 Up ) zu¬ dosierte. Das Reaktionsgemisch wurde noch 2 Stunden bei 120°C gerührt und dann abgekühlt. Man erhielt eine schwach viskose Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 30,4 %. Die Molmasse des Copolymeren vor der Neutra¬ lisation betrug 4500 g pro Mol.

Polymerdispersion II

In dem oben beschriebenen Reaktor wurden 236,8 g (0,8 mol) n-Octadecyl- vinylether und 51 g (0,202 mol) n-Octadecen-l vorgelegt und in einem schwachen Stickstoffstrom auf eine Temperatur von 170°C erhitzt. Sobald die Temperatur von 170°C erreicht war, gab man unter ständigem Rühren ' innerhalb von 4 Stunden 98 g (1 mol) flüssiges Maleinsäureanhydrid und separat davon 12 g Di-tert.-Butylperoxid in flüssiger Form gleichmäßig zu. Danach wurde das Reaktionsgemisch noch 2 Stunden bei 170°C gerührt und auf 120°C abgekühlt. Bei dieser Temperatur fügte man innerhalb einer halben Stunde 87 g (1 mol) Morpholin zu und erhitzte die Mischung noch 2 Stunden auf 120°C. Danach wurde es auf eine Temperatur von 95°C abgekühlt und innerhalb von einer Stunde durch gleichzeitige Zugabe von 80 g 50 %iger wäßriger Natronlauge (1 mol) und 1365 g Wasser versetzt, das auf eine Temperatur von 90°C erhitzt worden war. Die Reaktionsmischung wurde noch 2 Stunden bei einer Temperatur von 90 bis 95°C gerührt und danach abge¬ kühlt. Die bei Raumtemperatur schwach viskose wäßrige Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 25,8 %. Die Molmasse des Copolymerisats vor der Morpholinzugabe betrug 3900 g pro Mol.

Beispiel 1

Chromgegerbtes Rindleder mit einer Falzstärke von 1,8 mm, das auf einen pH-Wert von 5,0 entsäuert worden war, wurde mit 15 % der Dispersion I, bezogen auf Falzgewicht, 2 Stunden bei 40°C im Gerbfaß gewalkt. Die Gesamt-Flottenlänge lag bei 100 %.

Anschließend wurde das Leder mit 2 Gew.-% Mimosaextrakt nachgegerbt und mit 1 Gew.-% eines handelsüblichen anionischen Anilinfarbstoffs gefärbt. Danach wurde das Leder mit Ameisensäure auf einen pH-Wert von 3,7 einge ¬ stellt. Es wurde anschließend gewaschen, mechanisch ausgereckt und getrocknet.

Das erhaltene Leder war voll und weich im Griff, gleichmäßig gefärbt und zeigte eine sehr gute dynamische Wasserfestigkeit. Die Prüfung mit dem Bally-Penetrometer ergab bei 15 % Stauchung für die Wasseraufnahme nach 24 Stunden einen Wert von 21,2 % und ließ während dieser Zeitspanne keinen Wasserdurchtritt erkennen.

Bei sp iel 2

Chromgegerbtes Rindleder mit einer Falzstärke von 1,8 mm, das auf einen pH-Wert von 5,0 entsäuert war, wurde mit 20 % der Dispersion II und gleichzeitig mit 5 % einer 42 %igen wäßrigen Dispersion eines handels¬ üblichen Hydrophoblickers auf Paraffinbasis, jeweils bezogen auf das Falzgewicht des Leders, 2 Stunden bei 40°C im Gerbfaß gewalkt. Die gesamte Flottenlänge lag bei 150 %. Im Anschluß an diese Behandlung wurde das Leder mit Ameisensäure auf einen pH-Wert von 3,8 gebracht und wie üblich fertiggestellt.

Das erhaltene Leder war außerordentlich weich und angenehm im Griff und zeigte eine hohe Wasserresistenz. Die Prüfung mit dem Bally-Penetrometer ergab bei 15 % Stauchung für die Wasseraufnahme nach 24 Stunden einen Wert von 17,1 % und ließ während dieser Zeitspanne keinen Wasserdurchtritt erkennen.