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Title:
USE OF DOPAMINE D¿3? RECEPTOR LIGANDS FOR PRODUCING MEDICAMENTS FOR TREATING KIDNEY DISORDERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/067847
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to the use of dopamine D¿3? receptor ligands for producing medicaments for treating kidney disorders.

Inventors:
MUEHLBAUER BERND (DE)
GROSS GERHARD (DE)
STARCK DOROTHEA (DE)
TREIBER HANS-JOERG (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/003865
Publication Date:
November 16, 2000
Filing Date:
April 28, 2000
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
MUEHLBAUER BERND (DE)
GROSS GERHARD (DE)
STARCK DOROTHEA (DE)
TREIBER HANS JOERG (DE)
International Classes:
A61K31/00; A61K31/472; C07D241/04; A61K31/4725; A61K31/495; A61K31/496; A61K31/506; A61K31/517; A61K31/5513; A61K45/00; A61P1/00; A61P13/12; C07D401/12; C07D403/12; (IPC1-7): A61P/
Domestic Patent References:
WO1997025324A11997-07-17
Foreign References:
US3270004A1966-08-30
Other References:
LUIPPOLD GERD ET AL: "Dopamine D3 receptor activation modulates renal function in anesthetized rats." NAUNYN-SCHMIEDEBERG'S ARCHIVES OF PHARMACOLOGY, Bd. 358, Nr. 6, Dezember 1998 (1998-12), Seiten 690-693, XP000986638 ISSN: 0028-1298
LUIPPOLD G ET AL: "Increase of renal vascular resistance by dopamine D3-receptor activation in anesthetized rats." NAUNYN-SCHMIEDEBERG'S ARCHIVES OF PHARMACOLOGY, Bd. 357, Nr. 4 SUPPL, 1998, Seite R116 XP000986707 39th Spring Meeting of the German Society for Experimental and Clinical Pharmacology and Toxicology;Mainz, Germany; March 17-19, 1998 ISSN: 0028-1298
BARILI P ET AL: "Microanatomical localization of the dopamine D3 receptor subtype in the rat kidney." CLINICAL AND EXPERIMENTAL PHARMACOLOGY AND PHYSIOLOGY, Bd. 26, Nr. SUPPL., April 1999 (1999-04), Seite S67 XP000986705 Seventh International Conference on Peripheral Dopamine;Dublin, Ireland; August 3-5, 1998 ISSN: 0305-1870
LUIPPOLD G ET AL: "Renal effects of dopamine D3 receptor activation in spontaneously hypertension rats (SHR)." KIDNEY & BLOOD PRESSURE RESEARCH, Bd. 21, Nr. 2-4, 1998, Seite 114 XP000986708 Congress of Nephrology 1998 Joint Scientific Meeting of the Society Nephrology;Erlangen, Germany; September 19-22, 1998 ISSN: 1420-4096
HUSSAIN TAHIR ET AL: "Renal dopamine receptor function in hypertension." HYPERTENSION (DALLAS), Bd. 32, Nr. 2, August 1998 (1998-08), Seiten 187-197, XP000986719 ISSN: 0194-911X
ASICO LAUREANO D ET AL: "Disruption of the dopamine D3 receptor gene produces renin-dependent hypertension." JOURNAL OF CLINICAL INVESTIGATION, Bd. 102, Nr. 3, 1. August 1998 (1998-08-01), Seiten 493-498, XP000986718 ISSN: 0021-9738
MURRAY, P. JOHN ET AL: "A Novel series of arylpiperazines with high affinity and selectivity for the dopamine D3 receptor" BIOORG. MED. CHEM. LETT. (1995), 5(3), 219-22 , XP004135762 in der Anmeldung erw{hnt
Attorney, Agent or Firm:
Kinzebach, Werner (Kinzebach & Partner Postfach 86 06 49 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von DopaminD3Rezeptorliganden zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von Nierenfunktions störungen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei als Rezeptorliganden DopaminD3RezeptorAntagonisten eingesetzt werden.
3. Verwendung nach Anspruch 1 zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von Nierenfunktionsstörungen mit glomerulärer Hyperfiltration.
4. Verwendung nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung von Arznei mitteln zur Behandlung von durch Diabetes mellitus hervor gerufenen Nierenfunktionsstörungen.
5. Verwendung nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung von Arznei mitteln zur Behandlung von durch nichtrenale Hypertonie ver ursachten Nierenfunktionsstörungen.
6. Verwendung nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung von Arznei mitteln zur Behandlung von durch Glomerulonephritis ver ursachten Nierenfunktionsstörungen.
7. Verwendung nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung von Arznei mitteln zur Behandlung von durch aufsteigende Harnwegsinfekte hervorgerufenen Nierenfunktionsstörungen.
8. Verwendung nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung von Arznei mittteln zur Behandlung von durch Sichelzellanämie hervor gerufenen Nierenfunktionsstörungen.
9. Verwendung nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von durch kompensatorische Hypertrophie nach unilateraler Nephrektomie hervorgerufenen Nierenfunktionsstörungen.
10. Verwendung nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung von Arznei mitteln zur Behandlung von durch mesangiale Dysfunktion her vorgerufenen Nierenfunktionsstörungen.
Description:
Verwendung von Dopamin-D3-Rezeptorliganden zur Herstellung von Arzneimittel für die Behandlung von Nierenfunktionsstörungen Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von selektiven Dopamin-D3-Rezeptorliganden zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von Nierenfunktionsstörungen.

Bevorzugte Rezeptorliganden sind Rezeptor-Antagonisten.

Insbesondere betrifft die Erfindung Arzneimittel zur Behandlung von Nierenfunktionsstörungen, bei denen eine Störung der glomerulären Filtrationsrate im Sinne einer glomerulären Hyper- filtration auftritt.

Es gilt als erwiesen, daß der Dopamin-D3-Rezeptor in der Niere, insbesondere im Nephron, exprimiert ist (vgl. D. P. O'Connell et al., Hypertension, 1998,32,886).

In der DE-A 4223921 ist ganz allgemein die Verwendung von Dopamin-Rezeptor-Antagonisten ohne Hinweis auf bestimmte Subtypen in der Therapie der fortschreitenden Verschlechterung der Nieren- funktion beschrieben.

G. Luippold et al. beschreiben in Naunyn-Schmiedeberg's Arch.

Pharmacol (1998) 358 : 690-693 Untersuchungen hinsichtlich des Einflusses bestimmter D2-und D3-Rezeptor-Antagonisten auf die renale Hämodynamik und Ausscheidungsfunktion in einem rein artifiziellen Funktionszustand ohne pathophysiologische Ver- änderungen.

L. D. Asico et al., J. Clin. Invest., Vol. 102 (1998), 493-498, beschreiben, daß eine Blockade des D3-Rezeptors eine erhöhte Renin-Produktion, renale Natrium-Retention und dadurch eine reninabhängige Hypertonie zur Folge hat.

Sklerosierende Prozesse in den glomerulären Kapillaren und dadurch verursachte Störungen der Filtrationsrate treten bei Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Hypertonie, infektiösen oder nichtinfektiösen Glomerulonephritiden, aufsteigenden Harnwegs- infekten, Sichelzellanämie, oder kompensatorischer Hypertrophie nach unilateraler Nierenresektion auf.

Die fortschreitende Verschlechterung der Nierenfunktion betrifft nahezu alle Patienten mit Glomerulonephritis und mehr als ein Drittel aller Patienten mit Diabetes mellitus.

Nierenfunktionsstörungen treten aufgrund einer auch als diabetische Nephropathie bezeichneten Glomerulosklerose auf, welche histologisch durch eine diffuse Verdickung der glomeru- lären Kapillaren und eine Veränderung des Mesangiums durch diffuse Einlagerung von basalmembranartigem Material oder kugel- förmigen fibrinösen Einlagerungen gekennzeichnet ist. Als Folge kommt es zu einer Veränderung der Filtrationswirkung im Sinne einer Hyperfiltration.

Auch bei Glomerulonephritiden kommt es zu einer Veränderung der glomerulären Basalmembranen und als Folge zu einer Störung der Filtrationsrate.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Arzneimittel zu finden, die eine gezielte Therapie der Nierenfunktionsstörungen bei den genannten Erkrankungen ermöglichen.

Demgemäß wurde die eingangs definierte Verwendung gefunden.

Als Dopamin-D3-Rezeptorliganden eignen sich grundsätzlich alle Verbindungen mit einer Affinität zu diesem Rezeptor, bevorzugt solche Verbindungen, die eine um einen Faktor 10 größere Affinität zu diesem Rezeptor im Vergleich zu einem anderen Dopamin-Rezeptor aufweisen.

Geeignete Verbindungen sind beispielsweise die in den folgenden Dokumenten genannten selektiven Dopamin-D3-Rezeptorliganden : 2-Aminoindane wie in der WO 95/04713 beschrieben, Benzimidazole wie aus der WO 95/30658 bekannt, 2-Aminotetraline wie aus der EP-A 286516 und Bioorg. Med. Chem. Lett. bekannt, ebenso wie die aus WO 94/21608, WO 96/30333, Bioorg. Med. Chem.

Lett. 1996,6,6403, oder J. Med. Chem., 1996,39,4233, bekannten Verbindungen.

Weiterhin eignen sich Tetrahydroisochinolin-Derivate. wie sie in den Dokumenten W097/43262, WO 98/51671, WO 98/50363, WO 98/49145, WO 98/50364 oder WO 98/06699 beschrieben sind, sowie die aus der WO 97/17326 oder der WO 97/47602 bekannten Verbindungen.

Ebenso eignen sich die in den Dokumenten WO 97/34884, Bioorg.

Med. Chem. Lett. EP-A 779584, WO 98,/18798, oder WO 96/02520, WO 96/02519, WO 96/02249, WO 96/02246, WO 97/00106 und WO 98/04138 genannten Verbindungen.

Verbindungen der allgemeinen Formel I L-D-E (I) worin L für einen 5-oder 6-gliedrigen aromatischen Heteromonocyclus L1 mit 1,2 oder 3 Heteroatomen, die unabhängig voneinander aus- unterO,NundS,gewähltsind oder einen aromatischen oder heteroaromatischen Ring ausgewählt unter der Gruppe L2 steht NR1X1=O,S, X2=O, S, CH2, NR' wobei L gegebenenfalls 1,2,3 oder 4 Substituenten auf- weist, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter OR1, Cl-C6-Alkyl, das gegebenenfalls durch OH, OCl-C6-Alkyl, Phenyl oder Halogen substituiert ist wie CF3, CHF2, C2-C6-Alkenyl, C2-C6-Alkinyl, CN,CONR1R2,CO2R1,Halogen, NO2, SO2R1,SO2NR1R2,OSO2R1,Ax1oderPhenoxy,dasSR1, gegebenenfalls durch Cl-C6-Alkyl, OCl-C6-Alkyl, oder Halogen substituiert ist, Cl-C6-Alkanoyl oder Benzoyl ; worin Axl für Phenyl, Naphthyl oder einen 5-oder 6-gliedrigen hetero- cyclischen aromatischen Ring mit 1 bis 4 Heteroatomen, die ausgewählt sind unter O, S und N, steht, wobei Axl gegebenen- falls 1,2,3 oder 4 Substituenten aufweist, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Cl-C6-Alkyl, das gegebenen- falls durch OH, OC1-C6-Alkyl, Halogen oder Phenyl substituiert ist, Cl-C6-Alkoxy, C2-C6-Alkenyl, C2-C6-Alkinyl, C3-C6-Cyclo- alkyl, Halogen, CN, COOR1, NR1R2, N02, SR1, SO2R2, SO2NR1R2, oder Phenyl, das gegebenenfalls durch Cl-C6-Alkyl, OCl-C6-Alkyl, NR2R2, CN, CF3, CHF2, oder Halogen substituiert

ist, und wobei der erwähnte heterocyclische, aromatische Ring gegebenenfalls mit einem Phenylring kondensiert sein kann, steht ; R1 für H, C3-C6-Cycloalkyl, oder Cl-C6-Alkyl, das gegebenen- falls durch OH, OCl-C6-Alkyl, Phenyl oder Halogen, bei- spielsweise als CF3 oder CHF2 substituiert ist, steht ; die Reste R2, die gleich oder verschieden sein können, die für R1 angegebenen Bedeutungen besitzen oder für COR oder CO2R1 stehen ; R3 für Axl, OR1, R1, C2-C6 Alkenyl, C2-C6-Alkinyl, Hal, CN, CONRlRl, COOL, N02, NRlRl, SRI, OS02R1, SO2R1, steht, R4 bis R6 unabhängig voneinander für H, Cl-C6-Alkyl, OR1, CN, NR2R2, SR1, CF3, stehen ; R7 für H, C1-C4-Alkyl, C3-C6-Cycloalkyl oder Phenyl steht ; D für CONR7-C3-C10-Alkylengruppe steht, wenn L für L2 steht, oder, wenn L einen 5-oder 6-gliedrigen aromatischen Hetero- monocyclus L1 bedeutet, für eine C4-Clo-Alkylengruppe oder eine C3-Clo-Alkylengruppe steht, die wenigstens eine Gruppe Z umfaßt, die ausgewählt ist unter-CH2-, O, S, NR1, C3-C6-Cy- cloalkyl, CO, CONR1, einer Doppel-und einer Dreifachbindung, wobei R1 wie oben definiert ist, E einen der Reste der Formel (E1) oder (E2) bedeutet und B-G(El)für steht, worin B für einen 6-, 7-oder 8-gliedrigen gesättigten Ring mit einem oder zwei Stickstoffheteroatomen steht, wobei sich die Stick- stoffheteroatome in 1,4- oder 1,5-Position befinden und der Ring in 1-Position an den Rest D und in 4-oder 5-Position an den Rest G gebunden ist und wobei der Ring außerdem eine Doppelbindung in 3-oder 4-Position aufweisen kann ;

worin G für Phenyl, Pyridyl, Pyrimidinyl oder Triazinyl steht, wobei G gegebenenfalls 1 bis 4 Substituenten aufweisen kann, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter OR1, Alkyl, C2-C6-Alkenyl, C2-C6-Alkinyl, Alkoxyalkyl, Halogenalkyl, Halogen, CN, CO2R1, NO2, SO2NR1R2,SR1,einem5-NR1R2, oder 6-gliedrigen carbocyclischen, aromatischen oder nicht- aromatischen Ring und einem 5-oder 6-gliedrigen hetero- cyclischen aromatischen oder nicht-aromatischen Ring mit 1 oder 2 Heteroatomen, die ausgewählt sind unter 0, S und N, wobei der carbocyclische oder der heterocyclische Ring gegebenenfalls substituiert ist durch C1-C6-Alkyl, Phenyl, Phenoxy, Halogen, OCl-C6-Alkyl, OH, N02 oder CF3, wobei G gegebenenfalls mit einem carbocyclischen oder hetero- cyclischen Ring der oben definierten Art kondensiert sein kann ; und (E2) für eine der Reste E2a bis E2d steht worin X3 für CH2 oder CH2CH2 steht ; Rll für H, C1-C6-Alkyl, das gegebenenfalls durch OH, OC1-C6- Alkyl, Phenyl oder Halogen substituiert ist, C3-C6-Cyclo- alkyl, gegebenenfalls halogensubstituiertes (1 oder 2 Halogenatome) C2-C6-Alkenyl oder für C2-C6-Alkinyl steht ;

RB, R9 und R10 unabhängig voneinander ausgewählt sind unter H, Cl-C6-Alkyl, das gegebenenfalls durch OH, OCl-C6-Alkyl, Cl-C6-Alkylthio, Halogen oder Phenyl substituiert ist, OH, Cl-C6-Alkoxy, SH, Cl-C6-Alkylthio, C2-C6-Alkenyl, C2-C6-Alkinyl, Halogen, CN, N02, S02R1, OS02R1, SO2NRlRl, NHS02R1, NR1R2, einem 5-oder 6-gliedrigen carbocycli- schen, aromatischen oder nicht-aromatischen Ring und ei- nem 5-oder 6-gliedrigen heterocyclischen aromatischen oder nicht-aromatischen Ring mit 1 oder 2 Heteroatomen, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter O, S und N, wobei der carbocyclische oder der heterocyclische Ring ein oder zwei Substituenten aufweisen kann, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Cl-C6-Alkyl, Phenyl, Phenoxy, Halogen, Cl-C6-Alkoxy, OH, N02, CF3 und CHF2 und wobei zwei der Substituenten R8, R9 und R10 zusammen mit den Kohlenstoffatomen des Phenylringes, an den sie gebunden sind, einen an den Phenylring ankondensierten Phenyl-, Cyclopentyl-oder Cyclohexyl- ring bilden können ; sowie deren Salze mit physiologisch verträglichen Säuren.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besitzen die nachfolgenden Ausdrücke die anschließend angegebenen Bedeutungen : Alkyl (auch in Resten wie Alkoxy, Alkylamino etc.) bedeutet eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoff- atomen und insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Die Alkyl- gruppe kann einen oder mehrere Substituenten aufweisen, die unab- hängig voneinander ausgewählt sind unter OH, OCl-C6-Alkyl, Halogen oder Phenyl.

Beispiele für eine Alkylgruppe sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, t-Butyl, etc.

Cycloalkyl steht insbesondere für C3-C6-Cycloalkyl, wie Cyclo- propyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.

Alkylen steht für geradkettige oder verzweigte Reste. Wenn D keine Gruppe Z aufweist, umfaßt D 4 bis zu 10 Kohlenstoffatome, bevorzugt 4 bis 8 Kohlenstoffatome. Die Kette zwischen L und Gruppe E weist dann mindestens vier Kohlenstoffatome auf. Wenn eine der genannten Gruppen Z aufweist, umfaßt D 3 bis zu 10 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 3 bis 8 Kohlenstoffatome.

Die Alkylengruppen können gegebenenfalls wenigstens eine der oben bei der Definition von D angegebenen Gruppen Z umfassen. Diese kann-ebenso wie die erwähnte Doppel-oder Dreifachbindung-in der Alkylenkette an beliebiger Stelle oder in Position 1 oder 2 der Gruppe D (vom Rest L her gesehen) angeordnet sein. Die Reste CONR1 und COO sind vorzugsweise so angeordnet, daß jeweils die Carbonylgruppe der Gruppe L1 zugewandt ist.

Besonders bevorzugt steht D für Verbindungen nach der Formel I, worin D für-Z-C3-C6-Alkylen, insbesondere-Z-CH2CH2CH2-, -ZCH2CH2CH2CH2-,-Z-CH2CH=CHCH2-,-Z-CH2C (CH3) =CHCH2-, -Z-CH2C (=CH2) CH2-,-Z-CH2CH (CH3) CH2-oder fiir einen linearen -Z-C7-C10-Alkylenrest steht. Z kann dabei auch CH2 bedeuten und steht vorzugsweise für CH2,0 und insbesondere S.

Halogen bedeutet allgemein F, Cl, Br oder I, vorzugsweise F oder Cl.

Halogenalkyl kann ein oder mehrere, insbesondere 1,2,3 oder 4 Halogenatome umfassen, die sich an einem oder mehreren C-Atomen befinden können, vorzugsweise in a-oder m-Position. Besonders bevorzugt sind CF3, CHF2, CF2C1 oder CH2F.

Acyl steht vorzugsweise für HCO oder Cl-C6-Alkyl-CO, insbesondere Acetyl.

Wenn L substituiert ist, kann sich der Substituent auch an dem Stickstoffheteroatom befinden.

Vorzugsweise steht L für einen Gruppe der Formel

worin R3 für Axl, OR1, R1, C2-C6 Alkenyl, C2-C6-Alkinyl, Hal, CN, CONR1R1, COOR1, SO2R1stehen,SR1, R4 bis R6 fürH,C1-C6-Alkyl,OR1,CN,voneinander NR2R2, SR1, CF3 stehen R7 für H, Cl-C6-Alkyl oder C3-C6-Cycloalkyl steht und M für N oder CH steht.

Axl steht bevorzugt für einen Substituenten der Formel worin R4 bis R6 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und R7 bevorzugt für Cl-C4-Alkyl steht.

Besonders bevorzugt steht L für

worin R3 für Axl, Rl, COORl, N02, NR1R2, SR1, OS02CF3, S02R1, CF3, CHF2 steht, R4 bis R6 für H, Cl-C6-Alkyl, OR1, NR2R2, steht und R7 für H, Cl-C6-Alkyl steht.

Axl steht besonders bevorzugt für Die angegebenen Phenyl-, Pyrazinyl-, Thiazolyl-und Pyrrolylreste sind insbesondere bevorzugt, worin R4, R5 und R7 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen.

Gemäß einer Ausführungsform betrifft die Erfindung die Verwendung von Verbindungen der Formel (I), worin E für die oben genannten Reste (E2) steht und L und D die oben angegebene Bedeutung be- sitzen.

L steht dann vorzugsweise für ein Lla Besonders bevorzugt steht E für E2b worin X3 bevorzugt für CH2CH2 steht oder für E2c, worin X3 bevorzugt für CH2 steht, und L dann besonders bevorzugt für ein 1,2,4- (4H)-Triazol, das einen Substi- tuenten Axl in 3-Position und einen Rest R7 in 4-Position trägt.

Wenn E für eine Gruppe E2b, E2c oder E2d steht, steht D vorzugs- weise für C4-Clo-Alkylen oder C3-Clo-Alkylen, das wenigstens eine Gruppe Z umfaßt, die ausgewählt ist unter 0, S, CO,-CH2-, einer Doppel-und einer Dreifachbindung.

Vorzugsweise steht mindestens einer der Reste R8, R9 und R10 fürH.

Die Reste R8, R9 und Rio sind vorzugsweise und unabhängig voneinander ausgewählt unter H, Cl-C6-Alkyl, OH, Cl-C6-Alkoxy, OSO2R1, C1-C6-Alkylthio-C2-C6-alkyl und Halogen. Besonders bevor- zugt weist die Phenylgruppe einen oder zwei Substituenten auf, d. h. einer oder zwei der Reste R8, R9 und R10 stehen für Cl-C6-Al- kyl, OH, Cl-C6-Alkoxy oder Halogen.

Wenn einer der Reste R8, R9 und Rio für einen 5-oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ring steht, so handelt es sich beispielsweise um einen Pyrrolidin-, Piperidin-, Morpholin-, Pyridin-, Pyrimidin-, Triazin-, Pyrrol-, Thiophen-oder Pyrazolrest, wobei ein Pyrrol-, Pyrrolidin-, Pyrazol-oder Thienylrest bevorzugt ist.

Wenn einer der Reste R8, R9 und R10 für einen carbocyclischen Rest steht, handelt es sich insbesondere um einen Phenyl-, Cyclopen- tyl-oder Cyclohexylrest.

Die Gruppe E steht vorzugsweise für eine Gruppe der Formel (El) mit B-G B steht dann vorzugsweise für einen Rest der Formel (B1) und besonders bevorzugt für (B2) Der Rest G kann einen, zwei, drei oder vier Substituenten, vor- zugsweise einen oder zwei Substituenten, die sich insbesondere in m-Stellung und/oder p-Stellung befinden, aufweisen. Vorzugsweise sind sie unabhängig voneinander ausgewählt unter Cl-C6-Alkyl, Halogenalkyl, NO2, Halogen, insbesondere Chlor, Phenyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Thienyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl. Wenn einer der Substituenten für Cl-C6-Alkyl steht, ist eine verzweigte Gruppe und insbesondere Isopropyl oder t-Butyl bevorzugt.

Vorzugsweise steht G für gegebenenfalls substituiertes Phenyl, 2-, 3-oder 4-Pyridinyl oder 2-, 4 (6)- oder 5-Pyrimidinyl.

Wenn einer der Substituenten des Restes G für einen 5-oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ring steht, so handelt es sich beispielsweise um einen Pyrrolidin-, Piperidin-, Morpholin-, Pyridin-, Pyrimidin-, Triazin-, Pyrrol-, Thiophen-, Thiazol-, Imidazol-, Oxazol-, Isoxazol-, Pyrazol-, oder Thiadiazolrest, wobei ein Pyrrol-, Imidazol-, Pyrazol-oder Thienylrest bevorzugt ist.

Wenn einer der Substituenten des Restes G für einen carbo- cyclischen Rest steht, handelt es sich insbesondere um einen Phenyl-, Cyclopentyl-oder Cyclohexylrest.

Wenn G mit einem carbocyclischen Rest kondensiert ist, handelt es sich insbesondere um einen Naphthalin-, Di-oder Tetrahydro- naphthalinrest.

Insbesondere bevorzugt sind Verbindungen der Formel I in denen L ausgewählt ist unter und, D für-Z- (CH2) 3-oder-Z-(CH2) 4, und E für B1-G steht, wobei R3, R4, R7, Z, B1 und G die oben angegebene Bedeutung besitzen.

Ganz besonders bevorzugt sind im Sinne dieser Erfindung Verbindungen, in denen L ausgewählt ist unter D für-Z-(CH2) 3-oder-Z-(CH2) 4, B für

insbesondere G für-4-pyrimidyl steht, und die übrigen Reste die oben genannte Bedeutung besitzen, wobei im Falle, daß L Triazolyl bedeutet, R3 bevorzugt für oder NRlRl, wobei R1 gleich oder verschieden sein kann, steht.

Die Erfindung umfaßt auch die Säureadditionssalze der Ver- bindungen der Formel I, mit physiologisch verträglichen Säuren.

Als physiologisch verträgliche organische und anorganische Säuren kommen beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphor- säure, Schwefelsäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Milch- säure, Weinsäure, Adipinsäure oder Benzoesäure in Betracht.

Weitere brauchbare Säuren sind in Fortschritte der Arzneimittel- forschung, Band 10, Seiten 224 ff, Birkhäuser Verlag, Basel und Stuttgart, 1966, beschrieben.

Die Verbindungen der Formel I können ein oder mehrere Asymmetrie- zentren aufweisen. Zur Erfindung zählen daher nicht nur die Racemate, sondern auch die betreffenden Enantiomere und Diastereomere. Auch die jeweiligen tautomeren Formen zählen zur Erfindung.

Das Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) besteht darin, daß man a) eine Verbindung der allgemeinen Formel (II) L-D-Yl (II) worin Y, für eine übliche Abgangsgruppe wie beispielsweise Hal, Alkansulfonyloxy, Arylsulfonyloxy etc. steht, und Z die oben genannten Bedeutungen besitzt, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (III) H-E (III) umsetzt ; oder b) eine Verbindung der allgemeinen Formel (IV) L-D1-Z1H (IV) worin Z1 für 0, Nui odeur S und D1 für Cl-Clo-Alkylen oder eine Bindung steht, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel V yl-D2-E (V) wobei Y, die oben angegebene Bedeutung besitzt und D2 für C2-Clo-Alkylen steht, wobei D1 und D2 zusammen 3 bis 10 C-Atome aufweisen, umsetzt ; oder c) eine Verbindung der allgemeinen Formel (VI) Y1(VI)L- worin Y1 die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel VII H-Z1-D-E (VII) worin Z1 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt, umsetzt ; oder

d) eine Verbindung der Formel (VIII) NC-D-E (VIII) in eine Verbindung des Typs (IX) überführt, und diese mit einer Dicarbonyl-Verbindung in bekannter Weise umsetzt, e) daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel (X) mit literaturbekannten Reagenzien, wie z. B. 1,3-Propandi- thiol, KCN/Wasser, TMSCN (Trimethylsilylcyanid) oder KCN/ Morpholin, wie z. B. beschrieben in Albright, Tetrahedron, 1983,39,3207 oder D. Seebach, Synthesis 1969,17 und 1979,19 oder H. Setter, Angew. Chem. Int. Ed. oder van Niel et al., Tetrahedron 1989,45,7643 Martinet al., Synthesis 1979,633, zu den Produkten (Xa) (exemplarisch mit 1,3-Propandithiol) umpolt und anschließend mit Verbindungen der allgemeinen Formel (XI) Yl-D3-E (XI)

wobei Y1 die oben angegebene Bedeutung besitzt und D3 für C3-Cg-Alkylen steht, das eine Gruppe Z enthalten kann, ketten- verlängert, wobei man nach Entschützen oder Reduktion Verbindungen der Formel (Ia) T-Z3-D2-E (Ia) worin Z3 für CO oder eine Methylengruppe steht und Z3 und D2 zusammen 4 bis 10 C-Atome aufweisen, erhält ; oder g) eine Verbindung der Formel (X) mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (XII) Y3-D-E (XII) worin Y3 für ein Phosphoran oder einen Phosphonsäureester steht, analog zu üblichen Methoden, wie zum Beispiel beschrieben in Houben Weyl"Methoden der Organischen Chemie"4. Auflage, Thieme Verlag Stuttgart, Band V/lb S. 383 ff oder Bd V/lc S. 575 ff, umsetzt.

Das Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I, die die Gruppe COO oder CONR7 enthält umfaßt, besteht darin, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel (XIII) worin Y2 für OH, OCl-C4-Alkyl, Cl oder zusammen mit CO für eine aktivierte Estergruppe steht, und worin D4 für Co-Cg-Alkylen, das eine Gruppe Z enthalten kann, steht, mit einer Verbindung der Formel (XIV) Z2-D-E (XIV) worin Z2 für OH oder NR7 steht, umsetzt.

Die Verbindungen der Formel III sind Ausgangsverbindungen zur Herstellung von Verbindungen der Formeln V, VII, VIII.

Verbindungen der Formel IIIa H-B-G (IIIa) werden hergestellt durch Standardmethoden, wie z. B. beschrieben in J. A. Kiristy et al., J. Med. Chem. oder C. B. Pollard, J. Am. Chem. Soc. oder indem man a) eine Verbindung der allgemeinen Formel (XV) HB3 (XV) worin B3 für und Q für H oder eine übliche Aminoschutzgruppe z. B. Butyl- oxycarbonyl, Benzyl oder Methyl, steht, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (XVI) Y4-G (XVI) worin Y4 für B (OH) 2,-SnBu3, Trifluormethansulfonyloxy steht oder die für yl angegebenen Bedeutungen besitzt in bekannter Weise umsetzt ; oder b) eine Verbindung der allgemeinen Formel (XVII) Q-B4 (XVII) worin B4 für steht und Y4 und Q die oben angegebene Bedeutung besitzen mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (XVIII) G(XVIII)Y5-

worin Ys für Borderivate, wie z. B. B (OH) 2 oder eine metall- haltige Abgangsgruppe, z. B. SnR3 (R = Butyl oder Phenyl) oder Zinkhalogenid steht, wenn Y4 für Halogen oder Trifluormethyl- sulfonyloxy steht ; oder worin Y5 für Halogen oder Trifluor- methylsulfonyloxy steht, wenn Y4 für Borderivate, wie z. B.

B (OH) 2 oder eine metallhaltige Abgangsgruppe, z. B. SnR3 (R = Butyl oder Phenyl) oder Zinkhalogenid, steht, nach bekannten Verfahren umsetzt, wie z. B. beschrieben in S. Buchwald et al., Angew. Chem. oder J. F. Hartweg et al., Tetrahedron Lett 1995,36,3604 bzw.

J. K. Stille et al., Angew. Chem. oder Pereyre M. et al.,"Tin in Organic Synthesis", Butterworth 1987 ; oder c) eine Verbindung der allgemeinen Formel (XIX) mit einer Verbindung M-G, worin M für ein Metall wie z. B. Li, MgY6 und y6 für Brom, Chlor oder Jod steht, umsetzt.

M-G kann nach literaturbekannten Methoden erhalten werden.

Verbindungen des Typs B sind entweder bekannt oder sie können analog zu bekannten Verfahren hergestellt werden, wie z. B.

1,4- und 1,5-Diazacycloalkane : L. Börjeson et al. Acta Chem. Scand. 1991,45,621 Majahrzah et al Acta Pol. Pharm., 1975,32,145 1,4-Diazacyclooct-6-ene : W. Schroth et al. Z. Chem. 1969,9,143 1-Azacyclooctanone : N. J. Leonard et al. J. Org. Chem. 1964,34,1066 1-Azacyclo-heptanone : A. Yokoo et al. Bull Chem. Soc. Jpn. 1956,29,631 Verbindungen des Typs L sowie G sind entweder bekannt oder können nach bekannten Verfahren hergestellt werden wie z. B. beschrieben in A. R. Katritzky, CW. Rees (ed.)"Comprehensive Heterocyclic Chemistry", Pergamon Press, oder"The Chemistry of Heterocyclic Compounds", J. Wiley & Sons Inc. NY und der dort zitierten Literatur oder der vorstehend zitierten Patentliteratur

Ein Verfahren zu Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (Ib) Lla-D-E2 (Ib) besteht darin, daß man a) eine Verbindung der allgemeinen Formel (XX) Lla-D-C (O)-A (XX) mit einer Verbindung der Formel E2 worin A für H oder OH steht, unter reduktiven Bedingungen analog literaturbekannten Methoden, wie z. B. beschrieben in J. Org. Chem. 1986,50.

1927 ; oder WO 92/20655 umsetzt, oder b) zur Herstellung einer Verbindung der Formel (Ibl) Lla-D-E2a (Ibl) mit Verbindungen der allgemeinen Formel (XXII) bzw. (XXIII), mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (XXIV) Lla-D-Z4H (XXIV) wobei Z4 für NRll steht und Ril die oben angegebene Bedeutung besitzt unter reduktiven Bedingungen umsetzt.

Verbindungen des Typs (XXIV) können synthetisiert werden, indem man Verbindungen der Formel (II) mittels Gabriel-Synthese zu dem entsprechenden Amin (XXV) L-D-NH2 (XXV) umsetzt, dann zunächst mit Rll (mit dem entsprechenden Aldehyd oder mittels Alkylierung in Gegenwart einer Base) und anschlie- ßend mit E2 in einer reduktiven Aminierung verknüpft, wie z. B. beschrieben in J. Org. Chem. 1986,50,1927.

Verbindungen der allgemeinen Formel (XXV) können auch erhalten werden durch Umsetzung von Verbindungen der Formel (II) mit Aziden, wie z. B. Natriumazid, und anschließender Reduktion, wie z. B. beschrieben in H. Staudinger, Helv. Chim. Acta 1985,2,635 oder R. Carrie, Bull. Chem. Soc. Fr. 1985,815.

Verbindungen der Formel (XXII) und (XXIII) sind entweder literaturbekannt oder können nach bekannten Methoden hergestellt werden, wie z. B. beschrieben in A. van Vliet et al. J. Med. Chem. 1996,39,4233 M. Langlois Bioorg. Med. Chem. Lett. 1993,3,2035 U. Hacksell J. Med. Chem. 1993,36,4221 oder in WO 93/08799 oder WO 95/04713.

Wenn E2 für einen Rest der allgemeinen Formel (XXVI) steht, worin R8, R9, R10, X3 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, können die entsprechenden Amine hergestellt werden wie z. B. beschrieben in S. Smith et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. ; WO 97/47602 oder WO 920655 bzw.

J. Med. Chem. und 2208.

Die Verbindungen der Formel (IV) sind entweder bekannt oder können nach bekannten Verfahren hergestellt werden, wie z. B. beschrieben in A. R. Katrizky, C. W. Rees (ed.)"Comprehensive Heterocyclic Chemistry", Pergamon Press, oder"The Chemistry of Heterocyclic Compounds"J. Wiley & Sons Inc. NY und der dort zitierten Literatur oder in S. Kubota et al. Chem. Pharm. Bull oder Vosilevskii et al. Izv. Akad. Nauk. SSSR Ser.

Khim 1975,23,955.

Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung ohen sie zu begrenzen.

Beispiel 1 4'-Acetyl-biphenyl-4-carbonsäure-N- (4- (4- (2-methoxyphenyl)- piperazin-1-yl) but-1-yl) amid Beispiel 2 Thienyl-2-carbonsäure-N- (4- (4- (2,3-dichlorphenyl) piperazin- 1-yl) but-1-yl) amid Beispiel 3 3- (4- (4- (2-t-Butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl) piperazin- 1-yl) but-2-yl-mercapto)-4-methyl-5-methylamino-1,2,4 (4H) triazol Beispiel 4 3- (4- (4- (2-t-Butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl) piperazin- 1-yl) 2-methylen-propy-1-yl-mercapto) 5-methylamino-1,2,4 (4H)- triazol Beispiel 5 5-Amino-3- (4- (4- (2-t-Butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl)- homopiperazin-1-yl)2-methyl-but-2-en-1-yl-mercapto)-4-methyl - 1,2,4 (4H) triazol Beispiel 6 3- (4- (4- (2-t-Butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl) piperazin- 1-yl) prop-1-yl-mercapto)-4-methyl-5-methylamino-1,2,4 (4H) triazol Beispiel 7 5-Amino-3- (4- (4- (2-t-Butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl)- piperazin-1-yl) 2-methyl-but-2-en-1-yl-mercapto)-4-methyl- 1,2,4 (4H) triazol Beispiel 8 5-Amino-3- (4- (4- (2-t-Butyl-6-n-propyl) pyrimidin-4-yl) piperazin- 1-yl) 2-methyl-prop-1-en-1-yl-mercapto)-4-methyl-1,2,4 (4H) triazol Beispiel 9 5-Amino-3- (4- (4- (2-t-Butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl)- piperazin-1-yl) 2-methyl-but-2-yl-mercapto)-4-methyl- 1,2,4 (4H) triazol Beispiel 10 2- (3- (4- (2-t-Butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl) piperazin- 1-yl) propoxy-pyrimidin-4-ol Beispiel 11 2- (3- (4- (2-t-Butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl) piperazin- 1-yl) propylmercaptopyrimidin-4-ol-fumarat

Beispiel 12 2-Naphtosäure-N-(4-(4-(2-t-Butyl-6-trifluormethyl)(4-(4-(2- t-Butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin- 4-yl) homopiperazin-1-yl) but-1-yl-amid Beispiel 13 5-Amino-3- (4- (4- (2-t-butyl-6-n-propyl) pyrimidin-4-yl) piperazin- 1-yl)-2-methylen-prop-1-yl-mercapto)-4-methyl-1,2,4 (4H) triazol Beispiel 14 3- (4- (4- (2-t-butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl) piperazin- <BR> <BR> <BR> 1-yl) prop-1-yl-mercapto-5- (2,5-dimethylfur-3-yl) 4-methyl-1,2,4- (4H) triazol Beispiel 15 (4- (4- (2-t-butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl) homopiperazin- 1-yl) prop-1-yl-mercapto-4-methyl-5- (4-methyl-pyrazol-5-yl) 1,2,4- (4H) triazol Beispiel 16 4-Methyl-5-phenyl-1,2,4 (4H)-triazol-3-carbonsaeure-N- (4- (4- (2-t-butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl) homopiperazin- 1-yl) but-1-yl-amid Beispiel 17 5-Amino-2- (8- (4- (3-cyanophenyl) piperazin-1-yl) octyl-1-yl- mercapto) 1,3,4-thiadiazol Beispiel 18 2- (3- (5- (3- (Trifluormethylphenyl)-1, 5-diazozin-1-yl)-propyl- mercapto)-pyrimidin-4-ol Beispiel 19 3- (4- (4- (2-t-Butyl-6-trifluormethyl) pyrimidin-4-yl) piperazin- 1-yl) but-1-yl-pyrimidin-4-ol Beispiel 20 4-Methoxybenzoesaure-N- (4- (4- (2-t-butyl-6-trifluormethyl)- pyrimidin-4-yl) homopiperazin-1-yl) but-1-yl-amid Beispiel 21 1-Benzthiophen-2-carbonsaeure-N- (4- (4- (2-t-butyl-6-trifluor- methyl) pyrimidin-4-yl) piperazin-1-yl) but-1-yl-amid Beispiel 22 5-Methoxybenzofuran-2-carbonsaure-N- (4- (4- (2-t-butyl-6-trifluor- methyl) pyrimidin-4-yl) homo-piperazin-1-yl) but-1-yl-amid

Beispiel 23 (E)-N-({2-[(7-cyano-3t4-dihydro-2 (1H)-isochinolinyl) methyl] cyclo- propyl} methyl)-3-(lH-indol-5-yl)-2-propenamid Beispiel 24 2- (4- { [ (E)-3- (lH-indol-5-yl)-2-propenoyl] amino} butyl)-l, 2,3,4- tetrahydro-7-isochinolinyl trifluoromethanesulfonate Überraschenderweise kann durch die Verwendung solcher Dopamin-D3-Rezeptorliganden zur Herstellung von Arzneimitteln zur Bekämpfung von Nierenfunktionsstörungen eine gezielte Verbesserung von pathophysiologischen Störungen der Filtration erreicht werden.

Die Wirkung der Dopamin-D3-Antagonisten wurde in einem tierexperi- mentellen Modell der diabetischen Nephropathie untersucht. Rat- ten, bei denen durch Gabe von Streptozotozin ein Diabetes melli- tus ausgelöst wurde, entwickelten innerhalb von vierzehn Tagen eine ausgeprägte glomuläre Hyperfiltration. Wenn Ratten, bei de- nen auf diese Weise ein Diabetes mellitus ausgelöst worden war, subchronisch mit einem Dopamin-D3-Rezeptor-Antagonisten behandelt wurden, trat die diabetische Hyperfiltration nicht auf.

Die D3-Rezeptorliganden können auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung der genannten Krankheitsbilder eingesetzt werden. Insbesondere eignen sich für eine solche Kombination ACE-Inhibitoren wie beispiels- weise Trandolapril und AT1-Antagonisten wie zum Beispiel Losartan.

Weiterhin kann auch eine Kombination mit Calciumantagonisten oder mit ß-Blockern erfolgen.

Methoden Männlichen Sprague-Dawley-Ratten mit einem Körpergewicht von 180 bis 200 g wurden 60 mg/kg Streptozotozin, aufgelöst in Zitratpuffer (21 mg Zitronensäure pro 1 ml aqua bidest.), intra- peritoneal injiziert. Ein Diabetes mellitus galt als erfolgreich ausgelöst, wenn nach 24 Stunden im venösen Blut eine abendliche Glucosekonzentration von mindestens 180 mg/dl festgestellt wurde.

Die Blutglucose-Werte der diabetischen Tiere lagen zwischen 350 und 450 mg/dl. Eine Insulinsubstitution war somit nicht notwen- dig. Die Versuchstiere nahmen ca. 5 g pro Tag an Körpergewicht zu. Nicht-diabetischen Zeitkontrolltieren (CON) wurde das gleiche Volumen an Zitratpuffer intraperitoneal injiziert. Sie wiesen Blutglukosewerte zwischen 90 und 1120 mg/dl auf.

Unmittelbar nach erfolgter Feststellung des Diabetes mellitus wurden die Tiere in normalen Käfigen bei Standardfutter (Altromin 1320) und Leitungswasser ad libitum untergebracht. Durch unter- schiedliche medikamentöse Behandlung (Verabreichung der Sub- stanzen über das Trinkwasser) wurden die folgenden vier Versuchs- gruppen gebildet : CON (1) nicht-diabetische Tiere ohne zusätzliche Behandlung (Zeitkontrolle) DM-VHC (2) diabetische Tiere ohne zusätzliche Behandlung (diabetische Kontrolle) DM-SUL (3) diabetische Tiere mit S-Sulpirid-Behandlung (25 mg/kg/d) DM-D3 (4) diabetische Tiere mit D3-A-Behandlung (D3-A1 : D3-Rezeptorantagonist gemäß Beispiel (7) (5 mg/kg/d) ; D3-A2 : D3-Rezeptorantagonist gemäß Beispiel (11) Täglich wurde das aufgenommene Flüssigkeitsvolumen registriert.

Jeden dritten Tag wurden das Körpergewicht sowie der Blutglucose- Spiegel der Tiere bestimmt. Nach 12 Tagen wurden die Versuchs- tiere für 24 Stunden zur Urinsammlung in Stoffwechselkäfigen gehalten. Die Bestimmung der Proteinkonzentration im Urin er- folgte nach der von Lowry beschriebenen Standardmethode. Hierzu wurde nach Inkubation der Proben mit 1M NaOH eine Farbreaktion mit Folinreagenz (Phenol-Ciocalteus) induziert, deren Intensität photometrisch quantifiziert wurde. Die Bestimmung der Albumin- konzentration im Urin erfolgte durch einen für Albumin spezi- fischen Radio-Immun-Assay (RIA). Eingesetzt wurde ein Kit der Firma Biermann (KHAD 2 : Albumin-RIA), der einen polyklonalen Antikörper gegen humanes Serumalbumin (Ziege) und als Tracer 125 J-markiertes humanes Serumalbumin verwendet. Nach 14 bis 16 Tagen wurden die Tiere mit Thiopental (80 mg/kg) narkotisiert und Polyethylen-Katheter in die Vena jugularis und die Arteria carotis sowie in die Harnblase eingelegt. Bestimmt wurde mittels der renalen 3H-Inulin-Clearance die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Weiterhin wurden während des Versuches fortlaufend der mittlere arterielle Blutdruck (MAP) und die Herzfrequenz (HF) registriert. Am Ende der Clearance-Experimente wurden die Nieren entnommen und einer histopathologischen Untersuchung unterzogen.

Ergebnisse In der 24-stündigen Urinsammlung von wachen Tieren zeigte sich bei den unbehandelten diabetischen Tieren gegenüber den Zeit- kontrollen eine deutliche Proteinurie (133 vs. 46 mg/d) und eine noch deutlichere Albuminurie (118 vs. 23 Rg/d) als Ausdruck der Schädigung der glomerulären Filtrationsbarriere. Bei den mit

Sulpirid behandelten diabetischen Tieren war diese pathologische Albuminurie nur leicht abgeschwächt (101 Rg/d) und die Proteinurie sogar noch gesteigert (178 mg/d). Im Gegensatz dazu war bei den mit D3-A gemäß Beispiel 7 behandelten Tieren die Proteinurie ver- mindert (113 mg/d) und die Albuminurie mit nur 18 Rg/d vollständig unterdrückt.

Die Selektivität für Sulpirid und D3-A1 ist wie in der WO 96/02520 zu Beispiel 42 beschrieben.

In der Clearance-Untersuchung wiesen die narkotisierten unbehandelten diabetischen Tiere (2) eine gegenüber den Zeitkontrollen (1) deutlich gesteigerte glomeruläre Filtrations- rate (1.10 vs. 0,83 ml/min) als Zeichen der diabetischen glomeru- lären Hyperfiltration auf. Sowohl bei Sulpirid-als auch bei D3-A- behandelten diabetischen Tieren ( (3) bzw. (4)) war diese diabe- tische Hyperfiltration unterdrückt, die Tiere wiesen eine nahezu normale GFR auf (0,71 bzw. 0,83 ml/min).

Die histopathologische Untersuchung zeigte bei den nicht be- handelten diabetischen Tieren (2) im Vergleich zu gesunden Zeit- kontrollen (1) neben insgesamt hypertrophisch vergrößerten Nieren eine signifikante Vergrößerung der Glomerula (ausgedrückt durch den Mittelwert von je 20 mikroskopisch ausgemessenen Flächen).

Diese glomeruläre Hypertrophie war bei den diabetischen Tieren mit Sulpirid-Behandlung (3) ebenfalls zu beobachten, jedoch nicht bei den diabetischen Tieren, die mit D3-A1 behandelt worden waren (4).

Das normale Naßgewicht der Nieren von nicht diabetischen adulten Ratten betrug 0,9 0,1 g pro 100 g Körpergewicht. Bei diabetischen Ratten (DM-VHC) betrug das Nieren-Naßgewicht 1,1 + 0,04 g pro 100 g Körpergewicht, was eine beginnende Hypertrophie anzeigt. Behandlung mit D3-A2 normalisierte das Nieren-Naßgewicht auf 0,96 + 0,03 g pro 100 g Körpergewicht.

Zusammengefaßt zeigen diese an einem in-vivo-Modell des Diabetes mellitus erhobenen Daten, daß die subchronische Behandlung mit pharmakologischen Hemmstoffen von Dopamin-D2-Rezeptoren (Sulpirid) und von Dopamin-D3-Rezeptoren (D3-A) zu einer signifikanten Ver- minderung der renalen hämodynamischen Veränderungen im Rahmen der diabetischen Nephropathie führt.

Subchronische Behandlung mit D3-A2 (30 mg/kg Körpergewicht pro Tag) vermindert deutlich die glomeruläre Hyperfiltration und die Diabetes-induzierte renale Hyperperfusion. Ebenso wurde die beginnende renale Hypertrophie deutlich reduziert.

Der Vergleich der Behandlungsgruppen zeigte zudem, daß die bei diabetischer Nephropathie auftretenden strukturellen intrarenalen Veränderungen durch die Dopamin-D3-Rezeptor-Antagonisten D3-A1 und D3-A2, nicht aber durch den Dopamin-D2-Rezeptor-Antagonisten Sulpirid aufgehoben wurden. Funktionell äußerte sich dieser Unterschied auch in der durch den Dopamin-D3-Rezeptor-Antagonisten D3-A, nicht aber durch den Dopamin-D2-Rezeptor-Antagonisten Sulpirid deutlich verringerten pathologischen Protein-und Albuminausscheidung, die als ein wichtiger Marker der zunehmenden Funktionsverschlechterung der Niere gilt. Insgesamt geben die Ergebnisse dieser Untersuchung klare Hinweise darauf, daß die Verabreichung von Dopamin-D3-Rezeptor-Antagonisten wie z. B. D3-A den Verlauf der diabetischen Nephropathie günstig beeinflussen kann.