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Title:
USE OF FUNGICIDAL AGENTS FOR SELECTIVE DECONTAMINATION OF TEETH AND DENTAL PROSTHESES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/020559
Kind Code:
A1
Abstract:
The compound of the formula (I) is suitable for the destruction of fungi or yeasts on teeth and dental prostheses, in particular for decontamination outside the buccal region.

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Inventors:
POOTH RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/005131
Publication Date:
June 12, 1997
Filing Date:
November 21, 1996
Export Citation:
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Assignee:
HOECHST AG (DE)
POOTH RAINER (DE)
International Classes:
A61K31/44; A01N43/40; A61K8/49; A61K31/00; A61P1/00; A61P1/02; A61P31/00; A61P31/04; A61Q11/00; (IPC1-7): A61K31/44
Foreign References:
EP0241918A21987-10-21
US3968118A1976-07-06
EP0381446A11990-08-08
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 95, no. 003
HAENEL ET AL: "Evaluation of Fungicidal Action in vitro and in a Skin Model", ANNALS NEW YORK ACADEMY OF SCIENCES, vol. 544, 1988, NEW YORK, pages 329 - 337, XP000651698
BRAGA ET AL: "Inhibition of Candida Albicans Adhesiveness to Human Buccal and Vaginal cells by Sub-inhibitory Concentration of Rilopirox", ARZNEIMITTEL-FORSCHUNG, vol. 45, no. 1, 1995, GERMANY, pages 84 - 87, XP002027401
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Claims:
Patentansprüche:
1. Verwendung von der Verbindung der Formel I worin R1 , R2 und R3, die gleich oder verschieden sind, Wasserstoffatom oder Alkyl mit 1 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, und R4 einen gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 9 Kohlenstoffatomen oder einen Rest der Formel II bedeutet wobei X S oder O bedeutet, Y Wasserstoffatom oder bis zu.
2. Halogenatome wie Chlor und/oder Brom bedeutet, Z eine Einfachbindung oder die zweiwertigen Reste O, S, CR2 (R = H oder C C^Alkyl) oder andere zweiwertige Reste mit 2 bis 10 kettenförmig verknüpften C und gegebenenfalls O und/oder S Atomen, wobei wenn die Reste 2 oder mehr O und/oder S Atome enthalten letztere durch mindestens 2 CAtome voneinander getrennt sein müssen und wobei 2 benachbarte C Atome auch durch eine Doppelbindung miteinander verknüpft sein können und die freien Valenzen der CAtome durch H und/oder C^ C4Alkylgruppen abgesattigt sind, bedeutet, Ar ein aromatisches Ringsystem mit bis zu zwei Ringen, das durch bis zu drei Reste aus der Gruppe Fluor, Chlor, Brom, Methoxy, C, C4 Alkyl, Trifluormethyl und Trifluormethoxy substituiert sein kann, bedeutet, zur Dekontamination von Zähnen oder Zahnersatz.
3. 2 Verwendung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel I einsetzt, worin Ar den Phenylπng darstellt und R1 und R3 Wasserstoffatom sind und R2 Methyl ist.
4. Verwendung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel I einsetzt, worin Ar ein bicychsches System darstellt, das sich vom Biphenyl, Diphenylalkan oder Diphenylether ableitet.
5. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel I einsetzt, worin Z eine Einfachbindung ist oder Z Sauerstoff darstellt.
6. Verwendung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß man 6[4(4Chlorphenoxy)phenoxymethyl] 1 hydroxy4methyl2pyrιdon, 1 Hydroxy4methyl6cyclohexyl2pyrιdon oder 1 Hydroxy4methyl6 (2,4,4trιmethylpentyl)2pyrιdon einsetzt.
7. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekontamination von Zahnersatz außerhalb des Mundbereiches erfolgt.
8. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Desinfektionsmittel wie Natrium¬ perborat oder oberflächenaktive quartäre Ammoniumverbindungen wie Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid eingesetzt wird .
9. Zahnersatz, enthaltend die Verbindung der Formel I gemäß der Ansprüche 1 bis 5.
10. Verfahren zur Herstellung des Zahnersatzes gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbindung der Formel I gemäß der Ansprüche 1 bis 5 mit Zahnersatz inkubiert.
11. Die Verwendung von Zahnersatz, gemäß Anspruch 8, zur Prophylaxe und Behandlung von Pilz oder Hefeinfektionen im Mundbereich.
Description:
Beschreibung

Verwendung fungizider Mittel zur selektiven Dekontamination von Zähnen und Zahnersatz

Pilzerkrankungen der Schleimhaute in Mund, Rachen und Osophagus gehören zu den Infektionskrankheiten, die bis heute nicht befriedigend zu therapieren sind; sie unterliegen häufigen Rezidiven. Die topische Anwendung von antimykotischen Mitteln wie Nystatin, Miconazol, Fluconazol oder Amphoteπcin B im Mundbereich bei Mundschleimhautentzündungen hat nicht zu dauerhaften Therapieerfolgen gefuhrt (J Can Dent ( 1 995)_ßJ_i3>, Seiten 1 99 - 205) . Es wurde gefunden, daß Zahnersatz oder Prothesen wie Brücken oder Gebißteile, die zeitweise aus dem Mund entfernt werden, oder Implantate von Pilzen besiedelt werden. Dieser Zahnersatz kann zur Infektionsquelle werden, von dem die anhaftenden Pilze leicht den Mund- und Rachenbereich wieder neu infizieren. Insbesondere stellen pilzbesiedelte Prothesen einen erheblichen Risikofaktor für prädisponierte Patienten dar, selbst dann, wenn keine klinischen Anzeichen für eine Erkrankung im Mundbereich zu erkennen sind Als Folge können neben oralen Candidosen auch häufig rezidivierende systemische sowie intestinale Mykosen oder Vaginalmykosen auftreten Ferner fuhren Druckstellen zwischen Zahnersatz und Gaumen bevorzugt zu einer Infektion durch Pilze, weil an diesen Stellen die Infektionsabwehr geschwächt ist. Insbesondere Diabetiker, Asthmatiker, Raucher, AIDS-Kranke, Transplan-tationspatienten oder Menschen, die mit Antibiotika oder immunsuppressiven Medikamenten behandelt werden, stellen Risikogruppen für rezidivierende Mykosen dar

In den Dokumenten EP 0 241 91 8 und EP 0 226 984 werden die anti¬ mykotischen Eigenschaften von einigen 1 -Hydroxy-2-pyrιdon-derιvaten beschrieben Weitere antimykotisch wirksame 1 -Hydroxy-2-pyrιdon-derιvate sind aus US 3 968 1 1 8 bekannt

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung fungizider Mittel, die eine ausreichende und dauerhafte Wachstumshemmung und/oder Abtotung von Pilzen auf Zähnen und Zahnersatz ermöglichen, insbesondere außerhalb des Mundbereiches.

Es wurde nun gefunden, daß sich eine Verbindung der Formet I hervorragend zur Wachstumshemmung und/oder Abtotung von Pilzen auf Zähnen oder Zahnersatz eignet, weil diese Verbindung eine gute Adsorption auf der glatten Oberfläche der Zähne oder des Zahnersatzes aufweist und damit nicht nur eine ausreichende Abtotung der Pilze bewirkt, sondern auch eine erneute Besiedlung der Oberfläche erschwert. Ferner zeigt die Verbindung der Formel I eine starke Hemmwirkung gegen Fluconazol-resistente Stämme der human-pathogenen Candida-Arten.

Die Erfindung betrifft daher die Verwendung der Verbindung der Formel I

worin R 1 , R 2 und R 3 , die gleich oder verschieden sind, Wasserstoffatom oder Alkyl mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, und

R 4 einen gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 9 Kohlenstoffatomen oder einen Rest der Formel II bedeutet

Ar-Z

->A (πx

X-CH.

wobei

X S oder O bedeutet,

Y Wasserstoffatom oder bis zu 2 Halogenatome wie Chlor und/oder

Brom bedeutet,

Z eine Einfachbindung oder die zweiwertigen Reste O, S, -CR -

(R = H oder C 1 -C 4 -Alkyl) oder andere zweiwertige Reste mit 2 - 10 kettenförmig verknüpften C- und gegebenenfalls O- und/oder S- Atomen, wobei - wenn die Reste 2 oder mehr 0- und/oder S- Atome enthalten - letztere durch mindestens 2 C-Atome voneinander getrennt sein müssen und wobei 2 benachbarte C- Atome auch durch eine Doppelbindung miteinander verknüpft sein können und die freien Valenzen der C-Atome durch H und/oder C-, - C 4 -Alkylgruppen abgesattigt sind, bedeutet,

Ar ein aromatisches Ringsystem mit bis zu zwei Ringen, das durch bis zu drei Reste aus der Gruppe Fluor, Chlor, Brom, Methoxy, C, -C 4 - Alkyl, Trifluormethyl und Trifluormethoxy substituiert sein kann, bedeutet, zur Dekontamination von Zahnen oder Zahnersatz.

Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der Verbindung der Formel I zur Dekontamination von Zahnersatz außerhalb des Mundbereiches.

In den Resten "Z" sind die C-Kettenglieder vorzugsweise CH 2 -Gruppen. Wenn die CH 2 -Gruppen durch C 1 -C 4 -Alkylgruppen substituiert sind, sind CH 3 und C 2 H 5 bevorzugte Substituenten. Beispielhafte Reste "Z" sind-

-O-, -S-, -CH 2 -, -(CH 2 } m - (m - 2 - 10) , -C(CH 3 ) 2 -, -CH 2 0-, -OCH 2 -, -CH 2 S-, -SCH 2 -, -SCH(C 2 H 5 )-, -CH = CH-CH 2 0-, -0-CH 2 -CH = CH-CH 2 0-, -OCH 2 -CH 2 O-, -OCH 2 -CH 2 CH 2 0-, -SCH 2 CH 2 CH 2 S-, -SCH 2 CH 2 CH 2 CH 2 0-, -SCH 2 CH 2 OCH 2 CH 2 0-, -SCH 2 CH 2 OCH 2 CH 2 0-CH 2 CH 2 S- oder -S-CH 2 -C(CH Q) 2 -CH 2 -S-

Der Rest "S" bedeutet Schwefelatom, der Rest "O" bedeutet Sauerstoffatom. Der Begriff "Ar" bedeutet Phenyl und kondensierte Systeme wie Naphthyl, Tetrahydronaphthyl und Indenyl, sowie isolierte Systeme wie solche, die sich vom Biphenyl, Diphenylalkanen, Diphenylethern und Diphenylthioethern ableiten.

Wichtige Vertreter der durch die Formel I charakterisierten Verbindungskiasse sind:

6-[4-{4-Chlor-phenoxy)-phenoxymethyl]- 1 -hydroxy-4-methyl-2-pyrιdon,

6-[4- '2,4-Dιchlor-phenoxy)-phenoxymethyl]- 1 -hydroxy-4-methyl-2-pyrιdon;

6-(Bιphenylyl-4-oxy-methyl)- 1 -hydroxy-4-methyl-2-pyrιdon;

6-(4-Benzyl-phenoxymethyl)-1 -hydroxy-4-methyl-2-pyrιdon;

6-[4-(2,4-Dιchlorbenzyloxy)-phenoxy-methyl]- 1 -hydroxy-4-methyl-2-pyrιdon;

6-[4-(4-Chlor-phenoxy)-phenoxymethyl]-1 -hydroxy-3,4-dιmethyl-2-pyrιdon;

6-[4-(2,4-Dιchlor-benzyl)-phenoxymethyl]- 1 -hydroxy-3,4-dιmethyl-2-pyrιdon;

6-[4-(Cιnnamyloxy)-phenoxymethyl]-1 -hydroxy-4-methyl-2-pyrιdon;

1 -Hydroxy-4-methyl-6-[4-(4-trιfluormethyl-phenoxy) phenoxymethyl]-2-pyrιdon;

1 -Hydroxy-4-methyl-6-cyclohexyl-2-pyrιdon oder

1 -Hydroxy-4-methyl-6-(2,4,4-trιmethylpentyl)-2-pyrιdon.

Unter dem Begriff Zahnersatz werden Mittel zur Korrektur oder Ersatz des Gebisses oder von Gebißteilen verstanden wie Zahnbrücken, Zahnspangen, Zahnschienen, Kronen oder Implantate, sowie künstliche Gebisse oder Gebißteile. Zahnersatzmaterialien sind beispielsweise Kunststoffe, Porzellan oder Metallteile, bevorzugt Porzellan.

Die erfindungsgemaß behandelbaren Pilze sind alle Pilzarten, die im Mund- und Rachenbereich vorkommen, insbesondere Candida albicans, Candida glabrata, Candida tropicahs, azol-resistente Pilze oder azol-resistente Hefen

Unter dem Begriff "azol-resistente Pilze" werden alle Pilzarten oder Hefen verstanden, die gegen Antimykotika resistent geworden sind, beispielsweise gegen Antimykotika, die Azolreste im Molekül enthalten wie Fluconazol.

Unter "Dekontamination" wird die Wachstumshemmung oder Abtotung von Pilzen oder Hefe verstanden Der "Mundbereich" umschließt die Lippen, Zahne, Gaumen, Zunge, Mundschleimhäute und Rachen.

Bevorzugt werden immunsuppπmierte Gebißtrager behandelt wie Diabetiker, Asthmatiker, Raucher, AIDS-Kranke, Patienten vor und nach Transplantationen, Krebskranke, Patienten, die über lange Zeit mit Antibiotika, Cytostatika oder Corticosteroide behandelt werden, Patienten mit antimykotika-resistenten Pilzen, insbesondere Patienten mit fluconazol-resistenten Pilzen oder altere Menschen

Die Erfindung betrifft ferner Zahnersatz, enthaltend eine Verbindung der Formel I. Die Verbindung der Formel I kann auf der Oberflache des Zahnersatzes liegen, damit imprägniert sein oder die Verbindung der Formel I kann mit oder ohne Hilfsstoffe den Zahnersatz ummanteln

Die Herstellung des erfindungsgemaßen Zahnersatzes und die Verwendung der Verbindung der Formel I zur Dekontamination von Zahnersatz außerhalb des Mundbereiches erfolgt durch Inkubation mit der Verbindung der Formel I, beispielsweise durch Aufsprühen, Auftragen, Eintauchen oder Inkubieren mit einer Verbindung der Formel I enthaltenden Losung, Gel, lacke, Brausetablette oder Suspension. Die Anwendung auf den Zahnen oder dem Zahnersatz im Mundbereich erfolgt durch Aufsprühen, Gurgeln oder Auftragen mit einer Verbindung der Formel I enthaltenden Losung, Gel, Lutschtablette oder Suspension

Zweckmaßigerweise wird die Verbindung der Formel I mittels in der Kosmetik und Dermatologie üblichen Zubereitungen eingesetzt, z. B. Seifen, Syndetseifen, Waschlosungen, Waschcreme, Zahncreme, waßπg/ alkoholische Losungen, Suspensionen, Gele oder filmbildende Zubereitungen. Bevorzugt sind wäßrig/ alkoholische Losungen oder Dispersionskonzentrate.

Solche Zubereitungen können neben den üblichen literaturbekannten Hilfsstoffen auch noch weitere Zusätze enthalten z. B. antimikrobiell wirksame Substanzen, Desinfektionsmittel, antiphlogistische Wirkstoffe, heilungsfordernde Wirkstoffe, beispielsweise enzymaktivierende oder auch enzyminhibierende Stoffe, penetrationsfordernde Stoffe, z. B. Tenside, Fettsaurealkylolamide, hydro-regulative Substanzen, Oxidationsmittel wie Perborate, Fluor¬ verbindungen, polare Losungsmittel, z. B. Dimethylsulfoxid, 2-Pyrrolιdone und/oder N-Alkyl-2-pyrrolιdone, Verdickungsmittel wie Cellulosedeπvate, natürliche Gummen, Pflanzenextrakte, Eiweißderivate, z. B Gelatine, Collagenhydrolysate, Ohgo- und Polypeptide auf naturlicher und synthetischer Basis, Filmbildner, z. B. Poly-N-vinylpyrrolidon und alkyl-substituierte Poly-N- vinylpyrrolidone, Polyvinylacetat und partiell verseiftes Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Mischpolymerisate aus Vinylacetat und N-Vinylpyrrohdon, Umsetzungsprodukte von Mischpolymerisaten aus Vinylacetat Lind Acrylsäure oder Crotonsaure mit organischen Basen, Mischpolymerisate aus Vinylacetat und Maleinsaurehalbester, sowie Filmbildner auf halb-synthetischer Basis, z. B Cellulosedeπvate oder auf natürlicher Basis, beispielsweise Alginsauresalze.

Die Herstellung der Zubereitungen erfolgt in an sich bekannter Weise durch Zusammengeben der einzelnen Komponenten und eine - soweit erforderlich - der jeweiligen Zubereitungsart angepaßten Weiterverarbeitung (EP 0 288 945, EP 0 649 660) Einige dieser vielfaltigen möglichen Zubereitungsformen werden in den Ausfuhrungsbeispielen beschrieben

Die Verbindung der Formel I oder deren Salze werden in Mengen zwischen etwa 0, 1 % und etwa 5 % gegen Pilze oder Hefe eingesetzt. Innerhalb dieses Bereiches richten sich die Konzentrationen der speziellen Zubereitungen nach ihrem Anwendungszweck.

Zubereitungen, die nach der Applikation nur kurzzeitig auf dem Zahnersatz verbleiben und wieder abgespült werden, z. B. Seifen, Waschlosungen, Zahncremes oder Waschcremes, enthalten die Verbindung der Formel I in Konzentrationen von etwa 1 % bis etwa 5 %, vorzugsweise von 0,5 % bis 2 %. In Zubereitungen, die bestimmungsgemäß auf dem Zahnersatz verbleiben wie Suspensionen oder Gele sind niedrigere Konzentrationen von etwa 0, 1 % bis 1 % zweckmäßig.

Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung von Zahnersatz, enthaltend die Verbindung der Formel I, zur Prophylaxe und Behandlung von Pilzinfektionen im Mundbereich

Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der Verbindung der Formel I zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Erkrankungen, die durch azol-resistente Pilze oder azol-resistente Hefen verursacht werden.

Eine weitere Anwendung besteht darin, die Verbindung der Formel I in Kombination mit Desinfektionsmitteln wie Natriumperborat oder oberflächenaktive quartäre Ammoniumverbindungen wie Alkyl-benzyl- dimethylammoniumchloπd einzusetzen.

Beispiel 1 6-[4(4-Chlor-phenoxy)-phenoxymethyl]-1 -hydroxy-4-methyl-2-pyridon

Man löst 20 g 6-Chlormethyl-4-methyl-2-pyron und 25 g 4-(4-Chlor-phenoxy)- phenol in 70 ml Dimethylformamid, fügt 20 g fein gemahlenes Kaliumcarbonat hinzu und rührt 48 Stunden bei Raumtemperatur. Dann gibt man 200 ml Methylenchlorid und 500 ml Wasser hinzu, trennt die Schichten, wäscht die organische Phase zweimal mit je 100 ml Wasser, trocknet und dampft im Vakuum der Wasserstrahlpumpe ein. Den dünnschichtchromatographisch fast einheitlichen Rückstand von 42,7 g erwärmt man mit 200 g 2-Amino-pyridin 56 Stunden auf 75 °C und gibt während der ersten 41 Stunden in 5 Portionen insgesamt 41 ,7 g Hydroxylamin-hydrochlorid zu. Man fügt dann 250 ml Methylenchlorid zu, wäscht einmal mit verdünnter Salzsäure und zweimal mit Wasser, trocknet die organische Phase und destilliert das Lösungsmittel unter vermindertem Druck ab und erhält die Titelverbindung; Schmelzpunkt 167 °C.

Beispiel 2 Dispersionskonzentrat

Die Verbindung gemäß Beispiel 1 ( 1 ,0 g), Lipoid S 75 ( 1 8, 75 g), Cremophor RH 40 (6, 25 g) und Glycofurol (74,0 g) werden gemischt und mit Wasser auf eine Endkonzentration von 0, 1 % an der Verbindung gemäß Beispiel 1 verdünnt.

Beispiel 3

Wirksamkeit gegen azol-resistente Stämme von Candida albicans

Die Isolierung von azol-resistenten Stämmen von Candida albicans erfolgt bei Patienten, die beispielsweise länger als ein Jahr mit Fluconazol (Diflucan ® ) behandelt werden. Dazu werden dem Patienten im Mundbereich Proben entnommen und unverdünnt oder 1 : 1 00 verdünnt auf einem RPMI 1 640-Agar (Gibco/BRL, Life Technologies GmbH, 76339 Eggenstein, Deutschland)

aufgebracht, der etwa 1 ,0 μg/ml Fluconazol enthalt Resistente Candida albicans Stamme werden isoliert, weiter auf Agar gereinigt und in Pepton Dextrose Schragagarrohrchen isoliert aufbewahrt. Dabei werden die Candida albicans Stamme 94/3 und 94/57 isoliert.

Die Bestimmung der Aktivität der Verbindung gemäß Beispiel 1 erfolgt mit Hilfe der Mikrotiter Verdunnungstechnik in RPMI 1 640-Medιum. Das Wachstums¬ medium RPMI 1 640, gepuffert mit 0, 1 65 M Morphohnpropansulfonsaure pH 7,0, wird in 96-well Mikrotiterplatten gefüllt. Die Verbindung gemäß Beispiel 1 wird seriell um den Faktor 2 verdünnt, so daß Endkonzentrationen von 256 bis 0,002 //g/ml der Verbindung 1 und Fluconazol erhalten werden. Die so vorbereiteten Mikrotiterplatten werden mit den Pilzen Candida albicans ATCC 90028 und Candida albicans ATCC 90029 (beide nicht Fluconazol-resistent) und mit den Isolaten Candida albicans 94/3 und 94/57 (beide Fluconazol- resistent) inokuliert. Die Anfangszellzahl betragt 1 - 5 * 1 0 3 Kolonie bildende Einheiten je ml Wachstumsmedium. Die Mikrotiterplatten werden 48 Stunden bei 35 °C inkubiert. Die minimale Hemmkonzentration wird photometrisch bei 510 nm bestimmt. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse: Tabelle 1

Tabelle 1 zeigt, daß die Verbindung gemäß Beispiel 1 sowohl Fluconazol- resistente als auch nicht resistente C. albicans Stamme am Wachstum hindert

Beispiel 4

Adsorptive Eigenschaften der Verbindung gemäß Beispiel 1

Candida albicans Zellen werden in Glasröhrchen mit der Verbindung gemäß Beispiel 1 ( 1 ,0 mg/g) für 1 0 oder 20 Minuten inkubiert. Anschließend werden die Proben sterilfiltriert und in den zellfreien Überständen wird die Konzentration der Verbindung gemäß Beispiel 1 bestimmt. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse:

Tabelle 2

Die Verbindung gemäß Beispiel 1 adsorbiert stark an den Candida albicans Zellen und an den Probengefäßwänden.