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Title:
USE OF POLYMERS MADE FROM GLYCOLIC OR LACTIC ACID AND POLYHYDRIC ALCOHOLS AS COATING MATERIALS FOR SURGICAL SUTURE MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/011207
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of polymers made from glycolic or lactic acid and polyhydric alcohols as coating materials for surgical suture material which can be resorbed by the human or animal body.

Inventors:
AMECKE HANS-BERND (DE)
ENTENMANN GUENTHER (DE)
Application Number:
PCT/EP1991/000187
Publication Date:
August 08, 1991
Filing Date:
February 01, 1991
Export Citation:
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Assignee:
BOEHRINGER INGELHEIM INT (DE)
BOEHRINGER INGELHEIM KG (DE)
International Classes:
A61L17/00; A61L17/14; (IPC1-7): A61L17/00
Foreign References:
US4080969A1978-03-28
Attorney, Agent or Firm:
BOEHRINGER INGELHEIM GMBH (Ingelheim am Rhein, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder der Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkohlen als vom menschlichen oder tierischen Organismus resorbierbares Beschichtungsmaterial für chirurgisches Nahtmaterial. Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Oligomere mit einem mittleren Oligomerisationsgrad von bis zu etwa 100 verwendet werden. Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Oligomere mit einem mittleren Oligomerisationsgrad von bis zu etwa 50 verwendet werden. Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Oligomere mit einem mittleren Oligomerisationsgrad von bis zu etwa 35 verwendet werden.
2. 5 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß oligomere Milchsäure und/oder Glykolsäureester verwendet werden, die über reaktive Hydroxylgruppen oder Carboxylgruppen verfügende Komponenten verknüpft sind.
3. 6 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die oligomeren Milchsäure und/oder Glykolsäureester mit ein und/oder mehrfunktionellen Carbonsäureή verknüpft sind, die im Fall der Veresterung mit ein oder mehrfunktionellen Alkoholen bevorzugt bis zu vier Hydroxylgruppen aufweisen.
4. 7 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß oligomere Umsetzungsprodukte von Milchsäure und/oder Glykolsäure bzw. ihren reaktionsfähigen Derivaten mit monofunktionellen Alkoholen mit bis zu 22 Kohlenstoffatomen verwendet werden.
5. 8 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß oligomere. Umsetzungsprodukte von Milchsäure und/oder Glykolsäure bzw. ihren reaktionsfähigen Derivaten mit onofunktionellen Alkoholen mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen verwendet werden.
6. 9 Verwendung von, fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß oligomere Umsetzungsprodukte von Milchsäure und/oder Glykolsäure bzw. ihren reaktiven Derivaten, insbesondere deren Teil und/oder Vollestern mit Carbonsäuren verwendet werden.
7. 10 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß oligomere Milchsäure und/oder Glykolsäure enthaltende Glycerinester verwendet werden, die zusätzlich körperverträgliche Monocarbonsäuren aufweisen können.
8. 11 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß oligomere Milchsäure und/oder GlykolsäureReste enthaltende Umsetzungsprodukte von Mono, Di und/oder Trifettsäureglyceriden mit Milchsäure und/oder Glykolsäure bzw. ihren reaktiven Derivaten verwendet werden.
9. 12 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mit oligomeren Milchsäure und/oder GlykolsäureResten" modifizierte natürliche und/oder synthetische Fette, Wachse und/oder öle verwendet werden.
10. 13 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche l bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ölige bis viskospastös verstreichbare oligomere Umsetzungsprodukte verwendet werden.
11. 14 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß wachsartig bis feste oligomere Umsetzungsprodukte verwendet werden.
12. 15 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß Beschichtungsmaterialien mit einem Gehalt an freien Carboxylgruppen verwendet werden.
13. 16 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß Beschichtungsmaterialien der angegebenen Art verwandt werden, deren Verweilzeit in dem die Naht umgebenden Gewebe durch den Oligomerisationsgrad der Umsetzungsprodukte geregelt ist.
14. 17 Verwendung von fließfähigen bis festen Polymeren aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das oligomere Beschichtungsmaterial in Abmischung mit pharmakologischen Wirkstoffen bzw. mit Wirkstoffen, welche zur Regeneration des Gewebes dienen, oder die desinfizierende Eigenschaften aufweisen, verwendet wird.
15. 18 Chirurgisches Nahtmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem oder mehreren Polymeren aus Glykol und/oder Milchsäure und/oder ihren pharmakolisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen beschichtet ist.
16. 19 Beschichtungsmaterial für chirurgisches Nahtmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Polymeren, aus Milchsäure und/oder Glykolsäure und/oder ihren pharmakologisch unbedenklichen Derivaten und mehrwertigen Alkoholen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17 aufgebaut wird.
Description:
Verwendung von Polymeren aus Glykol- und/oder Milchsäure und mehrwertigen Alkoholen als Beschichtungs- material für chirurgisches Nahtmaterial

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Polymeren aus Glykol- und Milchsäure und mehrwertigen Alkoholen als Beschichtungsmaterial für chirurgisches Nahtmaterial.

Zweck eines derartigen Beschichtungsmaterials ist es, die Gleitfähigkeit und die Verknotungseigenschaften ein- oder mehrfädigen Nahtmaterials zu verbessern.

Das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial eignet sich sowohl zur Beschichtung von resorbierbarem als auch von nicht-resorbierbarem Nahtmaterial, wobei das Beschichtungsmaterial selbst resorbierbar ist. Resorbierbares Material bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung, daß derartige Materialien im menschlichen oder tierischen Körper innerhalb eines bestimmten Zeitraumes über Stoffwechselvorgänge des menschlichen oder tierischen Körpers vollständig abgebaut und eliminiert werden können.

Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Beschichtungsmaterials besteht darin, daß es aufgrund seiner wachsartigen Konsistenz einen thermoplastischen Charakter besitzt und daß es unter Anwendung konventioneller Beschichtungsmethoden - worunter beispielsweise thermische Verfahren oder Lösungsverfahren fallen - auf das jeweilige Nahtmaterial aufgebracht werden kann.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß die Verwendung von fließfähigen bis festen Oligo eren der Milch und/oder der Glykolsäure und/oder ihrer pharmakolog-isch verträglichen Derivate mit mehrwertigen Alkoholen - vorzugsweise Glycerin - bzw. deren phar akologisch verträgliche Derivate als resorbierbares Beschichtungsmaterial für chirurgisches Nahtmaterial.

Die erfindungsgemäßen Oligo eren, die für eine Verwendung als Beschichtungsmaterial geeignet sind, zeichnen sich dabei durch einen mittleren Oligomerisationsgrad der gewählten Hydroxycarbonsäuren bis zu etwa 100 und vorzugsweise bis zu etwa 50 aus, wobei ein mittlerer Oligomerisationsgrad von bis zu etwa 35 Einheiten der gewählten Hydroxycarbonsäure - unter Berücksichtigung der im folgenden geschilderten weiteren Kombinationsmöglichkeiten der Oligomeren mit Glycerin oder dessen ' verträgliche^ Derivaten - bereits ein hinreichend breites. Konsistenzspektrum von dünnflüssig bis fest liefert.

Glykolsäure und Milchsäure verkörpern bekanntlich niedere Hydroxycarbonsäuren, die " auch im normalen Stoffwechselgeschehen des menschlichen oder tierischen Organismus nachweisbar sind und vom Körper weiter umgesetzt bzw. ausgeschieden werden können. Dabei kann die Milchsäure in Form, des Racemats, ihrer R- und S-konfigurierten Form oder auch in Form ihrer optischen Antipoden - hier insbesondere in Form der im natürlichen Stoffwechselgeschehen auftretenden 1-Form (S-Konfiguration) - oder in Form beliebig zusammengesetzter Gemische der optischen Antipoden Verwendung finden.

Oligomere bzw. Polymere der Hydroxycarbonsäuren weisen - aufgrund ihrer Monomerstruktur - naturgemäß einen Reεtgehalt an freien Hydroxylgruppen bzw. Carboxylgruppen auf, was z.B. für die Aufnahme von pharmazeutischen Wirkstoffen in das Beschichtungsmaterial oder für die Heilung günstig beeinflussende Wechselwirkungen mit dem umgebenden

Gewebe von Wichtigkeit sein kann. Auf der anderen Seite wird aber in zahlreichen Anwendungsfällen bewußt auf das Vorliegen insbesondere freier Carboxylgruppen verzichtet werden. Für diese Fälle und ganz allgemein für die Derivatisierung der Oligomeren der erfindungsgemäßen Art bieten sich die beiden Ester bildenden Gruppen der Monomeren bzw. der Oligomeren an, d.h. die Hydroxylgruppe einerseits und die Carboxylgruppe andererseits. Beide reaktiven Stellen eröffnen die Möglichkeit, eine Vielzahl von Derivaten herstellen zu können, wobei hier wieder solchen Derivaten besondere Bedeutung zukommt, die die erwünschte Körperverträglichkeit und/oder Resorbierbarkeit der Materialien durch den Stoffwechsel nicht beeinträchtigen. Für die Derivatisierung der Oligomeren bietet sich insbesondere die Veresterung mit hydroxylgruppenhaltigen bzw. carboxylgruppenhaltigen Reaktanden an, die die geschilderten Voraussetzungen insbesondere im Hinblick auf die Körperverträglichkeit erfüllen.

Die oligomeren Milchsäure- und/oder Glykolsäureester können dementsprechend mit mono und/oder polyfunktionellen Alkoholen und/oder mit ein- und/oder mehrfunktionellen Carbonsäuren verknüpft sein. Im Falle der Verknüpfung mit alkoholischen Hydroxylgruppen eignen sich - in bevorzugten Ausführungsformen - entsprechende Ester mit Alkoholen, die bis zu 4, insbesondere bis zu 3 Hydroxylgruppen aufweisen, wobei hier einerseits einwertige Alkohole besondere Bedeutung besitzen können, andererseits zwei- und insbesondere dreiwertigen Alkoholen eine Schlüsselstellung zukommen kann. Im zuletzt genannten Fall sind es insbesondere Glyceride, die unter Mitverwendung der erfindungsgemäßen Glykolsäure- und/oder Milchsäureoligomeren die Herstellung außerordentlich vielgestaltiger Beschichtungsmaterialien ermöglichen.

Bei der Mitverwendung von Carbonsäuren eignen sich einerseits physiologisch verträgliche Monocarbonsäuren aber auch polyfunktionelle Carbonsäuren. Beispielsweise führen Di- oder Tricarbonsäuren zu interessanten und physiologisch unbedenklichen Oligomerderivaten, die für zahlreiche Anwendungszwecke geeignet sind.

Die Herstellung der oligomeren Hydroxycarbonsäuren bzw. ihrer Derivate erfolgt auf an sich bekannte Art und Weise. Oligomere der Glycolsäure und/oder Milchsäure ohne MitVerwendung,von weiteren Reaktanden können- beispielsweise auf dem Wege von an sich bekannten Umsetzungen der monomeren und/oder dimeren Ausgangsmaterialien - beispielsweise eines Lactids -- hergestellt werden. Die Polyköndensations- bzw. Polymerisationsreaktion wird dabei üblicherweise durch Erhitzen der Edukte auf eine Temperatur oberhalb ihrer Schmelzpunkte ggf. in Gegenwart geeigneter Katalystoren - beispielsweise Oxide mehrwertiger Metalle oder deren Derivate oder saure Ionenaustauscher - und/oder in Gegenwart eines wasserbindenden Mittels unter Feuchtigkeitsausschluß sowie in einer Inertgasatmosphäre durchgeführt. Geeignete Katalysatoren sind beispielsweise Zinnoxid oder Zinnsalze wie Zinncarbonat, basisches Zinncarbonat, Zinn-2-ethylhexanoat, Zinnacetat, Zinnstearat, Zinndiethyl, Aluminium-, Titan-, Magnesium-, Barium- und/oder Bleiverbindungen. Menge und Art des verwendeten Katalysators bestimmen die Verfahrenstemperatur und die Dauer der Umsetzung. Es kann zweckmäßig sein, das Reaktionsgemisch während der Polymerisation zu rühren, damit eine möglichst homogene Reaktion bzw. Reaktionsmischung sichergestellt wird.

Die Umsetzung kann mehrstufig durchgeführt werden und zwar derart, daß mit mehrstufiger Temperaturführung und/oder unter mehrstufigen Druckbedingungen gearbeitet wird, wobei beispielsweise zu Anfang der Reaktion bei Normaldruck und im Verlauf der fortschreitenden Reaktion unter verringerten Drucken gearbeitet wird. Die Reaktionstemperatur wird bis zum gewünschten mittleren Oligomerisationsgrad gesteigert. Das Reaktionsprodukt kann dann in üblicher Weise von ggf. incorporierten Katalysatoranteilen befreit werden, sofern diese Katalysatoren Bedenken bei der Anwendung der Oligomerprodukte im menschlichen oder tierischen Körper hervorrufen.

In wichtigen Ausführungsformen der Erfindung werden neben oder an Stelle freier Hydroxycarbonsäuren deren reaktionsfähige Derivate insbesondere deren Ester mit niederen Alkoholen eingesetzt. So kann sowohl die Glykolsäure wie auch die Milchsäure beispielsweise in Form ihrer Ester mit Monoalkoholen mit 1-3 C-Atomen - insbesondere als Ethylester - zum Einsatz kommen. Auf dem Gebiet der monofunktionellen Alkohole als Co-Reaktanden kann andererseits auch längerkettigen Monoalkoholen eine besondere Bedeutung zukommen, die sich beispielsweise der Gruppe der sogenannten Fettalkohole zuordnen lassen, d.h. Alkohole mit einer Kohlenstoffzahl von C 8 - C 22 und insbesondere von C 10 - C 18. Diese können dabei natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs sein. Für die Körperverträglichkeit dieser Co-Reaktanden gelten die allgemeinen Stoffkenntnisse bezüglich dieser Verbindungen. Sie werden im allgemeinen problemlos in den Stoffwechsel des Körpers einbezogen. Gehärtete längerkettige Alkohole - beispielsweise von der Art des

Talgalkohols - sind befähigt, bestimmte Parameter bezüglich Konsistenz und/oder bezüglich Permanenz des oligomeren Reaktionsproduktes an der Nahtstelle einzustellen bzw. deren Einstellung zu fördern. Insbesondere bei der Verwendung von längerkettigen Alkoholen eröffnet sich die Möglichkeit, sowohl gesättigte wie auch ungesättigte Alkohole, die gegenbenenfalls pharmakologisch unbedenkliche funktioneile Gruppen bzw. Substituenten aufweisen, einsetzen zu können.

Dabei können monofunktionelle Alkohole als Starterkomponenten verwandt werden und mit den Hydroxycarbonsäuren als solchen oder mit ihren reaktionsfähigen Derivaten - beispielsweise ihren Veresterungsprodukten mit niederen Alkoholen - zur Umsetzung gebracht gebracht werden.

Bei der Verwendung von polyfunktionellen Alkoholen kommen insbesondere niedere polyfunktionelle Alkohole als Co-Reaktanden in Betracht. Zu nennen sind hier beispielsweise Ethylenglykol, Glycerin und Trimethylolpropan. Dabei kommt sowohl dem Ethylenglykol als insbesondere auch dem Glycerin eine besondere Bedeutung zu.

Dabei erweist sich Glycerin als ein besonders geeigneter Co-Reaktand, welcher die Möglichkeit eröffnet, oligomersubstituierte Mono-, Di- und/oder Triglyceride mit den verschiedenartigsten Eigenschaften bezüglich Konsistenz und Permanenz auf dem Faden zur Verfügung zu stellen. Die im folgenden an Hand derartiger Glyceride erörterten Gesetzmäßigkeiten gelten sinngemäß für die Anwendung auch anderer polyfunktioneller Alkohole, so daß aus Gründen der rationellen Erfindungsbeschreibung auf die getrennte Erörterung vergleichbarer Erfindungselemente verzichtet werden kann.

Natürlich vorkommende Fette bzw. Fettstoffe oder entsprechende Produkte, die aus synthetischen Herstellungsverfahren resultieren, werden in der Regel von sogenannten Triglyceriden verkörpert, die aus der Umsetzung von Glycerin mit Carbonsäuren hervorgehen. Dabei können modifizierte Fettstoffe durch die partielle Spaltung der entsprechenden Glyceride oder durch die partielle Veresterung von Glycerin, woraus die jeweiligen Mono- bzw. Diglyceride resultieren, hergestellt werden. Durch die Veresterung oligomerer Bausteine der Glykolsäure und/oder der Milchsäure mit dem Glycerin s.owie insbesondere durch den Einbau oligomerer Strukturelemente in Fette bzw. Partialfette natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs wird die Herstellung der erfindungsgemäßen

Beschichtungsmaterialien in einer Palette großer Breite hinsichtlich ihrer Charakteristika ermöglicht. Dabei können Substanzen mit einer öligen Konsistenz wie auch Hartfette hergestellt werden, wobei der Bereich noch streichbarer viskos salbenartiger Substanzen bis hin zu berührungstrockenen - zum Beispiel mehr wachsartigen Substanzen - in Abhängigkeit von dem jeweiligen Verwendungszweck von besonderem Interesse sein kann.

Bei der Herstellung derartiger Beschichtungsmaterialien kann von natürlich vorkommenden ölen und/oder Fetten ausgegangen werden, die lediglich durch Umsetzung mit Milchsäure und/oder Glykolsäure - bzw. deren Oligomeren - zu den entsprechenden erfindungsge äßen Beschichtungsmaterialien modifiziert werden. Aus derartigen Umsetzungen resultieren mehr oder minder komplexe Mischester, die neben der Partialstruktur des polyfunktionellen Alkohols und der bzw. den Struktureinheit(en) der oligomeren Hydroxcarbonsäure(n) die Partialstruktur der bzw. des jeweiligen ursprünglich mit dem Alkohol veresterten Carbonsäure(n) des eingesetzten Glycerids aufweisen.

über die Beschaffenheit der Carbonsäuren höherer Kohlenstoffzahl - wie sie beispielsweise in natürlich vorkommenden ölen, Fetten und/oder Wachsen auftreten - kann wiederum Einfluß auf die jeweiligen Charakteristika des aus der Umsetzung mit den Oligomeren resultierenden Reaktionsproduktes genommen werden, so daß sich hier in einem weiten Umfang Möglichkeiten eröffnen, auf die Konsistenz des angestrebten Endproduktes durch Vorgabe der Struktur des komplexen Polyesterproduktes Einfluß zu nehmen bzw. diese vorherzubestimmen.

Damit einhergehend ist es auch möglich, die Verweildauer der Beschichtungsmasse auf dem Faden bzw. an der Grenzfläche zu dem jeweiligen Gewebe, d.h. die Permanenz, dem jeweils angestrebten Verwendungszwecks anzupassen. Hierbei kann es erwünscht sein, daß - z.B. bei der Verwendung des Beschichtungsmaterials lediglich zur Verbesserung der Verknotungseigenschaften - die Verweilzeit relativ gering ist, während andererseits - z.B. bei der Anwendung wundversorgender Wirkstoffe - eine längere Verweilzeit angestrebt werden wird. Die vorliegende Erfindung eröffnet somit neue Möglichkeiten zum gezielten Einsatz beliebiger pharmazeutischer Wirkstoffe in dem die Naht umgebenden Gewebe bei Mensch und Tier.

Für die Mitverwendung von Carbonsäuren als Co-Reaktanten gelten analoge Überlegungen, wie sie zu den mono- und/oder polyfunktionellen Alkoholen gemacht worden sind. Auf Grund der Struktur der die Oligomeren bildenden Hydroxycarbonsäuren und der prinzipiell gegebenen Möglichkeit sowohl über die Carboxylgruppe wie über ihre Hydroxylgruppe Esterbindungen auszubilden, ist das verständlich.

Geeignete Monocarbonsäuren liegen dementsprechend beispielsweise im Bereich bis etwa C 22, vorzugsweise im Bereich bis etwa C 18, wobei natürlichen und/oder synthetischen gesättigten oder olefinisch ungesättigten Carbonsäuren im Bereich von etwa C 10 - C 18 besondere Bedeutung zukommen kann. Grundsätzlich sind aber auch niedere Monocarbonsäuren geeignet, sofern nicht dermatologische und/oder andere pharmakologische Bedenken entgegenstehen.

Entsprechende Überlegungen gelten für das Gebiet der Mitverwendung von Polycarbonsäuren, insbesondere Di- und/oder Tricarbonsäuren, wobei hier insbesondere entsprechende niedere Carbonsäuren mit insgesamt bis zu 10, vorzugsweise mit bis zu 6 C-Atomen besondere Bedeutung zukommen kann.

Durch die gemeinsame Verwendung von polyfunktionellen und monofunktionellen Reaktanden auf derSeite der Alkohole und/oder der Carbonsäuren gelingt der Aufbau vergleichsweise komplexer Kondensationsprodukte, die sich erfindungsgemäß aber stets durch die Gegenwart oligomerer Milchsäure- und/oder Glykolsäureeinheiten auszeichnen, wobei diesen Oligomereinheiten - im Zusammenwirken mit den anderen bestimmt ausgesuchten Co-Reaktanden - tragende Bedeutung zukommt. Zur Einstellung insbesondere der Feststoff onsistenz kann erfindungsgemäß von einem weiteren Prinzip Gebrauch gemacht werden: Die in den oligomeren Reaktionsprodukten gegebenenfalls vorliegenden freien Carboxylgruppen können in ihre Salze umgewandelt werden. Hierzu werden bekannte pharmakologisch unbedenkliche Basen verwendet.

Die Ausgestaltung der letztlich zum Einsatz kommenden Wirkstoffgemische umfaßt das breite Gebiet der Versorgung gesunder, kranker und/oder verletzter Haut bzw. der medikamentösen Einwirkung auf den Organismus durch die Haut an Mensch und Tier. Dementsprechend breit gestreut sind die Möglichkeiten der Abmischung und Zubereitung von fertigen Wirkstoffgemischen unter Mitverwendung der erfindungsgemäßen

Oligomerkomponenten. Für das erfindungsgemäß betroffene Gebiet der Hautversorgung ist es vom besonderen Vorteil, daß die oligomeren Reaktionsprodukte durch Maskierung aller funktioneilen Gruppen gewissermaßen zu Neutralkörpern umgewandelt werden können, so daß ihre Abmischung mit beliebigen Wirkstoff- oder sonstigen Hilfskomponenten keine Schwierigkeiten bereitet. Auf der anderen Seite liegt ein besonderer Vorteil darin, daß spätestens bei dem hydrolytischen Angriff an der oligomeren Struktur in situ beschränkte Mengen freier Carboxylgruppen zurückgebildet werden können, die den pH-Wert an der entsprechenden Stelle im Gewebe auf einen - gewünschten - schwach sauren Bereich absenken können. Wie bereits angegeben, besteht zusätzlich die Möglichkeit der Mitverwendung freier Carboxylgruppen von Anfang an und damit die Auslösung gezielter Effekte insbesondere einer blutstillenden Koagulation. Die Abmischung mit öligen oder salbenförmig pastösen üblichen Hautbehandlungs- bzw. Schutzmitteln ist bei Einsatz entsprechend angepaßter Oligomersubstrate problemlos möglich. Durch die Mitverwendung der erfindungsgemäßen Oligomersubstrate kann dann aber beispielsweise die Permanenz des eingesetzten Stoffge isches in dem Gewebe gezielt variiert, insbesondere verlängert werden. Pulverförmige bzw.

puderförmige Aufbereitungen der erfindungsgemäßen Oligomerkomponenten können mit anderen in der Haut¬ bzw. Wundversorgung eingesetzten puderfδrmigen Komponenten abgemischt werden, um bestimmte gewünschte Effekte zu verstärken - beispielsweise um die Wirkung gegen das Eindringen von Krankheitskeimen zu verstärken.

Der pharmazeutische Wirkstoff kann ferner zusammen mit einer Lösung des erfindungsgemäßen

Beschichtungsmaterials in einem für beide Substanzen geeigneten Lösungsmittel - in das Beschichtungsmaterial incorporiert - auf das Nahtmaterial aufgebracht werden. Geeignete Lösungsmittel für das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial sind beispielsweise Ketone - wie z.B. Aceton - Alkohole - wie z.B. Ethanol oder Isopropanol - halogenierte Alkohole - wie z.B. . Hexafluorisopropanol - oder Carbonsäureester - wie z.B. Essigsäureethylester - und/oder Kohlensäurederivate - wie z.B. Propylencarbonat. Es ist ebenso möglich, Mischungen der genannten Lösungsmittel zu verwenden, falls dies erforderlich sein sollte.

Verfahren zum Beschichten des Nahtmaterials sind aus dem Stand der Technik - beispielsweise aus der Europäischen Patentanmeldung 258 749 - bekannt.




 
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