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Title:
USE OF PYRIDYL SULPHONYL UREAS AS HERBICIDES AND PLANT GROWTH REGULATORS, PROCESS FOR PRODUCING THEM AND THEIR USE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/010660
Kind Code:
A1
Abstract:
Compounds of formula (I), where R?1�, R?2�, n, W, R?3� and A are as defined in claim 1, are suitable for use as herbicides and plant growth regulators. They can be produced by a process similar to known processes. To produce them, new compounds of formula (II) are reacted with a carbamate of formula R*-O-CO-NR?3�A, where R?3� stands for phenyl or alkyl. The compounds of formula (II) can be obtained from the corresponding sulphochlorides.

Inventors:
KEHNE HEINZ (DE)
WILLMS LOTHAR (DE)
ORT OSWALD (DE)
BAUER KLAUS (DE)
BIERINGER HERMANN (DE)
Application Number:
PCT/EP1990/002308
Publication Date:
July 25, 1991
Filing Date:
December 24, 1990
Export Citation:
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Assignee:
HOECHST AG (DE)
International Classes:
A01N47/36; C07D213/71; C07D213/76; C07D401/12; C07D401/14; A01N47/12; C07D417/04; C07D417/14; C07D491/048; C07D491/052; C07D521/00; (IPC1-7): A01N47/36; C07D213/71; C07D401/12; C07D401/14; C07D417/14
Domestic Patent References:
WO1988004297A11988-06-16
Foreign References:
US4435206A1984-03-06
EP0314505A21989-05-03
US4487626A1984-12-11
EP0178101B11990-05-16
Attorney, Agent or Firm:
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT (Postfach 80 03 20, Frankfurt am Main 80, DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Verbindungen der Formel (I) oder deren Salze, worin R1 OS02NR4R5, NR6R7 oder lod, R2 H, (C1C4)Alkyl, (C^C^Haloalkyl, Halogen, N02, CN, (C^C^Alkoxy, (C1C3)Haloalkoxy/ (CχC3)Alkyl hio, (C1~C3)Alkyla ino, Di((C1C3)alk l)amino, (C1C3) Alkylεulfinyl, (C1C3)Alkylsulfonyl, S02NRaRb oder C(0)NRaRb, Ra,Rb unabhängig voneinander H, (C1C3)Alkyl, (C3C4) Alkenyl, Propargyl, oder zusammen (CH2)4, (CH2)5 oder CH2CH2OCH2CH2 R3 H oder CH3, R4 H, (CαC3)Alkyl, (C3C4)Alkenyl, (C^Cg)Alkoxy oder (C3C4)Alkinyl und R5 H, (CχC3)Alkyl, (C3C4)Alkenyl oder (C3C4)Alkinyl oder R4 und R5 zusammen ( H > , (CH2)5 oder OΪ2CH20CH2CH2"' R6 H, (C^^)Alkyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Reste auε der Gruppe Halogen, (C^C^.) lkoxy, (C1C4)Alkylthio (CχC4)Alkylsulfinyl, (CχC4) Alkylεulfonyl, (C1C4Alkoxy)carbonyl und CN substituiert ist, (C3Cg)Alkenyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert ist, (C3Cg) Alkinyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert ist, (C^C^Alkylsulfonyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenaomte substituiert ist, Phenylsulfonyl, wobei der Phenylrest unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, (C1C4)Alkyl und (C1C4)Alkoxy substituiert ist, (C^C^Alkoxy oder (C^C^Alkyl)carbonyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert ist, R' (C1C4)Alkylsulfonyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert ist, Phenylsulfonyl, wobei der Phenylrest unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, (C1C4)Alkyl und (C1C4)Alkoxy substituiert ist, oder Dij c^C4)alkyl]aminosulfonyl, oder R6 und R7 bilden gemeinsam eine Kette der Formel (CH2)mS02, wobei die Kette noch durch 1 bis 4 (C1C3)Alkylreste substituiert sein kann und m 3 oder 4 bedeutet, n Null oder 1, W O oder S, A ein Rest der Formel X H, Halogen, (C1C3)Alkyl, (CjC^Alkoxy, wobei die beiden letztgenannten Reste unsubstituiert oder ein oder mehrfach durch Halogen oder einfach durch (C1C3)Alkoxy substituiert sind, Y H, (C^Cg)Alkyl, (CχC3)Alkoxy oder (C1C3)Alkylthio, wobei die vorgenannten alkylhaltigen Reεte unεubεtituiert oder ein oder mehrfach durch Halogen oder ein oder zweifach durch (C^C )Alkoxy oder (C^C^Alkylthio Q Q substituiert sind, ferner einen Rest der Formel NR R , (C3C6)Cycloalkyl., (C2C4)Alkenyl, (C2C4)Alkinyl, (C3C4)Alkenyloxy oder (C3C4)Alkinyloxy, Z CH oder N, bedeuten.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R4, R5 unabhängig voneinander (C3LC3)Alkyl, Allyl oder Propargyl oder R4, R5 zusammen (CH2)4, (CH2)g oder CH2CH OCH2CH2, R H, (C1C4)Alkyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome oder einen Rest auε der Gruppe (C1C3)Alkoxy, (C1C3)Alkylthio, (C1C3) Alkylsul onyl, (C1C4)Alkoxycarbonyl und CN substituiert ist, (C3C4)Alkenyl, (C3C4)Alkinyl, (CχC4) Alkylεulfonyl, Phenylsulfonyl, Phenylsulfonyl, daε durch ein biε drei Reste aus der Gruppe Halogen, (C C3)Alkyl und substituiert ist, oder (C C4)Alkylcarbonyl, R7 (C1C4)Alkylεulfonyl, Phenylεulfonyl oder Phenylsulfonyl, daε durch 1 biε 3 Reste auε der Gruppe Halogen, (C^Cj)Alkyl und (C1C3)Alkoxy substituiert ist, oder Di(C^C^alkyl)aminoεulfonyl oder R6 und R7 gemeinsam eine Kette der Formel (CH2)mS02, wobei m.
3. oder.
4. edeutet, bedeuten.
5. 3 Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß W ein Sauerstoffatom, n die Zahl Null und A einen Rest der Formel bedeuten.
6. 4 Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 biε 3, dadurch gekennzeichnet, daß R2 H, (C1C3)Alkyl, (C1C3)Alkoxy, Halogen oder (C1C3)Alkylthio, R4 und R5 unabhängig voneinander (CχC3)Alkyl, R6 Wasserstoff, <CχC4)Alkyl oder C C3)Alkylsulfonyl, R7 (C1C3)Alkylsulfonyl und A einen Rest der Formel bedeuten, worin Z CH oder N, X Halogen, (C^C^Al yl, (C1C2)Alkoxy, OCF2H, CF3 oder 0CH2CF3 und Y (C1C2)Alkyl, (C1C2)Alkoxy oder 0CF.2H sind.
7. Verfahren zur Herεtellung von nach Anεpruch 1 definierten Verbindungen der Formel (I) oder deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man (a) eine Verbindung der Formel (II) mit einem heterocycliεchen Carbamat der Formel (III), β 0 C N (III) worin R .* Phenyl oder (C^C4)Alkyl bedeutet, umεetzt, oder (b) ein Pyridylsulfonylcarbamat der Formel (IV) <A> L S02NHCOC6H5 (IV) n mit einem Aminoheterocycluε der Formel (V) HNA (V) R3 umsetzt oder (c) ein Sulfonyliεocyanat der Formel (VI) mit einem Aminoheterocycluε der Formel R NHA (V) umεetzt oder (d) in einer Eintopfreaktion zunächεt einen Aminoheterocycluε der Formel R3NHA (V) in Gegenwart einer Base mit Phosgen umεetzt und das gebildete Intermediat mit einem Pyridinsulfonamid der Formel (II) umεetzt.
8. Herbizide oder pflanzenwachεtumεregulierende Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 definierte Verbindungen der Formel (I) oder deren Salze und Formulierungshilfεmittel enthalten.
9. Verfahren zur Bekämpfung von unerwünεchten Pflanzen oder zur Wachεtumεregulierung von Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine herbizid wirkεame bzw. pflanzenwachstumsregulierend wirksame Menge von nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 biε 4 definierten Verbindungen der Formel (I) oder deren Salzen auf die Pflanzen, Pflanzensamen oder die Anbaufläche appliziert.
10. Verbindungen der Formel (II), worin R , R2 und n die nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 genannten Bedeutung haben.
11. Verfahren zur Herεtellung einer Verbindung der Formel (II nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Sulfochlorid der Formel worin R , R2 und n die oben definierte Bedeutung haben, durch Umsetzung mit tert.Butylamin und Abspaltung der tert.Butylgruppe unter üblichen Bedingungen oder mit Ammoniak in ein Sulfonamid der Formel (II) überführt.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man das Sulfochlorid durch Umsetzung einer Verbindung der Formel worin Hai Fluor, Chlor, Brom oder lod bedeutet sowie R 1 , R_ und n die oben definierten Bedeutungen haben, mit einem SNucleophil und anschließender Umsetzung des erhaltenen Zwischenprodukte mit Natriumhypochlorit oder Chlor herstellt.
Description:
Beschreibung

Pyridylsulfonylharnstoffe als Herbizide und Pflanzenwachstumsregulatoren, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung

Es ist bekannt, daß einige 2-Pyridylsulfonylharnstoffe herbizide und pflanzenwachεtu sregulierende Eigenschaften besitzen; vergleiche EP-A-13480, EP-A-272 855, EP-A-84224, US-PS 4 421 550, EP-A-103 543 (US-A-4 579 583) US-PS 4487 626 EP-A-125 864, WO 88/04297.

Es wurde nun gefunden, daß 2-Pyridylsulfonylharnstoffe mit speziellen Resten in 3-Poεition des Pyridylrestes besonders gut als Herbizide und Wachstumsregulatoren geeignet sind.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der Formel (I) oder deren Salze,

worin

R 1 -OS0 2 NR 4 R 5 , -NR 6 R 7 oder Iod,

R 2 H, (C^-C^)Alkyl, vorzugsweise. (C^-C 3 )Alkyl,

(C 1 -C 3 )Haloalkyl, Halogen, N0 2 , CN, (C 1 -C 3 )Alkoxy, (C 1 -C 3 )Haloalkoxy, (C 1 -C 3 )Alkylthio, (C 1 -C 3 )Alkoxy- (C^-C- j )alkyl, (C 1 -C 3 )Alkoxycarbonyl, (C^-C^Alkylamino, Di((C 1 -C 3 )alkyl)amino, (C 1 -C 3 )-Alkylsulfinyl, (C 1 -C 3 )Alkylεulfonyl, S0 2 NR a R b oder C(0)NR R b ,

R ,R^ unabhängig voneinander H, (C- C 3 )Alkyl, (C 3 -C 4 )- Alkenyl, Propargyl, oder zusammen -(012)5-

-C 4 )Alkenyl, (C 1 -C 3 )Alkoxy oder (C 3 -C 4 )Alkinyl, vorzugsweise Propargyl, und

R 5 H, (C 1 -C 3 )Alkyl, (C 3 -C 4 )Alkenyl oder (C 3 -C 4 )Alkinyl, vorzugsweise Propargyl, oder

R 4 und R 5 zusammen -(CH2)4-, -(CH 2 )5- oder -CH2CH2OCH2CH2-,

R H, (C 1 -Cg)Alkyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, (C^-C^Alkoxy, (Cl-C 4 )Alkylthio, (C 1 -C 4 )Alkylεulfinyl, (C χ -C 4 )- Alkylsulfonyl, (C 1 -C 4 -Alkoxy)carbonyl und CN substituiert ist, (C 3 -C 6 )Alkenyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert ist, (C 3 -C 6 )- Alkinyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert ist, (C^-C 4 )Alkylεulfonyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert ist, Phenylsulfonyl, wobei der Phenylrest unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, (C^-C 4 )Alkyl und (C 1 -C 4 )Alkoxy εubεtituiert ist, (C^-C 4 )Alkoxy oder (C-L-C 4 -Alkyl)carbonyl, das unsubεtituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome εubεtituiert ist,

R 7 (C 1 -C 4 )Alkylsulfonyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome εubεtituiert iεt, Phenylεulfonyl, wobei der Phenylreεt unεubεtituiert oder durch ein oder mehrere Reεte auε der Gruppe Halogen, (C 1 -C 4 )Alkyl und (C 1 -C 4 )Alkoxy subεtituiert ist, oder Di-[(C 1 -C 4 )alkyl]aminosulfonyl oder

R 6 und R 7 gemeinεam eine Kette der Formel -(CH2) m -S02-, wobei die Kette noch durch 1 bis 4 (C 1 -C 3 )Alkylreste εubstituiert sein kann und m 3 oder 4 bedeutet, n Null oder 1,

W O oder S,

A ein Rest der Formel

X H, Halogen, (C 1 -C 3 )Alkoxy wobei die beiden letztgenannten Reste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch Halogen oder einfach durch (C^-C 3 )Alkoxy substituiert sind,

Y H, (C^C^Alkyl, (C 1 -C 3 )Alkoxy oder (03-03)Alkylthio, wobei die vorgenannten alkylhaltigen Reste unsubstituiert oder ein-oder mehrfach durch Halogen oder ein- oder zweifach durch (C^-C 3 )Alkoxy oder (C^-C- Alkyl hio substituiert sind, ferner einen Rest der Formel NR 8 R 9 , (C 3 -C 6 )-Cycloalkyl, (C 2 -C 4 )Alkenyl, (C 2 -C 4 )Alkinyl, (C 3 -C 4 )-Alkenyloxy oder (C 3 -C 4 )Alkinyloxy,

2 CH oder N,

R 8 und R 9 unabhängig voneinander H, (C 1 -C 3 )Alkyl oder (C 3 -C 4 )Alkenyl,

X I CH 3 , OCH 3 , OC 2 H 5 oder OCF 2 H, Y 1 -O- oder -CH 2 -'

X 2 CH 3 , C 2 H 5 oder CH 2 CF 3 ,

Y 2 0CH 3 , OC 2 H-, SCH 5 , SC 2 H 5 , CH 3 oder C 2 H 5 ,

X 3 CH 3 oder 0CH 3 ,

Y 3 H oder CH 3 ,

X 4 CH 3 , 0CH 3 , 0C 2 H 5 , CH 2 0CH 3 oder 01,

Y 4 CH 3 , 0CH 3 , OC 2 H 5 oder 01,

Y 5 CH 3 , C 2 H 5 , 0CH 3 oder 01 bedeuten.

In der Formel (I) können Alkyl-, Alkoxy-, Haloalkyl-, Alkylamino- und Alkylthioreste sowie die entsprechenden ungesättigten und/oder substituierten Reste jeweils geradkettig oder verzweigt sein. Alkylreεte, auch in den zusammengesetzten Bedeutungen wie Alkoxy, Haloalkyl usw. , bedeuten Methyl, Ethyl, n- oder i-Propyl, Alkenyl- und Alkinylreste haben die Bedeutung der den Alkylresten entsprechenden möglichen ungesättigten Reste, wie 2-Propenyl, 2- oder 3-Butenyl, 2-Propinyl, 2- oder 3-Butinyl. Halogen bedeutet Fluor, Chlor, Brom oder Jod.

Die Verbindungen der Formel (I) können Salze bilden, bei denen der Wasserstoff der -S0 2 -NH-Gruppe durch ein für die Landwirtschaft geeignetes Kation ersetzt wird. Diese Salze sind beispielsweise Metall-, insbesondere Alkali- oder Erdalkalisalze, oder auch A moniumsalze oder Salze mit organischen Aminen. Ebenso kann Salzbildung durch Anlagerung einer starken Säure, an den Pyridinteil der Verbindung der Formel (I) erfolgen. Geeignete Säuren hierfür sind HCl, HBr, H 2 S0 4 oder HN0 3 .

Bevorzugte Verbindungen der Formel (I) oder deren Salze sind solche, bei denen n= Null, W= 0 und A einen Rest der Formel

bedeuten worin X, Y und Z wie oben beschrieben, definiert εind.

Bevorzugte Verbindungen der Formel I oder deren Salze εind auch solche, in denen

R 2 , R a , R b , n, W und A wie oben definiert sind und R 4 , R 5 unabhängig voneinander (0 -03)Alkyl, Allvl oder Propargyl oder

R 4 , R 5 zusammen -(CH 2 )5- oder -CH2 CH 2 0CH 2 CH 2"

R 6 H, (C ~C 4 )Alkyl, das unsubstituiert oder durch ein oder mehrere Halogenatome oder durch einen Rest aus der Gruppe (C2-C3)- Alkylsulfonyl, (C 1 -C 4 )Alkoxycarbonyl und CN substituiert ist, (C 3 -C 4 )Alkenyl, (C 3 -C 4 )Alkinyl, Alkylεulfonyl, Phenylεulfonyl, Phenylsulfonyl, daε durch ein biε drei Reεte auε der Gruppe Halogen, substituiert ist, (C^C 3 )Alkoxy oder (C 1 -C4)Alkylcarbonyl,

R 7 (C 1 -C 4 )Alkylεulfonyl, Phenylsulfonyl oder

Phenylεulfonyl, daε durch 1 biε 3 Reεte auε der Gruppe Halogen, (C^-C^Alkyl und (C^-C^Alkoxy substituiert iεt, oder Di- (C^-C 4 -alkyl)-aminoεulfonyl oder

R und R' gemeinεam eine Kette der Formel -(CH 2 ) m S0 2 -, wobei m 3 oder 4 bedeutet,

bedeuten.

Beεonderε bevorzugte Verbindungen der Formel (I) oder deren

oder (C^C^Alkylsulfonyl, R 7 (C j -Cg)Alkylsulfonyl und A einen Reεt der Formel

ι

bedeuten, worin Z CH oder N, X Halogen, (C^-C 2 )Alkyl, (C 1 -C 2 )Alkoxy,

0CF 2 H, CF 3 oder 0CH 2 CF 3 und Y (C χ -C 2 )Alkyl, (C-^O^Alkoxy oder OCF 2 H sind, und insbesondere die vorstehend definierten

Verbindungen, in denen n — Null und W ein Sauerεtoffato bedeuten.

Weiterer Gegenεtand der vorliegenden Erfindung εind Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) oder deren Salze, dadurch gekennzeichnet, daß man

(a) eine Verbindung der Formel (II)

mit einem heterocyclischen Carbamat der Formel (III)

R -0-C-N-A (III)

worin R Phenyl oder bedeutet, umsetzt oder

(b) ein Pyridylsulfonylcarbamat der Formel (IV)

mit einem Aminoheterocyclus der Formel (V)

HN-A (V) R 3

umsetzt oder

(c) ein Sulfonylisocyanat der Formel (VI)

mit einem Aminoheterocyclus der Formel R -NH-A (V) umsetzt oder

(d) in einer Eintopfreaktion zunächst einen Aminoheterocyclus der Formel R -NH-A (V) in Gegenwart einer Base, wie z.B. Triethylamin, mit Phosgen umsetzt und das gebildete Intermediat mit einem Pyridinsulfonamid der Formel (II) umsetzt (z.B. analog EP-A-232 067).

Die Umsetzung der Verbindungen der Formeln (II) und (III) erfolgt vorzugεweiεe basenkatalysiert in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie z.B. Dichlormethan, Acetonitril, Dioxan oder THF bei Temperaturen zwischen 0°C und dem Siedepunkt des Lösungsmittelε. Alε Baεe wird bevorzugt l,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en (DBU) oder Trimethylaluminium oder Triethylaluminium verwendet.

Die Sulfonamide (II) εind neue Verbindungen. Sie und ihre Herstellung εind ebenfallε Gegenstand dieser Erfindung. Man erhält εie auεgehend von geeignet substituierten 2-Halogen- pyridinen, die man mit S-Nucleophilen wie z.B. Benzylmercapta oder Thioharnstoff umsetzt. Die so gebildeten Verbindungen

überführt man mit Hatriumhypochlorit oder Chlor in die Sulfochloride (analog EP-A-272 855), die dann entweder direkt mit Ammoniak oder mit tert.-Butylamin über die tert.-Butylamide mit anschließender Schutzgruppenabspaltung zu den Sulfonamiden der Formel (II) abreagieren.

Die Carbamate der Formel (III) können nach Methoden hergestellt werden, die in den südafrikanischen Patentanmeldungen 82/5671 und 82/5045 bzw. EP-A-70804 (US-A-4480 101) oder RD 275056 beschrieben εind.

Die Umsetzung der Verbindungen (IV) mit den Aminoheterocyclen (V) führt man vorzugsweiεe in inerten, aprotiεchen Lösungsmitteln wie z.B. Dioxan, Acetonitril oder Tetrahydrofur bei Temperaturen zwischen 0°C und der Siedetemperatur des Lösungsmittels durch. Die benötigten Ausgangεmaterialien (V) sind literaturbekannt oder können nach literaturbekannten Verfahren hergeεtellt werden. Die Pyridylεulfonylcarbamate der Formel (IV) erhält man analog EP-A-44 808 oder EP-A-23729

Die Pyridylsulfonylisocyanate der Formel (VI) lasεen sich analog EP-A-184385 herstellen und mit den Aminoheterocyclen (V) umsetzen.

Die Salze der Verbindungen der Formel (I) werden vorzugsweiεe in inerten Löεungεmitteln wie z.B. Wasser, Methanol oder Aceton bei Temperaturen von 0 - 100°C hergestellt. Geeignete Basen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Salze εind beispielsweiεe Alkalicarbonate, wie Kaliumcarbonat, Alkali- und Erdalkalihydroxide, Ammoniak oder Ethanolamin. Alε Säuren zur Salzbildung eignen εich beεonderε ' HCl, HBr, H 2 SÜ4 oder HN0

Mit den in den vorεtehenden Verfahrenεvar__ r anten bezeichneten "inerten Löεungsmitteln" εind jeweils Lösungsmittel gemeint, die unter den jeweiligen Reaktionsbedingungen inert εind, edoch nicht unter beliebigen Reaktionsbedingungen inert εein müssen.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) weisen eine ausgezeichnete herbizide Wirksamkeit gegen ein breites

Spektrum wirtschaftlich wichtiger mono- und dikotyler

Schadpflanzen auf. Auch schwer bekämpfbare perennierende

Unkräuter, die auε Rhizomen, Wurzelstöcken oder anderen

DauerOrganen austreiben, werden durch die Wirkstoffe gut erfaßt. Dabei ist es gleichgültig, ob die Substanzen im

Vors at-, Vorauflauf- oder Nachauflaufverfahren ausgebracht werden. Im einzelnen εeien beispielhaft einige Vertreter der mono- und dikotylen Unkrautflora genannt, die durch die erfindungsgemäßen Verbindungen kontrolliert werden können, ohne daß durch die Nennung eine Beschränkung auf bestimmte

Arten erfolgen soll.

Auf der Seite der monokotylen Unkrautarten werden z.B. Avena, Lolium, Alopecurus, Phalaris, Echinochloa, Digitaria, Setaria sowie Cyperuεarten auε der annuellen Gruppe und auf Seiten der perennierenden Spezies Agropyron, Cynodon, I perata sowie Sorghum und auch ausdauernde Cyperusarten gut erfaßt.

Bei dikotylen Unkrautarten erstreckt εich das Wirkungsspektru auf Arten wie z.B.. Galiu , Viola, Veronica, La ium, Stellaria, Amaranthus, Sinapiε, Ipomoea, Matricaria, Abutilon und Sida auf der annuellen Seite εowie Convolvuluε, Cirsium, Rumex und Artemiεia bei den perennierenden Unkräutern.

Unter den spezifischen Kulturbedingungen im Reis vorkommende Unkräuter wie z.B. Sagittaria, Alisma, Eleochariε, Scirpuε und Cyperus werden von den erfindungsgemäßen Wirkεtoffen ebenfallε hervorragend bekämpft.

Werden die erfindungεgemäßen Verbindungen vor dem Keimen auf die Erdoberfläche appliziert, εo wird entweder daε Auflaufen der Unkrautkeimlinge vollεtändig verhindert oder die Unkräuter wachεen biε zum Keimblattεtadium heran, stellen" jedoch dann ihr Wachstum ein und sterben schließlich nach Ablauf von drei biε vier Wochen vollkommen ab.

Bei Applikation der Wirkstoffe auf die grünen Pflanzenteile im Nachauflaufverfahren tritt ebenfalls sehr rasch nach der Behandlung ein drastischer Wachstumsstop ein und die Unkrautpflanzen bleiben in dem zum Applikationεzeitpunkt vorhandenen Wachεtumsstadium εtehen oder εterben nach einer gewissen Zeit ganz ab, εo daß auf dieεe Weiεe eine für die Kulturpflanzen schädliche Unkrautkurrenz sehr früh und nachhaltig beseitigt wird.

Obgleich die er indungεgemäßen Verbindungen eine ausgezeichnete herbizide Aktivität gegenüber mono- und dikotylen Unkräutern aufweisen, werden Kulturpflanzen wirtschaftlich bedeutender Kulturen wie z.B. Weizen, Gerste, Roggen, Reis, Mais, Zuckerrübe, Baumwolle und Soja nur unwesentlich oder gar nicht geεchädigt. Die vorliegenden Verbindungen eignen sich auε diesen Gründen sehr gut zur selektiven Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs in landwirtschaftlichen Nutzpflanzungen.

Darüberhinaus weisen die erfindungsgemäßen Substanzen hervorragende wachstumsregulatorische Eigenschaften bei Kulturpflanzen auf. Sie greifen regulierend in den pflanzeneigenen Stoffwechsel ein und können damit zur gezielten Beeinflussung von Pflanzeninhaltstoffen und zur Ernteerleichterung wie z.B. durch Auslösen von Desikkation und Wuchstauchung eingesetzt werden. Desweiteren eignen sie εich auch zur generellen Steuerung und Hemmung von unerwünschtem vegetativen Wachstum, ohne dabei die Pflanzen abzutöten. Eine Hemmung des vegetativen Wachstums spielt bei vielen mono- und dikotylen Kulturen eine große Rolle, da daε Lagern hierdurch verringert oder völlig verhindert werden kann.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in Form von Spritzpulvern, e ulgierbaren Konzentraten, versprühbaren Lösungen, Stäubemitteln oder Granulaten in den üblichen

Zubereitungen angewendet werden. Gegenstand der Erfindung εind deεhalb auch herbizide und pflanzenwachεtumsregulierende Mittel, die Verbindungen der Formel (I) oder deren Salze enthalten.

Die Verbindungen der Formel (I) können auf verschiedene Art formuliert werden, je nachdem welche biologiεchen und/oder chemisch-physikalischen Parameter vorgegeben εind. Alε Formulierungsmöglichkeiten kommen beispielεweiεe in Frage: Spritzpulver (WP), waεεerlöεliche Pulver (SP), waεεerlösliche Konzentrate, emulgierbare Konzentrate (EC), Emulsionen (EW) , wie Öl-in-Waεεer- und Wasεer-in-Öl-Emulεionen, verεprühbare Lδεungen, Suspensionεkonzentrate (SC), Diεperεionen auf Öl- oder Waεεerbaεiε, ölmiεchbare Lösungen, Kapselεuεpenεionen (CS), Stäubemittel (DP), Beizmittel, Granulate für die Streu- und Bodenapplikation, Granulate (GR) in Form von Mikro- , Sprüh-, Aufzugε- und

Adsorptionsgranulaten, waεεerdiεpergierbare Granulate (WG) , wasserlöεliche Granulate (SG), ULV-Formulierungen, Mikrokapεeln und Wachεe.

Dieεe einzelnen Formulierungstypen εind im Prinzip bekannt und werden beiεpielεweiεe beεchrieben in: Winnacker-Küchler, "Che iεche Technologie", Band 7, C. Hauser Verlag München, 4. Aufl. 1986; Wade van Valkenburg, "Peεticide Formulations", Marcel Dekker N.Y., 1973 ; K. Martenε, "Spray Drying Handbook, 3rd Ed. 1979, G. Goodwin Ltd. London.

Die notwendigen Formulierungεhilfsmittel wie Inertmaterialien, Tenside, Lösungsmittel und weitere Zuεatzεtoffe εind ebenfallε bekannt und werden beispielsweise beschrieben in: Watkins, "Handbook of Insecticide Dust Diluentε and Carrierε" 2nd Ed., Darland Books, Caldwell N.J.; H.v. Olphen, "Introduction to Clay Colloid Chemiεtry"; 2nd Ed., J. Wiley & Sonε, N.Y.; C. Marεden, "Solventε Guide", 2nd Ed., Interεcience, N.Y. 1963; McCutcheon'ε "Detergentε and

Emulsifiers Annual", MC Publ. Corp., Ridgewood N.J.; Siεley and Wood, "Encyclopedia of Surface Active Agentε", Chem. Publ. Co. Inc., N.Y. 1964; Schönfeldt, "Grenz lächenaktive Äthylenoxidaddukte", Wiεε. Verlagεgeεell. , Stuttgart 1976; Winnacker-Küchler, "Chemiεche Technologie", Band 7, C. Hauεer Verlag München, 4. Aufl. 1986.

Auf der Basis dieser Formulierungen lassen sich auch Kombinationen mit anderen peεtizid wirkεamen Stoffen, Düngemitteln und/oder Wachεtumsregulatoren herstellen, z.B. in Form einer Fertigformulierung oder alε Tankmix.

Spritzpulver εind in Waεεer gleichmäßig diεpergierbare Präparate, die neben dem Wirkεtoff außer einem Verdünnungs¬ oder Inertεtoff noch Netzmittel, z.B. polyoxyethylierte Alkylphenole, polyoxethylierte Fettalkohole und Fettamine, Fettalkoholpolyglykoletherεulfate, Alkanεulfonate oder Alkylbenzolεulfonate und Diεpergiermittel, z.B. ligninsulfonεaures Natrium, 2,2'-dinaphthylmethan-6,6'- diεulfonsaures Natrium, dibutylnaphthalin-εulfonεaureε Natrium oder auch oleylmethyltaurinεaureε Natrium enthalten.

Emulgierbare Konzentrate werden durch Auflöεen deε Wirkεtoffeε in einem organiεchen Lösungsmittel z.B. Butanol, Cyclohexanon, Dimethylformamid, Xylol oder auch höhersiedenden Aromaten oder Kohlenwasserstoffen unter Zusatz von einem oder mehreren Emulgatoren hergestellt. Als Emulgatoren können beiεpielεweiεe verwendet werden: Alkylarylεulfonεaure Calzium-Salze wie Ca-dodecylbenzolεulfonat oder nichtionische Emulgatoren wie Fettεäurepolyglykolfeεter, Alkylarylpolyglykolether, Fettalkoholpolyglykolether, Propylenoxid-Ethylenoxid- Kondenεationεprodukte, Alkylpolyether, Sorbitanfettεäureeεter, Polyoxyethylenεorbitan- fettsäureester oder Polyoxethylensorbiteεter.

Stäubemittel erhält man durch Vermählen deε Wirkεtoffeε mit fein verteilten festen Stoffen, z.B. Talkum, natürlichen Tone wie Kaolin, Bentonit und Pyrophyllit, oder Diatomeenerde.

Granulate können entweder durch Verdüsen deε Wirkεtoffes auf adsorptionεfähiges, granuliertes Inertmaterial hergeεtellt werden oder durch Aufbringen von Wirkstoffkonzentraten mittels Klebemitteln, z.B. Polyvinylalkohol, polyacrylεaurem Natrium oder auch Mineralölen, auf die Oberfläche von Trägerεtoffen wie Sand, Kaolinite oder von granuliertem Inertmaterial. Auch können geeignete Wirkstoffe in der für die Herstellung von Düngemittelgranulaten üblichen Weise - gewünschtenfallε in Mischung .mit Düngemitteln - granuliert werden.

Die agrochemischen Zubereitungen enthalten in der Regel 0,1 bis 99 Gewichtsprozent, insbesondere 0,1 bis 95 Gew.-%, Wirkstoff der Formel (I) .

In Spritzpulvern beträgt die Wirkstoffkonzenträtion z.B. etwa 10 biε 90 Gew.-%, der Reεt zu 100 Gew.-% besteht auε üblichen Formulierungsbestandteilen. Bei emulgierbaren Konzentraten kann die Wirkstoffkonzentration etwa 1 biε 85 Gew.-%, meistens 5 bis 80 Gew.-% betragen. Staubförmige Formulierungen enthalten etwa 1 biε 25 Gew.-%, meiεtenε 5 biε 20 Gew.-% an Wirkstoff, versprühbare Lösungen etwa 0,2 biε 20 Gew.-%, meistenε 2 biε 20 Gew.-% Wirkεtoff. Bei Granulaten hängt der Wirkstoffgehalt zum Teil davon ab, ob die wirksame Verbindung flüsεig oder fest vorliegt. In der Regel liegt der Gehalt bei den in Wasser dispergierbaren Granulaten zwischen 10 und 90 Gew.-%.

Daneben enthalten die genannten Wirkεtofformulierungen gegebenenfallε die jeweilε üblichen Haft-, Netz-, Dispergier-, Emulgier-, Penetrationε-, Lδεungεmittel, Füll- oder Trägerεtoffe.

Zur Anwendung werden die in handelsüblicher Form vorliegenden Formulierungen gegebenenfalls in üblicher Weise verdünnt, z.B. bei Spritzpulvern, emulgierbaren Konzentraten, Dispersionen und waεεerdiεpergierbaren-Granulaten mittelε Wasser. Staubförmige Zubereitungen, Granulate zur Boden¬ bzw. Streuapplikation sowie verεprühbare Lösungen werden vor der Anwendung üblicherweise nicht mehr mit weiteren inerten Stoffen verdünnt.

Mit den äußeren Bedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit, der Art deε verwendeten Herbizids, u.a. variiert die erforderliche Aufwandmenge der Verbindungen der Formel (I). Sie kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, z.B. zwischen 0,001 und 10,0 kg/ha oder mehr Aktivsubεtanz, vorzugsweiεe liegt εie jedoch zwiεchen 0,005 und 5 kg/ha.

Auch Miεchungen oder Miεchformulierungen mit anderen Wirkstoffen, wie z.B. Insektiziden, Akariziden, Herbiziden, Safenern, Düngemitteln, Wachstumsregulatoren oder Fungiziden sind gegebenenfalls möglich.

A. Chemische Beispiele

Beispiel 1

2-Benzylthio-3-iodpyridin

Eine Löεung von 34,0 g (0,15 mol) 2-Fluor-3-iodpyridin und 18,6 g (0,15 mol) Benzylmercaptan in 250 ml Acetonitril wird mit 22,8 g (0,165 mol) Kaliu carbonat 8 h unter Rückfluß erhitzt. Man kühlt ab, entfernt das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer, nimmt den Rückstand in Dichlor ethan auf und wäscht die organische Phase mit Wasser. Nach Trocknen mit Natriumsulfat, Eindampfen und Vakuumdestillation deε öligen Rückεtandε erhält man 37,3 g (76 % d.Th.) 2-Benzylthio- 3-iodpyridin vom Siedepunkt 150-153 β C bei 0,1 mbar.

e sp e J r

3-Iod-2-pyridinεulfonamid

Zu einem Gemiεch von 25,0 g (76,5 mmol) 2-Benzylthio-3- iodpyridin, 125 ml Dichlor ethan, 60 ml Wasser und 38 ml konzentrierter Salzsäure tropft man bei 0°C 510 ml (0,34 mol) einer 5 %igen Natriumhypochloritlöεung. Man rührt 30 min bei 0°C nach, extrahiert 3x mit je 100 ml Dichlormethan und trocknet die organische Phase mit Natriumsulfat. Die εo erhaltene Lösung wird auf -20°C abgekühlt. Man leitet bei dieεer Temperatur 6,8 g (0,4 mol) Ammoniak innerhalb 20 min ein, rührt 2 h bei -20°C nach und läßt auf Raumtemperatur kommen. Daε Reaktionεgemisch wird mit Wasser gewaschen, die organische Phase getrocknet und eingedampft. Verreiben deε Rückstands mit Diisopropylether ergibt 15,5 g (71 % d.Th.) 3-Iod-2-pyridinεulfonamid vom Schmp. 247-250°C (Zerε.)

Beiεpiel 3

3-(4,6-Dimethoxypyrimidin-2-yl)-l-(3-iod-2-pyridylsulfony l)- harnstoff

Zu einer Suspenεion von 2,1 g (7,4 mmol) 3-Iod-2- pyridinsulfonamid und 2,2 g (8,1 mmol) N-(4,6-Dimethoxy- pyrimidin-2-yl)-phenylcarbamat in 30 ml Acetonitril gibt man 1,2 g (0,081 mol) l,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en (DBU) Die resultierende Lösung rührt man 45 min bei Raumtemperatur nach und gibt anschließend 20 ml Wasser zu. Man säuert mit Salzεäure auf pH 4 an und saugt daε auεgefallene Produkt ab. Man erhält 3,2 g (93 % d.Th.) 3-(4,6-Dimethoxypyrimidin-2- yl)-l-(3-iod-2-pyridylsulfonyl)-harnstoff vom Schmp. 161 - 162°C (Zers.).

Beispiel 4

3-Dimethylsulfamoyloxy-2-pyridinsulfonamid

Zu einem Gemiεch von 5,7 g (17,6 mmol) 2-Benzylthio-3- dimethylεulfamoyloxypyridin, 30 ml Dichlormethan, 15 ml

Wasser und 8,5 ml konzentrierter Salzεäure tropft man bei 0°C 107 ml (72 mmol) einer 5 %igen Natriumhypochloritlδsung. Man rührt 30 min bei 0 β C nach, extrahiert 3x mit je 20 ml Dichlormethan und trocknet die organische Phase mit Natriumsulfat. Die εo erhaltene Lösung wird auf -70°C abgekühlt. Man leitet bei dieser Temperatur Ammoniak ein biε daε Reaktionsgemisch deutlich alkalisch reagiert. Nach 3-εtündigem Rühren bei -70°C läßt man auf Raumtemperatur kommen und wäscht mit Wasser. Die organische Phase wird getrocknet und eingedampft. Man erhält 3,0 g (61 % d.Th.) 3-Dimethylεulfamoyloxy-2-pyridinsulfonamid; NMR (CDC1 3 ): δ (pp ) * 3,06 (s, 6H, N(CH 3 ) 2 ), 5,80 (s, 2H,

NH 2 ), 7,48 (dd, 1H), 7,98 (dd, 1H),

8,38 (dd, 1H).

Beispiel 5

3-(4,6-Dimethoxypyrimidin-2-yl)-l-(3-dimethylsulfamoyloxy -2- pyridylsulfonyl)-harnsto

Zu einer Suspenεion von 3,0g(10,6 mmol) 3-Dimethyl- εulfamoyloxy-2-pyridinεulfonamid und 3,4 g (12,7 mmol) N- (4,6-Dimethoxypyrimidin-2-yl)-phenylcarbamat in 40 ml Acetonitril gibt man 1,9 g (12,7 mmol) 1,8-Diazabicyclo- [5.4.0]undec-7-en (DBU). Die resultierende Lösung rührt man 1 h bei Raumtemperatur nach und gibt anschließend 30 ml Waεεer zu. Man säuert mit Salzsäure auf pH 4 an und saugt daε ausgefallene Produkt ab. Nach Verreiben mit Diethylether erhält man 2,1 g (42 % d.Th.) 3-(4,6-Dimethoxypyrimidin-2-yl). 1- (3-dimethylεulfamoyloxy-2-pyridylsulfonyl)-harnstoff vom Schmp. 155-157 β C.

Beispiel 6

3- (4,6-Dimethoxy-l,3,5-triazin-2-yl)-l-(3-iod-2- pyridylεulfonyl)-harnstoff

Zu 4,3 g (15 mmol) 3-Iod-2-pyridinsulfonamid in 150 ml

Dichlormethan tropft man bei Raumtemperatur 9,0 ml (18 mmol)

einer 2M Lösung von Trimethylaluminium in Toluol. Nach Beendigung der Gasentwicklung wird 3,85g(18 mmol) Methyl-4,6- dimethoxy-l,3,5-triazin-2-ylcarbamat in 20 ml Dichlormethan zugetropft und die resultierende Lösung 24 Stunden zum Rückfluß erhitzt. Man kühlt ab und gießt in 150 ml eiskalte IN Salzsäure. Die organische Phase wird abgetrennt und die Wasserphaεe 2x mit Dichlormethan extrahiert. Man trocknet die organische Phase und dampft ein. Nach Verreiben des Rohproduktes mit Diethylether erhält man 3,1 g (44 % d.Th.) 3-(4,6-Dimethoxy-l,3,5-triazin-2-yl)-l-(3-iod-2- pyridylεulfonyl)-harnstoff vom Sehmp. 155 β C (Zers.)

Die Verbindungen der nachfolgenden Tabellen 1 bis 4 werden analog zu den Verfahren der Beispiele 1-6 erhalten.

Tabelle 1

Verb.Nr. Ri R2 R3 FpC°C]

1

2

3

4

5

6

7

8

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. Nr. Rl R2 R3 Fp.[«Cj

24

25

26 27

28 29

30

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

41

42

43

44

45

46

47

48

49

50

51

52

53

54

55

56

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. Nr. R 1 R2 R3 Fp.[»Cj

57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68

69

70

71

72

73

74

75

76

77

78

79

80

81

82

83

84

85

86

87

88

89

Fortsetzung Tabelle 1

Verb.Nr. l R3 R3 X Fp.[*C]

90

91

92

93

94

95

96

97

98

99

100

101

102

103

104

105

106

107

108

109

110

111

112

113

114

115

116

117

118

119

120

121

122

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. Nr. i R2 R3 X Fp[*C]

Fortsetzung Tabelle 1

Verb . Nr . Rl R2 R3 Fp.[«C]

157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187

Fortsetzung Tabelle 1

Verb . Nr . * R2 R 3 Fp [«C}

188 E OCE, Cl CH 189 B CE, CH, CH 190 B OCE, OCH, N 191 E OCH, CE, N 192 E OC 2 H s NBCH, N

193 CH, OCH, CH, N

194 5-C1 E OCH, OCH, CH

195 B OCH, CH, CH

196 E OCH, Cl CH

197 H CH, CH, CH

198 H OCH, OCH, N

199 E OCH, CH, N

200 E OC 2 E s NHCH, N

201 CH, OCE, CH, N

202 6-C1 B OCE, OCH, CH

203 B OCE, CH, CH

204 B OCE, Cl CH

205 E CH, CH, CH

206 B OCH, OCH, N

207 E OCH, CH, N

208 E OC 2 B 5 NECE, N

209 CE, OCE, CB, N

210 4-F B OCE, OCE, CE

211 B OCE, CB, CE

212 B OCE, Cl CB

213 B CE, CB, CE

214 B OCH, OCE, N

215 B OCH, CE, N

216 B OC 2 H 5 NECE, N

217 CE, OCH, CB, N

218 5-F E OCH, OCH, CH

Fortsetzung Tabelle 1

Fp[»C]

Verb. Nr. R 1 R2 R 3 __

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. Nr. Ri R2 R3 Fp[°C}

Fortsetzung Tabelle 1

Fpt β C] Verb. Nr. R* R2 B 3

Fortsetzung Tabelle 1

Verb.Nr. R 1 R2 3 Fp[«C}

310 311

313

314

315

316

317

318

319

320

321

322

323

324

325

326 -OSO.

327

328

329

330

331

332

333

334

335

336

337

338

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. Nr. Ri 2 R 3 p »Cj

339 6-F B OCB., OCB, CB

Fortsetzung Tabelle 1

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. Nr. Ri R2 R 3 X Fp[«C]

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. Nr. R* R2 3 X Fp[ β c3

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. r. R* B 3 B 3 X Fp[tC]

465 4-CH3

466

467

468

469

470

471

472

473 5-CH3

474

475

476

477

478

479

480

481 6-CH3 185

482

483

484

485

486

487

488

489 4-Cl

490

491

492

493

494

495

496

Fortsetzung Tabelle 1

Fpt β C]

Verb. r. R 1 B 3 E 3

Fortsetzung Tabelle 1_

Verb.Nr. Rl B 3 R 3 Fp.[ « C]

529

530

531

532

533

534

535

536

537

538

539

540

541

542

543

544

545

546

547

548

549

550

551

552

553

554

555

556

557

558

559

Fortsetzung Tabelle 1

Fp [«>c3

Verb. Nr. R 1 R 3 R 3

Fortsetzung Tabelle 1

Fp.[»C}

Verb. r. Rl B 3 B 3

Fortsetzung Tabelle 1

Fp[*C]

Verb. r. R 1 R 3 B 3

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. Nr. l R 3 R 3 X " Y 2 Fp.[ β C]

Fortsetzung Tabelle 1

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. r.

Fortsetzung Tabelle 1

Fp.[ β C]

Verb. r. R* R 2 * 3

Fortsetzung Tabelle 1

Verb. r. Ri R 3 R 3 Fp.C β C]

Fortsetzung Tabelle 1

FpC β C]

Verb. r. R 1 B 3 R 3

00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 00 oo oo oo oo oo oo oo oo oo oo o oι αι uι tn » * * - «- - *> *i 4» 4» Cd ω Cd Cd Cd Cd Cd Cd C cd i_ .-* o to oo -j σ- u. 4- co r »- » o to oo ~4 cn n - cd t t-

I z

i t

01 Ol •4 0ι→ a a

8 B8B8B8B8B8B8B t8o 8 B8 B C8d 8 B

Cd Cd Cd Cd Cd Cd Cd B Cd Cd Cd C ad CBd Cad Cad Cad Cad Cad Cad Cad tBo C

Ol l

88 O O Q Q O O O Q O Z

B O O O O O O O B

B B Bθ Bö B8 B BO OB CBd BO cBo I- Cd B B B B B B B B O Cd

Cd Cd Cd Cd Cd Cd Cd B Cd Cd Cd Cd Cd Cd Cd Cd Cd B

Cd Cd o o o o o g o z z z o o O O O O O O O O O Z

B B B B B B B B B B B B B B B B B B

Fortsetzung Tabelle 1

854 -N(CH3)S02FΛ H B OCH3 OCH3 CH 176-177

CH3 CH

855 E B OCH3

856 H B OCH3 Cl CH

857 E E CH3 CH3 CH

858 E E OCH3 OCH3 N

OCH3 CH3 N

859 E E

OC2H5 NHCH3 N

860 H E

OCH3 OCH3 CH

861 H CH3

OCH3 OCH3 CH

862 4-CH3 H

OCH3 OCH3 CH

863 4-Cl H

193-194 (

OCH3 OCH3 CH

864 6-CH3 B

865 6-OCH3 OCH3 OCH3 CH

866 6-Cl B OCH3 OCH3 CH

867 6-F E OCH3 OCH3 CH

OCH3 CH 868 -N(CH3)S02Ph E E OCH3

OCH3 CH3 CH

869 E E

OCH3 Cl CH

870 E E

CH3 CH3 CH

871 B B

OCH3 OCH3 N

872 E B

OCE3 CH3 N

873 B E

OC2H5 NHCB3 N

874 B B

OCH3 OCB3 CH

875 B CH3 B OCE3 OCE3 CH

876 4-CH3

OCB3 OCE3 CH

877 4-Cl B

OCE3 OCE3 CH

878 6-CE3 B

OCH3 CH3 CH

879 6-OCH3 E

OCB3 OCB3 CH

880 6-Cl B

OCE3 OCE3 CH

881 6-F B

Fortsetzung Tabelle 1

882 -N(CH3)S02NMe 883

884

885

886

887

888

889

890

891

892

893

894

895

Tabelle 2

Fp£c]

Verb.Nr. R i B 3 R 3

896 OCH3 OCH3 CH

897 OCH3 CH3 CH

898 OCH3 Cl CH

899 CH3 CH3 CH

900 OCH3 OCH3 N

901 OCH3 CH3 N

N

902 OC2E5 NHCH3

CH

903 OCH3 OCH3

904 OCH3 OCH3 CH

905 OCH3 OCH3 CH

OCH3 CH

906 OCH3

907 OCH3 OCE3 CH

908 OCH3 OCH3 CH

909 OCH3 OCH3 CH

910 OCB3 OCH3 CH CH3 OCH3 CH

911

OCE3 OCH3 CH

912 OCH3 OCE3 CH

913

914 6-CH3 H OCB3 OCE3 CH

OCE3 CH

915 4-Cl E OCH3

CH

916 6-Cl H OCB3 OCH3

917 4-F H OCH3 OCH3 CH

Fortsetzung Tabelle 2

Tabelle 3

OCH,

Fortsetzung Tabelle 3

Verb.Nr.

Fortsetzung Tabelle 3

Fortsetzung Tabelle 3

Tabelle 4

Verb.Nr, F P [°C]

968 H 247-250 (Zers.

969 4-CH3

970 5-CH3

971 6-CH3

972 4-OCH3

973 5-OCH3

974 6-OCH3

975 4-Cl

976 5-C1

977 6-Cl

978 4-F

979 5-F

980 6-F

981 6-C2H5

982 6-C4B9

983 6-OC2H5

984 6-OCH2CF3

985 6-SCH3

986 6-S02CH3

987 6-N02

988 6-C02CH3

989 6-Br

990 6-CF3

991 6-OCF3

992 6-OCF2H

Fortsetzung Tabelle 4

F P [°C]

H Oel

4-CH3

5-CH3

6-CH3

4 -OCH 3

5-OCH3

6-OCH3

4-Cl

5-C1

6-Cl

4-F

5-F

6-F

6-C2B5

6-C4H9

6-OC2H5

6-OCH2CF3

6-SCH3

6-S02CH3

6-N02

6-CO2CH3

6-Br

6-CF3

6-OCF3

6-OCF2H

H

Fortsetzung Tabelle 4

F P [°C]

Oel

176-178

208

175

1 * 24

56

Fortsetzung Tabelle 4

Verb.Nr, Fp[°c]

1042 1043 1044 1045 1046 1047 1048 1049 1050 1051 1052 1053 1054 1055 178-179(Z.) 1056 149-150 1057 201 1058 amorph

1059

Fortsetzung Tabelle 4

F P [°C]

1070 H 220-221 (Z.)

1071 -N(0CH3)802CH3 B

1072 -N(CH3)S02C2B5 B 186-137

1073 -N(CH3)S02CF3

1074 -N(CH3)S02Fh H 2 00-203

10 75 -N(CH3)S02N(Me ) 2 B

B. FORMULIERUNGSBEISPIELE

a) Ein Stäubemittel wird erhalten, indem man 10 Gew.-Teile einer Verbindung der Formel (I) und 90 Gew.-Teile Talkum oder Inertεtoff mischt und in einer Schlagmühle zerkleinert.

b) Ein in Wasser leicht dispergierbares, benetzbares Fulver wird erhalten, indem man 25 Gevichtsteile einer Verbindung der Formel (I), 64 Gewichtsteile kaolinhaltigen Quarz alsInert,toff, 10 Gewichtsteile ligninsulfonβaures Kalium und 1 Gew.-Teil oleoylroethyltaurinβaures Natrium als Netz- und Dispergiermittel mischt und in einer Stiftroühle mahlt.

c) Ein in Wasser leicht dispergierbares Dispersionskonzentrat wird erhalten, indem man 20 Gewichtsteile einer Verbindung der Formel (I) mit 6 Gew.-Teilen Alkylphenolpolyglykolether («Triton X 207), 3 Gew.-Teilen Isotridecanolpolyglykolether (8 EO) und 71 Gew.-Teilen paraffinischem Mineralöl (Siedebereich z.B. ca. 255 bis über 277 C C) mischt und in einer Reibkugelmühle auf eine Feinheit von unter 5 Mikron vermahlt.

d) Ein e ulgierbares Konzentrat wird erhalten aus 15 Gew.- Teilen einer Verbindung der Formel (I), 75 Gew.-Teilen Cyclohexan als Lösungsmittel und 10 Gew.-Teilen oxethyliertes Nonylphenol als Emulgator.

e) Ein in Wasser dispergierbares Granulat wird erhalten, indem man

75 Gewichtsteile einer Verbindung der Formel (I), 10 n ligninsulfonsaures Calcium,

5 " Natriumlaurylsulfat,

3 " Polyvinylalkohol und

7 " Kaolin

mischt , auf einer Stiftmühle mahlt und daε Pulver in einem Wirbelbett durch Aufsprühen von Wasser als Granulierflüssigkeit granuliert .

f ) Ein in Wasser dispergierbares Granulat wird auch erhalten, indem man

25 Gewichtεteile einer Verbindung der Formel ( I ) , 5 " 2 ,2 l -dinaphthylmethan-6, 6 ' -disulfonsaures

Natrium, oleolymethyltaurinsaures Natrium, Polyvinylalkohol, Calciumcarbonat und Wasser

auf einer Kolloidmühle homogenisiert und vorzerkleinert, anschließend auf einer Perlmühle mahlt und die εo erhaltene Suspension in einem Sprühturm mittels einer Einstoffdüse zerstäubt und trocknet.

g) Ein Extruder-Granulat erhält man, indem man 20 Gewichtsteile Wirkεtoff, 3 Gewichtsteile ligininεulfonsaureε Natrium,

1 Gewichtεteil Carboxymethylcelluloεe und 76 Gewichtεteile Kaolin vermiεcht, vermahlt und mit Wasser anfeuchtet. Dieses Gemiεch wird extrudiert und anschließend in Luftεtrom getrocknet.

C. Biologische Beispiele

1. Unkrautwirkung im Vorauflauf

Samen bzw. Rhizomstücke von mono- und dikotylen Unkrautpflanzen wurden in Plastiktöpfen in sandiger Lehmerde ausgelegt und mit Erde abgedeckt. Die in Form von benetzbaren Pulvern oder Emulsionskonzentraten formulierten erfindungsgemäßen Verbindungen wurden dann als wäßrige Suspensionen bzw. Emulsionen mit einer Wasseraufwandmenge von umgerechnet 600 biε 800 1/ha in unterεchiedlichen Dosierungen auf die Oberfläche der Abdeckerde appliziert.

Nach der Behandlung wurden die Töpfe im Gewächshaus aufgestellt und unter guten Wachstumsbedingungen für die Unkräuter gehalten. Die optische Bonitur der Pflanzen- bzw. der Auflaufschaden erfolgte nach dem Auflaufen der Versuchspflanzen nach einer Versuchszeit von 3 bis 4 Wochen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen. Wie die Boniturwerte zeigen, weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen eine gute herbizide Vorauflaufwirksamkeit gegen ein breites Spektrum von Ungräsern und Unkräutern auf (vgl. Tabelle 5).

Tabelle 5: VorauflaufWirkung der erfindungsgmäßen Verbindungen

Bsp.-Nr. Dosis Herbizide Wirkung

(kg a.i./ha) LOMU ECCR AVSA ST E CHSE SIAL

1 0,3 5 5 5 5 5 5 136 0,3 5 5 4 5 5 5

4 0,3 5 5 5 5 5 5 411 0,3 5 5 5 5 5 5 354 0,3 5 5 5 5 5 5 439 0,3 5 5 5 5 5 5 312 0,3 4 4 2 4 4 5 326 0,3 2 2 2 3 3 4

7 0,3 5 5 5 5 5 5 299 0,3 5 5 4 5 5 5 443 0,3 5 5 5 5 5 5 301 0,3 2 2 2 2 2 3 298 0,3 5 5 4 5 5 5 313 0,3 3 3 2 4 3 5 446 0,3 5 3 5 4 3 5 445 0,3 5 4 5 5 2 4 756 0,3 5 5 5 5 5 5 442 0,3 5 5 5 5 5 5 455 0,3 3 2 2 3 3 5

Fortsetzung Tabelle 5 *

Bsp.-Nr. Dosis Herbizide Wirkung

(kg a.i./ha) LOMU ECCR AVSA STME CHSE SIAL

770 0,3 5 5 5 5 5 5 854 0,3 5 5 5 5 5 5 8 0,3 5 5 5 5 5 5 5 0,3 5 5 5 5 5 5 142 0,3 5 5 5 5 5 5 340 0,3 5 5 3 5 5 5 573 0,3 5 5 5 5 5 5

Abkürzungen:

Bsp.-Nr. = Herstellungεbeispiel aus den Tabellen 1 biε 4 a.i. = active ingredient (bezogen auf reinen Wirkstoff)

LOMU = Lolium multiflorum

ECCR = Echinochloa crus-galli

AVSA = Avena sativa

STME = Stellaria media

CHSE = Chrysanthemum segetum

STAL = Sinapiε alba

2. Unkrautwirkung im Nachauflauf

Samen bzw. Rhizomεtücke von mono- und dikotylen Unkräutern wurden in Plastiktöpfen in sandigem Lehmboden ausgelegt, mit Erde abgedeckt und im Gewächshaus unter guten Wachstumsbedingungen angezogen. Drei Wochen nach der Aussaat wurden die Versuchspflanzen im DreiblattStadium behandelt.

Die als Spritzpulver bzw. als Emulsionskonzentrate formulierten erfindungsgemäßen Verbindungen wurden in verschiedenen Dosierungen mit einer Wasseraufwandmenge von umgerechnet 600 bis 800 1/ha auf die grünen Pflanzenteile gesprüht und nach ca. 3 biε 4 Wochen Standzeit der Verεuchεpflanzen im Gewächεhauε unter optimalen Wachstumεbedingungen die Wirkung der Präparate optiεch im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen bonitiert.

Die erfindungεgemäßen Mittel weisen auch im Nachauflauf eine gute herbizide Wirksamkeit gegen ein breites Spektrum wirtschaftlich wichtiger Ungräser und Unkräuter auf (vgl. Tabelle 6).

Tabelle 6

Bsp.-Nr. Doεiε Herbizide Wirkung (kg a.i./ha) LOMU ECCR AVSA STME CHSE SIAL

1 136

4 411 354 439

7 299 443 298 445 756 442 770 854

Abkürzungen:

Bεp.-Nr. = Herεtellungεbeispiel auε den Tabellen 1 biε 4 a.i. = active ingredient (bezogen auf reinen Wirkεtoff)

LOMU = Lolium multiflorum

ECCR = Echinochloa cruε-galli

AVSA = Avena sativa

STME = Stellaria media

CHSE = Chryεanthemum εegetum

STAL = Sinapiε alba

3. Kulturpflanzenverträglichkeit

In weiteren Versuchen im Gewächshaus wurden Samen einer größeren Anzahl von Kulturpflanzen und Unkräutern in sandigem Lehmboden ausgelegt und mit Erde abgedeckt.

Ein Teil der Töpfe wurde sofort wie unter 1. beschrieben behandelt, die übrigen im Gewächshaus aufgestellt, bis die Pflanzen zwei biε drei echte Blätter entwickelt hatten und dann mit den erfindungsgemäßen Substanzen in unterschiedliche Dosierungen, wie unter 2. beschrieben besprüht.

Vier bis fünf Wochen nach der Applikation und Standzeit im Gewächεhauε wurde mittelε optischer Bonitur festgestellt, daß die erfindungεgemäßen Verbindungen zweikeimblättrige Kulturen wie z.B. So a, Baumwolle, Raps, Zuckerrüben und Kartoffeln im Vor- und Nachauflaufverfahren selbst bei

hohen Wirkstoffdosierungen ungeschädigt ließen. Einige Substanzen schonten darüber hinaus auch Gramineen-Kulturen wie z.B. Gerste, Weizen, Roggen, Sorghum-Hirsen, Mais oder Reis. Die Verbindungen der Formel (I) weisen somit eine hohe Selektivität bei Anwendung zur Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchε in landwirtschaftlichen Kulturen auf.