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Title:
UTILIZATION OF DIENOGEST IN HIGH DOSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/048604
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of high doses of dienogest for reducing the mammary corpus. Regressions of mastopathic changes if the mammary corpus can also be effected. Dienogest is also remarkably suitable for the prophylaxis of mastopathies. High doses of dienogest prevents the formation of mastopathic changes in the mammary corpus.

Inventors:
OETTEL MICHAEL (DE)
MOORE CLAUDIA (DE)
SCHINDLER ADOLF EDUARD (DE)
CHRISTENSEN BERND (DE)
MUELLER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/000982
Publication Date:
August 24, 2000
Filing Date:
February 08, 2000
Export Citation:
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Assignee:
JENAPHARM GMBH (DE)
OETTEL MICHAEL (DE)
MOORE CLAUDIA (DE)
SCHINDLER ADOLF EDUARD (DE)
CHRISTENSEN BERND (DE)
MUELLER ANDREAS (DE)
International Classes:
A61K31/56; A61K31/565; A61K31/57; A61P5/34; A61P15/00; A61P35/00; C07J7/00; (IPC1-7): A61K31/565; A61P5/34
Foreign References:
DE3238984A11983-05-05
Other References:
OETTEL M ET AL: "A 19-NORPROGESTIN WITHOUT 17ALPHA-ETHINYL GROUP II: DIENOGEST FROM A PHARMACODYNAMIC POINT OF VIEW", DRUGS OF TODAY / MEDICAMENTOS DE ACTUALIDAD,ES,J.R. PROUS SS.A. INTERNATIONAL PUBLISHERS, vol. 31, no. 7, 1 October 1995 (1995-10-01), XP002046623, ISSN: 0025-7656
PASQUALINI JR ET AL: "Progestins: Present and Future", J STEROID BIOCHEM MOLEC BIOL, vol. 59, no. 5/6, 1996, pages 357 - 363, XP000909721
FOSTER RH AND WILDE MI: "Dienogest", DRUGS, vol. 56, November 1998 (1998-11-01), pages 825 - 833, XP000909612
Attorney, Agent or Firm:
Leybach, Holger (Jenapharm GmbH & Co. KG Patentabteilung Otto-Schott-Strasse 15 Jena, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von Dienogest in hoher Dosierung zur Reduktion des Brustdrüsenkörpers.
2. Verwendung von Dienogest in hoher Dosierung zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen zur Reduktion des Brustdrüsenkörpers.
3. Verwendung von Dienogest gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung das mindestens 10fache der Ovulationsdosis ist.
4. Verwendung von Dienogest gemãß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung mindestens 1mal täglich mindestens 10 mg Dienogest beträgt.
5. Verwendung von Dienogest gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung mindestens drei Monate lang andauert.
6. Verwendung von Dienogest gemäß einem der voranstehenden Ansprüche unter oraler, transdermaler, vaginaler, subkutaner, intramuskulärer oder intravenöser Applikation.
7. Pharmazeutische Zusammensetzung zur Reduktion des Brustdrüsenkörpers enthaltend Dienogest in hoher Dosierung zusammen mit pharmazeutisch annehmbaren Hilfs, Trägerund/oder Zusatzstoffen.
Description:
Verwendung von Dienogest in hoher Dosierung Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Dienogest in hoher Dosierung zur Reduktion des Brustdrüsenkörpers.

Durch Mastopathien verursachte Vergrößerungen des Brustdrüsenkörpers treten sehr häufig bei Frauen in der Geschlechtsreife und insbesondere im Alter zwischen 35 und 50 Jahren auf. Je nach Form der Mastopathie, einfache, gering proliferierende oder atypisch proliferierende Mastopathie, gehen derartige Veränderungen, auch mit einer Erhöhung des Risikos an einem Mammakarzinom zu erkranken, einher. Neben diesem erhöhten Krebsrisiko treten auch andere Symptome auf, wie knotige Verhärtungen, Schmerzen, Sekretionen. Charakteristisch ist hierbei die prämenstruelle Verstärkung dieser Symptome.

Eine Therapie der Mastopathien ist meist nicht erforderlich, da die Brust an sich gesund, jedoch nur mitunter erheblich vergröRert ist.

Im Stand der Technik werden Hormonbehandlungen beschrieben bei denen verschiedene Gestagene allein oder in Kombination mit Estrogenen zur Prophylaxe oder zur Therapie des Brustkrebses der Frau verwendet werden.

In der DE 40 19 670 A1 ist ein Arzneimittel zur Behandlung der Wechseljahre der Frau beschrieben. Dieses ist ein Estrogen-Gestagengemisch mit dem Progesteronabkömmling Chlormadinonacetat als Gestagengehalt.

Die DE 197 05 229 A1 offenbart Mittel zur hormonalen Kontrazeption mit drei Hormonkomponenten, welche auch zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Tumoren der Brustdrüsen geeignet sind. Das Mittel umfaßt eine erste Hormonkomponente, welche mindestens ein synthetisches Estrogen umfaßt, eine zweite Hormonkomponente, welche mindestens ein biogenes Estrogen umfaßt und eine dritte Hormonkomponente, welche mindestens ein Gestagen zur kontinuierlichen und kombinierten Verabreichung umfaßt.

WO 9010462 beschreibt eine Kombinationstherapie zur Behandlung von estrogenempfindlichen Erkrankungen. Hierbei wird bei Brust-oder Endometriumkrebs die Behandlung mit einem Antiestrogen und wenigstens einer weiteren Komponente aus der Gruppe von Androgenen, Progestinen, Inhibitoren für die Bildung von Sexualhormonen, Inhibitoren der Prolaktinsekretion, Inhibitoren der Wachstumshormonsekretion und Inhibitoren der ACTH-Sekretion, beschrieben.

In der EP 0 654 267 A1 wird die Verwendung von Dienogest als Carcinostatikum für die Hormontherapie beschrieben.

Es wird hierbei die Behandlung oder Prophylaxe von Gebärmutter-und/oder Brustkrebsen beschrieben.

Die bekannten Hormontherapien zur Behandlung von Brustkrebsen weisen eine Reihe von Nachteilen auf. So ist es beispielsweise nicht möglich, den gesunden Brustkörper zu reduzieren oder auch eine Prophylaxe von Mastopathien durchzuführen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine neue Hormontherapie zur Verfügung zu stellen, welche diese Nachteile überwindet.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung von Dienogest in hoher Dosierung zur Reduktion des Brustdrüsenkörpers gelost.

Die Aufgabe wird ferner durch Verwendung von Dienogest in hoher Dosierung zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen zur Reduktion des Brustdrüsenkörpers gelost.

Erlindungsgemäß bevorzugt ist die Verwendung von Dienogest, wobei die Dosierung das mindestens 10fache der Ovulationsdosis ist.

Besonders bevorzugt ist dabei die Verwendung von Dienogest, wobei die Dosierung mindestens 1mal täglich mindestens 10 mg Dienogest beträgt.

Insbesondere bevorzugt ist die Verwendung von Dienogest, wobei die Dosierung mindestens drei Monate iang andauert.

Erfindungsgemãß ist ferner die Verwendung von Dienogest unter oraler, transdermaler, vaginale, subkutaner, intramuskulärer oder intravenöser Applikation.

Dienogest (17-Hydroxy-3-oxo-19-nor-17a-pregna-4, 9-dien-21-nitril, Dienogestril) ist ein Gestagen und ein synthetisches Derivat des Hydroxyprogesterons. Dienogest wird in vielen Kontrazeptiva als Gestagenkomponente verwendet.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß eine erhöhte Dosis an Dienogest, welche ein Vielfaches über der für die Hemmung der Ovulation erforderlichen liegt, in der Lage ist, den Brustdrüsenkörper zu reduzieren. Es wurde ferner gefunden, daß auch Rückbildungen mastopathischer Veränderungen des Brustkörpers bewirkt werden.

Daneben wurde ferner gefunden, daß Dienogest auch zur Prophylaxe von Mastopathien hervorragend geeignet ist. Dienogest in hohen Dosierungen beugt der Bildung von mastopathischen Veränderungen des Brustkörpers vor.

Überraschenderweise wurde ferner gefunden, daß durch hohe Gaben von Dienogest die Blutfettwerte in vorteilhafter Weise beeinflußt werden. Der HDL-Cholesterolspiegel wird unter der erfindungsgemäßen Verwendung von Dienogest erhöht. Dies führt zu einem positiven Einfluß auf das kardiovaskuläre System, das Risiko für koronare Erkrankungen wird verringert.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind pharmazeutische Zusammensetzungen zur Reduktion des Brustdrüsenkörpers enthaltend Dienogest in hoher Dosierung zusammen mit pharmazeutisch annehmbaren Hilfs-, Träger-und/oder Zusatzstoffen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch Arzneimittel zur oralen, transdermaien, vaginalen, subcutanen, intravenösen oder intramuskulären Applikation, die neben üblichen Träger-und Verdünnungsmitteln Dienogest als Wirkstoff enthalten.

Die Arzneimittel der Erfindung werden mit den üblichen festen oder flüssigen Trägerstoffen oder Verdünnungsmitteln und den üblicherweise verwendeten pharmazeutisch-technischen Hilfsstoffen entsprechend der gewünschten Applikationsart

mit einer geeigneten Dosierung in bekannter Weise hergestellt. Die bevorzugten Zubereitungen bestehen in einer Darreichungsform, die zur oralen Applikation geeignet ist. Solche Darreichungsformen sind beispielsweise Tabletten, Filmtabletten, Dragees, Kapseln, Pillen, Pulver, Lösungen oder Suspensionen oder Depotformen.

Selbstverständlich kommen auch parenterale Zubereitungen wie Injektionslösungen in Betracht. Weiterhin seien als Zubereitungen beispielsweise auch Suppositorien, insbesondere Vaginalsuppositorien genannt.

Entsprechende Tabletten können beispielsweise durch Mischen des Wirkstoffs mit bekannten Hilfsstoffen, beispielsweise inerten Verdünnungsmitteln wie Dextrose, Zucker, Sorbit, Mannit, Polyvinylpyrrolidon, Sprengmitteln wie Maisstärke oder Alginsäure, Bindemitteln wie Stärke oder Gelantine, Gleitmitteln wie Magnesiumstearat oder Talk und/oder Mitteln zur Erzielung eines Depoteffektes wie Carboxylpolymethylen, Carboxylmethylcellulose, Celluloseacetatphthalat oder Polyvinylacetat, erhalten werden.

Die Tabletten können auch aus mehreren Schichten bestehen.

Entsprechend können Dragees durch Überziehen von analog den Tabletten hergestellten Kernen mit üblicherweise in Drageeüberzügen verwendeten Mitteln, beispielsweise Polyvinylpyrrolidon oder Schellack, Gummiarabicum, Talk, Titandioxid oder Zucker, hergestellt werden. Dabei kann auch die Drageehülle aus mehreren Schichten bestehen, wobei die oben bei den Tabletten erwähnten Hilfsstoffe verwendet werden können.

Lösungen oder Suspensionen mit dem erfindungsgemäßen Wirkstoff können zusätzlich geschmacksverbessernde Mittel wie Saccharin, Cyclamat oder Zucker sowie z. B.

Aromastoffe wie Vanillin oder Orangenextrakt enthalten. Sie können außerdem Suspend ierhilfsstoffe wie Natriumcarboxymethylcellu lose oder Konservierungsstoffe wie p-Hydroxybenzoate enthalten. Wirkstoffe enthaltende Kapseln können beispielsweise hergestellt werden, indem man den Wirkstoff mit einem inerten Träger wie Milchzucker oder Sorbit mischt und in Gelatinekapseln einkapselt.

Transdermale Applikationsformen können beispielsweise aus wirkstoffhaltigen Pflastern bestehen. Derartige Systeme sind bekannt.

Geeignete Suppositorien, insbesondere zur vaginalen Applikation lassen sich beispielsweise durch Vermischen mit dafür vorgesehenen Trägermitteln wie Neutralfetten oder Polyãthylenglykol bzw. deren-Derivaten herstellen.

Beispiel In einer klinischen Studie wurde an 21 Patientinnen im Alter von 18 bis 52 Jahren die Reduktion des Brustdrüsenkörpers sonographisch nachgewiesen.

Über einen Zeitraum von 24 Wochen wurden im Abstand von 12 Stunden jeweils 10 mg Dienogest als Tablett oral verabreicht. Die Tagesdosis betrug somit 20 mg Dienogest. Die Untersuchung der Brust erfolgte sonographisch vor der Behandlung sowie nach 12 und 24 Wochen kontinuierlicher Therapie.

Bei alien Frauen verkleinerte sich der Brustdrüsenkörper im Mittel signifikant. Anzeichen mastopathischer Veränderungen wie Duktektasien bildeten sich vollständig zurück.