Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
UTILIZATION OF NATURAL AND/OR SYNTHETIC QUINIC ACID AND/OR PRECURSORS THEREOF AS INSECT REPELLENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/048363
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the utilization of natural and/or synthetic quinic acid (1,3,4,5-tetrahydroxycyclohexane carboxylic acid) and/or precursors thereof as insect repellents.

Inventors:
BENCSITS FRANZ (CH)
Application Number:
PCT/EP1999/001931
Publication Date:
September 30, 1999
Filing Date:
March 22, 1999
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
STRAIGHT AG (CH)
BENCSITS FRANZ (CH)
International Classes:
A01N25/02; A01N25/04; A01N37/36; (IPC1-7): A01N37/36
Other References:
ROSEMARY A. COLE ET AL.: "Deterrent effect of carboxylic acids on cabbage root fly oviposotion", ANN. APL.BIOL, vol. 115, 1989, pages 39 - 44, XP002112117
HILLIARD ET AL.: "Avoidance response in the nematode caenorhabditis elegans", SER. BIOPHYS. BIOCYBERN., vol. 5, 1998, pages 168 - 171, XP002112118
DATABASE WPI Derwent World Patents Index; AN 87-033996, XP002112119, HAKUYO KOSAN KK: "Rat repelllent compsn.- contg. shikimic acid, toxin, amino acid, ethanol, water, acetic acid, ethyl acetate, formalin, pyridine, liq. from star-fish etc."
Attorney, Agent or Firm:
GRÜNECKER, KINKELDEY, STOCKMAIR & SCHWANHÄUSSER (Maximilianstrasse 58 München, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von natürlicher und/oder synthetischer Chinasäure (1,3,4,5 Tetrahydroxycyclohexancarbonsaure) und/oder Vorläufern davon als Schädlingsab wehrmittel.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Chinasäure in mindestens einem geeigneten Träger gelöst ist.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß 0,1 bis 50 Gew.% Chinasäure in 50 bis 99,9 Gew.% Träger gelöst ist.
4. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekenn zeichnet, daß der Träger Wasser ist.
5. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß als weitere Träger Glycerin, Alkohole oder Propandiole enthalten sind.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß 0,1 bis 50 Gew.% Chinasäure, 0,1 bis 99,8 Gew.% Wasser und 0,1 bis 99,8 Gew.% eines weiteren Trägers enthalten sind.
7. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, in Form von Emulsio nen, Dispersionen, Lotionen, Cremen, Gelen oder Lösungen.
8. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, zur Abwehr von flie genden, kriechenden, stechenden, beißenden und saugenden Schädlingen und Lästlingen.
Description:
Verwendung von natürlicher und/oder synthetischer Chinasäure und/oder Vorläufern davon als Schädlingsabwehrmittel Die vorliegende Erfindung betriffl ein Schädlingsabwehrmittel gegen fliegende, krie- chende, stechende, beißende und saugende Insekten und andere verwandte Arten von Gliedertieren (Arthropoden), wie Milben und Zecken (Acarina), sowie Spinnen- tiere (Arachnida). Solche Schädlingsabwehrmittel werden im allgemeinen auch Re- pellentien genannt.

Repellentien sind chemische Substanzen, die auf Mensch und Tier beeinträchtigende oder belästigende Gliedertiere, insbesondere Insekten, abstoßend wirken. Große prakti- sche Bedeutung hat ihre Anwendung in der Human-und Veterinärhygiene, wo sie Mensch und Tier vor Befall mit blutsaugenden, beißenden oder sonst lästigen Arthropo- den schützen. Bei unmittelbar auf Haut, Fell oder Kleidung aufzutragenden Repellentien ist es erforderlich, daß diese hautverträglich, ungiftig, insbesondere nicht resorbierbar, schweiß-und lichtecht und in kosmetischer Hinsicht einwandfrei sind. Außerdem soll der Schutz der behandelten Partien möglichst lange Zeit anhalten und das Wirksamkeits- spektrum der Repellentien möglichst breit sein, d. h. sie sollten gegen möglichst viele Schädlinge und Lästlinge wirken.

Die praktische Anwendung von Repellentien und deren Nutzen wird alleine aus der Tat- sache heraus leicht erklärbar, daß, statistisch gesehen, weltweit bereits alle dreißig Se- kunden ein Mensch an den Folgen eines Mückenstiches stirbt und Anzahl und Ausmaß aller anderen Folgeerscheinungen von Schädlingsattacken an Mensch und Tier zah- lenmäßig unerfassbar bleiben. Es sei daher nur auf die Übertragung gefährlicher Krank- heiten, wie Malaria, Gelbfieber, Denguefieber und Filariasis, als kausaler Faktor für den Nutzen von Repellentien verwiesen.

Allen bisher bekannten Repellentien ist die chemisch-physikalische Eigenschaft bei Raumtemperatur mehr oder weniger schnell zu verdunsten gemeinsam, wobei für In- tensität und Dauer ihrer Schutzwirkung im wesentlichen zwei Faktoren wirksam werden : 1. Je leichter flüchtig eine Substanz ist, desto intensiver ist ihre Schutzwirkung beson- ders kurz nach Auftrag, desto kürzer aber ihre Schutzdauer. Hier sei insbesondere auf die Klasse der etherischen Ole und der diese Oie enthaltenden Naturstoffe ver- wiesen, wie sie in früheren Zeiten als alleinige Repellentien zur Verfügung standen, wie z. B. Extrakte aus Knoblauch, Pennyroyalöl und dem Saft reifer Tomaten bzw. die etherischen Ole Citronella, Bergamotte, Eukalyptus, Lavendel, Nelke, Muskat, Zimt u. v. a. m.

2. Je langsamer die Verdampfung bei Raumtemperatur vonstatten geht, desto langan- dauernder die Schutzwirkung. Dabei ist aber zu beachten, daß Substanzen, welche nicht in ausreichendem Maße verdampfen, keinen dauerhaften Schutzschild, der störend auf den Lockmechanismus der Lästlinge wirkt, bilden. Diese Substanzen sind als Repellentien schlecht bis gar nicht geeignet.

So haben sich aus der äußerst umfangreichen Gruppe der repellent wirkenden, synthe- tischen Substanzen, die im wesentlichen den Stoffklassen der Amide, Alkohole, Ester und Ether zuzuordnen sind, folgende als besonders wirksam gezeigt und sich daher bevorzugt auf dem Markt durchgesetzt : N, N-Diethyl-m-toluamid (DEET), Dimethylphtha- lat (DMP) und Butylacetamido-propionsaure-ethylester (BAP, 3535) und Kombinationen daraus. Andere sind zuwenig wirksam oder aus Gründen massiver toxikologischer Risi- ken nur mehr vereinzelt auf dem Markt zu finden oder bereits völlig verschwunden. Al- lerdings verstärken sich seit einiger Zeit die Diskussionen in medizinischen und beson- ders dermatologischen Fachkreisen über die Verträglichkeit und die toxikologischen Risiken der oben genannten synthetischen Repellentwirkstoffe, da sie auf Grund ihrer Molekularstruktur imstande sind, durch die Haut zu diffundieren, bzw. von dieser resor- biert werden können.

Demgemäß liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein wirksames Schädlingsabwehrmittel auf Basis natürlicher und naturidenter Rohstoffe mit geringstem toxikologischem Risiko zur Verfügung zu stellen, das zudem über einen langen Zeitraum eine hohe Wirksamkeit entfaltet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ver- wendung von natürlicher und/oder synthetischer Chinasäure und/oder Vorläufern davon gelost. Bevorzugt wird die Chinasäure in mindestens einem geeigneten, toxikologisch unbedenklichen, natürlichen und/oder naturidenten und/oder synthetischen Träger ge- lost.

Natürliche und/oder synthetische Chinasäure und/oder Vorläufer davon können zur Ab- wehr von kriechenden, fliegenden, stechenden, saugenden und krankheitsübertragen- den Lästlingen, insbesondere Insekten und verwandte Arten, bei Menschen und Tieren verwendet werden.

Der erfindungsgemäß verwendete Wirkstoff ist Chinasäure (1 R, 3R, 4S, 5R)- (1,3,4,5- Tetrahydroxycyclohexancarbonsäure) mit der Struktur und der Summenformel C7H1206.

Das Molekulargewicht beträgt 192,17.

Bevorzugt wird die Chinasäure in einem geeigneten Träger natürlicher oder syntheti- scher Herkunft, vorzugsweise Wasser, gelöst. Der bevorzugte Wirkstoffgehalt beträgt dabei 0,1 bis 50 Gew.-% Chinasäure im Träger. Insbesonders bevorzugt ist ein Gehalt von 5 bis 30 Gew.-% Chinasäure.

Der erfindungsgemäß eingesetzte Träger kann auch eine Mischung aus verschiedenen Trägern sein. Bevorzugt ist dabei die Verwendung einer Mischung aus Wasser mit Gly- cerin, Alkoholen oder Propandiolen. Insbesondere bevorzugt ist die Verwendung einer Mischung von 0,1 bis 50 Gew.-% Chinasäure in 50 bis 99,1 Gew.-% einer Mischung aus 0,1 bis 99,9 Gew.-% Wasser und 0,1 bis 99,9 Gew.-% des anderen Trägers.

Hergestellt wird die verwendete Chinasäure durch die bekannten Verfahren (Auslaugung und Umkristallisation) aus ihren natürlichen Vorkommen in Chinarinde (Cortex Chinae), verschiedenen Chinona-Arten (Rubiaceae), Kaffeebohnen, Zuckerrü- ben, Wiesenheu, Stachel-und Brombeeren sowie Blattern von Heidel-und Preiselbee- re. Ebenso kann Chinasäure synthetisch hergestellt und verwendet werden. Ebenso können Vorläufer der Chinasäure verwendet werden. Ein bevorzugter Vorläufer ist ihre dehydratisierte Form, die Shikimisäure (3,4,5-Trihydroxy-1-cyclohexancarbonsaure). Im folgenden werden alle diese Substanzen der Einfachheit halber Chinasäure genannt.

In weiteren bevorzugten Ausführungsformen werden 0,1 bis 50 Gew.-% Chinasäure und 50 bis 99,9 Gew.-% Wasser, oder 0,1 bis 50 Gew.-% Chinasäure, gelöst in einer Mi- schung aus Glycerin und Wasser oder aus 1,2-Propylenglykol und Wasser, verwendet.

Auch hier ist die Verwendung von 5 bis 30 Gew.-% Chinasäure besonders bevorzugt.

Die Mischungsverhältnisse der verschiedenen Träger sind wie vorstehend angegeben.

Weiterhin kann Chinasäure in Form einer Emulsion, Dispersion, Lotion, Creme, Gel oder Lösung verwendet werden. Zur Herstellung dieser Verwendungsformen können die allgemein üblichen Präparationsverfahren zum Einsatz kommen. Ebenso können dabei die üblichen Grundstoffe und Additive eingesetzt werden. Diese Grundstoffe und Additi- ve umfassen die üblicherweise verwendeten Lösungsmittel, Lösungsbeschleuniger, Emulgatoren, Lösungsmittier, Netzmittler, Antischaummittel, Salzbildner, Puffer, Gelbild- ner, Verdickungsmittel, Filmbildner, Bindemittel, Gleitmittel, Antiklebmittel, Fließregulie- rungsmittel, Feuchthalte-bzw. Trockenmittel, Füllstoffe sowie Hilfsstoffe, wie Antioxidan- tien, Konservierungsmittel, Geruchskorrigentien und Färbemittel.

Der Begriff Emulsion umfaßt atte dispersen Systeme aus zwei oder mehreren miteinan- der nicht mischbaren Flüssigkeiten, wobei die Emulsionspartner auch als feste Stoffe bei Raumtemperatur vorliegen können. Diese Emulsionen können Makro-oder Mikroemul- sionen sein. Typischerweise werden Wasser-in-01 oder 01-in-Wasser Emulsionen ver- wendet.

Zur Verringerung der Grenzflächenarbeit (aufzuwendende Arbeit zum Emulgieren) wer- den Emulgatoren verwendet. Emulgatoren sind üblicherweise oberflächenaktive Stoffe, typischerweise mit hydrophilen Endgruppen. Typische Beispiele davon umfassen : a) anionische Emulgatoren, d. h. Emulgatoren mit Carboxylat-, Sulfonat-, Sulfat-, Phos- phat-, Polyphosphat-, Lactat-, Citrat-, Tartrat-, Glucose-oder Polyglucose- Endgruppen ; b) kationische Emulgatoren, d. h. Emulgatoren mit Aminsalz-oder quartären Ammoni- um-Endgruppen ; c) amphotere und zwitterionische Emulgatoren, d. h. Emulgatoren mit zwitterionischen Endgruppen oder Betain-Endgruppen ; sowie d) nicht-ionische Emulgatoren, d. h. Emulgatoren mit Alkohol-, Polyether-, Glycerin-, Sorbit-, Pentaerythrit-, Saccharose-, Essigsäure und/oder Milchsäure-Resten als Endgruppe.

Alle Emulgatoren beinhalten zudem lipophile Endgruppen wie Alkyl-oder Alkenylreste, jeweils gradkettig, verzweigt oder cyclisch, sowie Aryl-oder Alkylaryl-Reste.

Weiterhin können hydrophile Seitengruppen wie Hydroxyl-, Ester-, Sulfamid-, Amid-, Amin-, Polyamid-, Polyamin-, Ether-, Polyether-, Glycerin-, Sorbit-, Pentaerythrit oder Saccharose-Gruppen enthalten sein.

Der Begriff Gele umfaßt formbeständige, leicht deformierbare, an Flüssigkeiten reiche Systeme aus mindestens 2 Komponenten. Üblicherweise sind diese zwei Komponenten a) eine Flüssigkeit und b) ein fester, kolloid verteilter Stoff, wie Gelatine, Kieselsäure, Montmorillonit, Bentonit, Polysaccharide, Poylacrylsäure, Pektine etc.

Erfindungsgemäß wird ein völlig unbedenklicher Wirkstoff, der direkt aus natürlichen Grundstoffen hergestellt wird und in ebenso unbedenklichen, kosmetisch und pharma- zeutisch lange bekannten und toxikologisch restlos abgesicherten Lösungsmitteln und Präparationen formulierbar ist, verwendet.

Zudem bietet die erfindungsgemäße Verwendung im Gegensatz zu allen anderen, bis- her bekannten Substanzen einen völlig neuen Wirkmechanismus. Dieser beruht nicht auf einer dauerhaften, über der Haut liegenden Verdunstungswolke, die die von der Haut abgesonderten Ortungsrezeptoren für Lästlinge überdeckt und dadurch naturge- mäß umständeentsprechenden Schwankungen in der Wirkung unterliegen. Die erfin- dungsgemäße Verwendung der Chinasäure blockiert in einer konstanten, dauerhaften Reaktion mit den auf der Haut befindlichen und ebenfalls im Lösungsmittel des Schäd- lingsabwehrmittels loslichen Ausgangsstoffen, die vom Körper permanent gebildet oder abgegeben werden, die Rezeptorenbiidung auf der Haut, dem Fell oder darüberliegen- den Kleidungsstücken unabhängig von Schwankungen der Umgebungsumstände. Die- se Ausgangsstoffe sind beispielsweise Ammoniak, Milch-und Buttersäure, Kohlendioxid und gewisse Aminosäuren (etwa Cystin und Glutamin). Es wird also keine, diese bereits gebildeten Rezeptoren überdeckende Verdunstungsglocke gebildet, die Lästlinge ab- hält, sondern es wird bereits deren Entstehung auf der Haut verhindert und so die damit behandelte Flächen für Schädlinge unattraktiv.

Die erfindungsgemäß verwendete Chinasäure ist auf Grund ihrer chemischen und phy- sikalischen Eigenschaften nicht imstande, in die Haut zu penetrieren. Ebensowenig stellt sie dadurch einen Risikofaktor für die Gesundheit dar.

Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.

1. Beispiele für Formulierunqen für die erfindungsgemäße Verwendung von Chinasäure TS (I) 10,00 Gew.-% Chinasaure 20,00 Gew.-% Wasser 70,00 Gew.-% 1,2,3-Propantriol (Glycerin) TS (II) 5,00 Gew.-% Chinasaure 57,00 Gew.-% Wasser 10,00 Gew.-% Cetylstearyl-Polyglycoside 28,00 Gew.-% Glycerin TS (III) 2,00 Gew.-% Chinasaure 3,00 Gew.-% Glycerin 2,00 Gew.-% Propan-1,2-diol (1,2-Propylenglykol) 3,00 Gew.-% Ethanol (Ethylalkohol) 90,00 Gew.-% Wasser 2. Anwendungsbeispiele Die Schadlingsabwehrmittel (I) und (li) wurden an zwei verschiedenen Personen gete- stet, wobei als Referenz ein Produkt des Marktes diente (KIK AKTIV-30% DEET).

Versuch : Der rechte Unterarm einer Versuchsperson wurde auf einer Flache von ca. 250 cm2 mit der entsprechenden Testsubstanz-TS (1) oder (II) behandelt. Eine Menge von 2 ml der entsprechenden Testsubstanz wurde gleichmäßig verteilt. Die behandelte Unterarmflä- che wurde an beiden Enden mit einem mückendichten Klebeband und einem kurzen Plastikschlauch abgedichtet. Die unbehandelte Hand wurde mit einem dicken Hand- schuh überzogen und diente so gleichzeitig als Kontrolle für die Stechaktivität der Ver- suchstiere. Der linke Unterarm wurde ebenso mit Referenzprodukt (REF) behandelt. Als Versuchstiere wurden etwa 300 bis 400 Gelbfiebermücken (Aedes aegypti), fast aus- schließlich Weibchen, in einem Zuchtkäfig von 40x40x40 cm eingesetzt.

Für den Test wurden die Unterarme und die Hand nacheinander, erst der linke, dann der rechte, stündlich in den Mückenkäfig gehalten und während 10 Minuten die Zahl der Stechmücken notiert, die (a) durch den Handschuh zu stechen versuchten (positive Kontrolle), (b) die behandelte Hache näher als 3 cm anflogen, (c) auf der behandelten Fläche länger als 2 Sekunden sitzen blieben und (d) in die behandelte Fläche einstachen und Blut saugten.

3. Ergebnisse : Testperson (1) Zeitnach Expos.-Absitzende auf Anfliegende Absitzende Anzahl der Applikation Dauer Handschuh (a) Mücken (b) Mücken (c) Stiche (d) TS (I) REF TS (I) REF TS (I) REF TS (I) REF 1 Std. 10 min 100 100 0 0 0 0 0 0 2 Std. 10 min 100 100 0 0 0 0 0 0 3 Std. 10 min 100 100 0 0 0 0 0 0 4 Std. 10 min 100 100 0 2 0 0 0 0 5 Std. 10 min 100 100 0 4 0 1 0 0 6 Std. 10 min 100 100 2 12 0 7 0 0 7 Std. 10 min 100 100 1 10 0 3 0 0 8 Std. 10 min 100 100 1 8 0 3 0 0 Testperson (2) Zeitnach Expos.-Absitzende auf Anfliegende Absitzende Anzahl der Applikation Dauer Handschuh (a) Mücken (b) Mücken (c) Stiche (d) TS (II) REF TS (II) REF TS (II) REF TS (II) REF 1 Std. 10 min 100 100 0 0 0 0 0 0 2 Std. 10 min 100 100 0 0 0 0 0 0 3 Std. 10 min 100 100 0 0 0 0 0 0 4 Std. 10 min 100 100 5 3 1 1 0 0 5 Std. 10 min 100 100 8 8 2 1 0 0 6 Std. 10 min 100 100 14 10 6 7 0 0 7 Std. 10 min 100 100 10 12 4 2 0 0 8 Std. 10 min 100 100 8 10 4 6 0 0 Die absitzenden Mücken auf den Handschuhen wurden geschätzt, da auf Grund der wechseind hohen Anzahlen eine exakte Auszählung nicht möglich ist.

Die Wirksamkeit einer Substanz ergibt sich vor allem aus dem Verhältnis der auf dem Handschuh absitzenden stechlustigen Mücken zu den übrigen Werten.

Die Zahl der einstechenden Mücken ist für die Dauer der Wirkung und damit in den Tro- pen indirekt auch für die Infektionsgefahr der entscheidende Faktor. Die getesteten Substanzen gewährleisten Schutz von über 8 Stunden. Wie aus den Parametern b) und c) ersichtlich ist, gibt es auch bei Anwendung der erfindungsgemäß verwendeten Substanzen eine gewisse Zahl anfliegender und absitzender Mücken ; diese stechen jedoch nicht. Allen getesteten Substanzen kann demnach eine starke Repellentwirkung zugeschrieben werden, wobei TESTPRODUKT (I) die effektivste Wrikung zeigte. Insbe- sondere die äußerst geringe Anzahl anfliegender Mücken und die Tatsache, daß keine einzige Mücke abgesessen ist, zeigt die überlegene Wirkung der erfindungsgemäßen Verwendung der Chinasäure bei einem Wirkstoffgehalt von 10% gegenüber dem marktüblichen Referenzprodukt mit 30% Wirkstoffgehalt. Damit wird der Vorteil der Re- zeptorenbildungsverhinderung direkt auf der Haut gegenüber der Rezeptorenüberdek- kung besonders deutlich aufgezeigt.

Selbst TESTPRODUKT (II) mit nur einem Sechstel des Wirkstoffgehaltes der Referenz erbringt noch eine vergleichbare Wirkung.

Zur Überprüfung dieser Laborergebnisse wurde ein Freilandversuch mit 20 Probanden über 5 Tage hinweg in einer hoch mit Stechmücken und Bremsen belasteten Fiußau durchgeführt.

Die Präparation der Probanden wurde gleich dem Laborversuch vorgenommen. Exposi- tioniert wurden die Probanden der Versuche gegen Stechmücken ausschließlich ab Sonnenuntergang bei Temperaturen von 18 bis 28°C, relativer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 95% und Windgeschwindigkeiten unter 1 m/s., die Probanden in den Bremsentests ausschließlich untertags bei obigen Bedingungen.

Für jeden Versuch wurden Gruppen von fünf Probanden gebildet, wovon 1 Proband als unbehandelte Kontrolle diente, 2 Probanden mit TESTPRODUKT (1) and 2 Probanden mit REFERENZ behandelt wurden. Die unbehandelte Kontrolle diente als Maßeinheit für die Stech-bzw. Beißlust der Mücken oder Bremsen und wurde nur jeweils über 1 Minute exponiert.

Aus allen Versuchen wurden Durchschnittswerte gebildet, wobei die absitzenden Mük- ken auf den Handschuhen geschätzt wurden und absitzende Mücken auf der restlichen Schutzkleidung der Probanden unberücksichtigt blieben.

Testerqebnisse STECHMÜCKEN, vornehmlich Culex pipiens 1. Durchschnitt unbehandelte Kontrolle über 1 min. Exposition Absitzende auf Anfliegende Mücken Absitzende Mücken Anzahl Stiche Handschuh 5 42 42 42 2. Durchschnitt REFERENZ, Exposition 8 Stunden je 10 Minuten, Anzahlen bezogen auf 10 Minuten Absitzende auf Anfliegende Mücken Absitzende Mücken Anzahl Stiche Handschuh 120 17 6 0 3. Durchsqhnitt TESTPRODUKT (1), Exposition wie 2. Absitzende auf Anfliegende Mücken Absitzende Mücken Anzahl Stiche Handschuh 130 4 0 0 Der Vergleich über eine durchschnittliche Testzeit von 10 Minuten zeigt auf, daß eine unbehandelte Person in dieser Zeit theoretisch 420 mal gestochen worden wäre, wäh- rend sowohl REFERENZ als auch TP (I) ohne Stich blieb.

Auffallend im Vergleich von REF und TP (I) ist wieder, daß das TESTPRODUKT eine weitaus niedrigere Belästigungsquote aufwies (Anzahlen anfliegende und absitzende Mücken) und damit das Ergebnis der Laborversuche bestätigen konnte.

Testerqebnisse BREMSEN, vornehmlich Haematopoda pluvialis Hier konnten einzig Anzahlen an Bissen ausgewertet werden, da Bremsen in einem Zu- ge ohne besonderen Suchflug anfliegen, absitzen, beißen, blitzartig einen Blutstropfen saugen und wieder abfliegen.

Durchschnitt Bisse von Bremsen bei 1. unbehandelter Kontrolle über 1 min. Exposition : 2 2. REFERENZ gegen TESTPRODUKT (I), 10 min. Expositionszeit/Stunde, Durchschnitt aller Testzeiten 0 Bremsenbisse bei Zeit nach Applikation REF. TP (I) 1. Stunden 0, 0 0, 0 2. Stunden 0, 0 0, 0 3. Stunden 0, 1 0, 0 4. Stunden 1, 0 0, 0 5. Stunden 2, 0 0, 1 6. Stunden 3, 0 1,0 Auch dieser 12-malig im Kreuztest vorgenommene Versuch zeigt, daß das erfindungs- gemäße Testprodukt im Vergleich zum marktüblichen Referenzprodukt eine mindestens um zwei Stunden längere Wirkungsdauer aufweist.

Zur Prüfung der Wirksamkeit der repellenten Wirkung gegen Zecken, als typischen Ver- treter der Acarinae, die auch den weitaus für Mensch und Tier gefährlichsten Vertreter dieser Gattung darstellen, wurde ein fünf Tage dauernder Freilandtest durchgeführt. Von einem Tierschutzhaus wurden drei Schäferhunde, männlich, annähernd gleicher Größe und gleichen Gewichtes mit drei Hundeführem zur Verfügung gestellt, die jeweils einmal täglich vier Stunden lang die Tiere in bekannt zeckenverseuchtem Gebiet spazieren führten. Täglich gleichbleibend wurde jeweils 1 Hund markiert mit K (Kontrolle), TP (I) und REF. Hund und der dazugehörige Führer wurden mit jeweils ca. 10 ml TESTPRODUKT (I) und REFERENZ vollflächig am ganzen Körper behandelt. Ein unbe- handelter Hund diente jeweils als Kontrolle, dessen Führer, obwohl gegen FSME ge- impft, wurde mit REFERENZ behandelt, um der Gefahr an Übertragung von Borreliose durch eventuelle Zeckenstiche zu begegnen.

Nach jedem täglich vierstündigem Ausgang wurden die Versuchstiere und auch deren Führer genauestens auf Anwesenheit von Zecken untersucht, diese dokumentiert und in beschrifteten Gläsern gesammelt und über 72 Stunden nachbeobachtet.

Ergebnisse : 1. unbehandelte Kontrolle-am Hund wurden insgesamt an den fünf Versuchstagen 86 Zecken, davon 68 der Gattung I. rizinus und 18 R. sanguineus, wobei die einzelnen Stadien (Adulte und Nymphen) nicht unterschieden wurden, aufgefunden. Alle Zecken überlebten die 72 Stunden Nachbeobachtung.

An der Kleidung des Hundeführers wurden insgesamt 24 Zecken aufgefunden, wobei zum Unterschied zum unbehandelten Hund keine Zecke auf der Haut oder eingebohrt zu finden war. Die 24 Zecken überiebten ebenfalls die Nachbeobachtungszeit.

2. REFERENZ-am Hund wurden insgesamt 6 Zecken, an der Kleidung des Hun- deführers 19 Zecken (Adulte und Nymphen von 21.1. ritinus und 4 R. sanguineus), wobei aber keine auf der Haut, oder eingebohrt war, aufgefunden. Alle Zecken überlebten 72 Stunden Nachbeobachtung. Die Repellenzzeit (Wirkungsdauer) des Referenzproduk- tes kann daher mit 4 Stunden angegeben werden, wobei sich aber die insgesamt 6 Zek- ken am Fell des Hundes, bei Nachlassen der Wirkung des Produktes sicher eingebohrt hätten, da sie die Nachbeobachtungszeit überiebten.

3. TESTPRODUKT (I)-am Hund wurde in den insgesamt 5 Tagen Versuchszeit keine einzige Zecke aufgefunden.

An der Kleidung des Hundeführers (bei allen langärmeliges, leichtes Hemd und Leinen- hose in weiß) wurden insgesamt 5 Zecken der Gattung I. rizinus aufgefunden, von denen 3 Zecken die Nachbeobachtung nicht überlebten.

Nach der 72-stündigen Nachbeobachtungszeit wurden die insgesamt 110 Zecken aus der unbehandelte Kontrolle und die Zecken aus Testprodukt (TP I) nach den Vorschrif- ten des Immersionstests des Ektoparasitenscreenings 5 Minuten in das TESTPRODUKT (I) getaucht und waren 24 Stunden später alle tot. Die 25 Zecken, die die Nachbeobachtung nach REFERENZ überlebten, wurden wie oben 5 min. in das Referenzprodukt getaucht und überlebten weitere 72 Stunden und wurden dann durch Tauchen über 1 min. in TP (i) nach weiteren 24 Stunden ais tot klassifiziert.

Dieser Versuch zeigte, daß TESTPRODUKT (1) nicht nur eine mindestens 4-stündige Schutzzeit gegenüber Zecken aufweist, sondern diese bei Kontakt mit dem Produkt zu- dem zuverlässig abgetötet und damit der marktüblichen, anerkannten Referenz in der absoluten Schutzwirkung vor Zeckenstichen überlegen ist.

Zur Absicherung der überraschend aufgetretenen mortalen Wirkung des erfindungsge- mäßen Schädtingsabwehrmitteis wurden nachfolgende Screenings mit verschiedenen Insekten wie folgt durchgeführt : 1. TESTPRODUKT (111) im Vergleich zu einem 2. handelsüblichen Insektenbekämpfungsmittel (REFERENZ), enthaltend als Wirkstoff It. Etikett 0,05% Bio Allethrin und 0,25% Permethrin in wässriger Emulsion.

Als Testbehalter dienten Acrylwannen mit L=50 cm, B=30 cm, T=25 cm, deren Böden mit je 1 ml TB (III) und REF eingestrichen wurden. Sowohl in die Behälter, behandelt mit TB (III), als auch in die Behälter, behandelt mit REF wurden jeweils 10 Testinsekten auf den Boden eingebracht und nach 1 Minute Kontaktzeit in unbehandelte Behälter über- führt und 48 Stunden nachbeobachtet.

Testinsekten : 1. Küchenschaben (Blatelia germanica) II. Ameisen (Lasius niger) Erqebnisse : Sowohl die mit TP (III) als auch die mit REF in Kontakt gebrachten Testinsekten waren nach 48 Stunden sãmtlich tot. Eine weitere Nachbeobachtung über 72 Stunden erbrach- te keinerlei Reanimationen, so daß die erfindungsgemäße Verwendung von Chinasäure eine dem handelsüblichen, anerkannten Referenzprodukt vergleichbare Wirkung auf- weist.