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Title:
VACUOLE-FREE POLYMER GRANULATES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/052967
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the production of vacuole-free polymer granulates. The polymer is cooled at a temperature of $m(F) 50 °C to just above glass transition temperature after it is extruded and before it is cut.

Inventors:
ELSNER THOMAS (DE)
HEUSER JUERGEN (DE)
KORDS CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/002088
Publication Date:
October 21, 1999
Filing Date:
March 26, 1999
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
ELSNER THOMAS (DE)
HEUSER JUERGEN (DE)
KORDS CHRISTIAN (DE)
International Classes:
B29B9/06; B29B9/12; C08J3/12; B29C35/16; (IPC1-7): C08J3/12; B29B9/06; B29B9/12
Domestic Patent References:
WO1996026241A21996-08-29
Foreign References:
EP0178150A21986-04-16
Attorney, Agent or Firm:
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung vakuolenfreier Polymergranulate, bei dem das Polymere nach dem Extrudieren mit einer Kühlrate <50°C/sec auf eine Temperatur abgekühlt wird, die 1 bis 20°C oberhalb der Glastemperatur Tg des Polymeren liegt, und anschließend geschnitten wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem das Polymere während des Schneidens auf eine Temperatur von < 100°C gekuhlt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem das Polymer Polycarbonat ist.
Description:
Vakuolenfreie Polymergranulate Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von vakuolenfreien Polymergranulaten, wobei das Polymere nach dem Extrudieren und vor dem Schneiden mit < 50 °C/sec bis kurz oberhalb der Glastemperatur abgekühlt wird.

Bei der Herstellung von Polymeren ist das Extrudieren des Polymeren in eine be- stimmte, meistens zylinderähnliche Form einer der letzten Verfahrensschritte. Nach dem Extrudieren wird das Produkt dann noch gekühlt, geschnitten und gegebenenfalls noch einmal gekühlt, bevor es als verkaufsfertiges Produkt vorliegt.

Eine der Anforderungen, die an dieses Endprodukt gestellt werden, ist, daß es keine Vakuolen, d. h. kleine Gaseinschlüsse, aufweist, weil sich diese nachteilig bei der Weiterverarbeitung auswirken. Transparente Polymergranulate mit Vakuolen sind fer- ner optisch weniger ansprechend.

WO 96/26241 lehrt ein Verfahren zur Herstellung von Polymergranulaten, bei dem der Polymerstrang nach dem Extrudieren in einem Wasserbad mit einer Temperatur zwischen 44 und 95°C abgekühlt und dann geschnitten wird. Es werden Granulate erhalten, die weniger als 10 Vol.-% Vakuolen enthalten. Dieser Wert ist jedoch noch nicht befriedigend.

Es wurde nun ein Verfahren gefunden, mit dem man vakuolenfreie, d. h. einen Vakuolengehalt < l Vol.-%, bevorzugt sogar < 0, 1 Vol.-% aufweisende Granulate erhalten kann.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung vakuolenfreier Polymergranulate, bei dem das Polymere nach dem Extrudieren mit einer Kühlrate < 50°C/sec, bevorzugt < 20°C/sec, auf eine Temperatur abgekühlt wird, die 1 bis 20°C, bevorzugt 5-10°C oberhalb der Glastemperatur Tg des Polymeren liegt, und anschließend geschnitten wird. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Granulat während des Schneidens auf eine Temperatur von < 100°C,

bevorzugt < 90°C gekühlt. Dies kann beispielsweise durch Besprühen mit Wasser erfolgen, das eine Temperatur von < 30°C aufweist.

Bevorzugt beträgt die Temperaturdifferenz zwischen Polymer und Kühlmedium weniger als 370°C. In einer bevorzugten Ausführungsfbrm wird das Polymere mit Wasser gekühlt, das eine Temperatur von 40 bis 80°C, vorzugsweise 50 bis 60°C, aufweist. Ganz besonders bevorzugt wird das Polymere nach dem Extrudieren durch ein Wasserbad geleitet, das eine Temperatur von 40 bis 80°C, vorzugsweise 50 bis 60°C aufweist. Die Verweilzeit des Polymeren in dem Wasserbad sollte vorzugsweise 3 bis 10 Sekunden betragen. In einer alternativen Ausfuhrungsform wird der Polymerstrang nach dem Extrudieren mit Wasser besprüht, wobei das Wasser eine Temperatur von 40 bis 80°C, vorzugsweise 50 bis 60°C aufweisen sollte.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstellung von vakuolenfreien Polymergranulaten jeglicher Art. Insbesondere eignet es sich jedoch zur Herstellung von Granulaten thermoplastischer Polymere. Thermoplastische Polymere im Sinne der Erfindung sind alle Kunststoffe, die unter dem Einflul3 von Druck und Temperatur fließfähig werden. Beispielhaft sei hier Polystyrol, Polyphenylen, Polyurethan, Polyamid, Polyester, Polyacrylat, Polymethacrylat, SAN und ihre Copolymeren ge- nannt. Ganz besonders eignet sich das Verfahren zur Herstellung von vakuolenfreiem Polycarbonatgranulat.

Polycarbonate im Sinne der vorliegenden Erfindung sind sowohl Homopolycarbonate als auch Copolycarbonate. Die Polycarbonate können in bekannter Weise linear oder verzweigt sein. Bis zu 80 Mol-%, vorzugsweise von 20 Mol-%, bis zu 50 Mol-% der Carbonat-Gruppen in den geeigneten Polycarbonaten können durch aromatische Dicarbonsäureester-Gruppen ersetzt sein. Derartige Polycarbonate, die sowohl Säure- reste der Kohlensäure als auch Säurereste von aromatischen Dicarbonsäuren in die Molekülkette eingebaut enthalten, sind, genau bezeichnet, aromatische Polyester- carbonate. Sie sollen unter dem Oberbegriff der thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate subsumiert werden.

Einzelheiten der Herstellung von Polycarbonaten sind in Hunderten von Patent- schriften seit etwa 40 Jahren niedergelegt. Beispielhaft sei hier nur auf"Schnell Chemistry and Physics of Polycarbonates", Polymer Reviews, Volume 9, Interscience Publishers, New York, London, Sydney 1964, auf D. C. PREVORSEK, B. T.

DEBONA and Y. KESTEN, Corporate Research Center, Allied Chemical Corpora- tion, Morristown, New Jersey 07960,"Synthesis of Poly (estercarbonate) Co- polymers"in Journal of Polymer Science, Polymer Chemistry Edition, Vol. 19,75-90 (1980), auf D. Freitag, U. Grigo, P. R. Müller, N. Nouvertne', BAYER AG, "Polycarbonates"in Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Volume 11, Second Edition, 1988, Seiten 648-718 und schließlich aufDres. U. Grigo, K. Kircher und P. R. Müller"Polycarbonate"in Becker/Braun, Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Polycarbonate, Polyacetale, Polyester, Celluloseester, Carl-Hanser Verlag München, Wien 1992, Seiten 117-299 verwiesen.

Bevorzugte thermoplastische Polycarbonate haben mittlere Molekulargewichte Mv (ermittelt durch Messung der relativen Viskosität bei 25°C in CH2C12 und einer Konzentration von 0,5 g pro 100 inl CH2C12) von 12 000 bis 400 000, vorzugsweise von 18 000 bis 80 000 und insbesondere von 22 000 bis 60 000.

Beispiel Beispiel 1 Polycarbonat wird nach dessen Herstellung in Stränge mit einem zylindrisch- ellipsoiden Querschnitt und einem Durchmesser von ca. 3 mm extrudiert. Die Tempe- ratur des Polycarbonats beträgt nach der Extrusion 350°C. Die Stränge werden in einem Wasserbad mit einer konstanten Wassertemperatur von 60°C gekühlt. Die Verweilzeit der Stränge in dem Wasserbad beträgt 4 Sekunden. Die Stränge verlassen das Wasserbad mit einer Temperatur von 150°C, werden geschnitten/granuliert und während des Schneidevorgangs mit Wasser (T=25°C) besprüht und so auf 95°C abgekühlt.

Bei dem so erhaltenen Polycarbonat wird der Vakuolenanteil durch Auszählen der Granulatkörner mit Vakuolen in einer Probe von 1 kg Granulat bestimmt. Es wurden keine Vakuolen im Granulat gefunden.

Beispiel 2 Polycarbonat wird nach dessen Herstellung in Stränge mit einem zylindrisch- ellipsoiden Querschnitt und einem Durchmesser von ca. 3 mm extrudiert. Die Tempe- ratur des Polycarbonat beträgt nach der Extrusion 350°C. Die Stränge werden in einem Wasserbad mit einer konstanten Wassertemperatur von 60°C gekühlt. Die Verweilzeit der Stränge in dem Wasserbad beträgt 4 Sekunden. Die Stränge verlassen das Wasserbad mit einer Temperatur von 150°C und werden ohne weitere Kühlung geschnitten.

Das erhaltene Granulat enthält 0,8 Vol.-% Vakuolen.

Beispiel 3 (Vergleich) Polycarbonat wird nach dessen Herstellung in Stränge mit einem zylindrisch- ellipsoiden Querschnitt und einem Durchmesser von ca. 3 mm extrudiert. Die Tempe-

ratur des Polycarbonat beträgt nach der Extrusion 400°C. Die Stränge werden in einem Wasserbad mit einer konstanten Wassertemperatur von 20°C gekühlt. Die Verweilzeit der Stränge in dem Wasserbad beträgt 4 Sekunden. Die Stränge verlassen das Wasserbad mit einer Temperatur von 95°C und werden ohne weitere Kühlung geschnitten.

Das so erhaltene Polycarbonat-Granulat enthält 5 Vol.-% Vakuolen.