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Title:
VALVE ARRANGEMENT FOR MOBILE WORKING MACHINES COMPRISING A HYDRAULIC CONSUMER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/232331
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a valve arrangement for a mobile working machine (1), said valve arrangement comprising: a hydraulic consumer (47, 50); at least one directional control valve (30, 31, 55, 64) which is connected to a pressure line (P1, P2, 56, 65) and a working line (A1, A2, 52, 54) of the hydraulic consumer (47, 50) and which comprises a hydraulic control line (C, 58, 63) which is designed to transfer the at least one directional control valve (30, 31, 55, 64) to a first position; a pilot valve (32, 59) which is connected to the hydraulic control line (C, 58, 63); a pressure supply line (Pa, 66); and a pressure relief line (T, 62), the pilot valve (32, 59) being designed to connect the hydraulic control line (C, 58, 63) alternately to the pressure supply line (Pa, 66) and to the pressure relief line (T, 62).

Inventors:
WINZ BERTHOLD (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/059233
Publication Date:
December 07, 2023
Filing Date:
April 06, 2023
Export Citation:
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Assignee:
WINZ BAGGERARBEITEN GMBH (DE)
International Classes:
E02F3/30; A01D69/00; A01G23/08; B66C23/64; E02F9/22; F15B13/02; F15B13/04; F15B20/00
Foreign References:
EP3575502A12019-12-04
GB2593341A2021-09-22
DE102005061991A12007-07-05
EP3460131A12019-03-27
EP3492661A12019-06-05
EP3184700A12017-06-28
EP2547912A12013-01-23
Attorney, Agent or Firm:
LENZING GERBER STUTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche Ventilanordnung für eine mobile Arbeitsmaschine (1) mit einem hydraulischen Verbraucher (47,50),

- mit wenigstens einem Wegeventil (30,31,55,64), das mit einer Druckleitung (Pl, P2, 56, 65) und einer Arbeitsleitung (Al, A2, 52, 54) des hydraulischen Verbrauchers (47,50) verbunden ist und das eine hydraulische Steuerleitung (C,58,63) umfasst, die dazu ausgelegt ist, das wenigstens eine Wegeventil (30,31,55,64) in eine erste Stellung zu überführen,

- mit einem Pilotventil (32,59), das mit der hydraulischen Steuerleitung (C,58,63) verbunden ist,

- mit einer Druckversorgungsleitung (Pa, 66), und

- mit einer Druckabbauleitung (T,62), wobei das Pilotventil (32,59) dazu ausgelegt ist, die hydraulische Steuerleitung (C, 58,63) wechselweise mit der Druckversorgungsleitung (Pa, 66) und der Druckabbauleitung (T,62) zu verbinden. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stellung des wenigstens einen Wegeventils (30,31,55,64) eine geschlossene Stellung ist und der Durchfluss in beide Richtungen gesperrt ist. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Wegeventil (30,31,55,64) in die erste Stellung federvorgespannt ist und zwei Vorsteuerleitungen (40,41,43,44,60,61,69,70) aufweist, die mit einem der Feder (39,57) gegenüberliegenden Arbeitsraum verbunden sind, wobei eine erste Vorsteuerleitung (40,43,60,69) mit der Druckleitung (Pl, P2, 56, 65) und eine zweite Vorsteuerleitung (41,44,61,70) mit der Arbeitsleitung (Al, A2, 52, 54) verbunden ist.

4. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pilotventil (32,59) ein 3/2 oder 4/2- Wegeventil ist.

5. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pilotventil (32,59) elektrisch betätigbar ist und in einer Ruhestellung die Druckversorgungsleitung (Pa, 66) mit der hydraulischen Steuerleitung (C,58,63) verbindet und in einer angesteuerten Stellung die Steuerleitung (C,58,63) mit der Druckabbauleitung (T,62) verbindet.

6. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pilotventil (32,59) in einer Arbeitsstellung elektrisch betätigt ist und mittels eines Notausschalters (45,68) stromlos schaltbar ist.

7. Ventilanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Notausschalter (45,68) manuell betätigbar in einer Arbeitskabine der Arbeitsmaschine angeordnet ist.

8. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung ein erstes Wegeventil (30,55) und ein zweites Wegeventil (31,64) umfasst, die jeweils mit einer Druckleitung (Pl, P2, 56, 65) und einer Arbeitsleitung (Al, A2, 52, 54) eines gemeinsamen hydraulischen Verbrauchers (47,50) verbunden sind, wobei die hydraulischen Steuerleitungen (C,58,63) derart miteinander verbunden sind, dass die Steuerleitungen (C,58,63) die zwei Wegeventile in die geschlossene Stellung vorsteuern, wenn diese druckbeaufschlagt sind.

9. Ventilanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung ein Wechselventil (33) mit einem ersten sperrbaren Zufluss (34) und einem zweiten sperrbaren Zufluss (35) sowie mit einem Abfluss (36) umfasst, wobei der erste sperrbare Zufluss (34) des Wechselventils mit einer ersten Druckleitung (PI) des ersten Wegeventils (30), der zweite sperrbare Zufluss (35) des Wechselventils mit einer zweiten Druckleitung (P2) des zweiten Wegeventils (31) und der Abfluss (36) des Wechselventils mit der Druckversorgungsleitung (Pa) verbunden ist, und wobei das Wechselventil (33) derart ausgebildet ist, dass die Druckleitung (P1,P2) mit dem höchsten Druck mit der Druckversorgungsleitung (Pa) verbindbar ist.

10. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckversorgungsleitung (66) über Abzweigungen mit der Druckleitung (56,65) und der Arbeitsleitung (52,54) verbunden ist, wobei die Abzweigungen parallel liegen und jeweils ein Rückschlagventil (71) aufweisen, die derart angeordnet sind, dass der höchste in den Leitungen (52,54,56,65) anliegende Druck zur Druckversorgungsleitung (66) hin geleitet wird.

11. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckabbauleitung (T) eine mit einem Tank verbindbare Tankleitung ist.

12. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckabbauleitung (62) über Abzweigungen mit der Druckleitung (56,65) und der Arbeitsleitung (52,54) verbunden ist, wobei die Abzweigungen parallel liegen und jeweils ein Rückschlagventil (72) aufweisen, dass bei Druckbeaufschlagung in der Druckabbauleitung (62) zu einer der Leitungen (52,54,56,65) mit niedrigeren Druck öffnet.

13. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Wegeventil (30,55) und/oder das zweite Wegeventil (31,64) ein 2/2-Wegeventil ist.

14. Verwendung einer Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in einer Arbeitsleitung eines hydraulischen Verbrauchers (47,50) in einer mobilen Arbeitsmaschine um bei Auftreten einer Leckage in der Arbeitsleitung (52, 54, Al, A2) diese abzusperren und Hydraulikölaustritt aus der Leckstelle größtenteils zu verhindern. Mobile Arbeitsmaschine (1) aufweisend einen Unterbau (3), einen Oberbau (4) und eine Auslegerbaugruppe (7), sowie ein Hydrauliksystem umfassend eine Hydraulikpumpe (17), ein Volumensteuerventil, einen hydraulischen Verbraucher (47,50) und wenigstens zwei Hydraulikleitungen (18, 52, 54, 56, 65, Al, A2, Pl, P2), wobei das Volumensteuerventil dazu ausgelegt ist, zur Ansteuerung des hydraulischen Verbrauchers (47,50) einen Ölstrom durch wenigstens eine der Hydraulikleitungen (18, 52, 54, Al, A2) regulieren zu können, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine der Hydraulikleitungen

(18, 52, 54, 56, 65, Al, A2, Pl, P2) ein Wegeventil (30, 31,55,64) aufweist, das dazu ausgelegt ist, bei Leckage der Hydraulikleitung die Hydraulikleitung (18, 52, 54, 56, 65, Al, A2, Pl, P2) zu verschließen. Mobile Arbeitsmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Wegeventil (30, 31,55,64) zwischen dem Volumensteuerventil und dem hydraulischen Verbraucher (47,50) angeordnet ist. Mobile Arbeitsmaschine nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die mobile Arbeitsmaschine eine Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst und das Wegeventil (30, 31,55,64) Teil der Ventilanordnung ist. Verfahren zum Minimieren von Hydraulikölverlust in einer mobilen Arbeitsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 15 bis 17 bei Leckage einer Arbeitsleitung (52, 54, Al, A2), das aufeinanderfolgende Schritte aufweist: a. Wenn ein Leck in der Hydraulikleitung (52, 54, Al, A2) zwischen dem hydraulischen Verbraucher (47,50) und dem Wegeventil (30,31,55,64) auftritt, Bewegen des Wegeventils (30,31,55,64) in eine Sperrstellung und dadurch Absperren der Hydraulikleitung (52, 54, Al, A2), b. Sicherstellen, dass die Sperrstellung bis zum Beheben der Leckage eingenommen wird, c. Nach Beheben der Leckage, Überführen des Wegeventils (30,31,55,64) und/oder der Ventilanordnung in einen Ausgangszustand vor der Leckage.

Description:
Ventilanordnung für mobile Arbeitsmaschinen mit hydraulischem Verbraucher

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ventilanordnung, eine Verwendung einer solchen Ventilanordnung, eine mobile Arbeitsmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 15 und ein Verfahren zum Minimieren von Hydraulikölverlust in einer mobilen Arbeitsmaschine.

Mobile Arbeitsmaschinen mit Hydrauliksystem, insbesondere mobile hydraulische Baumaschinen, werden vielfältig auf Baustellen für Abbruch- und Rückbauarbeiten eingesetzt. Solche mobilen Arbeitsmaschinen werden aber auch im Tiefbau und in der Forstwirtschaft verwendet. Beispiele für mobile Arbeitsmaschinen sind Krane, Bagger, wie auch Umschlagbagger, sowie Forstmaschinen und dergleichen. Im Abbruchbereich kommen unter anderem sogenannte Langarmausleger-Bagger (engl. „longfront") bzw. Abbruchbagger zum Einsatz. Die langen Ausleger und Stiele machen mobile hydraulische Baumaschinen zu einem guten Werkzeug, um auch in über 20 m Höhe hydraulische Anbaugeräte für den jeweiligen Zweck einsetzen zu können. Beim Betrieb mobiler hydraulischer Baumaschinen sind die Hydraulikschläuche, die das Hydrauliksystem der Anbaugeräte darstellen, durch Alterungsprozesse oder Witterung äußeren Einflüssen ausgesetzt, die Schäden an den Hydraulikschläuchen hervorrufen können. Weitere und viel unvorhersehbarere Schadensquellen sind allerdings mechanische Einwirkungen von außen auf die Hydraulikschläuche durch Arbeiten an nicht gänzlich überschaubaren Arealen. Das Bedienpersonal des Baggers sieht beim Betrieb nicht jeden Teil des Stiels der mobilen hydraulischen Baumaschine, sodass Hydraulikschläuche an beispielsweise spitzen Gegenständen auf der Baustelle hängenbleiben, durchstochen, abgerissen, aufgeschnitten und zerdrückt und somit beschädigt werden können. Durch zum einen unvermeidbare Alterungsprozesse und zum anderen unvorhersehbare Einwirkungen von außen kann es vorkommen, dass eine Öl-Leckage an den Hydraulikschläuchen bei regulärem Betrieb der Baumaschine auftritt. Es ist unter anderem aus der Offenlegungsschrift EP 25 47 912 bekannt, durch Rohrbrüche beschädigte Leitungen des Hydrauliksystems am Anbaugerät zu unterbrechen, damit das Anbaugerät keine unkontrollierten Bewegungen vollführt, in starrer Position verharrt und es nicht zu Sicherheitsrisiken auf der Baustelle kommt. Hierbei wird jedoch nur zur Seite des Anbaugerätes hin das Hydrauliksystem unterbrochen, was kritisch ist, da die langen Ausleger und Stiele mobiler hydraulischer Baumaschinen ebenfalls lange Hydraulikleitungen bedingen, die bis zum Ende des Stiels zum Anbaugerät geführt werden müssen, sodass bei einer Öl- Leckage oft über 400 I Öl in weniger als einer halben Minute austreten kann und auf den Grund der Baustelle trifft. Der Ölverlust des oft sehr heißen Öls, bedeutet nicht nur zusätzliche Kosten durch den Ersatz des verlorenen Öls, sondern auch eine erhebliche Umweltverschmutzung der Baustelle auch oft eine erhebliche Personengefährdung.

Ähnliches gilt für den Einsatz von Harvestern in der Forstwirtschaft, die zum Teil an langen Auslegern bzw. Auslegerbaugruppen Zangen zum Fassen von Baumstämmen tragen, die außer dem Hydraulikaggregat für die Zange auch mit einem Hydraulikmotor zur Drehung der Zange ausgestattet sind.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige, relativ einfach aufgebaute Ventilanordnung und eine umweltschonende hydraulische Arbeitsmaschine sowie ein Verfahren zum Minimieren von Hydraulikölverlust in einer mobilen Arbeitsmaschine bei Leckage einer Arbeitsleitung und eine entsprechende Verwendung einer Ventilanordnung anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch eine Ventilanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Verwendung mit den Merkmalen des Anspruchs 14, durch eine Arbeitsmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 15 sowie durch ein Verfahren zum Minimieren von Hydraulikölverlust in einer mobilen Arbeitsmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 18 gelöst. Demnach ist eine Ventilanordnung für eine mobile Arbeitsmaschine mit einem hydraulischen Verbraucher vorgesehen,

- mit wenigstens einem Wegeventil, das mit einer Druckleitung und einer Arbeitsleitung des hydraulischen Verbrauchers verbunden ist und das eine hydraulische Steuerleitung umfasst, die dazu ausgelegt ist, das wenigstens eine Wegeventil in eine erste Stellung zu überführen,

- mit einem Pilotventil, das mit der hydraulischen Steuerleitung verbunden ist,

- mit einer Druckversorgungsleitung, und

- mit einer Druckabbauleitung, wobei das Pilotventil dazu ausgelegt ist, die hydraulische Steuerleitung wechselweise mit der Druckversorgungsleitung und der Druckabbauleitung zu verbinden.

Die Ventilanordnung erlaubt es, bei Leckage in der Arbeitsleitung das Wegeventil sicher in eine Sperrstellung zu überführen und ein Austreten von Öl aus der Leckage größtenteils zu verhindern.

Bevorzugt ist die erste Stellung des wenigstens einen Wegeventils eine geschlossene Stellung, in der der Durchfluss in beide Richtungen gesperrt ist. Das Pilotventil kann dann dafür sorgen, dass das Wegeventil in der Sperrstellung verbleibt.

Vorzugsweise ist das wenigstens eine Wegeventil in die erste Stellung federvorgespannt und weist zwei Vorsteuerleitungen auf, die mit einem der Feder gegenüberliegenden Arbeitsraum verbunden sind, wobei eine erste Vorsteuerleitung mit der Druckleitung und eine zweite Vorsteuerleitung mit der Arbeitsleitung verbunden ist. Die Vorsteuerleitungen ermöglichen, dass das Wegeventil in eine geöffnete Stellung überführbar ist, wenn der hydraulische Verbraucher angesteuert wird. Dem Fachmann ist dabei klar, dass die Vorsteuerleitungen bzw. der Arbeitsraum auch Wirkflächen sein können, die bei Druckausübung eine Bewegung des Wegeventils bewirken.

Das Pilotventil kann ein 3/2- oder 4/2-Wegeventil sein. Vorzugsweise ist das Pilotventil elektrisch betätigbar und verbindet in einer Ruhestellung die Druckversorgungsleitung mit der hydraulischen Steuerleitung und in einer angesteuerten Stellung die Steuerleitung mit der Druckabbauleitung. Es ist aber auch denkbar, dass Pilotventil in anderer Weise anzusteuern, insbesondere kabellos.

Das Pilotventil ist bevorzugt in einer Arbeitsstellung elektrisch betätigt und mittels eines Notausschalters stromlos schaltbar. Der Notausschalter kann manuell betätigbar in einer Arbeitskabine der Arbeitsmaschine angeordnet sein.

Wenn der hydraulische Verbraucher zwei Arbeitsleitungen aufweist, wie zum Beispiel bei einem doppeltwirkenden Hydraulikzylinder, umfasst die Ventilanordnung bevorzugt ein erstes Wegeventil und ein zweites Wegeventil, die jeweils mit einer Druckleitung und einer Arbeitsleitung des gemeinsamen hydraulischen Verbrauchers verbunden sind, wobei die hydraulischen Steuerleitungen derart miteinander verbunden sind, dass die Steuerleitungen die zwei Wegeventile in die geschlossene Stellung vorsteuern, wenn diese vom Pilotventil ausgehend mit Druck beaufschlagt werden. Die Wegeventile weisen bevorzugt beide die oben genannten Merkmale auf. Durch die Verbindung der Steuerleitungen werden mittels eines einzigen Pilotventils beide Wegeventile angesteuert. Es ist auch denkbar zwei Pilotventile einzusetzen. Die Pilotventile können dann elektrisch verbunden werden oder kabellos per Funk oder andersartig miteinander kommunizieren.

In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Ventilanordnung ein Wechselventil mit einem ersten sperrbaren Zufluss und einem zweiten sperrbaren Zufluss sowie mit einem Abfluss umfasst, wobei der erste sperrbare Zufluss des Wechselventils mit einer ersten Druckleitung des ersten Wegeventils, der zweite sperrbare Zufluss des Wechselventils mit einer zweiten Druckleitung des zweiten Wegeventils und der Abfluss des Wechselventils mit der Druckversorgungsleitung verbunden ist, und wobei das Wechselventil derart ausgebildet ist, dass die Druckleitung mit dem höchsten Druck mit der Druckversorgungsleitung verbindbar ist.

Es ist aber auch möglich, die Druckversorgungsleitung über Abzweigungen mit der Druckleitung und der Arbeitsleitung zu verbinden, wobei die Abzweigungen parallel liegen und jeweils ein Rückschlagventil aufweisen, die derart angeordnet bzw. ausgebildet sind, dass der höchste in den Leitungen anliegende Druck zur Druckversorgungsleitung hin geleitet wird.

Die Druckabbauleitung kann eine mit einem Tank verbindbare Tankleitung (Rücklaufleitung) sein.

Es ist aber auch denkbar, dass die Druckabbauleitung über Abzweigungen mit der Druckleitung und der Arbeitsleitung verbunden ist, wobei die Abzweigungen parallel liegen und jeweils ein Rückschlagventil aufweisen, dass bei Druckbeaufschlagung in der Druckabbauleitung zu einer der Leitungen mit niedrigstem Druck öffnet und dadurch der Druck abgebaut wird. Bei dieser Ausführungsform wird keine Rücklaufleitung benötigt, was vorteilhaft sein kann, wenn die Ventilanordnung in großer Entfernung zum Oberbau eingesetzt wird.

Das erste Wegeventil und/oder das zweite Wegeventil kann ein 2/2- Wegeventil sein, wobei in der Sperrstellung ein Hydraulikölfluss in beide Richtungen blockiert ist und in einer Durchflussstellung ein Hydraulikölfluss in beide Richtungen möglich ist.

Weiterhin ist eine Verwendung einer zuvor beschriebenen Ventilanordnung in einer Arbeitsleitung eines hydraulischen Verbrauchers in einer mobilen Arbeitsmaschine vorgesehen, um bei Auftreten einer Leckage in der Arbeitsleitung diese abzusperren und Hydraulikölaustritt aus der Leckstelle größtenteils zu verhindern.

Außerdem ist eine mobile Arbeitsmaschine vorgesehen, aufweisend einen Unterbau, einen Oberbau und eine Auslegerbaugruppe, sowie ein Hydrauliksystem umfassend eine Hydraulikpumpe, ein Volumensteuerventil, einen hydraulischen Verbraucher und wenigstens zwei Hydraulikleitungen, wobei das Volumensteuerventil dazu ausgelegt ist, zur Ansteuerung des hydraulischen Verbrauchers einen Ölstrom durch wenigstens eine der Hydraulikleitungen regulieren zu können. Die wenigstens eine der Hydraulikleitungen weist ein Wegeventil auf, das dazu ausgelegt ist, bei Leckage der Hydraulikleitung diese zu verschließen. Die Auslegerbaugruppe kann zwei oder mehr Glieder, insbesondere einen Ausleger und Stiel aufweisen. Das Wegeventil kann beispielsweise ein Schiebeventil, Sitzventil, Plattenventil oder dergleichen sein.

Vorzugsweise ist das Wegeventil zwischen dem Volumensteuerventil und dem hydraulischen Verbraucher angeordnet, da auch bei geschlossenem Volumensteuerventil Hydrauliköl aus der Leckstelle austreten kann, wenn beispielsweise Nachsaugventile in einem das Volumensteuerventil überbrückenden Bypass eingesetzt werden, um Kavitation zu verhindern.

Vorzugsweise weist die mobile Arbeitsmaschine eine zuvor beschriebene Ventilanordnung auf und das Wegeventil ist Teil der Ventilanordnung.

In einer Ausführungsform ist der hydraulische Verbraucher ein Hydraulikzylinder, der insbesondere doppeltwirkend ist. Dann sind, wie oben beschrieben, in den Hydraulikleitungen jeweils ein Wegeventil vorhanden. Es ist auch denkbar, mehr als ein Wegeventil bzw. mehr als eine Ventilanordnung vorzusehen, um die Hydraulikleitungen an unterschiedlichen Stellen abzusichern. Außerdem können mehrere Steuersektionen der mobilen Arbeitsmaschine jeweils eine solche Ventilanordnung aufweisen, d.h. es können eine Vielzahl an Hydraulikleitungen zu unterschiedlichen hydraulischen Verbrauchern abgesichert werden, je nach Bedarfsfall.

Weiterhin ist ein Verfahren zum Minimieren von Hydraulikölverlust in einer zuvor beschriebenen mobilen Arbeitsmaschine bei Leckage einer Arbeitsleitung vorgesehen, das aufeinanderfolgende Schritte aufweist: a. Wenn ein Leck in der Hydraulikleitung zwischen dem hydraulischen Verbraucher und dem Wegeventil auftritt, Bewegen des Wegeventils in eine Sperrstellung und dadurch Absperren der Hydraulikleitung, b. Sicherstellen, dass die Sperrstellung bis zum Beheben der Leckage eingenommen wird, c. Nach Beheben der Leckage, Überführen des Wegeventils und/oder der Ventilanordnung in den Ausgangszustand vor der Leckage bzw. in eine Ausgangsstellung.

Im Gegensatz zu anderen Ventilen oder Ventilanordnungen, die Hydraulikleitungen verschließen, kann durch dieses Verfahren, die mobile Arbeitsmaschine weiterhin betrieben und bewegt werden, bis auf die Steuersektion, die der Leckageleitung zugeordnet ist. Da sichergestellt wird bzw. sichergestellt werden kann, dass die Sperrstellung eingehalten wird, bis die Leckage behoben ist und die Arbeitsleitung repariert ist, kann ein Austreten von Hydrauliköl aus der Arbeitsleitung sicher verhindert werden. Ventile, die diese Möglichkeit nicht haben, eignen sich nicht als Notstoppeinrichtung zum Verhindern, dass Hydrauliköl in großen Mengen aus einem Leck austritt. Das Überführen des Wegeventil bzw. der Ventilanordnung in einen Zustand, wie er vor der Leckage und dem Absperren der Leitung war, erfolgt bevorzugt werkzeugfrei und ohne Austauschen oder Erneuern von Bauteilen/Komponenten. Besonders bevorzugt wird der Ausgangszustand automatisch nach beispielsweise Freigabe durch einen Bediener herbeigeführt. Eine solche Freigabe kann eine Eingabe in einer Bedienereinheit, eine Betätigung eines Schalters oder dergleichen beinhalten.

Im Folgenden werden weitere mögliche Ausführungsformen der Ventilanordnung, der Arbeitsmaschine sowie des Verfahrens beschrieben.

Weil eine Ventilanordnung für eine Arbeitsmaschine, insbesondere Baumaschine mit ölhydraulischem Werkzeug, versehen ist

- mit einem ersten Wegeventil, insbesondere einem ersten 2/2-Wegeventil, das mit einer ersten Druckleitung und einer ersten Arbeitsleitung verbunden ist, mit einem zweiten Wegeventil, insbesondere einem zweiten 2/2- Wegeventil, das mit einer zweiten Druckleitung und einer zweiten Arbeitsleitung verbunden ist, mit einem 4/2-Wegeventil, das mit einer Vordruckleitung, einer Abflussleitung, einer ersten Steuerleitung und einer zweiten Steuerleitung verbunden ist,

- mit einem Wechselventil mit einem ersten sperrbaren Zufluss und einem zweiten sperrbaren Zufluss sowie mit einem Abfluss, wobei

- das 4/2-Wegeventil elektrisch betätigbar ist und in einer Ruhestellung die Vordruckleitung mit der ersten Steuerleitung verbindet und in einer angesteuerten Stellung die erste Steuerleitung mit der Abflussleitung verbindet, können in der Ruhestellung des 4/2-Wegeventils sowohl das erste Wegeventil als auch im Wesentlichen gleichzeitig das zweite Wegeventil geschlossen werden. Die Ruhestellung ist bevorzugt stromlos, also mittels eines Notausschalters oder aufgrund einer elektrischen Abschaltung einnehmbar.

Die zweite Steuerleitung ist vorzugsweise dauerhaft gesperrt und in der angesteuerten Stellung des 4/2-Wegeventils mit der Vordruckleitung verbunden.

Wenn weiter der erste sperrbare Zufluss des Wechselventils mit der ersten Druckleitung, der zweite sperrbare Zufluss des Wechselventils mit der zweiten Druckleitung und der Abfluss des Wechselventils mit der Vordruckleitung verbunden ist, werden in der Ruhestellung des 4/2-Wegeventils beide 2/2- Wegeventile aufgrund des Drucks in der mit höherem Druck beaufschlagten Druckleitung geschlossen. Dazu ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Steuerleitung mit dem ersten 2/2-Wegeventil und dem zweiten 2/2- Wegeventil so verbunden ist, dass es diese in die geschlossene Stellung vorsteuert, wenn die Steuerleitung druckbeaufschlagt ist.

Eine Not-Aus-Funktion kann besonders einfach und zuverlässig erzielt werden, wenn das 4/2-Wegeventil in einer Arbeitsstellung elektrisch betätigt ist und mittels eines Notausschalters stromlos schaltbar ist. Besonders vorteilhaft ist dazu der Notausschalter manuell betätigbar in einer Arbeitskabine der Arbeitsmaschine angeordnet. Die Not-Aus-Funktion kann bei Leckage der Arbeitsleitung vorgesehen sein. Weil bei einer gattungsgemäßen Arbeitsmaschine vorgesehen sein kann, dass den wenigstens zwei Hydraulikleitungen jeweils wenigstens ein Wegeventil, insbesondere ein 2/2-Wegeventil zugeordnet ist, das dazu ausgelegt ist, in einem Notfall die Hydraulikleitung zu verschließen, wobei das wenigstens eine Wegeventil jeder der beiden Hydraulikleitungen im Bereich des Auslegers in der Hydraulikleitung oder im Bereich des Unterbaus in der Hydraulikleitung zwischen den Ventilen und dem ölhydraulischen Werkzeug angeordnet ist, kann bei einem Bruch einer Hydraulikleitung im Bereich des Auslegers das Auslaufen von Hydrauliköl aus der vorgeschalteten Hydraulik der Arbeitsmaschine weitgehend verhindert werden.

Die Wegeventile sind vorzugsweise hydraulisch vorgesteuert. Insbesondere weisen sie einen Öffnungsdruck zwischen 1 bar und 10 bar, insbesondere zwischen 1,5 bar und 5 bar und besonders bevorzugt im Rahmen der üblichen Toleranzen etwa 2 bar auf. Dadurch bleibt der Druckverlust relativ gering. Die Wegeventile sind weiter vorzugsweise auf Arbeitsdrücke zwischen 200 bar und 450 bar ausgelegt, vorzugsweise zwischen 300 bar und 450 bar und insbesondere 350 bar bis 420 bar. Das Pilotventil ist bevorzugt für Arbeitsdrücke bis 500 bar ausgelegt. Schließlich ist die Ventilanordnung vorzugsweise für eine Durchflussmenge (Volumenstrom) von 50 Litern pro Minute (l/min) bis 2500 l/min ausgelegt, insbesondere 600 l/min bis 1500 l/min und besonders bevorzugt 700 l/min bis 1350 l/min.

Die Ventilanordnungen sind vorzugsweise modular aufgebaut, so dass zum Beispiel ein Wegeventil auf einer Seite des Auslegers und das andere Wegeventil auf der anderen Seite des Auslegers montiert werden kann, unabhängig von der konkreten Form der Ventilanordnung.

Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der die Wegeventile der Ventilanordnung unmittelbar an die Absperrventile oder Schnellwechselanschlüsse der Arbeitsmaschine angeschlossen werden können oder diese sogar ersetzen können. Im Bereich des Auslegers eines Baggers sind häufig Kugelhähne angebracht, die zu Wechseln des Anbauwerkzeugs geschlossen werden müssen. Anstelle dieser Kugelhähne kann die erfindungsgemäße Ventilanordnung montiert werden, sodass sich hier ein Zusatznutzen durch die automatische Schließung der Ventile bei Abschaltung des Baggers und eine Einsparung an Arbeitszeit ergibt, neben der erhöhten Betriebssicherheit.

Es ist denkbar, dass die Wegeventile durch Betätigen eines Notausschalters geschlossen werden und nach Beheben der Leckage durch erneutes Betätigen des Notschalters wieder geöffnet werden. Es ist aber auch möglich, dass die Wegeventile automatisch von einem Sensor angesteuert werden, der einen Druckabfall detektiert oder bei Druckabfall vollautomatisch hydraulisch schließen.

Wenn die wenigstens zwei Hydraulikleitungen der Arbeitsmaschine in einem geschützten Bereich an einer Oberseite des Auslegers anliegen, von Kanälen oder Druckmediumrohren gebildet sind und das jeweilige Wegeventil in diesem geschützten Bereich angeordnet ist, wird die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung der Hydraulikleitungen druckseitig der Ventilanordnung und der Ventilanordnung selbst vor allem im Abbruchbetrieb verringert. Bevorzugt ist das jeweilige Wegeventil bzw. 2/2-Wegeventil in einem Ventilblock integriert, der beispielsweise an einen Kanal angeflanscht sein kann.

Vorzugsweise sind die wenigstens zwei unmittelbar das Werkzeug versorgenden Hydraulikleitungen jeweils in einem ersten Befestigungspunkt an dem Werkzeug und in einem zweiten Befestigungspunkt an dem Ausleger befestigt und bilden zwischen den beiden Befestigungspunkten einen flexiblen Schlauchbogen aus, wobei das wenigstens eine Wegeventil bzw. 2/2- Wegeventil jeweils im Bereich des Auslegers außerhalb des flexiblen Schlauchbogens angeordnet ist. Die beiden Wegeventile sind vorzugsweise hydraulisch und/oder elektrisch miteinander verbunden.

Wenn sich der zweite Befestigungspunkt jedes Schlauchbogens an dem jeweils zugeordneten Wegeventil befindet, sind weitere Fittinge oder passive Auslaufsicherungen in diesem Bereich verzichtbar.

Vorzugsweise ist das ölhydraulische Werkzeug ein Baggerwerkzeug, eine Abbruchschere, ein forstwirtschaftliches Werkzeug oder ein Tiefbauwerkzeug. Bei diesen Werkzeugen und dem dafür üblichen Anwendungsbereich besteht eine besonders große Gefahr eines Leitungsbruchs infolge einer Beschädigung im Betrieb. Besonders vorteilhaft ist die insoweit beschriebene Sicherheitseinrichtung, wenn der Unterbau selbstfahrend ist.

Der Notfall, der zu einer Absperrung der 2/2-Wegeventile führt, ist vorteilhaft ein Bruch wenigstens eines Schlauchbogens, insbesondere in unmittelbarer Nähe eines an dem Stiel montierten Werkzeugs.

Vorzugsweise weist eine solche Arbeitsmaschine eine Ventilanordnung mit den weiter oben beschriebenen Merkmalen auf.

Außerdem wird ein Verfahren zum Schutz einer wie oben beschriebenen Arbeitsmaschine vorgeschlagen, das folgende aufeinanderfolgende Schritte aufweist: a. Wenn ein Leck in wenigstens einer der Hydraulikleitungen zwischen dem ölhydraulischen Werkzeug und den Ventilen auftritt, Bewegen des wenigstens einen Wegeventils bzw. 2/2-Wegeventils in eine Sperrstellung (Ruhestellung) und dadurch Absperren der wenigstens zwei Hydraulikleitungen, b. Nach Beheben der Leckage, Überführen des wenigstens einen Wegeventils bzw. 2/2 Wegeventils in die Ausgangsstellung.

Dadurch kann bei einem Bruch einer Hydraulikleitung die austretende Ölmenge wirksam begrenzt werden, und zwar auch dann, wenn die Hydraulikpumpe der Arbeitsmaschine weiterhin fördert. Eine Beschädigung der Hydraulikpumpe durch Leerläufen kann so verhindert werden. Außerdem dient das Verfahren dem Arbeitsschutz und Hydrauliköl kann eingespart werden (Ressourcenschutz).

Insbesondere kann das ölhydraulische Werkzeug einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder umfassen und die beiden mit dem doppeltwirkenden Hydraulikzylinder verbundenen Hydraulikleitungen in Schritt b. abgesperrt werden.

Bei der Verwendung einer oben beschriebenen Ventilanordnung in einer Arbeitsmaschine zur Verhinderung, dass bei einem Schlauchbruch im Bereich eines Schlauchbogens der beiden Arbeitsleitungen Öl unkontrolliert aus der Schlauchbruchstelle austritt, ist eine besonders große Zuverlässigkeit bei einfacher Ansteuerung im Notfall gegeben.

Außerdem kann eine mobile hydraulische Baumaschine aufweisend einen Oberbau, einen Unterbau, eine Auslegerbaugruppe, bevorzugt mit Ausleger und Zwischenausleger sowie mit einem Stiel, ein mit dem Stiel verbundenes Anbaugerät sowie ein Hydrauliksystem zur Bewegung der Auslegerbaugruppe und des Anbaugerätes, vorgesehen sein. Das Hydrauliksystem weist wenigstens eine Pumpe und einen Zusatzventilblock auf, wobei der Zusatzventilblock dazu ausgelegt ist, zur Ansteuerung des Anbaugerätes den Ölfluss wenigstens zweier das Anbaugerät mit der Pumpe verbindende Hydraulikleitungen regulieren zu können. Den Hydraulikleitungen ist jeweils wenigstens ein Notstoppventil zugeordnet, das dazu ausgelegt ist, im Notfall die Hydraulikleitung zu verschließen, wobei das wenigstens eine Notstoppventil im Bereich der Auslegerbaugruppe in der Hydraulikleitung und/oder im Oberbau auf der pumpenfernen Strömungsseite des Zusatzventilblocks angeordnet ist. Die Notstoppventile können durch die zuvor beschriebenen Ventilanordnungen abgebildet sein. Notstoppventile können auch Absperrvorrichtungen wie beispielsweise Schieber umfassen.

Die Notstoppventile ermöglichen bei Leckage, die Hydraulikleitungen zu verschließen und dadurch Austreten von Hydrauliköl größtenteils zu verhindern. Dabei ist es besonders einfach, die Notstoppventile im Bereich des Oberbaus nachzurüsten. Der Einsatz von Notstoppventilen im Bereich des Stiels ist vorteilhaft, da bei Leckage im Bereich zwischen Auslegerbaugruppe und Anbaugerät dies von großem Nutzen ist.

Vorzugsweise liegen die wenigstens zwei Hydraulikleitungen in einem geschützten Bereich an einer Oberseite des Stiels an oder sind durch Kanäle gebildet, wobei das jeweilige Notstoppventil in diesem geschützten Bereich liegt. Unter geschütztem Bereich wird verstanden, dass die Hydraulikleitungen starre Rohre, insbesondere aus Metall, sind, die vor äußeren Einflüssen geschützt sind. Zu unterscheiden sind diese geschützten Bereiche von Bereichen der Hydraulikleitung mit flexiblen Schläuchen, die schnell reißen oder beschädigt werden können.

Die Hydraulikleitungen sind bevorzugt jeweils in einem ersten Befestigungspunkt an dem Anbaugerät und in einem zweiten Befestigungspunkt an dem Stiel befestigt und bilden zwischen den beiden Befestigungspunkten einen flexiblen Schlauchbogen aus, wobei das wenigstens eine Notstoppventil vorzugsweise jeweils im Bereich des Stiels außerhalb des flexiblen Schlauchbogens angeordnet ist. Bei regulären Arbeiten mit der mobilen hydraulischen Baumaschine kommt es häufig zu Öl-Leckagen an den flexiblen Schlauchbögen, da diese durch ihre Beschaffenheit anfällig für beispielsweise ein Hängenbleiben an Stellen der Baustelle sind. Die Schlauchbögen sind jedoch unabdingbar für die Verwendung der Baumaschine, da ohne die Schlauchbögen keine großen Bewegungen der Auslegerbaugruppe und der Anbaugeräte möglich wären. Das Verschließen der Notstoppventile und somit der Hydraulikleitungen und des Hydrauliksystems verhindert bei Leckage ein weiteres Austreten von Öl.

Vorzugsweise sind die Notstoppventile elektronisch gesteuerte Magnetventile, die besonders kostengünstig sind. Die Notstoppventile können 2-Wege-Ventile sein, wie oben beschrieben, und das Hydrauliksystem umfasst bevorzugt wenigstens eine Rücklaufleitung, die die Notstoppventile mit einem Hydrauliköltank verbindet, aus dem das Hydrauliksystem mittels der Pumpe gespeist ist. In diesem Fall ist es nicht notwendig, mit dem Zusatzventilblock zu kommunizieren, da der Hydraulikölfluss durch die Hydraulikleitungen im Bereich des Zusatzventilblocks nicht unterbrochen werden muss.

In einer weiteren bevorzugten Ausführung umfasst die mobile hydraulische Baumaschine eine Notausbetätigungsvorrichtung, die mit den Notstoppventilen und/ oder bzw. optional zusätzlich mit dem Zusatzventilblock kommuniziert und dazu eingerichtet ist, bei Betätigung die Notstoppventile zu schließen.

Vorzugsweise ist die Notausbetätigungsvorrichtung in einer Fahrerkabine der mobilen hydraulischen Maschine angeordnet. Der Fahrer der mobilen hydraulischen Baumaschine kann, wenn er eine Leckage feststellt, die Notausbetätigungsvorrichtung betätigen und somit verhindern, dass das Hydrauliköl weiter an der Bruchstelle austritt.

Vorzugsweise ist den wenigstens zwei Hydraulikleitungen wenigstens ein Sensor zugeordnet, der dazu eingerichtet ist, eine Leckage in den wenigstens zwei Hydraulikleitungen zu erkennen, wobei der wenigstens eine Sensor mit den Notstoppventilen und/oder dem Zusatzventilblock kommuniziert. In diesem Fall kann das Schließen der Notstoppventile bei Leckage und Druckabfall in der Hydraulikleitung automatisch erfolgen.

In einer bevorzugten Ausführung ist die mobile hydraulische Baumaschine ein Langarmausleger-Bagger, der eine Reichhöhe in einem Bereich von 15 m bis 90 m hat und insbesondere eine Gewichtsklasse zwischen 25 t und 400 t. Es kann aber auch ein Minibagger bis etwa 10 t oder ein Kleinbagger bis etwa 18 t.

Weiterhin ist ein Verfahren zur Steuerung einer mobilen hydraulischen Baumaschine aufweisend einen Oberbau, einen Unterbau, eine Auslegerbaugruppe mit einem Stiel, ein mit dem Stiel verbundenes Anbaugerät sowie ein Hydrauliksystem zur Bewegung der Auslegerbaugruppe und des Anbaugerätes, vorgesehen, wobei das Hydrauliksystem wenigstens eine Pumpe und einen Ventilblock, insbesondere einen Zusatzventilblock, sowie wenigstens zwei das Anbaugerät mit der Pumpe verbindende Hydraulikleitungen umfasst, wobei der Ventilblock bzw. der Zusatzventilblock mit den wenigstens zwei Hydraulikleitungen verbunden ist. Das Verfahren umfasst folgende aufeinanderfolgende Schritte: a) Detektieren eines Lecks in einer der Hydraulikleitungen zwischen dem Anbaugerät und dem Ventilblock bzw. Zusatzventilblock, b) Schalten wenigstens eines Notstoppventils, das jeweils im Bereich der Auslegerbaugruppe und/oder im Oberbau auf der pumpenfernen Strömungsseite des Ventilblocks bzw. des Zusatzventilblocks in einer der wenigstens zwei Hydraulikleitungen angeordnet ist und dadurch Absperren der wenigstens zwei Hydraulikleitungen. Vorzugsweise sind die Notstoppventile 2-Wege-Ventile und das Hydrauliksystem umfasst wenigstens eine Rücklaufleitung und in Schritt b) des Verfahrens ist Folgendes vorgesehen:

- Verbindung der Hydraulikleitung mit der Rücklaufleitung mittels des Notstoppventils, wobei die Rücklaufleitung mit einem Hydrauliköltank verbunden ist, aus dem das Hydrauliksystem mittels der Pumpe gespeist ist.

Vorzugsweise umfasst das Verfahren zwischen den Schritten a) und b) folgenden Schritt:

- Ansteuern des Ventilblocks bzw. des Zusatzventilblocks und dadurch Absperren der wenigstens zwei Hydraulikleitungen, wobei Schritt b) darauf mit einer vorgegebenen Zeitverzögerung erfolgt.

Vorzugsweise umfasst das Verfahren eine Detektion durch Sichtung eines Bedienpersonals oder durch einen in der Hydraulikleitung angeordneten Sensor.

Vorzugsweise umfasst die mobile hydraulische Baumaschine eine Notausbetätigungsvorrichtung, die mit den Notstoppventilen und/oder dem Ventilblock bzw. Zusatzventilblock kommuniziert und das Verfahren nach Schritt a) folgenden Schritt umfasst:

- Manuelles Betätigen der Notausbetätigungsvorrichtung durch das Bedienpersonal.

Die mobile hydraulische Baumaschine kann wie vorgehend beschrieben ausgebildet sein.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.

Die Figuren zeigen:

Figur 1 : eine räumliche Darstellung einer mobilen hydraulischen

Baumaschine, Figur 2: eine Draufsicht auf die mobile hydraulische Baumaschine aus Figur 1,

Figur 3: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines

Hydrauliksystems eines Anbaugeräts der mobilen hydraulischen Baumaschine aus Figur 1,

Figur 4: eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Hydrauliksystems eines Anbaugeräts,

Figur 5: eine Ventilanordnung einer Ausführungsform in Sperrstellung, sowie

Figur 6: eine Ventilanordnung einer weiteren Ausführungsform in

Sperrstellung.

Die Figur 1 zeigt eine mobile Arbeitsmaschine, insbesondere eine hydraulische Baumaschine 1 in einer bevorzugten Ausführungsform als Langarmausleger- Bagger mit einem Unterbau 2, der über ein um eine Schwenkachse S drehbares Schwenkwerk 3 mit einem Oberbau 4 in Verbindung steht. Mithilfe des Schwenkwerks 3 ist eine kontrollierte Schwenkbewegung zwischen dem Oberbau 4 und dem Unterbau 2 um die Schwenkachse S möglich. Im Allgemeinen kann zwischen Mobilbaggern und Raupenbaggern unterschieden werden. Der Unterbau 2 kann in einem Fahrwerk zum einen Reifen aufweisen und es wird von einem Mobilbagger gesprochen, wobei Mobilbagger lediglich in der Gewichtsklasse bis 25 t zum Einsatz kommen, und zum anderen Ketten aufweisen, sodass von Raupenbaggern gesprochen wird, welche in allen Gewichtsklassen zum Einsatz kommen. Mobil- und Raupenbagger sind als selbstfahrende Landfahrzeuge von anderen Baggertypen wie beispielsweise Schwimmbaggern abzugrenzen. In der bevorzugten Ausführungsform ist der Langarmausleger-Bagger 1 als Raupenbagger realisiert, welcher in einer für Abbrucharbeiten typischen Gewichtsklasse zwischen 25 t und 400 t liegt. Der Oberbau 4 weist an seinem Ende in Richtung Fahrtrichtung F (Geradeausrichtung) eine Fahrerkabine 5 auf und gegenüberliegend der Fahrerkabine 5 ein Kontergewicht 6. Den Figuren 1 und 2 zu entnehmen ist eine dreigliedrige Auslegerbaugruppe 7, die neben oder hinter der Fahrerkabine 5 an dem Oberbau 4 befestigt ist. Die Auslegerbaugruppe 7 weist drei hintereinander liegende Glieder 8,9,10 auf. Ein erstes Glied 8, genannt Ausleger, ein zweites Glied 9, genannt Zwischenausleger, und ein oberbaufernstes drittes Glied, welches Stiel 10 genannt wird, wobei zwei aufeinander folgende Glieder mittels Bolzen aneinander verschwenkbar gelagert sind. Die Auslegerbaugruppe 7 umfasst weiterhin einen Auslegerzylinder 11, der das erste Glied 8 bewegen kann und einen Zwischenauslegerzylinder 12, der das zweite Glied 9 der Auslegerbaugruppe 7 bewegen kann. Weiterhin ist ein Stielzylinder 22 vorgesehen, der zum Bewegen des Stiels 10 angetrieben werden kann. An dem freien Ende des Stiels 10, das von einem Stielkopfbolzen 13 durchsetzt wird, ist ein Anbaugerät 14 befestigt. Diese Verbindung kann vorzugsweise durch einen Schnellwechsler hergestellt werden. Das Anbaugerät 14 und der Schnellwechsler können ebenfalls um die durch den Stielkopfbolzen 13 definierte Schwenkachse verschwenkt werden. Das Anbaugerät 14 ist in dieser Ausführungsform ein Greifwerkzeug, jedoch können sämtliche hydraulische Anbaugeräte wie beispielsweise Scheren verwendet werden.

Die mobile hydraulische Baumaschine 1 umfasst ein Hydrauliksystem, das unteranderem den Auslegerzylinder 11 und den Zwischenauslegerzylinder 12 sowie den Stielzylinder 22 mittels Hydrauliköls antreibt. Der Hydraulikölfluss und die damit einhergehenden Bewegungen werden von einem sich im Oberbau 4 befindlichen nicht dargestellten Hauptventilblock des Hydrauliksystems gesteuert und kontrolliert. Der Hauptventilblock umfasst Ventile, die eine Zufuhrmenge des Hydrauliköls zu einem der Hydraulikzylinder reguliert. Des Weiteren ist der Hauptventilblock zuständig für die Steuerung eines hydraulischen Schwenkantriebs des Schwenkwerks 3 und eines hydraulischen Fahrantriebs für die Ketten des Unterbaus 2. Dem Hydrauliksystem zugehörig und sich im Oberbau 4 befindend sind zudem ein Zusatzventilblock 15, ein Hydrauliköltank 16, sowie eine hydraulische Pumpe 17. Die hydraulische Pumpe 17 fördert das Hydrauliköl des Hydrauliksystems und ist über eine hydraulische Verbindung mit dem Hauptventilblock und dem Zusatzventilblock 15 verbunden. Es können mehrere Pumpen im Hydrauliksystem zum Einsatz kommen, sofern die Leistung einer Pumpe für den erforderlichen Einsatz nicht ausreicht oder das System redundant ausgebildet sein soll. Der Zusatzventilblock 15 steuert und reguliert einen Hydraulikölfluss zum Anbaugerät 14. Vom Zusatzventilblock 15 ausgehend führen Hydraulikleitungen 18 zum Anbaugerät 14. In der Figur 1 ist lediglich genau eine Hydraulikleitung 18 dargestellt, es können jedoch je nach verwendetem Anbaugerät und Art der Baumaschine mehrere, aber wenigstens zwei Hydraulikleitungen 18 sein. Die Art des Anbaugeräts 14 und die Bewegung, die dieses ausführen kann, definieren die Anzahl der (verwendeten und angeschlossenen) Hydraulikleitungen 18. Die Hydraulikleitung 18 ist im Bereich von Bolzen 19 der Auslegerbaugruppe 7, zwischen dem Oberbau 4 und dem ersten Glied 8, und zwischen dem ersten Glied 8 und dem zweiten Glied 9 und zwischen dem zweiten Glied 9 und dem Stiel 10, durch flexible Schlauchleitungen, die bogenförmig angeordnet sind, auch Auslegerschlauchbögen 20 genannt, ausgebildet. Zwischen einem ersten Befestigungspunkt an dem Anbaugerät 14 und einem zweiten Befestigungspunkt an dem Stiel 10 ist ebenfalls ein flexibler Schlauchbogen 21 ausgebildet. Durch die flexiblen Auslegerschlauchbögen 20 und dem flexiblen Schlauchbogen 21 ist es möglich, dass die einzelnen Glieder der Auslegerbaugruppe 7 um die Längsachse der Bolzen 19 schwenken können, ohne dass die Hydraulikleitung 18 unterbrochen wird bzw. reißt. Der Schlauchbogen 21 und die Auslegerschlauchbögen 20 werden für jede weitere, hier nicht dargestellte Hydraulikleitung 18 ausgebildet. Die Teile der Hydraulikleitung 18, die mittig entlang der Glieder der Auslegerbaugruppe 7 fern von den Schwenkachsen bzw. der Bolzen 19 verlaufen, werden durch starre Metallrohre realisiert. Die Enden der Metallrohre sind jeweils mit einer flexiblen Schlauchleitung zur Ausbildung der Hydraulikleitung 18 verbunden. Die Metallrohre stellen einen geschützten Bereich dar, in dem die Hydraulikleitung 18 vor Beschädigung von außen geschützt ist. In der dargestellten Hydraulikleitung 18 befinden sich zwischen dem Zusatzventilblock 15 und dem Anbaugerät 14 zwei Notstoppventile 23,24. Die Notstoppventile 23,24 der wenigstens zwei Hydraulikleitungen 18 werden in erste Notstoppventile 23 und zweite Notstoppventile 24 eingeteilt und sind in der Figur 1 schematisch als Rechteck dargestellt. Das erste Notstoppventil 23 und das zweite Notstoppventil 24 können die entsprechende Hydraulikleitung 18 an der jeweiligen Position verschließen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das auf der zusatzventilblocknahen Seite einer auftretenden Öl- Leckage liegende Notstoppventil 23,24 ein Austreten des zwischen diesem Notstoppventil 23,24 und der hydraulischen Pumpe 17 bzw. des Hydrauliköltanks 16 in den Hydraulikleitungen 18 befindliche Hydrauliköl verhindert. Das erste Notstoppventil 23 befindet sich im Oberbau 4 auf der pumpenfernen Strömungsseite des Zusatzventilblocks 15. Das zweite Notstoppventil 24 befindet sich in der Hydraulikleitung 18 im Bereich des Stiels 10 außerhalb des Schlauchbogens 21. Besonders bevorzugt ist eine Position, die in Strömungsrichtung unmittelbar vor bzw. hinter der flexiblen Schlauchleitung im Bereich des Stielkopfbolzens 13 liegt, wie dies in Figur 1 dargestellt ist. Erfahrungsgemäß kommt es häufig zu Leckagen der Schlauchleitungen im Bereich des Stielkopfbolzens 13. Die vorhergehend beschriebene Position des zweiten Notstoppventils 24 ermöglicht es in einem solchen Leckagefall, die maximal mögliche Menge an Hydrauliköl in den Hydraulikleitungen 18 zu erhalten. Kommt es in dem Schlauchbogen 21 zu einer Öl-Leckage, kann durch Schließen des zweiten Notstoppventils 24 das Öl in der Hydraulikleitung 18 zwischen dem zweiten Notstoppventil 24 und Zusatzventilblock 15 in den Hydraulikleitungen 18 verbleiben und ein Austreten wird verhindert. Es ist denkbar, weitere Notstoppventile einzusetzen, die beispielsweise eine Leckage der Auslegerschlauchbögen 20 des zweiten Glieds 9 absichern. Es ist wenigstens ein Notstoppventil 23,24 pro Hydraulikleitung 18 erforderlich. Selbst das erste Notstoppventil 23 verhindert noch bei Leckage der flexiblen Schlauchleitung im Bereich des Stielkopfbolzens 13 ein Austreten der überwiegenden Menge des Hydrauliköls. Die Notstoppventile 23,24 unterscheiden sich eindeutig von herkömmlichen Rohrbruchsicherungen, welche mittlerweile standardmäßig in mobilen hydraulischen Baumaschinen verbaut sind. Die nicht dargestellten Rohrbruchsicherungen werden am Anbaugerät 14 verbaut und verhindern bei Rohrbrüchen unkontrollierte Bewegungen des Anbaugeräts 14, um Bedienpersonal und Baustellenpersonal zu schützen. Sie halten den Druck des Hydrauliköls im Anbaugerät 14 bzw. den Arbeitsräumen der darin verbauten Hydraulikzylindern aufrecht und lassen das Anbaugerät 14 in starrer Position verharren. Die Notstoppventile 23,24 unterbrechen das Hydrauliksystem an mindestens einer Stelle zum Zusatzventilblock 15 hin. Das in der Hydraulikleitung zwischen Bruchstelle und dem Notstoppventil 23,24 befindliche Hydrauliköl tritt aus. Das Notstoppventil 23,24 verhindert aber das Austreten großer Mengen Hydrauliköl und leistet somit einen Beitrag zum Umweltschutz bei Abbrucharbeiten.

Die Figur 3 zeigt einen Teil eines lediglich schematisch dargestellten Hydrauliksystems, der zur Steuerung einer Bewegung des Anbaugeräts 14 verwendet wird. Die Hydraulikventile des Zusatzventilblocks 15 werden zur Bewegung des Anbaugeräts 14, das nicht in der Figur dargestellt ist, elektrisch vorgesteuert. Die hydraulische Pumpe 17 versorgt den Zusatzventilblock 15 mit dem erforderlichen Öldruck zur Steuerung des Anbaugeräts 14 bzw. dessen Hydraulikzylinder. Der Zusatzventilblock 15 reguliert den Volumenstrom des Hydrauliköls durch die insgesamt vier exemplarisch dargestellten Hydraulikleitungen 18 und kann somit eine Bewegung des Anbaugeräts 14 steuern. Es sind jeweils ein erstes Notstoppventil 23 und ein zweites Notstoppventil 24 pro Hydraulikleitung 18 vorhanden. Die ersten Notstoppventile 23 und die zweiten Notstoppventile 24 befinden sich jeweils in zwei unterschiedlichen Abschnitten der Hydraulikleitung 18. Es sind die zusatzventilblocknächsten Auslegerschlauchbögen 20 und die flexiblen Schlauchbögen 21 im Bereich des Stielkopfbolzens 13 dargestellt.

Zum einen sind im Oberbau 4, in einem Oberbauabschnitt der jeweiligen Hydraulikleitung 18, welcher sich auf der pumpenfernen Strömungsseite des Zusatzventilblocks 15 befindet, die ersten Notstoppventile 23 angeordnet und zum anderen sind die zweiten Notstoppventile 24 in einem Auslegerbaugruppenabschnitt der jeweiligen Hydraulikleitung 18, welcher sich außerhalb des Oberbaus 4 befindet und im Bereich des Stiels 10 außerhalb der flexiblen Schlauchbögen 21 liegt, wie oben bereits beschrieben, angeordnet. Die Notstoppventile 23,24 sind im regulären Betrieb der mobilen hydraulischen Baumaschine 1 geöffnet, sodass das Hydrauliköl ungehindert durch die Notstoppventile 23,24 fließen kann. Die Notstoppventile 23,24 werden durch eine Notausbetätigungsvorrichtung 25 gesteuert. Wenn die Notausbetätigungsvorrichtung 25 betätigt wird, werden die Hydraulikleitungen 18 mittels der Notstoppventile 23,24 geschlossen und der Hydraulikölfluss gestoppt. Die Notausbetätigungsvorrichtung 25 kommuniziert elektronisch mit dem Zusatzventilblock 15 und schaltet die Notstoppventile 23,24.

Nachdem eine Leckage in einer der Hydraulikleitungen 18 zwischen dem Anbaugerät 14 und dem Zusatzventilblock 15 detektiert wurde, werden die Notstoppventile 23,24 geschaltet und die Hydraulikleitungen 18 abgesperrt. In der Figur 3 ist jeweils der geschlossene Zustand der Notstoppventile 23,24 dargestellt, der durch Betätigen der Notausbetätigungsvorrichtung 25 erreicht wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Notstoppventile 23,24 elektronisch gesteuerte Magnetventile.

In einer bevorzugten Ausführung wird die Leckage durch das Bedienpersonal entdeckt und darauffolgend betätigt das Bedienpersonal die Notausbetätigungsvorrichtung 25 und die Notstoppventile 23,24 werden geschaltet und sperren die Hydraulikleitungen 18 ab. Die Detektion kann auch durch einen Sensor, welcher den Hydraulikleitungen 18 zugeordnet ist, erfolgen und die Notausbetätigungsvorrichtung 25 kann dann automatisch betätigt werden.

In einer bevorzugten Ausführung wird zunächst der Zusatzventilblock 15 durch Betätigung der Notausbetätigungsvorrichtung 25 angesteuert und der Zusatzventilblock 15 sperrt die wenigstens zwei Hydraulikleitungen 18 ab. Daraufhin werden mit einer vorgebbaren Zeitverzögerung die Notstoppventile 23,24 geschaltet und die Hydraulikleitungen 18 verschlossen.

Die Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Teils des Hydrauliksystems überwiegend analog zu Figur 3. Das Anbaugerät 14 wird in diesem Falle durch eine Niederdruckleitung hydraulisch vorgesteuert. Es wurde auf das Einzeichnen der Auslegerschlauchbögen 20 und der Schlauchbögen 21 verzichtet. Im Folgenden wird auf die Unterschiede eingegangen. In der in Figur 4 dargestellten Ausführungsform werden die ersten Notstoppventile 23 im Oberbauabschnitt der Hydraulikleitungen 18 durch 2-Wege-Ventile 26 realisiert, welche über eine Rücklaufleitung 27 mit dem Hydrauliköltank 16 des Hydrauliksystems verbunden werden können. Im regulären Betrieb sind die zweiten Notstoppventile 24, welche in einer Ausführungsform elektronisch gesteuerte Magnetventile sind, im Auslegerbaugruppenabschnitt geöffnet und die 2-Wege-Ventile 26 im Oberbauabschnitt sind in einer ersten Schaltstellung, die Hydrauliköl vom Zusatzventilblock 15 über die Hydraulikleitung 18 zum Anbaugerät 14 fließen lässt.

Nachdem durch Bedienpersonal oder einen Sensor eine Öl-Leckage detektiert wurde, werden durch Betätigen der Notausbetätigungsvorrichtung 25 die zweiten Notstoppventile 24 im Auslegerbaugruppenabschnitt der Hydraulikleitungen 18 geschaltet und geschlossen und die 2-Wege-Ventile 26 schalten in eine zweite dargestellte Schaltstellung, in der Hydrauliköl vom Zusatzventilblock 15 über die Rücklaufleitung 27 in den Hydrauliköltank 16 fließt.

Es ist denkbar mehr als zwei Notstoppventile 23,24 pro Hydraulikleitung 18 einzusetzen.

In beiden Versionen der Hydrauliksysteme, einmal elektrisch und einmal hydraulisch vorgesteuert, kann die Detektion einer Öl-Leckage durch Bedienpersonal oder einen Sensor erfolgen. Die Notausbetätigungsvorrichtung 25 kann beispielsweise in der Fahrerkabine 5 oder an der Auslegerbaugruppe 7 als Betätigungsknopf ausgebildet oder über eine Steuerung der mobilen hydraulischen Baumaschine 1 zugänglich sein, welche notwendige Bedienelemente zum Steuern der mobilen hydraulischen Baumaschine 1 aufweist. Durch Betätigung der Notausbetätigungsvorrichtung 25 werden die Notstoppventile 23,24 geschaltet und der Hydraulikölfluss gestoppt. Durch erneutes Betätigen der Notausbetätigungsvorrichtung 25 können die Notstoppventile 23,24 zurückgeschaltet werden und die Hydraulikleitungen 18 zum Anbaugerät 14 wieder geöffnet werden. Das Zurückschalten der Notstoppventile 23,24 wird vorgenommen, wenn die Öl-Leckage an den Hydraulikleitungen 18 behoben wurde. Wenn die Leckage mittels Sensors detektiert wird, ist es denkbar, dass ein Alarm ausgegeben wird, woraufhin das Bedienpersonal die Notausbetätigungsvorrichtung 25 betätigen kann. Es ist aber auch möglich, dass die Notstoppventile 23,24 und/oder der Zusatzventilblock 15 automatisch von dem Sensor angesteuert werden, der einen Druckabfall delektiert. In einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, Notstoppventile einzusetzen, die bei Druckabfall in der Hydraulikleitung 18 automatisch schließen.

In der Figur 5 ist schließlich eine Ventilanordnung mit zwei Notstoppventilen dargestellt. Die Ventilanordnung umfasst ein erstes 2/2-Wegeventil 30, das mit einer ersten Druckleitung PI und einer ersten Arbeitsleitung Al verbunden ist, ein zweites 2/2-Wegeventil 31, das mit einer zweiten Druckleitung P2 und einer zweiten Arbeitsleitung A2 verbunden ist, ein 4/2-Wegeventil 32, das hier in einer Baugruppe mit dem zweiten 2/2-Wegeventil 31 dargestellt ist und das mit einer Vordruckleitung Pa, einer Abflussleitung T, einer ersten Steuerleitung C und einem gesperrten Anschluss D verbunden ist, sowie ein Wechselventil 33 mit einem ersten sperrbaren Zufluss 34 und einem zweiten sperrbaren Zufluss 35 sowie mit einem Abfluss 36. Die 2/2-Wegeventile sind Notstoppventile im Sinne der obigen Beschreibung und können entsprechend eingesetzt und verwendet werden.

Das 4/2-Wegeventil 32 ist über eine elektrische Leitung 37 elektrisch betätigbar und verbindet in der in Fig. 5 dargestellten Ruhestellung die Vordruckleitung Pa mit der ersten Steuerleitung C sowie die Abflussleitung T mit dem dauerhaft gesperrten Anschluss D des 4/2-Wegeventils 32. In einer elektrisch angesteuerten Stellung ist die Vordruckleitung Pa mit dem dauerhaft gesperrten Anschluss D verbunden und dadurch abgesperrt. Die Steuerleitung C ist mit der Abflussleitung T verbunden und wird damit im Wesentlichen drucklos geschaltet.

Die Steuerleitung C ist mit dem ersten 2/2-Wegeventil 30 und dem zweiten 2/2-Wegeventil 31 so verbunden, dass es diese in die geschlossene Stellung vorsteuert, wenn die Steuerleitung C druckbeaufschlagt ist.

Das 2/2-Wegeventil 30 und das 2/2-Wegeventil 31 sind in der dargestellten Ruhestellung mittels einer Feder 39 in die geschlossene Stellung vorgespannt (N C). Beide Ventile sind gesteuert über den Vordruck in den Anschlussleitungen Pl bzw. P2 und den Arbeitsleitungen Al bzw. A2. Zu diesem Zweck ist in dem 2/2-Wegeventil 30 eine Vorsteuerleitung 40 vorgesehen, die von der Druckleitung PI zu einem der Feder 39 gegenüberliegenden Arbeitsraum (nicht dargestellt) verläuft, eine weitere Vorsteuerleitung 41 verläuft von der Arbeitsleitung Al zu demselben Arbeitsraum. Die Feder 39 und die geometrische Gestaltung des beweglichen Ventilglieds und des nicht dargestellten Arbeitsraums sind so gewählt, dass das 2/2-Wegeventil 30 etwa bei einem Vordruck von 2 bar gegen die Kraft der Feder 39 in die geöffnete Stellung schaltet. Eine elektrische Betätigung des Wegeventils 30 ist nicht erforderlich und nicht vorgesehen. Es ist rein druckgesteuert. Entsprechendes gilt für das 2/2-Wegeventil 31, bei dem eine Vorsteuerleitung 43 von der Druckleitung P2 und eine Vorsteuerleitung 44 von der Arbeitsleitung A2 zu einem entsprechenden Arbeitsraum verläuft. Auch dieses Ventil ist druckgesteuert und öffnet beispielsweise bei einem anliegenden Vordruck von 2 bar.

In der in Figur 5 dargestellten Ruhestellung sind also die beiden 2/2- Wegeventile 30 und 31 geschlossen. Wenn sich in den Druckleitungen PI oder P2 ein Druck aufbaut, wird zwar über die Vorsteuerleitungen 40 bzw. 43 das jeweilige 2/2-Wegeventil in die geöffnete Stellung vorgesteuert. Gleichzeitig wird aber über die Anschlüsse 34 bzw. 35 des Wechselventils 33 der jeweils höhere Druck auf den Abfluss 36 des Wechselventils 33 gegeben, dieser höhere Druck steht dann an der Vordruckleitung Pa an und wird über das in Ruhestellung befindliche 4/2-Wegeventil 32 auf die Steuerleitung C gegeben, die wiederum diesen höheren Druck auf die Federseite der 2/2-Wegeventile 30 und 31 leitet und damit die beweglichen Ventilglieder der 2/2-Wegeventile 30 und 31 in die geschlossene Stellung vorsteuert. Die jeweiligen Steuerflächen der 2/2-Wegeventile 30 und 31 sind so dimensioniert, dass bei gleichem Druck in der Steuerleitung C und in den Vorsteuerleitungen 40 bzw. 43 die 2/2- Wegeventile 30 bzw. 31 geschlossen bleiben.

Um nun die Arbeitsmaschine aus dieser Stellung der Ventilanordnung mit einem an den Arbeitsleitungen Al und A2 angeschlossenen hydraulischen Werkzeug 47 in Betrieb nehmen zu können, wird die elektrische Leitung 37, in der auch ein normal geschlossener Notstoppschalter 45 in Reihe geschaltet ist, mit einer Betriebsspannung von beispielsweise 24 V beaufschlagt. Dadurch wird das 4/2-Wegeventil 32 in die Arbeitsstellung geschaltet, in der die Steuerleitung C mit dem Ablauf T verbunden ist und die Vordruckleitung Pa mit dem gesperrten Anschluss D verbunden ist. Wenn nun aus dem Hydrauliksystem der Arbeitsmaschine ein Druck beispielsweise auf die Druckleitung PI gegeben wird, wird das 2/2-Wegeventil über die Vorsteuerleitung 40 mit dem entsprechenden Druck beaufschlagt. Das Wechselventil 33 leitet diesen Druck dann wie oben beschrieben an den Abfluss 36 und die Vordruckleitung Pa, die jedoch in dem 4/2-Wegeventil 32 auf den Anschluss D geschaltet ist und damit gesperrt ist. Die Steuerleitung C ist mit dem Abfluss T verbunden und deshalb drucklos. Damit liegt in der Steuerleitung C kein Druck an, der der Öffnung des 2/2-Wegeventils 30 entgegenwirken würde. Das 2/2-Wegeventil 30 schaltet in die geöffnete Stellung. Aus dem Hydraulikaggregat 47 entsteht ein Rückstrom, der in der Arbeitsleitung A2 zu einem Druckanstieg führt. Dieser Druckanstieg bewirkt über die Vorsteuerleitung 44 die Öffnung des 2/2-Wegeventil 31, sodass die insoweit beschriebene Ventilanordnung hydraulisch durchlässig ist und das Hydraulikaggregat 47 in gewohnter Weise betrieben werden kann.

Entsprechendes gilt im umgekehrten Fall. Wenn die Druckleitung P2 zuerst mit Hydraulikdruck beaufschlagt wird, öffnet zuerst das 2/2-Wegeventil 31 und dann über den Druckanstieg in der Arbeitsleitung Al auch das 2/2-Wegeventil 30.

Die Ventilanordnung kann beispielsweise an einem Ausleger oder Stiel eines Baggers befestigt sein. Die Druckleitungen PI und P2 können dann als Rohrleitungen fest an dem Ausleger oder Stiel montiert und an der Ventilanordnung angeschlossen sein. Die Ventilanordnungen können jeweils als Ventilblock ausgebildet sein. Dabei sind die Ventilblöcke bevorzugt jeweils auf einer Seite des Auslegers oder Stiels befestigt. Zum Beispiel dort wo herkömmlicherweise Kugelhähne angebracht sind. Von der Ventilanordnung zu dem Hydraulikaggregat 47 verlaufen flexible Schlauchbögen 48 und 49, die bei bewegbaren Hydraulikaggregaten 47 unverzichtbar sind. Wenn nun im Betrieb, wie dies oben näher beschrieben wurde, ein Schlauchbogen 48, 49 beispielsweise im Abbruch eines Gebäudes an einem hervorstehenden Moniereisen hängenbleibt und dadurch abreißt, würde bei herkömmlichen Hydrauliksystemen eine große Menge Hydrauliköl aus der Bruchstelle austreten. In einem solchen Fall kann die Bedienperson der Arbeitsmaschine den Notausschalter 45 betätigen und damit das 4/2-Wegeventil 32 stromlos schalten. Es fällt dann in die in Figur 5 dargestellte Ruhestellung. Wenn der Druck in der Hydraulikleitung durch die Leckage unter den Öffnungsdruck des 2/2-Wegeventil fällt, schließt das Ventil automatisch. Jeglicher von dem Hydrauliksystem erzeugte Hydraulikdruck in den Druckleitungen Pl bzw. P2 steht dann an dem Wechselventil 33 an. Der höhere der beiden Drücke wird auf den Abschluss 36 gegeben und auf die Steuerleitung C weitergeleitet. Die Steuerleitung C bringt dann gemeinsam mit der Federkraft der Federn 39 beide 2/2-Wegeventile 30 bzw. 31 in die geschlossene Stellung. Im Ergebnis wird bei einem Bruch eines Schlauchbogens 48, 49 und Betätigung des Notschalters 45 das Hydrauliksystem in der Ventilanordnung vollständig abgeschlossen, sodass aus dem Hydrauliksystem keine weitere Hydraulikflüssigkeit austreten kann.

Es sei hier hervorgehoben, dass die Ventilanordnung nicht die Funktion einer herkömmlichen Schlauchbruchsicherung ersetzt, die zusätzlich unmittelbar an den beiden Anschlüssen des Hydraulikaggregats 47 vorgesehen sein kann, um beispielsweise zu verhindern, dass ein Ausleger oder eine schwebende Last beim Bruch eines Schlauchbogens 48, 49 plötzlich herabfällt. Solche Schlauchbruchsicherungen sprechen selbsttätig auf einen hohen Volumenstrom an, der vorgegebene Grenzwerte übersteigt. Es sind im Grunde genommen selbsttätige, volumenstromgesteuerte Rückschlagventile. Diese können aber bei einem Schlauchbruch nicht verhindern, dass aus dem Hydrauliksystem selbst große Mengen an Hydraulikflüssigkeit austreten, wenn ein Schlauchbogen 48, 49 bricht.

Die 2/2-Wegeventile 30 und 31 können baugleich sein, vorzugsweise sind sie aber so gewählt, dass eines der 2/2-Wegeventile einen größeren Öffnungsquerschnitt als das andere aufweist, um den unterschiedlichen Volumenströmen zum Beispiel bei doppeltwirkenden Hydraulikaggregaten angepasst zu sein.

Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ventilanordnung mit Notstoppventilen. Ein doppeltwirkender Hydraulikzylinder 50 eines hydraulischen Verbrauchers weist zwei Kammern auf. Eine erste Kammer 51 ist mit einer ersten Arbeitsleitung 52 verbunden. Eine zweite Kammer 53 ist mit einer zweiten Arbeitsleitung 54 verbunden. Die beiden Arbeitsleitungen 52,54 sind oberbauseitig mit einem nicht dargestellten Volumensteuerventil verbunden, das einen Volumenstrom durch die Arbeitsleitungen 52,54 steuert. Das Volumensteuerventil kann Teil des Zusatzventilblocks sein. Die dargestellte Ventilanordnung umfasst ein erstes 2/2-Wegeventil 55, das einen Anschluss P aufweist, der mit einer ersten Druckleitung 56 verbunden ist und einen Anschluss A, der mit der ersten Arbeitsleitung 52 verbunden ist. In einer ersten Stellung des 2/2-Wegeventils 55 wird der Durchfluss von Anschluss A nach P und von Anschluss P nach A blockiert. In der zweiten Stellung lässt das Ventil 55 einen freien Durchfluss von A nach P und vice versa von P nach A zu. Das 2/2-Wegeventil 55 ist in der dargestellten ersten Stellung (Ruhestellung, geschlossene Stellung) mittels einer Feder 57 vorgespannt. Das 2/2- Wegeventil 55 weist eine Steuerleitung 58 auf, die mit einem Pilotventil 59 verbunden ist. Die Steuerleitung 58 ist mit einem auf Seite der Feder 57 liegenden Arbeitsraum (als Rechteck dargestellt) verbunden. Je nach technischer Umsetzung kann die Feder 57 in dem Arbeitsraum liegen. Das 2/2-Wegeventil 55 ist außerdem über den Vordruck in der ersten Druckleitung 56 und der ersten Arbeitsleitung 52 gesteuert. Zu diesem Zweck ist in dem 2/2-Wegeventil 55 eine Vorsteuerleitung 60 vorgesehen, die von der ersten Druckleitung 56 zu einem der Feder 57 gegenüberliegenden Arbeitsraum verläuft. Hier handelt es sich um eine schematische Darstellung. Die Vorsteuerleitung 60 kann eine Wirkfläche des Kolbens des Wegeventils sein. Eine weitere Vorsteuerleitung 61 verläuft von der ersten Arbeitsleitung 52 zu demselben Arbeitsraum. Auch hier kann eine Wirkfläche des Wegeventil mit der ersten Arbeitsleitung verbunden sein, um die schematisch dargestellte Funktionalität abzubilden. Die Feder 57 und die geometrische Gestaltung des beweglichen Ventilglieds sind so gewählt, dass das 2/2-Wegeventil 55 etwa bei einem Vordruck von 2 bar in der ersten Arbeitsleitung 52 oder der ersten Druckleitung 56 gegen die Kraft der Feder 57 in die geöffnete Stellung schaltet. Eine elektrische Betätigung des 2/2-Wegeventils 55 ist nicht erforderlich und nicht vorgesehen. Es ist rein druckgesteuert. Das 2/2- Wegeventil 55 kann in die zweite, geschlossene Stellung durch Ansteuerung über die Steuerleitung 58 überführt werden. Der Schließdruck der Feder liegt bei etwa 4-6 bar, vorzugsweise bei 2 bar.

Das mit der Steuerleitung 58 verbundene Pilotventil 59 kann als 3/2- Wegeventil ausgebildet sein. Es ist aber auch denkbar, ein 4/2-Wegeventil einzusetzen. Dargestellt ist ein 3/2-Wegeventil, das in einer ersten Stellung einen ersten Anschluss Al aufweist, der blind geschaltet ist und der mit einer Druckabbauleitung 62 verbunden ist. Ein zweiter Anschluss A2 ist mit einer Steuerleitung 63 verbunden, die ein zweites 2/2-Wegeventil 64 ansteuert und in einer Abzweigung mit der Steuerleitung 58 des ersten 2/2-Wegeventil 55 verbunden ist. Mittels des zweiten Anschlusses A2 werden somit beide 2/2- Wegeventile 55,64 gesteuert. Das zweite 2/2-Wegeventil 64 ist analog zum ersten 2/2-Wegeventil 55 ausgebildet und zwischen der zweiten Druckleitung

65 und der zweiten Arbeitsleitung 54 angeordnet. Die Steuerleitung 63 des zweiten 2/2-Wegeventils 64 wirkt analog in Wirkrichtung der Feder und überführt das Ventil 64 bei Druckbeaufschlagung der Steuerleitung 63 in die geschlossene Stellung.

Ein dritter Anschluss A3 des Pilotventils 59 ist mit einer Druckversorgungsleitung 66 verbunden. In der ersten Stellung des 3/2- Wegeventils ist ein Hydraulikölstrom vom Anschluss 3 zu Anschluss 2 zugelassen. Die Steuerleitung 63 wird mit Hydrauliköldruck aus der Druckversorgungsleitung 66 beaufschlagt. In einer zweiten Stellung des 3/2- Wegeventils ist der Anschluss 3 blind geschaltet und ein Hydraulikölstrom vom Anschluss 2 zu Anschluss 1 zugelassen. In der Steuerleitung 63 und somit auch in der Steuerleitung 58 wird Druck abgebaut und das Hydrauliköl fließt in die Druckabbauleitung 62 ab. Das Pilotsteuerventil 59 ist in die erste Stellung mittels einer Feder vorgespannt. Das Pilotsteuerventil 59 ist über eine elektrische Leitung 67 elektrisch betätigbar. In der elektrischen Leitung 67 ist ein normal geschlossener Notstoppschalter 68 in Reihe geschaltet und mit einer Betriebsspannung von beispielsweise 24 V beaufschlagt. Dadurch wird das Pilotventil 59 in die Arbeitsstellung geschaltet, in der die Steuerleitung 63 mit der Druckabbauleitung 62 verbunden ist und die Druckversorgungsleitung

66 (auch Vordruckleitung genannt) mit dem gesperrten Anschluss A3 verbunden ist. Außerdem weist das Pilotsteuerventil 59 eine optionale Nothandbetätigung auf, die derart ausgebildet ist, dass durch Betätigung der Nothandbetätigung das Pilotventil 59 in die Arbeitsstellung überführbar ist.

In der Figur 6 ist die erste Stellung und nicht die Arbeitsstellung des Pilotventils 59 dargestellt.

In der in Figur 6 dargestellten Ruhestellung sind also die beiden 2/2- Wegeventile 55 und 64 geschlossen. Wenn sich in den Druckleitungen 56 oder

65 ein Druck aufbaut, wird zwar über die jeweilige Vorsteuerleitung 60 bzw. 69 das jeweilige 2/2-Wegeventil 55,64 in die geöffnete Stellung vorgesteuert. Gleichzeitig wird aber über die Druckversorgungsleitung 66 der an den insgesamt vier Anschlüssen AI,A2,PI,P2 der beiden 2/2-Wegeventile anliegende höchste Druck auf den Anschluss A2 des Pilotventils 59 und somit auf die Steuerleitungen 58, 63 gegeben, die wiederum diesen höheren Druck auf die Federseite der 2/2-Wegeventile 55 und 64 leitet und damit die beweglichen Ventilglieder der 2/2-Wegeventile 55 und 64 in die geschlossene Stellung vorsteuert. Die jeweiligen Steuerflächen der 2/2-Wegeventile 55 und 64 sind so dimensioniert, dass bei gleichem Druck in den Steuerleitungen 58,63 und den Vorsteuerleitungen 60,61 bzw. 69,70 die 2/2-Wegeventile 55 bzw. 64 geschlossen bleiben.

Die Druckversorgungsleitung 66 ist dazu mit den beiden Arbeitsleitungen 52,54 und den beiden Druckleitungen 56,65 verbunden. Die Abzweigungen zu den vier Leitungen 52,54,56,65 sind dabei parallel angeordnet, wobei in jeder der Abzweigungen ein Rückschlagventil 71 angeordnet ist, dass in Richtung zur Druckversorgungsleitung 66 hin bei Anliegen von jeweils höherem Druck öffnet. Ist beispielswiese die Druckleitung 56 mit dem höchsten Druck beaufschlagt, so öffnet das Rückschlagventil 71 in der von der Druckleitung 56 abzweigenden Leitung und die dazu parallel liegenden Rückschlagventile 71 werden dadurch geschlossen, da die dort anliegenden Drücke geringer sind. Der Hydrauliköldruck der Druckleitung 56 wird in die Druckversorgungsleitung

66 geleitet und der Druck steht für die Steuerleitungen 63,58 zur Verfügung, wie oben erläutert.

Um nun die Arbeitsmaschine aus dieser Stellung der Ventilanordnung mit einem an den Arbeitsleitungen 52 und 54 angeschlossenen hydraulischen Verbraucher 50 in Betrieb nehmen zu können, wird die elektrische Leitung 67 mit einer Betriebsspannung beaufschlagt und das 3/2-Wegeventil 59 in die Arbeitsstellung geschaltet. Wenn nun aus dem Hydrauliksystem der Arbeitsmaschine ein Druck beispielsweise auf die Druckleitung 56 gegeben wird, wird das in der Leitung angeordnete 2/2-Wegeventil 55 über die Vorsteuerleitung 60 mit dem entsprechenden Druck beaufschlagt. Das der Druckleitung zugeordnete Rückschlagventil 71 leitet diesen Druck dann, wie oben beschrieben, an die Druckversorgungsleitung 66 weiter, die jedoch in dem Pilotventil 59 auf den Anschluss A3 geschaltet ist und damit gesperrt ist. Die Steuerleitung 63 ist mit der Druckabbauleitung 62 verbunden. Die Druckabbauleitung 62 ist, um die Steuerleitung drucklos zu machen, mit den beiden Arbeitsleitungen 52,54 und den beiden Druckleitungen 56,65 verbunden. Die Abzweigungen zu den vier Leitungen 52,54,56,65 sind dabei parallel angeordnet, wobei in jeder der Abzweigungen ein Rückschlagventil 72 angeordnet ist, dass in Richtung zu der jeweiligen der vier Leitungen 52,54,56,65 hin bei Anliegen von jeweils höherem Druck öffnet. Ist beispielswiese die Druckabbauleitung 62 mit einem Druck beaufschlagt, der höher ist als der Druck in der Druckleitung 65, so öffnet das Rückschlagventil 72 in der von der Druckleitung 65 abzweigenden Leitung und der Druck in der Steuerleitungen 63,58 kann abgebaut werden, so dass in den Steuerleitungen 63,58 ein mindestens geringerer Druck anliegt als in der Arbeitsleitung 56, der der Öffnung der 2/2-Wegeventile 55,64 entgegenwirken würde. Wenn beispielsweise aus dem hydraulischen Verbraucher 50 ein Rückstrom erfolgt, der in der Arbeitsleitung 54 zu einem Druckanstieg führt. Bewirkt dieser Druckanstieg über die Vorsteuerleitung 70 die Öffnung des 2/2-Wegeventils 64, sodass die insoweit beschriebene Ventilanordnung hydraulisch durchlässig ist und der hydraulische Verbraucher in gewohnter Weise betrieben werden kann.

Entsprechendes gilt im umgekehrten Fall. Wenn die Druckleitung 65 zuerst mit Hydraulikdruck beaufschlagt wird, öffnet zuerst das 2/2-Wegeventil 64 und dann über den Druckanstieg in der Arbeitsleitung 52 auch das 2/2-Wegeventil 55.

Die Ventilanordnung kann beispielsweise an einem Oberbau der mobilen Arbeitsmaschine oder im Falle eines Baggers auch an einem Ausleger oder Stiel befestigt sein. Die Druckleitungen 56 und 65 können dann als Rohrleitungen fest an dem Ausleger oder Stiel montiert und an der Ventilanordnung angeschlossen sein. Die Ventilanordnungen können jeweils als Ventilblock ausgebildet sein. Dabei sind die Ventilblöcke bevorzugt jeweils auf einer Seite des Auslegers oder Stiels befestigt. Zum Beispiel dort wo herkömmlicherweise Kugelhähne angebracht sind. Es ist auch denkbar, die Ventilanordnung im Oberbau anzuordnen. Je nachdem wie der hydraulische Verbraucher ausgebildet ist, sind eine oder mehrere Arbeitsleitungen vorgesehen. Der hydraulische Verbraucher kann beispielsweise auch der Auslegerzylinder 11, der Zwischenauslegerzylinder 12 oder der Stielzylinder sein.

Von der Ventilanordnung zu dem hydraulischen Verbraucher 50 verlaufen flexible Schlauchleitungen bogenförmig. Diese Bereiche werden flexible Schlauchbögen genannt und unterscheiden sich von Rohrbögen, die als Bauteil zu erwerben sind und eine feste, steife Geometrie haben. Die flexiblen Schlauchbögen sind bei bewegbaren Hydraulikaggregaten unverzichtbar. Wenn nun im Betrieb, wie dies oben näher beschrieben wurde, ein Schlauchbogen beispielsweise im Abbruch eines Gebäudes an einem hervorstehenden Moniereisen hängenbleibt und dadurch abreißt, würde bei herkömmlichen Hydrauliksystemen eine große Menge Hydrauliköl aus der Bruchstelle austreten. In einem solchen Fall kann die Bedienperson der Arbeitsmaschine den Notausschalter 68 betätigen und damit das Pilotventil 59 stromlos schalten. Es fällt dann in die in Figur 6 dargestellte Stellung. Wenn der Druck in der Hydraulikleitung durch die Leckage unter den Öffnungsdruck des 2/2- Wegeventils fällt, schließt das Ventil automatisch. Der höhere der beiden Drücke in den Druckleitungen 56 bzw. 65 und der leckagefreien Arbeitsleitung wird auf die Druckversorgungsleitung 66 gegeben und auf die Steuerleitungen 58,63 weitergeleitet. Die Steuerleitungen 58,63 bringen dann gemeinsam mit der Federkraft der Federn 57 beide 2/2-Wegeventile 55,64 in die geschlossene Stellung. Im Ergebnis wird bei einer Leckage in einer Arbeitsleitung, beispielsweise bei Bruch eines flexiblen Schlauchbogens und Betätigung des Notschalters 68 das Hydrauliksystem in der Ventilanordnung vollständig abgeschlossen, sodass aus dem Hydrauliksystem keine weitere Hydraulikflüssigkeit austreten kann.

Es sei hier hervorgehoben, dass die Ventilanordnung nicht die Funktion einer herkömmlichen Schlauchbruchsicherung ersetzt, die zusätzlich unmittelbar an den beiden Anschlüssen des Hydraulikaggregats 50 vorgesehen sein kann, um beispielsweise zu verhindern, dass ein Ausleger oder eine schwebende Last beim Bruch eines Schlauchbogens plötzlich herabfällt. Solche Schlauchbruchsicherungen sprechen selbsttätig auf einen hohen Volumenstrom an, der vorgegebene Grenzwerte übersteigt. Es sind im Grunde genommen selbsttätige, volumenstromgesteuerte Rückschlagventile. Diese können aber bei einem Schlauchbruch nicht verhindern, dass aus dem Hydrauliksystem selbst große Mengen an Hydraulikflüssigkeit austreten, wenn ein Schlauchbogen bricht.

Die beiden 2/2-Wegeventile 55,64 können baugleich sein, vorzugsweise sind sie aber so gewählt, dass eines der 2/2-Wegeventile einen größeren Öffnungsquerschnitt als das andere aufweist, um den unterschiedlichen Volumenströmen zum Beispiel bei doppeltwirkenden Hydraulikaggregaten oder rücklaufempfindlichen Anbauwerkzeugen (z.B. Hydraulikhämmer) angepasst zu sein.