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Title:
VALVE TRAIN OF AN EXHAUST GAS-CONDUCTING APPARATUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/029126
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a valve train (13) for actuating a valve element (12) that interacts with a valve seat (10) of an exhaust gas-conducting apparatus (1), having a valve shaft (14) which adjusts the valve element (12). A simplified manufacturing of the valve train (13) with a more precise possibility to determine the state variables of the valve train (13) is possible by using a transmission part (22) made of plastic in order to transmit an adjusting movement to the valve shaft (14), wherein the transmission part (22) is provided with a magnet (40) of a magnetic sensor device (41) to determine said states. Furthermore, the invention relates to a method for manufacturing a valve train (13) of this type as well as an exhaust gas-conducting apparatus (1) of this type.

Inventors:
MAKAROW EUGEN (DE)
SALFELD EDGAR (DE)
WETZEL FLORIAN (DE)
VAN EICKELS BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/068674
Publication Date:
February 23, 2017
Filing Date:
August 04, 2016
Export Citation:
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Assignee:
MAHLE INT GMBH (DE)
International Classes:
F02B37/18; F02B39/00; F02M26/48; F02M26/54; F02M26/66; F02M26/67
Domestic Patent References:
WO2015036332A12015-03-19
WO2011064096A12011-06-03
WO2007098191A22007-08-30
Foreign References:
DE102004062098A12006-07-13
DE102011017452A12012-09-20
EP1882843A22008-01-30
Attorney, Agent or Firm:
BRP RENAUD UND PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Ventiltrieb (13) zum Betätigen eines mit einem Ventilsitz (10) einer abgasführenden Einrichtung (1 ), insbesondere einer Brennkraftmaschine (3), zusammenwirkenden Ventilelements (12),

- mit einem Ventilschaft (14), der das Ventilelement (12) verstellt,

- mit einem Übertragungsteil (22) zum Übertragen einer Verstellbewegung auf den Ventilschaft (14),

- wobei das Übertragungsteil (22) aus Kunststoff hergestellt ist,

- wobei das Übertragungsteil (22) mit einem Magnet (40) einer Magnetsensoreinrichtung (41 ) versehen ist.

2. Ventiltrieb nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Magnet (40) beabstandet zum Ventilschaft (14) angeordnet ist.

3. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Übertragungsteil (22) den Magnet (40) zumindest bereichsweise umgibt.

4. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Magnet (40) zumindest bereichsweise freiliegt.

5. Ventiltrieb nach einem er Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (40) und das Übertragungsteil (22) formschlüssig miteinander verbunden sind.

6. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Ventilschaft (14) und das Übertragungsteil (22) formschlüssig miteinander verbunden sind.

7. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Übertragungsteil (22) durch ein Gießverfahren hergestellt ist.

8. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Übertragungsteil (22) aus einem mit Glasfasern versetzten Poly- phthalamid hergestellt ist.

9. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Übertragungsteil (22) eine lineare Verstell beweg ung auf den Ventilschaft (14) überträgt.

10. Verfahren zum Herstellen eines Ventiltriebs (13) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei

- das Übertragungsteil (22) durch ein Gießverfahren hergestellt wird,

- der Ventilschaft (14) als ein Einlegteil (47) in einer Gießform angeordnet wird,

- der das Übertragungsteil (22) ausbildende Kunststoff in die Gießform eingebracht wird.

1 1 . Verfahren nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Magnet (40) vor dem Gießen des Übertragungsteils (22) ebenfalls als Einlegteil (47) in die Gießform eingelegt wird, oder als Einsetzteil nach dem Gießen des Übertragungsteils (22) in das Übertragungsteil (22) eingesetzt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 1 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Magnet (40) nach der Herstellung des Übertragungsteils (22) magnetisiert wird.

13. Abgasführende Einrichtung (1 ), insbesondere einer Brennkraftmaschine (3), mit einem Ventilsitz (10) und einem Ventiltrieb (13) nach einem der vorherigen Ansprüche sowie mit einer die Verstellbewegung erzeugenden Antriebseinrichtung (23), die mit dem Übertragungsteil (22) zusammenwirkt.

14. Einrichtung nach Anspruch 13,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Einrichtung (1 ) als eine Abgasrückführeinrichtung (2) einer Brennkraftmaschine (2) ausgebildet ist.

15. Einrichtung nach Anspruch 13,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Einrichtung (1 ) als eine Wastegate-Ventileinrichtung (53) zum Umgehen von Abgas an einem Turbinenrad (54) eines Abgasturboladers (52) ausgebildet ist.

16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,

dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (23) einen im Übertragungsteil (22) gelagerten Stift (34) aufweist.

17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Antriebseinrichtung (23) einen Stellantrieb (24) und eine Kniehebelanordnung (27) aufweist, die eine vom Stellantrieb (24) drehend angetriebene Kurbel (30) und ein Pleuel (31 ) aufweist, das die Kurbel (30) mit dem Übertragungsteil (22) verbindet.

18. Einrichtung nach Anspruch 17,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Antriebseinrichtung (23) ein Getriebe (26) aufweist, das eingangs- seitig mit dem Stellantrieb (24) und ausgangsseitig mit der Kniehebelanordnung (27) gekoppelt ist, wobei ein die Kurbel (30) antreibendes, sich in Um- fangsrichtung um weniger als 180° erstreckendes Zahnradsegment (29) integral an der Kurbel (30) ausgeformt ist.

*****

Description:
Ventiltrieb einer abgasführenden Einrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ventiltrieb zum Betätigen eines mit einem Ventilsitz einer abgasführenden Einrichtung zusammenwirkenden Ventilelements. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Ventiltriebs sowie eine solche abgasführende Einrichtung.

Abgasführende Einrichtungen bedürfen regelmäßig eine Dosierung oder Abzweigung des in der Einrichtung geführten Abgases. Derartige Umlenkungen und Abzweigungen erfolgen üblicherweise über Ventiltriebe, die hierzu mit einem Ventilsitz der Einrichtung zusammenwirken. Hierdurch ist es beispielsweise bei einer Abgasrückführeinrichtungen einer Brennkraftmaschine möglich, einen Anteil des in der Brennkraftmaschine entstandenen Abgases, insbesondere über eine Frischluftanlage, Brennräumen der Brennkraftmaschine wieder zuzuführen. Das Zusammenwirken eines solchen Ventiltriebs mit dem Ventilsitz der Einrichtung erfolgt üblicherweise über ein Ventilelement, das eine Ventilöffnung im Bereich des Ventilsitzes verschließt und freigibt. Die Verstellung des Ventilelements erfolgt dabei gewöhnlich über einen Ventilschaft, der seinerseits durch eine Antriebseinrichtung verstellt wird.

Derartige Ventiltriebe bzw. Abgasrückführeinrichtungen sind aus der DE 196 07 81 1 A1 sowie DE 199 50 871 A1 bekannt. Bei diesen Abgasrückführeinrichtungen wird der jeweilige Ventilschaft über einen Elektromagnet verstellt.

Eine solche Einrichtung kann auch eine Wastegate-Ventileinrichtung eines Abgasturboladers sein, die das Abgas zur Umgehung eines Turbinenrads des Abgasturboladers zumindest teilweise am Turbinenrad vorbeiführt. Zur Verbesserung der Funktion derartiger Einrichtungen bzw. der Ventiltriebe ist es wünschenswert, im Betrieb Zustandsgrößen des Ventiltriebs möglichst präzise zu kennen. Hierzu können grundsätzlich Sensoreinrichtungen eingesetzt werden. Derartige Sensoreinrichtungen sind regelmäßig zumindest teilweise am Ventiltrieb vorgesehen. Aufgrund der aggressiven Umgebung derartiger Einrichtungen, insbesondere der hohen Temperaturen und/oder chemisch aggressiven Bedingungen, ist ein entsprechender Schutz dieser Bestandteile und/oder eine beabstande- te Anordnung der Bestandteile zum Ventilelement notwendig. Der zusätzliche Schutz erfordert dabei zusätzliche Maßnahmen, welche die Herstellungskosten des Ventiltriebs und somit der zugehörigen abgasführenden Einrichtung erhöhen. Die beabstandete Anordnung führt zudem zu einer verringerten Präzision der mittels der Sensoreinrichtung bestimmten Zustandsgrößen.

Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für einen Ventiltrieb der eingangs genannten Art sowie für ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Ventiltriebs und für eine abgasführende Einrichtung mit einem solchen Ventiltrieb verbesserte oder zumindest andere Ausführungsformen anzugeben, die sich insbesondere durch eine vereinfachte Herstellung bei einer präziseren Bestimmung von Zustandsgrößen des Ventiltriebs auszeichnen.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Ventiltrieb zum Betätigen eines mit einem Ventilsitz einer abgasführenden Einrichtung zusammenwirkenden Ventilelements mit einem Übertragungsteil aus Kunststoff zum Übertragen einer Verstellbewegung auf das Ventilelement vorzusehen und ein Magnet einer Magnetsensoreinrichtung am Übertragungsteil zu versehen. Durch die Ausbildung des Übertragungsteils aus Kunststoff wird die Wärmeüber- tragung über den Ventiltrieb auf den Magnet begrenzt oder zumindest reduziert. Dementsprechend ist es möglich, den Magnet der Magnetsensoreinrichtung näher am Ventilelement anzuordnen, um eine präzisere Bestimmung von Eigenschaften oder Zuständen des Ventiltriebs zu ermöglichen. Darüber hinaus ist durch das Versehen des Magnets am Übertragungsteil und somit an einem unmittelbar zur Verstellung des Ventilelements eingebundenen Bestandteil die Bestimmung von Zustandsgrößen des Ventiltriebs, insbesondere des Ventilelements, mit erhöhter Präzision möglich sind.

Dem Erfindungsgedanken entsprechend, weist der Ventiltrieb einen Ventilschaft auf, der das Ventilelement verstellt. Hierzu sind Ventilschaft und Ventilelement mechanisch gekoppelt. Insbesondere können Ventilschaft und Ventilelement unmittelbar mechanisch miteinander verbunden sein. Das Übertragungsteil dient der Übertragung der Verstell beweg ung auf den Ventilschaft, der die Verstell beweg ung auf das Ventilelement überträgt und somit das Ventilelement verstellt. Dabei ist das Übertragungsteil aus Kunststoff hergestellt und mit dem Magnet der Magnetsensorvorrichtung versehen. Das heißt, dass der Magnet der Magnetsensorvorrichtung unmittelbar im Ventiltrieb eingebunden ist und bei der Verstellbewegung mit dem Übertragungsteil verstellt bzw. bewegt wird. Hierdurch ist besagte präzisere Bestimmung des Zustands des Ventiltriebs möglich.

Die Herstellung des Übertragungsteils aus Kunststoff bedeutet vorliegend, dass das Übertragungsteil bevorzugt gänzlich aus Kunststoff hergestellt ist. Somit wird insbesondere die Wärmeübertragung auf den Magnet vorteilhaft reduziert.

Die Magnetsensoreinrichtung kann zur Bestimmung beliebiger Zustandsgrößen des Ventiltriebs eingesetzt werden. Vorstellbar ist es insbesondere, mittels der Magnetsensoreinrichtung die Position des Ventiltriebs, insbesondere des Ventilschafts und/oder des Ventilelements, zu bestimmen. Hierbei weist die Magnetsensoreinrichtung mit dem Magnet zusammenwirkende Sensorkomponenten auf. Diese Komponenten sind vorteilhaft beabstandet zum Magnet angeordnet. Insbesondere sind diese Komponenten mechanischen vom Ventiltrieb entkoppelt.

Die Übertragung der Verstell beweg ung durch das Übertragungsteil erfolgt bevorzugt nicht über den Magnet. Somit unterliegen der Magnet und/oder die Verbindung zwischen Magnet und Übertragungsteil keinem mechanisch bedingten Verschleiß. Folglich lässt sich die Bestimmung der Zustandsgrößen mittels der Magnetsensoreinrichtung, insbesondere der Position des Ventiltellers und/oder des Ventilsschafts, präzise und ohne Änderungen bzw. Ungenauigkeiten, die durch einen solchen Verschleiß bedingt sind, durchführen.

Das mit dem Ventilsitz zusammenwirkende Ventilelement ist derart ausgestaltet, dass es eine Ventilöffnung im Bereich des Ventilsitzes verschließt und freigibt. Hierbei kann das Ventilelement beispielsweise als ein Ventilteller ausgebildet sein, der die Ventilöffnung verschließt und freigibt.

Ventilelement und Ventilschaft sind, wie vorstehend erwähnt, mechanisch gekoppelt, so dass der Ventilschaft das Ventilelement verstellt. Hierbei ist es insbesondere vorstellbar, den Ventilschaft und das Ventilelement einstückig auszubilden. Das heißt, dass der Ventilschaft und das Ventilelement materialeinheitlich ausgebildet sein können.

Bevorzugt überträgt das Übertragungselement eine lineare Bewegung auf den Ventilschaft. Bevorzugt ist es zudem, wenn der Ventilschaft das Ventilelement linear verstellt. Das heißt insbesondere, dass das Übertragungsteil die lineare Verstellung des Ventilschafts und/oder des Ventilelements linear ausübt. Insbesondere bewegt sich das Übertragungsteil synchron zum Ventilschaft und/oder dem Ventilelement. Die führt insbesondere dazu, dass der am Übertragungsteil vorgesehen Magnet sich entsprechend mit dem Übertragungsteil und folglich mit dem Ventilschaft und/oder Ventilelement bewegt. Somit ist mittels der Magnetsen- soreinrichtung eine sehr präzise Bestimmung der Zustandsgrößen des Ventiltriebs, insbesondere der Position des Ventiltellers und/oder Ventilsschafts, möglich.

Bevorzugte Varianten sehen vor, dass der Magnet beabstandet zum Ventilschaft angeordnet ist. Die beabstandete Anordnung des Magnets zum Ventilschaft führt zu einer Reduzierung der Wärmeübertragung des Ventilschafts auf den Magnet. Somit werden die bedingt durch den Kontakt des Ventilschafts und/oder des Ventilelements mit dem Abgas hohen Temperaturen in verringertem Umfang auf den Magnet übertragen. In der Folge wird eine Beschädigung des Magnets verhindert. Zudem ist es hierdurch möglich, den Magnet näher am Ventilschaft und/oder Ventilelement anzuordnen, wobei diese nähere Anordnung eine präzisere Bestimmung besagter Zustandsgrößen, insbesondere der Position, des Ventilschafts bzw. des Ventilelements erlaubt.

Das Versehen des Übertragungsteils mit dem Magnet kann auf beliebiger Weise erfolgen.

Dabei ist es vorstellbar, dass das Übertragungsteil den Magnet zumindest bereichsweise umgibt. Das heißt insbesondere, dass der Magnet zumindest teilweise im Übertragungsteil angeordnet ist. Durch das zumindest bereichsweise umgeben des Magnets mit dem Übertragungsteil erfolgt ein Schutz des Magnets, insbesondere gegen Wärmeeinwirkungen und/oder dem Abgas.

Vorstellbar ist es auch, dass der am Übertragungsteil versehene Magnet bereichsweise freiliegt. Hierdurch kann der freiliegende Bereich des Magnets verbessert, insbesondere mit erhöhter Präzision, mit anderen Sensorkomponenten der Magnetsensoreinrichtung zusammenwirken. Dementsprechend ist der freiliegende Bereich des Magnets bevorzugt besagten Sensorkomponenten zugewandt. Das Übertragungsteil kann aus einem beliebigen Kunststoff hergestellt sein, sofern sich der Kunststoff für den Einsatz in einer abgasführenden Einrichtung eignet.

Bei vorteilhaften Ausführungsformen ist das Übertragungsteil aus einem mit Glasfasern versetzten Polymer, beispielsweise Polyamid (PA), Polyphthalamid (PPA), Polyphenylensulfid (PPS) oder Polyetheretherketon (PEEK) oder einer Mischung daraus, hergestellt. Derartige Kunststoffe weisen eine erhöhte Resistenz, insbesondere gegenüber erhöhten Temperaturen und/oder aggressiven chemischen Umgebungen, auf. Hierdurch kann die Beständigkeit des Ventiltriebs und somit der zugehörigen abgasführenden Einrichtung erhöht. Hierbei kann der Anteil an Glasfasern beliebig groß sein. Bevorzugt ist ein Glasfaseranteil von weniger als 40 %. Besonders bevorzugt ein Glasfaseranteil zwischen 30 % und 35 %.

Der Magnet kann aus einem beliebigen Material hergestellt sein, das magnetisch ist und sich für den Einsatz im Ventiltrieb bzw. in der abgasführenden Einrichtung eignet. Bevorzugt kommen hierzu Materialien mit einer erhöhten Magnetfeldstärke und/oder Dauermagnete mit einer erhöhten Magnetfeldstärke zum Einsatz. Insbesondere ist es vorstellbar, dass der Magnet aus Aluminium-Nickel-Cobalt, Eisen- Nickel-Cobalt, Neodym-Eisen-Bor (NdFeB), Samarium-Cobalt (SmCo) und dergleichen hergestellt ist.

Der Ventilschaft und/oder das Ventilelement sind aus einem beliebigen Material hergestellt, sofern sich das Material für den Einsatz in einer abgasführenden Einrichtung eignet. Dabei kommen insbesondere Materialien mit einer erhöhten Temperaturbeständigkeit und/oder mit einer erhöhten Resistenz gegenüber chemischen Reaktionen mit dem Abgas zum Einsatz. Vorstellbar ist es insbesondere, den Ventilschaft und/oder das Ventilelement aus einem Stahl, beispielsweise Edelstahl, herzustellen. Die Kombination aus dem Ventilschaft aus Stahl, insbesondere Edelstahl, dem Magneten mit der hohen Magnetfeldstärke und dem Übertragungsteil aus Kunststoff erlaubt dabei eine besonderes nahe Anordnung des Magnets am Ventilschaft und/oder am Ventilelement bei einer hohen Beständigkeit.

Die Verbindung zwischen dem Magnet und dem Übertragungsteil ist vorteilhaft formschlüssig realisiert. Die formschlüssige Verbindung zwischen Magnet und Übertragungsteil erlaubt hierbei ein einfaches Anbringen des Magnets am Übertragungsteil. Dabei ist es insbesondere vorstellbar, das aus Kunststoff hergestellte Übertragungsteil mit einem Hinterschnitt zu versehen, der zur Realisierung der formschlüssigen Verbindung mit dem Magnet zusammenwirkt. Hierzu kann der Magnet eine entsprechende zum Hinterschnitt komplementäre Geometrie aufweisen. Insbesondere kann der Magnet hierzu zumindest eine Stufe aufweisen.

Alternativ oder zusätzlich kann der Magnet am Übertragungsteil befestigt werden. Hierzu kann der Magnet stoffschlüssig am Übertragungsteil angebracht sein. Zu denken ist beispielsweise an Varianten, bei denen der Magnet am Übertragungsteil geklebt ist.

Bevorzugte Ausführungsformen sehen vor, dass der Ventilschaft und das Übertragungsteil unmittelbar aneinander angrenzen. Das heißt, dass die Übertragung der Verstell beweg ung vom Übertragungsteil auf den Ventilschaft unmittelbar, insbesondere ohne Zwischenstücke, erfolgt. Hierdurch kann die Anzahl der Bestandteile des Ventiltriebs reduziert werden und die Herstellung des Ventiltriebs somit vereinfacht und kostengünstig erfolgen.

Bevorzugte Ausführungsformen sehen eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Ventilschaft und dem Übertragungsteil vor. Eine solche formschlüssige Verbindung stellt dabei eine einfache mechanische Kopplung des Übertragungsteils und des Ventilschafts dar. Dabei ist es insbesondere vorstellbar, die formschlüssi- ge Verbindung durch einen am aus Kunststoff hergestellten Übertragungsteil vorgesehenen Hinterschnitt zu realisieren, der mit dem Ventilschaft formschlüssig zusammenwirkt. Hierzu ist der Ventilschaft geometrisch entsprechend komplementär ausgestaltet. Insbesondere ist es vorstellbar, den Ventilschaft mit einem entsprechenden, mit dem Hinterschnitt zusammenwirkenden Profil, beispielsweise mit einer tannenbaumartigen Profil, zu versehen.

Die formschlüssige Verbindung mit dem Übertragungsteil erlaubt es ferner, auf anderweitige Verbindungen, insbesondere auf separate Fügeverfahren, zum Verbinden des Übertragungsteils mit dem Ventilschaft bzw. dem Magnet zu verzichten.

Das Übertragungsteil ist vorteilhaft durch ein Gießverfahren hergestellt. Hierdurch ist ein besonders kostengünstiges und einfaches Herstellen des Übertragungsteils möglich. Zudem kann das Übertragungsteil mit einer erhöhten Präzision hergestellt werden. Zum Herstellen des Übertragungsteils im Gießverfahren kommt dabei eine Gießform zum Einsatz, in die der das Übertragungsteil ausbildende Kunststoff eingebracht wird. Das Einbringen des Kunststoffs erfolgt beispielsweise durch Gießen, insbesondere durch Spritzgießen.

Gemäß bevorzugter Ausführungsformen wird der Ventilschaft vor dem Einbringen des Kunststoffs in die Gießform und somit vor dem Herstellen des Übertragungsteils zumindest teilweise in der Gießform angeordnet. Das heißt, dass der Ventilschaft als ein Einlegteil in der Gießform angeordnet wird, wobei der Ventilschaft teilweise aus der Gießform herausragen kann. Hierdurch ist ein vereinfachtes Herstellen des Ventiltriebs möglich. Auch kann hierdurch eine formschlüssige Verbindung des Ventilschafts mit dem Übertragungsteil, insbesondere mittels besagter Hinterschnitte, auf einfache Weise realisiert werden. Zudem ist es möglich, auch den Magnet als ein Einlegeteil in die Gießform einzulegen. Das heißt, dass der Magnet vor dem Gießen des Übertragungsteils und somit vor dem Herstellen des Übertragungsteils ebenfalls als Einlegeteil in die Gießform eingelegt wird. Hierdurch ist ein einfaches Versehen des Übertragungsteils mit dem Magnet möglich. Insbesondere kann hierdurch eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Magnet und dem Übertragungsteil, beispielsweise durch besagte Hinterschnitte, vereinfacht realisiert werden.

Alternativ ist es möglich, den Magnet nach dem Herstellen des Übertragungsteils als Einsetzteil in das Übertragungsteil einzusetzen. Hierzu weist das Übertragungsteil eine entsprechende Einsetzöffnung auf. Dabei kann der Magnet zusätzlich zum Einsetzen mit dem Übertragungsteil verklebt werden.

Bei bevorzugten Ausführungsformen wird der Magnet nach dem Versehen am Übertragungsteil magnetisiert. Insbesondere beim Einlegen des Magnets als Einlegteil in der Gießform erfolgt eine anschließende Magnetisierung des Magnets, um gegebenenfalls durch das Gießen des Kunststoffs zum Herstellen des Übertragungsteils bedingte Reduzierungen der Magnetfeldstärke des Magnets auszugleichen und/oder wiederherzustellen.

Der erfindungsgemäße Ventiltrieb kann in einer beliebigen abgasführenden Einrichtung zum Einsatz kommen. Dabei kann der Ventiltrieb beispielsweise zum Umlenken des in der Einrichtung geführten Abgases und/oder zum Abzweigen eines Anteils des Abgases eingesetzt werden.

Zu denken ist insbesondere an den Einsatz der Einrichtung in einer Abgasrück- führeinrichtung einer Brennkraftmaschine.

Denkbar ist auch der Einsatz des Ventiltriebs in einer Wastegate-Ventileinrichtung. Dabei dient der Ventiltrieb dem zumindest teilweisen Vorbeiführen von Abgas an einem Turbinenrad eines Abgasturboladers und somit der zumindest teilweisen Umgehung des Abgasturboladers.

Es versteht sich dabei, dass neben dem Ventiltrieb und dem Verfahren zum Herstellen des Ventiltriebs auch eine solche abgasführende Einrichtung zum Gegenstand dieser Erfindung gehört. Die abgasführende Einrichtung weist dabei vorteilhaft eine Antriebseinrichtung auf, der zum Verstellen des Ventilschafts und somit des Ventilelements mit dem Übertragungsteil zusammenwirkt. Hierzu verstellt die Antriebseinrichtung bevorzugt das Übertragungsteil.

Das Zusammenwirken der Antriebseinrichtung mit dem Übertragungsteil kann auf beliebige Weise erfolgen. Vorstellbar ist es insbesondere, die Antriebseinrichtung mit einem Stift zu versehen, der im Übertragungsteil gelagert ist. Hierzu weist das Übertragungsteil eine entsprechende Aufnahme zum Aufnehmen des Stifts auf. Ist das Übertragungsteil aus einem mit Glasfasern versetztem Polyphthalamid hergestellt, so kann dabei auf zusätzliche Lager zum Lagern des Stifts im Übertragungsteil verzichtet werden. Das heißt, dass eine Lagerung des Stifts im Übertragungsteil unmittelbar am Übertragungsteil erfolgt.

Das Übertragungsteil kann beliebig ausgebildet sein. Vorstellbar ist es beispielsweise, das Übertragungsteil mit einer U-Gabel zu versehen bzw. in der Form einer U-Gabel auszubilden. Die Gabel weist dabei zumindest ein Auge auf, das als Aufnahme für den Stift bzw. als Lager für den Stift dienen kann.

Die Antriebseinrichtung kann einen Stellantrieb zum Erzeugen der Verstellbewegung aufweisen. Der Stellantrieb kann dabei beliebig betrieben sein. Vorstellbar ist es insbesondere, einen elektrisch betriebenen Stellantrieb einzusetzen.

Die Antriebseinrichtung weist vorteilhaft eine Kniehebelanordnung zur Übertragung der Verstellbewegung auf das Übertragungsteil auf. Der Einsatz der Kniehe- belanordnung ermöglicht eine bauraumsparende und/oder präzise Übertragung der Verstellbewegung auf das Übertragungsteil. Die Kniehebelanordnung weist vorteilhaft eine vom Stellantrieb drehend angetriebene Kurbel und ein Pleuel auf, wobei das Pleuel eine Kurbel mit dem Übertragungsteil verbindet. Hierzu kann besagter Stift das Pleuel und das Übertragungsteil verbinden.

Bevorzugte Ausführungsformen sehen vor, dass die Antriebseinrichtung ein Getriebe aufweist. Mittels des Getriebes wird der Antrieb vom Stellantrieb auf die Kurbel übertragen. Hierzu ist das Getriebe eingangsseitig mit dem Stellantrieb und ausgangsseitig mit der Kniehebelanordnung, insbesondere mit der Kurbel, gekoppelt. Dabei ist ein die Kurbel antreibendes Zahnradsegment vorgesehen, dass mit dem Getriebe zusammenwirkt und sich in Umfangsrichtung um weniger als 180° erstreckt. Bevorzugt sind das Zahnradsegment und die Kurbel einstückig ausgebildet. Vorstellbar ist es insbesondere, das Zahnradsegment integral an der Kurbel auszuformen.

Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen. Es zeigen, jeweils schematisch,

Fig. 1 eine räumliche, teilweise transparente Ansicht einer abgasführenden

Einrichtung mit einem Ventiltrieb,

Fig. 2 eine stark vereinfachte, schaltplanartige Darstellung einer anderen abgasführenden Einrichtung,

Fig. 3 eine räumliche, teilweise transparente Ansicht einer Wastegate-

Ventileinrichtung der Einrichtung aus Fig. 2 des Abgasturboladers mit einem Ventiltrieb,

Fig. 4 eine Detailansicht aus Fig. 1 und 3 mit einem transparent dargestellten

Übertragungsteil,

Fig. 5 einen Schnitt durch das Übertragungsteil.

Fig. 1 zeigt eine abgasführende Einrichtung 1 , die vorliegend als eine Abgasrück- führeinrichtung 2 einer Brennkraftmaschine 3 ausgebildet ist. Die Brennkraftmaschine 3 weist einen abgasführenden Abgaskanal 4 einer Abgasanlage 5 auf, durch den in der Brennkraftmaschine 3 entstehendes Abgas strömt. Der Abgaskanal 4 weist eine Kanalöffnung 6 auf, durch die Abgas über einen Rückführkanal 7 der Abgasrückführeinrichtung 2 der Brennkraftmaschine 3 zurückgeführt werden kann.

Die abgasführende Einrichtung 1 weist ein Gehäuse 8 auf, das eine auf der Kanalöffnung 6 angeordnet, fluidisch mit der Kanalöffnung verbundene Ventilöffnung 9 aufweist. Die Ventilöffnung 9 ist von einem Ventilsitz 10 umgeben, mit dem ein als ein Ventilteller 1 1 ausgebildetes Ventilelement 12 zusammenwirkt um die Ventilöffnung 9 freizugeben bzw. zu verschließen. Hierdurch wird die fluidische Ver- bindung zwischen dem Abgaskanal 4 und dem Rückführkanal 7 hergestellt bzw. unterbrochen. Das Ventilelement 12 ist Bestandteil eines Ventiltriebs 13, der einen das Ventilelement 12 verstellenden Ventilschaft 14 aufweist. Ventilelement 12 und Ventilschaft 14 sind im gezeigten Beispiel separat hergestellt und miteinander verbunden. Ventilschaft 14 und Ventilelement 12 sind dabei aus unterschiedlichen Materialien, beispielsweise aus unterschiedlichen Metallen oder Legierungen hergestellt. Vorstellbar ist es auch Ventilschaft 14 und Ventilelement 12 aus dem gleichen Material herzustellen. Vorstellbar ist es zudem Ventilschaft 14 und Ventilelement 12 einstückig, insbesondere materialeinheitlich, insbesondere aus einem Metall oder einer Legierung, beispielsweise aus Edelstahl, herzustellen. Ein Verstellen des Ventilschafts 14 in einer Axialrichtung 15 führt dabei zu einem entsprechenden Verstellen des Ventilelements 12. Im gezeigten Beispiel wird der Ventilschaft 14 und somit das Ventilelement 12 in Axialrichtung 15 in Richtung der Kanalöffnung 6 bewegt, um das Ventilelement 12 in den Abgaskanal 4 einzuführen und somit die fluidische Verbindung zwischen dem Abgaskanal 4 und dem Rückführkanal 7 durch das Freigeben der Ventilöffnung 9 und Kanalöffnung 6 herzustellen. Durch das Verstellen des Ventilelements 12 in entgegengesetzter Richtung wird die Ventilöffnung 9 verschlossen und die fluidische Verbindung zwischen dem Abgaskanal 4 und dem Rückführkanal 7 somit unterbrochen.

Der Ventilschaft 14 ist durch eine Lagerbohrung 16 des Gehäuses 8 geführt und über eine in der Lagerbohrung 16 angeordnete Lagerbüchse 17 im Gehäuse 8 axial verschiebbar gelagert. Die Lagerbuchse 17 und der Ventilschaft 14 sind hierbei derart dimensioniert, dass sie den Rückführkanal 7 von einem auf der von der Ventilöffnung 9 abgewandten Seite der Lagerbohrung 16 ausgebildeten Antriebsraum 18 im Gehäuse 8 fluidisch möglichst trennen. Das Gehäuse 8 weist im Bereich der Lagerbohrung 16 vorgesehene Anschlüsse 19 auf, die mit einer Kühlmittelzuführung 20 und einer Kühlmittelrückführung 21 zum Zuführen bzw. Abführen eines Kühlmittels, insbesondere Kühlwassers, zum Gehäuse 8 zwecks Kühlung des Gehäuses 8, insbesondere im Bereich der Lagerbohrung 16, verbunden sind. Der Ventiltrieb 13 weist ein Übertragungsteil 22 auf, das in Fig. 1 transparent dargestellt ist. Das Übertragungsteil 22 überträgt eine Verstellbewegung zum Verstellen des Ventilschafts 14 bzw. des Ventilelements 12 auf den Ventilschaft 14 und ist im Antriebsraum 18 angeordnet. Zum Erzeugen der Verstellbewegung weist die abgasführende Einrichtung 1 eine Antriebseinrichtung 23 auf, die im Wesentlichen im Antriebsraum 18 angeordnet ist. Die Antriebseinrichtung 23 weist einen Stellantrieb 24, beispielsweise einen Elektromotor 25, und ein Getriebe 26 auf. Das Getriebe 26 treibt hierbei eine Kniehebelanordnung 27 zum Verstellen des Übertragungsteils 22 und somit des Ventilschafts 14 an.

Das Getriebe 26 weist mehrere Zahnräder 28 auf und ist eingangsseitig mit dem Stellantrieb 24 gekoppelt. Ausgangsseitig ist das Getriebe 26 mit einem Zahnradsegment 29 gekoppelt, wobei sich das Zahnradsegment 29 in Umfangsrichtung über weniger als 180° erstreckt. Somit treibt der Stellantrieb 24 über das Getriebe 26 das Zahnradsegment 29 an, welches eine Kurbel 30 antreibt, wobei das Zahnradsegment 29 im gezeigten Beispiel integral an der Kurbel 30 ausgeformt ist. Die Kurbel 30 ist Bestandteil der Kniehebelanordnung 27, die zudem ein Pleuel 31 aufweist, das mit der Kurbel 30 derart gekoppelt ist, dass das Pleuel 31 in Folge der Drehung der Kurbel 30 verstellt wird. Das Pleuel 31 ist zudem mit dem Übertragungsteil 22 gekoppelt, derart, dass es das Übertragungsteil 22 verstellt. Das Übertragungsteil 22 und der Ventilschaft 14 sind formschlüssig miteinander verbunden, so dass die Verstellbewegung des Übertragungsteils 22 auf den Ventilschaft 14 übertragen wird.

Das Übertragungsteil 22 weist eine U-förmige Gabel 32 (vgl. auch Fig. 2) auf, die Lageraugen 33 aufweist. Ein Stift 34 ist in den Lageraugen 33 gelagert und durch das Pleuel 31 geführt. In der Folge sind das Pleuel 31 und das Übertragungsteil 22 miteinander gekoppelt, derart, dass die durch den Stellantrieb 24 verursachte Bewegung des Pleuels 31 zu einer Verstellbewegung des Übertragungsteils 22 in Axialnchtung 15 führt. Hierdurch wird der mit dem Übertragungsteil 22 verbundene Ventilschaft 14 und dementsprechend das Ventilelement 12 axial verstellt, um die Ventilöffnung 9, wie vorstehend beschrieben, zu verschließen, bzw. freizugeben.

Fig. 2 zeigt einen Abgasturbolader 52, der Bestandteil einer Brennkraftmaschine 3 ist, welche die gleiche Brennkraftmaschine 3 aus Fig. 1 sein kann und auch einen solchen Ventiltrieb 13 aufweist. Die Brennkraftmaschine 3 weist einen abgasführenden Abgaskanal 4 einer Abgasanlage 5 auf, die die Abgasanlage 5 aus Fig. 1 sein kann, wobei durch den Abgaskanal 4 in der Brennkraftmaschine 3 entstehendes Abgas strömt. Ein Turbinenrad 54 des Abgasturboladers 52 ist im Abgaskanal 4 angeordnet und wird vom Abgas angetrieben. Das Turbinenrad 54 treibt ein Verdichterrad 55 des Abgasturboladers 52 an, das in einer Frischluftanlage 57 zum Zuführen von Luft zur Brennkraftmaschine 3 angeordnet ist und die der Brennkraftmaschine 3 zuzuführende Luft somit verdichtet. Zum Vorbeiführen von Abgas am Turbinenrad 54 und somit zur Umgehung des Turbinenrads 54 ist eine Wastegate-Ventileinrichtung 53 vorgesehen. Hierzu ist im vorliegenden Beispiel ein das Turbinenrad 54 umgehender Bypasskanal 58 vorgesehen, der stromauf des Turbinenrads 54 über eine Ventilöffnung 9 vom Abgaskanal 4 abzweigt und stromab des Turbinenrads 54 in den Abgaskanal 4 mündet. Die Ventilöffnung 9 ist von einem Ventilsitz 10 umgeben, der zum Öffnen und Schließen der Ventilöffnung 9 mit einem vorliegend als Klappenteller 56 ausgebildeten Ventilelement 12 der Wastegate-Ventileinrichtung 53 zusammenwirkt, um eine Strömung des Abgases durch den Bypasskanal 58 zu ermöglichen bzw. zu verhindern. Dabei ist in Fig. 2 ein geschlossener Zustand gezeigt, in dem die Ventilöffnung 9 geschlossen ist und somit eine Strömung vom Abgas durch den Bypasskanal 58 verhindert wird.

Das Ventilelement 12 ist mittels des Ventiltriebs 13 der Wastegate- Ventileinrichtung 53 verstellbar, wobei in Fig. 2 lediglich ein Ventilschaft 14 des Ventiltriebs 13 dargestellt ist. Der Ventilschaft 14 wird von der Antriebseinrichtung 23 in einer Axialrichtung 15 axial verstellt. Diese axiale Verstellung des Ventilschafts 14 wird über den Hebel 59 in eine mit einem Doppelpfeil 49 angedeutete Drehung eines Spindeis 50 umgesetzt, wobei die Spindel 50 drehfest mit dem Ventilelement 12 verbunden ist und das Ventilelement 12 somit entsprechend des Doppelpfeils 49 verstellt wird.

In Fig. 3 ist eine räumlich Ansicht der Wastegate-Ventileinrichtung 53 mit der Antriebseinrichtung 23 und dem Ventiltrieb 13 gezeigt. Die Wastegate- Ventileinrichtung 53 weist ein Gehäuse 8 auf. Der Ventilschaft 14 ist durch eine Lagerbohrung 16 des Gehäuses 8 geführt und über eine in der Lagerbohrung 16 angeordnete Lagerbüchse 17 im Gehäuse 8 axial verschiebbar gelagert. Die Lagerbuchse 17 und der Ventilschaft 14 sind hierbei derart dimensioniert, dass sie einen auf der vom Ventilschaft 14 abgewandten Seite der Lagerbohrung 16 ausgebildeten Antriebsraum 18 im Gehäuse 8 fluidisch möglichst abdichten.

Der Ventiltrieb 13 weist ein Übertragungsteil 22 auf, das in Fig. 3 transparent dargestellt ist. Das Übertragungsteil 22 überträgt eine Verstellbewegung zum Verstellen des Ventilschafts 14 bzw. des Ventilelements 12 auf den Ventilschaft 14 und ist im Antriebsraum 18 angeordnet. Zum Erzeugen der Verstellbewegung weist die Wastegate-Ventileinrichtung 54 die Antriebseinrichtung 23 auf, die im Wesentlichen im Antriebsraum 18 angeordnet ist. Die Antriebseinrichtung 23 weist einen Stellantrieb 24, beispielsweise einen Elektromotor 25, und ein Getriebe 26 auf. Das Getriebe 26 treibt hierbei eine Kniehebelanordnung 27 zum Verstellen des Übertragungsteils 22 und somit des Ventilschafts 14 an.

Das Getriebe 26 weist mehrere Zahnräder 28 auf und ist eingangsseitig mit dem Stellantrieb 24 gekoppelt. Ausgangsseitig ist das Getriebe 26 mit einem Zahnradsegment 29 gekoppelt, wobei sich das Zahnradsegment 29 in Umfangsrichtung über weniger als 180° erstreckt. Somit treibt der Stellantrieb 24 über das Getriebe 26 das Zahnradsegment 29 an, welches eine Kurbel 30 antreibt, wobei das Zahn- radsegment 29 im gezeigten Beispiel integral an der Kurbel 30 ausgeformt ist. Die Kurbel 30 ist Bestandteil der Kniehebelanordnung 27, die zudem ein Pleuel 31 aufweist, das mit der Kurbel 30 derart gekoppelt ist, dass das Pleuel 31 in Folge der Drehung der Kurbel 30 verstellt wird. Das Pleuel 31 ist zudem mit dem Übertragungsteil 22 gekoppelt, derart, dass es das Übertragungsteil 22 verstellt. Das Übertragungsteil 22 und der Ventilschaft 14 sind formschlüssig miteinander verbunden, so dass die Verstellbewegung des Übertragungsteils 22 auf den Ventilschaft 14 übertragen wird. Zudem ist im gezeigten Beispiels eine Sicherheitsfeder 51 vorgesehen, welche die Kurbel 30 und somit den Ventilschaft 14 und folglich das Ventilelement 12 beim Ausfall der Wastegate-Ventileinrichtung 53, insbesondere der Antriebseinrichtung 23 und/oder des Getriebes 26, in die in Fig. 2 gezeigte geschlossene Stellung verstellt. Die Sicherheitsfeder 51 ist im gezeigten Beispiel dabei im Antriebsraum 18 angeordnet.

Das Übertragungsteil 22 weist eine U-förmige Gabel 32 (vgl. auch Fig. 4) auf, die Lageraugen 33 aufweist. Ein Stift 34 ist in den Lageraugen 33 gelagert und durch das Pleuel 31 geführt. In der Folge sind das Pleuel 31 und das Übertragungsteil 22 miteinander gekoppelt, derart, dass die durch den Stellantrieb 24 verursachte Bewegung des Pleuels 31 zu einer Verstellbewegung des Übertragungsteils 22 in Axialrichtung 15 führt. Hierdurch wird der mit dem Übertragungsteil 22 verbundene Ventilschaft 14 und dementsprechend das Ventilelement 12 axial verstellt, um die Ventilöffnung 9, wie vorstehend beschrieben, zu verschließen, bzw. freizugeben.

Fig. 4 zeigt einen mit IV bezeichneten Bereich aus Fig. 1 und Fig. 3, wobei zum besseren Verständnis die Antriebseinrichtung 23 nicht dargestellt ist und das Übertragungsteil 22 transparent gezeigt ist.

Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch das Übertragungsteil 22. Das Übertragungsteil 22 ist einstückig aus Kunststoff, insbesondere aus einem mit Glasfaser versetztem Poylmer, insbesondere aus mit Glasfaser versetztem Polyphthalamid, hergestellt. Hierdurch kann der Stift 34 unmittelbar in den Lageraugen 33 gelagert und auf den Einsatz zusätzlicher Lager verzichtet werden.

Das Übertragungsteil 22 weist einen axial an der Gabel 32 anschließenden Schaftabschnitt 35, über den das Übertragungsteil 22 formschlüssig mit dem Ventilschaft 14 verbunden ist, auf. Zur formschlüssigen Verbindung mit dem Ventilschaft 14 ist im Schaftabschnitt 35 eine tannenbaumartige Vertiefungsstruktur 36 vorgesehen, in der ein komplementär ausgebildetes, tannenbaumförmiges Profil 37 des Ventilschafts 14 angeordnet ist. Hierdurch weist das Übertragungsteil 22 im Schaftabschnitt 35 Hinterschnitte 38 auf, welche zusammen mit dem Profil 37 des Schafts 14 den Ventilschaft 14 und das Übertragungsteil 22 formschlüssig verbinden. Zur Vermeidung einer Drehung des Ventilschafts 14 im Übertragungsteil 22 kann der Ventilschaft 14 im Bereich des Profils 37 außenseitig gerändelt sein oder eine Reibung vergrößernde, nicht gezeigte Struktur aufweisen.

Das Übertragungsteil 22 weist einen axial zu den Lageraugen 33 versetzten und dem Schaftabschnitt 35 radial benachbarten Sensorabschnitt 39 auf. Der Sensorabschnitt 39 dient dem Zweck, einen Magnet 40 einer Magnetsensoreinrichtung 41 zur Bestimmung der Position des Ventilschafts 14 bzw. des Ventilelements 12 aufzunehmen. Dabei ist in Fig. 2 eine mit dem Magnet 40 zusammenwirkende Sensorkomponente 42 der Magnetsensoreinrichtung 41 zu erkennen, der beab- standete zum Magnet 40 und dem Übertragungsteil 22 angeordnet ist und über Kabel 43 mit einer nicht gezeigten Steuer bzw. Auswerteeinheit verbunden werden kann. In Fig. 2 ist dabei zu erkennen, dass der Magnet 40 auf der der Sensorkomponente 41 zugewandten Seite freiliegt und randseitig sowie auf der von der Magnetkomponente 41 abgewandten Seite vom Übertragungsteil 22 umgeben ist. Hierdurch ist das Übertragungsteil 22 zwischen dem Ventilschaft 14 und dem Magnet 40 angeordnet. In der Folge wird die Wärme des in Folge des Abgases heißen Ventilschafts 14 nicht oder im geringen Maß auf den Magnet 40 übertragen. Der Magnet 40 ist formschlüssig mit dem Übertragungsteil 22 verbunden. Hierzu sind im Sensorabschnitt 39 gegenüberliegende Vertiefungen 44 vorgesehen, welche Hinterschnitte 38 bilden, mit denen an entsprechend gegenüberliegenden Seiten des Magnets 40 ausgebildete Stufen 45 zusammenwirken.

Durch die formschlüssige Verbindung des Übertragungsteils 22 mit dem Ventilschaft 14 und mit dem Magnet 40 sind anderweitige Verbindung des Übertragungsteils 22 mit dem Ventilschaft 14 bzw. dem Magnet 40 nicht notwendig. Insbesondere kann auf entsprechende Fügeverfahren, beispielsweise ein Verkleben, verzichtet werden.

Das Übertragungsteil 22 ist durch ein Gießverfahren, insbesondere durch ein Spritzgießverfahren hergestellt und somit als ein Spritzgussbauteil 46 ausgebildet. Hierzu wird der das Übertragungsteil 22 ausbildende Kunststoff in eine nicht gezeigte, komplementär zum Übertragungsteil 22 ausgebildete Gießform gegossen, insbesondere Spritzgegossen. Dabei werden der Ventilschaft 14 im Bereich des Profils 37 und der Magnet 40 als Einlegteile 47 in der Gießform angeordnet und der Kunststoff anschließend zum Ausbilden des Übertragungsteils 22 in die Gießform gegossen, insbesondere spritzgegossen. Hierdurch bilden sich besagte Hinterschnitte 38. Zudem ist eine einfache und kostengünstige Herstellung des Ventiltriebs 13 möglich. Der Einsatz des aus Kunststoff hergestellten Übertragungsteils 22 und das Anbringen des Magnets 40 am Übertragungsteil 22 erlauben es ferner, den Magnet der Magnetsensoreinrichtung 41 näher am Ventilschaft 14 bzw. Ventilteller 12 anzuordnen, um eine präzisere Bestimmung der Position des Ventilschafts 14 bzw. des Ventiltellers 12 zu ermöglichen.

Alternativ ist es auch möglich, den Magnet 40 im Anschluss an die Herstellung des Übertragungsteils 22 am Übertragungsteil 22 zu versehen. Hierbei wird der Magnet 40 beispielsweise als Einsetzteil nach der Herstellung des Übertragungsteils 22 in eine entsprechende Aufnahme 48 im Sensorabschnitt 39 des Übertragungsteils 22 eingelegt. Auch hierdurch kann eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Magnet 40 und dem Übertragungsteil 22 erreicht werden. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, den Magnet 40 und das Übertragungsteil 22 zu fügen, insbesondere miteinander zu verkleben.

Beim Verwenden des Magnets 40 als Einlegteil 47 erfolgt nach der Herstellung des Übertragungsteils 22 eine Magnetisierung des Magnets 40, um beim Einbringen des Kunststoffs in die Gießform bedingte Reduzierungen der magnetischen Feldstärke des Magnets 40 auszugleichen und/oder die magnetische Feldstärke des Magnets 40 zu verstärken.

Bei den gezeigten Beispielen wird das Übertragungsteil 22 linear verstellt, womit auch der am Übertragungsteil 22 vorgesehene Magnet 40 linear mit dem Übertragungsteil 22 bewegt wird. Das Übertragungsteil 22 überträgt diese lineare Verstellung auf den Ventilschaft 14, der sich mit dem Übertragungsteil 22 synchron linear bewegt. Der Ventilschaft 14 überträgt wiederdrum diese lineare Verstellung auf das Ventilelement 12, das sich synchron linear mit dem Ventilschaft 14 bewegt. Somit bewegen sich auch der Magnet 40 und der Ventilschaft 14 sowie das Ventilelement 12 synchron linear. Dies erlaubt eine sehr präzise Bestimmung der Zu- standsgrößen des Ventilelements 12 bzw. des Ventilschafts 14 mit der Magnetsensoreinrichtung 41 . Insbesondere kann aus der Position des Magnets 40 in einfacher Weise und mit hoher Präzision die Position des Ventilelements 12 bzw. des Ventilschafts 14 bestimmt werden. Da der Magnet 40 sowie dessen Verbindung mit dem Übertragungsteil 22 keinem mechanischen Verschleiß unterliegen, kann diese präzise Bestimmung zudem auch über längere Betriebsdauer bzw. Lebensdauer des Ventiltriebs erfolgen.