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Title:
VEHICLE-TO-X COMMUNICATION SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/091520
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a vehicle-to-x communication system (1) for use in a vehicle (10), comprising: a first communication interface (3) which is designed to receive a first signal from at least one satellite (14), a second communication interface (4) which is designed to receive a second signal from at least one object (12) in the surroundings, a controller (2) which is designed to determine a quality level of the first signal; wherein the controller (2) is also designed to generate, as a function of the determined quality level of the first signal and the second signal, a signal for actuating an output unit (5) of the vehicle (10) in order to output warning information before the at least one object (12) in the surroundings.

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Inventors:
STÄHLIN ULRICH (US)
Application Number:
PCT/DE2018/200102
Publication Date:
May 16, 2019
Filing Date:
November 09, 2018
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL TEVES AG & CO OHG (DE)
International Classes:
G08G1/048; G08G1/16
Foreign References:
US20120209519A12012-08-16
DE102013210890A12014-12-11
DE102016205843A12017-10-12
DE102010040803A12012-03-15
Other References:
None
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1 . Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem (1 ) zur Verwendung in einem Fahrzeug (10), umfassend: eine erste Kommunikationsschnittstelle (3), welche ausgebildet ist, ein erstes Signal von mindestens einem Satelliten (14) zu empfangen, eine zweite Kommunikationsschnittstelle (4), welche ausgebildet ist, ein zweites Signal von mindestens einem Umgebungsobjekt (12) zu empfangen, einen Controller (2), welcher ausgebildet ist, eine Güte des ersten Signals zu bestimmen; wobei der Controller (2) ferner ausgebildet ist, in Abhängigkeit der ermittelten Güte des ersten Signals und des zweiten Signals, ein Signal zur Ansteuerung einer Ausgabeeinheit (5) des Fahrzeugs (10) zu erzeugen, um eine Warninformation vor dem mindestens einen Umgebungsobjekt (12) auszugeben.

2. Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem (1 ) nach Anspruch 1 , wobei der Controller (2) ausgebildet ist, einen Istwert des empfangenen ersten Signals mit einem Sollwert des empfangenen ersten Signals zu vergleichen, und wobei der Controller (2) ferner ausgebildet ist, bei einer Abweichung des Istwerts des ersten Signals von dem Sollwert des ersten Signals, die Güte des ersten Signals zu ermitteln.

3. Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das erste Signal, eine Zeitangabe und / oder eine Abstandsangabe des mindestens einen Satelliten (14) umfasst.

4. Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, wobei das zweite Signal eine Position und / oder eine Geschwindigkeit des mindestens einen Umgebungsobjekts (12) umfasst.

5. Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, wobei der Controller (2) ausgebildet ist, die Güte des ersten Signals in Abhängigkeit von der Anzahl der nutzbaren Satelliten und / oder von einem durch den Controller (2) ermittelbaren DOP (Delution of Precision) - Wert auf Basis des ersten Signals zu ermitteln.

6. Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, wobei der Controller (2) ausgebildet ist, den Zeitpunkt zur Ausgabe des erzeuten Signals zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit (5) in Abhängigkeit von der ermittelten Güte des ersten Signals zu bestimmen.

7. Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, wobei der Controller (2) ausgebildet ist, die Güte des ersten Signals über einen definierbaren Zeitraum zu ermitteln und den Zeitpunkt für das Signal zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit (5) in Abhängigkeit von einem Mittelwert oder Median der Güte des ersten Signals über diesen Zeitraum zu erzeugen.

8. Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, wobei die zweite Kommunikationsschnittstelle (4) als eine V2X-Kommunikationsschnittstelle ausgebildet ist.

9. Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, wobei der Controller (2) ausgebildet ist, auf Basis des ersten Signals und des zweiten Signals einen Abstand zwischen dem Fahrzeug (10) und dem mindestens einen

Umgebungsobjekt (12) zu ermitteln, und wobei der Controller (2) ausgebildet ist, das Signal zur Ausgabe der Warninformation in Abhängigkeit von dem ermittelten Abstand zwischen dem Fahrzeug (10) und dem Umgebungsbobjekt (12) zu erzeugen.

10. Fahrzeug, das ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst.

Description:
Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem und ein Fahrzeug, das ein derartiges Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem umfasst.

TECHNISCHER HINTERGRUND

Außere Verhältnisse, wie schlechte Witterung oder dichte Bebauung, können die Sicht eines Fahrers eines Fahrzeugs auf eine vor ihm liegende Straße sehr eingeschranken. Das hat zur Folge, dass der Fahrer möglicherweise ihm entgegenkommende Fahrzeuge nicht rechtzeitig erkennen kann, um entsprechende Ausweichmanöver frühzeitig einzuleiten. Um derartige Situationen für den Fahrer eines Fahrzeugs zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, sind Fahrzeuge oftmals mit einer Vielzahl von Umfeldsensoren und Kameras ausgestattet, die in der Lage sind, entgegenkommende Umgebungsobjekte, wie etwa Fahrzeuge oder auch Infrastrukturobjekte, frühzeitig zu erkennen.

Daran ist jedoch nachteilig, dass die Fahrzeuge mit einem entsprechend hohen technischen Aufwand bezüglich Hardware und Software ausgerüstet bzw. nachgerüstet werden müssen, um die Fähigkeit zu erhalten, auch bei schlechten Sichtverhältnissen für den Fahrer eines Fahrzeugs, zuverlässige Informationen über Umgebungsobjekte, die ihm entgegenkommen oder sich im Umfeld seiner Fahrbahn befinden, bereitzustellen.

BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein effizientes Konzept für ein Fahrzeug- zu-X-Kommunikationssystem zur Verwendung in einem Fahrzeug bereitzustellen, mit dem auf einfache Weise der Fahrer des Fahrzeugs bei schlechten Sichtverhältnissen über ein vor ihm befindliches Umgebungsobjekt rechtzeitig und zuverlässig informiert wird. Eine weitere Aufgabe besteht außerdem darin, ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem bereitzustellen, um bestehende Fahrzeuge ohne großen technischen und wirtschaftlichen Mehraufwand nachrüsten zu können, damit diese die Fähigkeit erhalten, bei schlechten Sichtverhältnissen den Fahrer vor gefährlichen Umgebungsobjekten zu warnen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen

Patentanspruches gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.

Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Fahrzeug-zu-X-

Kommunikationssystem zur Verwendung in einem Fahrzeug, umfassend eine erste

Kommunikationsschnittstelle, welche ausgebildet ist, ein erstes Signal von mindestens einem Satelliten zu empfangen, eine zweite Kommunikationsschnittstelle, welche ausgebildet ist, ein zweites Signal von mindestens einem Umgebungsobjekt zu empfangen, einen Controller, welcher ausgebildet ist, eine Güte des ersten Signals zu bestimmen, wobei der Controller ferner ausgebildet ist, in Abhängigkeit der ermittelten Güte des ersten Signals und des zweiten Signals, ein Signal zur Ansteuerung einer Ausgabeeinheit des Fahrzeugs zu erzeugen, um eine Warninformation vor dem mindestens einen Umgebungsobjekt auszugeben.

Bei dem Fahrzeug kann es sich beispielsweise um ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftfahrzeug, ein Lastkraftfahrzeug, ein Motorrad, ein Elektrokraftfahrzeug oder ein Hybridkraftfahrzeug handeln.

Der grundlegende Gedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Güte bzw. die Qualität eines von einem Satelliten empfangenen ersten Signals, ein sog. GNSS- oder GPS-Signal von einem Controller des Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems des

Fahrzeugs ermittelt wird. In Abhängigkeit von der ermittelten Güte des erstem Signals und einem empfangenen zweiten Signal von mindestens einem Umgebungsobjekt, wie zum Beispiel ein dem Fahrzeug entgegenkommendes weiteres Fahrzeug, welches von dem

Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem des Fahrzeugs via V2X-Kommunikationsschnittstelle empfangen wird, erzeugt der Controller ein Signal zur Ansteuerung einer Ausgabeeinheit des Fahrzeugs, um rechtzeitig eine Warninformation vor diesem entgegenkommenden weiteren Fahrzeug bzw. vor diesem mindestens einen Umgebungsobjekt auszugeben. Das über die zweite (V2X-) Kommunikationsschnittstelle empfangene zweite Signal kann dabei eine Positions- und / oder Geschwindigkeitsinformation des entgegenkommenden Fahrzeugs beeinhalten.

Hat der Controller des Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems des Fahrzeugs eine hohe Güte bzw. eine hohe Qualität des empfangenen ersten (GNSS-) Signals ermittelt, dass also gute GNSS-Bedingungen vorherrschen, dann geht das Fahrzeug-zu-X- Kommunikationssystem des Fahrzeugs davon aus, dass gute Sichtbedingungen bzw.

Sichtverhältnisse für den Fahrer des Fahrzeugs mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeug-zu- X-Kommunikationssystem bestehen. In diesem Fall erfolgt die Augabe eine Warninformation zu einem späteren Zeitpunkt. Die auszugebende Warninformation kann in einem derartigen Szenario einstufig erfolgen.

Hat der Controller des Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems des Fahrzeugs jedoch eine geringe Güte bzw. eine gingere Qualität des empfangenen ersten (GNSS-) Signals ermittelt, was ein Indiz für schlechte oder ungünstige vorherrschende GNSS-Bedingungen darstellt, dann geht das Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem des Fahrzeugs davon aus, dass für den Fahrer des Fahrzeugs schlechte Sichtbedingungen bzw. Sichtverhältnisse mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem bestehen. In einem solchen Fall erfolgt die Ausgabe einer Warninformation auf der Ausgabeeinheit zu einem früheren Zeitpunkt als dies bei guten vorherrschenden GNSS-Bedingungen der Fall wäre. Die auszugebende Warninformation kann in einem derartigen Szenario mehrstufig erfolgen. Dies bedeutet, dass die auszugebende Warninformation in Form und Häufigkeit ihrer Ausgabe an die jeweilige Dringlichkeitsstufe oder Eskalationsstufe angepasst wird. Je näher als zum Beispiel das dem Fahrzeug entgegenkommende Umgebungsobjekt kommt, desto lauter oder optisch ansprechender wird die Warninformation ausgegeben, um eine mögliche Kollision zwischen beiden Fahrzeugen zu verhindern.

Ein Vorteil, der durch die vorliegende Erfindung erreicht wird, besteht darin, dass zur Warnung des Fahrers vor gefährlichen Fahrzeugen oder allgemein, vor einem

Umgebungsobjekt oder mehrerer Umgebungsobjekte bei schlechten Sichtverhältnissen lediglich die Güte des empfangenen ersten Signals ermittelt werden muss, um zu

entscheiden, ob schlechte Sichtbedingungen vorherrschen. Andere oder zusätzliche technische Hilfsmittel, wie Umfeldsensoren und / oder Kamerasysteme sind nicht

erforderlich. Ein gefährliches Fahrzeug bzw. ein gefährliches Umgebungsobjekt kann - jedoch nicht darauf beschränkt - zum Beispiel ein entgegenkommendes Fahrzeug bzw. ein entgegenkommendes Umgebungsobjekt darstellen.

Zusammen mit dem über die V2X-Kommunikationsschnittstelle und dem empfangenen zweiten Signal lässt sich dann auf effiziente Weise von dem Fahrzeug-zu-X-

Kommunikationssystem des Fahrzeugs ermitteln, ob das Signal zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit des Fahrzeugs zur Ausgabe einer entsprechend angepassten

Warninformation auf der Ausgabeeinheit des Fahrzeugs zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt erzeugt werden soll. Oder anders ausgedrückt, ob die Warninformation zu einem früheren oder zu einem späteren Zeitpunkt und in welcher Häufigkeit bzw. Eskalationsstufe ausgegeben werden soll.

Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass bestehende Fahrzeuge sehr einfach und ohne großen technischen und finanziellen Mehraufwand nachgerüstet werden können, da lediglich das erfindungsgemäße Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem im jeweiligen Fahrzeug verbaut werden muss, um die Fähigkeit zu erhalten, den Fahrer des Fahrzeugs bei schlechten Sichtverhältnissen vor entgegenkommenden Umgebungsobjekten rechtzeitig zu warnen.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Controller ausgebildet, einen Istwert des empfangenen ersten Signals mit einem Sollwert des empfangenen ersten Signals zu vergleichen, und ist der Controller ferner ausgebildet, bei einer Abweichung des Istwerts des ersten Signals von dem Sollwert des ersten Signals, die Güte des ersten Signals zu ermitteln. Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass die Güte des ersten Signals effizient und genau ermittelt werden kann.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das erste Signal eine Zeitangabe und / oder eine Abstandsangabe des mindestens einen Satelliten. Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass der Controller des Fahrzeugs die Position und Geschwindigkeit des Fahrzeugs ermitteln kann.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das zweite Signal eine Position und / oder eine Geschwindigkeit des mindestens einen Umgebungsobjekts. Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass der Abstand des Fahrzeugs zu dem mindestens einen Umgebungsobjekt effizient und genau ermittelt werden kann.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Controller ausgebildet, die Güte des ersten Signals in Abhängigkeit von der Anzahl der nutzbaren Satelliten und / oder von einem durch den Controller ermittelbaren DOP (Delution of Precision) - Wert auf Basis des ersten Signals zu ermitteln. Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass die Güte des ersten Signals effizient und genau ermittelt werden kann, um die Warninformation situationsgerecht, also abhängig von der jeweiligen Witterungssituation, ausgeben zu können.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Controller ausgebildet, den Zeitpunkt zur Ausgabe des erzeuten Signals zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit in Abhängigkeit von der ermittelten Güte des ersten Signals zu bestimmen. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Ausgabe der Warninformation zeitvariabel und situationsgerecht, also abhängig von der jeweiligen Witterungssituation, erfolgt. Bei einer hohen Güte des ersten Signals kann die Ausgabe der Warninformation später erfolgen, da für den Fahrer gute Sichtbedingungen vorherrschen. Bei einer niedrigen Güte des ersten Signals wird zu einem früheren Zeitpunkt und häufiger gewarnt, da für den Fahrer schlechte

Sichtbedigungen vorliegen.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Controller ausgebildet, die Güte des ersten Signals über einen definierbaren Zeitraum zu ermitteln und den Zeitpunkt für das Signal zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit in Abhängigkeit von einem Mittelwert oder Median der Güte des ersten Signals über diesen Zeitraum zu erzeugen. Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass der Zeitpunkt der Ausgabe der Warninformation bei zum Beispiel sich schnell wechselnden Güten des empfangenen ersten Signals - bedingt durch sich schnell wechselnden GNSS-Bedingungen - entsprechend anpassbar ist. Es wird also über einen definierbaren Zeitraum die Entwicklung der Güte des ersten Signals beobachtet und aus einer Summe von Güte-Werten zum Beispiel ein arithmetischer Mittelwert gebildet, der die Basis bilden kann, zu welchen Zeitpunkt das Signal zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit des Fahrzeugs erzeugt wird, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Frequenz also die dem Signal entsprechende Warninformation ausgegeben wird. Anstelle des Mittelwerts kann auch ein Median ermittelt werden. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die zweite

Kommunikationsschnittstelle als eine V2X-Kommunikationsschnittstelle ausgebildet. Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass der Controller des Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems V2X-Botschaften von Umgebungsobjekten, wie beispielsweise, aber nicht darauf beschränkt, entgegendkommenden Fahrzeugen, empfangen kann. Diese V2X-Botschaften können eine Positions- und / oder Geschwindigkeitsinformation des entgegenkommenden Fahrzeugs beeinhalten. Auf Basis dieser Informtionen kann dann der Controller des Fahrzeug-zu-X- Kommunikationssystems einen Abstand zwischen dem Fahrzeug des Fahrzeug-zu-X- Kommunikationssystems und dem entgegenkommenden weiteren bzw. zweiten Fahrzeug ermitteln. Die V2X-Kommunikationsschnittstelle kann dabei als eine drahtlose oder als eine kabelgebundene Kommunikationsschnittstelle ausgeführt sein.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Controller ausgebildet, auf Basis des ersten Signals und des zweiten Signals einen Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem mindestens einen Umgebungsobjekt zu ermitteln, und wobei der Controller ausgebildet ist, das Signal zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit zur Ausgabe der

Warninformation in Abhängigkeit von dem ermittelten Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem Umgebungsbobjekt zu erzeugen. Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass ein früherer oder späterer Zeitpunkt der Ausgabe der Warninformation und Art und Weise der auszugebenden Warninformation effizient und situationsgerecht ermittelt werden können, so dass dem Fahrer des Fahrzeugs ein größerer Handlungsspielraum zur Anpassung seines

Fahrverhaltens zur Verfügung gestellt werden kann.

Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug, das ein Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem umfasst.

BESCHREIBUNG DER FIGUREN

Weitere Ausführungsbeispiele werden unter Bezugnahme auf die beiliegende Figur näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Abbildung eines Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems für ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. DETAILIERTE BESCHREIBUNG DER FIGUR

Fig. 1 zeigt eine schematische Abbildung eines Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems 1 zur Verwendung in einem Fahrzeug 10. Das Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem 1 umfasst eine erste Kommunikationsschnittstelle 3, welche ausgebildet ist, ein erstes Signal von mindestens einem Satelliten 14 zu empfangen, eine zweite Kommunikationsschnittstelle 4, welche ausgebildet ist, ein zweites Signal von mindestens einem Umgebungsobjekt 12 zu empfangen, einen Controller 2 , welcher ausgebildet ist, eine Güte des ersten Signals zu bestimmen, wobei der Controller 2 ferner ausgebildet ist, in Abhängigkeit der ermittelten Güte des ersten Signals und des zweiten Signals, ein Signal zur Ansteuerung einer

Ausgabeeinheit 5 des Fahrzeugs 10 zu erzeugen, um eine Warninformation vor dem mindestens einen Umgebungsobjekt 12 auszugeben.

Das mindestens eine Umgebungsobjekt 12 kann dabei also ein oder mehrere

Umgebungsobjekte umfassen.

Das erste Signal, dessen Güte oder Qualität bestimmt wird, kann als ein sogenanntes GNSS-Signal oder GPS-Signal ausgebildet sein, welches von dem mindestens einem Satelitten 14 über die erste Kommunikationsschnittstelle 3 an das Fahrzeug-zu-X-

Kommunikationssystem 1 übermittelt wird. Die erste Kommunikationsschnittstelle 3 kann dabei auch als ein Kommunikationsmodul ausgebildet sein, das eine entsprechende Antenne zum Empfang des ersten Signals aufweist.

Das erste Signal kann dabei eine Zeitangabe und / oder eine Abstandsangabe des mindestens einen Satelliten 14 umfassen. Mit diesen Informationen kann der Controller 2 des Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems 1 dann die Position und / oder die

Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 bestimmen. Mit der Abstandsangabe des mindestens einen Satelliten 14 kann der Abstand des Satelliten 14 zu dem Fahrzeug 10 gemeint sein.

Die Qualität oder die Güte des ersten Signals kann dadurch bestimmt werden, dass der Controller 2 ausgebildet ist, einen Istwert des empfangenen ersten Signals mit einem Sollwert des empfangenen ersten Signals zu vergleichen, und wobei der Controller 2 ferner ausgebildet ist, bei einer Abweichung des Istwerts des ersten Signals von dem Sollwert des ersten Signals, die Güte des ersten Signals zu ermitteln. Im Sinne der vorliegenden

Erfindung ist der Begriff der Güte des ersten Signals auch als sogenannte Empfangsgüte des ersten Signals auszulegen.

Die Güte des ersten Signals kann von dem Controller 2 aber alternativ oder zusätzlich auch in Abhängigkeit von der Anzahl der nutzbaren Satelliten und / oder von einem durch den Controller 2 ermittelbaren DOP (Delution of Precision) - Wert auf Basis des ersten Signals ermittelt werden. Auf diese Weise lassen sich mögliche Störquellen erkennen, die das von dem Controller 2 empfangene GNSS-Signal des Satelliten 14 negativ beeinflussen, zum Beispiel durch dicht bebaute Umgebung. Objekt kann ein Fahrzeug oder eine Infrastruktur sein.

Die Qualität des von dem Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem 1 empfangenen GNSS- Signals ist in der Regel dann schlecht, wenn zum Beispiel eine Bebauung am Straßenrand oder schlechte Witterungsverhältnisse und damit allgemein ausgedrückt, schlechte GNSS- Bedingungen vorherrschen. Diese niedrige Qualität des GNSS-Signals kann sich zum Beispiel in einer reduzierten Anzahl der sichtbaren oder nutzbaren Satelliten ausdrücken. Bei schlechten GNSS-Bedingungen wird also von schlechten Sichtbedingungen des Fahrers des Fahrzeugs 10 ausgegangen. Bei guten vorliegenden GNSS-Bedingungen, die sich in einer hohen Güte des ersten Signals oder einer hohen Empfangsqualität oder Empfangsgüte des ersten Signals ausdrücken, wird deshalb von guten Sichtbedingungen des Fahrers des Fahrzeugs 10 ausgegangen.

Ob, wie häufig und in welcher Form also eine Warninformation auf der Ausgabeeinheit 5 des Fahrzeugs 10 ausgegeben wird, hängt wesentlich von der ermittelten Güte (bzw. dessen ermittelter Kennwert) des empfangenen ersten Signals ab oder anders formuliert von der detektierten GNSS-Störung des ersten Signals. Die an eine jeweilige Situation mit entsprechenden Witterungsbedingungen angepasste Ausgabe der Warninformation kann dabei auch als eine situationsspezifische Umschaltung von Warnschwellen verstanden werden.

Das zweite Signal, welches von dem Controller 2 des Fahrzeug-zu-X- Kommunikationssystems 1 über die zweite Kommunikationschnittstelle 4 empfangen wird, kann eine Information über eine Position und / oder eine Geschwindigkeit des mindestens einen Umgebungsobjekts 12 umfassen. Das mindestens eine Umgebungsobjekt 12 kann ein anderes oder weiteres Fahrzeug sein, welches sich im Umfeld des Fahrzeugs 10 befindet oder aufhält und / oder ein Infrastrukturobjekt, wie eine Ampel, aber auch ein

Verkehrsteilnehmer mit einem entsprechenden Gerät, das in der Lage ist, über die zweite Kommunikationsschnittstelle 4 mit dem Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem 1 zu kommunizieren.

Die zweite Kommunikationsschnittstelle 4 kann dabei vorzugsweise als eine auf V2X- basierende Kommunikationsschnittstelle ausgebildet sein. Diese zweite

Kommunikationsschnittstelle 4 kann dabei drahtlos ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, dass die Kommunikation zwischen Fahrzeugen auf V2X-Basis effizient über große

Entfernungen erfolgen kann. Die auf V2X-basierende Kommunikationsschnittstelle 4 kann dabei ein Kommunikationsmodul mit entsprechender Sende- und/oder

Empfangscharakteristik, wie zum Beispiel einer Antenne (nicht in der Fig. 1 dargestellt), zum Empfangen und Senden von V2X-Nachrichten umfassen.

Fahrzeug-zu-x-Kommunikation (V2X) auf der Basis von beispielsweise IEEE 802.1 1 p für Fahrzeuge wird derzeit auf den Markt eingeführt. Fahrzeug-zu-X-Kommunikation (V2X) verbessert die Fähigkeiten von Fahrzeugen zur digitalen Kommunikation mit der Absicht, die Sicherheit für die teilnehmenden Verkehrsteilnehmer zu erhöhen und den Verkehrsfluss zu optimieren. Fahrzeug-zu-X-Kommunikation umfasst eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug - Kommunikation (V2V) sowie eine Fahrzeug-zu-lnfrastruktur-Kommunikation (V2I). V2V- Kommunikation ermöglicht den Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Fahrzeugen, wie beispielsweise Informationen über Position und Geschwindigkeit der betreffenden Fahrzeuge, um Unfälle zwischen den teilnehmenden Fahrzeugen zu

vermeiden. V2l-Kommunikation kann Fahrzeugen Informationen über ihre Fahrumgebung wie zum Beispiel Verkehrsinformationen oder Informationen über Hindernisse auf einer Straße bereitstellen. Die technologische Grundlage für ein digital vernetztes Fahrzeug wird im Sinne der vorliegenden Erfindung also durch das erfindungsgemäße Fahrzeug-zu-X- Kommunikationssystem 1 mit der zweiten, auf V2X-basierenden

Kommunikationsschnittstelle 4 zur Verwendung in dem Fahrzeug 10 bereitgestellt.

Der Controller 2 des Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems 1 kann ferner ausgebildet sein, den Zeitpunkt zur Ausgabe des erzeuten Signals zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit 5 des Fahrzeugs 10 in Abhängigkeit von der ermittelten Güte des ersten Signals zu bestimmen. Wenn also die ermittelte Güte des empfangenen ersten Signals gut ist, also einem entsprechenden Kennwert entspricht, dann ist von guten GNSS-Bedingungen und damit guten Sichtbedingungen auszugehen. In solch einem Fall erfolgt die Ausgabe der

Warninformation zu einem späteren Zeitpunkt. Bei schlechten vorherrschenden GNSS- Bedingungen, die sich in einem entsprechenden Kennwert der ermittelten Güte des empfangenen ersten Signals ausdrücken, wird von schlechten Sichtbedigungen

ausgegangen und deshalb frühzeitiger und / oder mit einer größeren Häufigkeit und / oder einer größeren Intensität gewarnt, also die Warninformation wird zum Beispiel häufiger ausgegeben.

Die Warninformation soll dem Fahrer des Fahrzeugs 10 rechtzeitig darüber informieren, ob ihm zum Beispiel ein (gefährliches) Umgebungsobjekt 12, das er wegen den schlechten Sichtbedingungen selbst nicht erkennen kann, entgegenkommt oder für ihn eine Gefahr darstellt und wieviel Zeit ihm noch bleibt, um eine Kollision mit diesem Umgebungsobjekt 12 zu verhindern. Die Ausgabe der Warninformation auf der Ausgabeheinheit 5 des Fahrzeugs 10 wird also in Abhängigkeit von der ermittelten Güte des ersten Signals entsprechend angepasst - sei es in der Häufigkeit und / oder der Art und Weise der Ausgabe der

Warninformation über akustischem und / oder optischem und / oder haptischem Wege. Je nach ermittelter Güte des ersten Signals kann die Warnung mehrstufig erfolgen. Dies bedeutet, dass verschiedene Eskalationsstufen bei der Ausgabe der Warninformation eingesetzt werden, je nachdem, wie dringlich die auszugebende Warnung für den Fahrer des Fahrzeugs 10 ist.

Ein gefährliches Fahrzeug bzw. ein gefährliches Umgebungsobjekt 12 kann - jedoch nicht darauf beschränkt - zum Beispiel ein dem Fahrzeug 10 entgegenkommendes Fahrzeug bzw. ein entgegenkommendes Umgebungsobjekt 12 darstellen.

Die Ausgabeeinheit 5 des Fahrzeugs 10 kann dabei als ein Head-up-Display oder ein Display oder ein Lautsprecher oder ein (Rüttel-)Motor oder als eine installierbare Vorrichtung als Bestandteil des Fahrzeugs 10 ausgebildet sein. Die Ausgabeeinheit 5 kann jedoch auch ein mobiles Endgerät des Fahrers, wie ein Smartphone oder Tablet, sein, das mit dem Controller 2 des Fahrzeugs 10 über eine entsprechende weitere Kommunikationsschnittstelle verbindbar ist, um von dem erzeugten Signal des Controllers 2 angesteuert werden zu können. Der Controller 2 kann ferner ausgebildet sein, die Güte des ersten Signals über einen definierbaren Zeitraum zu ermitteln und den Zeitpunkt für das Signal zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit 5 in Abhängigkeit von einem Mittelwert der Güte des ersten Signals über diesen Zeitraum zu erzeugen. Auf diese Weise kann eine gleichmässige Adaption von sogenannten Warnschwellen erreicht werden. Die GNSS-Bedingungen des ersten Signals werden also für einen definierten Zeitraum beobachtet. Die einzelnen Kennwerte für die Güte des ersten Signals werden also innerhalb dieses Zeitraums aufgezeichnet und anschließend wird daraus dann ein Mittelwert gebildet. Dies kann zum Beispiel mit Hilfe eines

Mittelwertfilters erfolgen. Auf diese Weise kann die Entwicklung der Güte des ersten Signals für diesen Zeitraum beobachtet werden. Diese Information kann schließlich dazu verwendet werden, das Signal zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit 5 entsprechend anzupassen.

Zusätzlich können sogenannte Hysteresen verwendet werden, die so aufgebaut sind, dass eher früher gewarnt wird als zu spät, damit die Adaption eher konservativ ausgelegt ist. Anstelle des Mittelwerts der Güte kann beispielsweise auch ein Median verwendet werden.

Der Controller 2 des Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystems 1 kann weiterhin ausgebildet sein, auf Basis (der Güte) des ersten Signals und des zweiten Signals einen Abstand zwischen dem Fahrzeug 10 und dem mindestens einen Umgebungsobjekt 12 zu ermitteln, und wobei der Controller 2 ausgebildet ist, das Signal zur Ansteuerung der Ausgabeeinheit 5 bzw. der Ausgabe der Warninformation in Abhängigkeit von dem ermittelten Abstand zwischen dem Fahrzeug 10 und dem mindestens einen Umgebungsbobjekt 12 zu erzeugen. Die Abstandsinformation kann von dem Controller 2 verwendet werden, darüber zu entscheiden, ob die Warninformation früher oder später und in welcher Form auf die

Ausgabeeinheit 5 ausgegeben werden soll.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Fahrzeug-zu-X-Kommunikationssystem

2 Controller

3 Erste Kommunikationsschnittstelle

4 Zweite Kommunikationsschnittstelle

5 Ausgabeeinheit

10 Fahrzeug

12 Umgebungsobjekt

14 Satellit