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Title:
VEHICLE WITH AIRBAG
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/062054
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a vehicle (10, 100, 200) having a) at least one inflatable airbag (26, 202), b) at least one pressure chamber (12, 14, 104, 204) which can be filled several times with a gas, in particular air, c) at least one shut-off member (106, 208) arranged between the at least one airbag (26, 202) and the at least one pressure chamber (12, 14, 104, 204), d) a triggering device which interacts with the shut-off member (106, 208) to open the shut-off member (106, 208), so that when the shut-off member (106, 208) is open, the airbag (26, 202) is deflated.

Inventors:
WERZ MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/076117
Publication Date:
March 28, 2024
Filing Date:
September 21, 2023
Export Citation:
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Assignee:
ADVENATE GMBH (DE)
International Classes:
B62J27/20; B60R21/268; B60R21/30; B62K19/40
Foreign References:
CN211543765U2020-09-22
DE102020118712A12022-01-20
Attorney, Agent or Firm:
KOHLER SCHMID MÖBUS PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche: Fahrzeug (10, 100, 200) mit a. mindestens einem aufblasbaren Airbag (26, 202), b. mindestens einer, insbesondere mehrmals, mit einem Gas, insbesondere Luft, befüllbaren oder befüllten Druckkammer (12, 14, 104, 204), c. mindestens einem zwischen dem mindestens einen Airbag (26, 202) und der mindestens einen Druckkammer (12, 14, 104, 204) angeordneten Absperrorgan (106, 208), d. einer Auslöseeinrichtung, die mit dem Absperrorgan (106, 208) zum Öffnen des Absperrorgans (106, 208) zusammenwirkt, sodass bei geöffnetem Absperrorgan (106, 208) Gas aus der mindestens einen Druckkammer (12, 14, 104, 204) in den mindestens einen

Airbag (26, 202) strömt. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöseeinrichtung mindestens einen Sensor (32, 208) umfasst. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (32, 208) kabellos mit dem übrigen Fahrzeug gekoppelt ist. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug als Zweirad, Zweiradanhänger oder Beiwagen eines Zweirads ausgebildet ist.

5. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag (26, 202) und/oder die Druckkammer (12, 14, 104, 204) in oder an einem rohrförmigen Fahrzeugteil angeordnet ist.

6. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag (26) und/oder mindestens eine Druckkammer (12, 14, 104, 204) in einem an dem Fahrzeug (10) befestigbaren Airbagmodul (50) angeordnet ist.

7. Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Airbagmodul über ein insbesondere integriertes Schloss (56) an dem Fahrzeug (10) gesichert ist.

8. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Druckkammer (12, 14, 104, 204) als Druckschlauch ausgebildet ist.

9. Fahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschlauch abschnittsweise gebogen und/oder dreidimensional verlaufend angeordnet ist. 0. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die befüllte Druckkammer (12, 14, 104, 204), insbesondere der befüllte Druckschlauch, wenn er mit einem Gas bei einem Druck > 200 bar befüllt ist, insbesondere manuell, biegbar ist. 1. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammer (12, 14, 104, 204), insbesondere der Druckschlauch, mehrschichtig aufgebaut ist, wobei die äußerste Schicht zumindest abschnittsweise geflechtfrei und/oder faserfrei ausgebildet ist.

12. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschlauch aus Kunststoff, insbesondere Teflon, oder Gummi ausgebildet ist und eine Ummantelung aufweist.

13. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammer (12, 14, 104, 204), insbesondere der Druckschlauch, eine Elastomer-Seele aufweist, die von einer Verstärkungsummantelung umgeben ist.

14. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die (Verstärkungs-)Ummantelung des Druckschlauchs Metall, insbesondere Edelstahl, Aramid, Carbon und/oder Kunststoff aufweist.

15. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der oder den Druckkammern (12, 14, 104, 204) und dem mindestens einen

Airbag (26, 202) mindestens ein Verstärker (34), insbesondere eine mit der Umgebungsluft des Airbags (26, 202) kommunizierende Venturi-Düse, vorgesehen ist.

16. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug einen Drucksensor (24) aufweist.

17. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag (26) Durchgangsöffnungen (27) und/oder Vertiefungen aufweist.

Description:
Fahrzeug mit Airbag

Beschreibung:

Hintergrund der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit mindestens einem aufblasbaren Airbag.

Kraftfahrzeuge weisen Airbags an unterschiedlichen Stellen, beispielsweise im Lenkrad, auf. Diese Airbags werden im Fall eines Unfalls ausgelöst bzw. aufgeblasen, indem eine Gaspatrone ausgelöst wird. Nach einer Auslösung muss die Gaspatrone ersetzt werden. Eine mehrmalige Auslösung ist nicht möglich, ohne die Gaspatrone zu tauschen.

Insbesondere an Zweirädern ist es schwierig, eine Gaspatrone so zu positionieren, dass sie im Normalgebrauch nicht stört und dennoch für einen Austausch gut zugänglich ist.

Aufgabe der Erfindung

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeug mit einem Airbag vorzustellen, das die oben beschriebenen Nachteile nicht aufweist. Beschreibung der Erfindung

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Fahrzeug mit a. mindestens einem aufblasbaren Airbag, b. mindestens einer, insbesondere mehrmals, mit einem Gas, insbesondere Luft, befüllbaren oder befüllten Druckkammer, c. mindestens einem zwischen dem mindestens einen Airbag und der mindestens einen Druckkammer angeordneten Absperrorgan, d. einer Auslöseeinrichtung, die mit dem Absperrorgan zum Öffnen des Absperrorgans zusammenwirkt, so dass bei geöffnetem Absperrorgan Gas aus der mindestens einen Druckkammer in den mindestens einen Airbag strömt.

Die Druckkammer kann ein Ventil zum Befüllen der Druckkammer mit Gas, insbesondere komprimierter Luft, aufweisen. Somit kann an die Druckkammer eine externe Gasquelle, beispielsweise eine Druckluftquelle, angeschlossen werden, um die Druckkammer mit unter Druck stehendem Gas, insbesondere Luft, zu befüllen. Dadurch ist es problemlos möglich, die Druckkammer nach einer Airbag-Auslösung wieder zu befüllen. Eine Kartusche muss nicht mitgeführt werden. Dadurch ergibt sich eine erhebliche Gewichtsersparnis. Das erfindungsgemäße Fahrzeug ist demnach kartuschenlos, patronenlos und gebläselos. Außerdem ist das System weniger fehleranfällig als bekannte Systeme. Das System kann so ausgelegt werden, dass es stromlos funktioniert. Die Druckkammer ist vorzugsweise geeignet, Gase bei einem Druck > 200 bar, insbesondere im Bereich 200 bis 300 bar, vorzugsweise im Bereich 250 bis 300 bar, aufzunehmen.

Durch den Begriff „Druckkammer" wird zum Ausdruck gebracht, dass die Druckkammer geeignet ist, Gase aufzunehmen, die einen Druck deutlich über einem bar, insbesondere über 200 bar, aufweisen. An die Druckkammer kann auch eine Handpumpe angeschlossen werden, um die Druckkammer aufzublasen und Gase unter Druck in der Druckkammer zu speichern. Weiterhin ist es denkbar, Kartuschen vorübergehend an die Druckkammer anzuschließen, um die Druckkammer zu befüllen. Grundsätzlich ist es denkbar, nicht wiederbefüllbare Druckkammern zu verwenden, die nach Gebrauch ausgetauscht werden. Es können mehrere Druckkammern vorgesehen sein, die mit einem Airbag verbunden sind. Es können auch mehrere Airbags vorgesehen sein. An jeden Airbag können eine oder mehrere Druckkammern angeschlossen sein. Es ist auch denkbar, dass eine Druckkammer vorgesehen ist, um mehrere Airbags aufzublasen.

Es können mehrere Absperrorgane zwischen einer Druckkammer und einem Airbag vorgesehen sein. Wenn alle Absperrorgane gleichzeitig geöffnet werden, kann der Airbag besonders schnell befüllt werden. Ein Absperrorgan kann beispielsweise als Rückschlagventil ausgebildet sein. Es können mehrere separate Druckkammern vorgesehen sein. Es können mehrere Druckkammern vorgesehen sein, die miteinander verbunden sind.

Die Auslöseeinrichtung kann mindestens einen Sensor umfassen. Der mindestens eine Sensor kann als Crash-Sensor ausgebildet sein. Insbesondere kann der Sensor als Geschwindigkeitssensor, Beschleunigungssensor, G- Kraftsensor, Gierratensensor oder dergleichen ausgebildet sein. Der Sensor ist dabei eingerichtet, ein Ereignis zu signalisieren, das zur Befüllung des Airbags führen soll. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass mehr als ein Sensor, insbesondere zwei Sensoren vorgesehen sind, die miteinander kommunizieren. Beispielsweise kann sich ein Sensor am Benutzer befinden, beispielsweise in oder an einem Kleidungsstück, einem Helm, einem Rucksack oder einer Uhr des Benutzers. Dieser Sensor kann die Bewegung des Benutzers in Echtzeit analysieren, also beispielsweise die Position und die Geschwindigkeit des Benutzers. Der Sensor kann eingerichtet sein, Stürze zu erkennen. Ein weiterer Sensor kann sich beispielsweise an dem Fahrzeug befinden und Erschütterungen detektieren.

Wenn beispielsweise bei einem Fahrradfahrer eine Erschütterung ausbleibt aber dennoch eine Bewegung erkannt wird, kann ein Sturz erkannt und der Airbag ausgelöst werden. Erkennt der zweite Sensor jedoch eine Erschütterung, beispielsweise, weil ein Fahrradfahrer gegen ein Hindernis prallt, kann der Sensor am Benutzer oder eine mit dem Sensor verbundene Auswerteeinheit entscheiden, ob es notwendig ist, den Airbag auszulösen. Der Sensor kann kabelgebunden oder kabellos mit dem übrigen Fahrzeug gekoppelt sein. Dabei kann der Sensor am Fahrzeug selbst angeordnet sein. Alternativ kann er, insbesondere bei kabelloser Kopplung, extern angeordnet sein, z. B. an einem Benutzer des Fahrzeugs. Weiterhin kann der Sensor an einem Gegenstand angebracht werden, der von einem Benutzer mitgeführt wird. Beispielsweise kann der Sensor an einer Uhr oder dergleichen angeordnet sein.

Das Fahrzeug kann eine Notruffunktion aufweisen. Dazu kann das Fahrzeug ein Mobilfunkmodul aufweisen oder mit einem Mobiltelefon koppelbar sein, sodass beim Auslösen des Airbags eine voreingestellte Notrufnummer angerufen wird und/oder GPS-Daten übermittelt werden. Dieser Anruf kann zeitverzögert ausgelöst werden. Beispielsweise kann der Anruf nur dann getätigt werden, wenn nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeit die Notruffunktion durch den Benutzer abgeschaltet wird.

Das Fahrzeug kann als Zweirad, Zweiradanhänger oder Beiwagen eines Zweirads ausgebildet sein. Bei derartigen Fahrzeugen kommen die Vorteile einer wieder befüllbaren Druckkammer besonders zum Tragen. Bei dem Zweiradanhänger kann es sich insbesondere um einen Kinderanhänger handeln, sodass transportierte Kinder durch einen Airbag geschützt werden können.

Bei einem Zweirad kann der aufblasbare Airbag vorteilhafterweise in einem vorderen Bereich des Fahrzeugs angeordnet sein, um einen Benutzer bei einem Aufprall besonders gut zu schützen.

Eine besonders Platz sparende Anordnung ergibt sich, wenn der Airbag und/oder die Druckkammer in oder an einem rohrförmigen Fahrzeugteil angeordnet ist. Beispielsweise können Airbag und/oder Druckkammer in einem hohlen Rahmenabschnitt oder Lenkerabschnitt angeordnet sein.

Eine Nachrüstung eines Fahrzeugs mit einem Airbag ist besonders einfach möglich, wenn der Airbag und/oder mindestens eine Druckkammer in einem an dem Fahrzeug befestigbaren Airbagmodul angeordnet ist. Das Airbagmodul kann beispielsweise an einem Lenker oder Rahmenabschnitt eines Zweirads befestigt werden.

Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Airbagmodul über ein integriertes Schloss an dem Fahrzeug gesichert ist. Beispielsweise kann das Airbagmodul ähnlich wie ein Akku eines E-Bikes am Fahrzeug, insbesondere dessen Rahmen, über ein in das Airbagmodul integriertes Schloss gesichert werden.

Besondere Vorteile ergeben sich, wenn mindestens eine Druckkammer als Druckschlauch ausgebildet ist. Ein Druckschlauch kann einen Innendurchmesser im Bereich 5 bis 11 mm, vorzugsweise im Bereich 6 bis 10 mm aufweisen. Wenn eine Druckkammer als Druckschlauch ausgebildet ist, kann sie besonders platzsparend angeordnet werden. Außerdem ist eine solche Druckkammer besonders leicht. Druckschläuche können Gase mit einem hohen Druck aufnehmen. Somit können größere Airbags befüllt und am Fahrzeug verwendet werden. Druckschläuche mit geringem Durchmesser können unsichtbar am Fahrzeug verbaut werden.

Der Druckschlauch kann abschnittsweise gebogen und/oder dreidimensional verlaufend angeordnet sein. Der Druckschlauch muss also nicht geradlinig verlegt werden, sondern kann gebogen werden und dadurch an die Form des Fahrzeugs, beispielsweise dessen Rahmen, oder eines Airbagmoduls angepasst werden.

Die befüllte Druckkammer, insbesondere der befüllte Druckschlauch, ist vorzugsweise, wenn er mit einem Gas bei einem Druck >200 bar befüllt ist, insbesondere manuell, biegbar. Dadurch kann der befüllte Druckschlauch, beispielsweise in einem Airbagmodul oder Fahrzeugrahmen, nicht geradlinig, sondern in gebogener Form verlegt werden.

Die Druckkammer, insbesondere der Druckschlauch, kann mehrschichtig aufgebaut sein, wobei die äußerste Schicht zumindest abschnittsweise geflechtfrei und/oder faserfrei ausgebildet ist. Dadurch können Leckagen verhindert werden, wenn der Druckschlauch mit weiteren Komponenten verbunden wird. Ein Druckschlauch kann aus Kunststoff, insbesondere Teflon, oder Gummi ausgebildet sein und eine Ummantelung aufweisen. Ein solcher Schlauch ist besonders gut geeignet, Gase bei Drücken über 200 bar zu speichern.

Die Druckkammer, insbesondere der Druckschlauch, kann eine Elastomer-Seele aufweisen, die von einer Verstärkungsummantelung umgeben ist. Die (Verstärkungs-)Ummantelung kann dabei eine, zwei oder mehr Schicht(en) aufweisen. Durch die (Verstärkungs-)Ummantelung erfolgt eine Aussteifung des Druckschlauchs.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Elastomer-Seele eine glatte Innenwandung aufweist, insbesondere nicht gewellt oder geriffelt ist.

Die Ummantelung des Druckschlauchs kann Metall, insbesondere Edelstahl, Aramid, Carbon und/oder Kunststoff aufweisen. Weiterhin kann die Ummantelung als Helix, Geflecht oder Gewebe ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Ummantelung flexibel ausgebildet, sodass der Druckschlauch geeignet am Fahrzeug angeordnet werden kann.

Zwischen der oder den Druckkammern und dem mindestens einen Airbag kann mindestens ein Verstärker, insbesondere eine mit der Umgebungsluft des Airbags kommunizierende Venturi-Düse, vorgesehen sein. Die Venturi-Düse kann dafür sorgen, dass auch Umgebungsluft in den Airbag geleitet werden kann. Sie unterstützt das Füllen des Airbags. Die Venturi-Düse kann in Strömungsrichtung vor oder nach einem Absperrorgan angeordnet sein. Ein Absperrorgan, insbesondere ein Rückschlagventil, und eine Venturi-Düse können als ein Bauteil ausgebildet sein. Alternativ kann der Verstärker einen Lüfter oder eine Turbine umfassen, die durch das Gas der Druckkammer angetrieben sind.

Das Fahrzeug kann einen Drucksensor aufweisen. Insbesondere kann ein Manometer vorgesehen sein. Der Drucksensor kann mit einem Mobilgerät kommunizieren, z. B. über Bluetooth, sodass der erfasste Druck am Mobilgerät ablesbar ist. Der Drucksensor kann insbesondere an der Druckkammer vorgesehen sein, sodass kontrolliert werden kann, ob der Druck des gespeicherten Gases für ein schnelles Aufblasen des Airbags ausreichend ist.

Der Airbag kann Durchgangsöffnungen und/oder Vertiefungen aufweisen. Dadurch kann Material gespart und das aufzublasende Volumen verringert werden, ohne die Schutzfunktion zu beeinträchtigen. Es können kleinere Druckkammern verwendet werden.

Der Airbag kann aus zwei Materialschichten ausgebildet werden, die abschnittsweise miteinander gasdicht verbunden sind, beispielsweise vernäht, verklebt und/oder getapt. Die Vertiefungen können beispielsweise gebildet werden, indem die Materialschichten vom Rand des Airbags beabstandet abschnittsweise miteinander verbunden, z. B. vernäht oder verklebt, werden.

Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung

Es zeigen:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines Fahrzeugs mit angedeuteter

Airbagverlegung;

Fig. 2 das Fahrzeug der Fig. 1 mit Austrittsöffnung für den Airbag;

Fig. 3 eine alternative Airbaganordnung;

Fig. 4 ein Airbagmodul; Fig. 5 ein Fahrzeug mit aufgeblasenem Airbag;

Fig. 6 ein Fahrzeug mit vorne aus dem Rahmen austretenden aufgeblasenem Airbag;

Fig. 7 ein Fahrzeug mit vorne aus dem Lenker austretendem aufgeblasenem Airbag;

Fig. 8 ein Fahrrad mit Anhänger und daran angeordneten Airbags;

Fig. 9a, 9b die Anordnung eines Airbagmoduls an einem Rahmenabschnitt;

Fig. 10a, 10b die Anordnung eines Airbagmoduls an einem Lenker;

Fig. 11 die Anordnung eines Airbagmoduls an einem Sitzrohr;

Fig. 12 die Anordnung der Fig. 11 aus anderer Perspektive;

Fig. 13 eine Schnittdarstellung durch ein Airbagmodul;

Fig. 14 ein Fahrzeug mit mehreren aufgeblasenen Airbags;

Fig. 15 ein Fahrzeug mit am Rahmen des Fahrzeugs angeordnetem Airbagmodul;

Fig. 16 ein Fahrzeug mit in den Rahmen integrierten gebogenen Druckkammern;

Fig. 17 ein Fahrzeug mit im Lenker angeordnetem Druckschlauch.

Die Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 10. Das Fahrzeug 10 weist jeweils als Druckluftschlauch ausgebildete Druckkammern 12, 14 auf, in denen ein Gas unter Druck gespeichert werden kann. Insbesondere kann komprimierte Luft in den Druckkammern 12, 14 gespeichert werden. Dabei können die Druckkammern 12, 14 ausgebildet sein, ein Gas bei einem Druck > 10 bar, insbesondere > 100 bar, vorzugsweise > 200 bar, zu speichern.

Der Durchmesser der Druckkammern 12, 14 kann im Bereich 5 bis 10 mm, vorzugsweise 6 bis 8 mm, liegen. Dies erlaubt eine platzsparende Anordnung. Die Druckkammern 12, 14 können unsichtbar und geschützt in Fahrzeugteilen, insbesondere rohrförmigen Rahmenabschnitten 16, 18, angeordnet werden. Die Druckkammern 12, 14 können eine Ummantelung aufweisen, beispielweise aus Edelstahl.

Die Druckkammern 12, 14 sind wieder befüllbar. Zu diesem Zweck sind Anschlüsse 20, 22 vorgesehen, die ein Befüllventil umfassen können.

Um den Druck in den Druckkammern 12, 14 überwachen zu können, ist ein als Manometer ausgebildeter Drucksensor 24 vorgesehen. Der Drucksensor 24 kann beispielsweise mit einem Mobilgerät kommunizieren, sodass der Druck am Mobilgerät abgelesen werden kann.

Ein Airbag 26 ist abschnittsweise im Rahmenabschnitt 28 und im Lenker 30 des als Zweirad ausgebildeten Fahrzeugs 10 angeordnet.

Ein Auslösesystem weist einen Sensor 32, insbesondere Crash-Sensor, auf. Wenn der Sensor 32 ein Ereignis detektiert, das zu einer Airbag-Auslösung führen muss, wird ein Absperrorgan zwischen zumindest einer der Druckkammern 12, 14 und dem Airbag 26 geöffnet, sodass der Airbag 26 aufgeblasen wird.

Das Aufblasen des Airbags 26 wird durch einen optionalen Verstärker 34, der eine Venturi-Düse umfassen kann, unterstützt.

In der Figur 2 ist zu erkennen, dass am Lenker 30 eine Austrittsöffnung 40 für den Airbag 26 vorgesehen ist, wenn dieser aufgeblasen wird. Die Austrittsöffnung 40 kann schlitzartig ausgebildet sein. Sie kann durch ein Lenkerteil 41 abgedeckt sein, welches beim Entfalten des Airbags 26 vom Lenker 30 abgesprengt wird. Alternativ kann die Austrittsöffnung 40 eine insbesondere wieder verschließbare Sollreißstelle aufweisen, beispielsweise einen Reißverschluss.

Aus der Darstellung gemäß der Figur 3 ergibt sich, dass der Airbag 26 je nach Lenkerform unterschiedliche Abschnitte 26a, 26b aufweisen kann. Anstelle von miteinander verbundenen Airbagabschnitten 26a, 26b können auch separate Airbags im Lenker 30 vorgesehen sein. Dabei kann jeder Airbag mit einer eigenen Druckkammer verbunden sein. Es ist auch denkbar, dass eine Druckkammer mit mehreren Airbags verbunden ist. Dies gilt für sämtliche Ausführungsbeispiele. In der Figur 3 sind außerdem Sollreißstellen 44, 46 angedeutet, die bei sich entfaltenden Airbagabschnitten 26a, 26b aufreißen.

Die Figur 4 zeigt die Anordnung des Airbags 26 in einem Airbagmodul 50. Das Airbagmodul 50 ist lösbar am Lenker 30 befestigbar. Hierzu können beispielsweise Klammern 52, 54 vorgesehen sein. Auch hier ist eine Sollreißstelle 44 angedeutet.

Die Figur 5 zeigt ein als Fahrrad ausgebildetes Fahrzeug 10, bei dem sich der aufgeblasene Airbag nach oben in Verlängerung der Gabel 60 erstreckt. Eine Austrittsöffnung für den Airbag 26 muss demnach im Lenker vorgesehen sein.

Bei der Ausgestaltung der Figur 6 entfaltet sich der Airbag 26 nach vorne aus dem Rahmenabschnitt 28. Es ist entsprechend eine Austrittsöffnung im vorderen Bereich des Rahmenabschnitts 28 vorgesehen.

Bei der Ausgestaltung gemäß der Figur 7 entfaltet sich der Airbag 26 nach vorne aus dem Lenker 30. Eine Austrittsöffnung ist entsprechend an der Vorderseite des Lenkers 30 vorgesehen.

Die Figur 8 zeigt ein als Lastenfahrrad ausgebildetes Fahrzeug 100. Der Airbag 26 ist in der entfalteten bzw. aufgeblasenen Stellung gezeigt. Vor dem Aufblasen war der Airbag 26 in der Lenkerstange 102 angeordnet, in der auch eine Druckkammer 104 angeordnet ist. Zwischen der Druckkammer 104 und dem Airbag 26 ist ein Absperrorgan 106 vorgesehen. Weiterhin ist in der Figur 8 ein als Anhänger ausgebildetes Fahrzeug 200 zuerkennen. Das Fahrzeug 200 weist einen Airbag 202 auf. Der Airbag 202 wurde mittels einer Druckkammer 204 aufgeblasen, die in einem Rahmenabschnitt 206 angeordnet ist. Zwischen der Druckkammer 204 und dem Airbag 202 ist ein Absperrorgan 208 vorgesehen. Das Absperrorgan 208 kann auch einen Verstärker aufweisen. Insbesondere können sowohl Absperrorgan, als auch Verstärker vorgesehen sein. Bei allen Ausführungsformen gilt, dass Absperrorgan und Verstärker als ein Bauteil ausgeführt sein können. Beispielsweise können ein Rückschlagventil und eine Venturidüse in einem Bauteil ausgeführt sein.

Das Fahrzeug 200 kann ein eigenes Auslösesystem mit einem entsprechenden Sensor 210 aufweisen.

In der Fig. 9a weist der Rahmenabschnitt 16 des Fahrzeugs 10 eine Aufnahme 17 für ein Airbagmodul 18 auf. Das Airbagmodul 50 weist sowohl einen Airbag als auch zumindest eine Druckkammer auf. Denkbar ist auch, dass das Airbagmodul 50 nur eine Druckkammer oder nur einen Airbag aufweist. Das Airbagmodul 50 weist ein (integriertes) Schloss 56 auf, sodass das Airbagmodul am Fahrzeug 10 mit dem Schloss 56 gesichert werden kann.

Die Fig. 9b zeigt das am Fahrzeug 10 eingesetzte und verschlossene Airbagmodul 50. Das Airbagmodul 50 kann eine verbreiterte Stelle aufweisen, um Platz für den zusammengefalteten Airbag zu schaffen. Das Airbagmodul 50 kann eine V-förmige Gestalt aufweisen.

Bei der Fig. 10a ist am Lenker 30 eine im Wesentlichen V-förmige Aufnahme 31 vorgesehen, die zur Aufnahme des Airbagmoduls 50 vorgesehen ist. Die V-förmige Aufnahme 31 erstreckt sich nahezu bis zu den Funktionselementen Bremshebel bzw. Gangwählhebel, sodass der Platz vollständig ausgenutzt ist. In diesem Fall ist das Schloss 56 am Lenker 30 angeordnet. Das Airbagmodul 50 weist sowohl einen Airbag als auch zumindest eine Druckkammer auf. Denkbar ist auch, dass das Airbagmodul 50 nur eine Druckkammer oder nur einen Airbag aufweist.

Die Fig. 10b zeigt das am Fahrzeug 10 eingesetzte und verschlossene Airbagmodul 50.

Bei der Ausführungsform der Fig. 11 ist das Airbagmodul 50 teilweise in einer Aufnahme 19 eines Rahmenabschnitts 21, der als Sitzrohr ausgebildet ist, angeordnet. Die Fig. 12 zeigt, dass das Airbagmodul 50 ein Schloss 56 aufweist.

Die Fig. 13 zeigt eine Schnittdarstellung des Airbagmoduls 50. Das austauschbare Airbagmodul 50 weist einen oder mehrere als Druckschlauch ausgebildete Druckkammern 12, 14 auf, sowie einen Airbag, der über den Druckkammern angeordnet ist.

Die Fig. 14 zeigt ein Fahrzeug 10 mit drei entfalteten Airbags 26, wobei ein Rücken-/Seitenairbag 26.1 den Rücken und die Seiten eines Benutzers schützt, ein Beinairbag 26.2 die Beine eines Nutzers schützt und ein Frontairbag 26.3 den Kopf und Rumpf eines Benutzers schützt. Die Airbags 26 weisen Vertiefungen oder Durchgangsausnehmungen 27 auf. Somit benötigt ein Airbag 26 weniger Bauraum und weniger Gas, um ihn aufzublasen. Sowohl der Bauraum für den Airbag 26 als auch für die Druckkammer kann reduziert werden. Der Lenker 30 bleibt frei, sodass der Benutzer auch bei aufgeblasenem Airbag die Kontrolle behält. Trotz der Ausnehmungen/Durchgangsöffnungen 27 bleibt der Aufprallschutz erhalten. Der Frontairbag 26.3 kann eine Durchgangsausnehmung 27.1 aufweisen, sodass die Sicht eines Benutzers durch den aufgeblasenen Frontairbag 26.3 wenig eingeschränkt ist.

Die Fig. 15 zeigt ein Airbagmodul 50, welches entlang mehrerer Rahmenabschnitte 16, 18, 21 geführt ist, also in den Rahmen integriert ist. Es ist zu erkennen, dass eine als Druckschlauch ausgebildete Druckkammer 12 mehrfach gebogen, insbesondere nicht geradlinig angeordnet ist. Die Druckkammer ist auch in befülltem Zustand (Gas mit Fülldruck über 300 bar) noch biegbar. Das Airbagmodul 50, das hier nur die Druckkammer 12 aufweist, ist austauschbar.

Bei der Ausführungsform der Fig. 16 ist die als Druckschlauch ausgebildete Druckkammer 12 in die Rahmenabschnitte 16, 18, 21 integriert. Auch hier ist zu erkennen, dass die Druckkammer 12 mehrere gebogene Abschnitte aufweist. So kann eine möglichst große Druckkammer im Rahmen angeordnet werden.

Bei der Ausführungsform der Fig. 17 ist die als Druckschlauch ausgebildete Druckkammer 12 in den Lenker 30 integriert. Auch hier ist zu erkennen, dass die Druckkammer 12 mehrere gebogene Abschnitte aufweist. Dank einer V-förmigen Anordnung kann der Platz bis zu den Funktionselementen ausgeschöpft werden.