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Title:
VERIFICATION METHOD FOR A BIRD PROTECTION FUNCTION OF A GLASS SURFACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/147618
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a verification method for verifying a bird protection function of a glass surface (GO) having at least one bird protection portion (VS) active at least in the UV range, the method comprising the following steps: – aligning with the glass surface (GO) a recording direction (AR) of a camera device (10) having a UV transmission filter device (40), – generating at least one camera recording (KA) of the glass surface (GO) having the bird protection portion (VS) by means of the aligned camera device (10), – outputting the at least one camera recording (KA) as a bird protection image representation (VSA), as verification of the bird protection function provided by the bird protection portion (VS) that is visible in the bird protection image representation (VSA).

Inventors:
CERNY CHRISTOPH (AT)
WADDOUP DOMINIQUE (AT)
Application Number:
PCT/AT2023/060030
Publication Date:
August 10, 2023
Filing Date:
February 02, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BIRDSHADES INNOVATIONS GMBH (AT)
International Classes:
G06V10/143; G06V10/50; G06V10/60
Foreign References:
EP1110450A22001-06-27
Other References:
AXTELL E A ET AL: "Glass Coatings Useful for the Prevention of Bird Collisions", PROC. GPD 2019, 26 June 2019 (2019-06-26), Tampere, Finland, pages 186 - 190, XP093033755
HÅSTAD OLLE ET AL: "A vision physiological estimation of ultraviolet window marking visibility to birds", PEERJ, vol. 2, 9 October 2014 (2014-10-09), pages e621, XP093033706, DOI: 10.7717/peerj.621
ANONYMOUS: "Unique camera enables researchers to see the world the way birds do", 22 January 2019 (2019-01-22), XP093033616, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230321]
ANONYMOUS: "BIRD SAFE BY GLASPRO", May 2021 (2021-05-01), XP093033622, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230321]
Attorney, Agent or Firm:
WIETZKE, Andreas (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Nachweisverfahren für einen Nachweis einer Vogelschutzfunktion einer Glasoberfläche (GO) mit wenigstens einem zumindest im UV-Bereich wirkenden Vogelschutzabschnitt (VS), aufweisend die folgenden Schritte:

- Ausrichten einer Aufnahmerichtung (AR) einer Kameravorrichtung (10) mit einer UV-Transmissions-Filtervorrichtung (40) auf die Glasoberfläche (GO),

- Erzeugen wenigstens einer Kameraaufnahme (KA) der Glasoberfläche (GO) mit dem Vogelschutzabschnitt (VS) mittels der ausgerichteten Kameravorrichtung (10),

- Ausgeben der wenigstens einen Kameraaufnahme (KA) als Vogelschutzabbildung (VSA) als Nachweis der Vogelschutzfunktion durch den in der Vogelschutzabbildung (VSA) sichtbaren Vogelschutzabschnitt (VS).

2. Nachweisverfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der Aufnahmerichtung (AR) zu einer Reflexionsrichtung des Himmels zur Glasoberfläche (GO) erfolgt.

3. Nachweisverfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der Aufnahmerichtung (AR) zusätzlich zu einer Sonneneinstrahlrichtung (SR) auf die Glasoberfläche (GO) erfolgt.

4. Nachweisverfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Aufnahmebereich der ausgerichteten Kameravorrichtung (10) ein Referenzabschnitt (RF) platziert wird, welcher beim Erzeugen der wenigstens einen Kameraaufnahme (KA) Teil dieser Kameraaufnahme (KA) ist. Nachweisverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Referenzabschnitt (RF) wenigstens einer der Folgenden verwendet wird:

- Spiegelabschnitt

- Glasabschnitt

- Farbabschnitt Nachweisverfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Referenzabschnitt (RF) parallel oder im Wesentlichen parallel zur Glasoberfläche (GO) ausgerichtet wird. Nachweisverfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur wenigstens einen Kameraaufnahme (KA) wenigstens ein Referenzparameter (RP) erfasst wird. Nachweisverfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der Vogelschutzaufnahme (VSA) eine Kameraaufnahme (KA) von einem Referenzabschnitt (RF) erzeugt wird und als Referenzaufnahme (RA) ausgegeben wird. Auswerteverfahren einer Vogelschutzfunktion eines Vogelschutzabschnitts (VS) auf Basis einer Vogelschutzaufnahme (VSA), insbesondere erzeugt mit einem Nachweisverfahren mit den Merkmalen eines der Ansprüche 1 bis 8, aufweisend die folgenden Schritte:

- Erfassen der Vogelschutzaufnahme (VSA) einer Glasoberfläche (GO) mit wenigstens einem zumindest im UV-Bereich wirkenden Vogelschutzabschnitt (VS),

- Bestimmen von UV-Absorptionsabschnitten (UVAB) und/oder von UV- Reflexionsabschnitten (UVRX) in der Vogelschutzaufnahme (VSA),

- Vergleich von wenigstens einem Flächenparameter (FP) der bestimmten UV-Absorptionsabschnitte (UVAB) und/oder der bestimmten UV- Reflexionsabschnitte (UVRX) mit wenigstens einem Flächen- Vorgabewert (FVW),

- Ausgabe des Vergleichsergebnisses als Vogelschutzparameter (VSP) für die Vogelschutzfunktion des Vogelschutzabschnitts (VS). Auswerteverfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Flächenparameter (FP) wenigstens einer der Folgenden eingesetzt wird:

- Form

- Kontur

- Abstand

- Fläche Auswerteverfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass neben den Flächenparametern (FP) auch ein Vergleich von wenigstens einem Optikparameter (OP) der bestimmten UV- Absorptionsabschnitte (UVAB) und/oder der bestimmten UV- Reflexionsabschnitte (UVRX) mit wenigstens einem Optik-Vorgabewert (OVW) erfolgt. Auswerteverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass als Vorgabewerte zumindest teilweise absolute Vorgabewerte verwendet werden. Auswerteverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass für den Vergleich wenigstens ein Referenzabschnitt (RF), insbesondere als Teil der Vogelschutzaufnahme (VSA), verwendet wird. Auswerteverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Vergleichsergebnis in Form eines quantitativen Vogelschutzparameters (VSP) ausgegeben wird. Auswerteverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich der folgende Schritt durchgeführt wird:

- Erfassen einer Vogelschutzaufnahme (VSA) einer Glasoberfläche (GO) mit wenigstens einem im sichtbaren Bereich wirkenden Vogelschutzabschnitt (VS). Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung dieses Programms durch einen Computer diesen veranlassen das Auswerteverfahren mit den Merkmalen eines der Ansprüche 9 bis 15 auszuführen. Kameravorrichtung (10) zur Anwendung in einem Nachweisverfahren mit den Merkmalen eines der Ansprüche 1 bis 8, aufweisend eine optische Sensorvorrichtung (20) zur Erzeugung einer Kameraaufnahme (KA) und eine optische Linsenanordnung (30) mit einer Aufnahmerichtung (AR) zum Führen von einfallenden Lichtstrahlen auf die optische Sensorvorrichtung (20), wobei der Strahlengang (SG) durch die optische Linsenanordnung (30) zur optischen Sensorvorrichtung (20) frei von einem UV-Schutzfilter ist und im Strahlengang (SG) weiter eine UV-Transmissions-Filtervorrichtung (40) angeordnet ist für ein Begrenzen des Spektrums der auf der optischen Sensorvorrichtung (20) einfallenden Lichtstrahlen auf den UV-Bereich. Kameravorrichtung (10) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die UV-Transmissions-Filtervorrichtung (40) reversibel befestigt ist für einen Austausch mit einer VIS-Transmissions-Filtervorrichtung (50) für ein Begrenzen des Spektrums der auf der optischen Sensorvorrichtung (20) einfallenden Lichtstrahlen auf den sichtbaren Bereich. Kameravorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die UV-Transmissions-Filtervorrichtung (40) im Strahlengang (SG) vor der optischen Linsenanordnung (30) angeordnet ist. Kameravorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine Haltevorrichtung (60) für einen Referenzabschnitts (RF) im Bereich der Aufnahmerichtung (AR) vorgesehen ist.

Description:
NACHWEISVERFAHREN FÜR EINE VOGELSCHUTZFUNKTION EINER GLASOBERFLÄCHE

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Nachweisverfahren für einen Nachweis einer Vogelschutzfunktion einer Glasoberfläche, ein Auswerteverfahren einer Vogelschutzfunktion eines Vogelschutzabschnitts auf Basis einer Vogelschutzaufnahme, ein Computerprogrammprodukt zur Durchführung eines Auswerteverfahrens sowie eine Kameravorrichtung zur Verwendung in einem solchen Nachweisverfahren. Es ist bekannt, dass bei großflächigen Glasoberflächen, insbesondere an Gebäudefassaden oder großen Fensterflächen, die Gefahr des sogenannten Vogelschlages besteht. Darunter ist zu verstehen, dass Vögel eine solche Glasoberfläche nicht als Hindernis wahrnehmen, da durch Reflexion der Umgebung und/oder Durchsicht auf die hinter der Glasscheibe liegende Umgebung, diese Glasscheibe für sie als Durchflugsschneise erscheint. Dies führt dazu, dass die Vögel ungebremst gegen eine solche Glasoberfläche fliegen und sich dabei verletzen.

Es ist bisher bekannt, diesen Vogelschlag dahingehend zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, indem solche Glasoberflächen im visuellen für den Menschen sichtbaren Bereich für die Vögel markiert werden. Beispielsweise ist es bekannt, Aufkleber zu verwenden, welche ein im sichtbaren Bereich vorhandenes Muster aufweisen, um den Vögeln die Glasoberfläche als Hindernis darzustellen. Nachteilhaft bei solchen im sichtbaren Bereich liegenden Aufklebern ist es, dass diese die Einheitlichkeit und die Ästhetik der Glasoberfläche deutlich verändern, und insbesondere aus ästhetischen und architektonischen Gründen oft unerwünscht sind. Auch reduzieren solche im sichtbaren Bereich angeordneten Aufkleber die Transparenz und damit die Einsichtnahme durch solche Glasoberflächen für die im Gebäude befindlichen Personen.

Ebenfalls bekannt ist es, dass im für den Menschen nicht sichtbaren Bereich, ein Vogelschutzabschnitt auf einer solchen Glasoberfläche aufgebracht wird. Aufgrund der Tatsache, dass Vögel auch in dem für Menschen nicht sichtbaren UV-Bereich eine Wahrnehmungsfähigkeit aufweisen, können Strukturen, Muster oder Ähnliches in diesem UV-Bereich, und damit für den Menschen nicht sichtbar, als Vogelschutzabschnitt, beispielsweise in Folienform, auf solchen Glasoberflächen aufgebracht werden. Dies führt dazu, dass zwar von den Menschen keinerlei Wahrnehmung für einen solchen Vogelschutzabschnitt gegeben ist, dieser jedoch von den Vögeln aufgrund des breiteren Wahrnehmungsspektrums im UV-Bereich wahrgenommen werden kann.

Nachteilhaft bei den voranstehend beschriebenen Lösungen ist es, dass die fehlende Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen im UV-Bereich dazu führt, dass mit dem menschlichen Auge nicht erkannt werden kann, ob eine Glasoberfläche eine solche UV-Vogelschutzfunktion aufweist oder nicht. Insbesondere dann, wenn aus Normungsgründen oder aus Naturschutzgründen eine Vogelschutzfunktion für die Glasoberfläche an einem Gebäude sinnvoll oder sogar vorgeschrieben ist, führt dies dazu, dass eine Abnahme des Gebäudes durch fehlende Wahrnehmung der bestehenden Vogelschutzfunktion nicht möglich ist. Mit anderen Worten kann mit bloßem Auge nicht nachgewiesen werden, ob eine Glasoberfläche die gewünschte Vogelschutzfunktion aufweist oder nicht, da das Vorhandensein eines Vogelschutzabschnitts mit einer Wirkung im UV-Bereich nicht im sichtbaren Bereich für den Menschen liegt.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise eine Nachweisbarkeit für eine Vogelschutzfunktion auf einer Glasoberfläche zur Verfügung zu stellen.

Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Nachweisverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 , eine Auswerteverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9, ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 16 sowie eine Kameravorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 17. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Auswerteverfahren, dem erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukt sowie der erfindungsgemäßen Kameravorrichtung und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.

Erfindungsgemäß dient ein Nachweisverfahren dem Nachweis einer Vogelschutzfunktion einer Glasoberfläche mit wenigstens einem zumindest im UV-Bereich wir- kenden Vogelschutzabschnitt. Ein solches Nachweisverfahren weist die folgenden Schritte auf:

- Ausrichten einer Aufnahmerichtung einer Kameravorrichtung mit einer UV- Transmissions-Filtervorrichtung auf die Glasoberfläche,

- Erzeugen wenigstens einer Kameraaufnahme der Glasoberfläche mit dem Vogelschutzabschnitt mittels der ausgerichteten Kameravorrichtung,

- Ausgeben der wenigstens einen Kameraaufnahme als Vogelschutzabbildung als Nachweis der Vogelschutzfunktion durch den in der Vogelschutzabbildung sichtbaren Vogelschutzabschnitt.

Ein erfindungsgemäßes Nachweisverfahren dient grundsätzlich der Sichtbarmachung einer für den Menschen ansonsten unsichtbaren Vogelschutzfunktion. Wie bereits einleitend erläutert worden ist, ist eine besonders vorteilhafte Vogelschutzfunktion dahingehend zu erzielen, dass sie für den Vogel sichtbar und für den Menschen nicht sichtbar ist. Dies wird dadurch erreicht, dass eine Vogelschutzfunktion mit einem Vogelschutzabschnitt auf einer Glasoberfläche angebracht wird, welcher ausschließlich in dem für den Menschen nicht sichtbaren Bereich, nämlich im UV- Bereich, wirksam ist. Dies führt dazu, wie dies ebenfalls bereits angedeutet worden ist, dass Vögel durch ihren breiteren Wahrnehmungsbereich eine UV-Reflexion und/oder eine UV-Absorption im UV-Bereich als Vogelschutzfunktion wahrnehmen und dementsprechend den Vogelschutzabschnitt als Hindernis erkennen. Dadurch, dass die optische Wirkung in Form einer UV-Absorption und/oder einer UV-Reflexion in einem für den Menschen nicht sichtbaren Bereich des Lichtspektrums angeordnet ist, ist diese Vogelschutzfunktion und damit der Vogelschutzabschnitt optisch für den Menschen nicht erkennbar.

Unter einer Glasoberfläche ist im Sinne der vorliegenden Erfindung jede transparente Oberfläche unabhängig vom Material zu verstehen. Neben transparenten Oberflächen aus Glasmaterial sind auch Kunststoffmaterialen oder ähnliches im Rahmen dieser Definition denkbar.

Die voranstehende, für den Vogel und für den Menschen vorteilhafte, Wirkungsweise führt jedoch hinsichtlich der Nachweisbarkeit der Vogelschutzfunktion zu den einleitend beschriebenen Nachteilen. Insbesondere bei der Bauabnahme von Gebäudestrukturen, Glasfassaden, Spiegelfassaden, Fensterflächen oder anderen Glas- oberflächen ist nicht ersichtlich, ob diese tatsächlich eine Vogelschutzfunktion aufweisen oder nicht. Insbesondere ist mit bloßem Auge nicht erkennbar, ob die Glasoberfläche mit einem Vogelschutzabschnitt versehen ist.

Erfindungsgemäß wird nun die Nachweisbarkeit über technische Hilfsmittel gewährleistet. Als technisches Hilfsmittel kommt dabei eine Kameravorrichtung zum Einsatz, wie sie ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist und später noch näher erläutert wird. Diese Kameravorrichtung unterscheidet sich von bekannten Kameravorrichtungen dadurch, dass sie eine UV-Transmissions-Filtervorrichtung aufweist, also in der Lage ist, im UV-Bereich Licht auf eine entsprechende optische Sensorvorrichtung hindurchdringen zu lassen und Licht anderen Wellenlängen herausfiltert. Mit anderen Worten wird es also möglich, dass durch eine optische Sensorvorrichtung, also einen optischen Chip der Kameravorrichtung ausschließlich das Lichtspektrum im UV-Bereich aufgenommen werden kann. Bei der Kameravorrichtung kann es sich insbesondere um eine digitale Kameravorrichtung handeln.

Im ersten Schritt eines erfindungsgemäßen Nachweisverfahrens erfolgt daher ein Ausrichten der Kameravorrichtung mit der Aufnahmerichtung auf die Glasoberfläche. Dadurch, dass zu überprüfen ist, ob auf der Glasoberfläche tatsächlich der Vogelschutzabschnitt mit einer Funktionalität als Vogelschutzfunktion angeordnet ist, wird nun diese modifizierte Kameravorrichtung auf die Glasoberfläche ausgerichtet und im nächsten Schritt wenigstens eine Kameraaufnahme erzeugt. Dadurch, dass nun die Kameravorrichtung mit einer UV-Transmissions-Filtervorrichtung ausgestattet ist, gelangen reflektierte Lichtstrahlen ausschließlich im UV-Bereich und damit im für den Menschen unsichtbaren, aber für den Vogel sichtbaren, Lichtspektrumsbereich in das Innere der Kameravorrichtung und auf die optische Sensorvorrichtung. Die wenigstens eine Kameraaufnahme wird also in einer Art und Weise erzeugt, welche einen Teil der Wahrnehmungsfähigkeit des Vogels, nämlich im UV-Bereich, nachbildet.

Die Kameraaufnahme wird im letzten Schritt als Vogelschutzabbildung ausgegeben. Befindet sich auf der Glasoberfläche ein Vogelschutzabschnitt mit Wirkung im UV- Bereich, so ist diese Wirkung im UV-Bereich als optische Wirkung entweder mit einer im Vergleich zu einer normalen Glasoberfläche veränderten Absorption, Reflexion und/oder Transmission ausgestattet. Bevorzugt ist insbesondere eine definierte Absorption im UV-Bereich gegeben, sodass einfallendes UV-Licht auf den Vogelschutzabschnitt im Vergleich zur normalen Glasoberfläche verstärkt absorbiert und/oder nach außen reflektiert wird. Bei der hier ausschließlich auf den UV-Bereich gefilterten Kameraaufnahme führt dies dazu, dass diese Bereiche des Vogelschutzabschnitts mit einer erhöhten UV-Absorption dunkler oder mit erhöhter UV-Reflexion heller erscheinen, da durch die erhöhte Absorption der Anteil an reflektiertem UV- Licht im Vergleich zu normalen Glasoberfläche reduziert oder durch erhöhte UV- Reflexion erhöht ist. Dabei ist unerheblich, in einem ersten Schritt, in welcher Formgebung die einzelnen Absorptionsabschnitte des Vogelschutzabschnitts tatsächlich ausgestattet sind. Wesentlich ist jedoch, dass dieser erhöhte Absorptionsgrad und/oder Reflexionsgrad als Vogelschutzfunktion nun auf der Kameraaufnahme für den Menschen sichtbar gemacht wird und damit diese Kameraaufnahme als Vogelschutzabbildung ausgegeben werden kann. Das Ergebnis eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann also eine reale und/oder eine digitale Abbildung der Glasoberfläche sein, welche die Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen in den UV-Bereich hinein ergänzt. Dies wird dadurch gewährleistet, dass die Kameravorrichtung als Hilfsmittel durch die Verwendung der UV-Transmissions-Filtervorrichtung nun in der Lage ist, eine Kameraaufnahme zu erzielen, welche als Vogelschutzabbildung nun für den Menschen den Vogelschutzabschnitt mit seiner Vogelschutzfunktion im UV-Bereich sichtbar macht.

Basierend auf der voranstehenden Erläuterung wird deutlich, dass das Nachweisverfahren mit dem technischen Hilfsmittel der Kameravorrichtung es erlaubt, an einer Glasoberfläche einen optischen Nachweis zur Verfügung zu stellen, ob ein Vogelschutzabschnitt auf der Glasoberfläche vorhanden ist und ob dieser vorhandene Vogelschutzabschnitt eine entsprechende Wirkung im UV-Bereich mit sich bringt.

Dies kann in erster Linie insbesondere zumindest qualitativ vorgesehen sein, sodass der Nachweis des grundsätzlichen Vorhandenseins eines solchen im UV-Bereich wirksamen Vogelschutzabschnitts gegeben wird. Es kann jedoch weitere Vorteile mit sich bringen, wenn, wie dies später noch erläutert wird, auch eine quantitative Aussage, zum Beispiel im Rahmen eines Auswerteverfahrens, Teil der Verwendung dieser Vogelschutzabbildung ist.

Es ist noch darauf hinzuweisen, dass der Vogelschutzabschnitt zumindest im UV- Bereich wirkt. Selbstverständlich kann ein solcher Vogelschutzabschnitt auch zusätzliche Vogelschutzfunktionen mit sich bringen, welche in anderen Bereichen des Lichtspektrums, insbesondere auch in dem für Menschen sichtbaren Bereich, auch VIS-Bereich genannt, wirkt.

Neben einer reinen Aussage der Kameraaufnahme bildet ein solches Nachweisverfahren insbesondere einen voranstehenden Schritt für ein Auswerteverfahren, wie es ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist und später näher erläutert wird. Es ist noch darauf hinzuweisen, dass unter der Kameraaufnahme sowohl eine statische Kameraaufnahme als auch eine Bewegtbildaufnahme, insbesondere in Form eines Videos, Gegenstand der vorliegenden Erfindung sein kann.

Es kann Vorteile mit sich bringen, wenn bei einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren die Ausrichtung der Aufnahmerichtung zu einer Reflexionsrichtung des Himmels zur Glasoberfläche erfolgt. Die Reflexionsrichtung des Himmels ist dabei abhängig von der Anordnung aus Ausrichtung der Glasoberfläche und insbesondere auch vom Standort der Kameravorrichtung. Bevorzugt ist dabei eine Ausrichtung von 45° +- 10°, bevorzugt +-5°, insbesondere bevorzugt +-3°. Bevorzugt ist insbesondere dann eine solche Ausrichtung, wenn ein späteres qualitatives und/oder quantitatives Vergleichen mit Vorgabewerten und/oder Referenzwerten gewünscht ist. Je mehr reflektierter Himmel Teil der Kameraaufnahme ist, umso genauer kann zum Beispiel ein nachgelagertes Auswerteverfahren ausgeführt werden.. Querbeeinflussungen oder Querspiegelungen, insbesondere jedoch auch Querreflexionen von anderen Glasoberflächen, können auf diese Weise reduziert werden.

Weitere Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren die Ausrichtung der Aufnahmerichtung zusätzlich zu einer Sonneneinstrahlrichtung auf die Glasoberfläche erfolgt. Dies kann zusätzlich oder alternativ zu der senkrechten Ausrichtung gemäß dem voranstehenden Absatz erfolgen. Die Einbeziehung der Sonneneinstrahlrichtung führt ebenfalls dazu, dass eine Erhöhung der Lichtstärke erzielt werden kann. Insbesondere wird sichergestellt, dass mit möglichst hoher Lichtstärke im UV-Bereich eine Reflexion von einer Absorption in der Kameraaufnahme unterscheidbar wird.

Weitere Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren in einem Aufnahmebereich der ausgerichteten Kameravorrichtung ein Referenzabschnitt platziert wird, welcher beim Erzeugen der wenigstens einen Kameraaufnahme Teil dieser Kameraaufnahme ist. Dies erlaubt sozusagen ein manuelles Referenzieren. Auch ein automatisches Auswerten mit solcher Referenzierung ist, wie später noch erläutert, möglich. Der Referenzabschnitt dient als Referenz insbesondere aus optischen Gesichtspunkten. Ein solcher optischer Referenzabschnitt hat also zum Beispiel eine definierte Absorption, eine definierte Reflexion und/oder eine definierte Transmission. Soll beispielsweise, wie später noch erläutert, in quantitativer Ausbildung eine Analyse der Vogelschutzfunktion durchgeführt werden, so kann nun aufgrund eines bekannten Absorptionsgrades und/oder Reflexionsgrades des Referenzabschnitts dessen Helligkeit in der Vogelschutzabbildung mit der entsprechenden Helligkeit eines UV-Absorptionsabschnitts im Referenzabschnitt verglichen werden. Ist der entsprechende Abschnitt in dem Vogelschutzabschnitt dunkler als im Referenzabschnitt, so ist die Absorptionswirkung stärker als die bekannte Absorptionswirkung des Referenzabschnitts und umgekehrt. So kann der Referenzabschnitt beispielsweise einen Grenzwert vorgeben, zum Beispiel einen Mindestgrad an UV- Absorption und/oder UV-Reflexion, sodass anschließend durch den Vergleich zwischen Referenzabschnitt und Vogelschutzabschnitt sichergestellt werden kann, ob ein Vogelschutzabschnitt den gewünschten Grenzwert an Absorptionsgrad auch aus quantitativen Gesichtspunkten einhält oder nicht. Die Anordnung in dem Aufnahmebereich kann dabei in unterschiedlichster Weise gewährleistet sein. So kann eine Anordnung an oder auf der Glasoberfläche, im Bereich vor oder neben der Glasoberfläche, aber auch im Bereich der Kameravorrichtung, möglich sein.

Weitere Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren als Referenzabschnitt wenigstens einer der folgenden verwenden wird:

- Spiegelabschnitt,

- Glasabschnitt,

- Farbabschnitt.

Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Auch Kombinationen unterschiedlicher Arten sind für den Referenzabschnitt grundsätzlich denkbar. Auch Verläufe von Farbe, verschiedene Glaselemente oder verschiedene Spiegelabschnitte sind grundsätzlich denkbar. Eine Aufschrift auf dem Referenzabschnitt, insbesondere im für den Menschen sichtbaren Bereich, erlaubt dabei die Verwendung und Kennzeichnung des immer richtigen und passenden Referenzabschnitts. So kann beispielsweise auf dem Referenzabschnitt in sichtbarer Weise eine Aufschrift angeordnet sein, welche den Grad an Reflexion und/oder an Absorption in einem definierten UV-Bereich beschreibt. Zusätzlich oder alternativ kann auch die gleiche Aufschrift im UV-Bereich angeordnet sein, so dass diese als Teil der Kameraaufnahme sichtbar gemacht wird.

Von Vorteil ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren der Referenzabschnitt parallel oder im Wesentlich parallel zur Glasoberfläche ausgerichtet wird. Ein paralleles Ausrichten des Referenzabschnitts, welcher vorzugweise selbst ebenfalls eine flächige Erstreckung aufweist, führt dazu, dass eine ähnliche oder sogar identische optische Wirkung zwischen Kameravorrichtung und Referenzabschnitt, wie auch zwischen Kameravorrichtung und Glasoberfläche, erzielt wird. Mögliche optische Unterschiede durch unterschiedliche Ausrichtungen werden hier durch die entsprechende Korrelation zwischen Referenzabschnitt und Glasoberfläche vermieden. Insbesondere bezieht sich dies auf den Bereich der Glasoberfläche, in welchem der Vogelschutzabschnitt angeordnet ist.

Weitere Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren zur wenigstens einen Kameraaufnahme wenigstens ein Referenzparameter erfasst wird. Dies kann im Zusammenhang mit der Verwendung eines Referenzabschnitts, jedoch auch ohne einen Referenzabschnitt, erfolgen. Ein solcher Referenzparameter kann eine Information über die aktuelle Wettersituation, die Lichtstärke, die Lichteinfallswinkel oder Ähnliches sein. Der Referenzparameter kann durch entsprechende Sensoren in der Kameravorrichtung erfasst werden. Auch das Einbeziehen von solchen Referenzparametern aus anderen Quellen, insbesondere aus Online-Datenbanken, ist grundsätzlich möglich.

Darüber hinaus bringt es Vorteile mit sich, wenn bei einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren zusätzlich zu der Vogelschutzaufnahme eine Kameraaufnahme von einem Referenzabschnitt erzeugt wird und als Referenzaufnahme ausgegeben wird. Dabei kann der Referenzabschnitt in der bereits erläuterten Weise ausgebildet sein und verwendet werden. Neben der Integration des Referenzabschnitts in die Kameraaufnahme als Vogelschutzaufnahme kann eine solche Aufnahme auch separat erfolgen, beispielsweise an einem ähnlichen Zeitpunkt und einem ähnlichen Ort. Dies erlaubt es, insbesondere dann, wenn die Glasoberfläche nur schwer zugänglich ist, einen Referenzabschnitt mit einer Referenzaufnahme zum Referenzieren zur Verfügung zu stellen, auch wenn ein Einbringen dieses Referenzabschnitts in den Aufnahmebereich der Kameravorrichtung in Ausrichtung auf die Glasoberfläche nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand möglich wäre.

Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Auswerteverfahren einer Vogelschutzfunktion eines Vogelschutzabschnitts auf Basis einer Vogelschutzaufnahme, insbesondere erzeugt mit einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren. Ein solches Auswerteverfahren weist die folgenden Schritte auf:

- Erfassen der Vogelschutzaufnahme einer Glasoberfläche mit wenigstens einem zumindest im UV-Bereich wirkenden Vogelschutzabschnitt,

- Bestimmen von UV-Absorptionsabschnitten und/oder von UV- Reflexionsabschnitten in der Vogelschutzaufnahme,

- Vergleich von wenigstens einem Flächenparameter der bestimmen UV- Absorptionsabschnitte und/oder der bestimmten UV-Reflexionsabschnitte mit wenigstens einem Flächen-Vorgabewert,

- Ausgabe des Vergleichsergebnisses als Vogelschutzparameter für die Vogelschutzfunktion des Vogelschutzabschnitts.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren baut insbesondere auf einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren auf. Während das Nachweisverfahren sich grundsätzlich damit begnügt, die für den Mensch mit bloßem Auge nicht sichtbaren Vogelschutzfunktion nachweisbar und sichtbar zu machen, geht das Auswerteverfahren einen Schritt weiter. Dabei kann das Auswerteverfahren ein solches Nachweisverfahren integrieren oder aber unabhängig von dem Nachweisverfahren auf einem solchen Nachweisverfahren und dessen Ergebnis in Form der Vogelschutzabbildung aufsetzen. Das Erfassen der Vogelschutzaufnahme kann dabei durch Einlesen, Einspeichern, Übermitteln, aber eben auch durch Erzeugen durch ein erfindungsgemäßes Nachweisverfahren zur Verfügung gestellt sein.

Bei dem Auswerteverfahren ist der Kerngedanke, dass nun innerhalb des UV- Bereichs eine optische Auswertung stattfindet. Diese optische Auswertung wertet die Vogelschutzaufnahme hinsichtlich ihrer Absorptionsfunktion und/oder ihrer Reflexionsfunktion aus. So wird der Vogelschutzabschnitt in der Vogelschutzaufnahme unterteilt in unterschiedliche UV-Absorptionsabschnitte und/oder unterschiedliche UV- Reflexionsabschnitte. Mit anderen Worten wird nun ein Bestimmungsschritt durchge- führt, um im Vogelschutzabschnitt unterschiedliche Teilabschnitte mit unterschiedlichen optischen Funktionen im UV-Bereich voneinander unterscheiden zu können. Diese nun im UV-Bereich unterscheidbaren Abschnitte werden in gleicher Weise auch vom Vogel wahrgenommen, sodass anschließend ein Vergleich von Flächenparametern dieser bestimmten Abschnitte erfolgen kann. Der Vergleich kann dabei zum Beispiel Breiten, Abstände, Gesamtflächen oder Ähnliches beinhalten. Auch die Formgebung oder Formrelation kann als Flächenparameter im Sinne der vorliegenden Erfindung verstanden werden. Dabei wird grundsätzlich zurückgegriffen auf Versuche oder Testergebnisse, welche Flächenparameter hinsichtlich Korrelation und Formgebung eine besonders vorteilhafte Vogelschutzfunktion mit sich bringen. Um dies an einem Beispiel deutlich zu machen, wird nachfolgend als Flächenparameter die Durchlassbreite zwischen zwei UV-Absorptionsstreifen näher erläutert.

Ist der Vogelschutzabschnitt mit unterschiedlichen Streifen ausgestattet, welche unterschiedliche Absorptionsraten im UV-Bereich aufweisen, so führt dies in der UV- Wahrnehmung des Vogels zu einem Streifenmuster, welches auch als Gittermuster verstanden werden kann. Sind die Absorptionsstreifen zu breit und die Zwischenräume zu schmal, so kann dies dazu führen, dass vom Vogel dies als vollflächiges Element wahrgenommen wird, mit einer reduzierten Wahrscheinlichkeit einer Wahrnehmung als Hindernis. Sind die Abschnitte zwischen den unterschiedlichen UV- Absorptionsstreifen zu groß, so können kleine Vögel diese als Durchlässe wahrnehmen, welche eine Art Durchflugsschneise ausbilden würden. In beiden Fällen würde eine zu große oder zu kleine Durchlassbreite dementsprechend mit einer verminderten Vogelschutzfunktion einhergehen. Somit kann zum Beispiel ein maximaler Abstand und/oder ein minimaler Abstand als Flächen-Vorgabewert gegeben sein, mit welchem entsprechend als Flächenparameter die entsprechende Abstandsbreite der Absorptionsstreifen verglichen wird. Anhand dieses Beispiels wird nun ersichtlich, dass als Vergleichsergebnis ausgegeben werden kann, ob die bestimmten und verglichenen Flächenparameter den Flächen-Vorgabewert erfüllen oder nicht. Im einfachsten Fall kann hier qualitativ entschieden werden, ob beim Erfüllen des Flächen- Vorgabewertes die Vogelschutzfunktion gegeben ist oder nicht. Selbstverständlich ist auch eine quantitative Auswertung möglich, sodass der Vogelschutzparameter den Wirkungsgrad der Vogelschutzfunktion des ausgewerteten Vogelschutzabschnitts wiedergeben kann. Es ist noch darauf hinzuweisen, dass ein solches Auswerteverfahren beispielsweise direkt in eine Kameravorrichtung integriert sein kann. Jedoch ist grundsätzlich das Auswerteverfahren auch komplett von einer Kameravorrichtung trennbar und kann beispielsweise serverbasiert oder cloudbasiert ablaufen. So ist es grundsätzlich denkbar, dass vor Ort bei Abnahme einer Glasoberfläche mithilfe der Kameravorrichtung das Nachweisverfahren durchgeführt wird. Dabei wird grundsätzlich das Vorhandensein der Vogelschutzfunktion nachgewiesen. Für das anschließende qualitative und/oder sogar quantitative Auswerten kann entweder innerhalb der Kameravorrichtung oder durch Übermitteln an eine entsprechende Auswerteeinheit das hier beschriebene Auswerteverfahren durchgeführt werden und der Vogelschutzparameter in qualitativer und/oder quantitativer Weise die Vogelschutzfunktion bewertbar machen.

Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Auswerteverfahren als Flächenparameter wenigstens einer der folgenden eingesetzt wird:

- Form,

- Kontur,

- Abstand,

- Fläche.

Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Selbstverständlich können auch Kombinationen von unterschiedlichen Flächenparametern verwendet werden. Wie am Beispiel zu diesen Auswerteverfahren hinsichtlich der Breite von Absorptionsstreifen erkennbar geworden ist, beziehen unterschiedliche Flächenparameter sich auf entsprechend spezifische jeweils dazugehörige Flächen-Vorgabewerte, welche absolute Vorgabewerte, relative Vorgabewerte oder Grenzbereiche von Vorgabewerten sein können.

Weitere Vorteile sind erzielbar, wenn bei einem erfindungsgemäßen Auswerte verfahren neben den Flächenparametern auch ein Vergleich von wenigstens einem Optikparameter der bestimmten UV-Absorptionsabschnitte und/oder der bestimmten UV- Reflexionsabschnitte mit wenigstens einem Optik-Vorgabewert erfolgt. Neben der Tatsache, dass nun im für den Menschen nicht sichtbaren Bereich eine Formauswertung, vorzugsweise automatisiert, durchgeführt werden kann, kann auch die optische Wirkungsweise in einem solchen Auswerteverfahren zusätzlich berücksichtig werden. So können beispielsweise die einzelnen Wellenbereiche und deren Wirksamkeit beziehungsweise Wahrnehmbarkeit von den Vögeln ermittelt werden. Insbesondere ist es möglich, Absorption und/oder Reflexion auf unterschiedliche UV-Teilbereiche wie UVA oder UVB aufzuteilen, sodass hier entsprechend eine qualitative Aussagekraft mit unterschiedlicher optischer Wirkungsweise gegeben sein kann. Auch eine Kontrastwirkung zwischen unterschiedlich starker Absorption, Reflexion und/oder Transmission im UV-Bereich kann als Optikparameter mit dem dafür zugehörigen Optik-Vorgabewert verglichen werden. Auch hier kann neben einer qualitativen Auswertung auch eine quantitative Bewertung stattfinden.

Es kann darüber hinaus Vorteile mit sich bringen, wenn bei einem erfindungsgemäßen Auswerteverfahren als Vorgabewerte zumindest teilweise absolute Vorgabewerte verwendet werden. Bei dem bereits genannten Beispiel der Streifenbreite kann eine Maximalbreite und/oder eine Minimalbreite für Streifen in mm und eine Maximal- und/oder Minimalbreite für den Abstand zwischen den Streifen angegeben werden. Insbesondere ist hier keine Referenz auf Umgebungsinformationen oder den später noch erläuterten Referenzabschnitt notwendig.

Auch von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Auswerteverfahren für den Vergleich wenigstens ein Referenzabschnitt, insbesondere als Teil der Vogelschutzaufnahme, verwendet wird. Damit kann zum Beispiel der Referenzabschnitt, vorzugsweise einen auf diese Weise relativierten Vorgabewert als Flächen- Vorgabewert und/oder Optik-Vorgabewert mit sich bringen. In beiden Fällen erfolgt also das Erfassen des jeweiligen Vorgabewertes aus der Vogelschutzaufnahme und dem darin angeordneten Referenzabschnitt. In gleicher Weise gilt dies selbstverständlich auch, wenn der Referenzabschnitt durch eine separate Kameraaufnahme in Form der bereits erläuterten Referenzaufnahme vorgegeben werden kann. Nicht zuletzt kann hier zusätzlich oder alternativ auch die Berücksichtigung der bereits erläuterten Referenzparameter zum Einsatz kommen.

Ebenfalls vorteilhaft kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Auswerteverfahren das Vergleichsergebnis in Form eines quantitativen Vogelschutzparameters ausgegeben wird. Ein solcher quantitativer Vogelschutzparameter kann zum Beispiel den Grad des Kontrasts in optischer Weise, die Vermessungen des Musters, den Abstand zu Breitengrenzen von Absorptionsstreifen oder Ähnlichem beinhalten. Da- mit kann eine quantitative Wirkungsweise und damit zum Beispiel ein Vogelschutzparameter in Prozentwerten angegeben werden, also wie gut die Vogelschutzfunktion tatsächlich an der aktuellen und spezifischen Glasoberfläche ausgebildet ist und wie sie wirkt.

Weitere Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einem solchen Auswerteverfahren zusätzlich der folgende Schritt durchgeführt wird:

- Erfassen einer Vogelschutzaufnahme einer Glasoberfläche mit wenigstens einem im sichtbaren Bereich wirkenden Vogelschutzabschnitt.

Neben einer Ausführung mit einem reinen UV-Bereich wirkenden Vogelschutzabschnitt kann die Durchführung der Auswertung auch auf im sichtbaren Bereich erkennbare Vogelschutzfunktionen durchgeführt werden. Während zwar ein erfindungsgemäßes Nachweisverfahren für im sichtbaren Bereich wirkende Vogelschutzabschnitte nicht notwendig ist, da sie vom menschlichen Auge direkt wahrgenommen werden können, ist eine Weiterbildung des Auswerteverfahrens mit einer vorzugsweise automatischen Auswertung des auch im sichtbaren Bereich wirkenden Vogelschutzabschnitts ebenfalls mit den genannten gleichen Vorteilen behaftet, wie dies mit Bezug auf den UV-Bereich erläutert worden ist. Die entsprechende Schutzfunktion kann in Form von zwei Vogelschutzparametern insbesondere zu einem Gesamtvogelschutzparameter kombiniert oder in einfacher Weise addiert werden.

Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung dieses Programms durch einen Computer diesen veranlassen, das Auswerteverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung durchzuführen. Damit bringt ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Auswerteverfahren erläutert worden sind.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Kameravorrichtung zur Anwendung in einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren. Eine solche Kameravorrichtung weist eine optische Sensorvorrichtung zur Erzeugung einer Kameraaufnahme und eine optische Linsenanordnung mit einer Aufnahmerichtung zum Führen von einfallenden Lichtstrahlen auf die optische Sensorvorrichtung auf. Der Strahlengang durch die optische Linsenanordnung zur optischen Sensorvorrichtung ist frei von einem UV-Schutzfilter. Weiter ist in diesem Strahlengang eine UV- Transmissions-Filtervorrichtung angeordnet, für ein Begrenzen des Spektrums der auf die optischen Sensorvorrichtung einfallenden Lichtstrahl auf den UV-Bereich. Eine erfindungsgemäße Kameravorrichtung bringt durch den Einsatz in einem erfindungsgemäßen Nachweisverfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Nachweisverfahren erläutert worden sind. Die optische Sensorvorrichtung kann auch als optischer Chip bezeichnet werden. Die Begrifflichkeit einer UV-Transmission bezieht sich insbesondere auf den UVA- Bereich, kann jedoch auch breiter ausgebildet sein. So kann eine UV-Transmissions- Filtervorrichtung insbesondere in der noch zu erläuternden Wechselausführung für unterschiedliche UV-Teilbereiche, also zum Beispiel als UVA-Transmissions- Filtervorrichtung oder als UVB-Transmissions-Filtervorrichtung ausgebildet sein. Die UV-Transmissions-Filtervorrichtung weist dabei vorzugsweise einen hohen Transmissionsgrad im UV-Bereich auf, um eine möglichst hohe Helligkeit auf die UV- Strahlung auf die optische Sensorvorrichtung bringen zu können.

Eine solche Kameravorrichtung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass die UV- Transmissions-Filtervorrichtung reversibel befestigt ist für einen Austausch mit einer VIS-Transmissions-Filtervorrichtung für ein Begrenzen des Spektrums der auf den optischen Sensorvorrichtung einfallenden Lichtstrahlen auf den sichtbaren Bereich. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Vogelschutzabschnitt sowohl im UV- Bereich als auch im für den Menschen sichtbaren VIS-(„visible“)-Bereich wirkt.

Ebenfalls vorteilhaft kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Kameravorrichtung die UV-Transmissions-Filtervorrichtung im Strahlengang vor der optischen Linsenanordnung angeordnet ist. Damit ist sie außerhalb der Linsenanordnung leicht zugänglich und insbesondere bei einer reversiblen Befestigung leicht und schnell wechselbar mit anderen UV-Transmissions-Filtervorrichtungen oder der genannten VIS-Transmissions-Filtervorrichtung.

Ebenfalls Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einer erfindungsgemäßen Kameravorrichtung eine Haltevorrichtung für einen Referenzabschnitt im Bereich der Aufnahmerichtung vorgesehen ist. Damit ist es möglich den Referenzabschnitt an der Kameravorrichtung zu befestigen, sodass dieser einfach und schnell in die Kameraaufnahme bei dem Erzeugen derselben integriert werden kann.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Aus- führungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:

Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kameravorrichtung,

Fig. 2 eine Durchführung eines erfindungsgemäßen Nachweisverfahrens,

Fig. 3 eine weitere Durchführung eines erfindungsgemäßen Nachweisverfahrens,

Fig. 4 eine weitere Durchführung eines erfindungsgemäßen Nachweisverfahrens,

Fig. 5 ein Nachweisverfahren mit nachgeschalteter Referenzaufnahme,

Fig. 6 eine Möglichkeit eines erfindungsgemäßen Auswerteverfahrens,

Fig. 7 eine weitere Möglichkeit eines erfindungsgemäßen Auswerteverfahrens,

Fig. 8 eine weitere Möglichkeit einer erfindungsgemäßen Kameravorrichtung und

Fig. 9 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kameravorrichtung.

Die Figur 1 zeigt schematisch eine besonders einfach ausgebildete erfindungsgemäße Kameravorrichtung 10. Diese ist hier als digitale Kameravorrichtung 10 ausgebildet und ist mit einem entsprechenden digitalen bildgebenden Chip als optischer Sensorvorrichtung 20 ausgestattet. Damit diese optische Sensorvorrichtung 20 Lichtstrahlen aufnehmen kann, ist im Strahlengang SG dieser optische Sensorvorrichtung 20 vorgelagert eine optische Linsenanordnung 30 angeordnet. Diese kann selbstverständlich mit Blendenvorrichtung, Spiegelvorrichtungen oder Ähnlichem ausgestattet sein. Im Endeffekt führt die optische Linsenanordnung 30 dazu, dass einfallendes Licht entlang des Strahlengangs SG durch die optische Linsenanordnung 30 zur op- tischen Sensorvorrichtung 20 gelangt. Auf der Außenseite, also im Strahlengang SG der optischen Linsenanordnung 30 vorgelagert, ist die hier die UV-Transmissions- Filtervorrichtung 40 angeordnet, welche auf diese Weise mit Bezug auf den Strahlengang SG auch die Aufnahmerichtung AR der Kameravorrichtung 10 definiert.

Die Wirkungsweise dieser Kameravorrichtung 10 ist schematisch in der Figur 1 unten dargestellt. So tritt Licht über das gesamte Spektrum im UV-Bereich, im VIS- (visible/sichtbar) Bereich und im IR-(lnfrarot) Bereich ein. Durch den UV- Transmissionsfilter 40 werden jedoch alle Bestandteile dieses Spektrums absorbiert oder reflektiert, welche nicht zum UV-Bereich gehören. Dementsprechend gelangen nach der UV-Transmissions-Filtervorrichtung 40 nur die UV-Bestandteile des Lichtspektrums entlang des Strahlengangs SG weiter zur optischen Sensoranordnung 20.

In der Figur 2 ist nun das Nachweisverfahren schematisch dargestellt. Die Kameravorrichtung 10 ist mit der Aufnahmerichtung AR in Richtung einer Glasoberfläche GO, beispielsweise Teil einer Glasfassade eines Gebäudes, ausgerichtet. Damit ist die Kameravorrichtung 10 in der Lage, eine Kameraaufnahme KA zu erzeugen, welche eine Darstellung und Wiedergabe der Glasoberfläche GO darstellt. Auf der Glasoberfläche GO ist nun in der Realität ein Vogelschutzabschnitt VS als Folie angeordnet, zum Beispiel aufgeklebt. In der Realität ist dies in der Figur 2 nicht zu erkennen, da die Vogelschutzfunktion ausschließlich hinsichtlich ihrer optischen Wirkung im UV- Bereich ausgebildet ist, sodass der Vogelschutzabschnitt VS vom Menschen nicht wahrgenommen werden kann. Dadurch, dass nun mithilfe der UV- Transmissions-Filtervorrichtung 40 der Kameravorrichtung 10 eine veränderte Wahrnehmung im Vergleich zur sichtbaren Wahrnehmung des Menschen auf der optischen Sensorvorrichtung 20 in der Kameravorrichtung 10 erzielt werden kann, wird eine Kameraaufnahme KA gemäß der Figur 2 erzeugt. Die Kameraaufnahme KA bildet damit eine Wiedergabe aus, wie sie beispielsweise von Vögeln in ihrer Wahrnehmung enthalten ist. In der Kameraaufnahme KA sind daher die einzelnen Absorptionsstreifen mit ihrer Absorptionswirkung im UV-Bereich, als Teil des Vogelschutzabschnitts VS erkennbar. Damit kann durch Ausgeben dieser Kameraaufnahme KA als Vogelschutzaufnahme VSA ein Nachweis und ein Sichtbarmachen dieser Vogelschutzfunktion und des Vogelschutzabschnitts VS zur Verfügung gestellt werden. Die Figur 3 zeigt mögliche Weiterbildungen eines solchen Verfahrens. Zum einen erfolgt hier eine Ausrichtung der Aufnahmerichtung AR zu einer Reflexionsrichtung des Himmels auf die Glasoberfläche GO und zusätzlich ein Ausrichten zu einer Sonneneinstrahlrichtung SR. Diese Sonneneinstrahlrichtung SR wird nun korreliert mit einer entsprechend gewünschten Aufnahmerichtung AR, sodass die gewünschte und damit insbesondere vergleichbare optische Wirkung für eine vorzugsweise später noch zu erfolgende Auswertung erzielt werden kann. Auch ist die Figur 3 mit einem Referenzabschnitt RF ausgestattet. Dieser ist hier parallel zum Vogelschutzabschnitt VS auf der Glasoberfläche GO angeordnet, zum Beispiel aufgeklebt. Damit wird der Referenzabschnitt RF Teil der Kameraaufnahme KA und entsprechend auch als Teil der Vogelschutzaufnahme VSA ausgegeben. Dies erlaubt es zum Beispiel, eine Kontrollfunktion zur Verfügung zu stellen, ob die Kameravorrichtung 10 auch tatsächlich die von dem Referenzabschnitt RF bekannten UV-Wirkungen wiedergeben kann, und entsprechend ein Fehlen einer zugeordneten UV-Wirkung auf der Glasoberfläche GO einem Fehlen der Vogelschutzfunktion entspricht.

Die Figur 4 entspricht hinsichtlich des Referenzabschnitts RF grundsätzlich der Funktionalität der Figur 3. Jedoch befindet sich hier der Referenzabschnitt RF nicht auf der Glasoberfläche GO, sondern parallel zu derselben vor dieser, sodass jedoch in der Anordnung in der Kameraaufnahme KA eine ähnliche Wirkung erzielt werden kann. Die Kameravorrichtung 10 kann hier beispielsweise mithilfe von Lichtsensoren die Lichtstärke oder Ähnliches wahrnehmen und auf diese Weise einen Referenzparameter RP weitergeben. Dieser wird bei dieser beispielhaften Ausführungsform als Teil der Vogelschutzaufnahme VSA ausgegeben.

Die Figur 5 ermöglicht ebenfalls ein Referenzieren, jedoch unabhängig von der Kameraaufnahme KA. Vielmehr erfolgt hier vorzugsweise mit der gleichen Kameravorrichtung 10 das Erzeugen einer Referenzaufnahme RA von ausschließlich dem Referenzabschnitt RF, ohne die Glasoberfläche GO. Damit wird es möglich, diese Referenzaufnahme RA entweder, hier nicht dargestellt, in die Vogelschutzaufnahme VSA zu integrieren, oder aber, die Referenzaufnahme RA dem späteren Auswerteverfahren zusätzlich zugrunde zu legen.

In der Figur 6 ist schematisch eine Möglichkeit eines Auswerteverfahrens gezeigt. Basierend auf einer Vogelschutzaufnahme VSA, wie sie beispielhaft zu den voranstehenden Figuren erläutert worden ist, erfolgt hier in einem ersten Schritt ein Be- stimmen von UV-Absorptionsabschnitten UVAB und UV-Reflexionsabschnitten UVRX. Die Abschnitte unterscheiden sich dabei durch ihre optische Wirkung im UV- Bereich. Im nächsten Schritt wird nach dem Bestimmen dieser unterschiedlichen im UV-Bereich wirkenden Abschnitte ein Flächenparameter FP, hier die Breite der Absorptionsstreifen und die Spaltbreite zwischen den Absorptionsstreifen als zwei Flächenparameter FP erfasst und im letzten Schritt mit einem oder mehreren Flächen- Vorgabewerten FVW verglichen. Abschließend kann der Vogelschutzparameter VSP ausgegeben werden, in einfachster Weise qualitativ, ob der Flächen-Vorgabewert FVW erfüllt ist oder nicht. Jedoch ist auch eine quantitative Ausgabe, insbesondere der erkannte Abstand aus quantitativer Sicht, zwischen den Flächenparametern FP und dem Flächen-Vorgabewert FVW möglich.

In der Figur 7 sind zusätzlich noch Optikparameter OP mit dem Vergleich mit einem Optik-Vorgabewert OVW Teil des Auswerteverfahrens. Hier kann es sich zum Beispiel um die Absorptionsraten der einzelnen Absorptionsstreifen der UVAB handeln. Zum anderen ist hier ein Referenzabschnitt RF vorgesehen. Auch für diesen kann ein Optikparameter OP erfasst werden, welcher entweder ebenfalls Eingang findet in den Vergleich mit dem Optik-Vorgabewert OVW dargestellt oder alternativ selbst einen auf diese Weise relativierten optischen Vorgabewert zur Verfügung stellt.

In der Figur 8 ist nochmals eine Weiterbildung einer Kameravorrichtung 10 dargestellt. Diese ist hier mit einer reversibel befestigten UV-Transmissions- Filtervorrichtung 40, welche hier mit einer VIS-Transmissions-Filtervorrichtung vertauscht worden ist, ausgestattet. Die VIS-Transmissions-Filtervorrichtung zeigt hier eine andere Wirkung als die UV-Transmissions-Filtervorrichtung 40. Hier wird nämlich der UV-Bereich und der IR-Bereich herausgefiltert, sodass nur ein Teil des Lichtspektrums im VIS-Bereich, also im für den Menschen sichtbaren Bereich, durch die optische Linsenanordnung 30 zur optischen Sensorvorrichtung 20 gelangt.

In der Figur 9 ist die Kameravorrichtung 10 noch mit einer Haltevorrichtung 60 ausgestattet, welche es erlaubt, einen Referenzabschnitt RF anzuordnen. Dies kann selbstverständlich mit einer Filterhaltevorrichtung 70 gemäß der Figur 8 kombiniert sein.

Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der vorliegenden Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Bezugszeichenliste

10 Kameravorrichtung

20 optische Sensorvorrichtung

30 optische Linsenanordnung

40 U V-T ransmissions-Filtervorrichtung

50 VIS-T ransmissions-Filtervorrichtung

60 Haltevorrichtung

70 Filterhaltevorrichtung

AR Aufnahmerichtung

SR Sonneneinstrahlrichtung

AR Sonneneinstrahlrichtung

SG Strahlengang

KA Kameraaufnahme

RA Referenzaufnahme

RF Referenzabschnitt

RP Referenzparameter

GO Glasoberfläche

VS Vogelschutzabschnitt

UVAB UV-Absorptionsabschnitt

UVRX UV-Reflexionsabschnitten

FP Flächenparameter

OP Optikparameter

FVW Flächen-Vorgabewert

OVW Optik-Vorgabewert

VSP Vogelschutzparameter

VSA Vogelschutzabbildung

UV Ultraviolett-Bereich eines Lichtspektrums

VIS Sichtbarer Bereich eines Lichtspektrums

IR Infrarot-Bereich eines Lichtspektrums