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Title:
VISUAL AID IN THE FORM OF TELESCOPIC SPECTACLES WITH AN AUTOMATIC FOCUSSING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/038919
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a visual aid in the form of telescopic spectacles with two lens systems, each of which comprises at least one objective (70) and one ocular (71). An automatic focussing device that modifies the focal length of the lens systems in order to focus the same according to the distance from the telescopic spectacles to the object is allocated to the lens systems. A device for modifying the enlargement factor by modifying the focal length ('zoom') and a device for adapting the parallax between the lens systems of the visual aid to the focal length that is adjusted according to the distance of the telescopic spectacles from the object are also allocated to the lens systems. The parallax is adapted with adjustable optical elements (11) which are provided in the beam path of the lens systems and with which it is possible to alter the angle (13) between the beam paths (14) extending from the lens systems (1) to the object.

Inventors:
OFNER GERALD ANTON (AT)
Application Number:
PCT/AT2000/000317
Publication Date:
May 31, 2001
Filing Date:
November 23, 2000
Export Citation:
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Assignee:
LIFE OPTICS HANDEL UND VERTRIE (AT)
OFNER GERALD ANTON (AT)
International Classes:
A61B19/00; G02B7/28; G02B25/00; G02B23/00; G02B27/01; G02B27/02; G02C7/08; G02B5/30; G02B27/00; (IPC1-7): G02B25/00; G02C7/08; G02B21/20; G02B27/01
Domestic Patent References:
WO1998019204A11998-05-07
Foreign References:
US5971540A1999-10-26
US5486948A1996-01-23
US4779965A1988-10-25
US4725863A1988-02-16
US2406526A1946-08-27
US5374820A1994-12-20
US4673260A1987-06-16
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1995, no. 09 31 October 1995 (1995-10-31)
Attorney, Agent or Firm:
Beer, Manfred (Lindengasse 8 Wien, AT)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Sehhilfe in Form einer Lupenbrille mit zwei Linsensystemen, die je wenigstens ein Objektiv (70) und ein Okular (71) umfas sen, mit einer Autofokussiereinrichtung, welche die Brennweite zum Scharfstellen der Linsensysteme entsprechend dem Abstand der Lupenbrille vom Objekt ändert, mit einer Einrichtung zum Ändern des Vergrößerungsfaktors der Linsensysteme ("Zoom"), und mit einer Einrichtung zum Anpassen der Parallaxe zwischen den Linsensystemen der Sehhilfe an die jeweils entsprechend dem Abstand der Lupenbrille vom Objekt eingestellte Brenn weite, wobei im Strahlengang der Sehhilfe verstellbare, opti sche Elemente vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (13) zwischen den aus den Linsensystemen (1) zum Objekt hin verlaufenden Strahlengängen (14) mit Hilfe der im Strah lengang der Sehhilfe vorgesehenen, verstellbaren optischen Elemente (11) veränderbar ist.
2. Sehhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Elemente (11) quer zum Strahlengang in den Linsen systemen verschiebbar sind.
3. Sehhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dal3 die optischen Elemente (11) längs gerader Bahnen verschiebbar sind.
4. Sehhilfe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Elemente (11) längs gekrümmter Bahnen (12) ver schiebbar sind.
5. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß die optischen Elemente (11) kippbar angeordnet sind.
6. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß die optischen Elemente (11) Linsen oder Linsen gruppen sind.
7. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß die optischen Elemente (11) Prismen oder Pris mengruppen sind.
8. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Linsensysteme (51,53) in jeweils einem Tubus (1) angeordnet sind.
9. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Linsensysteme (51,53) in einem gemeinsamen Tubus (50) angeordnet sind.
10. Sehhilfe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Linsensysteme (51,53) durch eine dem Objektiv (70) und/oder eine dem Okular (71) benachbart angeordnete Abdeckung (53) abgedeckt sind.
11. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn zeichnet, daß die optischen Elemente (11) innerhalb des Tubus (50) oder innerhalb der Tuben (1) angeordnet sind.
12. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn zeichnet, daß die optischen Elemente (11) der Objektivebene vorgeordnet sind.
13. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn zeichnet, daß in eine wenigstens in einem der Linsensysteme angeordnete optische Ebene (16) Informationen in Bild und/oder Textform einblendbar sind.
14. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn zeichnet, daß neben wenigstens einem der beiden Okulare (2) Displays (18) zum Anzeigen von Informationen in Bildund/oder Textform angeordnet sind.
15. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn zeichnet, daß mit der Sehhilfe eine Anzeigeeinrichtung (18), z. B. ein Display, verbunden ist, auf die von der Sehhilfe erfaßte Bilder übertragbar sind.
16. Sehhilfe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung (18) außerhalb der Sehhilfe angeordnet ist.
17. Sehhilfe nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Sehhilfe erfaßten Bilder durch ein optisches Ele ment, z. B. einen Strahlteiler, oder durch Ausspiegelung aus wenigstens einem der beiden Strahlengänge der Sehhilfe auf die Anzeigeeinrichtung (18) übertragbar ist.
18. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekenn zeichnet, daß Informationen enthaltende Bildoder Textein blendungen in beide Strahlengängen der Tuben (1) stereosko pisch einblendbar sind.
19. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekenn zeichnet, daß die Bilder oder Textteile als durch Augenabstand und Parallaxe korrigierte Einzelbilder einblendbar sind.
20. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekenn zeichnet, daß eingeblendete Informationen durch Verändern des Blickwinkels der Sehhilfe zu dem betrachteten Objekt auswähl bar sind.
21. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekenn zeichnet, daß der Sehhilfe Meßgeräte und/oder Sensoren, wie optische oder elektromagnetische Positionsbestimmungssysteme oder Inertialsensoren, wie Akzellerometer oder Winkelgeschwin digkeitsSensoren zugeordnet sind.
22. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekenn zeichnet, daß als Informationen anatomische funktionelle und technische Informationen, wie Bilddaten, EKG, positionsgetreu einblendbar sind.
23. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekenn zeichnet, daß Daten über die interaktive Bestimmung der Lage medizinischer Geräte und/oder Instrumente relativ zum Patien ten einblendbar sind.
24. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekenn zeichnet, daß Bilder, die in den Strahlengang wenigstens eines Linsensystems oder in neben den Okularen (2,71) angebrachten Displays (18) eingeblendet sind, als Ganzoder Teilbilder darstellund fixierbar sind.
25. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekenn zeichnet, daß in eine Zwischenbildebene (16) des Objektivs eine Meßskala eingespiegelt ist.
26. Sehhilfe nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßskala der jeweils eingestellten Brennweite und Vergrößerung des Objektivs entsprechend ausgewählt ist.
27. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekenn zeichnet, daß das Verändern der Brennweite und/oder des Ver größerungsfaktors durch eine sprachabhängige Steuerung steuer bar ist.
28. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekenn zeichnet, daß an der Sehhilfe eine Lichtquelle angeordnet ist, deren Aperturwinkel an die jeweilige Vergrößerung der Sehhilfe anpaßbar ist, derart, daß die Größe des beleuchteten Feldes dem Gesichtsfeld der Sehhilfe entspricht.
29. Sehhilfe nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle eine über ein Lichtleitfaserbündel (20) aus einer externen Lichtquelle (29) gespeiste Lichtquelle ist.
30. Sehhilfe nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß der Aperturwinkel der Lichtquelle sowie die Intensität des austretenden Lichtes durch ein in den Tuben oder an der Licht quelle angeordnetes Linsensystem und/oder einen Verschluß veränderbar ist.
31. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekenn zeichnet, daß Licht aus einer Lichtquelle (19) durch einen Strahlteiler (21) oder eine Prismenfläche eines Prismenumkehr systems (21) einkoppelbar ist und durch das optische System der Sehhilfe zum Objekt hin austritt.
32. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 31, dadurch gekenn zeichnet, daß der Abstand der Objektive (70) der Linsensysteme voneinander bei konstantem Abstand der Okulare (2) voneinander veränderbar ist.
33. Sehhilfe nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Objektive (70) voneinander durch eine längenver stellbare Verbindung (17) zwischen den die Linsensysteme auf nehmenden Tuben (1) bei konstanter Verbindung (17) zwischen den Okularen (2) der Linsensysteme vorgesehen ist.
34. Sehhilfe nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Objektive (70) voneinander durch Parallelverstel len der Tuben (1) veränderbar ist, und daß die Okulare (2) an den Tuben (1) gegengleich verstellbar sind.
35. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 34, dadurch gekenn zeichnet, daß die Okulare (2) als Wechselokulare und/oder die Objektive (70) als Wechselobjektive ausgebildet sind.
36. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 35, dadurch gekenn zeichnet, daß in der Sehhilfe wenigstens eine Einrichtung zum Erfassen der Lage der Pupille des Anwenders vorgesehen ist, die mit der Autofokuseinrichtung gekuppelt ist, und daß der Abstand (A) zwischen Sehhilfe und Objekt zum Betätigen der Autofokuseinrichtung in dem durch die Lage der Pupille vor gegebenen Blickwinkel erfaßt wird.
37. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 36, dadurch gekenn zeichnet, daß in wenigstens einem der beiden Linsensysteme Filter (28) vorgesehen sind.
38. Sehhilfe nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß die Filter (28) in ihre Wirklage und aus ihrer Wirklage heraus verstellbar sind.
39. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 38, dadurch gekenn zeichnet, daß in wenigstens einem Linsensystem ein von einer Lasereinrichtung ausgehender Laserstrahl, gegebenenfalls in den Strahlengang des Linsensystems eingekoppelt, auf das Ob jekt (30) gerichtet ist.
40. Sehhilfe nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß die Einkopplung des Laserstrahls in einer Zwischenbildebene mit einer Strichmarke ausgestattet ist, so daß der Durchmesser und die Position des Laserstrahls im Objektfeld anzeigbar sind.
41. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 40, dadurch gekenn zeichnet, daß die Sehhilfe an einer Kopfhalterung (34) an gebracht ist.
42. Sehhilfe nach Anspruch 41, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kopfhalterung (34) eine von der Stirn zum Hinterkopf verlau fende längenveränderliche Zugstrebe (35) vorgesehen ist.
43. Sehhilfe nach Anspruch 41 oder 42, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kopfhalterung (34), gegebenenfalls verstellbar, wenig stens ein das Gewicht der Sehhilfe ganz oder teilweise aus gleichendes Gegengewicht (36) angeordnet ist.
44. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 43, dadurch gekenn zeichnet, daß den Strahlengängen durch die Linsensysteme eine Sichtlinienstabilisierung zugeordnet ist.
45. Sehhilfe nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, daß die Sichtlinienstabilisierung als aktive oder passive Vibrations dämpfung ausgebildet ist.
46. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 41 bis 45, dadurch gekenn zeichnet, daß an der Kopfhalterung (34) für die Sehhilfe Elek troden angeordnet sind, welche Gehirnströme erfassen und daß die Elektroden mit einer Steuerung gekuppelt sind, mit der Funktionen der Sehhilfe steuerbar sind.
47. Sehhilfe nach Anspruch 46, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung mit externen Geräten, z. B. Robotern, gekuppelt sind.
48. Sehhilfe nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung über Drahtfunk oder Infrarot erfolgt.
49. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 48, dadurch gekenn zeichnet, daß an der Kopfhalterung (34) Biosensoren, EEGSen soren und/oder Sensoren zur Hautwiderstandsmessung zum Erfas sen der Vitaldaten eines Verwenders der Sehhilfe angeordnet sind.
50. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 49, dadurch gekenn zeichnet, daß an den Okularen (2) der Sehhilfe Halterungen für optische Sehbehelfe, z. B. Brillengläser, angeordnet sind.
51. Sehhilfe nach Anspruch 50, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Halterung gehaltenen Sehbehelfe neben den Okularen an geordnet sind.
52. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 48, dadurch gekenn zeichnet, daß die Linsensysteme beider Strahlengänge in einem gemeinsamen Tubus untergebracht sind.
53. Sehhilfe nach Anspruch 52, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (45,46,47) ausschließlich für vom Objektfeld (30) reflektierte Infrarotsignale (44) durchlässig ist.
54. Sehhilfe nach Anspruch 53, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein Filter (45) ist.
55. Sehhilfe nach Anspruch 54, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter ein Polarisationsfilter (45) ist.
56. Sehhilfe nach Anspruch 52, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein am Empfangsteil (6) der Autofokuseinrichtung (4) angeordneter, zum Objektfeld (30) hin gerichteter Tubus (47,65) ist.
57. Sehhilfe nach Anspruch 52, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein am Empfangsteil (6) der Autofokuseinrichtung (4) angeordneter Lamellen (63) oder Gittervorsatz (46) ist.
58. Sehhilfe nach Anspruch 57, dadurch gekennzeichnet, daß der Lamellen (63) oder Gittervorsatz (46) ein gerade gerichteter Lamellen (63) oder Gittervorsatz (46) ist.
59. Sehhilfe nach Anspruch 57, dadurch gekennzeichnet, daß der Lamellenoder Gittervorsatz ein schräg gerichteter Lamellen oder Gittervorsatz ist.
60. Sehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 59, dadurch gekenn zeichnet, daß im Strahlengang wenigstens eines Linsensystems (51,53) ein transparentes Display (74) angeordnet ist, und daß aus einem Hauptdisplay (75) über einen Strahlenleiter (80) virtuelle Anzeigen in den Strahlengang des Linsensystems ein gespiegelt sind.
61. Sehhilfe nach Anspruch 60, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlenleiter (80) ein Prisma, insbesondere ein Porroprisma, oder ein halbdurchlässiger Spiegel ist.
Description:
SEHHILFE IN FORM EINER LUPENBRILLE MIT AUTOKUSSIEREINRICHTUNG

Sehhilfe Die Erfindung betrifft eine Sehhilfe mit den Merkmalen des ein- leitenden Teils von Anspruch 1 mit einer Autofokussiereinrichtung, mit einer Einrichtung zum Ändern der Brennweite und mit einer Ein- richtung zum Anpassen der Parallaxe zwischen den Tuben der Sehhilfe an die jeweils eingestellte Brennweite.

Eine derartige Sehhilfe (Lupenbrille) mit einer Autofokussierein- richtung, mit einer Einrichtung zum Ändern der Brennweite und mit einer Einrichtung zum Anpassen der Parallaxe zwischen den Tuben der Sehhilfe an die jeweils eingestellte Brennweite, ist aus der WO 96/09566 A (oder den im wesentlichen inhaltsgleichen US 5 971 540 A) bekannt. Die bekannte Sehhilfe ist für den Einsatz als Lupenbrille bestimmt.

Die bekannte Lupenbrille weist eine automatische und/oder eine manuelle Fokussiereinrichtung, eine Vorrichtung zum manuellen Ver- ändern des Vergrößerungsfaktors sowie eine Vorrichtung für einen, der jeweiligen Brennweite entsprechenden, automatischen, mecha- nischen Parallaxeausgleich auf. Ist, beispielsweise während eines gefäBchirurgischen Eingriffes, aufgrund der Lage der verschiedenen Operationsstellen, eine Änderung des Arbeitsabstandes notwendig, wird die Brennweite und der Parallaxwinkel automatisch oder manuell an den neuen Arbeitsabstand angepaßt. Dadurch ist eine dem jeweils durchgeführten Eingriff entsprechende, optimale Einstellung der Sehhilfe gewährleistet. Überdies kann der Benutzer der Sehhilfe die jeweils vorteilhafteste, ergonomische Position einnehmen, so daß ein ermüdungsfreies Operieren möglich ist. Darüber hinaus bietet die bekannte Sehhilfe die Möglichkeit, den Vergrößerungsfaktor in jedem gewählten Arbeitsabstand dem jeweiligen Erfordernis anzupassen. Die bekannte mittels einer Kopfhalterung ("Headset") getragene Sehhilfe ermöglicht es dem Benutzer den Arbeitsabstand und den verwendeten Vergrößerungsfaktor weitgehend frei zu wählen. Als Steuergerät dient ein Fußschalter. Um bei sich änderndem Arbeitsabstand und Scharf- stellung das 3-D-Bild nicht zu verlieren, verwendet die bekannte Sehhilfe eine Autofokuseinrichtung, die durch mechanisches Verändern des Winkels der Tuben der Sehhilfe zueinander den Parallaxwinkel der

jeweiligen Brennweite anpaBt. Diese Art der Anpassung der Parallaxe an die jeweils eingestellte Brennweite birgt mehrere Nachteile : (1) Die Tubenverstellung wird von Motoren über Getriebe mechanisch ausgeführt, was ein relativ groles Gewicht und damit einen geringen Tragekomfort des Anwenders bedeutet.

(2) Da die Tuben der Sehhilfe zueinander nach der Längsachse be- weglich ausgeführt werden müssen, leidet die Widerstandsfähigkeit des Systems gegen mechanische Beanspruchung.

(3) Bei jedem Ändern des Arbeitsabstandes ändert die Parallax-Aus- gleichseinrichtung die Stellung der Tuben zueinander und damit auch die Winkel der Okularebenen zu den Augen des Benutzers. Dies kann zu störenden Reflexionen und zu einer Verkleinerung der Eintrittspupil- le und damit des Gesichtsfeldes führen.

(4) In der Praxis ist es kaum möglich, mit dieser Art des Parallax- ausgleiches benutzerunabhängige Systeme herzustellen, das heißt, jedes System ist auf einen bestimmten Benutzer und dessen distalen Pupillenabstand zugeschnitten. Dies macht höhere Investitionen notwendig, wenn z. B. Krankenhäuser sicherstellen wollen, das alle Operationen mit Autofokus-Lupenbrillen durchgeführt werden können.

(5) Werden an den Okularen über diese hinausragende Korrekturgläser angebracht, können diese bei einer Änderung der Stellung der Tuben unter Umständen das Gesicht des Anwenders berühren und diesen da- durch ablenken.

Weiters wäre es für Anwender, z. B. in der Chirurgie, sehr oft von großem Nutzen, während der Verwendung einer solchen Sehhilfe zusätz- liche Information wie etwa die Vitaldaten des Patienten aus dem Monitoring-System, Meßskalen oder auch Röntgen-, Computertomo- graphie-oder andere Daten betrachten zu können. Die derzeit bekann- ten Lupenbrillen bieten diese Möglichkeit nicht.

Eine ähnliche Lupenbrille ist aus der AT E 98782 B bekannt.

Aus der US 5 078 469 A ist eine Lupenbrille bekannt, mit der eine Videokamera und eine Anzeigeeinheit verbunden sind, um Aufnahmen des

Operationsfeldes zu übertragen.

Die WO 95/25979 A offenbart ein Operationsmikroskop, das Einrichtun- gen zum Erzeugen und Darstellen dreidimensionaler Bilddaten des operationsfeldes sowie zum Einspiegeln zusätzlicher Informationen, wie z. B. Patientendaten aufweist.

Die US 4 621 283 A beschreibt ein am Kopf eines Chirurgen zu tragen- des Gerät mit einer Lupenbrille und einer Aufnahmekamera sowie einer Lichtquelle, wobei die Aufnahmekamera und die Lichtquelle durch einen verschwenkbaren Spiegel, ungeachtet des Umstandes, daß sie oben am Kopf im Abstand getragen werden, eine den Blickrichtungen durch die Lupenbrille vor den Augen des Chirurgen im wesentlichen parallele Blickrichtung haben, so daß das vom Chirurgen gesehene Bildfeld im wesentlichen aus demselben Blickwinkel über die Aufnah- meeinrichtung auf einen Bildschirm übertragen werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Sehhilfe zur Verfü- gung zu stellen, die am Kopf getragen wird und die es dem Benutzer ermöglicht, den Arbeitsabstand zu wechseln und unterschiedliche, der jeweiligen Tätigkeit angepaßte Vergrößerungstaktoren zu verwenden.

Weiters soll das 3-D-Bild erhalten bleiben, ohne daß die Stellung der beiden Tuben der Sehhilfe zueinander verändert werden muß, wie dies bei der aus der WO 96/09566 bekannten Sehhilfe der Fall ist.

Überdies soll es dem Benutzer möglich sein, Zusatzinformationen in Text-oder Bildform, die von externen Datenquellen stammen, zu betrachten und etwaige Fehlsichtigkeiten durch entsprechende Ein- stellungen an den Okularen der Sehhilfe zu beheben.

Weiters soll das 3-D-Bild erhalten bleiben, ohne daß die Stellung der beiden Tuben der Sehhilfe zueinander verändert werden muB, wie dies bei der aus der WO 96/09566 bekannten Sehhilfe der Fall ist.

Überdies soll es dem Benutzer möglich sein, Zusatzinformationen in Text-oder Bildform, die von externen Datenquellen stammen, zu betrachten und etwaige Fehlsichtigkeiten durch entsprechende Ein- stellungen an den Okularen der Sehhilfe zu beheben.

Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung mit einer Sehhilfe, welche dadurch ausgezeichnet ist, daß mit Hilfe der im Strahlengang der Sehhilfe vorgesehenen, verstellbaren optischen Elemente der

Winkel zwischen den aus den Tuben zum Objekt hin verlaufenden Strah- lengängen veränderbar ist.

Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Sehhilfe sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Die erfindungsgemäße Sehhilfe stellt eine vollkommen neue Anwendung bzw. (Produkt) klasse dar. Sie unterscheidet sich einerseits von Lupenbrillen bzw. Operationsmikroskopen hauptsächlich dadurch, daß durch die Merkmale Autofokus, optischer Parallaxeausgleich und variabler Zoom eine bisher nie gekannte, völlige freie Beweglichkeit während der Anwendung möglich ist. Die erfindungsgemäße Sehhilfe unterscheidet sich von Operationsmikroskopen vornehmlich dadurch, daß sie mittels einer Kopfhalterung auf dem Kopf des Benutzers getragen werden kann.

Die erfindungsgemäße Sehhilfe ist nicht nur bei Operationen am menschlichen oder tierischen Körper, sondern überall dort einsetz- bar, wo der Benutzer ein Arbeitsfeld vergrößert sehen soll.

Die Erfindung stellt eine leichte, stabile und komfortable stereo- skopische Sehhilfe mit variablem Vergrößerungsfaktor, Autofokus und automatischem Parallaxeausgleich und mit Kompensationsmöglichkeit von Fehlsichtigkeit zur Verfügung, wobei der Winkel der Tuben der Sehhilfe zueinander nicht verändert werden muB. Dieses Merkmal erlaubt auch eine Konstruktionsform der Sehhilfe dergestalt, das die beiden Strahlengänge in einem einzigen, vorzugsweise ovalen, Tubus untergebracht werden können. Weiters können dem Anwender visuelle Zusatzinformationen angeboten werden.

In bevorzugten Ausführungsformen bietet die erfindungsgemäße Seh- hilfe wenigstens eine der nachstehend genannten Möglichkeiten.

Beim Benützen der Sehhilfe gemma3 der Erfindung bei einer Operation kann der Arbeitsabstand des die Sehhilfe der Erfindung benützenden Chirurgen verändert werden-etwa um einem Assistenten einen besse- ren Einblick in das Operationsgebiet zu ermöglichen-ohne daß sich dabei auch der Vergrößerungsfaktor ändert.

Weiters können Objekte, wie zum Beispiel ein Tumor, einer genauen,

größenmäßigen Bestimmung unterzogen werden, ohne eine Adaption des Vergrößerungsfaktors durchführen zu müssen.

Während einer Operation kommt es häufig zu kurzfristigem Durch- kreuzen des Strahlenganges zwischen Objektiv und Operationsfeld, was bei der bekannten Lupenbrille zu einer nicht gewünschten Adaption der Brennweite auf den durchkreuzenden Gegenstand mit einer dar- auffolgenden Readaption auf das ursprüngliche Gesichtsfeld durch die Autofokussiereinrichtung führt. Dies kann bei der Erfindung dadurch vermieden werden, da die automatische Änderung der Brennweite mit einem Verzögerungsschalter versehen ist und daher eine Änderung des Arbeitsabstandes erst nach einer einstellbaren Zeit und/oder mit wählbarer Geschwindigkeit zu einer auf den neuen Arbeitsabstand optimierten Brennweite führt. Die Reaktionszeit des Autofokusteil kann also auf eine bestimmte Situation oder einen persönlichen Arbeitsstil abgestimmt werden.

Besonders in der chirurgischen Ausbildung erlaubt es eine Ausfüh- rungsform der Erfindung den, eine Operation mitbeobachtenden Studen- ten den Eingriff in genau jener Perspektive zu verfolgen, die sich auch dem Chirurgen bietet.

Speziell bei Operationen in Körperhöhlen stellt sich oft das Problem einer optimalen Ausleuchtung : die Deckenleuchte ist oft kaum in die passende Lage zu bringen, eine in einer Kopfhalterung angebrachte Lichtquelle besitzt notwendigerweise einen Parallaxwinkel zum opti- schen Strahlengang zwischen Objektiv und Sehfeld, was besonders in Körperhöhlen mit kleinem Durchmesser zu unerwünschter Schlagschat- tenbildung führt. Für Assistenzärzte kann es auch vorteilhaft sein, das genaue Sehfeld des Operateurs zu erkennen, um ihre Aufmerksam- keit darauf zu richten.

Es sind auch Anwendungen der Erfindung denkbar, bei denen die Auto- fluoreszenzeigenschaften von Geweben, ausgenutzt werden. Dazu kann mit oder ohne Einsatz von verschiedenen Filter-und Frequenzumwand- lungssystemen, eine mit der Sehhilfe gemäß der Erfindung kombinierte W-/IR-oder Laser-Lichtquelle verwendet werden.

Auch gibt es Anwendungssituationen, in denen ein verstärkter 3-D Eindruck vorteilhaft wäre. Dieses erreicht die Erfindung in einer

Ausführungsform durch eine Vorrichtung zur Vergrößerung des Ab- standes der Objektive voneinander.

Nicht selten blickt der Benutzer der Sehhilfe gemäß der Erfindung, zum Beispiel um sich während einer Operation überblicksweise zu orientieren, neben der vor den Augen angebrachten Lupenbrille vor- bei. Bei bestehender Fehlsichtigkeit ist das nur praktikabel, wenn an den Okularen der Lupenbrille Korrekturgläser angebracht sind.

Diese Korrekturgläser vollziehen, um eine Verminderung der optischen Qualität bei Änderung des Parallaxwinkels zu vermeiden, in einer Ausführungsform der Erfindung die Parallaxadaption bei Brennweiten- änderung der Lupenbrille mit.

Fehlsichtigkeit, die nicht durch einen an den Okularen angebrachten Dioptrienausgleich korrigiert werden kann, ist bei Einsatz der aus der WO 96/09566 bekannten Sehhilfe problematisch und wird in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung durch an den Okularen befestigte Korrekturgläser behoben.

Auch sind die erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehenen, leicht zu reinigenden, absorbierenden, reflektierenden oder filternden Schutz- gläser sowie Einspiegelungen in oder neben das unmittelbare Ge- sichtsfeld von Informationen, wie beispielsweise von Operationspara- metern, bei mehreren denkbaren Einsatzmöglichkeiten vorteilhaft.

Zur genauen größenmäßigen Bestimmung von Objekten kann bei der Erfindung eine Meßskala, die als Flüssigkristall-Anzeige, LED-, Vakuumfluoreszenz-oder Gasentladungs-Anzeige oder auch in anderer Form ausgeführt sein, in einer Zwischenbildebene eingeführt sein.

Weiters kann in einer Ausführungsform durch Ausspiegelung eines Strahlengangteiles auf ein CAD-Kameramodul ein beispielsweise in der chirurgischen Ausbildung wünschenswerte Möglichkeit geschaffen werden, den Operationsverlauf aber einen Monitor zu beobachten.

Eine bevorzugt vorgesehene, in das optische System integrierte oder als aperturvariables Faserbündel ausgeführte Lichtquelle verbessert die Beleuchtungseigenschaften bei Verwendung dieser Ausführungsform der Sehhilfe der Erfindung im Vergleich zu bekannten Sehhilfen wesentlich. Das Einkoppeln von Licht erfolgt bevorzugt durch einen

Strahlenteiler oder in eine Prismenfläche des Prismenumkehrsystems.

Die Lichtquelle kann zur Beobachtung W-/IR-oder Laser-Licht aus- senden. Das vom Objekt reflektierte Licht kann durch einen Filter in den Okularen absorbiert oder reflektiert werden. Der Einsatz von infrarotem Licht, ultraviolettem Licht oder Laser-Licht kann von großem diagnostischem Wert sein.

Der Parallaxeausgleich bei Brennweitenänderungen ohne Änderung der Tuben-bzw. Okularabstände kann bei der Erfindung erreicht werden, indem beispielsweise ein im Mittelteil der Sehhilfe angebrachter Elektromotor aber entsprechende Seilzüge oder Getriebe das jeweilige Objektiv oder einen Teil davon (Frontglied) kurvengesteuert, gleich- zeitig seitlich und/oder axial bewegt und gegebenenfalls kippt. Mit Hilfe der axialen Verschiebung kann die Fokussierung (Brennweiten- änderung) auf unterschiedliche Entfernungen erfolgen. In der Grund- einstellung der Sehhilfe (die optische Achse des verschiebbaren Objektivs bzw. Objektivteils liegt in der optischen Achse des Vario- fortsatzes) sind Entfernungseinstellung und Konvergenzwinkel bevor- zugt auf einen mittleren Arbeitsabstand eingestellt, so daß die optischen Achsen der Okulare durch die optischen Mittelpunkte der Augen verlaufen. Beim Ändern des Arbeitsabstandes können die Objek- tive bzw. bei Innenfokussierung die entsprechenden Objektivteile soweit axial verschoben werden, daß die objektseitigen Systembrenn- punkte in der Objektebene liegen. Gleichzeitig kann bei der Erfin- dung eine aber Kurven gesteuerte Seitenbewegung der Art, daß die Brennpunkte der beiden Objektive exakt entlang der Symmetrieebene der Sehhilfe geführt werden, erfolgen. Zum Parallaxeausgleich ist dann weder eine Winkeländerung noch eine Abstandsänderung bezüglich der optischen Achsen der Okulare erforderlich.

Weiters kann gleichzeitig durch Kippen der Objektive oder von Teilen derselben, eine Korrektur der durch ihre seitliche Versetzung auf- tretenden Bildfehler (z. B. Astigmatismus, Kippung der Bildebene) bewirkt werden. Die vorgenannten Bewegungen der Objektive bzw.

Objektivteile können auch durch elektrische oder pneumatisch be- tätigte Linearantriebe der Aktuatoren bewirkt werden.

Die Zusammenhänge zwischen a) dem Scharfstellen der Linsensysteme durch Ändern der Brenn-

weite und b) dem Ändern des Vergrößerungsfaktors der Linsensysteme können wie folgt erläutert werden : Um bei einem vorgegebenen Abstand zwischen einem Linsensystem und einem Gegenstand/Objektfeld ein scharfes Bild zu erhalten, muss die Brennweite des Linsensystems entsprechend dem Abstand zwischen Gegenstand/Objektfeld, z. B. mit einer Autofokussiereinrichtung, geändert werden. Dieses"Scharfstellen"ergibt ein scharfgestelltes Bild, dessen Größe ausschließlich vom Abstand zwischen Linsensystem und Gegenstand/Objektfeld abhängt. Die Gruge des scharfgestellten Bildes des Gegenstandes/Objektfeldes kann nur geändert werden, indem der Abstand zwischen dem Gegenstand/Objektfeld und dem Linsensystem geändert wird (größerer Abstand : kleineres Bild-kleinerer Abstand : größeres Bild). Das Ändern der Brennweite eines Linsensystems mit einer Zoom-Einrichtung hingegen ergibt eine Vergrößerung oder eine Verkleinerung des Bildes des Gegenstandes/Objektfeldes, ohne daß der Abstand zwischen Linsensystem und Gegenstand/Objektfeld geändert wird, also nur durch Ändern der Brennweite mit Hilfe der Zoom-Ein- richtung. Daher implizieren sowohl das"Scharfstellen"eines Linsen- systems mit einer Autofokussiereinrichtung als auch ein Verstellen einer Zoom-Einrichtung ein Verändern der Brennweite. Dessen un- geachtet sind eine Autofokussiereinrichtung und eine Zoom-Einrich- tung nicht ein-und dasselbe.

Dieses Prinzip läßt sich an Objektiven von Kameras feststellen : eine Autofokuskamera ohne Zoom-Funktion kann einen bestimmten Baum scharf fokussiert größer oder kleiner darstellen, allerdings nur, wenn sich die Kamera einmal näher, dann wieder weiter entfernt vom Baum befin- det. In beiden Fällen nimmt sie die Bilder mit unterschiedlicher Brennweite auf. Eine Kamera mit Zoom-Objektiv hingegen kann den Baum von einem Standort aus einmal größer, dann wieder kleiner aufnehmen -auch sie tut dies mit unterschiedlichen Brennweiten, aber sie besitzt auch noch eine Zoom-Einrichtung. Da eine Zoom-Einrichtung eine zusätzliche Linsengruppe mit Stellmechanik im Linsensystem erfordert, erklärt sich der wesentlich höhere Preis, die unter- schiedliche (geringere) Lichtstärke und die meist größeren Abmessun- gen solcher Linsensysteme.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungs- beispielen einer Sehhilfe (Lupenbrille) der Erfindung an Hand der schematischen Zeichnungen. Es zeigt : Fig. 1 eine Sehhilfe ; Fig. 2 eine Sehhilfe mit einer Beleuchtungseinrichtung ; Fig. 3 eine Ausführungsform, bei der der Objektivabstand veränderbar ist ; Fig. 4 eine Sehhilfe mit ihr zugeordneter Laserlichtquelle ; und Fig. 5,6 eine Kopfhalterung für die Sehhilfe, Fig. 7,7a und 7b eine Ausführungsform mit einer Vorrichtung vor dem Sensor für die Autofokuseinrichtung, Fig. 8 eine Ausführungsform bei der beide Linsensysteme in einem gemeinsamen Tubus untergebracht sind, Fig. 9 in schematischer Darstellung eine Ausführungsform der Seh- hilfe mit einer Einrichtung zum Verhindern des Eintrittes von Fremd- (Infrarot-) Licht in den Empfangsteil der Infrarot-Autofokusein- richtung, Fig. 10 in einer Darstellung ähnlich der von Fig. 9 eine andere Ausführungsform der Einrichtung zum Verhindern des Eintrittes von Fremd- (Infrarot-) Licht in den Empfangsteil der Infrarot-Autofokus- einrichtung, und Fig. 11 schematisch in Form einer prinzipiellen Skizze der Anordnung eines transparenten Displays im Strahlengang der Sehhilfe.

Fig. 1 zeigt eine Sehhilfe ("Lupenbrille"), bestehend aus zwei Tuben 1, Okularteilen 2, einer im vorliegenden Ausführungsbeispiel mittig angebrachten Autofokuseinrichtung 4 mit einer Infrarotdiode 5 und einer Empfangseinheit 6. Die Tuben 1 können miteinander fix, oder wie in Fig. 1 gezeigt, durch längenverstellbare Stege 17 verbunden

sein. Ein externer Schalter 3 und eine externe Elektronikeinheit 7 können mit der Sehhilfe per Kabel, oder, wie beim vorliegenden Ausführungsbeispiel, kabellos, z. B. durch Funksender 8 und Funk- empfänger 9 oder anders, verbunden sein.

Fig. 1 zeigt weiters zwei im vorliegenden Ausführungsbeispiel in den Tuben 1 untergebrachte, gebogene Platinen als Führungen 12, auf denen durch Stellmotoren 10 optische Elemente 11 so hin und her bewegt werden können, daß die Brechungseigenschaft ihrer jeweiligen Stellung den bei jedem gewählten Arbeitsabstand A notwendigen Winkel 13 zwischen den aus den Tuben 1 austretenden Strahlengängen 14 ergibt. Die optischen Elemente 11 können-bei entsprechender Form- in den Tuben 1 untergebracht oder diesen vorgelagert sein. Die optischen Elemente 11 können auch auf geraden oder gebogenen Plati- nen verschiebbar sein. Die optischen Elemente 11 können auch nur dreh-oder kippbar angeordnet sein. Die Meßgrundlage für die Stel- lung der optischen Elemente 11 liefert die Autofokuseinrichtung 4.

Die Berechnung der jeweils für den Parallaxeausgleich erforderlichen Stellung der optischen Elemente 11 wird von der Elektronikeinheit 7 erstellt. Die Elektronikeinheit 7 ermittelt auch die für jeden Arbeitsabstand A optimale Stellung des Linsensystems der Fokussier- einheit 14. Diese Stellung wird ebenfalls durch die Stellmotore 10 herbeigeführt.

Weiters zeigt Fig. 1 ein Linsensystem 15, mit Hilfe dessen nach Aktivierung durch den externen Schalter 3 oder über Sprachsteuerung der Vergrößerungsfaktor ("Zoom") der Sehhilfe stufenlos geändert werden kann.

Mittels des externen Schalters 3, oder über die Sprachsteuerung sind auch alle anderen Funktionen der Sehhilfe aktivierbar, deaktivierbar oder veränderbar.

In eine innerhalb der beiden Tuben 1 befindliche, optische Ebene 16 können bei Bedarf zusätzliche Informationen, wie z. B. die Vitaldaten eines Patienten, Computertomografie-oder Röntgendaten oder-Bil- der, Meßskalen oder ähnliches eingeblendet werden. Alternativ oder zusätzlich dazu können auch neben einem Okular 2 oder neben beiden Okularen 2 Displays 18 angebracht sein, aber die solche Zusatz- informationen dargestellt werden können. Das Einblenden von Informa-

tion kann stereoskopisch, d. h, mit bezüglich Parallaxe und/oder Augenabstand korrigierten Einzelbildern erfolgen und als Ganz-oder Teilbild festgehalten werden ("freeze-frame").

Die Darstellung der in Bildform eingebrachten Zusatzinformation kann lagegetreu in Relation zu einem betrachteten Objekt erfolgen. Dies kann durch den Einsatz optischer, elektromagnetischer oder anderer Positionierungssysteme gemeinsam mit inertialen Sensoren erfolgen.

Ein derartiges System kann auch dazu verwendet werden, die Lage von Objekten, z. B. von chirurgischen Instrumenten relativ zu einem Patienten zu bestimmen, und über eine optische Ebene im Strahlengang der Sehhilfe oder über extern angebrachte Displays darzustellen.

Derartige inertiale Sensoren, Linear-oder Winkelencoder oder auch Ultraschall-, Infrarot-oder andere Systeme können auch verwendet werden, um aktuelle Parameter der Sehhilfe, wie z. B. Vergrößerungs- bereich, Entfernung zu einem betrachteten Objekt usw. zu erfassen und zur Modifikation von computergenerierten oder optischen Zusatz- informationen herangezogen und/oder sichtbar gemacht werden.

Die erfindungsgemäße Sehhilfe kann weiters mit einer Vorrichtung zum Ausleuchten des Arbeitsbereiches ausgerüstet sein. Dabei kann das hiefür benötigte Licht mittels Faseroptik von einer externen Licht- quelle aber die Kopfhalterung nach vorne in die Nähe der Objektiv- ebene der Sehhilfe geführt werden. Am Ende des Lichtleiters kann ein Linsensystem angebracht sein, welches das austretende Licht dem gewählten Arbeitsabstand und Vergrößerungsfaktor so bündelt, daß das Arbeitsfeld in Größe und Intensität optimal ausgeleuchtet wird. Die dazu notwendigen Meßdaten können von internen oder externen Sensoren bezogen werden. Alternativ oder zusätzlich dazu kann Licht mittels einer Faseroptik auch in das optische System eines Tubus 1 oder beider Tuben 1 so eingekoppelt werden, daß es innerhalb des opti- schen Systems koaxial zum optischen Strahlengang 14 zum Objekt geleitet wird. Dadurch wird ein Parallaxwinkel zwischen optischem Strahlengang 14 und der Beleuchtung des Arbeitsbereiches vermieden.

Die oben beschriebene Anpassung von Lichtintensität und Gruge der ausgeleuchteten Fläche zur Anpassung an die jeweils gewählte Ver- größerung und an den jeweiligen Arbeitsabstand kann innerhalb des optischen Systems der Sehhilfe erfolgen.

Fig. 2 zeigt schematisch das Einkoppeln von Licht zur koaxialen Beleuchtung des Objektfeldes. Dabei wird von einer externen Licht- quelle 19 über faseroptische Lichtleiter 20 Licht in optische Ele- mente 21 geführt. Diese Elemente 21 bewirken die koaxiale Ausrich- tung des Lichtstrahls 23. Über Stellmotore 10, die kabellos, oder, wie im vorliegenden Anwendungsbeispiel mittels Kabel 24 mit der externen Elektronik 7 zwecks Übermittlung von Stelldaten verbunden sind, wird durch ein Linsensystem 22 die für jeden Arbeitsabstand in Intensität und Grole optimale Ausleuchtung gewährleistet.

Oft ist, z. B. in der Mikrochirurgie, ein Anpassen des 3-D-Effektes an die jeweilige Anwendung, bzw. an die Oberflächenstruktur des jeweils betrachteten Objektbereiches wünschenswert. Die erfindungs- gemäße Sehhilfe löst dieses Problem mit einer Vorrichtung, mit welcher der Abstand zwischen den Objektiven der Sehhilfe bei gleich- bleibendem Abstand zwischen den Okularen 2 geändert werden kann.

Fig. 3 zeigt schematisch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sehhilfe mit einer Vorrichtung 25 zum Verstellen des Abstandes der miteinander durch längenveränderbare Stege 17 verbundenen Tuben 1 voneinander bei gleichbleibendem Abstand 26 der Okulare voneinander und damit des für den Anwender entstehenden 3-D-Effektes. Diese Vorrichtung 25 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Bauteil ausgeführt, auf dem die Okulare 2 gegengleich verschoben werden können, um den Abstand 26 zwischen ihnen bei sich ändernden Abstand 27 der Tuben 1, also der Objektive voneinander konstant zu halten, ohne dabei die Abbildung des Objektbereiches zu verlieren. Dieser Effekt kann aber auch durch verschiebbare, optische Bauteile vor den Objektiven oder im Inneren der Tuben 1 erreicht werden.

Um den Vergrößerungsbereich der Sehhilfe zu variieren, können zu- sätzlich zum optischen System in den Tuben 1 oder alternativ dazu Wechselokulare und/oder Wechselobjektive verwendet werden.

In der medizinischen Diagnostik wird ein Verfahren angewendet, das als photodynamische Diagnose bezeichnet wird. Dabei wird eine photo- sensible Substanz verwendet, die sich in bestimmten, beispielsweise malignen, Gewebeteilen anreichert und danach durch Bestrahlung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge-aus Gründen seiner Eindringtie- fe von etwa 5 mm wird normalerweise rotes Laserlicht benutzt- sichtbar gemacht wird. Eine andere Möglichkeit besteht darin unter-

schiedliche Autofluoreszenzeigenschaften von gesunden und malignen Gewebeteilen unter Licht mit einer bestimmten Wellenlänge auszunüt- zen, um bestehende Karzinome oder präkarzinogene Gewebeteile sicht- bar zu machen. Derzeit sind eine Anzahl von Systemen bekannt, die derartige Aufgabenstellungen, meist unter Verwendung eines Endosko- pes oder eines Operationsmikroskopes, lösen. Obwohl eine Anwendung dieser Technologie auch, z. B. während offener chirurgischer Inter- ventionen, sehr vorteilhaft wäre, existieren bislang keine kopf- getragenen Sehhilfen, die ihren Einsatz bei dieser Diagnose erlauben würden. Die erfindungsgemäße Sehhilfe kann in einer Ausführungsform so ausgebildet sein, daß in den Strahlengang des optischen Systems Filter eingebracht werden können, die das Wahrnehmen bestimmter, durch Bestrahlen mit Licht bestimmter Wellenlänge entstandene Refle- xionseigenschaften des betrachteten Objektbereiches ermöglichen oder erleichtern. Für Fälle, in denen die Reflexionsunterschiede des betrachteten Objektfeldes, z. B. Autofluoreszenz von Gewebestellen, rein visuell nicht erkennbar sind, kann ein Ausführungsbeispiel der Sehhilfe mit einem internen und/oder externen Rezeptor, etwa einem Kamerachip, ausgestattet sein, der das von einer Lichtquelle direkt oder über ein externes oder internes, koaxiales Lichtleitsystem auf das betrachtete Objekt geführte und von diesem reflektierte Licht aufnimmt, über interne oder externe Softwareanwendungen analysiert und dabei gesunden und verdächtigen Gewebeteilen unterschiedliche Farben zuweist. Diese Farben können dann wieder entweder in einen Tubus 1 oder in beide Tuben 1 des optischen Systems eingespiegelt und dort vom Anwender betrachtet werden. Die Farben können auch aber externe Displays oder Monitore, gegebenenfalls unter Einspiegelung einer Strichmarke, die Position und Größe des Lichtstrahls auf dem Objekt anzeigt, wiedergegeben werden. Dies kann z. B. bei einer offenen, chirurgischen Tumorentfernung zu Verbesserungen der Radika- lität des Entfernens bzw. des Früherkennens von Karzinomen führen.

Fig. 4 zeigt schematisch eine aus den Tuben 1, den Okularen 2, den längenverstellbaren Verbindungsstegen 17 bestehende Sehhilfe, in deren optischen Systemen je zwei Filter 28 angeordnet sind. Die Filter 28 können manuell oder motorisch, z. B. durch seitliches Verschieben auf einer Platine, in ihre Wirkstellung und aus dieser weg verschoben werden.

Weiters ist in Fig. 4 eine Laserlichtquelle 29 mit einem Lichtleiter

20, der im gegenständlichen Ausführungsbeispiel das Objektfeld 30 von einer Position zwischen den beiden Tuben 1 der Sehhilfe aus ausleuchtet und unter die Oberfläche des Objektfeldes 30 eindringt.

Das von einem (oberflächlichen) Karzinom 32 reflektierte Licht 31 besitzt andere Eigenschaften als das von gesundem Gewebe reflektier- te Licht 33. Diese Unterschiede werden entweder durch Ausspiegelung, Analyse sowie Farbcodierung und Rückeinspiegelung des Bildes, oder, wie im Beispiel in Fig. 4 dargestellt, durch die in ihre Wirkstel- lung verschobenen Filter 28 sichtbar gemacht.

Bei den bekannten, kopfgetragenen Sehhilfen ist bislang das Problem des durch das Gewicht der Sehhilfe und deren notwendigen Abstand von den Augen des Anwenders erzeugten Kippmomentes ungelöst. Die erfin- dungsgemäße Sehhilfe löst in einer Ausführungsform (Fig. 5 und 6) dieses Problem durch das Anbringen einer über die Längsachse vom Hinter-zum Frontteil der Kopfhalterung 34 verlaufenden, gebogenen Zugstrebe 35 und/oder ein Gewicht 36, das am hinteren Teil der Kopfhalterung 34 angebracht ist. Dadurch wird eine Verlagerung des Schwerpunktes vom sensiblen Stirn-und Nasenbereich des Anwenders weg zum unproblematischen Kopfmittelpunkt und damit auch zur ergono- misch erstrebenswerten Körperlängsachse erreicht.

Fig. 5 zeigt eine Kopfhalterung 34 mit Zugstrebe 35 und Gegengewicht 36.

Fig. 6 zeigt eine schematische Aufrißdarstellung der Kopfhalterung 34. Hier ist zu sehen, wie das durch das Gewicht der Sehhilfe 37 und den Abstand von den Augen des Benutzers ausgelöste Kippmoment 38 durch das Gegengewicht 36 mit der in ihrer Länge durch eine Verstelleinrichtung 41 verstellbaren Zugstrebe 35 kompensiert wird.

Das Gewicht kann so entlang der Kraftlinien 39 zur Längsachse 40 des Benutzers auf dessen Kopfmitte verlagert werden.

Besonders bei großen Vergrößerungen trat bei kopfgetragenen Seh- hilfen bisher das Problem des"Zittern"und"Verwackeln"auf. Die erfindungsgemäße Sehhilfe löst dieses Problem in einer bevorzugten Ausführungsform durch eine aktive und/oder passive Vibrationsdämp- fung.

Es kann vorkommen, daß ein Anwender der Sehhilfe beim Betrachten

eines Objektes nicht den durch den mittenbetonten Autofokus erfaßten Bereich, sondern einen anderen, z. B. am Bildrand gelegenen, Bereich scharf sehen möchte. Die erfindungsgemäße Sehhilfe kann deshalb mit einer Vorrichtung zur Detektion der Pupillenlage des Anwenders, gekoppelt mit multiplen Autofokusbereichen sowie einer zugehörigen Steuereinheit, ausgestattet sein.

Es gibt Umstände, unter denen es für einen Anwender einer kopf- getragenen Sehhilfe wünschenswert wäre, Funktionen der Sehhilfe und/oder externer Geräte steuern zu können, ohne daß er einen Schal- ter berühren muB. Eine an sich hiefür anwendbare Sprachsteuerung ist nicht unter allen Bedingungen einsetzbar. Aus diesem Grund können in den relevanten Bereichen der Kopfhalterung der erfindungsgemäßen Sehhilfe Elektroden angebracht werden, die Hirnströme des Anwenders abnehmen und zur Steuerung der beschriebenen Funktionen der Sehhilfe und/oder zur Rekonstruktion der vom Anwender wahrgenommenen Bilder benutzen.

Weiters können in relevanten Bereichen der Kopfhalterung Bio- feedback-Sensoren angebracht sein, welche die Befindlichkeit des Anwenders feststellen können. Die daraus gewonnenen Informationen können dann in verschiedenster Weise, etwa um einen Chirurgen bei übergroßem Stress oder Erschöpfung und Müdigkeit zu warnen, verwendet werden.

Bei der in Fig. 7, Fig. 7a und Fig. 7b gezeigten Ausführungsform ist bei der als Infrarot (IR-)-System ausgeführten Autofokuseinrichtung 4 an der Empfangseinheit 6 derselben eine Vorrichtung vorgesehen, die verhindert, daß nicht vom Objektfeld 30 reflektierte und nicht von der Autofokuseinrichtung 4 stammende oder zu dieser gehörende Infrarotstrahlung 43,44 in die Autofokus-Empfangseinheit 6 gelangen kann. Solche nicht zur Autofokuseinrichtung 4 gehörende, reflek- tierte Infrarotstrahlen 48 können von passiven Infrarot- Bildführungs-oder Navigationssystemen 42 stammen.

Durch die beispielsweise als Filter, insbesondere Polarisations- filter 45 (Fig. 7), als zum Objektfeld gerichteter Tubus 47 (Fig.

7b) oder als gerade oder schräg gerichteter Lamellen-oder Gitter- vorsatz 46 (Fig. 7a) ausgebildete Vorrichtung vermeidet also eine unerwünschte Beeinflussung des Autofokussystems 4.

Bei der in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sehhilfe sind beide Linsensysteme 51,52, also das rechte und das linke Linsensystem, in einem gemeinsamen Tubus 50 (Mono-Tubus) untergebracht. Die Linsensysteme 51,52, die in dem gemeinsamen Tubus 50 untergebracht sind, werden beispielsweise durch Abdeckungen 53 an einem oder an beiden Enden des Tubus 50 vor dem Eindringen von Verunreinigungen und vor Fremd-und Streulichteinfall geschützt. So ist ein durch Fremd-oder Streulichteinfall nicht beeinträchtigtes Arbeiten mit der erfindungsgemäßen Sehhilfe möglich.

Ein gemeinsamer Tubus 50, wie er in der Ausführungsform von Fig. 8 beispielhaft gezeigt ist, bietet den Vorteil, daß die Sehhilfe ohne außen liegende und bewegte Teile auskommt. Dies hat u. a. den Vorteil einer besseren Stabilität, einer Unempfindlichkeit der Sehhilfe gegen Stol, Zug und Verwindungen. Außerdem kann die Sehhilfe in der Ausführungsform von Fig. 8 gegen Eindringen von Feuchtigkeit abge- dichtet ausgebildet sein, so daß sich ein Schutz vor eindringendem Spritzwasser ergibt und die Möglichkeit eröffnet wird, die erfin- dungsgemäße Sehhilfe in eine Desinfektionslösung einzulegen.

Schließlich besteht keine Gefahr, daß aus der erfindungsgemäßen Sehhilfe Teile auf ein Operationsfeld fallen können.

Wie bei den anderen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Sehhilfe erfolgt der Ausgleich des Parallaxwinkels bei Änderung der Brenn- weite durch optische Elemente 11 innerhalb des gemeinsamen Tubus 50, wie dies im Zusammenhang mit den anderen Ausführungsformen (ins- besondere Fig. 1) beschrieben worden ist.

Insbesondere bei Operationen, beispielsweise Operationen am mensch- lichen Gehirn, bei denen der Chirurg nicht unmittelbar, sondern nur über Hilfsmittel das Operationsfeld betrachten kann, werden in- frarotgesteuerte Vorrichtungen verwendet, um die Lage von Instrumen- ten relativ zum Patienten zu verfolgen und an einem Monitor auf- zuzeigen. Solche Vorrichtungen (Infrarot-Tracking-Einrichtungen) haben sich außerordentlich bewährt. Wenn. eine erfindungsgemäße Sehhilfe gleichzeitig mit einer solchen Infrarot-Tracking-Einrich- tung verwendet wird, besteht die Gefahr, daß von der Infrarot- Tracking-Einrichtung ausgesandtes Infrarotlicht die ebenfalls in- frarotgesteuerte Autofokuseinrichtung der Sehhilfe beeinträchtigt.

Um hier Abhilfe zu schaffen, können bei der erfindungsgemäßen Seh-

hilfe der Autofokuseinrichtung Teile zugeordnet werden, die den Einfall von Fremdlicht oder Streulicht, insbesondere Licht von Infrarot-Tracking-Einrichtungen 60 zu vermeiden. Dies ist im Prinzip weiter oben an Hand der Fig. 7,7a und 7b erläutert worden. Auch bei Verwendung der erfindungsgemäßen Sehhilfe im Bereich der Industrie kann auch der Infrarotanteil von Tageslicht störend sein. Um die Autofokuseinrichtung 4 der erfindungsgemäßen Sehhilfe durch stören- des Infrarotlicht nicht zu beeinträchtigen, sind in einer Ausfüh- rungsform der Erfindung gemäß Sehhilfe Maßnahmen getroffen, die den Einfall von störendem Infrarotlicht, das beispielsweise von Infrarot-Tracking-Einrichtungen 6 und/oder durch Tageslicht stammen kann, verhindern.

Eine Ausführungsform einer solchen Einrichtung ist in Fig. 9 ge- zeigt. Diese besteht aus mehreren zueinander parallel ausgerichteten Lamellen, die über die Eintrittsöffnung 63 des Infrarotempfängers der Autofokuseinrichtung 4 vorstehen, so daß der Infrarotempfängers 6 der Autofokuseinrichtung 4 der erfindungsgemäßen Sehhilfe schräg einfallendes Infrarotlicht 61 nicht empfangen kann, da dieses durch die vor dem Empfänger 6 angeordneten Lamellen 62 am Zutritt zum Empfänger 6 gehindert wird. Ausschließlich parallel zur Blickrich- tung des Infrarotempfängers 6 ausgerichtete Infrarotstrahlen können auf den Empfänger 6 treffen.

Um zu verhindern, daß beispielsweise bei Einsatz von Infrarottrak- kern in chirurgischen Navigationssystemen verwendetes Infrarot- streulicht, das an sich zur Positionsbestimmung von chirurgischen Instrumenten bestimmt ist, in die Empfangseinheit 6 der Autofokus- einrichtung 4 der erfindungsgemäßen Sehhilfe zu verhindern und somit durch Infrarotstreulicht verursachte Störungen des Fokussiervorgan- ges zu vermeiden, kann auch die in Fig. 10 gezeigte Ausführungsform verwendet werden. Bei dieser Ausführungsform ist vor dem Empfänger 6 der Autofokuseinrichtung eine rohrförmige Blende 65 ähnlich einer Sonnenblende, die vor Objektiven eines Fotoapparates verwendet wird, angeordnet. Fig. 10 zeigt, daß Infrarotlicht 61, das von der Infrarot-Trackingeinrichtung 60 stammt, den Empfänger 6 der Autofo- kuseinrichtung 4 nicht erreichen kann. Lediglich von der zur Autofo- kuseinrichtung 4 der erfindungsgemäßen Sehhilfe gehörenden Infrarot- einrichtung 5 ausgesendetes und von der Objektebene 30 (Objektfeld) reflektiertes Infrarotlicht 66 kann zu dem Empfänger 6 gelangen. Vom

Infrarot-Tracker 60, der üblicherweise überkopfhoch angebracht ist, ausgehendes Infrarotlicht 61 können in die Eintrittsöffnung 63 der Infrarot-Empfangseinheit 6 der Autofokuseinrichtung der erfindungs- gemäßen Sehhilfe nicht eintreten. Der zum Objektfeld hin gerichtete Tubus 65 vor dem Empfangsteil 6 der Autofokuseinrichtung 4 kann zur Verstärkung des Effektes innenseitig mit lichtabsorbierendem Werk- stoff beschichtet oder aus solchem Werkstoff ausgeführt sein.

Alternativ zu den in den Fig. 9 und 10 gezeigten Ausführungsformen besteht auch die Möglichkeit, den Fremdlichteinfall (Einfall von Infrarotstrahlung) durch verschiedene (Polarisations-) Filter zu verhindern.

Um Daten und andere Informationen in das Sehfeld der erfindungs- gemäßen Sehhilfe einzuspiegeln, sind verschiedene Möglichkeiten eröffnet. Nachteile von bekannten Möglichkeiten, Daten und anderen Informationen in das Sehfeld der erfindungsgemäßen Sehhilfe ein- zuspiegeln, haben den Nachteil, daß die eingespiegelten Daten oder andere Informationen (Computertomographie und Magnetresonanz-Bilder) nicht hell und kontrastreich genug dargestellt werden können, um den Anwender der erfindungsgemäßen Sehhilfe ein ermüdungsfreies Arbeiten zu ermöglichen.

In Fig. 11 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sehhilfe schematisch gezeigt, mit der Daten und andere Informationen problem- los in das Sehfeld der erfindungsgemäßen Sehhilfe eingespiegelt werden können. Bei der in Fig. 11 gezeigten Ausführungsform ist im Strahlengang zwischen Objektiv 70 und Okular 71 der erfindungs- gemäßen Sehhilfe, vorzugsweise zwischen dem Telekompressor 72 und dem Telekonverter 73, ein transparentes Display 74 angeordnet.

Dieses transparente Display 74 zeigt ein invertiertes Bild des Hauptdisplay 75, soferne zwischen dem Telekonverter und dem Okular nicht ein Strahlenteiler 80 ("beam splitter") vorgesehen ist. Als Strahlenteiler 80 ist im vorliegenden Zusammenhang eine optische Einrichtung zu verstehen, die Lichtstrahlen teils reflektiert, also beispielsweise um 90° umlenkt, und teils für Lichtstrahlen durch- lässig ist. Ein solcher Strahlenteiler 80 kann ein Porroprisma oder ein teilweise durchlässiger Spiegel sein. Dadurch wird erreicht, daß an der Stelle, an der Daten und andere Informationen in das Sehfeld der erfindungsgemäßen Sehhilfe eingeblendet werden, das von der

Sehhilfe erzeugte Bild ausgeblendet wird. Dadurch wird die Grafik (eingeblendete Daten und andere Informationen) heller und kontra- streicher, weil sie das Bild nicht überlagern. Bei der in Fig. 11 gezeigten Ausführungsform übernimmt das Hauptdisplay 75 Informatio- nen von externen Quellen, z. B. Magnetresonanz-Bildgeräten oder Computertomographie-Geräten, digitalen Röntgengeräten usw. und spiegelt sie über eine Projetionsoptik und den Strahlenteiler 80 in den Strahlengang der erfindungsgemäßen Sehhilfe ein.

Wesentlich bei der in Fig. 11 gezeigten Ausführungsform ist also, daß das Objektbild dort, wo die Informationen des Hauptdisplay 75 abgebildet werden, abgedunkelt oder geschwächt wird, so daß die Daten und anderen Informationen auf dem Hauptdisplay 75 besser sichtbar sind.

Zusammenfassend kann ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfin- dung wie folgt beschrieben werden : Eine Sehhilfe in Form einer Lupenbrille besitzt zwei, je wenigstens ein Objektiv 70 und ein Okular 71 umfassende Linsensysteme. Den Linsensystemen ist eine Autofokussiereinrichtung zugeordnet, welche die Brennweite der Linsensysteme zum Scharfstellen derselben ent- sprechend dem Abstand der Lupenbrille vom Objekt ändert. Den Linsen- systemen ist weiters eine Einrichtung zum Ändern des Vergrößerungs- faktors durch Ändern der Brennweite der Linsensysteme ("Zoom") und schließlich eine Einrichtung zum Anpassen der Parallaxe zwischen den Linsensystemen der Sehhilfe an die jeweils entsprechend dem Abstand der Lupenbrille vom Objekt eingestellte Brennweite zugeordnet. Das Anpassen der Parallaxe erfolgt mit Hilfe von im Strahlengang der Linsensysteme vorgesehenen, verstellbaren optischen Elemente 11 mit denen der Winkel 13 zwischen den aus den Linsensystemen 1 zum Objekt hin verlaufenden Strahlengängen 14 verändert werden kann.