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Patent Searching and Data


Title:
WALL-, FURNITURE- OR FLOOR PANEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/001475
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a wall-, furniture- or floor panel (100) having a flat main part the lower face (120) of which can be connected to a wall or a floor in a room of a building or to an item of furniture and the upper face (110) of which faces the room and represents a useful surface, the wall-, furniture- or floor panel (100) consisting of a natural resin or synthetic resin that can be treated in a mold (130).

Inventors:
PALBERG MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/067011
Publication Date:
January 26, 2023
Filing Date:
June 22, 2022
Export Citation:
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Assignee:
PALBERG MARKUS (DE)
International Classes:
B27M3/00; B27M3/06; B32B3/26; B32B3/30; B32B7/12; B32B15/09; B32B15/092; B32B21/02; B32B21/08; B32B27/36; B32B27/38; E04F13/18; E04F15/02; E04F15/10
Foreign References:
US5053274A1991-10-01
US20160031135A12016-02-04
US5904886A1999-05-18
US5537789A1996-07-23
DE102006031889A12008-01-10
DE112015001184B42020-07-02
Other References:
KOPITZKY RODION ET AL: "Neuentwicklungen phthalatfreier, 100% biobasierter Additive", LABOR PRAXIS, 18 March 2014 (2014-03-18), pages 2 - 8, XP055961598, Retrieved from the Internet [retrieved on 20220916]
Attorney, Agent or Firm:
K&P PATENTANWALTSGESELLSCHAFT MBH (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE 1. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) mit einem plattenförmigen Hauptkörper, der mit einer Unterseite (120) mit einer Wand oder einem Boden in einem Raum eines Gebäudes oder einem Möbelstück verbindbar ist und dessen Oberseite (110) als Nutzfläche dem Raum zugewandt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) aus einem in einer Form (130) verarbeit- baren Naturharz oder Kunstharz besteht.

2. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass dem Naturharz oder Kunstharz ein flüssiger Weichmacher beigemischt ist.

3. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Kunstharz aus Epoxidharz oder Polyesterharz besteht.

4. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass der Weichmacher von einem Alkohol, insbe sondere Bio-Ethanol gebildet ist.

5. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich- net, dass das Kunstharz aus Polyurea gebildet ist.

6. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (110) mit einer dreidimensiona len Struktur (112) versehen ist.

7. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich- net, dass die Struktur (112) der Oberseite (110) mittels einer komplementär ge formten Struktur (132) der Form (130) aufprägbar ist.

8. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich net, dass die Struktur (132) von einer geflammten Holzplatte erzeugt wird.

9. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich net, dass die Struktur (132) von der geflammten Holzplatte auf eine Silikonform übertragen wird.

10. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (110) wenigstens eine Farbe aufweist.

11. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich net, dass die Oberseite (110) wenigstens zwei Farben aufweist, die durch Wi schen zu einer Marmorierung verarbeitbar sind. 12. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Dicke von weniger als 3 mm auf weist.

13. Wand-, Möbel- oder Bodenplatte (100) nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass in das Naturharz, Kunstharz oder Polyurea Verstärkungsfasern, Füllstoffe oder Nanopartikel eingebettet sind.

Description:
Wand-, Möbel- oder Bodenplatte

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wand-, Möbel- oder Bodenplatte.

STAND DER TECHNIK

Wand-, Möbel- oder Bodenplatten sind aus diversen Materialien, wie Stein, Keramik, Holz, Fasermaterial, Kork, Linoleum oder Kunststoff bekannt. Sie werden mit ihrer Unter- seite mit einem Untergrund beispielsweise durch Kleben verbunden und dienen funktio nalen und optischen Zwecken, beispielsweise als dekorative, leicht zu reinigende Ober flächen.

Bisher bekannte Wand-, Möbel- oder Bodenplatten sind als Massenware lagerhaltig in einem vorbestimmten Design und in einer bestimmten Größe bei einem Hersteller, einem Großhändler oder in einem Baumarkt vorrätig und werden vom Endkunden oder von sei nem beauftragten Handwerker entsprechend gekauft und im entsprechenden Raum ei nes Gebäudes oder an einem Möbelstück verbaut. Dabei verbleiben aufgrund der festen Packungsgrößen oft erhebliche Restmengen, die nicht mehr verwendbar sind.

Ausgehend von dem oben aufgeführten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegen den Erfindung, eine Wand-, Möbel- oder Bodenplatte anzugeben, die nach Kunden wunsch individuell gestaltbar und in der exakt erforderlichen Größe und Menge herstell bar ist.

OFFENBARUNG DER ERFINDUNG Die Aufgabe wird gelöst mit einer Wand-, Möbel- oder Bodenplatte gemäß Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Erfindungsgemäß ist eine Wand-, Möbel- oder Bodenplatte derart aufgebaut, dass sie aus einem in einer Form verarbeitbaren gießbaren, spachtelbaren oder spritzbaren Na turharz oder Kunstharz, wie Epoxidharz, Polyesterharz oder Polyurea besteht. Durch die Form können beliebige Größen und Konturen einer Wand-, Möbel- oder Bodenplatte hergestellt werden.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist dem Naturharz oder Kunstharz ein flüssiger Weichmacher, bei Epoxidharz oder Polyesterharz ein Alkohol, insbesondere Bio-Ethanol beigemischt, wodurch sich die durch die Menge des beige mischten Weichmachers die gewünschte Härte bzw. Weichheit der Wand-, Möbel- oder Bodenplatte einstellen lässt. Mit erhöhter Weichmacherbeimischung wird die fertige Wand-, Möbel- oder Bodenplatte weicher. Keine oder eine nur geringe Weichmacher beimischung führt zu einer größeren Härte der fertigen Wand-, Möbel- oder Bodenplatte. Bei Verwendung von Polyurea werden die Wand-, Möbel- oder Bodenplatten von einer Heiß-Spritzvorrichtung, ein- oder zweikomponentig in einer oder mehreren Lagen in die Formen eingespritzt. Wand-, Möbel- oder Bodenplatten aus Polyurea zeichnen sich durch eine schnelle Aushärtung und dadurch bedingt kurze T aktzeiten bei der Herstel lung ebenso aus wie durch hervorragende Verschleißfestigkeit und beste Widerstandsei genschaften gegen Chemikalien. Die Formen können für eine leichtere Entformbarkeit der fertigen Wand-, Möbel- oder Bodenplatten vor dem Einbringen des Kunststoffmateri als mit einem Primer eingesprüht werden.

Besonders bevorzugt ist die Oberseite der Wand-, Möbel- oder Bodenplatte mit einer dreidimensionalen Struktur versehen, die insbesondere vorteilhaft mittels einer komple mentär geformten dreidimensionalen Struktur der Form in die Oberseite der Wand- oder Bodenplatte aufprägbar ist.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die dreidimensionale Struk tur der Form von einer geflammten Holzplatte gebildet sein, die unmittelbar eine Fläche der Form bildet oder von der zuvor ein Silikonabdruck genommen wurde, der dann sei nerseits eine Fläche der Form bildet.

Bevorzugt weist die Oberseite der Wand-, Möbel- oder Bodenplatte wenigstens eine Far be auf, die vorteilhaft vor dem Gießen des Naturharzes oder Kunstharzes mit diesem vermischt werden kann, sodass eine vollständig durchgefärbte Wand-, Möbel- oder Bo denplatte entsteht.

Alternativ dazu können auch kurz nach dem Eingießen des Naturharzes oder Kunsthar zes zwei oder mehr Farben in die Oberseite eingebracht und dort durch Wischen oder Rakeln zu einer Marmorierung verarbeitet werden. Für das Einbringen der Farbe können auch unterschiedliche Schablonen verwendet werden, um bestimmte Farbmuster eindeu tig reproduzierbar zu machen. Es sind auch Strukturen beispielsweise in Form einer Ma serung beim Einbringen der Farben erzeugbar, die dann beispielsweise von einer durch scheinenden Farbe abgedeckt und dadurch sichtbar gemacht werden. Ferner können auch Füllstoffe, wie sehr feine Baumwollflocken, Quarzmehl oder kleine Glaskügelchen zur Erzeugung einer Struktur in das Naturharz oder Kunstharz eingebracht werden.

Es versteht sich für den Fachmann, dass die Ausbildung einer dreidimensionalen Struk tur und die Einfärbung mit mindestens einer Farbe auch gleichzeitig an einer Wand- Mö bel- oder Bodenplatte vorhanden sein können.

Durch das Eingießen oder Einspritzen des Naturharzes, Kunstharzes oder Polyurea in eine Form können Wand-, Möbel- oder Bodenplatten mit einer sehr geringen Dicke von weniger als 3 mm hergestellt werden.

Die fertigen Wand-, Möbel- oder Bodenplatten haften aufgrund ihrer sehr glatten Unter seite auch ohne Kleber an glatten Oberflächen, wie beispielsweise Glas. Die Befestigung kann aber auch durch Dispersionskleber, durch doppelseitiges Klebeband oder durch adhäsive Kleber erfolgen.

Ein großer Vorteil der erfindungsgemäßen Wand-, Möbel- oder Bodenplatten unter Um welt- und Ressourcen-Aspekten ist die komplette Wiederverwertbarkeit nach Ablauf der vorgesehenen Nutzungsdauer. Die Wand-, Möbel- oder Bodenplatten können klein ge- häckselt und wieder neu eingeschmolzen werden, wobei bisher übliche Bodenbeläge in der Regel nur noch in Müllverbrennungsanlagen thermisch nutzbar sind. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Anmeldung ist durch ein Verfahren zum Herstellen einer der vorab genannten Wand-, Möbel- oder Bodenplatten mit einem plattenförmigen Hauptkörper gegeben. Dabei besteht ein entsprechender Zusammenhang zwischen Merkmalen, die im Zusammenhang mit entsprechenden Platten bzw. Vorrichtungen be schrieben wurden, und den Merkmalen des Verfahrens als Verfahrensschritte. Somit sind beschriebene Vorrichtungsmerkmale auch als zur Erfindung gehörige Verfahrensmerk male bzw. entsprechende Verfahrensschritte anzusehen, selbst wenn dies nicht explizit erwähnt wurde.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Weitere Merkmale, Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen einer Wand-, Möbel- oder Boden platte anhand der Figuren. Es zeigt:

Fig. 1 eine Frontansicht einer im gezeigten Ausführungsbeispiel rechteckigen

Wand-, Möbel- oder Bodenplatte;

Fig. 2 einen Schnitt durch die Wand-, Möbel- oder Bodenplatte gemäß Figur 1 mit einer Anbringung an einer Wand; und

Fig. 3 eine Form mit einer Struktur und einer in der Form durch Gießen her gestellten Wand-, Möbel- oder Bodenplatte.

AUSFUHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG

Fig. 1 zeigt eine rechteckige Wand-, Möbel- oder Bodenplatte 100 aus einem Naturharz oder Kunstharz, wie insbesondere einem Epoxidharz, Polyesterharz oder Polyurea - letz teres auch als Polyharnstoff bekannt-, die zur Anbringung an einer Wand 140 oder ei nem Boden eines Raumes in einem Gebäude oder an einem Möbelstück geeignet ist. Form und Größe einer erfindungsgemäßen Wand-, Möbel- oder Bodenplatte 100 sind äußerst variabel. Diese können sowohl kleinteilig als auch großflächig in beliebiger Form hergestellt werden. Durch Beimischung eines Weichmachers, wie eines Alkohols, der insbesondere vorteilhaft von einem Bio-Ethanol gebildet wird, lässt sich die Weichheit bzw. Härte der Wand-, Möbel- oder Bodenplatte 100 in einem breiten Rahmen einstellen. So können beispielsweise sehr harte, abriebfeste Bodenplatten 100 erzeugt werden, aber mit einer entsprechen höheren Weichmacherbeimischung auch sehr weiche Wand platten, die Aufprall dämpfend und Schall schluckend wirken. Durch Beimischung von Härtern, insbesondere in einer Zweikomponenten-Heiß-Spritzvorrichtung kann die Aus härtung in der Form beschleunigt und somit die Taktzeit bei der Herstellung beschleunigt werden. Bei Verwendung von Polyurea haben in einer Zweikomponenten-Mischanlage verarbeitbare zweikomponentige Systeme aus aliphatischen Aminen und Isocyanaten auch extrem kurze Aushärtezeiten von nur wenigen Sekunden. Erfindungsgemäße Wand-, Möbel- oder Bodenplatten 100 aus Polyurea weisen eine dauerhaft hohe Elastizi tät und Reißfestigkeit bei gleichzeitig hoher Chemikalienbeständigkeit auf, wodurch sie auch für einen Einsatz für industrielle Böden oder im Laborbereich geeignet sind.

Wie in Figur 2 gezeigt, weist die Wand-, Möbel- oder Bodenplatte 100 eine einem Raum zugewandte Oberseite 110 und eine mit der Wand 140 verbindbare Unterseite 120 auf. Die Verbindung mit der Wand 140 erfolgt bevorzugt durch Kleben, beispielsweise mit einem PU-Kleber, einem Polystyrol- Kleber, einem Dispersionskleber, einem adhäsiven Kleber oder eines doppelseitigen Klebebandes. Auf glatten Flächen einer Wand 140 - wie beispielsweise Glas - haften die Wand-, Möbel- oder Bodenplatten 100 mit ihrer ebenfalls sehr glatten Unterseite durch rein mechanische Adhäsion sogar ohne Kleber. In die Oberseite 110 ist bevorzugt eine dreidimensionale Struktur 112 eingeprägt, durch die ein besonderer optischer Eindruck erzeugt wird und durch die bei Verwendung als Wandplatte auch eine verbesserte Schallschluck-Eigenschaft entsteht.

In Figur 3 ist eine nach oben offene Form 130 dargestellt, deren Boden eine dreidimen sionale Struktur 132 aufweist. Die dreidimensionale Struktur 132 kann beispielsweise von einem geflammten Holz entweder unmittelbar gebildet werden oder durch eine Silikon platte, mittels der von der strukturierten Oberfläche eines geflammten Holzes ein Ab druck abgenommen wird. Beim Eingießen oder Einspritzen des Naturharzes oder Kunst- harzes, insbesondere eines Epoxidharzes oder Polyesterharzes oder Polyurea in die Form 130 übernimmt die Oberseite 110 der sich nach Aushärten ausbildenden Wand-, Möbel- oder Bodenplatte 100 eine zur Struktur 132 der Form komplementäre Struktur 112. Die Unterseite 120 bildet sich dagegen als glatte horizontale Fläche aus. Nach dem Entnehmen aus der Form 130 weist die Wand-, Möbel- oder Bodenplatte 100 somit die gewünschte glatte Unterseite 120 für eine flächige Verbindung zur Wand 140 oder zu einem Boden eines Raumes auf. Die Oberseite 110 weist hingegen die dreidimensionale Struktur 112 auf und gewinnt dadurch zum einen ein besonderes einmaliges optisches Erscheinungsbild und zum anderen durch die ungleichmäßige Struktur 112 auch hervor ragende akustische Dämm-Eigenschaften.

Alternativ dazu kann die Form 130 abweichend von der Darstellung in Fig. 3 auch einen ebenen Boden aufweisen, der dann die glatte Unterseite 120 der Wand-, Möbel- oder Bodenplatte 100 formt. In die dann in der Form 130 oben liegende Oberseite 110 kann bei noch nicht aus gehärtetem Naturharz oder Kunstharz, insbesondere Epoxidharz oder Polyesterharz durch eine Bürste, einen Kamm, einen Zahn-Spachtel oder ein beliebiges anderes Werkzeug eine dreidimensionale Struktur eingebracht werden.

In das Naturharz oder Kunstharz, insbesondere Epoxidharz oder Polyesterharz oder das Polyurea kann weiterhin zumindest im Bereich der Oberseite 110 auch wenigstens eine Farbe eingebracht werden. Sofern mindestens zwei Farben eingebracht werden, können diese bei noch nicht aus gehärtetem Naturharz oder Kunstharz, insbesondere Epoxid harz oder Polyesterharz durch Wischen auch zu einer einzigartigen Marmorierung verar beitet werden.

Als Naturharz kommen beispielsweise Baumharze, Naturkautschuk, Kolophonium, Sandarak und Mastix in Betracht.

Als Kunstharze sind insbesondere neben dem bereits erwähnten Epoxidharz oder Poly esterharz auch alle übrigen synthetischen Harze, die durch Polymerisations-, Polyadditi- ons- oder Polykondensationsreaktionen gemäß nach DIN 55958 (Dezember 1988) her gestellt sind. Als Weichmacher sind je nach verwendetem Naturharz oder Kunstharz neben dem be reits erwähnten Alkohol, insbesondere Bio-Ethanol auch Öl, Salmiakgeist, Styrol oder Terpentin geeignet.

Polyurea kann mittels einer Heiß-Spritzvorrichtung bei Spritztemperaturen von 75 bis 85 °C einkomponentig oder zweikomponentig in einer oder mehreren Lagen in die Formen eingebracht werden. Durch Zumischung geeigneter Härter, wie beispielsweise Oxazolidi- ne, härten die einzelnen Lagen bereits nach etwa 15 Sekunden aus, so dass sich kurze T aktzeiten realisieren lassen, die auch für eine industrielle Fertigung vorteilhaft sind. Zweikomponentige Systeme aus aliphatischen Aminen und Isocyanaten, die über eine Zweikomponenten-Mischanlage der Spritzvorrichtung zuführbar sind, weisen T opfzeiten von nur wenigen Sekunden auf. Eine weitere Erhöhung der Materialfestigkeit kann hier beispielsweise auch durch die Einlagerung von Nanopartikeln erfolgen.

Die vorstehend beschriebene Technologie zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Wand-, Möbel- oder Bodenplatte 100 ist auch auf die Herstellung von Möbelplatten oder Bilderrahmen oder zumindest auf deren Oberflächen übertragbar. In diesem Fall können die aus einem Naturharz oder Kunstharz, insbesondere Epoxidharz oder Polyesterharz oder aus Polyurea gebildeten Platten selbst tragend in einer größeren Dicke ausgebildet sein oder es werden dünnere Platten hergestellt, die mit einer T rägerplatte aus Holz, Holzpressmaterial oder Metall beispielsweise durch Kleben verbunden werden. Derartige plattenförmige Erzeugnisse, insbesondere mit einer in einer Form eingeprägten dreidi mensionalen Struktur ihrer Oberseite, sind vom Schutz der Erfindung mit umfasst.

Eine Vorrichtung zur Herstellung erfindungsgemäßer Wand-, Möbel- oder Bodenplatten 100 weist beispielsweise eine Form 130 in einer Größe von 2m x 2m auf. In diese wird zunächst ein Trennmittel eingebracht, damit sich die Wand-, Möbel- oder Bodenplatten 100 nach dem Aushärten auch wieder leicht aus der Form 130 entnehmen lassen. Die Unterseite der Form 130, an der die spätere Oberseite 112 der Wand-, Möbel- oder Bo denplatten 100 ausgebildet wird, kann eine Struktur 132 aufweisen, durch welche die fertigen Wand-, Möbel- oder Bodenplatten 100 beispielsweise eine Anti-Rutsch- Eigenschaft aufweisen. Die Struktur 132 kann neben der bereits geschilderten Ausfüh- rungsform eines geflämmten Holzes auch die eines gebürsteten Holzes oder eine Leder artige Struktur aufweisen.

Anschließend erfolgt das Einbringen eines Naturharzes oder Kunstharzes, beispielsweise Polyurethan - falls gewünscht unter zusätzlicher Einbringung von Füllstoffen oder Farb stoffen - in die Form 130. Das Einbringen kann durch Gießen von Hand und gleichmäßi ges Verteilen mit einer Zahntraufel erfolgen. Anschließend kann dann optional noch an dersfarbiges Polyurethan als weitere Schicht aufgebracht werden. Die Form 130 wird dann für ca. 30 Minuten in einen Ofen geschoben, wo das Po lyurethan bei 60 - 80°C aushärtet.

Die fertige zunächst noch große Platte wird dann mittels eines Industrie- Plotters zur Er zeugung der gewünschte Größe und Form der fertigen Wand-, Möbel- oder Bodenplatten 100 geschnitten.

Es ist festzuhalten, dass die unter Bezug auf einzelne Ausführungsformen bzw. Varian ten beschriebenen Merkmale der Erfindung, wie beispielsweise Art und Ausgestaltung der einzelnen Komponenten sowie deren genaue Dimensionierung und räumliche An- Ordnung, auch bei anderen Ausführungsformen vorhanden sein können, außer wenn es anders angegeben ist oder sich aus technischen Gründen von selbst verbietet. Von der artigen, in Kombination beschriebenen, Merkmalen einzelner Ausführungsformen müs sen außerdem nicht notwendigerweise immer alle Merkmale in einer betreffenden Aus führungsform realisiert sein.

BEZUGSZEICHENLISTE

100 Wand-, Möbel- oder Bodenplatte 110 Oberseite (von 100)

112 Struktur (von 110)

120 Unterseite (von 100)

130 Form 132 Struktur (von 130)

140 Wand (oder Boden)