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Title:
WASTE TREATMENT DEVICE AND METHOD FOR WASTE TREATMENT IN THE MARITIME FIELD OF APPLICATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/038197
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a waste treatment device (10) for maritime operation on yachts, having a housing (12) with a waste feed opening (28), a chopping unit (22) for chopping up waste, and having a collection bag (40) for receiving the chopped-up waste, wherein the waste treatment device (10) has a compacting unit for additionally compacting the chopped-up waste A' contained in the collection bag (40). The invention also relates to a method for treating waste A.

Inventors:
PAESLACK CARSTEN (TH)
Application Number:
PCT/EP2021/072965
Publication Date:
February 24, 2022
Filing Date:
August 18, 2021
Export Citation:
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Assignee:
PAESLACK CARSTEN (TH)
International Classes:
B02C18/22; B02C18/24; B02C19/00
Foreign References:
GB2495299A2013-04-10
US3861117A1975-01-21
US3807296A1974-04-30
Attorney, Agent or Firm:
KOHLER SCHMID MÖBUS PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) für den maritimen Betrieb auf Yachten mit einem Gehäuse (12) mit einer Abfallzuführöffnung (28), einer Zerkleinerungseinheit (22) zum Zerkleinern von Abfall und mit einem Sammelbeutel (40) zur Aufnahme des zerkleinerten Abfalls, wobei die Abfallbehandlungsvorrichtung (10) eine Verdichtungseinheit zum zusätzlichen Verdichten des in dem Sammelbeutel (40) enthaltenen Abfalls aufweist.

2. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungseinheit als ein Vakuumierer (44) ausgebildet ist.

3. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfallbehandlungsvorrichtung (10) einen Aufnahmebehälter (42) für den Sammelbeutel (40) aufweist, der vorzugsweise an einem beweglichen Einschub (36) der

Abfallbehandlungsvorrichtung (10) angeordnet ist.

4. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungseinheit (22) und die

Verdichtungseinheit entlang einer Bewegungsachse (38) des Einschubs (36) am Gehäuse (12) der Abfallbehandlungsvorrichtung (10) angeordnet sind. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfallbehandlungsvorrichtung (10) einen Wartungszugang (46) zur Wartung und/oder Bedienung der Verdichtungseinheit und/oder der Zerkleinerungseinheit (22) aufweist, wobei der Wartungszugang (46) zum, insbesondere vollständigen, Ein- und Ausschieben des Einschubs (36) ausgebildet ist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Wartungszugang (46) als Klappenöffnung ausgebildet ist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 6 in Verbindung mit Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vakuumierer (44) ein Spannmittel (58) zur Fixierung des Sammelbeutels (40) am Vakuumierer (44) aufweist, welches zum Verschließen des Sammelbeutels (40) ausgebildet ist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannmittel (58) zum thermischen Verschließen des Sammelbeutels (40) ausgebildet ist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungseinheit (22) als Mahlwerk (50) ausgebildet ist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Mahlwerk (50) eine im Querschnitt wenigstens dreizackige, insbesondere wenigstens vierzackige, besonders bevorzugt wenigstens fünfzackige, sternförmige Mahlspirale (54) aufweist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mahlspirale (54) aus in Richtung ihrer Rotationsachse aneinandergereihten Rotorscheiben ausgebildet ist, wobei benachbarte Rotorscheiben zueinander (um die Rotationsachse) verdreht angeordnet sind. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfallbehandlungsvorrichtung (10), insbesondere der Aufnahmebehälter (42), Füllstanderkennungsmittel zum Bestimmen des Befüllungsgrades des Sammelbeutels (40) aufweist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfallbehandlungsvorrichtung (10) eine zentrale Steuereinheit (48) aufweist, wobei die zentrale Steuereinheit (48) zur Steuerung der Zerkleinerungseinheit (22) und/oder der Verdichtungseinheit ausgebildet ist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Steuereinheit (48) zur Ermittlung eines Befüllungsgrades des Aufnahmebehälters (42) ausgebildet ist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Steuereinheit (48) eine Mensch- Maschine-Schnittstelle, insbesondere einen Touchscreen, zur Ausgabe von Informationen und/oder zur Bedienung der Abfallbehandlungsvorrichtung (10) aufweist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfallbehandlungsvorrichtung (10) eine zwischen Abfallzuführöffnung (28) und Zerkleinerungseinheit (22) angeordnete Abfallführung (26) mit einem Neigungswinkel (32) zwischen 10° - 45° aus einer Lotrechten (34) der Abfallbehandlungsvorrichtung (10) aufweist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfallführung (26) in Richtung der

Zerkleinerungseinheit (22) einen sich verjüngenden Querschnitt aufweist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfallzuführöffnung (28) verschließbar ausgebildet ist. Abfallbehandlungsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfallbehandlungsvorrichtung (10) zur, insbesondere vollständigen, Anordnung innerhalb einer maritimen Küchenzeile ausgebildet ist. Verfahren (100) zum Verdichten von Abfällen an Bord von Jachten mittels einer Abfallbehandlungsvorrichtung (10), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend die Verfahrensschritte: a) Bereitstellen (102) des zu verdichtenden Abfalls A; b) Zuführen (104) des Abfalls in die Zerkleinerungseinheit (22); c) Auffangen (106) des durch die Zerkleinerungseinheit (22) zerkleinerten Abfalls im Sammelbeutel (40); d) Verdichten (108) des im Sammelbeutel (40) enthaltenen zerkleinerten Abfalls mittels der Verdichtungseinheit, insbesondere durch Vakuumieren des zerkleinerten Abfalls A'; und abschließendes e) luftdichten Verschließen (110) des Sammelbeutels (40).

Description:
Abfallbehandlungsvorrichtung sowie Verfahren zur Abfallbehandlung für den maritimen Anwendungsbereich

Die Erfindung betrifft eine Abfallbehandlungsvorrichtung für den maritimen Einsatz, insbesondere auf Yachten, mit einem Gehäuse mit einer Abfallzuführöffnung, einer Zerkleinerungseinheit zum Zerkleinern des Abfalls und mit einem Sammelbeutel zur Aufnahme des zerkleinerten Abfalls. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Behandeln von Abfällen mit einer solchen Abfallbehandlungsvorrichtung.

Die Lagerung von Abfällen stellt auf Segeljachten ein wesentliches Problem dar. Die Entsorgung von an Bord entstandenem Abfall, etwa leeren PET-Flaschen, -Dosen und dergleichen, kann in der Regel lediglich bei Anlaufen eines Hafens erfolgen. Mitunter muss daher für die Lagerung des Abfalls an Bord der Jacht während der Zeit auf See ein erheblicher Platzbedarf berücksichtigt werden. Weiterhin stellt der an Bord gelagerte Abfall oftmals ein hygienisches Problem dar, welches im günstigsten Fall zu einer Geruchsbelastung an Bord des Schiffs führt.

Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, eine Abfallbehandlungsvorrichtung sowie ein Verfahren zur Abfallbehandlung anzugeben, die eine möglichst platzsparende Lagerung für an Bord von Schiffen entstandenem Abfall, insbesondere PET- Flaschen, Flaschen und Behälter aus anderen Kunststoffen und Verbundwerkstoffen, ermöglichen und die nach Möglichkeit hygienischere Bedingungen bei der Abfalllagerung erlauben. Die die Abfallbehandlungsvorrichtung betreffende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Abfallbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren weist die in Anspruch 20 angegebenen Merkmale auf.

Die Abfallbehandlungsvorrichtung für den maritimen Einsatz auf Yachten weist erfindungsgemäß eine Verdichtungseinheit zum zusätzlichen Verdichten des in dem Sammelbeutel enthaltenen zerkleinerten Abfalls auf. Dadurch kann der Abfall vorteilhaft auf ein geringeres Raummaß komprimiert werden. Dies ist für den für die Lagerung des Abfalls erforderlichen Platz an Bord vorteilhaft.

Das Gehäuse der Abfallbehandlungsvorrichtung kann einstückig ausgebildet sein. Vorzugsweise weist das Gehäuse bzw. die Abfallbehandlungsvorrichtung eine säulenartige Erstreckung auf. Bevorzugt weist das Gehäuse einen Rahmen und eine Gehäusehülle auf. Der Rahmen dient überwiegend der Festigkeit des Gehäuses und der Bereitstellung von Anbindungspunkten für die Einzelkomponenten der Abfallbehandlungsvorrichtung. Die Gehäusehülle ist bei dieser Bauart am Rahmen angeordnet und dient sowohl der Verkleidung des Gehäuses als auch dem zuverlässigen Schutz vor einem unbefugten Zugriff auf die funktionellen Einzelkomponenten. Das Gehäuse kann insbesondere eine für Küchen übliche Breite von 30 cm, 45 cm oder 60 cm Breite aufweisen. Ganz besonders bevorzugt ist die Abfallbehandlungsvorrichtung als ein in eine Küchenzeile integrierbares, d.h. unterbaufähiges und ggf. vollintegrierbares, Gerät ausgeführt.

Die Gehäusehülle umgibt zumindest die im Betriebseinsatz zugänglichen Seiten der Abfallbehandlungsvorrichtung. Beispielsweise umgibt die Gehäusehülle zumindest die Seitenflächen und die Oberseite der Abfallbehandlungsvorrichtung, wenn die Abfallbehandlungsvorrichtung frei zugänglich in der Mitte eines Raumes aufgestellt wird. Die Aufstellfläche der Abfallbehandlungsvorrichtung ist in diesem Fall als nicht zugänglich zu erachten. Beispielsweise umgibt die Gehäusehülle zumindest die vordere Seitenfläche der Abfallbehandlungsvorrichtung, wenn diese innerhalb eines Küchenzeilenunterbaus einer maritimen Küchenzeile angeordnet ist. Bei dieser Unterbau- oder Einbausituation kann alleinig die Front der Abfallbehandlungsvorrichtung zugänglich sein.

Nach der Erfindung kann die Gehäusehülle zumindest teilweise, insbesondere vollständig, austauschbar an dem Rahmen befestigt sein. Hierdurch kann eine besonders einfache Anordnung der funktionellen Einzelkomponenten an dem Rahmen ohne Behinderung durch eine im Zugangsbereich befindliche Gehäusehülle erfolgen. Weiterhin ermöglicht dies den besonders schnellen Zugriff auf die funktionellen Einzelkomponenten durch teilweises oder vollständiges Entfernen der Gehäusehülle. Weiterhin kann ein beschädigter Teil der Gehäusehülle besonders einfach ausgetauscht werden.

Die zumindest eine Abfallzuführöffnung kann allseits des Gehäuses bzw. der Gehäusehülle angeordnet sein. Bevorzugt ist die Abfallzuführöffnung an einem oberen Ende der Seitenflächen und/oder an der Oberseite des Gehäuses angeordnet, um die Abfallzuführung besonders einfach zu ermöglichen und den Betrieb der Abfallbehandlungsvorrichtung unter Ausnutzung der Schwerkraft zu ermöglichen. Der Begriff „vertikal" ist in der vorliegenden Anmeldung in bzw. gegenläufig der Schwerkraftwirkung zu verstehen. Der Begriff „horizontal" ist als um 90° zur Schwerkraftwirkung geneigt zu verstehen. Richtungsabhängige Angaben „oben", „unten", usw. beziehen sich auf eine reguläre horizontale Einbaulage der Abfallbehandlungsvorrichtung. Bei Einbaulagen der Abfallbehandlungsvorrichtung, die zu einer horizontalen Ebene geneigt sind, sind die Begriffe unter Berücksichtigung der Neigung zu verstehen.

Durch die Abfallzuführöffnung sind die Abmessungen des zuführbaren Abfalls begrenzt, um eine mögliche Überlastung der Zerkleinerungseinheit zu verhindern. Die maximale Abmessung von zuführbarem Abfall beträgt vorzugsweise 30 cm, insbesondere 25 cm, ganz besonders bevorzugt 15 cm. Die Abmessung bezieht sich auf den in Richtung der Abfallzuführung projizierten Querschnitt, die Abmessung des Abfalls in Abfallzuführrichtung ist nicht beschränkt. Die Zerkleinerungseinheit ist zum Zerkleinern, insbesondere zum Schreddern, von Abfall ausgebildet. Dies ermöglicht insbesondere bei PET-Behältnissen sowie Behältnissen aus Verbundwerkstoffen, wie Flaschen, Bechern und dergleichen, ein deutlich kompakteres Verstauen des zerkleinerten Kunststoffabfalls. Insbesondere an Bord einer Yacht, wie etwa einer Segeljacht, kann der Müll dadurch besonders platzsparend zwischengelagert werden.

Die Zerkleinerungseinheit ist vorzugsweise unterhalb der Abfallzuführungsöffnung angeordnet. Hierdurch kann die Zuführung des Abfalls in die Zerkleinerungseinheit unter Nutzung der Schwerkraft erfolgen. Die Zerkleinerungseinheit zerkleinert den zugeführten Abfall auf eine maximale Abmessung des zerkleinerten Abfalls von 5 cm, insbesondere 3 cm, besonders bevorzugt ungefähr 1 cm.

Um die jeweilig vorgegebene maximale Abmessung des zerkleinerten Abfalls sicherzustellen, kann die Zerkleinerungseinheit mit einem Abscheidemittel, insbesondere einem Gitter, besonders bevorzugt einem Sieb, versehen sein. Die maximale Maschenweite bzw. die Diagonalen der Maschen des Abscheidemittels sind dabei vorteilhaft kleiner oder gleich der maximalen Abmessung des zerkleinerten Abfalls. Hierdurch wird zerkleinerter Abfall mit einer größeren Abmessung als der vorgegebenen maximalen Abmessungen zur weiteren Zerkleinerung in der Zerkleinerungseinheit gehalten, während der zerkleinerte Abfall mit einer Abmessung kleiner und/oder gleich der vorgegebenen maximalen Abmessung des zerkleinerten Abfalls das Abscheidemittel passieren kann. Das Abscheidemittel ist vorzugsweise an einem Abfallauswurf der Zerkleinerungseinheit angeordnet, insbesondere ausgebildet.

Der Sammelbeutel ist bevorzugt unterhalb der Zerkleinerungseinheit angeordnet. Hierdurch kann die Aufnahme des zerkleinerten Abfalls besonders günstig unter Nutzung der Schwerkraft erfolgen.

Der Sammelbeutel ist vorzugsweise als ein hohler, dünnwandiger und leicht verformbarer Gegenstand ausgebildet und weist zumindest eine Öffnung zum Befüllen auf. Der Sammelbeutel kann insbesondere vollständig aus luftundurchlässigem Material, bspw. Polyamid und/oder Polyethylen ausgebildet sein. Der Sammelbeutel kann insbesondere mehrschichtig bzw. mehrlagig, bevorzugt in Form eines Verbundmaterials, ausgebildet sein. Dadurch kann einer unerwünschten Perforation des Sammelbeutels durch den darin angeordneten zerkleinerten Abfall bzw. durch unsachgemäße Handhabung bzw. Lagerung des Sammelbeutels entgegengewirkt werden. Vorzugsweise ist der Sammelbeutel thermisch verschweißbar ausgebildet. Dadurch kann der zerkleinerte Abfall geruchsdicht im Sammelbeutel gelagert werden, bis eine geeignete Entsorgungsmöglichkeit besteht.

Die Verdichtungseinheit dient zum Verdichten des im Sammelbeutel enthaltenen zerkleinerten Abfall. Das Verdichten erfolgt unter Krafteinwirkung auf den Inhalt des Sammelbeutels. Hierfür kann vorgesehen sein, dass die Verdichtungseinheit zur Beeinflussung der auf den Sammelbeutel von innen und/oder von außen einwirkenden Umgebungskräfte ausgebildet ist. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Verdichtungseinheit als Pressvorrichtung ausgebildet ist und die Verdichtung des Inhalts des Sammelbeutels durch Erhöhen der von außen auf den Sammelbeutel einwirkenden Kraft erfolgt.

Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Verdichtungseinheit als ein Vakuumierer ausgebildet. Mit anderen Worten wird die im Sammelbeutel enthaltene Luft durch den Vakuumierer aus dem Sammelbeutel gesaugt. Hierdurch erfolgt ein Verdichten des Inhalts des Sammelbeutels durch Verringerung der von innen auf den Sammelbeutel einwirkenden Kraft. Hierdurch kann das durch den Sammelbeutel und den darin enthaltenen zerkleinerten Abfall beanspruchte Volumen deutlich verringert werden. Weiterhin vorteilhaft kann die Geruchsbildung im Inneren des Sammelbeutels durch Entnahme der Luft weitestgehend verhindert werden.

Nach der Erfindung kann die Abfallbehandlungsvorrichtung einen Aufnahmebehälter für den Sammelbeutel aufweisen, der vorzugsweise an einem beweglichen Einschub der Abfallbehandlungsvorrichtung angeordnet ist. Ein Aufnahmebehälter gewährleistet die Formstabilität des Sammelbeutels, insbesondere während der Befüllung mit durch die Zerkleinerungseinheit zerkleinertem Abfall.

Vorzugsweise erfolgt eine Entnahme des befüllten und vakuumierten Sammelbeutels mit nachfolgendem Einlegen eines neuen Sammelbeutels in den Aufnahmebehälter. Mit anderen Worten wird lediglich ein Aufnahmebehälter wiederverwendbar in der Abfallbehandlungsvorrichtung eingesetzt. Ebenso kann vorgesehen sein, dass der befüllte und vakuumierte Sammelbeutel zur Zwischenlagerung im Aufnahmebehälter verbleibt. Diesbezüglich kann vorgesehen sein, dass mehrere Aufnahmebehälter auf der Konsole angeordnet werden. Ein Austausch des Aufnahmebehälters mit darin angeordnetem Sammelbeutel kann hierdurch besonders schnell erfolgen.

Der Aufnahmebehälter kann ein Rastmittel zur Anordnung an der Zerkleinerungseinheit, insbesondere dem Abfallauswurf, aufweisen. Vorzugsweise ist der Aufnahmebehälter an der Zerkleinerungseinheit, insbesondere dem Abfallauswurf, verrastbar bzw. arretierbar. Die Zerkleinerungseinheit kann vorzugswiese nur bei ordnungsgemäß arretiertem Aufnahmebehälter betrieben werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass im Betriebseinsatz der Abfallbehandlungsvorrichtung kein zerkleinerter Abfall neben den Sammelbeutel gelangen kann.

Vorzugsweise ist der bewegliche Einschub als Wanne ausgebildet. Hierdurch kann zerkleinerter Abfall, der neben den Sammelbeutel gelangt ist, wirksam durch den Einschub aufgefangen werden.

Der bewegliche Einschub ist vorzugsweise vollständig innerhalb des Gehäuses der Abfallbehandlungsvorrichtung anordenbar. Der Einschub kann dazu ausgebildet sein, teilweise oder vollständig ausziehbar an der Abfallbehandlungsvorrichtung angeordnet, insbesondere befestigt, zu sein. Beispielsweise kann der Einschub als Schublade ausgebildet sein.

Vorzugsweise kann der Einschub vollständig von der Abfallbehandlungsvorrichtung entfernt werden, bspw. beim Auswechseln des Aufnahmebehälters, um eine bewegbare Transportmöglichkeit des verdichteten Abfalls zu einer Lagerstätte zu ermöglichen. Ebenso kann vorgesehen sein, dass die Abfallbehandlungsvorrichtung, insbesondere der Einschub, zur Zwischenlagerung von verdichtetem Abfall ausgebildet ist.

Gemäß einer Weiterbildung der Ausführungsform sind die Zerkleinerungseinheit und die Verdichtungseinheit, insbesondere fluchtend, entlang einer Bewegungsachse des Einschubs am Gehäuse der Abfallbehandlungsvorrichtung angeordnet. Dies ermöglicht die Anordnung des Sammelbeutels sowohl an der Zerkleinerungseinheit als auch an der Verdichtungseinheit, durch Ein- und Ausfahren des beweglichen Einschubs. Ein Anheben des, insbesondere im gefüllten Zustand, schweren Sammelbeutels bzw. Aufnahmebehälters kann somit vermieden werden.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Abfallbehandlungsvorrichtung einen Wartungszugang zur Wartung und/oder Bedienung der Verdichtungseinheit und/oder der Zerkleinerungseinheit auf, wobei der Wartungszugang zum, insbesondere vollständigen, Ein- und Ausschieben des Einschubs ausgebildet ist. Der Wartungszugang ermöglicht den besonders schnellen Zugang zum Inneren der Abfallbehandlungsvorrichtung, insbesondere zu der Verdichtungseinheit und der Zerkleinerungseinheit. Vorzugsweise ist der Wartungszugang an einer zugänglichen Seite der Abfallbehandlungsvorrichtung, insbesondere an der Vorderseite, angeordnet. Der Wartungszugang kann von der Abfallbehandlungsvorrichtung lösbar, beispielsweise als Blende, und oder beweglich an der Abfallbehandlungsvorrichtung angeordnet ausgebildet sein. Aus Sicherheitsgründen kann vorgesehen sein, dass der Betrieb der Zerkleinerungseinheit bei geöffnetem Wartungszugang ausgeschlossen ist. Hierfür kann die Abfallbehandlungsvorrichtung, insbesondere der Wartungszugang, ein Mittel zur Detektion des geöffneten und/oder geschlossenen Wartungszugang aufweisen. Hierfür kann beispielhaft ein elektrischer oder magnetischer Kontaktschalter oder ein Sensor vorgesehen sein.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Betrieb der Verdichtungseinheit bei geöffnetem Wartungszugang möglich ist. Hierdurch kann eine besonders kostengünstige manuell geführte Verdichtungseinheit in der Abfallbehandlungsvorrichtung verwendet werden. Ungeachtet dessen ist ebenso vorstellbar, dass die Verdichtungseinheit vollautomatisch durch die Abfallbehandlungsvorrichtung betreibbar ist.

In einer bevorzugten Weiterbildung der Abfallbehandlungsvorrichtung ist der Wartungszugang als eine Klappenöffnung ausgebildet. Ein Klappenzugang ist eine besonders kostengünstige Möglichkeit der Ausbildung des Wartungszugangs. Die Klappe des Wartungszugangs ist vorzugsweise um eine vertikale Drehachse schwenkbar am übrigen Gehäuse der Abfallbehandlungsvorrichtung angeordnet. Der Schwenkbereich der Klappen beträgt vorzugsweise 180°. Hierdurch wird eine größtmögliche Zugänglichkeit ermöglicht.

Bevorzugt ist zudem eine Weiterbildung der Erfindung, bei der der Vakuumierer ein Spannmittel zur Fixierung des Sammelbeutels am Vakuumierer aufweist, welches zum Verschließen des Sammelbeutels ausgebildet ist. Durch das Spannmittel kann die Öffnung des Sammelbeutels mit Ausnahme eines zur Luftabsaugung benötigten Luftführungskanals komplett verschlossen werden. Dies ermöglicht das sichere Fixieren des Sammelbeutels an dem Vakuumierer und das kontrollierte Absaugen der Luft aus dem Sammelbeutel. Das Spannmittel des Vakuumierers ist vorzugsweise als Klemmvorrichtung mit einem beweglichen Schließblock und einem Widerlager ausgebildet. Durch Abstellen des beweglichen Schließblocks ergibt sich der zum Einlegen des Sammelbeutels benötigte Raum. Durch Zurückstellen des Schließblocks wird der Sammelbeutel zwischen dem Widerlager und dem Schließblock geklemmt. Vorzugsweise weist zumindest das Widerlager und/oder der Schließblock ein Dichtmittel auf, welches die Kontaktstelle zwischen Widerlager und Sammelbeutel, zwischen Schließblock und Sammelbeutel, sowie zwischen Widerlager und Schließblock gegenüber dem Luftführungskanal luftdicht verschließt. Mit anderen Worten dient das Dichtmittel der luftdichten Ausbildung des Luftführungskanals aus dem Sammelbeutel, durch den Vakuumierer in die Umgebung des Vakuumierers im Bereich der Kontaktstelle zwischen Vakuumierer und Sammelbeutel.

Vorzugsweise ist der Vakuumierer, insbesondere das Spannmittel, zum dauerhaften luftdichten Verschließen des Sammelbeutels nach einem Abpumpen der Luft aus dem Sammelbeutel ausgebildet. Verschließen umfasst beispielsweise das Verkleben, Verschweißen, Verklemmen usw. des Sammelbeutels. Dadurch kann der zerkleinerte Abfall bei minimalem Packmaß geruchsdicht im Sammelbeutel gelagert werden, bis eine geeignete Entsorgungsmöglichkeit besteht. Der dauerhafte Verschluss kann bedarfsweise öffenbar sein.

Gemäß einer besonders bevorzugten Bauart ist der Vakuumierer, insbesondere das Spannmittel, zum thermischen Verschließen des Sammelbeutels ausgebildet. Unter thermischem Verschließen wird insbesondere das Folienverschweißen des Sammelbeutels verstanden.

Die Zerkleinerungseinheit ist nach der Erfindung bevorzugt als Mahlwerk ausgebildet. Ein Mahlwerk ist besonders vorteilhaft hinsichtlich der Zerkleinerung von Abfall, wie etwa PET-Flaschen, Verbundverpackungen und dergleichen. Das Mahlwerk ist mit Blick auf Speise- oder Getränkereste in dem zu zerkleinernden Abfall vorzugsweise mit Wasser bzw. mit einer Seifenlauge spülbar, um dieses zu reinigen und einer unerwünschten Geruchsbelästigung entgegenzuwirken.

Insoweit weist das Mahlwerk vorzugsweise gedichtete Lager auf.

Das Mahlwerk kann erfindungsgemäß eine im Querschnitt wenigstens dreizackige, insbesondere wenigstens vierzackige, besonders bevorzugt wenigstens fünfzackige, sternförmige Mahlspirale aufweisen.

Die Mahlspirale kann insbesondere in Richtung ihrer Rotationsachse aneinandergereihte Rotorscheiben umfassen, wobei benachbarte Rotorscheiben zueinander (um die Rotationsachse) jeweils verdreht angeordnet sind.

Die Abfallbehandlungsvorrichtung, insbesondere der Aufnahmebehälter, kann nach der Erfindung Füllstanderkennungsmittel zum Bestimmen des Befüllungsgrades des Sammelbeutels aufweisen. Füllstanderkennungsmittel können beispielsweise, jedoch nicht abschließend, optische Sensoren und optische und/oder elektronische Mittel zur Erkennung des Füllgewichts sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Einschub und/oder der Aufnahmebehälter eine integrierte Waage zur Bestimmung der Gewichtsbelastung aufweisen.

Die Abfallbehandlungsvorrichtung weist bevorzugt eine zentrale Steuereinheit auf, die zur Steuerung der Zerkleinerungseinheit und/oder der Verdichtungseinheit ausgebildet ist. Dies ermöglicht eine besonders komfortable und sichere zentralisierte Steuerung der Abfallbehandlungsvorrichtung.

Die zentrale Steuereinheit ist vorzugsweise am Gehäuse der Abfallbehandlungsvorrichtung angeordnet, insbesondere befestigt, und über die Außenseite des Gehäuses bedienbar. Vorzugsweise ist die Steuereinheit an der Oberseite der Abfallbehandlungsvorrichtung angeordnet. Ebenso denkbar ist jedoch, dass die zentrale Steuereinheit mittels einer Funkverbindung, beispielsweise mittels einer Smartphone-App, ferngesteuert wird. Die zentrale Steuereinheit kann Detektionsmittel umfassen, mittels derer der Zustand von Einzelkomponenten der Abfallbehandlungsvorrichtung erfassbar ist. Die Steuereinheit kann so zustandsabhängige Anweisungen an den Nutzer und/oder die Einzelkomponenten der Abfallbehandlungsvorrichtung ausgeben. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit das Öffnen des Wartungszugangs detektiert und in Folge dessen die Abfallzuführöffnung verschließt sowie den Betrieb der Zerkleinerungseinheit einstellt. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit eine Information an den Nutzer der Abfallbehandlungsvorrichtung über den jeweilig erkannten Betriebszustand ausgibt.

Darüber hinaus kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, Daten über die Benutzung, beispielsweise Betriebsstunden der Zerkleinerungseinheit und/oder der Verdichtungseinheit, zu erheben und zu speichern. Vorzugsweise gibt die Steuereinheit dem Nutzer der Abfallbehandlungsvorrichtung in Abhängigkeit der erhobenen Daten über die Benutzung Informationen über bevorstehende Wartungen aus.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die zentrale Steuereinheit zur Ermittlung eines Befüllungsgrades bzw. des Füllstandes des Sammelbeutels bzw. des Aufnahmebehälters ausgebildet ist. Vorzugsweise reagiert die Steuereinheit in Abhängigkeit des Befüllungsgrades des Sammelbeutels bzw. des Aufnahmebehälters mit Ausgabe von Anweisungen an den Nutzer der Abfallbehandlungsvorrichtung. Beispielsweise kann bei gefülltem Sammelbeutel die Anweisung zum Auswechseln des Sammelbeutels an den Nutzer ausgegeben werden. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit den Betrieb der Abfallbehandlungsvorrichtung bis zur Erledigung des Sammelbeutelaustausches einschränkt.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass ein Vakuumieren durch die Steuereinheit automatisch durchgeführt wird, wenn der Sammelbeutel gefüllt ist. Alternativ kann der Vakuumiervorgang manuell durch einen Nutzer durchgeführt werden, wenn der Sammelbeutel beispielsweise noch nicht komplett gefüllt ist. Ein manueller Vakuumiervorgang kann das Anbringen des Sammelbeutels an dem Vakuumierer erfordern. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Vakuumiervorgang über die Steuereinheit ausgelöst wird und kein weiteres Zutun durch den Nutzer erforderlich ist.

Nach der Erfindung kann die zentrale Steuereinheit eine Mensch-Maschine- Schnittstelle, insbesondere einen Touchscreen, zur Ausgabe von Informationen und/oder zur Bedienung der Abfallbehandlungsvorrichtung aufweisen. Dies ermöglicht einen besonders einfachen und umfangreichen Austausch von Informationen und Anweisungen zwischen Nutzer und Steuereinheit.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Abfallbehandlungsvorrichtung eine zwischen Abfallzuführöffnung und Zerkleinerungseinheit angeordnete Abfallführung mit einem Neigungswinkel zwischen 10° - 45° aus einer Lotrechten der Abfallbehandlungsvorrichtung auf. Hierdurch kann die Positionierung der Abfallzuführöffnung am Gehäuse flexibel angepasst werden. Zudem wird der Zugriff auf die Zerkleinerungseinheit über die Abfallzuführöffnung erschwert und unbeabsichtigten Verletzungen vorgebeugt.

Die Abfallführung weist vorzugsweise einen sich in Richtung der Zerkleinerungseinheit verjüngenden Querschnitt auf. Dadurch wird die Zuführung des Abfalls an der geweiteten Stelle erleichtert und im Verlauf der Abfallführung bis zur Zerkleinerungseinheit vorverdichtet. Dies ist für die Effektivität der Zerkleinerungseinheit von Vorteil.

Die Abfallzuführöffnung kann erfindungsgemäß verschließbar ausgebildet sein. Die Abfallzuführöffnung ist durch die Gehäusehülle zumindest zeitweise verschließbar. Vorzugsweise ist die Abfallzuführöffnung dauerhaft durch die Gehäusehülle verschlossen und wird erst bei Zuführung von Abfall freigegeben. Hierdurch kann der unbefugte bzw. versehentliche Zugriff in die Abfallzuführöffnung verhindert und der Austritt von unerwünschten Gerüchen weitestgehend unterbunden werden. Zum Verschließen der Abfallzuführöffnung kann beispielsweise ein Schiebedeckel oder auch eine am Gehäuse schwenkbar gelagerte Verschlussklappe dienen.

Bevorzugt ist zudem eine Ausführungsform, bei der die Abfallbehandlungsvorrichtung als Unterbaugerät oder als vollintegrierbares Gerät für den Einbau in eine maritime Küchenzeile ausgebildet ist.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zum Zerkleinern von Abfällen mittels einer Abfallbehandlungsvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend die Verfahrensschritte: a) Bereitstellen von zu zerkleinerndem Abfall; b) Zuführen des zu zerkleinernden Abfalls in die Zerkleinerungseinheit; c) Auffangen des durch die Zerkleinerungseinheit zerkleinerten Abfalls im Sammelbeutel; und d) Verdichten des im Sammelbeutel enthaltenen Abfalls mittels der Verdichtungseinheit, insbesondere durch Vakuumieren des Abfalls.

In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Verfahren zwischen Schritt a) und Schritt b) den zusätzlichen Schritt auf: Öffnen der Abfallzuführungsöffnung durch Aktivierung der Steuereinheit.

Weiterhin bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der das Verfahren nach Schritt c) oder nach Schritt d) den zusätzlichen Schritt aufweist: Ausgeben einer Anweisung der Steuereinheit zum Austausch des befüllten Sammelbeutels. Die Anweisung zum Austausch kann vor oder nach dem Verdichten des Inhalts des Sammelbeutels vorgesehen sein.

Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.

In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abfallbehandlungsvorrichtung in einem betriebsbereiten Zustand;

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer zu der Abfallbehandlungsvorrichtung gemäß Fig. 1 ähnlichen Abfallbehandlungsvorrichtung mit teilweise entferntem Gehäuse;

Fig. 3 die betriebsbereite Abfallbehandlungsvorrichtung aus Fig. 2 in einer Seitenansicht;

Fig. 4a die Abfallbehandlungsvorrichtung gemäß Fig. 2 in einem ersten Schritt der nachträglichen Abfallzerkleinerung;

Fig. 4b einen dem ersten Schritt der nachträglichen Abfallzerkleinerung aus Fig.4a nachfolgenden zweiten Schritt der nachträglichen Abfallzerkleinerung;

Fig. 5 die Abfallbehandlungsvorrichtung gemäß Fig. 2 in einem Zustand der Sammelbeutelentnahme.

Fig. 6 ein Blockdiagramm mit einzelnen Verfahrensschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abfallbehandlung.

Die Fign. 1 und 2 zeigen jeweils eine perspektivische Darstellung einer Abfallzerkleinerungsvorrichtung 10. Die Abfallbehandlungsvorrichtung 10 weist ein Gehäuse 12 mit einem tragenden Rahmen 14 und einer Gehäuseverkleidung 16 auf. Aus Anschauungsgründen sind in Fig. 2 die vorderen Seiten sowie die obere Seite der Gehäuseverkleidung in Fig. 1 nicht dargestellt. Das Gehäuse 12 ist von säulenartiger Erstreckung und weist einen überwiegend rechtwinkligen, insbesondere quadratischen Querschnitt auf. Der Rahmen 14 weist Vertikalstreben 18 sowie Horizontalstreben 20 auf, die über ihre Stirnseiten aneinander angeordnet sind. Die Vertikalstreben 18 und die Horizontalstreben 20 sind hier als Profilleisten ausgebildet und weisen jeweils wenigstens eine in Haupterstreckungsrichtung ausgebildete Nut auf. Mit anderen Worten besteht der Rahmen 14 aus Profilleisten, die in einem Winkel von 90° aneinander befestigt sind. Hierdurch kann der Rahmen 14 besonders einfach an einen am Einsatzort zur Verfügung stehenden Bauraum angepasst werden.

Die Abfallbehandlungsvorrichtung 10 weist eine Zerkleinerungseinheit 22 auf, die hier mittels einer horizontal verstellbaren Konsole 24 an zwei Horizontalstreben 20 des Rahmens 14 angeordnet ist. Die Horizontalstreben 20 können in ihrer vertikalen Position verstellbar sein. Hierdurch kann der Rahmen 14 besonders einfach an die Abmessung der Zerkleinerungseinheit 22 angepasst werden. Durch horizontales Verstellen der Konsole 14 kann diese flexibel am Rahmen 12 angeordnet werden.

Die Zerkleinerungseinheit 22 kann gemäß Fig. 2 eine sich überwiegend vertikal bis zum Gehäuse 12 erstreckende Abfallführung 26 aufweisen. Das Gehäuse 12 weist eine den Führungsquerschnitt der Abfallführung 26 zumindest zeitweise freigebende Abfallzuführöffnung 28 auf. Die Abfallzuführöffnung 28 weist in ihrer Haupterstreckungsrichtung 30 eine Auslenkung 32 von 30° aus einer Lotrechten 34 der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 auf. Dies ermöglicht eine besonders effektive Abfallzufuhr in die Zerkleinerungseinheit 22. Die Abfallzuführöffnung 28 ist vorzugsweise mittels eines Verschlusselements 35, etwa in Form eines in Fig. 1 gezeigten Schiebedeckels oder einer am Gehäuse angelenkten Verschlussklappe verschließbar und öffenbar oberseitig am Gehäuse 12 ausgebildet. Ebenso kann vorgesehen sein, dass die Abfallzuführöffnung 28 an einer Seitenfläche des Gehäuse 12 ausgebildet ist und die Abfallzufuhr seitlich erfolgt.

Die Abfallbehandlungsvorrichtung 10 weist einen wannenförmigen Einschub 36 auf. Der Einschub 36 ist innerhalb des Gehäuses 12 am unteren Ende der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 beweglich angeordnet. Die Außenabmessungen des Einschubs 36 entsprechen dabei den Innenabmessungen des Rahmens 14 abzüglich einer Bewegungstoleranz. Hierdurch kann der Rahmen 14 vorteilhaft als Führungsmittel bei der Bewegung des Einschubs 36 entlang einer Bewegungsachse 38 fungieren.

Der Einschub 36 weist einen oberseitig angeordneten Sammelbeutel 40 in einem Aufnahmebehälter 42 auf. Der Sammelbeutel 38 ist unterhalb der Zerkleinerungseinheit 22 angeordnet und dient der Aufnahme von durch die Zerkleinerungseinheit 22 zerkleinertem Abfall (nicht gezeigt). Der Aufnahmebehälter 40 dient der Formstabilität des Sammelbeutels 38 während dessen Befüllung.

Die Abfallbehandlungsvorrichtung 10 weist ferner einen Vakuumierer 44 auf, der entlang der Bewegungsachse 38 zwischen der Zerkleinerungseinheit 22 und dem Rahmen 14 am Rahmen 14 befestigt ist. Mit anderen Worten ist der Vakuumierer 44 innerhalb des Gehäuses 12 angeordnet.

Die Abfallbehandlungsvorrichtung 10 weist in einer Richtung der Bewegungsachse 38 einen Wartungszugang 46 auf, der als Klappenöffnung ausgebildet ist. Der Wartungszugang 46 ist dazu ausgebildet, eine Wartungsöffnung des Gehäuses 12 zumindest zeitweise freizugeben. Die Wartungsöffnung weist in einer horizontalen Richtung zumindest die Abmessung des Einschubs 36 in einer horizontalen Erstreckung quer zu Bewegungsachse 38 und in einer vertikalen Richtung zumindest die vertikale Abmessung des Verbunds aus Einschub 36 und Aufnahmebehälter 42 auf. Im vorliegenden Fall überragt die Wartungsöffnung die vertikale Abmessung des Verbunds aus Einschub 36 und Aufnahmebehälter 42 und ermöglicht die Bedienung des im Inneren der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 angeordneten Vakuumierers 44. Mit anderen Worten ragt der innenliegende Vakuumierer 44 in die Wartungsöffnung und kann bei geöffnetem Wartungszugang 46 bedient werden.

Die Abfallbehandlungsvorrichtung 10 weist eine oberseitige Steuereinheit 48 zur Steuerung der Zerkleinerungseinheit 22 und des Vakuumierers 44 und zur Ausgabe von Informationen über den Zustand der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 auf. Die Steuereinheit 48 weist hierfür eine Mensch-Maschine-Schnittstelle in Form eines Touchscreens auf. Ebenso kann die Steuereinheit 48 an einer Seite der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 angeordnet werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Abfallbehandlungsvorrichtung 10 innerhalb einer maritimen Küchenzeile (nicht gezeigt) angeordnet wird.

Fig. 3 zeigt eine geschnittene Seitenansicht der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 gemäß Fig.l. Die Abfallbehandlungsvorrichtung 10 ist in einem zur Befüllung des Sammelbeutels 40 bereiten Zustand. Hierfür ist der Einschub 36 aus Sicherheitsgründen vollständig im Inneren der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 angeordnet und der Wartungszugang 46 geschlossen.

Der Abfallzuführungsöffnung 28 zugeführter Abfall A, hier in Form einer PET- Flasche, gelangt unter Schwerkrafteinwirkung über die Abfallführung 26 zu einem Mahlwerk 50 der Zerkleinerungseinheit 22. Das Mahlwerk 50 wird über einen Elektromotor 52 (verdeckt durch den Aufnahmebehälter 42, siehe Fig. 3) angetrieben und weist eine Mahlspirale 54 auf. Die Mahlspirale 54 bildet hier im Querschnitt eine dreizackige Sternform aus und ist entlang ihrer Drehachse aus in Drehrichtung zueinander versetzt angeordneten Scheiben 55 ausgebildet. Hierdurch kann der zugeführte Abfall A besonders effektiv durch die Mahlspirale 54 in das Mahlwerk 50 gezogen werden. Das Mahlwerk 50 schreddert bzw. den zugeführten Abfall A bis zu einer vorgegebenen Größe.

Der zerkleinerte Abfall A' gelangt unter Schwerkrafteinwirkung zu einem Abfallauswurf 56 der Zerkleinerungseinheit 22 am unteren Ende des Mahlwerks 50. Der Sammelbeutel 40 ist innerhalb des Aufnahmebehälters 42 unterhalb der Abfallauswurfs 56 der Zerkleinerungseinheit 22 angeordnet. Der Abfallauswurf 56 weist ein Rastmittel zur Arretierung des Aufnahmebehälters 42 auf, um eine fehlerhafte Positionierung des Aufnahmebehälters 42 relativ zur Zerkleinerungseinheit 22 zu verhindern. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Betrieb der Zerkleinerungseinheit 22 ausschließlich mit ausgelöstem Rastmittel möglich ist. Hierdurch kann zuverlässig verhindert werden, dass eine Abfallzerkleinerung bei fehlendem und/oder falsch positioniertem Aufnahmebehälter 42 erfolgt. Ein Füllstandsmittel (nicht gezeigt) ermittelt den Füllstand des zerkleinerten Abfalls A' im Sammelbeutel 40 bzw. im Aufnahmebehälter 42 und übermittelt diesen drahtgebunden oder drahtlos der Steuereinheit 48 (Fig. 1). Die Steuereinheit 48 ist zur Ausgabe des Füllstands ausgebildet und kann in Abhängigkeit des Füllstands den Betrieb der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 einschränken.

Fig. 4a zeigt die Abfallbehandlungsvorrichtung 10 in einer geschnittenen Seitenansicht in einem Zustand mit befülltem Sammelbeutel 40 unmittelbar vor dessen Vakuumieren. Das Mahlwerk 50 der Zerkleinerungseinheit 22 ist außer Betrieb. Der Füllstand des zerkleinerten Abfalls A' ist mit F bezeichnet.

Der Wartungszugang 46 bzw. die Klappen der Klappenöffnung sind um 180° um eine vertikale Drehachse geschwenkt und geben die Wartungsöffnung zu Wartungszwecken frei. Der Einschub 36 ist entlang seiner Bewegungsachse 38 zum Teil aus der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 ausgeschoben. Der Aufnahmebehälter 42 ist mit dem darin angeordnetem Sammelbeutel 40 aus dem Rastmittel des Abfallauswurfs 56 der Zerkleinerungseinheit 22 in eine Position unterhalb des Vakuumierers 44 bewegt. Der Elektromotor 52 ist gut zu erkennen.

Der Vakuumierer 44 weist ein Spannmittel 58 mit einem unbeweglichen Widerlager 60 und einem beweglichen Schließblock 62 zum Einspannen des Sammelbeutels 40 auf. Zum Einspannen des Sammelbeutels 40 befindet sich der Schließblock 62 zunächst in einer vom Widerlager 60 abgestellten Position und gibt den zum Einlegen des offenen Endes des Sammelbeutels 40 benötigten Raum zwischen Widerlager 60 und Schließblock 62 frei.

Fig. 4b zeigt die geschnittene Seitenansicht aus Fig. 3a bei geschlossenem Spannmittel 58 des Vakuumierers 44. Das offene Ende des Sammelbeutels 40 ist zwischen Widerlager 60 und Schließblock 62 eingeklemmt, wobei ein Luftführungskanal (nicht gezeigt) das Innere des Sammelbeutels 40 mit der Umgebung des Vakuumierers 44 fluidisch verbindet. Der Luftführungskanal (nicht gezeigt) weist eine Pumpe (nicht gezeigt) auf, die zum Absaugen der Luft aus dem Sammelbeutel 40 ausgebildet ist. Durch Absaugen der Luft aus dem Sammelbeutel 40 verdichtet sich der im Sammelbeutel 40 enthaltene zerkleinerte Abfall A'.

In einem der Luftabsaugung nachfolgenden Schritt werden die mit dem Sammelbeutel 40 in Kontakt stehenden Flächen des Widerlagers 60 und/oder des Schließblocks 62 zumindest teilweise erhitzt. Hierdurch kann die Öffnung des Sammelbeutels 40 durch Verschmelzen des die Öffnung des Sammelbeutels 40 umgebenden Materials thermisch verschlossen werden und ein unerwünschtes Eindringen von Luft in den vakuumierten Innenbereich des Sammelbeutels 40 verhindert werden. Anschließend lässt sich die Verklemmung des Sammelbeutels 40 im Spannmittel 58 des Vakuumierers 44 durch Öffnen des Schließblocks aufheben und der Sammelbeutel 40 kann aus dem Vakuumierer 44 entnommen werden. Der zerkleinerte Abfall A' ist im vakuumierten Sammelbeutel 40 luftdicht und damit geruchsdicht eingeschlossen.

Fig. 5 zeigt eine geschnittene Seitenansicht der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 in einem zur Entnahme des Sammelbeutels 40 aus der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 bereiten Zustand.

Der Wartungszugang 46 ist geöffnet. Der Schließblock 62 des Spannmittels 58 des Vakuumierers 44 ist nach der Entnahme des Sammelbeutels 40 wieder geschlossen. Der Einschub 36 ist in Richtung der Bewegungsachse 38 weiter aus der Abfallbehandlungsvorrichtung ausgezogen, sodass sich der Aufnahmebehälter 42 mit darin angeordnetem Sammelbeutel 40 außerhalb der Abfallbehandlungsvorrichtung 10 befindet. Die Öffnung des Sammelbeutels 40 ist luftdicht verschlossen und der Inhalt des Sammelbeutels 40 verdichtet. Der Sammelbeutel 40 kann zur Zwischenlagerung aus dem Aufnahmebehälter 42 entfernt und ein leerer Sammelbeutel 40 im Aufnahmebehälter 42 angeordnet werden.

Unter Vornahme einer Zusammenschau aller Figuren der Zeichnung betrifft die Erfindung eine Abfallbehandlungsvorrichtung 10 mit einem Schredder 22 zum Schreddern von Abfall A mit anschließendem Sammeln des zerkleinerten Abfalls in einem Müllbeutel 40, wobei der Müllbeutel 40 in einer Vakuumiereinheit 46 luftentleert und vorzugsweise thermisch verschlossen wird.

Fig. 6 zeigt ein Blockschaubild mit einzelnen Verfahrensschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zum Verdichten von Abfällen A mittels einer vorstehend erläuterten Abfallbehandlungsvorrichtung 10. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: :

• Bereitstellen 102 von zu verdichtendem Abfall A, insbesondere in Form von leeren PET-Flaschen und dergleichen;

• Zuführen 104 des zu verdichtenden Abfalls A in die Zerkleinerungseinheit 22;

• Auffangen 106 des durch die Zerkleinerungseinheit 22 zerkleinerten Abfalls A' im Sammelbeutel 40;

• Verdichten 108 des im Sammelbeutel 40 enthaltenen zerkleinerten Abfalls A' mittels der Verdichtungseinheit, insbesondere durch Vakuumieren des zerkleinerten Abfalls A'.

Der zerkleinerte Abfall A' birgt ein insgesamt geringes Risiko einer unerwünschten Perforation des Sammelbeutels vor, während und nach dem Vakuumieren des Sammelbeutels. Nach dem Verdichten 108 wird der Sammelbeutel bevorzugt in einem abschließenden Schritt 110, insbesondere im Wege des Folienschweißens, luftdicht verschlossen.