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Patent Searching and Data


Title:
WATER-SOLUBLE CROSS-LINKABLE COPOLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/032911
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns water-soluble cross-linkable copolymers having a molecular weight of 500000 and comprising: a) between 20 and 95 wt.% sulphonic-acid- or sulphonate-group-containing monomer units; b) between 4 and 80 wt.% N-methylol- or N-alkoxymethyl-group containing monomer units; and c) between 0.1 and 20 wt.% hydrophobic monomer units selected from the group comprising water-insoluble ethylenically unsaturated compounds and hydrophobic end groups of initiator radicals or regulator molecules, the portions in wt.% being relative to the total weight of the copolymer. The portion of sulphonic-acid- or sulphonate-group-containing monomer units can optionally be substituted by up to 50 wt.%, relative to the portion by weight of monomer units a), by carboxyl-group-containing monomer units d) or amide-group-containing monomer units e).

Inventors:
KOHLHAMMER KLAUS (DE)
KOEGLER GERHARD (DE)
BALL PETER (DE)
SCHWEMMER MONIKA (DE)
DOBLER WALTER (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/001137
Publication Date:
September 12, 1997
Filing Date:
March 06, 1997
Export Citation:
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Assignee:
WACKER CHEMIE GMBH (DE)
KOHLHAMMER KLAUS (DE)
KOEGLER GERHARD (DE)
BALL PETER (DE)
SCHWEMMER MONIKA (DE)
DOBLER WALTER (DE)
International Classes:
C08F2/20; C08F2/22; C08F20/36; C08F212/08; C08F212/14; C08F2/10; C08F220/36; C08F220/38; C08F220/58; C08F228/02; C08J3/12; C08L33/26; C09D7/45; C09D125/18; C09D133/14; C09D133/24; C09D141/00; C09J133/14; C09J133/26; D06M15/227; D06M15/233; D06M15/263; D06M15/285; D06M15/29; D06M15/327; D06M15/333; D06M15/356; D06N3/04; D21H17/34; D21H17/37; D21H17/41; D21H19/20; (IPC1-7): C08F220/58; C08F220/38; C08F2/20; C09D133/24; D21H17/34
Foreign References:
US4617321A1986-10-14
EP0029970A21981-06-10
GB2099833A1982-12-15
FR2003769A11969-11-14
US4736005A1988-04-05
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Claims:
Patentansprüche
1. Wasserlösliche, vernetzbare Copolymerisate mit einem Mo¬ lekulargewicht von < 500000 enthaltend a) 20 bis 95 Gew% Sulfonsäure oder Sulfonatgruppenhal¬ tige Monomereinheiten, b) 4 bis 80 Gew% NMethylol oder NAlkoxymethylgrup penhaltige Monomereinheiten, c) 0.1 bis 20 Gew% hydrophobe Monomereinheiten aus der Gruppe der wasserunlöslichen, ethylenisch ungesättig¬ ten Verbindungen und der hydrophoben Endgruppen von Initiatorresten oder Reglermolekülen, wobei die Anteile in Gew% auf das Gesamtgewicht des Co polymerisats bezogen sind, und wobei der Anteil an Sulfonsäure/Sulfonatgruppenhaltigen Monomereinheiten gegebenenfalls zu bis zu 50 Gew%, bezogen auf den Gewichtsanteil der Monomereinheiten a) , durch Carboxylgruppenhaltige Monomereinheiten d) oder Amidgruppenhaltige Monomereinheiten e) substituiert wer¬ den kann.
2. Wasserlösliche, vernetzbare Copolymerisate mit einem Mo¬ lekulargewicht von < 500000 enthaltend a) 30 bis 87 Gew% Sulfonsäure oder Sulfonatgruppenhal¬ tige Monomereinheiten, b) 12 bis 60 Gew% NMethylol oder NAlkoxymethylgrup penhaltige Monomereinheiten, c) 1 bis 10 Gew% hydrophobe Monomereinheiten aus der Gruppe der wasserunlöslichen, ethylenisch ungesättig¬ ten Verbindungen, wobei die Anteile in Gew% auf das Gesamtgewicht des Co¬ polymerisats bezogen sind.
3. Copolymerisate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß als Monomereinheiten a) ein oder mehrere aus der Gruppe umfassend 2Acrylamido2methylpropansul fonsäure (AMPS) , Styrolsulfonsäure, Acrylsäuresulfopro pylester, Itaconsäuresulfopropylester, Vinylsulfonsäure, und deren Ammonium, Natrium, Kalium und Calciumsalze enthalten sind.
4. Copolymerisate nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß als Monomereinheiten b) NMethylolacryl¬ amid und/oder N(Isobutoxymethyl)acrylamid enthalten sind.
5. Copolymerisate nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß als Monomereinheiten c) ein oder mehrere aus der Gruppe umfassend Ester der Acrylsäure oder Meth¬ acrylsaure wie Methylmethacrylat mit mehr als 3 C Atomen, Vinylaromaten wie Styrol oder Vinyltoluol, Olefine wie Ethylen oder Propylen, Vinylhalogenide wie Vinylchlorid, Vinylester von aliphatischen Carbonsäuren mit mehr als 2 CAtomen, sowie hydrophobe Endgruppen von Initiatorresten oder Reglermolekülen mit jeweils mehr als 8 CAtomen, enthalten sind.
6. 5 Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten gemäß An¬ spruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstel¬ lung durch radikalische Polymerisation der Monomeren a) , b) , c) , gegebenenfalls d) und e) , in wäßriger Lösung bei einer Reaktionstemperatur von vorzugsweise 40°C bis 80°C, mittels Initiierung mit wasserlöslichem Radikal¬ bildner erfolgt, wobei vorzugsweise zumindest ein Teil der Sulfonatgruppenhaltigen Comonomere a) , im allgemei¬ nen 5 bis 60 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Comonomere a) , sowie ein Teil der NMethylolfunktionel len Comonomere b) , im allgemeinen 5 bis 60 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Comonomere a) , als wäßrige Lösung vorgelegt und die Restmenge der Comonomere a) und b) zudosiert wird, und nach Erreichen der Polymerisati¬ onstemperatur der Radikalstarter und das restliche Co monomergemisch, jeweils in wäßriger Lösung, langsam zu¬ dosiert wird.
7. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 bis 5, vorzugsweise in Form deren wäßrigen Lösungen, als Binde¬ mittel oder Rheologiehilfsmittel für Beschichtungsmittel im Textil, Papier und Baubereich und für Klebemittel im Textil, Papier und Baubereich.
8. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 bis 5, vorzugsweise in Form deren wäßrigen Lösungen, zur anti¬ statischen Ausrüstung von Textilien.
9. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 bis 5, vorzugsweise in Form deren wäßrigen Lösungen, als Schutzkolloid zur Stabilisierung von wäßrigen Polymer¬ dispersionen oder wäßrigen Polymeremulsionen.
10. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 bis 5 als Verdüsungshilfe bei der Sprühtrocknung von Polymer¬ dispersionen.
Description:
Wasserlösliche, vernetzbare Copolymerisate

Die Erfindung betrifft wasserlösliche, vernetzbare Copolyme¬ risate, Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwen¬ dung.

Wasserlösliche Polymere mit ionischen Gruppen, sogenannte Polyelektrolyte, sind seit langem bekannt. Bei diesen Sub¬ stanzen handelt es sich um Polymere, bei denen ionische Gruppen, wie z. B. Carboxylat- oder Sulfonatgruppen, über eine chemische Bindung fest mit dem Polymerrückgrat verbun¬ den sind. Daraus ergeben sich in der Regel gute Wasserlös¬ lichkeiten sowie ganz bestimmte rheologische Eigenschaften, im allgemeinen eine hohe Viskosität in wäßrigem Medium.

Hergestellt werden diese Polyelektrolyte durch radikalische Polymerisation von wasserlöslichen, ethylenisch ungesättig¬ ten Verbindungen, die ionische Gruppen beinhalten. Beispiele dafür sind: Acrylsäure, N-Methylolacrylamid, Acrylamido-2- methlypropansulfonsäure (AMPS) , Styrolsulfonsäure. Es resul¬ tieren dabei sehr hochmolekulare Polymerisate deren wäßrige Lösungen eine hohe Viskosität aufweisen.

Die EP-B 94898 (US-A 4736005) beschreibt die Herstellung von sehr hochmolekularen (MG > 1,000,000) Terpolymeren aus 30 bis 95 % Dimethylacrylamid (DMA), 0.1 bis 10 % N-Methylol¬ acrylamid (NMA) und 4 bis 50 % Acrylamidomethylpropansulfo-

nat (AMPS) und deren Verwendung als rheologische Additive in der Erdölförderung.

Die DE-A 2618898 (US-A 3965032) betrifft kolloidale Disper¬ sionen, welche einen in Wasser löslichen oder in Wasser dis- pergierbaren Mischpolymerisat-Polyelektrolyten mit nicht¬ ionischen hydrophoben Einheiten, beispielsweise Methylmeth¬ acrylat, und ionischen, hydrophilen Einheiten, beispielswei¬ se AMPS, enthalten, dessen Herstellung in Lösungspolymerisa¬ tion in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel erfolgt. Konkret werden Mischpolymerisate beschrieben, welche die hy¬ drophobe Komponente in einem Überschuß von 2 : 1 bis 6 : 1 enthalten.

In der EP-A 629650 (US-A 5278222) und der EP-A 671435 sind wasserlösliche und wasserunlösliche Polymerisate aus hy¬ drophoben Monomereinheiten und 15 bis 80 Gew% bzw. 30 bis 50 Gew% sulfonatgruppenhaltigen Monomeren als Sprühhilfsmittel bei der Sprühtrocknung von wäßrigen Polymerisatdispersionen beschrieben.

Wasserlösliche Polymerisate mit hohen Anteilen an vernetzba¬ ren, wasserlöslichen Monomereinheiten wie N-Methylolacryl- amid (NMA) wären prinzipiell in Form deren wäßrigen Lösungen als Bindemittel für Beschichtungsmittel oder Klebemittel in¬ teressant. Eine weitere denkbare Anwendung wäre die als Dis¬ pergiermittel in wäßrigen Polymerisatdispersionen. Wasser¬ lösliche Polymere mit hohem NMA-Gehalt haben die Tendenz zu hohen Molekulargewichten, mit entsprechend hoher Viskosität der wäßrigen Lösung. Wasserlösliche Acrylverbindungen wie Acrylsäure oder das als Vernetzer gebräuchliche N-Methylol- acrylamid neigen nämlich zu sehr hohen Polymerisations- graden, was eine weit verbreitete Verwendung aufgrund der resultierenden hohen Viskositäten stark beeinträchtigt.

Ein weiterer Nachteil von Polyelektrolyten auf der Basis wasserlöslicher Monomere besteht darin, daß solche Polyelek¬ trolyte häufig mit einer Polymerisatdispersion unverträglich sind und sich die wäßrige Polyelektrolytlosung als Serum von der Polymeriεatdispersion abtrennt.

Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, wasserlösliche und vernetzbare Polyelektrolyte zur Verfügung zu stellen, welche trotz eines überwiegenden Anteils an wasserlöslichem Comonomer relativ niedere Molekulargewichte aufweisen, und welche bei Verwendung als Zusatz zu wäßrigen Polymerisatdis¬ persionen hohe Affinität zur dispergierten Phase und ober¬ flächenaktive Eigenschaften zeigen.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch die Copolyme¬ risation von N-Methylolacrylamid mit Sulfonsäure- oder Sul- fonatgruppenhaltigen AcrylVerbindungen deutlich niedrigere Molekulargewichte erzielt werden können. Außerdem wurde überraschend gefunden, daß bereits durch Copolymerisation von nur geringen Mengen an hydrophoben Comonomeren deutlich niedrigere Oberflächenspannungen und niedrigere Viskositäten resultieren.

Gegenstand der Erfindung sind wasserlösliche, vernetzbare Copolymerisate mit einem Molekulargewicht von < 500000 ent¬ haltend a) 20 bis 95 Gew% Sulfonsäure- oder Sulfonatgruppenhaltige Monomereinheiten, b) 4 bis 80 Gew% N-Methylol- oder N-Alkoxymethylgruppen- haltige Monomereinheiten, c) 0.1 bis 20 Gew% hydrophobe Monomereinheiten aus der Gruppe der wasserunlöslichen, ethylenisch ungesättigten Verbindungen und der hydrophoben Endgruppen von Initia¬ torresten oder Reglermolekülen,

wobei die Anteile in Gew% auf das Gesamtgewicht des Copoly- merisats bezogen sind, und wobei der Anteil an Sulfonsäure-/Sulfonatgruppenhaltigen Mo¬ nomereinheiten gegebenenfalls zu bis zu 50 Gew%, bezogen auf den Gewichtsanteil der Monomereinheiten a) , durch Carboxyl- gruppenhaltige Monomereinheiten d) oder Amidgruppenhaltige Monomereinheiten e) substituiert werden kann.

Bevorzugt werden wasserlösliche, vernetzbare Copolymerisate mit einem Molekulargewicht von < 500000 enthaltend a) 30 bis 87 Gew% Sulfonsäure- oder Sulfonatgruppenhaltige Monomereinheiten, b) 12 bis 60 Gew% N-Methylol- oder N-Alkoxymethylgruppen- haltige Monomereinheiten, c) 1 bis 10 Gew% hydrophobe Monomereinheiten aus der Gruppe der wasserunlöslichen, ethylenisch ungesättigten Verbin¬ dungen und der hydrophoben Endgruppen von Initiatorresten oder Reglermolekülen, wobei die Anteile in Gew% auf das Gesamtgewicht des Copoly- merisats bezogen sind.

Besonders bevorzugt werden wasserlösliche, vernetzbare Copolymerisate mit einem Molekulargewicht von < 500000 enthaltend a) 70 bis 87 Gew% Sulfonsäure- oder Sulfonatgruppenhaltige Monomereinheiten, b) 12 bis 25 Gew% N-Methylol- oder N-Alkoxymethylgruppen- haltige Monomereinheiten, c) 1 bis 5 Gew% hydrophobe Monomereinheiten aus der Gruppe der wasserunlöslichen, ethylenisch ungesättigten Verbin¬ dungen und der hydrophoben Endgruppen von Initiatorresten oder Reglermolekülen, wobei die Anteile in Gew% auf das Gesamtgewicht des Copoly- merisats bezogen sind.

Geeignete Monomereinheiten a) sind beispielsweise wasserlös¬ liche, radikalisch polymerisierbare, ethylenisch ungesättig¬ te Verbindungen, die Sulfonsäure- bzw. Sulfonatgruppen -SO3M, mit M = H, Alkali-, Ammonium- oder Erdalkaliion enthalten. Bevorzugt werden 2-Acrylamido-2-methylpropansul- fonsaure (AMPS) , Styrolsulfonsäure, (Meth-)Acrylsaure-Sulfo- alkylester, Itaconsaure-Sulfoalkylester, vorzugsweise je¬ weils mit C T .- bis C 5 ~Alkylrest, Vinylsulfonsäure und deren Ammonium-, Alkali-oder Erdalkalisalze. Besonders bevorzugt werden 2-Acrylaιrtido-2-methylpropansulfonsäure (AMPS) , Sty¬ rolsulfonsäure, Acrylsauresulfopropylester, Itaconsauresul- fopropylester, Vinylsulfonsäure und deren Ammonium-, Natri¬ um-, Kalium- und Calciumsalze.

Geeignete Monomereinheiten b) sind beispielsweise wasserlös¬ liche, radikalisch polymerisierbare, ethylenisch ungesättig¬ te Verbindungen, die N-Methylolgruppen (-NH-CH 2 OH) oder de¬ ren veretherte Derivate (-NH-CH 2 OR mit R = C^-Cö-Alkyl) ent¬ halten. Bevorzugt werden N-Methylolacrylamid (NMA) , N-Methy- lolmethacrylamid (NMMA) , N-(Isobutoxymethyl)-acrylamid (IBMA) , N-(Isobutoxymethyl)-methacrylamid, N-(n-Butoxyme- thyl)-acrylamid (NBMA) . Besonders bevorzugt werden N-Methy¬ lolacrylamid, N-(Isobutoxymethyl)-acrylamid.

Geeignete Monomereinheiten c) sind radikalisch (co-)polyme¬ risierbare, ethylenisch ungesättigte Verbindungen, die bei 23°C mit weniger als 2 % Gew% in Wasser loslich sind, sowie hydrophobe Endgruppen von Initiatorresten oder Reglermoleku- len mit jeweils mehr als 8 C-Atomen. Bevorzugt werden Ester der Acrylsäure oder Methacrylsaure mit mehr als 3 C-Atomen, wie Methylmethacrylat, Vinylaromaten wie Styrol oder Vinyl- toluol, Olefine wie Ethylen oder Propylen, Vinylhalogenide wie Vinylchlorid, Vinylester von aliphatischen Carbonsauren mit mehr als 2 C-Atomen. Als Endgruppe von Reglermolekulen ist der Dodecylrest von Dodecylmercaptan bevorzugt. Beson-

ders bevorzugt werden Methylmethacrylat, Styrol, Vinylpro- pionat, Isopropenylacetat (1-Methylvinylacetat) , Vinyllau- rat, Vinylester von α-verzweigten Monocarbonsäuren mit 5 bis 10 C-Atomen wie VeoVa9 R oder VeoVal0 R .

Geeignete Carboxylgruppenhaltige Monomere d) sind wasserlös¬ liche, radikalisch polymerisierbare, ethylenisch ungesättig¬ te Verbindungen, die Carboxylgruppen -COOM, mit M = H, Alka¬ li-, Ammonium- oder Erdalkaliionen, enthalten. Bevorzugt werden Acrylsäure, Methacrylsaure, Crotonsäure, Itaconsäure. Geeignete Amidgruppenhaltige Monomere e) sind wasserlösli¬ che, radikalisch polymerisierbare, ethylenisch ungesättigte Verbindungen, die Amidgruppen -CONH 2 enthalten. Bevorzugt wird Acrylamid und Methacrylamid, besonders bevorzugt Acryl¬ amid.

Wasserlöslich bedeutet dabei generell, daß die Löslichkeit in Wasser bei 23"C mindestens 10 Gew% beträgt. Das Moleku¬ largewicht ist als Gewichtsmittel, bestimmt mittels Gelper- meationsverfahren (GPC) gegen Natrium-Polystyrolsulfonat- Standards, angegeben.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Copolymerisate erfolgt vorzugsweise durch radikalische Polymerisation in wäßriger Lösung bei einer Reaktionstemperatur von vorzugsweise 40°C bis 80°C. Die Polymerisation kann unter Vorlage aller oder einzelner Bestandteile des Reaktionsgemisches erfolgen, oder unter teilweiser Vorlage und Nachdosierung der oder einzel¬ ner Bestandteile des Reaktionsgemisches, oder nach dem Do¬ sierverfahren ohne Vorlage durchgeführt werden.

Die Initiierung erfolgt mittels der gebräuchlichen wasser¬ löslichen Radikalbildner, die vorzugsweise in Mengen von 0.01 bis 3.0 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monome¬ ren, eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Ammonium-und

Kaliumpersulfat, Wasserstoffperoxid, Kalium-, Natrium- und Ammoniumperoxodiphosphat. Gegebenenfalls können die genann¬ ten radikalischen Initiatoren auch in bekannter Weise mit 0.01 bis 1.0 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monome¬ ren, Reduktionsmittel kombiniert werden, wobei in diesem Fall bei niedrigeren Temperaturen polymerisiert werden kann. Geeignet sind zum Beispiel Alkali-Formaldehydsulfoxylate und Ascorbinsäure. Bei der Redoxinitiierung werden dabei vor¬ zugsweise eine oder beide Redox-Katalysatorkomponenten wäh¬ rend der Polymerisation dosiert.

Der für die Polymerisation gewünschte pH-Bereich, der im allgemeinen pH > . 2,5 beträgt, kann in bekannter Weise durch Basen oder übliche Puffersalze, wie Alkaliphosphate oder Alkalicarbonate, eingestellt werden. Zur Molekulargewichts¬ einstellung können bei der Polymerisation die üblicherweise verwendeten Regler, zum Beispiel Mercaptane, Aldehyde und Chlorkohlenwasserstoffe zugesetzt werden.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird ein Teil des Gemisches der Comonomeren a) , b) , c) und gegebenenfalls d) und e) als wäßrige Losung vorgelegt und die Vorlage auf die Reaktionstemperatur erwärmt. Nach Erreichen der Polyme¬ risationstemperatur wird der Radikalstarter und das restli¬ che Comonomergerniseh, jeweils in wäßriger Losung, langsam zudosiert. Nach Dosierende wird die Polymerisation durch Er¬ warmen des Ansatzes auf 85°C bis 95°C vervollständigt.

In der am meisten bevorzugten Ausführungsform wird zumindest ein Teil der Sulfonatgruppenhaltigen Comonomere a) , im all¬ gemeinen 5 bis 60 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Comonomere a) , sowie ein Teil der N-Methylolfunktionellen Comonomere b) , im allgemeinen 5 bis 60 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Comonomere a) , als wäßrige Losung vor-

gelegt und die Restmenge der Comonomere a) und b) zudo¬ siert.

Die Copolymerisate werden vorzugsweise in Form deren wäßri¬ gen Lösungen verwendet. Je nach Anwendungen werden vorzugs¬ weise Festgehalte von 15 bis 25 Gew% eingestellt. Die Copo¬ lymerisatlosungen eignen sich als Bindemittel oder Rheolo¬ giehilfsmittel für Beschichtungsmittel im Textil-, Papier- und Baubereich und für Klebemittel im Textil-, Papier- und Baubereich. Beispielsweise wurde bei der Verwendung der wä߬ rigen Copolymerisatlösung als Imprägniermittel für Vlies¬ stoffe eine außergewöhnlich gute Lösungsmittelfestigkeit und eine hohe Naßfestigkeit gefunden.

Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet ist auch die Verwendung der Copolymerisatlosungen zur antistatischen Ausrüstung von Tex¬ tilien, beispielsweise Teppichen oder Vliesen. Dazu können die Textilien mit der wäßrigen Lösung imprägniert werden. Eine weitere Möglichkeit zur antistatischen Ausrüstung be¬ steht darin, die wäßrigen Copolymerisatlosungen Bindemittel¬ dispersionen zur Textilbindung beizumischen.

Aufgrund der für Polyelektrolyte überraschend niedrigen Vis¬ kosität der wäßrigen Copolymerisatlosungen und der durch die hydrophoben Einheiten induzierten zusätzlichen oberflächen¬ aktiven Eigenschaften eignen sich die erfindungsgemäßen Co¬ polymerisate auch hervorragend zur Stabilisierung von wäßri¬ gen Polymerdispersionen oder wäßrigen Polymeremulsionen.

Wäßrige Polymeremulsionen und wäßrige Polymerdispersionen sind mittels radikalischer Polymerisation von ethylenisch ungesättigten Monomeren in dem Fachmann bekannter Weise zu¬ gänglich. Beispiele für in der Polymerisation, allein oder im Gemisch, einsetzbare Monomere sind Vinylester von gesät¬ tigten C2~ bis CiQ-Carbonsäuren w: "- e Vinylacetat, Vinyllau-

rat, Versaticsäurevinylester; Ester der Methacrylsaure und Acrylsäure von aliphatischen Cj- bis C ß -Alkoholen wie Me¬ thylmethacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, Ethylhexylacry- lat; Olefine wie Ethylen, Propylen; Vinylaromaten wie Sty¬ rol; Vinylhalogenide wie Vinylchlorid.

Die erfindungsgemäßen Copolymerisate können dabei in Form deren wäßriger Lösung vor oder während der Polymerisation als Schutzkolloid vorgelegt oder zudosiert werden; üblicher¬ weise in Mengen von 1 bis 15 Gew%, bezogen auf die Monomer- menge. Alternativ dazu kann eine wäßrige Lösung der Copoly¬ merisate auch nach Abschluß der Polymerisation der Polymer¬ emulsion oder Polymerdispersion in der obengenannten Menge zugegeben werden. Eine weitere Anwendung ist die Verwendung von wäßrigen Lösungen der erfindungsgemäßen Copolymerisate als Verdüsungshilfe bei der Sprühtrocknung von Polymer¬ dispersionen.

Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.

Vergleichsbeispiel 1:

Herstellung einer ca. 16 %-igen AMPS-NMA-Polymerlösung:

Vorbereitung der Monomerdosierlösung: In einem geeigneten Dosiergefäß wurden 468 g Wasser vorgelegt und nacheinander die folgenden Stoffe gelöst: 83.1 g einer 25 %-igen NaOH-Lö¬ sung, 0.866 g Mercaptopropionsäure (MPS) , 159 g 2-Acrylami- do-2-methylpropan-sulfonsäure (AMPS) und 106 g einer 45 %- igen wäßrigen N-Methylolacrylamidlösung (NMA) . In einem 3 1 Laborreaktor ausgerüstet mit Blattrührer, Rück¬ flußkühler und geeigneten Dosiereinrichtungen wurden nach¬ einander vorgelegt: 1.24 kg deionisiertes Wasser, 54.4 g einer 25 %-igen NaOH-Lösung, 0.866 g MPS, 114 g AMPS und

55.4 g einer 45 %-igen wäßrigen NMA-Lösung. Die Vorlage wur¬ de gerührt und auf 80"C aufgeheizt. Die Polymerisation wurde gestartet, indem eine 2.2 %-ige wäßrige Ammoniumpersulfatlö- sung (APS) über einen Zeitraum von 3 Stunden zudosiert wur¬ de. 10 min nach dem Start der APS-Dosierung wurde die oben beschriebene Monomerdosierlösung innerhalb von 2 h zudo¬ siert. Anschließend wurde die Polymerisation bei 90°C ver¬ vollständigt. Nach dem Abkühlen wurde die Lösung mit NaOH auf pH= 7 eingestellt. Die so hergestellte, klare Lösung hatte einen Festgehalt von

15.4 %, einen pH-Wert von 7, eine Viskosität von 220 mPas (Brookfield, 20 Upm) und ein mittleres Molekulargewicht von 531000 (GPC; gegen Na-Polystyrolsulfonat-Standards) , die Oberflächenspannung der 5 %-igen wäßrigen Lösung lag bei

67.5 mNm.

Vergleichsbeispiel 2:

Herstellung einer ca. 16 %-igen AMPS-NMA-Polymerlösung:

Vorbereitung der Monomerdosierlösung: In einem geeigneten Dosiergefäß wurden 468 g Wasser vorgelegt und nacheinander die folgenden Stoffe gelöst: 83.2 g einer 25 %-igen NaOH-Lö¬ sung, 0.866 g Mercaptopropionsäure (MPS) , 184 g 2-Acrylami- do-2-methylpropan-sulfonsäure (AMPS) und 70.9 g einer 45 %- igen wäßrigen N-Methylolacrylamidlösung (NMA) . In einem 3 1 Laborreaktor ausgerüstet mit Blattrührer, Rück¬ flußkühler und geeigneten Dosiereinrichtungen wurden nach¬ einander vorgelegt: 1.27 kg deionisiertes Wasser, 55.5 g einer 25 %-igen NaOH-Lösung, 0.866 g Mercaptopropionsäure MPS, 114 g feste 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure AMPS und 37 g einer 45 %-igen N-Methylolacrylamidlösung NMA. Die Lösung wurde gerührt und auf 80°C aufgeheizt. Die Polymeri¬ sation wurde gestartet, indem eine 2.2 %-ige Ammoniumpersul¬ fatlösung (APS) über einen Zeitraum von 3 Stunden zudosiert

wurde. 10 min nach dem Start der APS-Lösung wurde die oben beschriebene Monomerdosierlösung innerhalb von 2 h zudo¬ siert. Anschließend wurde die Polymerisation bei 90"C ver¬ vollständigt. Nach dem Abkühlen wurde die Lösung mit NaOH auf pH = 7 eingestellt.

Die so hergestellte, klare Lösung hatte einen Festgehalt von 15.8 %, einen pH-Wert von 7, eine Viskosität von 82 mPas (Brookfield, 20 Upm) und ein mittleres Molekulargewicht von 164000 (GPC; gegen Na-Polystyrolsulfonat-Standards) , die Oberflächenspannung der 5 %-igen wäßrigen Lösung lag bei 65.1 mNm.

Beispiel 1:

Herstellung einer ca. 16 %-igen AMPS-NMA-STY-Polymerlosung:

Vorbereitung der Monomerdosierlösung: In einem geeigneten Dosiergefäß wurden 459 g Wasser vorgelegt und nacheinander die folgenden Stoffe gelöst: 81.5 g einer 25 %-igen wäßrigen NaOH-Losung, 0.849 g MPS, 4.18 g Styrol, 180 g AMPS und 69.5 g einer 45 %-igen NMA-Losung.

In einem 3 1 Laborreaktor ausgerüstet mit Blattrührer, Rück¬ flußkühler und geeigneten Dosiereinrichtungen wurden nach¬ einander vorgelegt: 1.28 kg deionisiertes Wasser, 54.4 g einer 25 %-igen NaOH-Lösung, 0.849 g MPS, 112 g AMPS, 36.2 g einer 45 %-igen NMA-Lösung und 2.62 g Styrol. Die Lösung wurde gerührt und auf 80°C aufgeheizt. Die Polymerisation wurde gestartet, in dem eine 2.2 %-ige wäßrige APS-Lösung über einen Zeitraum von 3 Stunden zudosiert wurde. 10 min nach dem Start der APS-Dosierung wurde die oben beschriebene Monomerdosierlösung innerhalb von 2 h zudosiert. Anschlie¬ ßend wurde die Polymerisation bei 90°C vervollständigt. Nach dem Abkühlen wurde die Losung mit NaOH auf pH = 7 einge¬ stellt.

Die so hergestellte, klare Lösung hatte einen Festgehalt von 15.8 %, einen pH-Wert von 7, eine Viskosität von 48 mPas (Brookfield, 20 Upm) und ein mittleres Molekulargewicht von 450000 (GPC; gegen Na-Polystyrolsulfonat-Standards) ; die Oberflächenspannung der 5 %-igen wäßrigen Lösung lag bei 61.6 mNm.

Beispiel 2:

Herstellung einer ca. 16%igen AMPS-NMA-Polymerlösung mit hy¬ drophoben Dodecy1-Endgruppen.

Vorbereitung der Monomerdosierlösung: In einem geeigneten Dosiergefäß wurden 455 g Wasser vorgelegt und nacheinander die folgenden Stoffe gelöst: 80.9 g einer 25 %-igen wäßrigen NaOH-Lösung, 0.843 g MPS, 179 g AMPS und 68.9 g einer 45 %- igen NMA-Lösung.

Vorbereitung der Regler-Dosierlösung: In einem geeigneten Dosiergefäß wurden 5.39 Dodecylmercaptan in 48.5 g Aceton gelöst.

In einem 3 1 Laborreaktor ausgerüstet mit Blattrührer, Rück¬ flußkühler und geeigneten Dosiereinrichtungen wurden nach¬ einander vorgelegt: 1.21 kg deionisiertes Wasser, 53.9 g einer 25 %-igen NaOH-Lösung, 12.1 g Aceton, 0.843 g MPS, 111 g AMPS und 36.0 g einer 45 %-igen wäßrigen NMA-Lösung und 1.35 g Dodecylmercaptan. Die Lösung wurde gerührt und auf 80°C aufgeheizt. Die Polymerisation wurde gestartet, in¬ dem eine 2.2 %-ige wäßrige APS-Lösung über einen Zeitraum von 3 Stunden zudosiert wurde. 10 min nach dem Start der APS-Dosierung wurden die oben beschriebene Monomerdosier¬ lösung sowie die Reglerdosierlösung innerhalb von 2 h zudo¬ siert. Anschließend wurde die Polymerisation bei 90°C ver¬ vollständigt. Nach dem Abkühlen wurde die Lösung mit NaOH auf pH = 7 eingestellt.

Die so hergestellte, klare Lösung hatte einen Festgehalt von 16.3 %, einen pH-Wert von 7, eine Viskosität von 49.5 mPas (Brookfield, 20 Upm) und ein mittleres Molekulargewicht von 148000 (GPC; gegen Na-Polystyrolsulfonat-Standards) ; die Oberflächenspannung der 5 %-igen wäßrigen Lösung lag bei 63.9 mNm.

Beispiel 3:

Herstellung einer ca. 16 %-igen AMPS-NMA-STY-Polymerlösung:

Vorbereitung der Monomerdosierlösung: In einem geeigneten Dosiergefäß wurden 468 g Wasser vorgelegt und nacheinander die folgenden Stoffe gelöst: 83.1 g einer 25 %-igen wäßrigen NaOH-Lösung, 0.866 g MPS, 8.52 g Styrol, 173 g AMPS und 70.8 g einer 45 %-igen NMA-Lösung.

In einem 3 1 Laborreaktor ausgerüstet mit Blattrührer, Rück¬ flußkühler und geeigneten Dosiereinrichtungen wurden nach¬ einander vorgelegt: 1.27 kg deionisiertes Wasser, 55.4 g einer 25 %-igen NaOH-Lösung 0.866 g MPS, 111 g AMPS, 36.9 g einer 45 %-igen NMA-Lösung und 5.33 g Styrol. Die Lösung wurde gerührt und auf 80"C aufgeheizt. Die Polymerisation wurde gestartet, indem eine 2.2 %-ige wäßrige APS-Lösung über einen Zeitraum von 3 Stunden zudosiert wurde. 10 min nach dem Start der APS-Dosierung wird die oben beschriebene Monomerdosierlösung innerhalb von 2 h zudosiert. Anschlie¬ ßend wurde die Polymerisation bei 90°C vervollständigt. Nach dem Abkühlen wurde die Lösung mit NaOH auf pH = 7 einge¬ stellt.

Die so hergestellte, klare Lösung hatte einen Festgehalt von 15.8 %, einen pH-Wert von 7, eine Viskosität von 54 mPas (Brookfield, 20 Upm) und ein mittleres Molekulargewicht von 377000 (GPC; gegen Na-Polystyrolsulfonat-Standards) ; die Oberflächenspannung der 5 %-igen wäßrigen Lösung lag bei 63.7 mNm.

Die Oberflächenspannung und die Viskosität der Polymerlö¬ sungen gemäß Beispiel 1 bis 3 und Vergleichsbeispiel 1 und 2 sind in Tabelle 3 zusammengestellt. Anhand der Zusammenfas¬ sung in Tabelle 3 ist deutlich zu sehen, daß die Polyelek¬ trolyte ohne hydrophobe Gruppen (Vergleichsbeispiele 1 und 2) höhere Oberflächenspannungen und Viskositäten aufweisen als die Polyelektrolyte mit den stark hydrophoben Gruppen (Beispiele 1 bis 3).

Anwendungstechnische Prüfung:

Testung der Lösung aus Beispiel 1 als Faserbindemittel:

Ein Zellwoll-Tissue wurde mittels Foulard mit der Lösung aus Beispiel 1 getränkt, abgequetscht und anschließend 3 Minuten bei 150"C getrocknet (Bindemittelauftrag 29.5 %) . Die Fes¬ tigkeit des so imprägnierten Vlieses wurde in Querrichtung geprüft. Die Prüfungen wurden mit dem trockenen Vlies sowie nach je einer Minute Lagerung in Wasser bzw. Isopropanol durchgeführt. Dazu wurden jeweils 3 Vliesstreifen von 150 mm Länge und 15 mm Breite übereinandergelegt und gemeinsam ge¬ prüft. Die Meßbedingungen waren wie folgt: Einspannlänge 100 mm, Einspannbreite 15 mm, Meßgeschwindigkeit 100 mm/min. Als Meßwert wurde die Höchstzugkraft dokumentiert, das heißt die höchste im Rahmen der Messung erreichte Zugkraft. Die Meßer¬ gebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt:

Tabelle 1:

Trocken H 2 θ-Lagerung Isopropanol-Lagerung Höchstzug¬ kraft [N] 24.7 4.8 23.8

Bemerkenswert ist, daß die Festigkeit nach Isopropanol- Lagerung annähernd der Festigkeit des trockenen Vlieses ent¬ spricht.

Testung der Lösung aus Beispiel 1 zur Antistatik-Ausrüstung von Teppichen:

Ein mit 30 % Bindemittel auf der Rückseite ausgerüsteter Na¬ delfilz wurde mit 0.2 % bzw. 0.5 %, bezogen auf Bindemittel¬ menge, der Lösung aus Beispiel 1 besprüht und 3 Minuten bei 150°C getrocknet. Von dem so ausgerüsteten Teppich wurde die Halbwertszeit der elektrostatischen Entladung nach DIN VDE 0303 Teil 8 bei unterschiedlicher relativer Luftfeuchtigkeit (10 %, 30 %, 50 %) geprüft. Die angelegte Spannung betrug 10 kV, die Meßtemperatur 27°C. Die Meßergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt:

Tabelle 2:

Luftfeuchte 10 % 30 % 50 %

Nadelfilz > 30 min 1.5 min 9 s

Nadelfilz + > 30 min 12 s 8 s 0.2 % Lsg.

Nadelfilz + 15 mm 9 s 1 s 0.5 % Lsg.

Der antistatische Effekt des erfindungsgemäßen Polymers be¬ wirkte eine deutliche Verringerung der Halbwertszeit der elektrostatischen Entladung.

Tabelle 3: v©

VO

Beispiel Monomerkomponente a) b) c) Oberflächen¬ Viskosität

[Gew%] [Gew%] [Gew%] spannung [mNm] [mPas]

V.bsp. 1 21.0 NMA 79.0 AMPS _ _ _ 67.5 220.0

V.bsp. 2 14.0 NMA 86.0 AMPS - - - 66.1 82.0

Bsp. 1 13.7 NMA 84.4 AMPS 1.9 STY 61.6 48.0

Bsp. 2 13.7 NMA 84.3 AMPS 2.0 DDM 63.9 49.5

Bsp. 3 13.5 NMA 82.7 AMPS 3.8 STY 62.9 54.0 o»

I

NMA = N-Methylolacrylaraid; AMPS = 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure; STY = Styrol; DDM = Dodecylmercaptan

n H

VO

-~1