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Title:
WEAR-RESISTANT EDGE LAYER STRUCTURE FOR TITANIUM OR ITS ALLOYS WHICH CAN BE SUBJECTED TO A HIGH MECHANICAL LOAD AND HAS A LOW COEFFICIENT OF FRICTION, AND METHOD OF PRODUCING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/011272
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a wear-resistant edge layer structure for titanium and its alloys which can be subjected to high loads and has a low coefficient of friction and can be used to particular advantage for protecting human implants. In the edge layer structure according to the invention the edge layer comprises a 200 to 400 nm-thick hard-amorphous carbon layer (4), a 50 to 200 nm-thick intermediate layer (3) and a 0.3 to 2.0 mm-thick gas-alloyed layer (2) whose hardness is between 600 and 1400 Vickers hardness�0.1?. In order to produce the edge layer structure according to the invention, the surface of the component to be protected is first melted, then gas-alloyed in an N�2?/Ar atmosphere and cleaned. Only then are the intermediate layer and then the hard-amorphous carbon layer deposited by means of the laser-controlled pulsed vacuum arc process (laser arc process).

Inventors:
BRENNER BERNDT (DE)
BONSS STEFFEN (DE)
SCHEIBE HANS-JOACHIM (DE)
ZIEGELE HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/DE1997/002071
Publication Date:
March 19, 1998
Filing Date:
September 12, 1997
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
BRENNER BERNDT (DE)
BONSS STEFFEN (DE)
SCHEIBE HANS JOACHIM (DE)
ZIEGELE HOLGER (DE)
International Classes:
C23C14/06; A61L27/06; A61L27/08; B23K26/32; B23K26/34; C22F1/18; C22F3/00; C23C14/32; C23C26/02; C23C28/00; A61F2/00; (IPC1-7): C23C14/32; C23C14/06; C23C26/02; C23C28/00
Domestic Patent References:
WO1990014447A11990-11-29
WO1995026169A11995-10-05
Foreign References:
EP0491075A11992-06-24
EP0322812A21989-07-05
EP0242100A21987-10-21
EP0592309A11994-04-13
EP0246828A11987-11-25
EP0105835A11984-04-18
US5368939A1994-11-29
Other References:
KOLITSCH A ET AL: "MODIFICATION OF LASER-ARC DLC LAYERS BY ION BEAMS", PROCEEDINGS. INTERNATIONAL SYMPOSIUM TRENDS NEW APPLICATIONS ON THIN FILMS, 1 January 1993 (1993-01-01), pages 353 - 356, XP000570625
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Claims:
1. Verschleißbeständiger, mechanisch hochbelastbarer und reibungsarmer Randschichtaufbau für Titan oder seine Legierungen sowie Verfahren zu seiner Herstellung Patentansprüche Verschleißbeständiger, hochbelastbarer und reibungsarmer Randschichtaufbau für Titan und dessen Legierungen aus einer lasergaslegierten Schicht mit ausgeschiedenen TitannitridNadeln, d a d u r c h g e k e n n zeichnet, daß die Randschicht aus.
2. einer 200...400 nm dicken hartamorphen Kohlenstoff Schicht 4.
3. einer 50...200 nm dicken Zwischenschicht 3.
4. und einer 0,3...2,0 mm dicken lasergaslegierten Schicht 2 besteht und die gaslegierte Schicht eine Härte zwischen 600 HV0,1und 1400 HV0.1 aufweist. Randschichtaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht aus Titan besteht.
5. Verfahren zur Herstellung eines verschleißbeständigen, hochbelastbaren und reibungsarmen Randschichtaufbaues für Titan und dessen Legierungen nach Anspruch.
6. und 2, dadurch gekennzeichnet, daß a. die zu schützende Bauteiloberfläche spurweise mit einem Hochleistungslaser aufgeschmolzen wird, b. die Leistungsdichte p des Laserstrahles.
7. • 104 W/cm2 < p <.
8. 105 W/cm2 beträgt, c. das Aufschmelzen bei einem Sauerstoffpartialdruck < 5 ppm passiert, d. die reaktive Atmosphäre aus N2 und Ar besteht, wobei ein relativer Stickstoff¬ gehalt zwischen 40 % und 80 % gewählt wird, a c e. ein Überlappungsgrad Ü; Ü = ausgedrückt im Verhältnis a (Spurbreite a Spurabstand c) : Spurbreite a von 0,5 < Ü < 0,9 gewählt wird, f. das Bauteil anschließend bis mindestens zu einer Oberflächenrauhigkeit < 0,2 μm geschliffen wird, g. in einer Hochvakuumeinrichtung durch lonenbeschuß gereinigt wird, h. anschließend mit dem lasergesteuerten, gepulsten Vakuumbogen (Laser Are) Verfahren die Zwischenschicht aufgebracht wird, BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA / EP Arc)Verfahren die Zwischenschicht aufgebracht wird, und abschließend in der gleichen Anordnung mit dem lasergesteuerten, gepulsten Vakuumbogen(LaserArc)Verfahren eine hartamorphe Kohlen¬ stoffschicht auf dem Bauteil abgeschieden wird.
Description:
Verschleißbeständiger, mechanisch hochbelastbarer und reibungsarmer Randschichtaufbau für Titan oder seine

Legierungen sowie Verfahren zu seiner Herstellung

B e s c h r e i b u n g

Die Erfindung bezieht sich auf die Randschichtveredlung von Funktionsbauteilen. Objekte, bei denen ihre Anwendung möglich und zweckmäßig ist, sind alle gleitverschleißbeanspruchten Funktionsbauteile aus Titan oder seinen Legierungen, die bei Einsatztemperaturen unter 500 β C belastet werden, einer hohen Flächen¬ pressung unterworfen sind und einen möglichst geringen Reibungskoeffizienten aufweisen müssen. Besonders vorteilhaft ist die Erfindung zum Schutz von Humanimplantaten, insbesondere mit oszillierenden Bewegungsabläufen sowie gleit¬ verschleißbeanspruchten Bauteilen aus dem Luft- und Raumfahrtsektor einsetzbar.

Titan ist ein hervorragender Konstruktionswerkstoff, dessen hohe spezifische Festigkeit, chemische Beständigkeit und Biokompatibilität ihn für verschiedene Sonderanwendungen prädestiniert. Einer größeren Einsatzbreite steht jedoch vielfach seine geringe Beständigkeit gegenüber Gleitverschleiß und sein hoher Reibungskoeffizient entgegen.

Es ist bekannt, sehr verschteißbeständige Randschichten auf Titan durch Lasergas- legieren zu erzeugen (vgl. z. B. H. W. Bergmann: »Thermochemische Behandlung von Titan und Titanlegierungen durch Laserumschmelzen und Gaslegieren«, Zeitschrift für Werkstofftechnik 16 (1985), S. 392 405).

Darüberhinaus ist bekannt, das Lasergaslegieren zum Schutz von Gelenkendo- prothesen zu verwenden (PS DE 3 917 211). Dazu wird das Bauteil durch den Laserstrahl bis auf eine Tiefe von 0,1 bis 0,7 mm aufgeschmolzen und gleichzeitig Stickstoff in die Schmelze eingeblasen. Wegen der hohen Affinität des Titans zu reaktiven Gasen bildet sich sofort Titanπitrid, das sich in Form von Nadeln aus der Schmelze ausscheidet. Nach der Erstarrung besteht die Randschicht aus einer metallischen Matrix aus Titan mit einem gegenüber dem Ausgangszustaπd

veränderten α/ß-Anteil sowie sehr dicht eingelagerten teilweise recht groben Titannitridnadeln. Die Härte der Randschicht beträgt üblicherweise bis 1000 H V.

Der Mangel solcher Schichten besteht jedoch darin, daß sie einen großen Reibungskoeffizient aufweisen und darüberhinaus einen starken Abrieb bei den meisten verwendbaren Gegenkörpern hinterlassen. Die Ursache dieses Mangels besteht darin, daß die sehr harten Titannitridnadeln nach dem Einlaufverschleiß aus der Oberfläche hervorragen. Dadurch wird die lokale Beanspruchung des Tribosystems bis zur Furchung des Gegenkörpers erhöht und gleichzeitig mikroskopische Verhakungen der Titannitrid-nadeln mit dem Gegenkörper bewirkt, die den Reibungskoeffizient erhöhen.

Ein weiterer Mangel dieser Schichten tritt unter Belastung in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre und bevorzugt unter höheren Temperaturen auf und äußert sich darin, daß es besonders unter Mangelschmierbedingungen zu einem katastrophalen Versagen der Reibpaarung kommen kann. Die Ursache hierfür besteht darin, daß die metallische Matrix zwischen den TiN-Nadeln eine hohe Affinität zum Sauerstoff hat.

Um die negativen Auswirkungen der TiN-Nadeln, insbesondere für den Anwendungs¬ bereich der Humanimplantate, umgehen zu können, ist ein Verfahren zum Gasnitrieren (PS US 5,326,362) bekannt geworden, bei dem molekularer Stickstoff bei einer Prozeßtemperatur von 400 °C bis 704,4 °C in die oberflächennahen Bereiche eindiffundiert und durch eine Lösungshärtung eine verschleißfeste Randschicht bildet. Dazu wird das Bauteil in einem Vakuumofen plaziert, auf ein Druck von 1 • 10 "6 Torr evakuiert, anschließend mit 1 at Stickstoff aufgefüllt, auf 537,7 °C aufgeheizt, der Stickstoff druck auf 2 at erhöht und mehrere Stunden bei 593,3 °C nitriert. Nach Abschluß der Behandlung besteht die Randschicht aus einer 0,2 μm dicken Verbindungsschicht aus Titannitriden, Titancarbonitriden, Titanoxiden und - carbo-oxiden und einer einige μm dicken Diffusionsschicht. Die sich in der Verbindungsschicht befindlichen Titannitride sind bedeutend feindisperser als beim Lasergaslegieren. Da die Verbindungsschicht eine geschlossene Schicht auf der Oberfläche bildet, wird damit gleichzeitig die Belastungsfähigeit der Schicht unter sauerstoffhaltiger Atmosphäre und erhöhten Temperaturen verstärkt.

Die Mängel dieses Verfahrens bestehen jedoch darin, daß der Gleitreibungskoeffizient nicht ausreichend herabgesetzt wird und daß die

BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA / EP

Verschleißbeständigkeit bei hohen Kontaktdrücken nicht ausreichend ist. Die Ursache dieser Mängel resultiert daraus, daß einerseits die Verbindungsschicht weiterhin aus sehr harten und nicht völlig ebenen Titannitrid-Nadeln besteht, die den Gegenkörper furchen und andererseits die darunterliegende Diffusionsschicht zu dünn ist, um einer hohen lokalen Belastung ausreichend lange widerstehen zu können. Letzteres resultiert in erster Linie daraus, daß bei einer Hertz'schen Pressung mit den in der Praxis auftretenden Kontaktflächen das Spannungsmaximum unter der Schicht liegt. Im weichen Grundmaterial kann es deshalb zu plastischen Deformationen kommen, die zu einem Abheben der spröden Verbindungsschicht führen.

Ziel der Erfindung ist es, einen vor Gleitverschleiß deutlich beständigeren, biokompatiblen Randschichtaufbau mit sehr geringen Gleitreibungskoeffizienten für Titan und seine Legierungen anzugeben und ein Verfahren zu seiner Herstellung vorzuschlagen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Randschichtaufbau anzugeben, der unter Nutzung der hohen Verschleißbeständigkeit des Titannitrids eine um mindestens eine Größenordnung höhere Einhärtetiefe aufweist und der direkt in der Oberfläche keine Titannitrid-Nadeln enthält.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem verschleißbeständigen, mechanisch hochbelastbaren und reibungsarmen Randschichtaufbau für Titan oder seine Legierungen, bestehend aus einer lasergaslegierten Schicht mit ausgeschiedenen Titannitridnadeln, wie in den Anspüchen 1 oder 2 ausgeführt, gelöst.

Anspruch 2 stellt eine vorteilhafte Ausgestaltung der Zwischenschicht dar, bei der eine besonders gute Haftung der hart-amorphen Kohlenstoffschicht erreicht wird.

Außerdem wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Erzeugung eines Randschichtaufbaues mit niedrigen Reibungskoeffizienten und einer sehr hohen Lasttragfähigkeit gelöst. Erfindungsgemäß wird dabei wie in Anspruch 3 angegeben, vorgegangen.

Die Erfindung ist am nachfolgenden Ausführungsbeispiel näher erläutert.

BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA / EP

In den dazugehörigen Zeichnungen sind der erfindungsmäßige Schichtaufbau (Zeichnung 1) sowie die Verbesserung des Verschleißverhaltens (Zeichnung 2 a) und des Reibungsverhaltens (Zeichnung 2 b) dargestellt.

Beispiel 1 :

Ein Bauteil aus der Legierung Ti6AI4V mit den Abmaßen 10 x 40 x 60 mm 3 soll an einer Flachseite mit einem sehr verschleißbeständigen und reibungsarmen Schichtaufbau versehen werden.

Dazu wird das geschliffene und mit einem Lösungsmittel von Fettrückständen gereinigte Bauteil auf dem Bearbeitungstisch einer CNC-Maschine positioniert. Über dem Bauteil befindet sich eine spezielle Schutzglasglocke, in die ein in einer Gasmischstation eingestelltes N 2 -Ar-Gemisch bei Luftdruck im Verhältnis N 2 : Ar = 60 : 40 bzw. N 2 : Ar = 70 : 30 eingeblasen wird. Die Schutzglocke ist so konstruiert, daß sie in drei Koordinatenrichtungen frei beweglich ist und schon nach einer Spülzeit von 90 s einen Sauerstoffrestgehalt ≤ 3 ppm garantiert. Die Laserleistung beträgt 5 kW, der Strahl hat auf dem Bauteil einen Durchmesser von 3,4 mm, als Vorschub¬ geschwindigkeit wird 8 mm/min gewählt. Der Spurabstand beträgt 0,75 mm bei einer sich ergebenden Spurbreite von 4,5 mm. Daraus ergibt sich ein Überlappungsgrad von 83,3 %. Nach Erreichen des Sauerstoffpartialdruckes < 5 ppm wird der Prozeß des Gaslegierens durch den Start des CNC-Programms und die Laserstrahlfreigabe gestartet. Die so erzeugte Schicht ist 1,2 mm tief, besteht aus Titannitridnadeln, die in einer Titanmatrix eingebettet sind.

Nach Erkalten des Bauteiles wird dessen Oberfläche mit einer diamantgebundenen Schleifscheibe der Körnung 125 μm geschliffen, bis eine gleichmäßige Oberfläche mit einer Rauhigkeit < 0,62 μm erreicht ist. Danach erfolgt das Schleifen mit SiC-Papier P800 bis P1200, bis eine Rauhheit von ≤ 0,12 μm erreicht ist.

Anschließend wird die Oberfläche des Bauteiles in einer Vakuumkammer durch lonenbeschuß mit Argon-Ionen gereinigt. In der gleichen Kammer befindet sich eine Anordnung zur Durchführung des lasergesteuerten, gepulsten Vakuumbogen (Laser- Are) - Prozesses zur Erzeugung der hart-amorphen Kohlenstoffschichten. Die

BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91)

ISA / EP

Anordnung besteht aus einem gepulsten Vakuumbogen, dem als Kathode geschalteten Targetmaterial sowie einem gütegeschalteten Nd-Yag-Laser mit einer Leistungsdichte > 5 • 10 8 W/cm 2 . Das Bauteil ist in einem Substrathalter befestigt.

Die walzenförmige Kathode ist zweigeteilt und besteht aus einer Titan- und einer Graphitwalze.

Zwischen Kathode und Anode wird eine Spannung angelegt, die noch nicht zur Zündung einer Bogenentladung ausreicht. Der Laser wird auf die Titanwalze fokussiert und angeschaltet. Seine Pulse erzeugen Plasmawolken, die jeweils eine kurze Bogenentladung zünden. Auf dem Substrat werden Ti-Ionen und -Atome abge¬ schieden. Nach Erreichen der erwünschten Schichtdicke der Zwischenschicht wird auf die Graphit-Kathode umgeschaltet und die hart-amorphe Kohlenstoffschicht auf dem Bauteil abgeschieden. Die abgeschiedene Schicht ist 400 nm dick und besteht aus einem hart-amorphen Kohlenstoffilm.

Zur Bestimmung des Verschleißwiderstandes werden die Bauteile auf einem Kugel- Scheibe-Tribometer getestet, wobei die Kugel aus Hartmetall besteht.

BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA / EP