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Patent Searching and Data


Title:
WHEELSET FOR A RAIL VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/107005
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a wheel set for a rail vehicle, in particular for a locomotive, comprising two track wheels (2) which are connected via a wheel axle (1) mounted in two wheelset bearings (3). Wherein each wheelset bearing (3) comprises a cast bearing housing (4), which is closed by an outer housing cover (11) and an inner pressure ring (12). In addition, the bearing housing (4) has a clamping position for engaging tensioning means of an operating machine for operating the wheel set. Since the clamping position is integrated in the pressure ring (12), the clamping position can be easily cut to size, wherein the bearing housing (4) can be produced in a weight-optimized and cost-effective way in comparison to known bearing housings.

Inventors:
KROISS MANUEL (DE)
LÖFFLER GERD (AT)
Application Number:
PCT/EP2015/050321
Publication Date:
July 23, 2015
Filing Date:
January 09, 2015
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B61F5/30; B23B5/32
Foreign References:
US5611284A1997-03-18
DE2805407A11978-11-16
BE822544A1975-03-14
US4674370A1987-06-23
Other References:
PUBL.-NR WL 07520 DA/98.5/08/02: "FAG Radsatzlager in der diesel- elektrischen Lokomotive "Herkules"", 8 June 2007 (2007-06-08), XP055181438, Retrieved from the Internet [retrieved on 20150408]
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Claims:
Patentansprüche

1. Radsatz für ein Schienenfahrzeug, insbesondere für eine Lokomotive, mit zwei Schienenrädern (2), die über eine in zwei Radsatzlagern (3) gelagerte Radachse (1) verbunden sind, wobei jedes Radsatzlager (3) ein gegossenes Lagergehäuse (4) aufweist, welches durch einen äußeren Gehäusedeckel (11) und einen inneren Druckring (12) verschlossen ist und eine Spannstelle zum Angreifen von Spannmitteln einer Bearbeitungsma- schine zur Bearbeitung des Radsatzes aufweist, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Spannstelle im Druckring (12) inte¬ griert ist.

2. Radsatz nach Anspruch 1, wobei die Spannstelle durch we- nigstens eine an einem äußeren Umfang des Druckringes (12) radial hervorstehende Spannlasche (13) gebildet ist.

3. Radsatz nach Anspruch 2, wobei die Spannstelle durch zwei am äußeren Umfang des Druckringes (12) radial hervorstehende Spannlaschen (13) gebildet ist, die diametral gegenüber lie¬ gend angeordnet sind.

4. Radsatz nach Anspruch 2 oder 3, wobei eine Spannlasche (13) mindestens ein Durchgangsloch (14) zum Angreifen der Spannmittel aufweist.

5. Radsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Druckring (12) eine ringförmige Schulter aufweist, die in einer ringförmigen Nut des Lagergehäuses (4) sitzt, wobei über den Sitz der Schulter in der Nut Spannkräfte vom Druckring (12) auf das Lagergehäuse (4) übertragbar sind.

Description:
Beschreibung

Radsatz für ein Schienenfahrzeug Die Erfindung bezieht sich auf einen Radsatz für ein Schienenfahrzeug, insbesondere für eine Lokomotive, nach dem Ober ¬ begriff des Patentanspruches 1.

Ein Radsatz für ein Schienenfahrzeug, wie zum Beispiel eine Lokomotive oder ein Triebzug, umfasst zwei Schienenräder, die über eine in zwei Radsatzlagern gelagerte Radachse verbunden sind. Dabei weist jedes Radsatzlager ein gegossenes Lagerge ¬ häuse auf, welches bezüglich der Radachse von außen durch ei ¬ nen Gehäusedeckel und von innen durch einen Druckring ver- schlössen ist. Ferner ist im Bereich jedes Radsatzlagers eine Spannstelle angeordnet, an die Spannmittel einer Bearbei ¬ tungsmaschine zum Festspannen des Radsatzes während der Rad ¬ satzbearbeitung angreifen. Bei einer Bearbeitungsmaschine handelt es sich um eine Spezialdrehmaschine zur

Reprofilierung der Radreifen von Schienenrädern oder zur Nacharbeitung von Wellen- und/oder Radbremsscheiben. Bearbeitungsmaschinen können unterflur in einer Fundamentgrube der Werkstatt fest installiert oder auf einem Werkstattgleis mo ¬ bil unter ein aufgeständertes Schienenfahrzeug verfahrbar ausgebildet sein.

Aus der DE-Produktschrift „Mobiles Radsatzbearbeitungssystem Typ MOBITURN2: Das erste und einzige mobile Radsatzbearbei ¬ tungssystem der Welt", herausgegeben von Hegenscheidt-MFD GmbH & Co. KG unter der Publikationsnummer GP077 HM-PC 09.08, ist eine Bearbeitungsmaschine bekannt, welche per Bahn- oder Straßenbahntransport zu verschiedenen Einsatzorten verbracht und dort mittels eines Krans entladen oder beladen werden kann. Bei Bedarf kann die Bearbeitungsmaschine mit einem Ver- schiebefahrzeug auf dem Gleisnetz aus einer Warteposition an den jeweiligen Einsatzort verfahren werden, wo sie sich mittels eines eigenen Fahrantriebs unter den Radsätzen des auf- geständerten Schienenfahrzeugs selbst positioniert. Die Bear- beitungsmaschine umfasst eine integrierte Energiestation und Steuereinheit, die über Elektrokabel mittels Steckverbindung an das Energieversorgungssystem der Werkstatt angeschlossen wird. Während der Bearbeitung des Radsatzes ist das Schienen- fahrzeug angehoben und in den Angriffspunkten der Hebeböcke gehalten, wodurch die Bearbeitungsmaschine selbst frei von Gewichtskräften des Schienenfahrzeugs bleibt. Zum Antrieb des Radsatzes wird das Reibrollenprinzip angewendet, wobei die erforderliche Reibungskraft zwischen Antriebsrolle und

Radsatz durch einen geschlossenen Kräftezug zwischen dem

Radsatz und der Bearbeitungsmaschine hergestellt wird. Hierzu zieht sich die Bearbeitungsmaschine mit einer Ankopplungsein- richtung zwischen Bearbeitungsmaschine und Lagergehäuse so an den Radsatz heran, dass eine optimale Reibungskraft zwischen Schienenrad und Antriebsrolle entsteht.

Zum Niederspannen des Radsatzes greifen Spannarme der Ankopp- lungseinrichtung in Spannstellen ein, die im Bereich der Radsatzlager angeordnet sind. So ist aus der DE-Produktschrift „FAG Radsatzlager in der dieselelektrischen Lokomotive Herkules", herausgegeben von FAG Kugelfischer Georg Schäfer AG unter der Publikationsnummer WL 07520 DA/98.5/08/02, ein Radsatzlager mit gegossenem Lagergehäuse bekannt. Das Lagerge ¬ häuse weist einen zylindrischen Gehäuseteil auf, in den die Radachse mündet und in Wälzlagern gelagert ist. An den zy ¬ lindrischen Gehäuseteil sind zwei Auflageteller für die Primärfederung angeformt. Vom zylindrischen Gehäuseteil und von den Auflagetellern stehen zwei trapezförmig ausgebildete Stützstege parallel zueinander nach unten ab. Jeder Stützsteg weist zwei benachbarte Spannlaschen zur Aufnahme der Spannar ¬ me auf, wobei entsprechende Spannlaschen der beiden Stützste ¬ ge einander fluchten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemä- ßen Radsatz bereitzustellen, der ohne Funktionseinbußen in der Herstellung kostenoptimiert ist. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Radsatz der eingangs genannten Art mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen. Demnach umfasst ein Radsatz für ein Schienenfahrzeug, insbe ¬ sondere für eine Lokomotive, zwei Schienenräder auf. Die Schienenräder sind über eine in zwei Radsatzlagern gelagerte Radachse verbunden. Jedes Radsatzlager weist ein gegossenes Lagergehäuse auf, welches durch einen äußeren Gehäusedeckel und einen inneren Druckring verschlossen ist. Jedes Radsatzlager weist außerdem eine Spannstelle zum Angreifen von

Spannmitteln einer Bearbeitungsmaschine zur Bearbeitung des Radsatzes auf. Erfindungsgemäß ist die Spannstelle im Druck ¬ ring des Radsatzlagers integriert. Hierdurch können die

Spannstellen am Lagergehäuse entfallen, wodurch das Gussteil mit geringerem Volumen und einfacherer Geometrie ausgeführt werden kann. Hierdurch ist zunächst die Gießform günstiger herstellbar, vor allem aber werden Materialkosten für das gegossene Lagergehäuse eingespart. Ein weiterer Vorteil besteht in der mit dem Entfall angegossener Spannstellen einhergehenden Gewichtsreduktion des Lagergehäuses und damit des gesam ¬ ten Radsatzes. Durch die Integration der Spannstellen in den Druckring, werden diese erfindungsgemäß in ein bestehendes und einfach zu modifizierendes Bauteil am Radsatzlager ver- schoben, welches durch Drehen und/oder Fräsen zugeschnitten werden kann.

In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Radsatzes ist die Spannstelle durch wenigstens eine an einem äußeren Umfang des Druckringes radial hervorstehende Spannla ¬ sche gebildet. Im montierten Zustand des Druckringes steht die Spannlasche nach unten ab. Die Spannlasche ist derart ausgebildet, dass Spannarme durch Formschluss eingreifen kön ¬ nen; sie kann beispielsweise hakenförmig ausgebildet sein oder eine Öffnung aufweisen.

Vorzugsweise ist die Spannstelle des erfindungsgemäßen Rad ¬ satzes durch zwei am äußeren Umfang des Druckringes radial hervorstehende Spannlaschen gebildet, die diametral gegenüber liegend angeordnet sind. Hierdurch wird eine Unwucht bei dre ¬ hender Bearbeitung des Druckringes vermieden. Ein derart gestalteter Druckring weist außerdem zwei gleichwertige Einbau- Positionen auf, was seine Montage vereinfacht. Zudem kann bei Abnutzung oder Beschädigung einer der Spannlaschen durch um 180° verdrehten Einbau des Druckringes die andere der Spann ¬ laschen verwendet werden, ohne dass ein neuer Druckring montiert werden muss.

In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Radsatzes weist eine Spannlasche mindestens ein Durchgangsloch zum Angreifen der Spannmittel auf. Die Spannlasche wird dabei durch die Spannkräfte der Spannarme nur auf Zug beansprucht. Beispielsweise kann die Spannlasche auch zwei Durchgangs ¬ löcher aufweisen, die etwa nebeneinander angeordnet sind.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Radsatzes weist der Druckring eine ringförmige Schulter auf, die in einer ringförmigen Nut des Lagergehäuses sitzt, wobei über den Sitz der Schulter in der Nut Spannkräfte vom Druckring auf das Lagergehäuse übertragbar sind. Hierdurch wird vermieden, dass beispielsweise Schraubverbindungsmittel zwi ¬ schen Druckring und Lagergehäuse beim Festspannen des Radsat- zes auf Scherbelastung ausgesetzt sind.

Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an ¬ hand der Zeichnungen, in deren

FIG 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemä ¬ ßen Radsatzes im Bereich des Radsatzlagers und FIG 2 der Radsatz nach FIG 1 in einer Unteransicht schematisch veranschaulicht sind.

Gemäß FIG 1 und FIG 2 umfasst ein Radsatz für ein nicht dar ¬ gestelltes Schienenfahrzeug, insbesondere für eine Lokomotive oder einen Triebzug, zwei über eine Radachse 1 verbundene Schienenräder 2. Die als Achswelle ausgebildete Radachse 1 ist an ihren beiden Enden in je einem Radsatzlager 3 gelagert. Ein Radsatzlager 3 weist ein nicht dargestelltes Wälz- lager auf, das mit seinem Innenring auf der Radachse 1 sitzt und dessen Außenring in einem Lagergehäuse 4 sitzt. Das La ¬ gergehäuse 4 ist als Gussteil mit komplexer Geometrie ausge ¬ führt. Es weist einen Zylinderteil 5 auf, in den die Radachse 1 mündet. Ferner weist es zwei angegossene Auflageteller 6 als Sitz für die nicht dargestellten Primärfedern auf. Unterhalb eines der Auflageteller 6 weist das Lagergehäuse 4 eine angegossene Befestigungsstelle 7 für einen Dreieckslenker 8 auf, über den der Radsatz am Fahrwerksrahmen 9 angelenkt ist. Schließlich weist das Lagergehäuse 4 zwei angegossene Stütz- stege 10 auf, die trapezförmig ausgebildet sind und parallel vom Zylinderteil 5 sowie von den Auflagetellern 6 nach unten abstehen. Das stirnseitig offene Zylinderteil 5 ist bezüglich der Radachse 1 außen durch einen Gehäusedeckel 11 und innen durch einen Druckring 12 verschlossen.

Zum Niederspannen des Radsatzes bei seiner Bearbeitung durch eine Bearbeitungsmaschine, etwa zur Reprofilierung des Rad ¬ reifenprofils des Schienenrades 2, weist der Druckring 12 er ¬ findungsgemäß eine nach unten hervorstehende Spannlasche 13 auf. Die Spannlasche 13 dient als Spannstelle zum Angreifen von Spannmitteln der Bearbeitungsmaschine, etwa von Spannarmen einer Spezialdrehmaschine, und ist als ein am äußeren Um ¬ fang des Druckringes 12 radial hervorstehender Materialüberstand mit einem Durchgangsloch 14 gebildet. Am äußeren Umfang des Druckringes 12 kann auch eine weitere Spannlasche 13 an ¬ geordnet sein, die der anderen Spannlasche 13 diametral ge ¬ genüberliegt. Der Druckring 12 weist eine ringförmige Schul ¬ ter auf, die in einer ringförmigen Nut des Lagergehäuses 4 sitzt. Über den Sitz der Schulter in der Nut sind Spannkräfte vom Druckring 12 auf das Lagergehäuse 4 übertragbar, ohne dass Befestigungsschrauben 15 zur Befestigung des Druckringes 12 am Lagergehäuse 4 auf Scherung belastet werden. Durch Integration der Spannstelle im Druckring 12 wird ein Radsatz bereitgestellt, der kostengünstig herstellbar und gewichts ¬ optimiert ist.