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Patent Searching and Data


Title:
WIND TURBINE ROTOR BLADE, MOUNTING SLEEVE AND METHOD FOR CONNECTING TWO ROTOR BLADE SEGMENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/063495
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a wind turbine rotor blade (110) for a wind turbine (100), which is formed by two rotor blade segments (132, 134), wherein the first rotor blade segment (132) has, at a first connection end (136), a plurality of first mounting sleeves (140) which each have a first internal thread (156), the second rotor blade segment (134) has, at a second connection end (138) assigned to the first connection end (136), a plurality of second mounting sleeves (142) which each have a second internal thread (158), wherein each second internal thread (158) is axially displaceable with respect to a longitudinal axis (176) of the corresponding second bearing sleeve (142), and in each pair of mutually aligned first and second mounting sleeves (140, 142) a connecting bolt (146) is screwed into the two corresponding internal threads (156, 158), so that the two rotor blade segments (132, 134) are mechanically connected to one another at the connection ends (136, 138). The invention also relates to a mounting sleeve (142) and to a method.

Inventors:
FESTNER GERALD (DE)
WACKROW TORSTEN (DE)
TÖNISSEN NILS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/076708
Publication Date:
April 08, 2021
Filing Date:
October 02, 2019
Export Citation:
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Assignee:
NORDEX ENERGY SE & CO KG (DE)
International Classes:
F03D1/06
Domestic Patent References:
WO2015124568A12015-08-27
Foreign References:
CN102606419A2012-07-25
US20150354531A12015-12-10
US20140127028A12014-05-08
DE102014008558A12015-12-03
JP2006329109A2006-12-07
EP3657012A12020-05-27
Attorney, Agent or Firm:
EPPING HERMANN FISCHER PATENTANWALTSGESELLSCHAFT MBH (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Windenergieanlagenrotorblatt (110), welches durch zwei Rotorblattsegmente (132, 134) gebildet ist, wobei das erste Rotorblattsegment (132) an einem ersten Anschlussende (136) eine Mehrzahl von ersten Lagerhülsen (140) aufweist, die jeweils ein erstes Innengewinde (156) aufweisen, das zweite Rotorblattsegment (134) an einem dem ersten Anschlussende (136) zugeordneten zweiten Anschlussende (138) eine Mehrzahl von zweiten Lagerhülsen (142) aufweist, innerhalb derer jeweils ein zweites Innengewinde (158) angeordnet ist, wobei jedes zweite Innengewinde (158) bezüglich einer Längsachse (176) der entsprechenden zweiten Lagerhülse (142) axial verschiebbar ist, und in je ein Paar von zueinander fluchtenden ersten und zweiten Lagerhülsen (140, 142) ein Verbindungsbolzen (146) in die beiden entsprechenden Innengewinde (156, 158) eingeschraubt ist, so dass die beiden Rotorblattsegmente (132, 134) an den Anschlussenden (136, 138) mechanisch miteinander verbunden sind.

2. Windenergieanlagenrotorblatt nach Anspruch 1, wobei jedes erste Innengewinde (156) ortsfest bezüglich der entsprechenden ersten Lagerhülse (140) ist.

3. Windenergieanlagenrotorblatt nach Anspruch 1, wobei jedes erste Innengewinde (156) bezüglich einer Längsachse (176) der entsprechenden ersten Lagerhülse (140) axial verschiebbar ist.

4. Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine axiale Verschiebbarkeit jedes zweiten Innengewindes (158) begrenzt ist.

5. Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jede zweite Lagerhülse (142) einen axial verschiebbaren Gewindeeinsatz (172) mit dem zweiten Innengewinde (158) aufweist.

6. Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach Anspruch 5, wobei eine äußere Formgebung jedes Gewindeeinsatzes (172) an eine innere Formgebung der entsprechenden zweiten Lagerhülse (142) derart angepasst ist, dass jeder Gewindeeinsatz (172) durch Formschluss verdrehsicher in der entsprechenden zweiten Lagerhülse (142) geführt ist.

7. Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach Anspruch 5 oder 6, wobei die äußere Formgebung eines jeden Gewindeeinsatzes (172) eine Polygonform, insbesondere mit abgerundeten Kanten, aufweist.

8. Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jeder Verbindungsbolzen (146) einen Werkzeugangriffspunkt (150), insbesondere einen Sechskant, aufweist.

9. Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwischen den beiden Anschlussenden (136, 138) der beiden Rotorblattsegmente (132, 134) eine Mehrzahl von Druckstücken (144) angeordnet ist, wobei jedes Druckstück (144) als eine Hülse ausgebildet und auf einen entsprechenden Verbindungsbolzen (146) aufgebracht ist.

10. Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach Ansprüchen 8 und 9, wobei jedes Druckstück (144) zumindest eine Öffnung (152) aufweist, so dass der Werkzeugangriffspunkt (150) über die Öffnung (152) zugänglich ist.

11. Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach Anspruch 10, wobei die Öffnung (152) begrenzende Wandungen (170) eines jeden Druckstücks (144) mit einer oder mehreren Fasen (168) versehen sind.

12. Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die ersten Innengewinde (156) das eine aus Rechts- oder Linksgewinde aufweisen und die zweiten Innengewinde (158) das andere.

13. Lagerhülse (142) für ein Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, innerhalb derer ein zweites Innengewinde (158) angeordnet ist, wobei das zweite Innengewinde (158) bezüglich einer Längsachse (176) der zweiten Lagerhülse (142) axial verschiebbar ist.

14. Druckstück (144) für ein Windenergieanlagenrotorblatt (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Druckstück (144) als eine Hülse ausgebildet ist, durch die ein Verbindungsbolzen (146) durchführbar ist.

15. Verfahren zum Verbinden zweier Rotorblattsegmente (132, 134) eines Windenergieanlagenrotorblatts (110), wobei das erste Rotorblattsegment (132) an einem ersten Anschlussende (136) eine Mehrzahl von ersten Lagerhülsen (140) aufweist, die jeweils ein erstes Innengewinde (156) aufweisen, und das zweite Rotorblattsegment (134) an einem dem ersten Anschlussende (136) zugeordneten zweiten Anschlussende (138) eine Mehrzahl von zweiten Lagerhülsen (142) aufweist, die jeweils ein zweites Innengewinde (158) aufweisen, wobei jedes zweite Innengewinde (158) bezüglich einer Längsachse (176) der entsprechenden zweiten Lagerhülse (142) axial verschiebbar ist, das Verfahren aufweisend die Schritte: teilweises Einschrauben je eines Verbindungsbolzens (146) in jeweils ein zweites Innengewinde (158) des zweiten Anschlussendes (138) derart, dass jeder Verbindungsbolzen (146) mit einer vorbestimmten Länge (180) aus dem zweiten Anschlussende (138) herausragt,

Heranführen des ersten Anschlussendes (136) des ersten Rotorblattsegments (132) an das zweite Anschlussende (138) des zweiten Rotorblattsegments (134), teilweises Einschrauben der jeweiligen Verbindungsbolzen (146) in jeweils ein erstes Innengewinde (156) des ersten Anschlussendes (136), Zusammenschieben der beiden Rotorblattsegmente (132, 134), und

Festschrauben jedes Verbindungsbolzens (146) derart, dass ein vorbestimmter Abstand (184) zwischen einem auf dem Verbindungbolzen (146) definierten Referenzpunkt (182) und einem der beiden Anschlussenden (136, 138) erreicht ist.

16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei nach dem Schritt des teilweisen Einschraubens der Verbindungsbolzen (146) in die zweiten Innengewinde (158) je ein Druckstück (144) auf jeweils einen Verbindungsbolzen (146) aufgebracht wird, und wobei im Schritt des Festschraubens der vorbestimmte Abstand (184) anhand eines Werkzeugangriffspunktes (150) der Druckstücke (144) als Referenzpunkt (182) erreicht wird.

Description:
BESCHREIBUNG

Windenergieanlagenrotorblatt, Lagerhülse und Verfahren zum Verbinden zweier Rotorblattsegmente

Die Erfindung betrifft ein Windenergieanlagenrotorblatt, welches durch zwei Rotorblattsegmente gebildet ist. Die Erfindung betrifft auch eine Lagerhülse für ein

Windenergieanlagenrotorblatt sowie ein Verfahren zum Verbinden zweier Rotorblattsegmente.

Windenergieanlagen mit Windenergieanlagenrotorblättern (im Folgenden auch kurz: Rotorblätter) sind aus dem Stand der Technik vielfach bekannt und werden verwendet, um Windenergie in elektrische Energie umzuwandeln. Windenergieanlagen weisen eine Vielzahl von Bauteilen auf, die miteinander, etwa mittels einer Flanschverbindung, verbunden werden. Zum Beispiel im Bereich einer Rotorblattwurzel weisen die Rotorblätter einen Rotorblattanschluss mit einer Vielzahl von in das Laminat integrierten Lagerhülsen auf, über welche die Rotorblätter mittels Befestigungsschrauben bzw. Befestigungsschraubbolzen mit einem Lagerring eines sogenannten Pitchlagers oder mit einem mit dem Lagerring verbundenen Bauteil wie z.B. einem sogenannten Extender der Windenergieanlage verbunden werden. Die Lagerhülsen können Teil eines Flanscheinlegers für den Rotorblattanschluss sein. Ein derartiger Aufbau ist beispielsweise aus der internationalen Anmeldung WO 2015/124568 Al bekannt.

Alternativ finden (Flansch-)Verbindungen auch bei der Verbindung von Rotorblattsegmenten Verwendung, die, der Länge nach angeordnet und zusammengefügt, ein Rotorblatt bilden. Ein solches Rotorblatt wird als geteiltes oder segmentiertes Rotorblatt bezeichnet. Beispielsweise befinden sich Lagerhülsen dann im Laminat eines Anschlussendes oder Teilungsflansches der Rotorblattsegmente. Die Rotorblattsegmente können mittels Schraubbolzen direkt oder über geeignete Zwischenstücke miteinander verbunden werden.

Geteilte Rotorblätter sind insbesondere aus Transportgründen zu bevorzugen und gewinnen vor allem aufgrund der steigenden Gesamtlänge von Rotorblättern zunehmend an Bedeutung.

Eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Konzept für geteilte Rotorblätter anzugeben, welches eine besonders vorteilhafte Verbindung von Rotorblattsegmenten gewährleistet .

Gemäß einem Aspekt wird ein Windenergieanlagenrotorblatt offenbart, das durch zwei Rotorblattsegmente gebildet wird.

Mit anderen Worten handelt es sich um ein segmentiertes oder geteiltes Rotorblatt. Das erste Rotorblattsegment weist an einem ersten Anschlussende (auch Verbindungs- oder Kopplungsende) eine Mehrzahl von ersten Lagerhülsen auf, die jeweils ein erstes Innengewinde aufweisen. Das zweite Rotorblattsegment weist an einem dem ersten Anschlussende zugeordneten zweiten Anschlussende eine Mehrzahl von zweiten Lagerhülsen auf. Innerhalb der zweiten Lagerhülsen ist jeweils ein zweites Innengewinde angeordnet. Jedes zweite Innengewinde ist bezüglich einer Längsachse der entsprechenden zweiten Lagerhülse axial verschiebbar. In je ein Paar von zueinander fluchtenden ersten und zweiten Lagerhülsen ist ein Verbindungsbolzen in die beiden entsprechenden Innengewinde eingeschraubt, sodass die beiden Rotorblattsegmente an den Anschlussenden mechanisch miteinander verbunden sind.

Das beschriebene Windenergieanlagenrotorblatt ist durch zwei lösbar verbundene Rotorblattsegmente gebildet. Hierzu ist eine zu den jeweiligen ersten bzw. zweiten Lagerhülsen korrespondierende Anzahl von Verbindungsbolzen (auch Schraubbolzen) vorgesehen, die die beiden Anschlussenden verschrauben. Durch das Vorsehen eines beweglichen Innengewindes bei den Lagerhülsen des einen Rotorblattsegmentes wird eine Seite der Verbindung beider Rotorblattsegmente zu einem sogenannten "Loslager". Damit ist eine Seite der Bolzenschraubverbindung axial verschiebbar gelagert. Dadurch kann bei entsprechender Berücksichtigung der erforderlichen Einschraublänge jedes Verbindungsbolzens am entsprechenden anderen Rotorblattsegment spannungsfrei und werkzeuglos angesetzt werden. Diese Anordnung beziehungsweise Verbindung ermöglicht ein einfaches, insb. montagefreundliches, Fügen beider Blattsegmente. Insbesondere ist ein einfaches Einfädeln sämtlicher Bolzen bei der Montage der beiden Rotorblattsegmente ermöglicht. Insbesondere ist die Montage so angedacht, dass zunächst die Verbindungsbolzen in ein Anschlussende eingeschraubt werden, und anschließend die entsprechenden korrespondierenden Lagerhülsen des anderen Rotorblattsegments auf die Verbindungsbolzen aufgeschoben werden. Durch die axiale Verschiebbarkeit der zweiten Innengewinde wird das Einfädeln bei derartig großen Bauteilen wie Windenergieanlagenrotorblättern erheblich vereinfacht. Sämtliche Verbindungsbolzen können somit ohne Zwangskräfte montiert werden. Auch ein nachträgliches Verschrauben (Nachziehen) bzw. Warten der Verbindungen ist besonders einfach ermöglicht. Weiterhin wird eine Montage von der Innen beziehungsweise Außenseite des Blattes möglich. Außerdem wird ein besonders leichtes Verbindungssystem ermöglicht, wodurch die Blattlasten insgesamt gering gehalten werden können.

Bei dem beschriebenen Windenergieanlagenrotorblatt ist eine besonders momentensteife Verbindung beider Blattsegmente ermöglicht. Es wird die Aufnahme und Weiterleitung von besonders hohen Zug- und Druckkräften des wurzelseitigen Segments von bzw. zu dem spitzenseitigen Segment ermöglicht. Weiterhin ermöglicht die beschriebene Verbindungsanordnung eine Kraftübertragung ausschließlich über den Verbindungsbolzen von einem Blattsegment in das zweite Blattsegment. Ein derartiger Kraftfluss wird auch als "In- Line" bezeichnet. Mit anderen Worten werden die Blattsegmente ohne Kraftumlenkungen wie bei exzentrischen Verschraubungen oder zug- oder biegebelasteten Zwischenstücken, lösbar gefügt. Ein derartiger Kraftfluss ermöglicht eine sehr gute Materialausnutzung und es wird zu einer geringen Neigung zum Klaffen der Verbindung und zu einer geringen Biegebelastung der Verschraubungen beigetragen, insbesondere im Gegensatz zu Flanschverbindungen. Weiterhin wird ein über den gesamten Verbindungsumfang gleichmäßiger Abstand der Lagerhülsen und damit Anschlussenden zueinander gewährleistet.

Das Windenergieanlagenrotorblatt ist in zumindest zwei Rotorblattsegmente geteilt, die in Längsrichtung angeordnet sind. Zwei oder mehr Teilungsstellen sind ebenso denkbar, wobei die weiteren Segmente analog zu dem beschriebenen Verbindungssystem mechanisch gekoppelt sein können.

Bei den ersten und zweiten Lagerhülsen handelt es sich beispielsweise um in die Anschlussenden der Blattsegmente einlaminierte Elemente. Es ist auch denkbar, dass die beiden Lagerhülsen durch Teilung einer Gesamthülse gebildet sind. In diesem Fall wird das Rotorblatt zunächst im Ganzen gefertigt, d.h. mit einteiliger Hülle bzw. Schale, und anschließend an einer Teilungsstelle getrennt, etwa geschnitten oder gesägt. Die Trennung erfolgt im Bereich der Gesamthülsen, so dass pro Gesamthülse zwei Hülsenhälften entstehen, je eine für die beiden durch Teilung entstandenen Blattsegmente. Diese Hülsenhälften entsprechen den erwähnten ersten bzw. zweiten Lagerhülsen. Die Lagerhülsen haben typischerweise eine Durchgangsbohrung bzw. -Öffnung, wobei sich der Querschnitt, Konturen, Wandstärke oder Weiteres über die Längsachse der Hülsen teilweise ändert oder variiert. D.h. über die Länge weisen die Hülsen unterschiedliche Abschnitte auf.

Gemäß einer Ausführungsform ist jedes erste Innengewinde ortsfest bezüglich der entsprechenden ersten Lagerhülse. Mit anderen Worten ist das erste Innengewinde nicht verschiebbar oder beweglich und somit als Festlager ausgeführt. Beispielsweise ist das erste Innengewinde einstückig als Teil der Lagerhülse ausgebildet. Dadurch wird zu den oben genannten Vorteilen und Funktionen beigetragen, wobei insbesondere das Einschrauben der Bolzen bei der Montage in Kombination mit dem Loslager des anderen Blattsegmentes vereinfacht ist.

Gemäß einer Ausführungsform ist jedes erste Innengewinde bezüglich einer Längsachse der entsprechenden ersten Lagerhülse axial verschiebbar. Als Alternative zu der obigen Ausführungsform können die ersten Innengewinde ebenfalls axial verschiebbar sein und ermöglichen somit mehr Freiraum und axiales Spiel bei der Montage der beiden Rotorblattsegmente.

Gemäß einer Ausführungsform ist eine axiale Verschiebbarkeit jedes zweiten Innengewindes begrenzt. Analog ist die Verschiebbarkeit jedes ersten Innengewindes begrenzt, sollten diese ebenfalls beweglich ausgebildet sein. Die Begrenzung erfolgt beispielsweise durch zwei gegenüberliegende axiale Anschläge. Dies trägt zu einer einfachen und sicheren Montage der Bolzen in den Innengewinden und somit ein Verbinden der beiden Rotorblattsegmente bei.

Gemäß einer Ausführungsform weist jede zweite Lagerhülse einen axial verschiebbaren Gewindeeinsatz mit dem zweiten Innengewinde auf. Es handelt sich somit um einen beweglichen Gewindeeinsatz oder Gewindeeinleger. Der bewegliche Gewindeeinsatz ist beispielsweise vor einer Einlamination der Hülsen in das entsprechende Rotorblattsegment in die Hülse eingelegt. Der Gewindeeinsatz ermöglicht die Ausbildung als Loslager. Der Gewindeeinsatz ist im Inneren der Hülse angeordnet, d.h. in der Durchgangsbohrung oder einer entsprechenden Ausnehmung.

Gemäß einer Ausführungsform ist die äußere Formgebung jedes Gewindeeinsatzes an eine innere Formgebung der entsprechenden zweiten Lagerhülse derart angepasst, dass jeder Gewindeeinsatz durch Formschluss verdrehsicher in der entsprechenden zweiten Lagerhülse geführt ist. Die Gewindeeinsätze und somit die zweiten Innengewinde können somit bezüglich den Längsachsen der zweiten Lagerhülsen nicht verdreht werden. Damit ist beispielsweise sicher ermöglicht, dass die Bolzen entsprechend in den Gewindeeinsatz eingeschraubt werden können.

Gemäß einer Ausführungsform weist die äußere Formgebung eines jeden Gewindeeinsatzes eine Polygonform, insbesondere mit abgerundeten Kanten, auf. Eine derartige Ausgestaltung trägt dazu bei, dass der Gewindeeinsatz einfach hergestellt werden kann und eine geringe Kerbwirkung am entsprechenden Bauteil, nämlich der Lagerhülse, erzeugt wird.

Gemäß einer Ausgestaltung weist jeder Verbindungsbolzen einen Werkzeugangriffspunkt, insbesondere einen Sechskant, auf. Der Werkzeugangriffspunkt stellt ein Mittel oder eine Vorrichtung am Verbindungsbolzen dar, die das Angreifen eines Werkzeuges, wie etwa einen Schraubschlüssel oder eine Zange, ermöglicht, um die Verschraubung zu drehen.

Gemäß einer Ausführungsform ist zwischen den beiden Anschlussenden der beiden Rotorblattsegmente eine Mehrzahl von Druckstücken angeordnet, wobei jedes Druckstück als eine Hülse ausgebildet und auf einen entsprechenden Verbindungsbolzen aufgebracht ist. Mit anderen Worten sind zwischen den beiden Anschlussenden Druckstücke auf die Verbindungsbolzen montiert oder aufgeschoben. Im verbundenen Zustand der beiden Rotorblattsegmente sind die Druckstücke durch die Verschraubung der Verbindungsbolzen zwischen die Anschlussenden geklemmt. Die Anschlussenden sind somit in berührendem Kontakt mit den Druckstücken. Die Druckstücke sind koaxial um die Verbindungsbolzen herum auf die Bolzen montiert.

Die im betriebsgemäß montierten Zustand nebeneinander angeordneten Druckstücke sind beispielsweise Einzelstücke, d.h. voneinander unabhängig montiert. Zwei oder mehr solcher nebeneinander angeordneter Druckstücke sind alternativ untereinander verbunden. Beispielsweise bilden zwei oder mehr solcher Druckstücke eine steife Einheit, die als ein Teil auf die entsprechenden Bolzen aufgebracht werden. Alternativ sind beispielsweise sämtliche Druckstücke einer Seite, d.h. Saugseite oder Druckseite, verbunden. Auch können sämtliche Druckstücke untereinander verbunden sein, so dass nur eine Einheit montiert werden muss.

Die Druckstücke sind so ausgebildet, dass lediglich Druckkräfte auf diese wirken bzw. von diesen übertragen werden. Die Druckstücke nehmen keine Zugkräfte oder Biegemomente durch Kraftumlenkung auf. Die Vorspannkraft im Bolzen ist ausreichend groß, damit das Druckstück immer auf Druck belastet wird. Beispielsweise bei einer Biegung der Rotorblätter aufgrund von einwirkenden Windlasten findet keine Bewegung der Druckstücke relativ zu den Anschlussenden statt, etwa ein Gleiten (d.h. entlang einer zu den Längsachsen der Hülsen senkrechten Richtung), da diese fest mit den Anschlussenden in Verbindung stehen.

Die Druckstücke können auch in formschlüssigem Eingriff mit den Anschlussenden der Segmente stehen. Dies hat zur Folge, dass die Zugkräfte im Wesentlichen ausschließlich über die Bolzen übertragen werden. Dies ist insofern vorteilhaft, da sehr lange Zugstäbe als Bolzen gewählt werden können, die günstig für Kräfte, Momente und Spannungen sind. Damit wird eine Übertragung der Zugkräfte nicht unterbrochen oder über andere Elemente, wie Schraubenköpfe oder Zwischenstücke umgeleitet. Des Weiteren wird ein hoher Gewindeabstand der ersten und zweiten Innengewinde ermöglicht, was sich wiederum günstig auf die übertragenden Zugkräfte auswirkt. Die Druckstücke selbst müssen somit geringere Lasten aushalten oder übertragen, was sich vorteilhaft auf eine Lebensdauer der Druckstücke auswirkt.

Gemäß einer Ausführungsform weist jedes Druckstück zumindest eine Öffnung auf, sodass der Werkzeugangriffspunkt über die Öffnung zugänglich ist. Die Öffnung kann auch als Freiraum oder Fenster bezeichnet werden und schafft Zugang zur Betätigung eines entsprechenden Bolzens.

Gemäß einer Ausführungsform sind die Öffnung begrenzende Wandungen eines jeden Druckstücks mit einer oder mehreren Fasen versehen. Dies erleichtert die Zugänglichkeit, indem der Freiraum vergrößert wird.

Gemäß einer Ausführungsform weisen die ersten Innengewinde das eine aus Rechts- oder Linksgewinde auf und die zweiten Innengewinde das jeweils andere. Dadurch kann durch Rotation des Bolzens dieser gleichzeitig in die Innengewinde der Lagerhülsen beider Anschlussenden eingeschraubt werden.

Gemäß eines weiteren Aspekts wird eine Lagerhülse für ein Windenergieanlagenrotorblatt gemäß dem ersten Aspekt offenbart. Innerhalb der Lagerhülse ist ein Innengewinde angeordnet, wobei das zweite Innengewinde bezüglich einer Längsachse der zweiten Lagerhülse axial verschiebbar ist.

Die Lagerhülse ermöglicht die oben genannten Vorteile und Funktionen. Es gilt das oben Gesagte analog.

Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Druckstück für ein Windenergieanlagenrotorblatt in dem oben beschriebenen Aspekt offenbart. Das Druckstück ist als eine Hülse ausgebildet, durch die ein Verbindungsbolzen durchführbar ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Verbinden zweier Rotorblattsegmente eines Windenergieanlagenrotorblatts offenbart. Das erste Rotorblattsegment weist an einem ersten Anschlussende eine Mehrzahl von ersten Lagerhülsen auf, die jeweils ein erstes Innengewinde aufweisen. Das zweite Rotorblattsegment weist an einem dem ersten Anschlussende zugeordneten zweiten Anschlussende eine Mehrzahl von zweiten Lagerhülsen auf, die jeweils ein zweites Innengewinde aufweisen, wobei jedes zweite Innengewinde bezüglich einer Längsachse der entsprechenden zweiten Lagerhülse axial verschiebbar ist. Das Verfahren weist die Schritte auf:

- teilweises Einschrauben je eines Verbindungsbolzens in jeweils ein zweites Innengewinde des zweiten Anschlussendes derart, dass jeder Verbindungsbolzen mit einer vorbestimmten Länge aus dem zweiten Anschlussende herausragt,

- Heranführen des ersten Anschlussendes des ersten Rotorblattsegments an das zweite Anschlussende des zweiten Rotorblattsegments,

- teilweises Einschrauben der jeweiligen Verbindungsbolzen in jeweils ein erstes Innengewinde des ersten Anschlussendes,

- Zusammenschieben der beiden Rotorblattsegmente, und

- Festschrauben jedes Verbindungsbolzens derart, dass ein vorbestimmter Abstand zwischen einem auf dem Verbindungbolzen definierten Referenzpunkt und einem der beiden Anschlussenden erreicht ist.

Das Verfahren ermöglicht im Wesentlichen die vorgenannten Vorteile und Funktionen.

Zur Einhaltung der vorbestimmten Länge im Schritt des teilweisen Einschraubens in das zweite Innengewinde wird die Länge des herausstehenden Bolzens mit einem Sollwert abgeglichen. Beim Festschrauben eines Bolzens kann der Montagefortschritt kontinuierlich überwacht werden, indem beispielsweise der Referenzpunkt betrachtet wird, der infolge des Verschraubens zwischen den Anschlussenden wandert.

Aufgrund der axialen Verschiebbarkeit des zweiten Innengewindes kann jeder zumindest teilweise eingeschraubte Verbindungsbolzen bei der Montage einzeln verschoben werden.

Gemäß einer Ausführungsform wird nach dem Schritt des teilweisen Einschraubens der Verbindungsbolzen in die zweiten Innengewinde je ein Druckstück auf jeweils einen Verbindungsbolzen aufgebracht. Im Schritt des Festschraubens wird der vorbestimmte Abstand anhand eines Werkzeugangriffspunktes der Druckstücke als Referenzpunkt erreicht.

Weitere Vorteile, Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus dem nachfolgenden, in Verbindung mit den Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Gleiche, gleichartige oder gleich wirkende Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind gegebenenfalls nicht alle beschriebenen Elemente in sämtlichen Figuren mit zugehörigen Bezugszeichen gekennzeichnet.

In den Figuren zeigen: Figur 1 eine schematische Darstellung einer Windenergieanläge,

Figur 2 eine schematische Darstellung eines geteilten Rotorblatts mit zwei Rotorblattsegmenten,

Figur 3 eine schematische Prinzipschnittdarstellung einer Bolzenverbindung zweier Rotorblattsegmente eines Rotorblatts gemäß dem Stand der Technik,

Figur 4 eine schematische Querschnittsansicht des Rotorblattes mit Bolzenverbindungen gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und

Figur 5 eine perspektivische Ansicht einer einzelnen Bolzenverbindung zwischen zwei Rotorblattsegmenten gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung,

Figur 6 eine schematische Querschnittsansicht der Bolzenverbindung gemäß Figur 5,

Figuren 7 bis 9 Detailansichten der Bolzenverbindung gemäß Figuren 5 und 6,

Figur 10 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen des geteilten Rotorblattes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,

Figuren 11a und 11b einen Ausgangszustand bei der Montage des geteilten Rotorblattes.

Figuren 12a bis 12g und 13 zeigen verschiedene Montagezustände beim Verbinden zweier Rotorblattsegmente mit Bolzenverbindungen gemäß den Figuren 4 bis 9. Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Windenergieanlage 100. Die Windenergieanlage 100 weist einen Turm 102 auf. Der Turm 102 ist mittels eines Fundaments 104 auf einem Untergrund befestigt. An einem dem Untergrund gegenüberliegenden Ende des Turms 102 ist eine Gondel 106 drehbar gelagert. Die Gondel 106 weist beispielsweise einen Generator auf, der über eine Rotorwelle (nicht gezeigt) mit einem Rotor 108 gekoppelt ist. Der Rotor 108 weist ein oder mehrere (Windenergieanlagen)Rotorblätter 110 auf, die an einer Rotornabe 112 angeordnet sind.

Der Rotor 108 wird im Betrieb durch eine Luftströmung, beispielsweise Wind, in Rotation versetzt. Diese Rotationsbewegung wird über die Rotorwelle und gegebenenfalls ein Getriebe auf den Generator übertragen. Der Generator wandelt die kinetische Energie des Rotors 108 in elektrische Energie um.

Figur 2 zeigt ein Windenergieanlagenrotorblatt 110. Das Rotorblatt 110 hat die Form eines herkömmlichen Rotorblattes und hat einen Rotorblattwurzelbereich 114, der der Rotornabe 112 zugewandt ist. Der Rotorblattwurzelbereich 114 hat typischerweise einen im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt. An den Rotorblattwurzelbereich 114 schließen sich ein Übergangsbereich 116 und ein Profilbereich 118 des Rotorblatts 110 an. Das Rotorblatt 110 hat bezüglich einer Längserstreckungsrichtung 120 eine Druckseite 122 und eine gegenüberliegende Saugseite 124. Das Rotorblatt 110 ist im Inneren im Wesentlichen hohl ausgebildet.

Im Rotorblattwurzelbereich 114 ist ein Rotorblattanschlussende 126 mit einem Flanschanschluss 128 vorgesehen, mittels welchem das Rotorblatt 110 mit einem Pitchlager oder einem Extender mechanisch verbunden wird. Das Rotorblatt 110 weist eine Teilungsstelle 130 auf, an welcher ein blattwurzelseitiges Rotorblattsegment 132 und ein blattspitzenseitiges Rotorblattsegment 134 miteinander verbunden sind. Hierzu weisen beide Segmente 132, 134 jeweils einen Rotorblattsegmentanschluss 136, 138 (auch Anschlussenden) auf. Das Rotorblatt 110 ist somit ein geteiltes Rotorblatt wie eingangs beschrieben. Jedes Anschlussende 136, 138 weist eine Vielzahl von Lagerhülsen auf, die dem Profil folgend angeordnet sind und Innengewinde für die Aufnahme von Schraubbolzen, auch Lagerbolzen oder Verbindungsbolzen genannt, aufweisen. Ein Anschlussende ist beispielsweise als ein Flanscheinleger realisiert, welcher als Einlegeteil in eine Fertigungsform zur Herstellung des Rotorblattes 110 eingelegt wird. Es ist jedoch auch denkbar, dass kein Flanscheinleger vorgesehen ist und die Lagerhülsen direkt in die Rotorblatthalbschalen eingebettet und einlaminiert werden. Bei den Lagerhülsen handelt es sich beispielsweise um Stahlhülsen. Im Folgenden wird die Verbindung beider Rotorblattsegmente 132, 134 genauer beschrieben, wobei Details exemplarisch anhand einer einzelnen Bolzenverbindung erläutert werden.

Figur 3 zeigt eine schematische Schnittansicht durch zwei verbundene Rotorblattsegmente 132, 134 entsprechend dem Stand der Technik, wobei eine einzelne Bolzenverbindung dargestellt ist. Das erste Anschlussende 136 des ersten Rotorblattsegments 132 weist eine Vielzahl von ersten Lagerhülsen 140, wie eingangs beschrieben auf. Das zweite Anschlussende 138 des zweiten Rotorblattsegments 134 weist eine Vielzahl von zweiten Lagerhülsen 142 auf. In jeweils ein Paar zueinander fluchtend angeordneter erster und zweiter Lagerhülsen 140, 142 ist ein

Verbindungsbolzen 146 eingeschraubt, der die beiden Anschlussenden 136, 138 und somit die beiden Rotorblattsegmente 132, 134 mechanisch fest verbindet. Zusätzlich ist zwischen die beiden Anschlussenden 136, 138 pro Bolzenverbindung 148 ein Druckstück 144 eingeklemmt.

Figur 4 zeigt ein Rotorblatt 110 mit einem ersten Rotorblattsegment 132 und einem zweiten Rotorblattsegment 134 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung im Bereich der Teilungsstelle 130 in einer perspektivischen Ansicht. Dabei sind an der Saugseite 124 und an der Druckseite 122 eine Vielzahl von Bolzenverbindungen 148 zu erkennen, bei denen jeweils Druckstücke 144 zum Einsatz kommen. Dabei ist jeweils eine Bolzenverbindung 148 geschnitten dargestellt, wobei zu erkennen ist, dass ein Verbindungsbolzen 146 als durchgehender Bolzen ausgeführt ist, der beide Anschlussenden 136, 138 verbindet.

Die Figuren 5 bis 9 zeigen eine einzelne Bolzenverbindung 148 des Rotorblatts 110 im Detail.

Figur 5 stellt eine erste und eine zweite Lagerhülse 140 und 142 dar, in die ein Verbindungsbolzen 146 eingeschraubt ist, wobei zwischen den Lagerhülsen 140 und 142 ein Druckstück 144 angeordnet ist. Das Druckstück 144 ist als eine Art Hülse ausgebildet und auf dem Verbindungsbolzen 146 angeordnet.

Jeder Verbindungsbolzen 146 weist einen Werkzeugangriffspunkt 150 (hier ein Sechskant in geeigneter, typischer Schlüsselweite) auf, der über eine Öffnung 152 im Druckstück 144 zugänglich ist.

Figur 6 zeigt die Bolzenverbindung 148 in einer perspektivischen, schematischen Schnittansicht. Die Lagerhülsen 140 und 142 weisen jeweils eine durchgängige Öffnung 154 auf, in die der Verbindungbolzen 146 zumindest teilweise eingeführt ist. Zum Verschrauben mit dem Verbindungsbolzen 146 weisen die ersten Lagerhülsen 140 ein erstes Innengewinde 156 und die zweiten Lagerhülsen 142 ein zweites Innengewinde 158 auf. Die ersten Innengewinde 156 sind als Rechtsgewinde und die zweiten Innengewinde 158 als Linksgewinde ausgebildet. Der Verbindungsbolzen 146 weist an seinen gegenüberliegenden Enden 160, 162 entsprechende Außengewinde 164, 166 auf. Die ersten Innengewinde 156 sind ortsfest und im Beispiel einstückig mit den ersten Lagerhülsen 140 ausgebildet. Die zweiten Innengewinde 158 sind axial verschiebbar, wie noch beschrieben wird. Die das zweite Innengewinde 158 aufweisende Lagerhülse 142 ist in dem ersten Rotorblattsegment 132 angeordnet. Dieses kann rotorblattspitzenseitig oder rotorblattwurzelseitig angeordnet sein.

Figur 7 zeigt im Detail das Druckstück 144. Das Druckstück weist mehrere Fasen 168 an den die Öffnung 152 begrenzenden Wandungen 170 auf. Dies optimiert die Öffnung 152 platztechnisch und somit den Zugang für ein Werkzeug zum Ansetzen an dem Werkzeugangriffspunkt 150.

Figur 8 zeigt Details des zweiten Innengewindes 158. Das zweite Innengewinde 158 ist Teil eines Gewindeeinsatzes 172, der in einem entsprechenden Abschnitt 174 der durchgängigen Öffnung 154 in der zweiten Lagerhülse 142 angeordnet ist. Der Gewindeeinsatz 172 ist axial bezüglich einer Längsachse 176 der zweiten Lagerhülse 142 im Abschnitt 174 verschiebbar (siehe Doppelpfeil). Die axiale Verschiebbarkeit ist beidseitig entlang der Längsachse 176 begrenzt, etwa mittels eines dem zweiten Anschlussende 138 zugewandten äußeren Anschlagselement 178 und eines dem zweiten Anschlussende 138 abgewandten, inneren Anschlagselements (nicht dargestellt in Figur 8).

Figur 9 zeigt die Formgebung des Gewindeeinsatzes 172, wobei die äußere Formgebung einer Polygonform P3G mit abgerundeten Kanten entspricht. Der Abschnitt 174, der auch als Ausnehmung bezeichnet werden kann, ist hinsichtlich seiner inneren Formgebung an die äußere Formgebung des Gewindeeinsatzes 172 angepasst, wobei ein Formschluss ausgebildet ist, so dass der Gewindeeinsatz 172 verdrehsicher in der zweiten Lagerhülse 142 verschiebbar geführt ist.

Die beschriebene Bolzenverbindung 148, die in einer Vielzahl bei dem geteilten Rotorblatt 110 vorgesehen ist, ermöglicht die eingangs genannten Vorteile und Funktionen.

Im Folgenden wird ein Verfahren zum Verbinden der beiden Rotorblattsegmente 132 und 134 des geteilten Rotorblatts 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren 10 bis 13 beschrieben. Figur 10 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm des Verfahrens, während Figuren 11 bis 13 verschiedene Montagezustände zeigen.

Zunächst befindet sich ein Rotorblattsegment (hier das zweite Rotorblattsegment 134) in einer Ausgangssituation (s. Figur 11a). In dieser Situation liegt der Gewindeeinsatz 172 der zweiten Lagerhülsen 142 irgendwo an einer Position zwischen einem inneren Anschlagselement 177 und einem äußeren Anschlagselement 178 (s. Figur 11b).

In einem ersten Schritt S1 (s. Figuren 12a und 12b) werden die Verbindungsbolzen 146 teilweise in die zweiten Innengewinde 158 des zweiten Rotorblattsegments 134 eingeschraubt, wobei der Gewindeeinsatz 172 gegen den zweiten, inneren Anschlag 177 gedrückt wird. Der Verbindungsbolzen 146 kann eine Markierung aufweisen bis zu der er eingeschraubt wird. Dabei ragt jeder Verbindungsbolzen 146 mit einer vorbestimmten Länge 180 aus dem zweiten Anschlussende 138 heraus. Alternativ kann zur Überprüfung einer vorbestimmten Länge 180 der Verbindungsbolzen 146 aus dem zweiten Anschlussende 138 herausgezogen werden bis der Gewindeeinsatz 172 am äußeren Anschlagselement 178 anliegt. Die vorbestimmte Länge 180 wird mit einem vorgegebenen Sollwert abglichen, um eine korrekte Montage sicherzustellen. Dies ist entscheidend, damit später eine ausreichende Gewindeüberdeckung beider Innengewinde 156, 158 erreicht wird. Die Zuordnung des richtigen Bolzenendes 160, 162 bzw. des richtigen Außengewindes 164, 166 folgt aus den unterschiedlichen Gewinden (Rechts- bzw. Linksgewinde) pro Rotorblattsegment 132, 134.

In einem nächsten Schritt S2 (s. Figur 12c) werden die Druckstücke 144 auf die Verbindungsbolzen 146 aufgeschoben, wobei die Verbindungsbolzen 146 nach innen verschoben werden. Dies ist daran zu erkennen, dass die Gewindeeinsätze 172 zu dem inneren Anschlagselement 177 hinbewegt werden.

In einem nächsten Schritt S3 (s. Figur 12d) wird das erste Rotorblattsegment 132 bzw. das erste Anschlussende 136 an das zweite Anschlussende 138 soweit herangeführt, dass es die Verbindungsbolzen 146 fast berührt. Die Gewindeeinsätze 172 sind dabei bis an den inneren Anschlag 177 in die zweiten Lagerhülsen 142 des zweiten Rotorblattsegments 134 hineingeschoben. Anschließend werden die Verbindungsbolzen 146 nacheinander aus den zweiten Lagerhülsen 142 herausgezogen und jeweils in eine zu der entsprechenden zweiten Lagerhülse 142 fluchtende erste Lagerhülse 140 eingefädelt.

In einem nächsten Schritt S4 (s. Figuren 12e und 12f) wird das erste Rotorblattsegment 132 in Richtung des zweiten Rotorblattsegments 134 bewegt bis die Verbindungsbolzen 146 auf ein vorbestimmtes Maß in den ersten Innengewinden 156 der ersten Lagerhülsen 140 eingeschraubt sind.

In einem nächsten Schritt S5 (nicht dargestellt) werden die beiden Rotorblattsegmente 132, 134 auf Anschlag zusammengeschoben, wobei die Anschlussenden 136, 138 an den Druckstücken 144 anliegen und der Gewindeeinsatz 172 wieder an dem inneren Anschlag 177 anliegt. Aufgrund der axialen Verschiebbarkeit der zweiten Innengewinde 158 mittels der Gewindeeinsätze 172 („Loslager") sind die nötigen axialen (und auch radialen) Spiele zum Einfädeln und Montieren vorhanden. Insbesondere ist der Innendurchmesser der Hülse ist größer als der Außendurchmesser des Gewindeeinsatzes.

In einem nächsten Schritt S6 (s. Figur 12g) werden die Verbindungsbolzen 146 festgeschraubt. Dabei werden die beiden Anschlussenden 136, 138 zueinander festgezogen, wobei auch die

Gewindeeinsätze 172 gegen die äußeren Anschlagselemente 178 anschlagen. Das Verschrauben erfolgt mittels eines geeigneten Werkzeugs, welches an den jeweiligen Werkzeugangriffspunkten 150 ansetzt. Beim Festschrauben wird jeder

Werkzeugangriffspunkt 150 als Referenzpunkt 182 verwendet, um das Fortschreiten der Montage zu überprüfen. Dieser „wandert" je nach Montagezustand innerhalb des jeweiligen Druckstücks 144, was über die Öffnung 152 überwacht werden kann.

Die Figuren 12g und 13 zeigen den finalen Montagezustand. Hier sollte ein vorbestimmter Abstand 184 zwischen dem ersten Anschlussende 136 und jedem Referenzpunkt 182 vorherrschen.

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die obigen Ausführungen auch für ein geteiltes Rotorblatt mit zwei oder mehr Teilungsstellen 130 gleichermaßen gelten. In diesem Fall würde das geteilte Rotorblatt drei oder mehr Rotorblattsegmente aufweisen. BEZUGSZEICHENLISTE

100 Windenergieanläge

102 Turm

104 Fundament

106 Gondel

108 Rotor

110 Rotorblatt

112 Rotornabe

114 Rotorblattwurzelbereich

116 Übergangsbereich

118 Profilbereich

120 Längserstreckungsrichtung

122 Druckseite

124 Saugseite

126 Rotorblattanschlussende

128 Flanschanschluss

130 Teilungsstelle

132 erstes Rotorblattsegment

134 zweites Rotorblattsegment

136 erstes Anschlussende

138 zweites Anschlussende

140 erste Lagerhülse

142 zweite Lagerhülse

144 Druckstück

146 Verbindungsbolzen

148 Bolzen V erbindung

150 Werkzeugangriffspunkt

152 Öffnung

154 durchgängige Öffnung

156 erstes Innengewinde

158 zweites Innengewinde

160 erstes Ende

162 zweites Ende

164 erstes Außengewinde 166 zweites Außengewinde

168 Fase

170 Wandung

172 Gewindeeinsatz

174 Abschnitt der zweiten Lagerhülse

176 Längsachse

177 inneres Anschlagelement

178 äußeres Anschlagselement

180 vorbestimmte Länge

182 Referenzpunkt

184 vorbestimmter Abstand

S1 bis S6 Schritte