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Patent Searching and Data


Title:
WINDER FOR ROLLING SHEETS OF MATERIAL, ESPECIALLY FOR WINDING PAPER OR CARDBOARD SHEETS INTO REELS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/023515
Kind Code:
A1
Abstract:
To roll paper or cardboard sheets (1) into reels (3) known winders have devices to turn the reel (3) and generate tension along the sheet (1) during rolling, as well as a contact roll (4, 19) that contacts the reel (3) under pressure. The contact roll (4, 19) together with the reel (3) forms a nip through which the sheet (1) is fed towards the reel (3). According to the invention, so as to carry at least part of the reel weight, at least one additional support reel (16, 20, 25) is placed underneath the reel (3). This support reel extends parallel to the axis of the contact roll (4, 19), is mounted in such a way that it can rotate freely or can be switched to free-wheel position, and on its outer surface has a deformable coating (18, 24) made of a cellular plastic material comprising numerous evenly distributed pores and having a compression modulus $g(k) of less than 10 MPa.

Inventors:
SCHOENMEIER HERBERT (DE)
PETERS HANS-FRIEDRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/006111
Publication Date:
June 04, 1998
Filing Date:
November 05, 1997
Export Citation:
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Assignee:
JAGENBERG PAPIERTECH GMBH (DE)
SCHOENMEIER HERBERT (DE)
PETERS HANS FRIEDRICH (DE)
International Classes:
B65H18/08; B65H27/00; B65H18/26; (IPC1-7): B65H27/00
Domestic Patent References:
WO1995032908A11995-12-07
Foreign References:
DE29615385U11996-11-28
EP0562266A11993-09-29
DE4226840A11994-02-17
EP0683125A21995-11-22
Attorney, Agent or Firm:
Thul, Hermann (Zentrale Patentabteilung Kennedydamm 17, D�sseldorf, DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. 1. Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Materialbahn (1), insbesondere einer Papieroder Kartonbahn, zu einer Wickelrolle (3) mit Mitteln zum Drehen der Wickelrolle und zur Erzeugung einer Zugspannung in der Bahn (1) beim Aufwickeln und mit einer an der Wickelrolle (3) unter Druck anliegenden Kontaktwalze (4,19), die mit der Wickelrolle (3) einen Walzennip bildet, in dem die Bahn (1) der Wickelrolle (3) zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme zumindest eines Teils des Wickelrollengewichts unterhalb der Wickelrolle (3) zumindest eine zusätzliche Unterstüt zungsrolle (16,20,25) angeordnet ist, die sich achsparallel zur Kontaktwalze (4, 19) erstreckt, frei drehbar gelagert oder auf Freilauf schaltbar ist und auf ihrer äußeren Mantelfläche eine verformbare Schicht (18,24) aus einem zelligen Kunststoffmaterial mit einer Vielzahl von gleichmäßig verteilten Poren und einem Kompressionsmodul K von weniger als 10 MPa aufweist. *& 2.
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (20,24) aus einem zelligen Elastomer, insbesondere Polyurethan, mit einem Kompressionsmodul K zwischen 1 MPa und 5 MPa besteht.*& 3.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Poren weniger als 5 mm, bevorzugt zwischen 0,05 mm und 1 mm, beträgt.*& 4.
4. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Poren in der Schicht (20,24) teilweise offen und teilweise in sich geschlossen sind, wobei der Anteil der offenen Poren 30 % bis 70 %, vorzugsweise ca.
5. 50 % beträgt.*& 5.
6. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Dicke der Schicht (20,24) 10 mm bis 40 mm, vorzugsweise 15 mm bis 25 mm, beträgt.*& 6.
7. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine Längsschneideeinrichtung (2) zum Aufteilen der Bahn (1) in Einzelbahnen, die zu getrennten Wickelrollen (3) auf Wickelhülsen (21) aufgewickelt werden.*& 7.
8. Wickelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktwalze eine angetriebene Stützwalze (4) ist, an der die Wickelrollen (3) beim Aufwickeln anliegen, wobei in zwei Wickellinien an beiden Seiten der Stützwalze (4) Wickelstationen angeordnet sind, die jeweils aus zwei quer zur Bahnlaufrichtung verfahrbaren Tragelementen (8) bestehen, an denen jeweils ein in die Wickelhülse einfahrbarer Führungskopf (5) befestigt ist.*& 8.
9. Wickelmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterstützungsrollen (16) einer Wickellinie an einer höhenverfahrbaren, sich quer über die Arbeitsbreite parallel zur Stützwalze (4) erstreckenden Quertraverse (11) in Richtung zu den Wickelrollen (3) hochschwenkbar gelagert sind.*& 9.
10. Wickelmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterstützungsrollen (16) an einer Quertraverse (11) gelagert sind, an der auch Druckrollen (14) zum Anschwenken an die Wickelrollen (3) gelagert sind.*& 10.
11. Wickelmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Unterstützungsrolle (16) an dem Schlitten (12) der Druckrollen (14) gelagert ist.*& 11.
12. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 10, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Unterstützungsrollen (16) in eine Ruheposition innerhalb der Quertraverse (11) bewegbar sind.*& 12.
13. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß ein Führungskopf (5) einer Wickelstation mit einem Drehantrieb (9) verbunden ist.*& 13.
14. Wickelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktwalze eine angetriebene Tragwalze (19) ist und die Unterstützungswalze als zweite Tragwalze (20) neben der ersten Tragwalze (19) achsparallel und sich über deren Länge erstreckend angeordnet ist, um mit der ersten Tragwalze (10) ein Walzenbett zu bilden, in dem die Wickelrollen (3) beim Aufwickeln aufliegen.*& 14.
15. Wickelmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Unterstützungsrolle als dritte Tragwalze (25) auf der anderen Seite der ersten Tragwalze (19) angeordnet ist und mit dieser ein zweites Walzenbett bildet, wobei zwei benachbarte Einzelbahnen (1) jeweils einem anderen Walzenbett zugeführt werden.*& 15.
16. Wickelmaschine nach Anspruch 13 oder 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Einzelbahnen (1) von unten durch einen Spalt zwischen der die Kontaktwalze bildenden Tragwalze (19) und einer Unterstützungsrolle (20) dem Walzenbett zugeführt werden.*& 16.
17. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 15, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Unterstützungsrolle (n) (20, 25) als Tragwalze (n) relativ zu der Kontaktwalze (19) so angeordnet ist (sind), daß sie 30 % bis 80 % des Wickelrollenge wichts aufnimmt (aufnehmen).
Description:
BESCHREIBUNG Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn zu einer Wickelrolle Technisches Gebiet Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere einer Papier-oder Kartonbahn, zu einer Wickelrolle gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Zur Herstellung von Wickelrollen aus durch Längsschneiden in Einzelbahnen unterteilten Papier-oder Kartonbahnen sind verschiedene Typen von Wickelmaschinen bekannt.

Bei sogenannten Tragwalzen-Wickelmaschinen bilden zwei angetriebene Tragwalzen ein Walzenbett, in dem die Wickelrollen mit fluchtenden Achsen aufgereiht auf den Tragwalzen aufliegen, die somit das gesamte Wickelrollengewicht tragen (DE 43 34 029- A). Die für die Qualität der Wickelrollen entscheidende Wickelhärte (= Flächenpressung zwischen den Lagen einer Wickelrolle) ist entscheidend von der Zugspannung abhängig, mit der die äußerste Lage aufgewickelt wird. Diese Zugspannung beim Aufwickeln wird von den angetriebenen Tragwalzen erzeugt und entscheidend von der Linienlast und den geometrischen Verhältnissen im Nip zwischen einer Wickeirolle und einer Tragwal- zen beeinflußt, da im Nip eine zusätzliche Dehnung der Bahn erzeugt wird. Als Linienlast wird die auf die Wickelrollenbreite normierte Anpreßkraft der Wickelrollen, gemessen in N/m, bezeichnet. Da die Dehnung im Nip mit wachsendem Rollengewicht ansteigt, begrenzt ihr Wert den maximalen Enddurchmesser einer fehlerfrei mit der gewünschten Wickelhärte gewickelten Wickeirolle.

Um die für die Wickelqualität entscheidende Linienlast an der Auflagelinie zu der das Rollengewicht tragenden Walze in einem gewünscht niedrigen Bereich halten zu können, sind bei sogenannten Stützwalzen-Rollmaschinen an beiden Seiten einer

zentralen Stützwalze aus jeweils zwei Tragelementen bestehende Wickelstationen angeordnet, denen die Einzelbahnen wechselweise zum Aufwickeln zugeführt werden.

Jede Wickelstation hält eine Wickelrolle mittels an dem Tragelement drehbar gelagerten Führungsköpfen, die seitlich in die Wickelhülse einfahren. Die Führungsköpfe tragen dabei ganz oder teilweise das Wickeirollengewicht. Der restliche Anteil des Wickelrollen- gewichts-der gegen Null gehen kann-wird von der Stützwalze getragen. Derartige Stützwalzen-Wickelmaschinen ermöglichen es, Wickelrollen mit großem Durchmesser und/oder aus sehr empfindlichen Papieren mit der gewünschten Qualität herzustellen (DE 40 12 979-A1).

Die Stützwalze bei Stützwalzen-Wickelmaschinen und eine der Tragwalzen bei Tragwalzen-Wickelmaschinen dienen zugleich als Kontaktwalze, die mit der Wickelrolle einen Walzennip bilden, in dem die Bahn der Wickelrolle zugeführt wird. Als Kontaktwal- ze haben sie zugleich die Funktion, den Einzug von Luft in die Wickelrolle zu verhindern, also die Wickelrolle über ihre Breite abzudichten.

Die für die Wickelhärte erforderliche Zugspannung in der Bahn wird bei Tragwalzen- Wickelmaschinen von den als Umfangsantrieb wirkenden Tragwalzen erzeugt, die dazu jeweils mit einem Drehantrieb verbunden sind. Bei Stützwalzen-Wickelmaschinen wirkt die angetriebene Stützwalze ebenfalls als Umfangsantrieb. Um die Härte der Wicklung, insbesondere im Bereich geringer Wickelrollendurchmesser, zusätzlich beeinflussen zu können, ist es bekannt, die Führungsköpfe mit Drehantrieben auszustatten. Über die als Zentrums-oder Kernantrieb arbeitenden Drehantriebe der Führungsköpfe läßt sich so ein zusätzliches Drehmoment zur Beeinflussung der Zugspannung an jeder Wickelrolle erzeugen.

Stand der Technik Aus der WO 97/28075 ist eine Tragwalzen-Wickelmaschine mit zwei permanent beim Wickeln angetriebenen Tragwalzen bekannt, bei der eine der Tragwalzen einen Mantel aus einer verformbaren Schicht hat, die aus einem zelligen Kunststoffmaterial mit einer Vielzahl von gleichmäßig verteilten Poren besteht und daß ein Kompressionsmodul K von weniger als 10 MPa aufweist. Die volumenkompressible Mantelschicht verringert die nipinduzierte Dehnung der äußersten Lage der Wickelrolle im Walzennip zur Tragwalze.

Es wird so das Aufwickeln von Wickelrollen mit großerem Enddurchmesser ermöglicht, ohne daß die Papier-oder Kartonbahn beschädigt wird oder in der Wickelrolle Wickelfehler auftreten.

In der WO 93/15007 ist beschrieben, daß bei großen Wickelrollen (Rollenbreite mehr als 2 m, Rollendurchmesser mehr als 1000 mm) gehäuft Platzstellen und Kreppfalten im Bereich des Rollenkerns auftreten, falls das an den Führungsköpfen lastende Rollenge- wicht zu groß wird. Es wird daher bei einer Stützwalzen-Wickelmaschine vorgeschlagen, spätestens ab einem Wickelrollendurchmesser von 1000 mm die Wickelrollen unterhalb ihres Schwerpunkts zusätzlich mittels eines durch Druckluft erzeugten Überdrucks zu unterstützen.

Die WO 95/32908 beschreibt eine Stützwalzen-Wickelmaschine, bei der Rollen zu Beginn des Aufwickelns von oben gegen die Wickelrollen drücken, die später nach unten geschwenkt werden, um ab diesem Zeitpunkt die Wickelrollen von unten zu unterstüt- zen. Es werden Rollenpaare verwendet die entweder von Bändern umlaufen sind oder einen speziellen weichen Belag aufweisen.

Darstellung der Erfindung Bei allen bekannten Wickelmaschinen haben die nicht primär für die Erzeugung der gewünschten Wickelhärte notwendigen Elemente zum Halten der Wickelrollen, zur Abstützung des Rollengewichts, zur Vermeidung von Rollenfehlern etc. zugleich einen erheblichen Einfluß auf die für die Qualität der Wickelrollen entscheidende Wickelhärte, oder sie sind konstruktiv sehr aufwendig.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Wickelmaschine zu schaffen, bei der ohne großen konstruktiven Aufwand auch schwere Wickeirollen aus empfindlichen Papieren mit hoher Wicketquatität und-geschwindigkeit aufgewickelt werden können.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelost.

Bei der Wickelmaschine nach der Erfindung übernimmt eine Unterstützungsrolle die sekundären Aufgaben wie Halten der Wickelrollen und/oder Aufnahme des Wickelrollen- gewichtes, ohne daß von ihr die Wickelhärte merklich beeinflußt wird. Falls sie einen Antrieb aufweist, dient dieser nur dazu, sie auf eine zur Wickelrolle synchrone Umfangs- geschwindigkeit zu beschleunigen und/oder im Kernbereich eine harte Anwicklung zu erzielen. Der Antrieb ist dann abkuppelbar, um die Unterstützungswaize auf Freilauf zu schalten, damit beim Aufwickeln außerhalb des Kernbereichs kein die Wickelhärte beeinflussendes Drehmoment erzeugt wird.

Die an der Wicketrotte anliegende Kontaktwalze kann so ausgestaltet werden, daß sie auf ihre wichtigste Funktion, nämlich die Bahn auf die Wickelrolle zu führen, und das Einwickeln von Luft in die Wickelrolle zu verhindern, beschränkt werden kann. Die für die gewünschte Wickelhärte erforderliche Zugspannung der Bahn beim Aufwickeln kann mittels eines Umfangs-und/oder mittels eines Zentrums-/Kernantriebs erzeugt werden, bei dessen Gestaltung die für das Wickeln sekundären Aufgaben (Halten der Wickelrol- len, Gewichtsaufnahme) nicht berücksichtigt werden brauchen. Dies schließt natürlich nicht aus, daß in Abhängigkeit von der aufzuwickelnden Papier-oder Kartonsorte, dem Enddurchmesser der Wickelrollen und der erforderlichen Wicketquatität die Kontaktwalze zusätzliche Funktionen übernehmen kann ; inbesondere als Umfangsantrieb zu arbeiten und/oder einen Teil des Wickelrollengewichts aufzunehmen.

Tragwalzen-Wickelmaschinen mit einer als Unterstützungswalze nach der Erfindung gestalteten zweiten Tragwalze haben den weiteren Vorteil, daß sie in der Lage sind, auch empfindliche Papiersorten mit hohen Produktionsgeschwindigkeiten aufwickeln zu können. Bei empfindlichen Papiersorten mit hohen Reibkoeffizienten zwischen den Lagen, die keine Lagenverschiebung zwischen der äußeren Lage und den inneren Lagen einer Wickelrolle zulassen, treten von der Wickelgeschwindigkeit abhängige Vibrationen auf. Die Vibrationen werden von der Differenzgeschwindigkeit zwischen den beiden angetriebenen Tragwalzen ausgelöst und begrenzen die Produktionsgeschwin- digkeit auf sehr niedrige Werte.

Kurze Beschreibung der Zeichnung Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand vereinfacht dargestellter Ausführungsbeispiete : Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer Stützwalzen-Wickelmaschine nach der Erfindung.

Figur 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt von Figur 1.

Figur 3 zeigt schematisch die Seitenansicht einer Tragwalzen-Wickelmaschine mit einer Bahnzuführung von unten durch den Spalt zwischen den Tragwalzen.

Figur 4 zeigt eine Tragwalzen-Wickelmaschine mit einer alternativen Zuführung der Bahn.

Figur 5 zeigt eine Tragwalzen-Wickelmaschine mit einer dritten Tragwalze, die als Unterstützungsrolle dient.

Wege zur Ausführung der Erfindung Bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Stützwalzen-Wickelmaschine wird die mehrere Meter breite Papier-oder Kartonbahn 1 von einer Vorratsrolle abgezogen, mittels einer Längsschneideeinrichtung 2 in Einzelbahnen aufgeteilt und anschließend zu Wickelrollen 3 aufgewickelt. Die Wickelrollen 3 sind in zwei Wickellinien zu beiden Seiten der Scheitellinie einer angetriebenen, aus Stahl gefertigten Stützwalze 4 von z. B. 1500 mm Durchmesser angeordnet, an der sie während des Aufwickelns anliegen und von der die Roltengewichte ganz oder teilweise getragen werden. Jede Wickelrolle 3 wird jeweils von zwei beidseits in ihre Wickelhülse eingefahrenen, drehbar gelagerten Führungsköp- fen 5 gehalten, die an Schlitten 6 befestigt sind. Die Schlitten 6 sind jeweils mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 7 in etwa radial zur Stützwalze 4 verfahrbar an Tragelementen 8 gelagert. Jeweils zwei quer zur Laufrichtung der Bahn 1 zur Anpassung an verschiedene Bahnbreiten verfahrbare Tragelemente 8 bilden eine Wickelstation, in der eine Wickelrolle 3 aufgewickelt wird.

Die Stützwalze dient als Kontaktwalze, an der die Wickelrollen 3 beim Aufwickeln unter Druck anliegen. Sie bildet mit jeder Wickelrolle 3 einen Walzennip, in dem jede Einzelbahn 1 der zugehörigen Wickelrolle zugeführt wird. Zugleich dichtet die Stützwalze 4 jede Wickelrolle 3 ab, um das Einwickeln von Luft zu verhindern. Eine Stützwalze 4 als Kontaktwalze hat die zusätzliche Funktion, als Umfangsantrieb zu arbeiten, also die Wickelrollen 3 beim Aufwickeln zu drehen und die für die Wickelhärte erforderliche Zugspannung zu erzeugen. Um die Härte der Wicklung, insbesondere im Kernbereich einer Wickelrolle 3, zusätzlich beeinflussen zu können, sind an dem Schlitten 6 zusätzlich Drehantriebe 9 für die Führungsköpfe 5 befestigt. Bei verschiedenen Papiersorten kann der gewünschte radiale Verlauf der Wickelhärte ohne die zusätzlichen Drehantriebe 9 erreicht werden, dann werden frei drehbar gelagerte Führungsköpfe 5 ohne Drehantriebe 9 verwendet.

Mit Abstand neben der Stützwalze 4 ist an jeder Seite im Gestell 10 der Wickelmaschine eine Quertraverse 11 angeordnet, die mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 12 heb-und senkbar ist. An den Quertraversen 11 ist für jede Wickelstation ein Schlitten 12 quer zur Bahn 1 verfahrbar gelagert. An jedem Schlitten 12 ist ein Schwenkarm 13 angelenkt, der

an seinem Ende ein Druckrollenpaar 14 trägt, das mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 15 gegen den Umfang einer Wickelrolle 3 anschwenkbar ist, um zu Beginn des Aufwickeins, wenn das Auflagegewicht noch nicht ausreicht, die Linienkraft an der Kontaktlinie der Wickelrolle 3 an der Stützwalze 4 für eine größere Wickelhärte zu steigern. Die Kolben-Zylinder-Einheiten 15 sind in der Lage, die Druckrollen 14 in eine nicht störende Ruheposition hochzuschwenken, wie in den Figuren dargestellt ist. Um eine fertige Wickelrolle 3 aus der Wickelmaschine entfernen zu können, kann die Traverse 11 mit den daran befestigten Druckrollen 14 ausreichend hoch bewegt werden.

Um das an den Führungsköpfen 5 lastende Rollengewicht begrenzen zu können, sind-an jeder Seite der Wickelmaschine neben der Stützwalze 4 Unterstützungsrollen 16 achsparallel zur Stützwalze 4 angeordnet, die von unten gegen jeweils eine Wickelrolle 3 bewegbar gelagert sind. Jede Unterstützungsrolle 16 besteht aus einem hohizylinder- förmigen Tragkörper 19 aus einem festen Material, insbesondere aus Stahl, auf dessen äußeren Mantelfläche eine begrenzt verformbare Schicht 20 aus einem zelligen Kunststoffmaterial mit einer Vielzahl von gleichmäßig verteilten Poren aufgebracht ist.

Das aus einem zelligen Elastomer, insbesondere Polyurethan bestehende Kunststoffma- terial weist ein Kompressionsmodul K von weniger als 10 MPa, vorzugsweise zwischen 1 MPa und 5 MPa, auf. Die Größe der Poren beträgt weniger als 5 mm, bevorzugt zwischen 0,05 und 1 mm. Bevorzugt sind die Poren in der verformbaren Schicht teilweise offen-also miteinander verbunden-, teilweise in sich geschlossen. Der Anteil der offenen Poren beträgt 30 % bis 70 %, vorzugsweise ca. 50 %. Das Verhältnis der offenen Poren zu den geschlossenen Poren bestimmt sowohl die Kompressibilität als auch die Fähigkeit der Schicht, im Innern entstehende Wärme abzuleiten, um uner- wünschte Überhitzungen zu vermeiden. Die vorstehend angegebenen Parameter haben sich als besonders geeignet gezeigt.

Der Durchmesser der Unterstützungsrollen 16 beträgt 300 mm bis 600 mm, vorzugswei- se ca. 400 mm, die radial gemessene Dicke der verformbaren Schicht 20 beträgt 10 mm bis 40 mm, vorzugsweise 15 mm bis 25 mm. Bevorzugt ist jedem Druckrolienschlitten 12 eine Unterstützungsrolle 16 zugeordnet, deren axiale Länge der Länge der Druckrollen 14 entspricht ; im Beispiel ca. 400 mm. Jede Unterstützungswalze 16 ist an dem zugehörigen Druckwalzenschlitten 12 so gelagert, daß sie von einer nicht dargestellten pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheit gegen die Unterseite einer Wickelrolle 3 hochgeschwenkt und mit einer steuerbaren Kraft gegen diese angedrückt werden kann.

Die Lagerung an dem Druckrollenschlitten 12 hat den Vorteil, daß die Unterstützungsrol- len 16 mit diesen automatisch quer positioniert werden. In der Regel unterstützen mehrere, axial fluchtend nebeneinander positionierte Unterstützungswalzen 16 eine Wickelrolle 3 über deren gesamte axiale Länge, die bis zu 3,5 m betragen kann.

Um eine reibungsfreie Anlage an die Wickelrolle 3 während des Aufwicketns zu ermöglichen, ist jede Unterstützungsrolle 16 mit einem zu-und abschaltbaren Drehan- trieb verbunden, mit dem ihre Umfangsgeschwindigkeit vor dem Anlegen an eine Wickeirolle 3 mit deren Umfangsgeschwindigkeit synchronisiert werden kann. Anschlie- ßend wird der Synchronantrieb abgeschaltet, die Unterstützungsrolle 16 liegt frei drehbar an der zugehörigen Wickelrolle 3 an.

Da zum Entladen einer vollen Wickelrolle 3 die Druckrollentraverse 11 mit den daran befestigten Elementen nach oben bewegt werden muß, kann jede Unterstützungsrolle 16 in eine entsprechende Aussparung der Traverse 11 versenkt werden. Alle Unterstüt- zungsrollen 16 einer Wickellinie werden so mit der Traverse 11 nach oben in eine Position bewegt, bei der unterhalb der Traverse 11 ein ausreichend großer Freiraum vorhanden ist, durch den eine fertig gewickelte Wickelrolle 3 aus der Wickelmaschine bewegt werden kann.

Zu Beginn der Wicklung werden die Traversen 11 in ihre untere Position abgesenkt, und die Druckrollen 14 werden gegen die Wickelrollen 2 bewegt, um die Linienkraft an der Kontaktstelle mit der Stützwalze 4 zu erhöhen. Wenn das Auflagegewicht der Wickelrol- len 3 einen gewissen Wert erreicht hat, wird zunächst der weitere Gewichtszuwachs so kompensiert, daß mittels der ziehenden Kolben-Zylinder-Einheiten 7 über die Führungs- köpfe 5 eine Entlastungskraft aufgebracht wird. Spätestens ab einem Rollendurchmes- ser von ca. 1000 mm erfolgt eine weitere Entlastung mit den Unterstützungsrollen 16, damit das an den Führungsköpfen 5 lastende Rollengewicht nicht zu groß wird. Die Unterstützungsrollen 16 werden dazu aus ihrer Ruheposition in der Traverse 11 hinausbewegt, auf eine mit den Wickelrollen 3 synchrone Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt und anschließend von unten gegen die Wickelrollen 3 gedrückt. Bei wachsendem Durchmesser der Wickelrollen 3 werden die Unterstützungsrollen 16-wie in Figur 2 gezeigt-nachgeführt, vorzugsweise durch eine kombinierte Schwenk-und Vertikalbewegung. Die letztere Bewegung kann durch eine lineare Vertikalbewegung der Druckrollentraverse 11 bewirkt werden.

Die Entlastungskraft der Stützrollen 16 wird über die von unten nach oben drückenden pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheiten so gesteuert, daß die gewünschte Verteilung des Wickelrollengewichts auf die Stützwalze 4, die Unterstützungsrolien 16 und die

Führungsköpfe 5 vorliegt. Die Gewichtsverteilung wird durchmesserabhängig gesteuert, um den gewünschten Wickelaufbau zu erreichen.

Nach dem Ende des Aufwickelns werden zunächst die Unterstützungsrollen 16 in die Traversen 11 versenkt. Anschließend wird die Traverse 11 mit den Unterstützungsrollen 16 und den Druckrollen 14 in eine obere Parkposition bewegt, bei der die Wickelrollen 3 aus der Maschine entfernt werden können.

In den Figuren 3 und 4 ist eine Tragwalzen-Wickelmaschine dargestellt, die als Kontaktwalze eine angetriebene Tragwalze 19 aufweist. Neben dieser ersten Tragwalze 19 ist eine Unterstützungswalze 20 achsparallel angeordnet, die mit der ersten Tragwalze 19 ein Walzenbett bildet, in dem die Wickelrollen 3 beim Aufwickeln auf den Tragwalzen 19,20 aufliegen. Ebenso wie die erste Tragwalze 19 erstreckt sich die zweite Tragwalze 20 über die gesamte Arbeitsbreite, i. e. die maximale Breite der aufzuwickelnden Papier-oder Kartonbahn 1. Die Papier-oder Kartonbahn 1 wird von einer Längsschneideeinrichtung in Einzelbahnen aufgeteilt, die bei der Ausführungsform nach Figur 3 durch den Spalt zwischen den Tragwalzen 19,20 in das Walzenbett geführt werden, wo sie auf fluchtend aufgereihte Hülsen 21 gewickelt werden. Oberhalb des Walzenbetts ist im Gestell der Wickelmaschine ein Druckrollensystem angeordnet, das eine freilaufend gelagerte Druckrolle 22 enthält. Zu Beginn der Aufwicklung, wenn das Auflagegewicht der Wickelrollen 3 auf den Tragwalzen 19,20 für die gewünschte Wickelhärte noch nicht ausreicht, täßt sich mittels der von oben drückenden Druckrolle 22 das Auflagegewicht der Wickelrollen 3 auf den Tragwalzen 1,2 erhöhen. An jeder Maschinenseite ist ein Führungskopf vertikal beweglich gelagert, der jeweils von außen in die Hülse 21 der Randrolle einfährt, um den Satz von Wickelrollen 3 beim Aufwickeln seitlich zu führen.

Die beiden Tragwalzen 19,20 haben einen Durchmesser von 300 mm bis 1000 mm. ihre von der Breite der Papier-oder Kartonbahn 1 abhängige axiale Länge kann bis zu 10 m betragen. Die einlaufseitige Tragwalze 19 hat einen Mantel aus Stahl, der mit einer elastisch verformbaren Laufschicht aus einem Vollelastomer, beispielsweise aus Gummi, beschichtet sein kann. Sie hat die primäre Aufgabe, jede Einzelbahn 1 in den mit der jeweiligen Wickelrolle 3 gebildeten Walzennip zu führen und das Einwickeln von Luft in die Wickelrollen 3 zu verhindern. Zusätzlich wird in den Walzennips zwischen der Tragwalze 19 und den Wickelrollen 3 durch nipinduzierte Dehnung die gewünschte Wickelhärte erzeugt. Damit diese Funktion erfüllt werden kann, ist der Belag der Tragwalze 19 nicht volumenkompressibel.

Die als Unterstützungswalze dienende zweite Tragwalze 20 besteht aus einem hohizylinderförmigen Tragkörper 23 aus einem festen Material, insbesondere aus Stahl, auf dessen äußere Mantelfläche eine volumenkompressible Schicht 24 aus einem zelligen Kunststoffmaterial mit einer Vielzahl von gleichmäßig verteilten Poren aufge- bracht ist. Die Dicke und Materialeigenschaften der Schicht 24 entsprechen denen der Schicht 20 der Unterstützungsrollen 16 der vorstehend beschriebenen Stützwalzen- Wickelmaschine nach den Figuren 1 und 2. Die zweite Tragwalze 20 ist frei drehbar gelagert oder mit einem Drehantrieb verbunden, der auf Freilauf schaltbar ist. Falls ein Drehantrieb vorhanden ist, dient dieser nur dazu, die Tragwalze 20 beim Anfahren der Wickelmaschine synchron zur Tragwalze 19 zu beschleunigen und/oder im Kernbereich einer Wickelrolle 3 eine harte Anwicklung zu erzielen. Beim Aufwickeln außerhalb des Kernbereichs einer Wickelrolle 3 ist der Drehantrieb abgekuppelt. Die Tragwalze 20 dreht frei, damit kein die Wickelhärte beeinflussendes Drehmoment erzeugt wird. Beim Aufwickeln außerhalb des Kernbereichs einer Wickelrolle dient die Tragwalze 20 ausschließlich dazu, die Wickelrollen 3 in ihrer Wickelposition zu halten und einen Anteil des Wickelrollengewichts zu tragen, ohne daß durch ein Drehmoment oder durch Erzeugung einer nipinduzierten Dehnung Einfluß auf die Wickelhärte genommen wird.

Als Unterstützungsrolle ist die Tragwalze 20 relativ zu der als Kontaktwalze dienenden einlaufseitigen Tragwalze 19 so angeordnet, daß von ihr 30 % bis 80 % des Wickelrol- lengewichts aufgenommen wird. Der Rest des Wickelrollengewichts wird von der Tragwalze 19 getragen.

Die Druckwalze 22 des Druckwalzensystems weist bevorzugt ebenfalls eine volume- kompressible Laufschicht mit den Merkmalen der Schicht 24 auf. Sie ist entweder als frei drehbar gelagerte durchgehende Rolle gestaltet oder sie besteht aus einzelnen, frei drehbar gelagerten Rollensegmenten.

In Figur 4 ist eine Tragwalzen-Wickelmaschine dargestellt, bei der die Bahn 1 mit nur geringer Umschlingung der einlaufseitigen Tragwalze 19 von oben den Nips zwischen der Tragwalze 19 und den Wickelrollen 3 zugeführt wird. Die geänderte Bahnzuführung führt dazu, daß die Drehrichtungen der Tragwalzen 19,20, der Wickelrollen 3 und der Druckrolle 22 gegensinnig zu den Drehrichtungen bei der Tragwalzen-Wickelmaschine nach Figur 3 sind. Ansonsten entspricht der Aufbau dieser Tragwalzen-Wickelmaschine dem Aufbau der vorstehend beschriebenen Tragwalzen-Wickelmaschine nach Figur 3.

In Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform einer Tragwalzen-Wickelmaschine dargestellt, bei der eine zweite Unterstützungsrolle 25 als dritte Tragwalze neben der als Kontaktwaize dienenden ersten Tragwalze 19 auf der zur zweiten Tragwalze 20 entgegengesetzten Seite angeordnet ist. Der Aufbau der dritten Tragwalze 25 entspricht den der zweiten Tragwalze 20. Sie enthält somit ebenfalls eine Laufschicht 24 aus einem volumenkompressiblen Kunststoffmaterial. Sie ist ebenfalls frei drehbar gelagert oder mit einem abkuppelbaren Drehantrieb verbunden, damit sie auf Freilauf geschaltet werden kann. Die dritte Tragwalze 25 bildet mit der ersten Tragwalze 19 ein zweites Tragwal- zenbett, in dem jede zweite Wickelrolle 3 aufgewickelt wird. Die Einzeibahnen 4 werden von unten durch den Spalt zwischen der ersten Tragwalze 19 und einer Unterstützungs- walze 20 den beiden Walzenbetten wechselweise zugeführt. Die Wickelrollen 3 von zwei benachbarten Einzelbahnen 4 werden somit jeweils in verschiedenen Walzenbetten gewickelt. Um zu Beginn der Aufwicklung das Auflagegewicht der Wickeirollen 3 jeder Wickellinie erhöhen zu können, enthält das Druckrollensystem zwei frei drehbare Druckrollen 22,26, die jeweils auf die Scheitellinien der Wickelrollen einer Wickellinie auflegbar sind. Die zweite Druckrolle 26 entspricht dabei in ihrem Aufbau und ihrer Funktion der ersten Druckrolle 22, der beim Ausführungsbeispiel nach Figur 3 beschrie- ben ist.