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Patent Searching and Data


Title:
WINDING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/144300
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a winding machine comprising multiple winding stations (1.1 - 1.5) for winding multiple threads (2) onto reels (8). The winding stations (1.1 - 1.5) are arranged next to one another along at least one winding spindle (6) held in a protruding manner, wherein a top thread guide (3) is arranged before each winding station in the thread path. The top thread guides (3) are moveably retained on a guide track (14) and can be guided optionally into an operating position in the winding stations (1.1 - 1.5) or into a threading position outside the winding stations (1.1 -1.5). In order to select and receive the threads (2), the guide track (14) for guiding the top thread guide (3) is formed at least by a straight guide section (14.1) along the winding spindle (6) and a curved guide section (14.2), wherein the curved guide section (14.2) of the guide track (14) extends beyond a spindle end of the winding spindle (6).

Inventors:
VOSS RAINALD (DE)
KLUGE BRIAN (DE)
HAMID ABDELATI (DE)
THOSS JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/050571
Publication Date:
July 22, 2021
Filing Date:
January 13, 2021
Export Citation:
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Assignee:
OERLIKON TEXTILE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B65H57/00; B65H57/16
Domestic Patent References:
WO2016180679A12016-11-17
WO1998028217A11998-07-02
Foreign References:
DE102014220875A12015-04-16
JP2008297078A2008-12-11
EP2497732A22012-09-12
DE102014220875A12015-04-16
Attorney, Agent or Firm:
NEUMANN, Ditmar (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Aufspulmaschine mit mehreren Wickelstellen (1.1 - 1.5) zum Aufwickeln mehrerer Fäden (2) zu Spulen (8), die parallel nebeneinander an einer angetriebenen Spul spindel (6) gewickelt werden, mit mehreren auf die Wickelstellen verteilt angeord neten Fadenverlegeinheiten (4) und mehreren den Fadenverlegeinheiten (4) vor geordneten Kopffadenführern (3), die an einer Führungsschiene (14) beweglich gehalten sind und wahlweise in eine Betriebsstellung in den Wickelstellen (1.1 - 1.5) oder in eine Anlegstellung außerhalb der Wickelstellen (1.1 - 1.5) führbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (14) zur Führung der Kopffa denführer (3) zumindest einen geraden Führungsabschnitt (14.1) entlang der Spulspindel (6) und einen gekrümmten Führungsabschnitt (14.2) aufweist und dass der gekrümmte Führungsabschnitt (14.2) der Führungsschiene (14) sich über ein Spindelende der Spulspindel (6) hinaus erstreckt.

2. Aufspulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungs schiene (14) an einem Ende des gekrümmten Führungsabschnitt (14.2) einen ge raden Führungsendabschnitt (14.3) aufweist, weichereinen Anschlag (15.1) für ei nen der Kopffadenführer (3) für die Anlegstellung aufweist.

3. Aufspulmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der Kopffadenführer (3) ein separater von mehreren Führungsschlitten (16) zuge ordnet ist, welche an der Führungsschiene (14) geführt sind und welche unterei nander durch flexible Bänder (18) gekoppelt sind, die in einer Länge entsprechend einem Abstand benachbarter Wickelstellen (1.1 - 1.5) ausgebildet sind.

4. Aufspulmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der gerade Führungsabschnitt (14.1) der Führungsschiene (14) an einem freien Ende einen zweiten Anschlag (15.2) für einen der Kopffadenführer (3) für die Betriebsstellung aufweist.

5. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopffadenführer (3) jeweils durch eine frei drehbare Umlenkrolle (13) mit einer offenen Fadenlaufspur (13.1) gebildet sind und dass die Umlenkrollen (3) auskragend durch verschieden lange Haltestege (17) an den Führungsschlitten (16) gehalten sind.

6. Aufspulmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der gerade Führungsabschnitt (14.1) der Führungsschiene (14) gegenüber einen Spindelach se (6.1) der Spulspindel (6) derart schräg angeordnet ist, dass die Umlenkrollen (13) trotz unterschiedlicher Haltestege (17) in den Betriebsstellungen in einer zur Spindelachse (6.1) parallelen Ebene gehalten sind.

7. Aufspulmaschine durch Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine frei drehbare, stationäre Führungsrolle (19) zur Führung der Fadenschar (2) vorge sehen ist, die den in den Anlegstellungen gehaltenen Umlenkrollen (13) zum Sepa rieren und Anlegen der Fäden zugeordnet ist.

8. Aufspulmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungs rolle (19) einer angetriebenen Galette (11) nachgeordnet ist und dass durch die Galette (11) und die Führungsrolle (19) eine Fadenlaufebene der Fadenschar im Bereich zwischen den Betriebsstellungen und den Anlegstellungen der Umlenkrol len (13) aufspannbar ist.

9. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass einem der äußeren Kopffadenführern (3) einen Aktor (20) zugeordnet ist, durch welchen der Kopffadenführer (3) an der Führungsschiene (14) führbar ist.

10. Aufspulmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (20) durch ein Steuergerät (21) steuerbar ist, wobei das Steuergerät (21) mit einer Steu ereinrichtung (22) odereinem Bedienungstableau (23) verbunden ist.

Description:
Aufspulmaschine

Die Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine mit mehreren Wickelstellen zum Auf wickeln mehrerer Fäden zu Spulen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

In einem Schmelzspinnprozess werden die als eine Fadenschar erzeugten Fäden am Ende des Prozesses parallel zu Spulen gewickelt. Hierzu werden Aufspulmaschi nen mit mehreren Wickelstellen genutzt, die entlang einer auskragend gehaltenen Spulspindel an ein Maschinengestell ausgebildet sind. Die Spulspindel dient zur Auf nahme der Spulen, um sie gleichzeitig zu wickeln. Die Ablage der Fäden erfolgt in ei ner sogenannten Kreuzwicklung, so dass innerhalb der Wickelstellen jeweils der Fa den einzeln mittels einer Fadenverlegeinheit vor Auflauf auf die Spulenoberfläche hin- und hergeführt wird. Die Zuführung in den Wickelstellen und die Separierung die Fa denscharerfolgt über mehrere sogenannte Kopffadenführer, die in den Wickelstellen jeweils den Fadenverlegeinheiten vorgeordnet sind. So spannt sich zwischen den Kopffadenführern und der nachgeordneten Fadenverlegeinheit ein sogenanntes Ver legedreieck, in welchem der Faden geführt wird.

Um bei einem Prozessbeginn die Fäden der Fadenschar auf die Wickelstellen der Aufspulmaschine zu verteilen und einfädeln zu können, ist es üblich, dass die Faden schar zunächst über einen beweglichen Sauginjektor geführt wird, um die Fäden zum Einfädeln in die Kopffadenführer bereitzuhalten. Dabei werden grundsätzlich zwei Va rianten von Aufspulmaschinen unterschieden.

Bei einer der Varianten wird eine bewegliche Hilfseinrichtung zur Fadenführung und Einfädelung der Fäden in die Kopffadenführer genutzt. Eine derartige Aufspulma schine ist beispielsweise aus der WO 98/28217 oder der EP 2497732 A2 bekannt. Bei den bekannten Aufspulmaschinen ist die Hilfseinrichtung durch einen beweglichen Einfädelfadenführer mit mehreren nebeneinander angeordneten Führungsnuten aus gebildet. Der Einfädelfadenführer wird genutzt, um bei Prozessstart die durch den Sauginjektor geführte Fadenschar aufzunehmen und durch eine Bewegung entlang einer Führungsbahn zu vereinzeln und auf die Kopffadenführer zu übergeben. Hierbei sind relativ aufwändige Führungsbahnen und Antriebe erforderlich, um eine Separie- rung und Einfädelung der Fadenscharzu erhalten. Insoweit sind derartige Hilfseinrich tungen besonders störanfällig.

Bei einer weiteren Variante von Aufspulmaschinen werden keine zusätzlichen be weglichen Hilfseinrichtungen zum Separieren und Einfädeln der Fäden benötigt. Eine derartige Aufspulmaschine ist beispielsweise aus der DE 102014220875 A1 bekannt. Bei der bekannten Aufspulmaschine sind die Kopffadenführer an einer Führungs schiene beweglich gehalten und lassen sich zwischen einer Betriebsstellung in den Wickelstellen heraus in eine Anlegstellung zu einem Stirnende der Aufspulmaschine außerhalb der Wickelstellen führen. In der Anlegstellung liegen die Kopffadenführer im kurzen Abstand nebeneinander zum Einfädeln der Fäden.

Bei der Herstellung von synthetischen Fäden besteht nun jedoch der Wunsch, möglichst eine große Anzahl von Fäden gleichzeitig in einer Aufspulmaschine aufzu wickeln. Dementsprechend müssen eine große Anzahl von Kopffadenführern aus ih ren Betriebsstellungen in Anlegstellungen überführt werden. Dabei muss jedoch da rauf geachtet werden, dass zum Separieren und Einfädeln der Fäden der Fadenschar die Kopffadenführer möglichst nahe an einem Bedienende der Aufspulmaschine ge halten sind. Bei der gattungsgemäßen Aufspulmaschine müssten die Kopffadenführer dicht an dicht in einer Reihe nebeneinander platziert werden, so dass ein Separieren und Einfädeln der Fäden in den vom Bedienende weit entfernten Kopffadenführer nur mit Hilfseinrichtungen noch möglich ist.

Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Aufspulmaschine bereit zustellen, bei welcher die Separierung und Einfädelung der Fäden einer Fadenschar in die Kopffadenführer möglichst einfach bedienbar und sowohl manuell als auch auto matisiert ausführbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Führungsschiene zur Führung der Kopffadenführer zumindest einen geraden Führungsabschnitt ent lang der Spulspindel und einen gekrümmten Führungsabschnitt aufweist und dass der gekrümmte Führungsabschnitt der Führungsschiene sich über ein Spindelende der Spulspindel hinaus erstreckt. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merk malskombinationen der Unteransprüche definiert.

Die Erfindung besitzt somit den besonderen Vorteil, dass die Kopffadenführer in ihren Anlegstellungen mit einem Höhenversatz zueinander in der Führungsschiene gehalten werden können. Zudem lässt sich dadurch ein Herauskragen der Führungs schiene in einen Bedienungsgang hinein vorteilhaft vermeiden. Durch die Krümmung der Führungsschiene lassen sich die Kopffadenführer beispielsweise aus einer reihen förmig horizontal ausgerichteten Betriebsstellung in zumindest teilweise vertikal aus gerichtete Anlegstellungen überführen. Insbesondere durch die Krümmung der Füh rungsschiene wird ein Versatz zwischen den Kopffadenführern erzeugt, der das Sepa rieren und Einfädeln der Fäden erleichtert.

Zur Platzierung einer großen Anzahl von Kopffadenführern in ihren Anlegstellun gen ist desweiteren vorgesehen, dass die Führungsschiene an einem Ende des ge krümmten Führungsabschnittes einen geraden Führungsendabschnitt aufweist, wel cher einen Anschlag für einen der Kopffadenführer für die Anlegstellung aufweist. Da mit ist eine Positionierung der Kopffadenführer in den Anlegstellungen möglich.

Zum Verschieben und Führen der Kopffadenführer ist die Weiterbildung der Erfin dung besonders vorteilhaft, bei welchem jedem der Kopffadenführer ein separater von mehreren Führungsschlitten zugeordnet ist, welche an der Führungsschiene geführt sind und welche untereinander durch flexible Bänder gekoppelt sind, die in ihrer Län ge entsprechend einem Abstand benachbarter Wickelstellen ausgebildet sind. So können alle Kopffadenführer gemeinsam an der Führungsschiene bewegt werden, indem ein erster oder ein letzter Kopffadenführer aktiv durch den Führungsschlitten verschoben wird. Durch die flexible Koppelung der Führungsschlitten lassen sich so alle Kopffadenführer gemeinsam an der Führungsschiene bewegen. Die Flexibilität der Bänder ermöglicht dabei einerseits eine Positionierung der Kopffadenführer in ihren Betriebsstellungen bei ausgezogenen Bändern und andererseits ein Zusammenschie ben der Kopffadenführer in ihrer Anlegstellung bei gewellten Bändern. Die Betriebsstellung der Kopffadenführer lässt sich dabei vorteilhaft durch einen zweiten Anschlag realisieren, der an den geraden Führungsabschnitt der Führungs schiene an einem freien Ende ausgebildet ist.

Um mit der Bewegung der Kopffadenführer beim Übergang von den Anlegstel lungen in die Betriebsstellungen eine selbsttätige Separierung und Einfädelung der Fadenschar zu ermöglichen, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher die Kopffadenführer jeweils durch eine frei drehbare Umlenkrolle mit einer offenen Fadenlaufspur gebildet sind und bei welcher die Umlenkrollen auskragend durch verschieden lange Haltestege an den Führungsschlitten gehalten sind. So lässt sich durch die unterschiedlichen langen Haltestege ein Versatz zwischen den Umlenk rollen einstellen, der entsprechend einem Fadenabstand der benachbarten Fäden in einer Fadenschar entspricht. So kann jede der Umlenkrollen aus einer Fadenschar heraus den der Wickelstelle betreffenden Faden übernehmen.

Hierzu ist der gerade Führungsabschnitt der Führungsschiene gegenüber einer Spindelachse der Spulspindel derart schräg angeordnet, dass die Umlenkrollen trotz unterschiedlicher Haltestege in den Betriebsstellungen in einer zur Spindelachse pa rallelen Ebene gehalten sind. Damit wird gewährleistet, dass in jeder der Wickelstellen gleiche Verhältnisse beim Aufwickeln der Fäden zu Spulen gewährleistet bleibt.

Um in der Fadenschar einen definierten Fadenabstand zu erzeugen, in welchem die Umlenkrollen hineinbewegt werden, ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher eine frei drehbare stationäre Führungsrolle zur Führung einer Fadenschar vorgesehen ist, die den in den Anlegstellungen gehaltenen Umlenkrollen zum Separieren und Anlegen der Fäden zugeordnet ist.

Hierbei lässt sich eine Fadenschar besonders vorteilhaft mit einem definierten Fa denabstand der benachbarten Fäden zueinander aufspannen, in dem der Führungs rolle eine angetriebene Galette vorgeordnet ist und indem die Galette und die Füh rungsrolle eine Fadenlaufebene der Fadenschar im Bereich zwischen den Betriebsstel lungen und den Anlegstellungen der Umlenkrollen aufspannen. Zur Automatisierung der Einfädelung sind die Weiterbildungen der Erfindung vorgesehen, bei welcher einem der äußeren Kopffadenfadenführer ein Aktor zugeord net ist, durch welchen der Kopffadenführer an der Führungsschiene führbar ist.

Der Aktor wird vorzugsweise durch einen Linearantrieb, z. B. einen kolbenstangen losen Zylinder ausgeführt.

Dabei ist der Aktor durch ein Steuergerät steuerbar, wobei das Steuergerät mit ei ner Steuereinrichtung oder mit zumindest einem Bedienungstableau verbunden ist.

Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nun nachfolgend ein Ausführungs beispiel der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.

Es stellen dar:

Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der erfindungsge mäßen Aufspulmaschine

Fig. 2 schematisch eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 Fig. 3 schematisch eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 Fig. 4.1 und

Fig. 4.2 schematisch ein Ausschnitt der Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 in verschiedenen Betriebssituationen

Fig. 5.1 und

Fig. 5.2 schematisch ein Ausschnitt der Draufsicht des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 in verschiedenen Betriebssituationen

Fig. 6 schematisch eine Draufsicht eines Kopffadenführers einer ersten Wickelstelle des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1

In den Fig. 1, 2 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Auf spulmaschine schematisch in mehreren Ansichten dargestellt. Fig. 1 zeigt das Ausfüh rungsbeispiel in einer Seitenansicht, Fig. 2 in einer Draufsicht und in Fig. 3 in einer Vorderansicht. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.

Die erfindungsgemäße Aufspulmaschine weist in diesem Ausführungsbeispiel insgesamt fünf Wickelstellen 1.1 bis 1.5 auf, die nebeneinander in einem Maschinen gestell 10 ausgebildet sind. Die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 sind längs einer auskragend gehaltenen Spulspindel 6 angeordnet. In jeder der Wickelstellen 1.1 bis 1.4 wird je weils ein Faden einer Fadenschar 2 zu einer Spule 8 gewickelt, wobei die Spulen 8 nebeneinander an der Spulspindel 6 gehalten sind. Die Anzahl der Wickelstellen 1.1 bis 1.5 sowie die Anzahl der Fäden der Fadenschar 2 ist hierbei beispielhaft. Grund sätzlich können derartige Aufspulmaschinen bis zu 16 Wickelstellen aufweisen.

Die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 sind identisch ausgebildet und weisen jeweils eine Fadenverlegeinheit 4 auf. Jede der Fadenverlegeinheiten 4 enthält ein hier nicht näher dargestelltes Führungsmittel, um den der Wickelstelle 1.1 bis 1.5 zugeordneten Faden innerhalb eines Verleghubes hin- und herzuführen. Die Fadenverlegeinheit 4 kann beispielsweise durch eine Kehrgewindewellenchangierung, eine Riemenchangierung odereine Flügelchangierung ausgebildet sein.

Zum parallelen Aufwickeln der Fäden der Fadenschar 2 ist jeder der Wickelstellen 1.1 bis 1.4 eine Spulhülse 9 am Umfang der angetriebenen Spulspindel 6 zugeordnet. Die Spulhülsen 9 sind hierzu am Umfang der Spulspindel 6 aufgespannt. Die Spul spindel 6 erstreckt sich dabei über alle Wickelstelen 1.1 bis 1.5, so dass die Fäden in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 parallel zu Spulen 8 gewickelt werden.

Zum Ablegen der Fäden auf die Oberflächen der Spulen ist eine Andrückwalze 5 vorgesehen, die sich parallel zur Spulspindel 6 erstreckt und somit den Wickelstelen 1.1 bis 1.5 zugeordnet ist. Die Andrückwalze 5 ist in dem Bereich zwischen der Faden verlegeinheit 4 und der Spulspindel 6 ausgebildet. Das Maschinengestell 10 dient zur Aufnahme und Befestigung der Fadenverlegeinheiten 4, der Andrückwalze 5 und der Spulspindel 6. Die Spulspindel 6 ist auskragend an einem Spulrevolver 7 gelagert, welcher seinerseits drehbar in dem Maschinengestell 10 gehalten ist. Der Spulrevolver 7 hält eine zweite Spulspinde 6, die um 180° versetzt zu der ersten Spulspindel 6 an geordnet ist. Beide Spulspindeln 6 lassen sich durch Drehung des Spulrevolvers 7 ab- wechselnd in einen Wickelbereich und einen Wechselbereich führen, so dass die Fä den in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 kontinuierlich zu Spulen 8 gewickelt werden kön nen. Die Spulspindeln 6 und der Spulrevolver 7 sind jeweils mit Antrieben gekoppelt, die hier nicht dargestellt sind.

Zum Aufnehmen und Separieren der Fadenschar 2 auf die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 ist jeder Wickelstellen 1.1 bis 1.5 oberhalb der Fadenverlegeinheiten 4 jeweils ein Kopffadenführer 3 zugeordnet. Die auf die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 verteilten Kopffa denführer 3 bilden somit einen Einlauf in die jeweiligen Wickelstellen 1.1 bis 1.5.

Jeder der Kopffadenführer 3 ist durch einen beweglichen Führungsschlitten 16 an einer Führungsschiene 14 gehalten. Die Führungsschiene 14 ist oberhalb des Maschi nengestells 10 angeordnet und erstreckt sich mit einem geraden Führungsabschnitt 14.1 entlang der Spulspindel 6. Dem geraden Führungsabschnitt 14.1 folgt ein ge krümmter Führungsabschnitte 14.2 der Führungsschiene 14, der sich überein Spin delende der Spulspindel 6 hinaus zu einem Bedienungsende hin erstreckt. Dem ge krümmten Führungsabschnitt 14.2 folgt ein gerader Führungsendabschnitt 14.3, der um ca. 90° versetzt zu dem geraden Führungsabschnitt 14.1 ausgerichtet ist. An dem Führungsendabschnitt 14.3 der Führungsschiene 14 ist ein erster Anschlag 15.1 aus gebildet. Am gegenüberliegenden freien Ende des geraden Führungsabschnittes 14.1 der Führungsschiene 14 ist ein zweiter Anschlag 15.2 vorgesehen. Die Kopffadenfüh rer 3 lassen sich somit durch Bewegung der Führungsschlitten 16 entlang der Füh rungsschiene 14 zwischen einer Betriebsstellung und einer Anlegstellung hin- und herführen. In den Fig. 1, 2 und 3 sind die Kopffadenführer 3 in ihren Betriebsstellungen dargestellt.

Die Kopffadenführer 3 sind in diesem Ausführungsbeispiel durch jeweils eine frei drehbar gelagerte Umlenkrolle 13 gebildet. Zur Erläuterung wird zusätzlich zu der Fig.

6 Bezug genommen, die eine Draufsicht eines Kopffadenführers 3 in der ersten Wi ckelstelle 1.1 zeigt. Die Umlenkrolle 13 weist an ihrem Umfang eine offene Fadenlauf spur 13.1 auf, in weicherein Faden der Fadenschar mit Teilumschlingung führbar ist.

Die Umlenkrolle 13 ist durch einen Haltesteg 17 mit dem Führungsschlitten 16 verbunden. Hierbei sind die Haltestege 17 der Umlenkrollen 13 in ihrer Länge unter- schiedlich ausgebildet, wie aus der Darstellung in Fig. 2 hervorgeht. So weist der Hal testeg 17 in der Wickelstelle 1.1 eine größere Länge auf, als die Haltestege 17 der be nachbarten Wickelstellen 1.2 bis 1.5. Die Längenunterschiede der Haltestege 17 sind entsprechend einem Fadenabstand der Fäden in der Fadenschar 2 ausgebildet, so dass bei Bewegung der Umlenkrollen 13 aus jeweils einer Anlegstellung in die Be triebsstellung jede der Umlenkrollen 13 einen Faden aus der Fadenschar 2 separiert und übernimmt. Damit die Umlenkrollen 13 in ihren Betriebsstellungen parallel zu ei ner Spindelachse 6.1 der Spulspindel 6 ausgerichtet sind, erstreckt sich der gerade Führungsabschnitt 14.1 der Führungsschiene 14 winkelig zur Spindelachse 6.1 der Spulspindel 6. In der Fig. 2 ist der Winkel zwischen der Führungsschiene 14 und der Spindelachse 6.1 mit dem Bezugszeichen eingetragen.

In diesem Ausführungsbeispiel ist der Führungsschlitten 16 der Wickelstelle 1.1 mit einem Aktor 20 gekoppelt. Der Aktor 20 ist durch einen kolbenstangenlosen Zylin der ausgeführt, der sich parallel zum geraden Führungsabschnitt 14.1 der Führungs schiene erstreckt. Der Aktor 20 ist mit einem Steuergerät 21 verbunden, das überein Bedienungstableau 23 ansteuerbar ist. Der Aktor 20 könnte beispielsweise auch durch einen elektrischen Linearantrieb ausgeführt sein, der sich parallel zur Führungsschie ne 14 erstreckt und den Führungsschlitten 16 der Wickelstelle 1.1 bewegt. Der Aktor 20 und die Führungsschiene 14 stützen sich übereinen Halter 25 am Maschinenge stell 20 ab.

Wie aus der Darstellung in Fig. 1 hervorgeht, sind die Führungsschlitten 16 unter einander jeweils durch ein flexibles Band 18 verbunden. Das flexible Band 18 ist in seiner Länge derart bemessen, dass im ausgezogenen Zustand jeder Führungsschlit ten 16 eine Betriebsstellung des betreffenden Kopffadenführers 3 in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 einnimmt.

Den Umlenkrollen 13 ist eine Galette 11 im Fadenlauf vorgeordnet. Die Galette 11 wird an einem Galettenträger 12 gehalten und ist mit einem hier nicht dargestellten Antrieb gekoppelt. Der Galettenträger 12 ist seitlich neben den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 am auskragenden Ende der Spulspindel 6 gehalten. Hierbei kann der Galettenträ ger 12 sich am Maschinengestell 10 abstützen. Bei den in Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine wird in den Wickelstelen 1.1 bis 1.5 jeweils ein Faden der Faden schar 2 kontinuierlich zu Spulen 8 gewickelt. Bei einem Prozessstart odereiner Pro zessunterbrechung ist es jedoch erforderlich, dass die Fadenschar 2 in den Wickelstel len 1.1 bis 1.5 eingefädelt wird. Um diesen Vorgang ausführen zu können, ist an dem Maschinengestell 10 unterhalb der Kopffadenführer 3 eine Führungsrolle 19 frei dreh bar gelagert angeordnet. Die Führungsrolle 19 ist derart angerordnet, dass eine sich zwischen der Galette 11 und der Führungsrolle 19 aufgespannte Fadenlaufebene ein stellt, die eine Bewegungsbahn der Kopffadenführer 3 durchquert und zwischen den Betriebsstellungen und den Anlegstellungen der Kopffadenführer 3 liegt. Die Füh rungsrolle 19 ist somit ausschließlich zur Aufnahme der Fadenschar beim Separieren und Einfädeln der Fäden in die Kopffadenführer 3 eingesetzt.

Zur weiteren Erläuterung wird nun zusätzlich zu den Figuren 4.1, 4.2, 5.1 und 5.2 Bezug genommen. In den Fig. 4.1 und 4.2 ist ein Ausschnitt der Seitenansicht des Aus führungsbeispiels aus Fig. 1 in verschiedenen Betriebszuständen und in Fig. 5.1 und 5.2 eine Draufsicht der Darstellung aus Fig. 4.1 und 4.2 gezeigt.

So stellen die Fig. 4.1 und 5.1 den Betriebszustand dar, in welchem die Faden schar 2 durch einen Sauginjektor 24 geführt ist, um eine Separierung und Einfädelung in die Kopffadenführer 3 zu ermöglichen. Hierzu sind die Kopffadenführer 3 mit den Führungsschlitten 16 in eine jeweilige Anlegstellung außerhalb der Wickelstellen 1.1 bis 1.5 geführt. Hierzu wird der Führungsschlitten 16 der Wickelstelle 1.1, der mit dem Aktor 20 gekoppelt ist, durch den Aktor 20 entlang dem geraden Führungsabschnitt 14.1 der Führungsschiene 14 geführt. Die benachbarten Führungsschlitten 16 werden dabei verschoben, wobei sich die Abstände zwischen en Führungsschlitten 16 auf grund der Flexibilität des Bandes 18 jeweils auf ein Minimum reduziert. Alle Führungs schlitten 16 gelangen so zu dem gekrümmten Führungsabschnitt 14.2 der Führungs schiene 14 bis der Führungsschlitten 16 der Wickelstelle 1.5 am Führungsendeab schnitt 14.3 den Anschlag 15.1 erreicht hat. Diese Situation ist in den Fig. 4.1 und 5.1 dargestellt. Sobald die Kopffadenführer 3 in den Anlegstellungen gehalten sind, wird die Fadenschar 2 mit dem Sauginjektor 24 an die Galette 11 und am Umfang der Füh rungsrolle 19 angelegt. Die Führungsrolle 19 spannt mit der Galette 11 eine Faden laufebene auf, die bei einer Bewegung der Kopffadenführer 3 aus ihren Anlegstellun- gen in die Betriebsstellungen durchdrungen werden. Die Führungsrolle 19 ist hierzu im wesentlichen achsparallel zu den Umlenkrollen 13 an dem Maschinengestell 10 gehalten. Die Führungsrolle 19 weist am Umfang eine Führungsnut auf, die einen Fa denkonvergenzpunkt bildet. So laufen die Fäden vom Umfang der Galette 11 strahlen förmig zu der Führungsrolle 19. Die Führungsrolle 19 ist mit einem vorbestimmten Ab stand unterhalb der Umlenkrollen 13 angeordnet. Somit stellt sich in der Fadenschar im Bereich der Umlenkrollen 13 ein definierter Fadenabstand zueinander ein.

Wie insbesondere aus der Darstellung in Fig. 5.1 und 5.2 hervorgeht, sind die Um lenkrollen 13 durch unterschiedlich lang ausgeführte Haltestege 17 mit den Füh rungsschlitten 16 verbunden. Zudem ist die Führungsschiene 14 mit dem geraden Führungsabschnitt 14.1 winkelig zu einer Spindelachse 6.1 angeordnet. Dadurch tref fen die Umlenkrollen 13 mit einem Versatz auf die zwischen der Galette 11 und der Führungsrolle 22 geführten Fadenschar 2. Der Versatz ist in seiner Größe gleich dem Fadenabstand der Fäden in der Fadenschar 2, so dass durch Bewegung der Füh rungsschlitten 16 jeder der Umlenkrollen 13 einen der Fäden der Fadenschar 2 über nimmt und zu den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 führt. Hierzu wird der Führungsschlitten 16 der Wickelstelle 1.1 durch den Aktor 20 in Richtung der Wickelstellen 1.1 bis 1.5 zu rückgeführt.

Der Führungsschlitten 16 wird bis zu einem Anschlag 15.2 am freien Ende der Führungsschiene 14 bewegt. Durch die Koppelung mit den Bändern 18 werden die nachfolgenden Führungsschlitten und die daran befestigten Umlenkrollen 13 mitge führt und übernehmen nacheinander jeweils einen Faden aus der Fadenschar 2. Diese Situation ist in den Fig. 4.2 und 5.2 dargestellt.

Während dem Separieren und Einfädeln der Fäden der Fadenschar 2 in die Kopf fadenführer 3 wird die Fadenschar 2 durch den Sauginjektor 24 geführt. Der Saugin jektor 24 kann hierbei durch einen Bedienungsautomaten geführt werden. In diesem Fall ist das Steuergerät 21 des Aktors 20 mit einer Steuereinrichtung verbunden. In der Fig. 3 ist hierzu beispielhaft eine Steuereinrichtung 22 gestrichelt dargestellt.

Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Sauginjektor 24 durch ei nen Operator zu führen. In diesem Ausführungsbeispiel ist - wie in Fig. 3 gezeigt - das Steuergerät 21 des Aktors 20 mit dem Bedienungstableau 23 am Bedienungsende der Aufspulmaschine gekoppelt. So lässt sich der Aktor 20 zum Verfahren der Führungs schlitten 16 durch einen Tastfühler an dem Bedienungstableau 23 aktivieren. Insoweit ist die erfindungsgemäße Aufspulmaschine sowohl zur Automation als auch zur ma nuellen Bedienung geeignet.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulma schine ist die Führungsschiene zur Führung der Kopffadenführer mit dem gekrümm ten Führungsabschnitt derart geformt, dass die Kopffadenführer vertikal nach unten an der Stirnseite der Aufspulmaschine geführt sind. Selbstverständlich umfasst die Erfin dung auch derart geformte Krümmungsabschnitte der Führungsschiene, die eine Füh rung der Kopffadenführer entgegengesetzt nach oben oder auch um einen Winkel versetzt seitlich an der Stirnseite der Aufspulmaschine ermöglicht. So könnte bei spielsweises eine Führung der Kopffadenführer an einer Position oberhalb der Be triebsposition der Kopffadenführer ein Einfädeln einer von Galetten zugeführten Fa denschar erleichtern.

In diesem Ausführungsbeispiel sind die Kopffadenführer 3 als Umlenkrollen 13 ausgebildet. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Kopffadenführer 3 durch Keramikfadenösen oder Keramikführungsnuten auszuführen. Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Umlenkrollen lassen sich daher ohne Schwierigkeiten durch derar tige Ausführungen von Kopffadenführern ersetzen.

Zudem könnte die Führungsschiene auch derart ausgeführt sein, dass der ge krümmte Führungsabschnitt und der gerade Führungsabschnitt sich in einer horizon talen Ebene erstrecken. So könnten die Kopffadenführer ohne einen Höhenunter schied in den Anlegstellungen gehalten werden.