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Title:
WINDOW REGULATOR FOR A SIDE WINDOW OF A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/214266
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a window regulator for a side window of a motor vehicle, comprising a slide guide rail on which a rail slide is slidably arranged, wherein the side window is attached to a window holder arranged on the rail slide and the rail slide can be displaced largely in a Z-direction into an upper position and into a lower position, wherein the slide guide rail can be fixed in position at an upper attachment point and a lower attachment point on a body part, and wherein the window holder and the upper attachment point and the lower attachment point are on a straight connecting line. The configuration of the window regulator according to the invention ensures perfect closing of the side window, in particular for frameless side windows, of a motor vehicle, even when the motor vehicle is travelling at very high speeds.

Inventors:
LEINWEBER STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/055971
Publication Date:
October 13, 2022
Filing Date:
March 09, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
E05D15/16; E05F11/38
Foreign References:
DE10044845B42004-06-09
US6425208B12002-07-30
FR2776574B12001-05-11
KR19990006425U1999-02-25
DE202009003452U12010-07-22
DE102019128241A12020-04-23
EP1526242A22005-04-27
DE10204610A12003-08-07
DE102015000562B32016-07-21
DE202004018460U12006-04-13
DE102011110168A12013-02-14
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Claims:
Patentansprüche

1. Fensterheber (1 ) für eine Seitenscheibe (2) eines Kraftfahrzeuges, mit einer Gleiterführungsschiene (3) an der ein Schienengleiter (4) schiebebeweglich angeordnet ist, wobei die Seitenscheibe (2) an einem, an den Schienengleiter (4) angeordneten Scheibenhalter (5) befestigt ist und der Schienengleiter (4) weitgehend in einer Z-Richtung in eine obere Stellung und in eine untere Stellung verschiebbar ist, wobei die Gleiterführungsschiene (3) an einem oberen Befestigungspunkt (6) und einem unteren Befestigungspunkt (7) an einem Karosseriebauteil (8) lagefixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenhalter (5) und der obere Befestigungspunkt (6) und der untere Befestigungspunkt (7) auf einer geraden Verbindungslinie (9) liegen.

2. Fensterheber nach Anspruch 1 , wobei der Scheibenhalter (5) einen Scheibenbefestigungspunkt (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenbefestigungspunkt (10) und der obere Befestigungspunkt (6) und der untere Befestigungspunkt (7) auf einer geraden Verbindungslinie (9) liegen.

3. Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an die Gleiterführungsschiene (3) eine zur Gleiterführungsschiene (3) parallel ausgerichtete Scheibenführungsschiene (11) angeordnet ist.

4. Fensterheber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenführungsschiene (11) einen Randbereich der Seitenscheibe (2) U-förmig umfasst.

5. Fensterheber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem U-förmigen Bereich der Scheibenführungsschiene (11), weitgehend in der Z-Richtung ein elastisches Element (12) angeordnet ist, welches zumindest einseitig an der Seitenscheibe (2) linienförmig anliegt.

6. Fensterheber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich das elastische Element (12) über eine gesamte Flöhe der Scheibenführungsschiene (11) erstreckt.

7. Fensterheber nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei geodätisch über dem Fensterheber (1) eine lichte Weite der Seitenscheibe (2) begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Scheibenführungsschiene (11) bis an die Begrenzung (13) der lichten Weite erstreckt.

8. Fensterheber nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenführungsschiene (11) einen weiteren Befestigungspunkt aufweist zur Lagefixierung an dem Karosseriebauteil (8).

9. Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand der Gleiterführungsschiene (3) zu dem Karosseriebauteil (8) an dem oberen Befestigungspunkt (6) und/oder dem unteren Befestigungspunkt (7) einstellbar ist.

10. Fensterheber nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleiterführungsschiene (3) und die Scheibenführungsschiene (11) einstückig und materialeinheitlich sind.

11. Fensterheber nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleiterführungsschiene (3) und die Scheibenführungsschiene (11) zwei separate, mit einander verbindbare Bauteile sind.

12. Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Karosseriebauteil (8) eine Seitentür des Kraftfahrzeuges ist.

13. Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Fensterheber (1) ein elektrisch betätigbarer Fensterheber (1) ist. 14. Kraftfahrzeug mit einem Fensterheber (1) nach einem der zuvor genannten

Ansprüche.

Description:
Beschreibung

Fensterheber für eine Seitenscheibe eines Kraftfahrzeuges

Die Erfindung betrifft einen Fensterheber für eine Seitenscheibe eines Kraftfahrzeuges mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Kraftfahrzeug mit einem Fensterheber gemäß Patentanspruch 14.

Zum technischen Umfeld wird beispielsweise auf die Europäische Patentanmeldung EP 1 526242 A2 hingewiesen. Aus dieser Offenlegungsschrift ist ein Verfahren zur Bewegungssteuerung einer, mittels eines fremdkraftbetätigten Fensterhebers bewegbaren Seitenscheibe einer Seitentür eines Kraftfahrzeuges bekannt. Bei dem vorgeschlagenen Verfahren wird die Seitenscheibe in Abhängigkeit einer Bewegung der Seitentür automatisch durch den Fensterheber in eine vorgegebene Zwischenposition bewegt, die von einer vollständigen Schließ- oder Absenkposition der Seitenscheibe abweicht. Um Klappergeräusche durch die Seitenscheibe zu vermeiden, ist vorgesehen, dass ausgehend von der vollständigen Absenkposition der Seitenscheibe, die Seitenscheibe zumindest beim Schließen der Seitentür in die Zwischenposition angehoben wird, in der die Seitenscheibe mit ihrem oberen Scheibenrand zumindest abschnittsweise in einen an der Polsterung der Seitentür liegenden Dichtungsspalt hinein bewegt wird.

Ein weiterer Fensterheber für eine Kraftfahrzeugtür ist beispielsweise aus der Deutschen Offenlegungsschrift DE 10204610 A1 bekannt. Offenbart wird ein Fensterheber, insbesondere ein Seil- oder Rohrfensterheber, für eine rahmenlos geführte Kraftfahrzeug-Fensterscheibe, mit mindestens einer sich entlang des Verstellweges der Fensterscheibe erstreckenden Führungsschiene, mit Einstellmitteln, zum Einstellen der Neigung der mindestens einen Führungsschiene bezüglich einer der Längsachse des Kraftfahrzeugs beinhaltenden Ebene, und mit Arretierungsmitteln zum Arretieren der eingestellten Lage der Führungsschiene bezüglich eines Karosserieteils oder eines damit verbundenen Teils. Die Einstell- und Arretierungsmittel sind im unteren Bereich der Führungsschiene als Schraubverbindungen vorgesehen, wobei die Einstellmittel eine an dem unteren Ende der Führungsschiene vormontierten, sich in etwa quer zur Längsachse des Kraftfahrzeuges verlaufende Richtung erstreckende Einstellschrauben aufweisen, welche mittels eines an einem ihrer Enden angeordneten Formschlussbereichs in einem korrespondierenden Bereich des Karosserieteils oder dergleichen drehbar gelagert ist.

Auch aus der Deutschen Patentschrift DE 102015000562 B3 ist eine Scheibenvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt. Beansprucht wird eine Scheibenvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit wenigstens einer relativ zu einem Führungskanal der Scheibenvorrichtung bewegbaren Scheibe und mit wenigstens einer Führungseinrichtung zum Abstützen der bewegbaren Scheibe in dem Führungskanal. Die wenigstens eine Führungseinrichtung ist in einem Spaltbereich zwischen einer Stirnwand des Führungskanals und einer gegenüberliegenden Seitenkante der bewegbaren Scheibe angeordnet. Dabei ist die wenigstens eine Führungseinrichtung zumindest bereichsweise elastisch verformbar. Erfindungsgemäß umfasst die Führungseinrichtung ein Halteelement, welches mit der Scheibe stoffschlüssig verbunden ist.

Weiter wird auf die Deutsche Gebrauchsmusterschrift DE 202004018460 U1 hingewiesen. Aus dieser Gebrauchsmusterschrift ist ein Mitnehmer für eine Fensterhebervorrichtung bekannt, die einen Grundkörper mit einem flexiblen Halteschenkel und einer Aussparung aufweist, die zur Aufnahme einer Führungsschiene vorgesehen ist und für diese eine Gleitvorrichtung vorgibt, und mit einem Passkörper, wobei der Passkörper gegenüber dem Grundkörper zwischen mehreren Lagen bewegbar und in jeder dieser Lagen festlegbar ist, wobei der Passkörper an dem flexiblen Halteschenkel gehalten ist. Weiter ist aus der Deutschen Offenlegungsschrift DE 102011 110 168 A1, von der die vorliegende Erfindung ausgeht, eine Anordnung zur Befestigung einer Fensterscheibe an einem Fensterheber eines Fahrzeuges bekannt, mit einem besonders ausgebildeten Scheibenhalter, der seinerseits über einen Flalteabschnitt zur Befestigung des Scheibenhalters an einer Fensterscheibe und einem Verbindungsabschnitt zur Befestigung des Scheibenhalters samt Fensterscheibe an einem Klemmbackenelement eines Versenk- und Flebemechanismus eines Fensterhebers verfügt. Der Flalteabschnitt des Scheibenhalters ist durch ein im Querschnitt gesehen nach oben offenes U-Profil mit einem Profilboden und zwei, die Fensterscheibe seitlich einfasssenden Profilflanschen gebildet. An dem Profilboden schließt sich nach unten ein Verbindungsabschnitt des Scheibenhalters in Form eines Befestigungssteges an. Vorteilhaft weisen die Profilflansche jeweils einen fensterartigen Ausschnitt auf, der sich zumindest bis in den Profilboden erstreckt. Die Klemmbacken des Klemmbackenelementes können dadurch zumindest abschnittsweise in besagten Ausschnitt eingeführt werden.

Aufgrund einer unzureichenden Vorspannung einer Seitenscheibe eines Kraftfahrzeuges gegenüber einer Dichtung am Dachrahmen und/oder an der B-Säule kann es passieren, dass die Seitenscheibe im oberen Bereich nicht richtig an der Dichtung des Dachrahmens anliegt. Das nachträgliche mechanische Einstellen eines Fensterhebersystems ist häufig nicht oder nur sehr schwer möglich. Betroffen hiervon sind oft die vorderen Türen des Kraftfahrzeuges. Bei einer ungünstigen geometrischen Gestaltung der Seitenscheibe in der A-Säule, wie auch der B-Säule, wird die notwendige Vorspannung in Y-Richtung (quer zu einer Fahrzeuglängsachse) manches Mal nicht erreicht. Somit können Undichtheiten bezüglich Luft und Wassereintritt entstehen. Ganz speziell Fensterhebersysteme für Cabrio-Fahrzeuge oder Coupes mit rahmenlosen Seitenscheiben weisen die oben genannte Problematik auf. Dies betrifft insbesondere die Dichtheit im Bereich der B-Säule und dem anschließenden Dachrahmen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Maßnahme aufzuzeigen, die ein exaktes Schließen der Seitenscheibe eines Kraftfahrzeuges ermöglicht, unter allen möglichen Betriebszuständen, insbesondere bei einer Fahrt des Kraftfahrzeuges mit sehr hoher Geschwindigkeit.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass der Scheibenhalter und der obere Befestigungspunkt und der untere Befestigungspunkt der Gleiterführungsschiene für den Schienengleiter, an dem der Scheibenhalter angeordnet ist, auf einer geraden Verbindungslinie liegen.

Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird die Seitenscheibe des Kraftfahrzeuges auch bei hohen Geschwindigkeiten, beispielsweise über 210 km/h fest auf den umlaufenden Dichtungsbereich, insbesondere im Bereich der B-Säule und dem anschließenden Dachrahmen gedrückt. Ein Abheben der Seitenscheibe bei Höchstgeschwindigkeiten und das Eindringen von Umgebungsluft oderWasser in die Fahrgastzelle ist somit sicher vermieden. Der erfindungsgemäße Fensterheber kann in vorteilhafter Weise sowohl für rahmenlose Seitenscheiben als auch für Seitenscheiben mit Rahmen in sog. Rahmentüren Verwendung finden.

Der Scheibenhalter hat üblicherweise einen Durchmesserzwischen 20 mm und 150 mm. Anstelle eines runden Scheibenhalters kann dieser auch quadratisch, rechteckig oder mit einer sonstigen Außengeometrie ausgestaltet sein.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 2, dass der Scheibenbefestigungspunkt und der obere Befestigungspunkt und der untere Befestigungspunkt der Gleiterführungsschiene auf einer geraden Verbindungslinie liegen erhöht nochmals die Scheibendichtheit aufgrund einer noch präziseren Anordnung der Fensterheberbauteile. Durch diese Ausgestaltung wird der Hebel auf die biegeweiche Achse nochmals verringert, wobei gleichzeitig der Hebel auf die biegesteife Achse vergrößert wird. Unter biegesteifer Achse wird die Verlängerung der Gleiterführungsschiene verstanden. Die biegeweiche Achse ist hierbei rechtwinklig zur Gleiterführungsschiene annähernd in X-Richtung ausgerichtet. Der Scheibenbefestigungspunkt hat üblicher Weise einen Durchmesser zwischen 5 mm und 15 mm.

Mit der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 3, dass an die Gleiterführungsschiene eine zur Gleiterführungsschiene parallel ausgerichtete Scheibenführungsschiene angeordnet ist, erhöht die Systemsteifigkeit nochmals erheblich und optimiert die Scheibenführungsschiene in Richtung der Fahrzeuglängsachse X.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform gemäß Patentanspruch 3 umfasst die Scheibenführungsschiene einen Randbereich der Seitenscheibe U-förmig. Durch diese Ausgestaltung wird die Seitenscheibe auch in der Y-Richtung, quer zur Fahrzeuglängsachse X, optimal geführt. Durch diese Maßnahme ergibt sich auch, dass die Scheibenführungsschiene und somit auch die Gleiterführungsschiene möglichst in X-Richtung nah an den Randbereich der Seitenscheibe angeordnet werden.

In einer Weiterbildung gemäß Patentanspruch 4 ist in dem U-förmigen Bereich der Scheibenführungsschiene, weitgehend in der Z-Richtung ein elastisches Element angeordnet, welches zumindest einseitig an der Seitenscheibe linienförmig anliegt. Bei dem elastischen Element kann es sich um ein Dichtungselement handeln, beispielsweise aus einem weichen Kunststoff, wie z. B. einem Gummi- oder einem Silikonwerkstoff. Mit Hilfe dieser elastischen Einfassung der Seitenscheibe, wird die Seitenscheibe nochmals besser in Y-Richtung geführt, bzw. weich gelagert und ein Klappern der Seitenscheibe beispielsweise beim Schließen einer Türe sicher vermieden.

In vorteilhafter Weise erstreckt sich das elastische Element gemäß Patentanspruch 5 über die gesamte Flöhe der Scheibenführungsschiene. Auch eine abschnittsweise Erstreckung des elastischen Elementes über die Flöhe der Scheibenführungsschiene ist denkbar. Durch diese Ausgestaltung wird die Seitenscheibe in jeder Flöhenlage bestmöglich gelagert und geführt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 7, wobei geodätisch über dem Fensterheber eine lichte Weite der Seitenscheibe begrenzt ist, erstreckt sich die Scheibenführungsschiene bis an die Begrenzung der lichten Weite. Bei dieser Begrenzung kann es sich beispielsweise um eine Schachtabdeckung handeln. Durch diese Ausgestaltung erhält die Seitenscheibe in vorteilhafter Weise eine maximal mögliche Führung entlang der Fahrzeughochachse Z.

Die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 8, dass die Scheibenführungsschiene einen weiteren Befestigungspunkt zur Lagefixierung an dem Karosseriebauteil aufweist, führt zu einer bestmöglichen Versteifung des Fensterhebersystems.

Mit der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 9, dass ein Abstand der Gleiterführungsschiene zu dem Karosseriebauteil in Y-Richtung an dem oberen Befestigungspunkt und/oder dem unteren Befestigungspunkt einstellbar ist, ist eine nachträgliche Einstell- oder Justagemöglichkeit des Fensterhebersystems, bzw. der Seitenscheibe möglich.

In einer ersten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 10 sind die Gleiterführungsschiene und die Scheibenführungsschiene einstückig und materialeinheitlich hergestellt. Durch diese Ausgestaltung ist eine wenig toleranzbehaftete Herstellung möglich.

In einer zweiten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 11 sind die Gleiterführungsschiene und die Scheibenführungsschiene zwei separate, miteinander verbindbare Bauteile. Dies könnte zu einer vereinfachten und kostengünstigeren Herstellung führen, wobei dann jedoch Montagekosten für die Bauteile anfallen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 12 handelt es sich bei dem Karosseriebauteil um eine Seitentür des Kraftfahrzeuges. In einer anderen Ausführungsform kann das Karosseriebauteil auch ein Seitenteil der Karosserie sein, wenn beispielsweise ein hinteres Seitenfenster des Kraftfahrzeuges ebenfalls versenkbar dargestellt werden soll. Mit der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 13, dass der Fensterheber ein elektrisch betätigbarer Fensterheber ist, ist eine zeitgemäße Ausführungsform dargestellt.

Darüber hinaus wird auch ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Fensterheber nach einem der zuvor genannten Ansprüche beansprucht.

Zusammengefasst kann gesagt werden:

Durch die Anordnung des Scheibenhalters und des oberen Befestigungspunktes und des unteren Befestigungspunktes der Gleiterführungsschiene auf einer geraden Verbindungslinie, wird eine maximale Steifigkeit des Fensterhebersystems erzielt. Darüber hinaus führt die Integration der Gleiterführungsschiene und der Scheibenführungsschiene in ein einziges Bauteil (einstückig oder gefügt) zu einer Verkürzung des Weges in Fahrzeuglängsrichtung X für eine mögliche Biegung des Systems beispielsweise bei Flochgeschwindigkeit und Scheibenschließen. Die Kräfte werden direkt ohne Biegebelastung in den Türrohbau, bzw. Karosserierohbau abgetragen.

Die bauliche Anordnung innerhalb der Türe von Gleiterführungsschiene und Scheibenführungsschiene ist derart, dass der Lasteintrag in die Seitenscheibe und Lastabtrag von der Seitenscheibe weg durch einen möglichst kurzen biegeweichen Hebel unterstützt wird. Hierdurch ist der Abstand in X-Richtung zwischen Dichtsystem (Blende B-Säule und Kantenschutz oder Abdichtung Tür) und Integralschiene (bestehend aus Gleiterführungsschiene und dominant der Scheibenführungsschiene) minimal.

Zusätzlich ergibt sich durch die Einfassung der Seitenscheibe an der verfahrbaren Kante ein weiterer Lastpfad, der die Seitenscheibe daran hindert sich zu verformen. Die Anforderung des Scheibenschließens bei einer Geschwindigkeit von beispielsweise 210 km/h wird somit ermöglicht. Weiterhin wird eine Stabilisierung der Seitenscheibe bei Türschließen für ein geräuscharmes, wertiges Schließverhalten der Seitentüre des Kraftfahrzeuges ermöglicht. Im Folgenden ist die Erfindung anhand von sieben Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Fensterheber.

Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fensterheber mit einer Verteilung der resultierenden Kräfte und Kraftkomponenten.

Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fensterheber mit vier eingezeichneten Schnitten.

Fig. 3a zeigt einen Schnitt A-A aus Fig. 3.

Fig. 3b zeigt einen Schnitt B-B aus Fig. 3.

Fig. 3c zeigt einen Schnitt C-C aus Fig. 3.

Fig. 3d zeigt einen Schnitt D-D aus Fig. 3.

Im Folgenden gelten in den Figuren 1 bis 3d für gleiche Bauelemente die gleichen Bezugsziffern.

Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Fensterheber 1 für eine Seitenscheibe 2 eines nicht näher dargestellten Kraftfahrzeuges. Bei dem Kraftfahrzeug handelt es sich vorzugsweise um ein Cabriolet oder ein Coupe mit rahmenlosen Seitenscheiben 2. Rechts unten in Fig. 1 ist ein Koordinatensystem dargestellt, welches die Achsen beschreibt. Eine X-Achse entspricht einer Fahrzeuglängsachse, eine Y-Achse entspricht einer Fahrzeugquerachse und eine Z- Achse entspricht einer Fahrzeughochachse. Die X-Achse stellt hierbei gleichzeitig die Flauptfahrrichtung des Kraftfahrzeuges dar.

Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Fensterheber 1, bestehend aus zwei Gleiterführungsschienen 3, wobei eine Gleiterführungsschiene in Fahrtrichtung vorne und eine Gleiterführungsschiene 3 in Fahrtrichtung hinten angeordnet ist, wobei nur die in Fahrtrichtung hinten angeordneten Bauteile des Fensterhebers 1 beziffert sind. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann für ein schmales Seitenfenster 2 auch nur eine einzige Gleiterführungsschiene 3, beispielsweise im hinteren Bereich des Kraftfahrzeuges, vorgesehen werden. Die Gleiterführungsschienen 3 und sonstigen Bauteile sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel weitgehend gespiegelt baugleich. Weiter verfügt der vorliegende erfindungsgemäße Fensterheber 1 über einen elektrischen Antrieb 17, mit dem jeweils ein Schienengleiter 4 schiebebeweglich auf der Gleiterführungsschiene 3 weitgehend in einer Z-Richtung in eine obere Stellung und eine untere Stellung verschiebbar ist. Obere Stellung bedeutet das Seitenfenster 2 ist geschlossen, untere Stellung bedeutet das Seitenfenster 2 ist geöffnet. Eine Verschieberichtung der Seitenscheibe 2 ist symbolhaft mit einem Doppelpfeil dargestellt. Da eine Karosserie eines Kraftfahrzeuges nicht stringent nach Koordinaten ausgerichtet ist, sondern primär nach Designvorgaben, bedeutet weitgehend in einer Z-Richtung, dass die Seitenscheibe 2 nach oben und nach unten verfahrbar ist.

Die Seitenscheibe 2 ist an zwei, an den Schienengleitern 4 angeordneten Scheibenhaltern 5 befestigt. Um eine saubere Führung der Seitenscheibe 2 zu gewährleisten, weisen die Gleiterführungsschienen 3 einen oberen Befestigungspunkt 6 und einen unteren Befestigungspunkt 7 auf, an denen die Gleiterführungsschiene 3 an einem Karosseriebauteil 8 (in Fig. 1 und 2 stellvertretend durch eine Dichtung dargestellt) lagefixierbar ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Karosseriebauteil 8 eine Seitentür des Kraftfahrzeuges.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel, beispielsweise bei einem Coupe kann es sich auch um eine Seitenwand der Karosserie des Kraftfahrzeuges handeln, wenn die hintere Seitenscheibe ebenfalls offen- oder verschließbar sein soll.

Erfindungsgemäß liegen der Scheibenhalter 5 und der obere Befestigungspunkt 6 und der untere Befestigungspunkt 7 der Gleiterführungsschiene 3 auf einer geraden Verbindungslinie 9, strichpunktiert dargestellt. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Fensterhebers 1 wird ein Flebel auf die biegeweiche Achse 16 (sh. Fig. 2) minimiert, während ein Flebel auf die biegesteife Achse 15 (sh. Fig. 2) maximiert wird. Dies gewährleistet beim Schließen der Seitenscheibe 2 ein festes Andrücken der Seitenscheibe 2 auf die weitgehend umlaufende Dichtung, insbesondere in einem Abdichtungsbereich einer B-Säule 14 und einem anschließenden Dachbereich des Kraftfahrzeuges.

Der erfindungsgemäße Fensterheber 1 kann in vorteilhafter weise sowohl für rahmenlose Seitenscheiben 2 als auch für Seitenscheiben 2 mit Rahmen in sog. Rahmentüren Verwendung finden.

Der Scheibenhalter 5 hat üblicher Weise einen Durchmesser zwischen 20 mm und 150 mm. Anstelle eines runden Scheibenhalters 5 kann dieser auch quadratisch, rechteckig oder mit einer sonstigen Außengeometrie ausgestaltet sein.

Üblicherweise, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel, weist der Scheibenhalter 5 einen Scheibenbefestigungspunkt 10 auf, an dem die Seitenscheibe 2 befestigt, beispielsweise angeschraubt, wird. In einer Weiterbildung der Erfindung liegen der Scheibenbefestigungspunkt 10 und der obere Befestigungspunkt 6 und der untere Befestigungspunkt 7 auf einer geraden Verbindungslinie 9. Der Scheibenbefestigungspunkt 10 hat üblicherweise einen Durchmesser zwischen 5 mm und 15 mm. Hierdurch werden die Toleranzen nochmals verringert, und der erfindungsgemäße Effekt verstärkt.

Weiter ist in Fig. 1 erkennbar, dass an die Gleiterführungsschiene 3 eine zur Gleiterführungsschiene 3 parallel ausgerichtete Scheibenführungsschiene 11 angeordnet ist. Hierbei umfasst die Scheibenführungsschiene 11 einen Randbereich (in X-Richtung und Y-Richtung) der Seitenscheibe 2 U-förmig. Durch diese Maßnahme ist gewährleistet, dass die Seitenscheibe 2 sowohl in X- als auch in Y- Richtung exakt geführt ist, und Klappergeräusche vermieden werden. Durch diese Maßnahme ergibt sich auch, dass die Scheibenführungsschiene 11 und somit auch die Gleiterführungsschiene 3 in X-Richtung möglichst nah an den Randbereich der Seitenscheibe 2 angeordnet werden.

Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass es besonders vorteilhaft ist, wenn in dem U- förmigen Bereich der Scheibenführungsschiene 11, weitgehend in der Z-Richtung ein elastisches Element 12 angeordnet ist, welches zumindest einseitig an der Seitenscheibe 2 linienförmig anliegt. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Gummidichtung oder eine Silikondichtung handeln. Dieses elastische Element 12 ist in den Figuren 3a bis 3d dargestellt.

Besonders bevorzugt erstreckt sich das elastische Element 12 über eine gesamte Höhe der Scheibenführungsschiene 11 , dies führt zu einer ausgezeichneten Führung der Seitenscheibe 2, und verhindert ein Klappern der Seitenscheibe 2, beispielsweise beim Schließen einer Fahrzeugtür oder beim Fahren auf einem holprigen Untergrund.

Üblicherweise ist eine lichte Weite der Seitenscheibe 2 geodätisch nach unten begrenzt, beispielsweise durch eine Schachtabdeckung, die in Fig. 1 schematisch mit einem gestrichelten Strich 13 dargestellt ist. Bevorzugt erstreckt sich die Scheibenführungsschiene 11 bis an diese Begrenzung 13 der lichten Weite. Dadurch ist eine maximal mögliche Führung der Seitenscheibe 2 beim Öffnen oder beim Schließen gegeben.

In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Fensterhebers 1 weist die Scheibenführungsschiene 11 einen weiteren Befestigungspunkt auf, zur Lagefixierung an dem Karosseriebauteil 8, als weitere Versteifungsmaßnahme.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein Abstand der Gleiterführungsschiene 3 zum Karosseriebauteil 8 an dem oberen Befestigungspunkt 6 und/oder im unteren Befestigungspunkt 7 in Y-Richtung einstellbar. In diesem Fall ist auch eine nachträgliche Justage des Fensterhebers 1 , bzw. der Seitenscheibe 2 möglich, sodass auch bei einer sehr schlechten Toleranzlage der einzelnen Bauteile zueinander ein Nachjustieren der Seitenscheibe 2 für eine bestmögliche Abdichtung möglich ist.

In einer ersten Ausführungsform, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel, sind die Gleiterführungsschiene 3 und die Scheibenführungsschiene 11 einstückig und materialeinheitlich, sodass die Toleranzen in Bezug auf das Karosseriebauteil 8 minimal sind. In einem weiteren Ausführungsbeispiel können die Gleiterführungsschiene 3 und die Scheibenführungsschiene 11 auch zwei separate, miteinander verbindbare Bauteile sein, wodurch beispielsweise Herstellkosten reduziert werden könnten, jedoch ein höherer Montageaufwand mit einher geht.

In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, wie in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, ist das Karosseriebauteil 8 eine Seitentür des Kraftfahrzeuges. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann es auch die Seitenwand der Karosserie für eine hintere Seitenscheibe 2 sein. Dies eignet sich beispielsweise für ein Coupe, mit hinteren verschließ- und öffenbaren Seitenscheiben 2.

Bevorzugt ist der Fensterheber 1 wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein elektrisch betätigter Fensterheber 1, und ist somit zeitgemäß.

Fig. 2 zeigt nochmals die Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fensterheber 1 aus Fig. 1. In Fig. 2 sind nun die resultierenden Kräfte und Kraftkomponenten nach einem Schließvorgang der Seitenscheibe 2 eingezeichnet. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ergeben sich ein Hebel 15 um eine biegesteife Achse sowie ein Hebel 16 um eine biegeweiche Achse. Die resultierenden Kräfte und Momente sind ausgehend von dem Scheibenhalter 5 mit Pfeilen eingezeichnet. Wie erkennbar ist, ergeben sich ausschließlich Kräfte auf den Dichtungsbereich der Seitenscheibe 2, was zu einem optimalen Schließverhalten der Seitenscheibe 2 führt. Die Dichtheit der Seitenscheibe 2 ist bei einer Höchstgeschwindigkeit des Kraftfahrzeuges bei über 210 km/h oder beispielsweise in einer Waschstraße gewährleistet. Wie in Fig. 2 erkennbar ist, verteilen sich die Kräfte auf der Seitenscheibe 2 insbesondere auf den wichtigen und kritischen Schließbereich im Bereich der Abdichtung der B-Säule 14 des Kraftfahrzeuges.

Fig. 3 zeigt nochmals eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Fensterheber 1 aus den Figuren 1 und 2, jedoch ohne Bezifferung, für eine bessere Übersichtlichkeit. In Figur 3 sind vier Schnitte durch die Gleiterführungsschiene 3 und die Scheibenführungsschiene 11 eingezeichnet. Ein Schnitt A-A befindet sich geodätisch oberhalb des oberen Befestigungspunktes 6. Ein Schnitt B-B ist durch den oberen Befestigungspunkt 6 eingezeichnet. Ein Schnitt C-C befindet sich zwischen dem oberen Befestigungspunkt 6 und dem Schienengleiter 4. Ein vierter Schnitt D-D erstreckt sich durch den Scheibenbefestigungspunkt 10.

Fig. 3a zeigt den Schnitt A-A aus Fig. 3. Ersichtlich in Figur 3a ist die Seitenscheibe 2, die in einem Randbereich von der Scheibenführungsschiene 11 und dem elastischen Element 12 in X-Richtung geführt ist. Das Karosseriebauteil ist wiederum mit 8 beziffert. Weitere, nicht erfindungswesentliche Bauteile sind nicht beziffert. Ein Koordinatensystem rechts oben, gültig für die Figuren 3a bis 3d, zeigt die Fahrzeuglängsachse X und die Fahrzeugquerachse Y an.

Fig. 3b zeigt den Schnitt B-B aus Fig. 3. Wie in Figur 3b erkennbar ist, umgreift nun die Scheibenführungsschiene 11 die Seitenscheibe 2 U-förmig in X- und Y-Richtung, wobei das elastische Element 12 einseitig in Linienkontakt mit der Seitenscheibe 2 ist. Der obere Befestigungspunkt 6 der Gleiterführungsschiene 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel beispielsweise eine Clips-Verbindung.

Fig. 3c zeigt den Schnitt C-C aus Fig. 3. Wie in Figur 3c erkennbar ist, umgreift nun nicht nur die Scheibenführungsschiene 11, sondern auch das elastische Element 12 die Scheibe U-förmig und liegt beidseitig mit einer Linienberührung an der Seitenscheibe 2 an, wodurch eine ideale elastische Lagerung der Seitenscheibe 2 in Y-Richtung gewährleistet ist.

Fig. 3d zeigt den Schnitt D-D aus Figur 3. Der Scheibenhalter 5 weist einen Scheibenbefestigungspunkt 10 auf, an dem die Seitenscheibe 2 befestigt ist. Der Scheibenbefestigungspunkt 10 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel beispielsweise eine Schraubverbindung, auch Klebeverbindungen sind möglich.

Auch in Figur 3d umfasst die Scheibenführungsschiene 11 die Seitenscheibe 2 U- förmig. Darüber hinaus ist die Seitenscheibe 2 von einem elastischen Element 12 auch in diesem Schnitt zweiseitig gelagert. Bezuqszeichenliste

1. Fensterheber

2. Seitenscheibe

3. Gleiterführungsschiene

4. Schienengleiter 5. Scheibenhalter

6. oberer Befestigungspunkt

7. unterer Befestigungspunkt

8. Karosseriebauteil

9. Verbindungslinie 10. Scheibenbefestigungspunkt

11. Scheibenführungsschiene

12. elastische Element

13. Begrenzung

14. Abdichtung B-Säule 15. Hebel biegesteife Achse

16. Hebel biegeweiche Achse

17. Elektrischer Antrieb X Fahrzeuglängsachse Y Fahrzeugquerachse Z Fahrzeughochachse