BARTEL MATTHIAS (AT)
VOGL DIETER (AT)
KUHLMANN JOACHIM (DE)
GIER-ZUCKETTO JOACHIM (DE)
BARTEL MATTHIAS (AT)
VOGL DIETER (AT)
KUHLMANN JOACHIM (DE)
EP1116510A1 | 2001-07-18 | |||
US20050106970A1 | 2005-05-19 |
Patentansprüche 1. Filtergewebe für einen Bandfilter, wobei das Filtergewebe (1) eine Luft- durchlässigkeit von 100 l/(min*dm2) bis 350 l/(min*dm2) aufweist und Fasern des Filtergewebes (1) eine Faserdicke von 25 μm bis 35 μm aufweisen und 50 Gew.-% bis 100 Gew.-% Perfluoralkoxylalkan (PFA) enthalten. 2. Filtergewebe für einen Bandfilter nach Anspruch 1 , wobei die Fasern eine Faserdicke von 28 μm bis 32 μm aufweisen. 3. Filtergewebe für einen Bandfilter nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Fasern des Filtergewebes von 90 Gew.-% bis 100 Gew.-% Perfluoralkoxylal- kan (PFA) enthalten. 4. Filtergewebe für einen Bandfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Filtergewebe (1) eine Luftdurchlässigkeit von 100 l/(min*dm2) bis 200 l/(min*dm2) aufweist. 5. Filtergewebe für einen Bandfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Filtergewebe (1) 25 bis 35 Kettfäden (3) und 15 bis 25 Schussfäden (2) pro 1 cm aufweist. 6. Filtergewebe für einen Bandfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Filtergewebe (1) von 7000 mm bis 8000 mm lang und von 700 mm bis 800 mm breit ist. 7. Verfahren zur Herstellung eines Filtergewebes für einen Bandfilter mit ei- ner Luftdurchlässigkeit von 100 l/(min*dm2) bis 350 l/(min*dm2) wobei Fa- sern mit einer Faserdicke von 25 μm bis 35 μm und mit 50 Gew.-% bis 100 Gew.-% Perfluoralkoxylalkan (PFA) zu einem Filtergewebe (1) gewebt werden. 8. Verwendung eines Filtergewebes für einen Bandfilter nach einem der An- Sprüche 1 bis 6 zur Abtrennung von Metalloxiden aus sauren heißen Lösungen. 9. Verwendung eines Filtergewebes für einen Bandfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Abtrennung von festen Eisenoxiden, insbesondere Fe2O3 aus einer saueren heißen wässrigen FeCl3-Lösung. 10. Verwendung eines Filtergewebes für einen Bandfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Abtrennung von festen Eisenoxiden, insbesondere Fe2O3 bei einer hydrothermalen Säureregeneration. |
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filtergewebe für einen Bandfilter, insbe- sondere zur Verwendung bei einer hydrothermalen Säureregeneration.
Bei einer hydrothermalen Säureregeneration fallen Eisenoxide, insbesondere Fe 2 O 3 aus einer etwa 75%-gen wässrigen FeCI 3 -l_ösung bei einer Temperatur von etwa 170 0 C aus und werden abfiltriert.
Bei einer hydrothermalen Säureregeneration geht es bei der Metallverarbeitung, insbesondere nach Beizen von Metallbändern, um die Regeneration von Salzsäure, die mit FeCb verunreinigt ist. Dabei erfolgen die folgenden Verfahrensschritte.
(1) Die FeCb enthaltende Salzsäure wird aufkonzentriert.
(2) FeCI 2 wird mit O 2 bei 150 0 C und 7 bar zu FeCI 3 aufoxidiert:
2 FeCI 2 + 2 HCl + 1 / 2 O 2 → 2 FeCI 3 + H 2 O
(3) Fe 2 O 3 fällt bei einer Hydrolyse bei 170 0 C und Atmosphärendruck aus. Wiederverwendbare 18 % - 30 % Salzsäure wird gewonnen:
2 FeCI 3 + 3 H 2 O → Fe 2 O 3 I + 6 HCl t
Fe 2 O 3 wird in der industriellen Herstellung über einen Bandfilter von der Lösung abgetrennt. Ein Bandfilter ist zum Abtrennen von festen Stoffen von Flüssigkeiten in der industriellen Herstellung sehr nützlich. Die zu filtrierende Flüssigkeit wird auf die Filtervlies-Bahn geleitet. Die festen Partikel werden auf dem Filter- vlies zurückgehalten. Die gereinigte Flüssigkeit fließt in das Vorratsbecken und kann von dort zurück zur Wiederverwendung oder zur Entsorgung abgeleitet werden. Der auf dem Vlies zurückbleibende Rückstand bildet einen Filterkuchen. Verhindert die Dichte des Filterkuchens einen optimalen Abfluss der Flüssigkeit, so wird der Filterkuchen zusammen mit dem Vlies automatisch in ein Abfallbecken transportiert. Der ganze Vorgang geschieht kontinuierlich und vollautomatisch, ohne dass der Flüssigkeitsstrom unterbrochen wird.
Es hat sich gezeigt, dass die bekannten Filtertücher nicht geeignet sind, um bei einem Vakuumbandfilter eingesetzt zu werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Filtergewebe für einen Bandfilter bereitzustellen, das die Anforderungen für die Beständigkeit und Leistungsfähigkeit eines Bandfilters zum Abtrennen von Eisenoxiden aus saueren heißen Lösungen unter Vakuum erfüllt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch ein Filtergewebe für einen Bandfilter gelöst, wobei das Filtergewebe eine Luftdurchlässigkeit von 100 l/(min * dm 2 ) bis 350 l/(min * dm 2 ) aufweist und die Fasern des Filtergewebes eine Faserdicke von 25 μm bis 35 μm aufweisen und 50 Gew.-% bis 100 Gew.-% Perfluoralkoxylalkan (PFA) enthalten.
Im Sinne der Erfindung bedeutet die Luftdurchlässigkeit Volumen Luft in Liter pro Zeit in i l Minuten und pro Fläche in dm 2 , l/min/dm 2 , angegeben als l/(min * dm 2 ).
Das erfindungsgemäße Filtertuch ist aufgrund der Beständigkeit und Leistungsfähigkeit für einen Bandfilter zum Abtrennen von Eisenoxiden aus saueren heißen Lösungen unter Vakuum geeignet. Perfluoralkoxylalkan (PFA) ist ein vollständig fluoriertes Polymer, ein Copolymer aus Polytetrafuorethylen (PTFE) und Poly-(perfluorvinylmethylether). PFA ist thermoplastisch verarbeitbar, wie zum Beispiel durch Spritzgießen oder Polymerschweißen. PFA hat eine geringe Festigkeit und Härte.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist ein Filtergewebe für einen Bandfilter, wobei die Fasern eine Faserdicke von 28 μm bis 32 μm aufweisen. In diesem Bereich für die Faserdicke werden sehr gute Ergebnisse erzielt. Für ein Vakuumbandfilter werden ganz besonders gute Ergebnisse mit einem Mo- nofilament aus PFA mit einer Dicke von etwa mindestens 30 μm erreicht. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist ein Filtergewebe für einen
Bandfilter, wobei die Fasern des Filtergewebes von 90 Gew.-% bis 100 Gew.-% PFA enthalten. Die besten Ergebnisse werden mit Fasern erreicht, die PFA im Bereich von 90 Gew.-% bis 100 Gew.-% enthalten.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist ein Filtergewebe für einen
Bandfilter, wobei das Filtergewebe eine Luftdurchlässigkeit von 100 l/(min*dm 2 ) bis 200 l/(min * dm 2 ) aufweist. In diesem Bereich werden sehr gute Filtrierergebnisse erreicht.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist ein Filtergewebe für einen
Bandfilter, wobei das Filtergewebe 25 bis 35 Kettfäden und 15 bis 25 Schussfäden pro 1 cm aufweist. In diesen Bereichen für die Kettfäden und Schlussfäden werden gute Ergebnisse für das Filtergewebe erzielt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist ein Filtergewebe für einen
Bandfilter, wobei das Filtergewebe mehr als 7000 mm lang, vorzugsweise 7000 mm bis 8000 mm lang, und von 700 mm bis 1.800 mm breit ist. Ein Bandfilter ist mit diesen Ausmaßen besonders gut geeignet und gut verwendbar. Ein weiter Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Filtergewebes für einen Bandfilter mit einer Luftdurchlässigkeit von 100 l/(min*dm 2 ) bis 350 l/(min*dm 2 ), wobei die Fasern mit einer Faserdicke von 25 μm bis 35 μm und mit 50 Gew.-% bis 100 Gew.-% PFA zu einem Filtergewebe mit 25 bis 35 Kettfäden und 15 bis 25 Schussfäden pro 1 cm gewebt werden.
Ein weiter Aspekt der Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Filtergewebes für einen Bandfilter zur Abtrennung von festen Eisenoxiden, insbesondere Fe 2 Ü 3 aus einer saueren heißen wässrigen FeCb-Lösung, insbesondere bei einer hydrothermalen Säureregeneration.
Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung und eines Beispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Filtergewebe,
Figur 2 eine perspektivische Explosionszeichnung einer Nutsche mit Deckel und
Figur 3 eine perspektivische Darstellung einer Laborapparatur zum Testen eines Filtergewebes.
Das in Fig. 1 gezeigte Filtergewebe 1 wird mit einem PFA-Monofil- Standartfaden mit einer dicke von etwa 27 μm, mit einer Luftdurchlässigkeit von 100 l/(min * dm 2 ), 200 l/(min * dm 2 ) und 350 l/(min * dm 2 ) hergestellt. Dabei werden Schussfaden 2 und Kettfaden 3 zu einem 8000 mm langen mal 800 mm breiten Filtergewebe 1 mit 31 Kettfaden und 20 Schussfaden pro 1 cm gewebt. Nach dem Weben wird das Filtergewebe 1 drei mal zum Einstellen der Luftdurchlässigkeit kalandiert. Wärme und Druck werden über Heiz- und Kühlwalzen in das Gewebe gebracht. Dabei schrumpft das Gewebe um etwa 10 % auf 31 Fäden pro 0,7 cm und 7000 mm Länge sowie 700 mm Breite.
Die in Fig. 2 gezeigte Nutsche 4 mit Deckel 5 stellen die wichtigen Teile einer Laborapparatur zum Testen eines Filtergewebes 1 dar. Das Filtergewebe 1 wird auf die Nutsche 4 gelegt und die Nutsche 4 mit dem Deckel 5 verschraubt. Die Nutsche 4 weist im unteren Bereich einen Absaugstutzen 6 auf. An den Absaugstutzen 6 wird ein Vakuumschlauch 9 angeschlossen.
In Fig. 3 wird die gesamte Laborapparatur zum Testen eines Filtergewebes gezeigt. Der Vakuumschlauch 9 führt vom Ansaugstutzen 6 der Nutsche 4 zum Druckausgleichsgefäß 7. Am Druckausgleichgefäß 7 ist ein zweiter Vakuumschlauch 8 angeschlossen, der direkt zur Vakuumpumpe 10 führt.
Beispiel
Um die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Filtergewebes 1 beurteilen zu können, wurden drei vom Aufbau her gleiche Filter mit unterschiedlichen Materialien hergestellt. Es wurden neben dem erfindungsgemäßen Perfluoralkoxylal- kan (PFA) die folgenden Polyphenylensulfid (PPS) und Polyetheretherketon (PEEK) getestet. Die Eigenschaften der drei Filtergewebe gehen aus der Tabelle 1 hervor. Tabelle 1 : Eigenschaften der Filtergewebe
Der Filtrationsversuch wurde wie folgt durchgeführt. 450 g FeCI 3 wurden mit 60 g Fe 2 O 3 versetzt. Das Feststoffgemisch wurde mit 150 ml Wasser versetzt. Die Suspension wurde auf 170 0 C unter ständigem Rühren in einem Becherglas erhitzt. Dabei ist FeCI 3 in Lösung gegangen und es bildete sich eine 75 % FeCI 3 -Lösung. Der Inhalt des Becherglases wurde ruckartig auf das Filtergewe- be 1 gegeben. Im Becherglas verblieb kein Rückstand. Der Deckel / Becheraufsatz 5 wurde zuvor auf die Nutsche 4 gesetzt und an der Unterseite des Filtertuches 1 wurde am Ansaugstutzen 6 ein Vakuum von 600 mbar angelegt. Der Filterkuchen bildete sich innerhalb von 10 s bis 15 s. Am Filtergewebe 1 waren keine Veränderungen feststellbar. Die Ergebnisse und der Vergleich zwischen dem erfindungsgemäßen PFA und PPS sowie Peek gehen aus Tabelle 2 hervor.
Tabelle 2: Vergleich der Ergebnisse der Filterversuche
Das erfindungsgemäße Filtermaterial 1 PFA wurde nicht beschädigt. Es waren selbst bei der Wiederholung des Filtrierversuchs keine Veränderungen des PFA Filtergewebes 1 feststellbar. Die Vergleichsfilter PPS und Peek versagten bei der Filtration und wiesen Schäden auf.
Die Analyse des Filterkuchens beim erfindungsgemäßen Filter 1 hat gezeigt, dass die Korngrößen des Fe 2 O 3 von 10 μm bis 50 μm betrugen.
Die Versuche wurden mit dem erfindungsgemäßen PFA Filtergewebe 1 mit 200 l/(min*dm 2 ) und 100 l/(min * dm 2 ) durchgeführt. Als Ergebnis der Versuche stand fest, dass mit der Verkleinerung der Luftdurchlässigkeit auch der Rückhalt der feinsten Partikel größer wurde ohne dass die Filtrationszeit signifikant verlängert wurde. Das Filter bildet sich erst mit dem Aufbau des Filterkuchens und beeinflusst über die Partikelgröße den Grad der Filtration.
Die erhaltenen Ergebnisse waren für den Fachmann überraschend und unerwartet.
Bezugszeichenliste
(1) Filtergewebe / Filtertuch / Filter
(2) Schussfaden / Schussfaser (3) Kettfaden / Kettfaser
(4) Nutsche
(5) Deckel / Becheraufsatz
(6) Absaugstützen
(7) Kühlfalle / Druckausgleichsgefäß (8) Vakuumschlauch
(9) Vakuumschlauch
(10) Vakuumpumpe
Next Patent: MEASUREMENT METHOD FOR SENSORS