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Title:
$g(p)-COMPLEX COMPOUNDS,
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/045339
Kind Code:
A1
Abstract:
$g(p)-complex compounds and in particular metallocene compounds of formula (Ia)(Ib), in which $g(p)I and $g(p)II represent $g(p)-systems, D designates a donor atom and A designates an acceptor atom, D and A being linked by a reversible coordinative bond such that the donor group assumes a positive (partial) charge and the acceptor group assumes a negative (partial) charge, at least one of D and A being part of the associated $g(p)-system in each case, M stands for a transition metal of the 3rd, 4th, 5th or 6th subgroup of the (Mendelian) periodic system of elements, X designates an anion equivalent and n designates the number zero, one, two, three of four depending on the charges of M and those of $g(p)I and $g(p)II, are novel and can be used as catalysts for the (co)polymerization of olefins, i-olefins, alkines and/or diolefins or for ring-opening polyaddition.

Inventors:
OSTOJA STARZEWSKI KARL-HEINZ A (DE)
KELLY WARREN MARK (CA)
Application Number:
PCT/EP1998/001745
Publication Date:
October 15, 1998
Filing Date:
March 25, 1998
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
OSTOJA STARZEWSKI KARL HEINZ A (DE)
KELLY WARREN MARK (CA)
International Classes:
C08F4/60; C07F9/50; C07F9/6568; C08F4/42; C08F4/64; C08F10/00; C08F10/02; C08F32/00; C08F210/02; C08F4/619; C08F4/659; C08F110/06; C08F210/16; C08F210/18; (IPC1-7): C08F10/02
Foreign References:
DE4420456A11995-12-14
EP0638593A11995-02-15
Attorney, Agent or Firm:
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
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Claims:
Patentanspriiche s-Komplex-Verbindungen und insbesondere Metallocen-Verbindungen der Formel in der xI und TtII voneinander verschiedene geladene oder elektrisch neutrale 7c- Systeme darstellen, die ein-oder zweifach mit ungesättigten oder gesättigten Fünf-oder Sechsringen kondensiert sein können, D ein Donoratom bedeutet, das Substituent von 7il oder Teil des 7c-Systems von 7cI ist und das in seinem jeweiligen Bindungszustand mindestens über ein freies Elektronenpaar verfügt, A ein Akzeptoratom bedeutet, das Substituent von NU oder Teil des z- Systems von #II ist und das in seinem jeweiligen Bindungszustand eine Elektronenpaar-Lücke aufweist, wobei D und A durch eine reversible koordinative Bindung derart verknüpft sind, daß die Donorgruppe eine positive (Teil) Ladung und die Akzeptorgruppe eine negative (Teil) Ladung annehmen und wobei mindestens eines von D und A Teil des jeweils zugehörigen s-Systems ist, wobei D und A ihrerseits Substituenten tragen können, wobei jedes Ti-System bzw. jedes ankondensierte Ringsystem eines oder mehrere D oder A oder D und A enthalten kann und wobei in 7il und TtII in der nicht kondensierten oder in der kondensierten Form unabhängig voneinander eines bis alle H-Atome des s-Systems durch gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe von linearem oder verzweigtem Cl-C20' Alkyl, das
1. fach bis vollständig durch Halogen, 1. bis 3. fach durch Phenyl sowie 1. bis 3. fach durch Vinyl substituiert sein kann, C6. CI2. Aryl, Halogenaryl mit 6 bis 12 C. Atomen, sowie ein. oder zweifach durch D und A substituiert sein können, sodaß die reversible koordinative D#A. Bindung (i) zwischen D und A, die beide Teile des jeweiligen 7r. Systems sind, oder (ii) von denen D oder A Teil des s. Systems und das jeweils andere Substituent des nicht kondensierten s. Systems oder des ankondensierten Ringsystems ist oder (iii) sowohl D als auch A solche Substituenten sind, wobei im Falle von (iii) mindestens ein zusätzliches D oder A oder beide Teile des z. Systems oder des ankondensierten Ringsystems ist (sind), ausgebildet wird, M für ein Übergangsmetall der III., IV., V. oder VI. Nebengruppe des Perio. densystems der Elemente (Mendelejew) einschließlich der Lanthaniden und Actiniden steht, X ein Anionäquivalent bedeutet und n in Abhängigkeit von den Ladungen von M sowie denen von zI und zII die Zahl Null, Eins, Zwei, Drei oder Vier bedeutet.
2. Verwendung von 7r. Komplex. Verbindungen nach Anspruch 1 in einem Ver. fahren zur Homo. oder Copolymerisation eines oder mehrerer Olefine, i. Olefine, Alkine oder Diolefine als Monomere oder zur ringöffnenden Polyaddition in der Gas. , Lösungs. , Masse. , Hochdruck. oder Slurry. Phase bei. 60 bis +250°C und 0,5 bis 5.000 bar und in Gegenwart oder Abwe. senheit von gesättigten oder aromatischen Kohlenwasserstoffen oder von ge. sättigten oder aromatischen Halogenkohlenwasserstoffen, wobei diese #. Komplex. Verbindungen als Katalysatoren in einer Menge von 101 bis 1012 mol Monomere pro mol . Komplex eingesetzt werden.
3. z. Komplex. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das #. System Tel ein Cyclopentadienylgerüst aus der Gruppe von Cyclo. pentadien, substituiertem Cyclopentadien, Inden, substituiertem Inden, Fluoren und substituiertem Fluoren ist, in welchem ankondensierte aro. matische Ringe teilweise oder vollständig hydriert sein können.
4. 7v. Komplex. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Donoratome D Elemente aus der Gruppe N, P, As, Sb, Bi, O, S, Se, Te, F, Cl, Br, I, bevorzugt N, P, O, S, eingesetzt werden.
5. z. Komplex. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Akzeptoratome A Elemente aus der Gruppe B, Al, Ga, In, Tl, bevorzugt B, Al, Ga eingesetzt werden.
6. z. Komplex. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Donor. Akzeptor. Brücken aus der Gruppe von NoB, N. >Al, P#B, P#Al, O#B, O#Al, Cl#B, Cl#Al, C=O#B, C=O#Al eingesetzt werden.
7. z. Komplex. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß M fiir Sc, Y, La, Sm, Nd, Lu, Ti, Zr, Hf, Th, V, Nb, Ta, Cr, bevorzugt. , oder Ta steht.
8. x. Komplex. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Atome D bzw. A Teil des Ringes des zugehörigen 7C. Systems ist, bevorzugt daß D Teil des Ringes des zugehörigen s. Systems ist.
9. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die #. Komplex. Verbindungen gemeinsam mit einem Aluminoxan oder einem anderen ionisierenden Agens als Katalysatorsystem eingesetzt werden.
10. Reaktionsprodukte ionisierender Agentien mit . Komplexen der Formel (I) der Formel (XI) + + D + Anion (Xla) t A\ bzw. + D + MX, Base Anion (Xlb) t A\ (Xl), in der Anion fur das gesamte sperrige, schlecht koordinierende Anion und Base fur eine Lewis. Base stehen.
11. Umlagerungsprodukte von s. Komplex. Verbindungen nach Anspruch 1 unter Selbstaktivierung, bei denen nach Öffnung der D/A. Bindung das Akzeptoratom A einen X. Liganden unter Ausbildung einer zwitterionischen . Komplex. Struktur bindet, wobei beim Übergangsmetall M eine positive Ladung und beim Akzeptoratom A eine negative Ladung erzeugt wird und wobei ein weiterer X. Ligand H oder substituiertes oder nicht substituiertes C darstellt, in dessen Bindung zum Übergangsmetall M die Olefin. Insertion zur Polymerisation erfolgt, wobei bevorzugt 2 X. Liganden zu einem Chelat. Liganden verknüpft sind.
12. Verwendung nach Anspruch 2 zur Herstellung von hochsyndiotaktischen Polystyrolen.
13. Verwendung nach Anspruch 2 zur Herstellung von reinen Poly. (1, 3. dienen), bevorzugt solchen mit einer hohen 1, 3. cis. Verknüpfung.
Description:
s-Komplex-Verbindungen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbindungen, in denen ein Übergangsmetall mit zwei -Systemen, und zwar insbesondere mit aromatischen #-Systemen (Metallocene) komplexiert ist und die beiden Systeme durch mindestens eine Brücke aus einem Donor und einem Akzeptor reversibel miteinander verbunden sind, wobei mindestens eines der Donor-bzw. Akzeptoratome Teil des jeweils zugehörigen z-Systems ist. Die zwischen dem Donoratom und dem Akzeptoratom entstehende koordinative Bindung erzeugt in der Donorgruppe eine positive (Teil) Ladung und in der Akzeptorgruppe eine negative (Teil) Ladung : A+ A [Donorgruppe Akzeptorgruppe] Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf die Verwendung dieser neuen #-Komplex- Verbindungen und insbesondere neuer Metallocene als Polymerisationskatalysatoren.

Metallocene als 7r-Komplex-Verbindungen und ihr Einsatz als Katalysatoren bei der Polymerisation von Olefinen sind seit langem bekannt (EP-A 129 368 und die darin zitierte Literatur). Aus EP-A'368 ist weiterhin bekannt, daß Metallocene in Kombination mit Aluminiumalkyl/Wasser als Cokatalysatoren wirksame Systeme fur die Polymerisation von Ethylen darstellen (so wird beispielsweise aus ca. 1 mol Trimethylaluminium und 1 mol Wasser Methylaluminoxan = MAO gebildet. Auch andere stöchiometrische Verhältnisse wurden schon mit Erfolg angewandt (WO 94/20506)). Es sind auch bereits Metallocene bekannt, deren Cyclopentadienylgerüste miteinander durch eine Brücke kovalent ver- knüpft sind. Als Beispiel für die zahlreichen Patente und Anmeldungen auf diesem Gebiet sei EP-A 704461 erwähnt, worin die darin genannte Verknüpfungsgruppe eine (substituierte) Methylengruppe oder Ethylengruppe, eine Silylengruppe, eine substituierte Silylengruppe, eine substituierte Germylengruppe oder eine substituierte Phosphingruppe darstellt. Auch in EP'461 sind die verbrückten Metallocene als Polymerisations- katalysatoren fur Olefine vorgesehen. Trotz der zahlreichen Patente und Anmeldungen auf diesem Gebiet besteht weiterhin der Wunsch nach verbesserten Katalysatoren, die sich durch hohe Aktivität auszeichnen, so daß die Menge des im Polymer verbleibenden

Katalysators gering angesetzt werden kann, und die sich gleichermaßen für die Poly- merisation und Copolymerisation von Olefinen zu Thermoplasten und zu elastomeren Produkten wie auch für die Polymerisation und Copolymerisation von Diolefinen, gege- benenfalls mit Olefinen, eignen.

Es wurde nun gefunden, daß sich besonders vorteilhafte Katalysatoren aus verbrückten Tc- Komplex-Verbindungen und insbesondere von Metallocen-Verbindungen herstellen lassen, bei denen die Verbrückung der beiden 7r-Systeme durch eine, zwei oder drei reversible Donor-Akzeptor-Bindungen hergestellt wird, in denen jeweils zwischen dem Donoratom und dem Akzeptoratom eine koordinative oder sogenannte dative Bindung entsteht, der zumindest formal eine ionische Bindung überlagert ist und bei denen min- destens eines der Donor-bzw. Akzeptoratome Teil des jeweils zugehörigen s-Systems ist.

Die Reversibilität der Donor-Akzeptor-Bindung läßt neben dem durch den Pfeil zwischen D und A gekennzeichneten verbrückten Zustand auch den unverbrückten Zustand zu, in welchem die beiden #-Systeme infolge der ihnen innewohnenden Rotationsenergie sich beispielsweise um 360 Winkelgrade gegeneinander drehen können, ohne daß die Integrität des Metall-Komplexes aufgegeben wird. Nach vollendeter Drehung"schnappt"die Donor-Akzeptor-Bindung wieder ein. Beim Vorliegen mehrerer Donoren und/oder Akzeptoren kann ein solches"Einschnappen"bereits nach Durchlaufen von weniger als 360 Winkelgraden stattfinden. Erfindungsgemäße Metallocene lassen sich daher nur durch einen Doppelpfeil und die Formelteile (la) und (Ib) zur Umfassung beider Zustände darstellen.

Die Erfindung betrifR demnach x-Komplex-Verbindungen und insbesondere Metallocen- Verbindungen der Formel

in der sI und TtII voneinander verschiedene geladene oder elektrisch neutrale 7r-Systeme darstellen, die ein-oder zweifach mit ungesättigten oder gesättigten Fünf-oder Sechsringen kondensiert sein können, D ein Donoratom bedeutet, das Substituent von 7rI oder Teil des 7c-Systems von xI ist und das in seinem jeweiligen Bindungszustand mindestens über ein freies Elek- tronenpaar verfügt, A ein Akzeptoratom bedeutet, das Substituent von 711 oder Teil des z-Systems von 7dl ist und das in seinem jeweiligen Bindungszustand eine Elektronenpaar-Lücke aufweist, wobei D und A durch eine reversible koordinative Bindung derart verknüpft sind, daß die Donorgruppe eine positive (Teil) Ladung und die Akzeptorgruppe eine negative (Teil) La- dung annehmen und wobei mindestens eines von D und A Teil des jeweils zugehörigen vr- Systems ist, wobei D und A ihrerseits Substituenten tragen können, wobei jedes TC-System bzw. jedes ankondensierten Ringsystem eines oder mehrere D oder A oder D und A enthalten kann und wobei in 7cI und TtII in der nicht kondensierten oder in der kondensierten Form unabhängig voneinander eines bis alle H-Atome des s-Systems durch gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe von linearem oder verzweigtem Cl-C20-Alkyl, das 1-fach bis vollständig durch Halogen, 1-3fach durch Phenyl sowie 1-3fach durch Vinyl substituiert sein kann, C6-C12-Aryl, Halogenaryl mit 6 bis 12 C-Atomen sowie ein- oder zweifach durch D und A substituiert sein können, sodaß die reversible koordinative D-A-Bindung (i) zwischen D und A, die beide Teile des jeweiligen-n-

Systems oder des ankondensierten Ringsystems sind, oder (ii) von denen D oder A Teil des s-Systems oder des ankondensierten Ringsystems und das jeweils andere Substituent des nicht kondensierten s-Systems oder des ankondensierten Ringsystems ist oder (iii) sowohl D als auch A solche Substituenten sind, wobei im Falle von (iii) mindestens ein zusätzliches D oder A oder beide Teile des #-Systems oder des ankondensierten Ringsystems ist (sind), ausgebildet wird, M fiir ein Übergangsmetall der III., IV., V. oder VI. Nebengruppe des Perioden- systems der Elemente (Mendelejew) einschließlich der Lanthaniden und Actiniden steht, X ein Anionäquivalent bedeutet und n in Abhängigkeit von den Ladungen von M sowie denen von s-I und #-II die Zahl Null, Eins, Zwei, Drei oder Vier bedeutet.

In Fig. 1 ist beispielhaft die Struktur von Dimethylboranyl-cyclopentadienyl-tetramethyl- phospholyl-titantetrachlorid dargestellt (vgl. Ausführungsbeispiele).

Erfindungsgemäße s-Systeme sind substituiertes und nicht substituiertes Ethylen, Allyl, Pentadienyl, Benzyl, Butadien, Benzol, das Cyclopentadienylanion und die sich durch Ersatz mindestens eines C-Atoms durch ein Heteroatom ergebenden Spezies. Unter den genannten Spezies sind die cyclischen bevorzugt. Die Art der Koordination solcher Liganden (X-Systeme) zum Metall kann vom #-Typ oder vom z-Typ sein.

-Komplex-Verbindungen der Formel (I), in denen die z-Systeme cyclisch und aromatisch sind (Metallocene), können beispielsweise so hergestellt werden, daß man entweder je eine Verbindung der Formeln (II) und (III) oder je eine Verbindung der Formeln (IV) und (V)

oder je eine Verbindung der Formeln (VI) und (VII) MXn+2 (VII) unter Austritt von M'X in Gegenwart oder Abwesenheit eines aprotischen Lösungsmittels oder je eine Verbindung der Formeln (VIII) und (III) oder je eine Verbindung der Formeln (IV0 und (IX) oder je eine Verbindung der Formeln (X) und (VII)

unter Austritt von E (R'R2R3) X und F (R4R5R6) X in Abwesenheit oder in Gegenwart eines aprotischen Lösungsmittels miteinander umsetzt, wobei , il, D, A, M, X und n die obige Bedeutung haben, jdll und #IV zwei verschiedene ungeladene #-Systeme mit einer vd bzw. sII entsprechenden Struktur darstellen, M' en Kationäquivalent eines (Erd)Alkalimetalls oder Tl bedeutet, E und F unabhängig voneinander eines der Elemente Si, Ge oder Sn bedeuten und Ru, R2, R3, R4, RS und R6 unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes C1- C20-Alkyl, C6-C12-Aryl, sowie C1-C6-Alkyl-C6-C12-Aryl und C6-C12-Aryl-C1-C6-Alkyl, Vinyl, Allyl oder Halogen stehen, <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> wobei weiterhin in den Formeln (VIII), (IX), (X) anstelle von E (R'R2R3) und F (R4R5R6) Wasserstoff stehen kann, X auch für ein Amidanion vom Typ R2Nt oder ein Carbanion vom Typ R3CO oder ein Alkoholat-Anion vom Typ ROO stehen kann, und wobei es weiterhin möglich ist, Verbindungen der Formeln (II) oder (VIII) in Gegenwart von Verbindungen der Formeln (V) oder (IX) direkt mit einer Übergangsmetall-Verbindung der Formel (VII) umzusetzen. Zwei Anionen X können ferner, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer ein-oder mehratomigen Brücke, zu einem Dianion verbunden sein.

Bei der Reaktion von (VIII) mit (III) bzw. (IV) mit (IX) bzw. (X) mit (VII) bildet sich bei der zuletzt genannten Variante die Struktur (I) unter Austritt von Amin R2NH bzw.

R2NE (R1R2R3) bzw. R2NF (R4RfR6) oder einer Kohlenwasserstoffverbindung der Formel R3CH bzw. R3CE (R1R2R3) bzw. R3CF (R4R5R6) oder eines Ethers ROE (RlR2R3) bzw. ROF (R4R5R6), worin die organischen Reste R gleich oder verschieden und unabhängig voneinander Cl-C2o-Alkyl, C6-CI2-Aryl, substituiertes oder unsubstituiertes Allyl, Benzyl oder Wasserstoff sind. Beispiele fiir austretendes Arnin oder Ether oder Kohlenwasserstoff oder Silane, Stannane, Germane sind etwa Dimethylamm, <BR> <BR> <BR> <BR> Diethylamin, Di-(n-propyl)-amin, Di-(isopropyl)-amin, Di-(tertiärbutyl)-amin, Tertiärbutylamin, Cyclohexylamm, Anilin, Methyl-phenyl-amm, Di- (allyl)-amin bzw.

Methan, Toluol, Xylol, Trimethylsilylamin, Trimethylsilylether, Tetramethylsilan und ähnliches.

Es ist auch möglich, Verbindungen der Formeln (II) oder (VIII) in Gegenwart von Verbin- dungen der Formeln (V) oder (IX) direkt mit einer Übergangsmetall-Verbindung der Formel (VII) umzusetzen.

Die Herstellung offenkettiger x-Komplex-Verbindungen erfolgt nach den fachmännisch bekannten Verfahren unter Einbau von Donor-undAkzeptorgruppen.

Die Erfindung betrifR weiterhin die Verwendung der beschriebenen 7r-Komplex-Verbin- dungen in einem Verfahren zur Homo-oder Copolymerisation eines oder mehrerer Ole- fine, i-Olefine, Alkine oder Diolefine als Monomere oder zur ringöffnenden Polyaddition in der Gas-, Lösungs-, Masse-, Hochdruck-oder Slurry-Phase bei-60 bis +250°C, bevorzugt bis + 200°C und 0,5 bis 5000 bar, bevorzugt 1 bis 3 000 bar und in Gegenwart oder Abwesenheit von gesättigten oder aromatischen Kohlenwasserstoffen oder von gesättigten oder aromatischen Halogenkohlenwasserstoffen und in Gegenwart oder Abwesenheit von Wasserstoff, wobei diese z-Komplex-Verbindungen als Katalysatoren in einer Menge von 101 bis 1032 mol aller Monomerer pro mol #-Komplex eingesetzt werden und wobei weiterhin in Gegenwart von Lewis-Säuren, Brönstedt-Säuren oder Pearson-Säuren oder zusätzlich in Gegenwart von Lewis-Basen gearbeitet werden kann.

Solche Lewis-Säuren sind beispielsweise Borane oder Alane, wie Aluminiumalkyle, Aluminiumhalogenide, Aluminiumalkoholate, Bororganyle, Borhalogenide, Borsäureester oder Bor-bzw. Aluminium-Verbindungen, die sowohl Halogenid-als auch Alkyl-bzw.

Aryl-oder Alkoholat-Substituenten enthalten, sowie Mischungen davon oder das Triphenylmethyl-Kation. Besonders bevorzugt sind Aluminoxane oder Mischungen von Aluminium-haltigen Lewis-Säuren mit Wasser. Alle Säuren wirken nach heutigen Erkenntnissen als ionisierende Agentien, die ein Metalloceniumkation ausbilden, das durch ein sperriges, schlecht koordinierendes Anion ladungskompensiert wird.

Die Erfindung betriffl weiterhin die Reaktionsprodukte solcher ionisierender Agentien mit z-Komplexen der Formel (I). Sie lassen sich durch die Formel (XI) beschreiben + + D + MX, Anion (Xla) VII

oder t+ D03 + 1 MXn Base Anion (Xlb) A'AY (

in der Anion für das gesamte sperrige, schlecht koordinierende Anion und Base für eine Lewis- Base stehen.

Die erfindungsgemäßen Metallocen-Verbindungen der Formel (I) können sowohl in monomerer, dimerer als auch in oligomerer Form vorliegen.

Beispiele für solche schlecht koordinierenden Anionen sind z. B.

B (C6H5) 4, B (C6F5) 4, B (CH3) (C6F5) 3, oder Sulfonate, wie Tosylat oder Triflat, Tetrafluorborate, Hexafluorphosphate oder- antimonate, Perchlorate, sowie voluminöse Cluster-Molekülanionen vom Typ der Carborane, beispielsweise C2BgH12 (3 oder CBIlHl20 Beim Vorliegen solcher Anionen können #-Komplex-Verbindungen auch bei Abwesenheit von Aluminoxan als hochwirksame Polymerisationskatalysatoren wirken. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ein X-Ligand eine Alkylgruppe oder Benzyl darstellt. Es kann aber auch vorteilhaft sein, solche Tt-Komplexe mit voluminösen Anionen in Kombination mit Aluminiumalkylen, wie (CH3) 3A1, (C2Hs) 3AI, (n-/i-Propyl) 3AI, (n-/t-Butyl) 3AI, (i-Butyl) 3AI, die isomeren Pentyl-, Hexyl-oder Octyl-Aluminiumalkyle, oder Lithiumalkylen, wie Methyl-Li, Benzyl-Li, Butyl-Li oder den entsprechenden Mg-organischen Verbindungen, wie Grignard- Verbindungen oder Zn-Organylen, einzusetzen. Solche Metallalkyle übertragen einerseits Alkylgruppen auf das Zentralmetall, andererseits fangen sie Wasser oder Katalysatorgifte aus dem Reaktionsmedium bzw. Monomer bei Polymerisationsreaktionen ab. Beispiele für Borverbindungen, von denen solche Anionen abgeleitet werden können, sind : Triethylammonium-tetraphenylborat, Tripropylammonium-tetraphenylborat, Tri (n-butyl) ammonium-tetraphenylborat, Tri (t-butyl) ammonium-tetraphenylborat, N, N-Dimethylanilinium-tetraphenylborat,

N,N-Diethylanilinium-tetraphenylborat, N, N-Dimethyl (2,4, 6-trimethylanilinium) tetraphenylborat, Trimethylammonium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Triethylammonium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Tripropylammonium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Tri (n-butyl) ammonium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Tri (sec-butyl) ammonium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, N, N-Dimethylanilinium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, N, N-Diethylanilinium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, N, N-Dimethyl (2,4, 5-trimethylanilinium)-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Trimethylamminium-tetrakis (2,3,4, 6-tetrafluorophenyl) borat, Triethylammonium-tetrakis (2,3,4, 6-tetrafluorophenyl) borat, Tripropylammonium-tetrakis (2,3,4, 6-tetrafluorophenyl) borat, Tri (n-butyl) ammonium-tetrakis (2,3,4, 6-tetrafluorophenyl) borat, Dimethyl (t-butyl) ammonium-tetrakis (2,3,4, 6-tetrafluorophenyl) borat, N, N-Dimethylanilinium-tetrakis (2,3,4, 6-tetrafluorophenyl) borat, N, N-Diethylanilinium-tetrakis (2,3,4, 6-tetrafluorophenyl) borat, N, N-Dimethyl- (2, 4, 6-trimethylanilinium)-tetrakis- (2, 3,4, 6-tetrafluorophenyl) borat ; Dialkylammonium-Salze, wie : Di- (i-propyl) ammonium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat und Dicyclohexylammonium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat ; Tri-substituierte Phosphonium-Salze, wie : Triphenylphosphonium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Tri (o-tolyl) phosphonium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Tri (2,6-dimethylphenyl) phosphonium-tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Tritolylmethyl-tetrakis (pentafluorphenyl) borat, Triphenylmethyl-tetraphenylborat (Trityl-tetraphenylborat), Trityl-tetrakis (pentrafluorpheyl) borat, Silber-tetrafluorborat, Tris (pentafluorphenyl) boran, Tris (trifluormethyl) boran.

Die erfindungsgemäßen s-Komplex-Verbindungen bzw. Metallocen-Verbindungen können isoliert als Reinstoffe zur (Co) Polymerisation eingesetzt werden. Es ist aber auch möglich, sie"in situ"im (Co) Polymerisationsreaktor in einer dem Fachmann bekannten Weise zu erzeugen und zu verwenden.

Die erfindungsgemäßen z-Komplex-Verbindungen sind gekennzeichnet durch das Vor- liegen mindestens einer koordinativen Bindung zwischen Donoratom (en) D und Akzeptor- atom (en) A. Sowohl D als auch A können hierbei Substituenten ihrer jeweils zugehörigen s-Systeme nl bzw. nul oder Teil des s-Systems sein, wobei jedoch stets mindestens eines von D und A Teil des s-Systems ist. Als -System wird hierbei das gesamte, gegebenenfalls ein-oder zweifach kondensierte x-System verstanden. Hieraus ergeben sich folgende Ausführungsformen : -D ist Teil des s-Systems, A ist Substituent des 7E-Systems ; -D ist Substituent des s-Systems, A ist Teil des s-Systems ; -D und A sind Teile ihres jeweiligen Tt-Systems.

Beispielsweise seien folgende heterocyclische Ringsysteme genannt, in denen D oder A Teile des Ringsystems sind :

Wichtige heterocyclische Ringsysteme sind die mit (a), (b), (c), (d), (g), (m), (n) und (o) bezeichneten Systeme ; besonders wichtige sind die mit (a), (b), (c) und (m) bezeichneten.

Für den Fall, daß eines von D und A Substituent seines zugehörigen Ringsystems ist, ist das Ringsystem 3-, 4-, 5-, 6-, 7-oder 8-gliedrig mit oder ohne elektrische Ladung, das in der angegebenen Weise weiter substituiert und/oder kondensiert sein kann. Bevorzugt sind 5-und 6-gliedrige Ringsysteme. Besonders bevorzugt ist das negativ geladene Cyclo- pentadienyl-System.

Das erste bzw. das zweite -System sI und vdl, iälls es als Ringsystem ausgebildet ist, kann fur den Fall, daß eines von D und A Substituent des Ringsystems ist, beispielsweise eines aus der Gruppe von Cyclopentadien, substituiertem Cyclopentadien, Inden, substi- tuiertem Inden, Fluoren und substituiertem Fluoren sein. Substituenten können eines bis alle H-Atome des Ringsystems ersetzen. Diese Substituenten können Cl-C20-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl oder iso-Butyl, t-Butyl, Hexyl, Octyl, Decyl, Trimethylsilyl, Pentamethyldisilanyl, Trimethylsilyl-methyl, Dodecyl, Hexadecyl, Octadecyl, Eicosyl, C6-C12-Aryl, wie Phenyl, C,-C4-Alkylphenyl, wie Tolyl, Ethylphenyl, (i-) Propylphenyl, (i-, tert.-) Butylphenyl, Xylyl, Halogenaryl, wie Fluor-, Chlor-, Bromphenyl, Naphthyl oder Biphenylyl, Triorganyl-silyl, wie Trimethylsilyl (TMS), Ferrocenyl sowie D bzw. A, wie oben definiert, sein. Ankondensierte Ringe können sowohl ungesättigt, z. B. aromatisch, als auch teilweise oder vollständig hydriert sein, so daß lediglich die Doppelbindung bestehen bleibt, an der sowohl der ankondensierte Ring als auch der Cyclopentadienring Anteil haben. Weiterhin können Benzolringe, wie im

Inden oder Fluoren, einen oder zwei ankondensierte weitere Benzolringe enthalten. Noch weiterhin können der Cyclopentadienylring und ein ankondensierter Benzolring gemein- sam einen weiteren Benzolring ankondensiert enthalten.

Cyclopentadiengerüste sind in Form ihrer Anionen ausgezeichnete Liganden für Übergangsmetalle, wobei jedes Cyclopentadienyl-Carbanion der genannten, gegebenenfalls substituierten Form eine positive Ladung des Zentralmetalls im Komplex kompensiert.

Einzelbeispiele für solche Carbanionen sind : Cyclopentadienyl, Methyl-cyclopentadienyl, 1, 2-Dimethyl-cyclopentadienyl, 1,3-Dimethyl-cyclopentadienyl, Indenyl, Phenylindenyl, 1,2-Diethyl-cyclopentadienyl, Tetramethyl-cyclopentadienyl, Ethyl-cyclopentadienyl, n- Butyl-cyclopentadienyl, n-Octyl-cyclopentadienyl, ß-Phenylpropyl-cyclopentadienyl, Tetrahydroindenyl, Propyl-cyclopentadienyl, t-Butyl-cyclopentadienyl, Benzyl-cyclo- pentadienyl, Diphenylmethyl-cyclopentadienyl, Trimethylgermyl-cyclopentadienyl, Tri- methylstannyl-cyclopentadienyl, Trifluormethyl-cyclopentadienyl, Trimethylsilyl-cyclo- pentadienyl, Pentamethylcyclopentadienyl, Fluorenyl, Tetrahydro-bzw. Octahydro- fluorenyl, am Sechsring benzoanellierte Fluorenyle und Indenyle, N, N-dimethylamino- cyclopentadienyl, Dimethylphosphino-cyclopentadienyl, Methoxy-cyclopentadienyl, Dimethylboranyl-cyclopentadienyl, (N, N-Dimethylaminomethyl)-cyclopentadienyl.

Neben der obligatorisch vorhandenen ersten Donor-Akzeptor-Bindung zwischen D und A können weitere Donor-Akzeptor-Bindungen gebildet werden, wenn zusätzliche D und/oder A als Substituenten oder Teile der jeweiligen z-Systeme vorliegen. Alle Donor- Akzeptor-Bindungen sind durch ihre oben dargestellte Reversibilität gekennzeichnet. D bzw. A können unabhängig voneinander am metallgebundenen -System oder an einem ankondensierten Ring oder in einem ankondensierten Ring oder einem anderen Sub- stituenten von 7cl bzw. 7cII sitzen. Für den Fall mehrerer D bzw. A können diese verschiedene der genannten Positionen einnehmen. Die Erfindung umfaßt demnach sowohl die verbrückten Molekül-Zustände (Ia) als auch die unverbrückten Zustände (Ib). Die Anzahl der D-Gruppen kann gleich oder verschieden zur Anzahl der A-Gruppen sein. In bevorzugter Weise liegt nur eine D/A-Brücke vor.

Neben den erfindungsgemäßen D/A-Brücken können auch kovalente Brücken vorliegen. In diesem Falle verstärken die D/A-Brücken die Stereorigidität und die Thermostabilität des Katalysators. Beim Wechsel zwischen geschlossener und geöffneter D/A-Bindung werden Sequenzpolymere mit höherer und niedrigerer Stereoregularität zugänglich. Sol- che Sequenzen können bei Copolymeren unterschiedliche chemische Zusammensetzungen haben.

Als Donorgruppen kommen vor allem solche in Frage, bei denen das Donoratom D ein Element der 5., 6. oder 7. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (Mendelejew) ist und mindestens ein freies Elektronenpaar besitzt und wobei sich das Donoratom im Falle von Elementen der 5. Hauptgruppe in einem Bindungszustand mit Substituenten befindet und im Falle von Elementen der 6. Hauptgruppe in einem solchen befinden kann ; Donoratome der 7. Hauptgruppe tragen keine Substituenten. Dies wird am Beispiel von Phosphor P, Sauerstoff O und Chlor Cl als Donoratome wie folgt verdeutlicht, wobei "Subst."solche genannten Substituenten und"-xI"die Bindung an das s-System darstellen, ein Strich mit einem Pfeil, die in Formel (I) angegebene Bedeutung einer koordinativen Bindung hat und sonstige Striche vorhandene Elektronenpaare bedeuten : Subst. Subst. I I Subst.-p-, g I IU-7c 1 ; iO--C (R)-irl ICI-711 Als Akzeptorgruppen kommen vor allem solche in Frage, deren Akzeptoratom A ein Ele- ment aus der 3. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (Mendelejew), wie Bor, Aluminium, Gallium, Indium und Thallium ist, sich in einem Bindungszustand mit Substi- tuenten befindet und eine Elektronenlücke besitzt.

D und A sind durch eine koordinative Bindung, die auch als dative Bindung bezeichnet wird, verknüpft, wobei D eine positive (Teil) Ladung und A eine negative (Teil) Ladung annehmen.

Es wird demnach zwischen dem Donoratom D und der Donorgruppe bzw. zwischen dem Akzeptoratom A und der Akzeptorgruppe unterschieden. Die koordinative Bindung D--> A wird zwischen dem Donoratom D und dem Akzeptoratom A hergestellt. Die Donor- gruppe bedeutet die Einheit aus dem Donoratom D, den gegebenenfalls vorhandenen Sub- stituenten und den vorhandenen Elektronenpaaren ; entsprechend bedeutet die Akzeptor- gruppe die Einheit aus dem Akzeptoratom A, den Substituenten und der vorhandenen Elektronenlücke.

Die Bindung zwischen dem Donoratom bzw. dem Akzeptoratom der D-bzw. A-Substitu- enten und dem Ringsystem kann durch Spacergruppen im Sinne von D-Spacer-nl bzw. A- Spacer-7tII unterbrochen sein. Im dritten der obigen Formelbeispiele stellt =C (R)- einen solchen Spacer zwischen O und nl dar. Andere Spacergruppen sind beispielsweise : Dimethylsilyl, Diethylsilyl, Di-n-propylsilyl, <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Diisopropylsilyl,<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Di-n-butylsilyl, Di-t-butylsilyl, Di-n-hexylsilyl, <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Methylphenylsilyl,<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Ethylmethylsilyl,<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Diphenylsilyl, Di (p-t-butylphenethylsilyl), <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> n-Hexylnethylsilyl,<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Cyclopentamethylensilyl, Cyclotetramethylensilyl, <BR> <BR> <BR> <BR> Cyclotrimethylensilyl,<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Dimethylgermanyl,<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Diethylgermanyl,<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Phenylamino,<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> t-Butylamino,

Methylamino, t-Butylphosphino, Ethylphosphino, Phenylphosphino, Methylen, Dimethylmethylen (i-Propyliden), Diethylmethylen, Ethylen, Dimethylethylen, Diethylethylen, Dipropylethylen, Propylen, Dimethylpropylen, Diethylpropylen, 1,1-Dimethyl-3,3-dimethylpropylen, Tetramethyldisiloxan, 1, 1, 4, 4-Tetramethyldisilylethylen, Diphenylmethylen.

In bevorzugter Weise sind D bzw. A ohne Spacer an das x-System gebunden.

D bzw. A können unabhängig voneinander am Cyclopentadien (yl) ring oder einem ankon- densierten Benzolring oder einem anderen Substituenten von xI bzw. II sitzen. Für den Fall mehrerer D bzw. A können diese verschiedene der genannten Positionen einnehmen.

Substituenten an den Donoratomen N, P, As, Sb, Bi, O, S, Se bzw. Te und den Ak- zeptoratomen B, Al, Ga, In bzw. Tl sind beispielsweise : Cl-CI2 (Cyclo) Alkyl, wie Methyl, Ethyl, Propyl, i-Propyl, Cyclopropyl, Butyl, i-Butyl, tert.-Butyl, Cyclobutyl, Pentyl, Neopentyl, Cyclopentyl, Hexyl, Cyclohexyl, die isomeren Heptyle, Octyle, Nonyle, De- cyle, Undecyle, Dodecyle ; die hierzu korrespondierenden Cl-C12-Alkoxy-Gruppen ; Vinyl, Butenyl, Allyl ; C6-C, 2-Aryl, wie Phenyl, Naphthyl oder Biphenylyl, Benzyl, die durch Halogen, I oder 2 C-C4-Alkylgruppen, C1-C4-Alkoxygruppen, Sulfonat, Nitro oder

Halogenalkylgruppen, C1-C6-Alkyl-carboxy, Cl-C6-Alkyl-carbonyl oder Cyano substituiert sein können (z. B. Perfluorphenyl, m, m'-Bis (trifluormethyl)-phenyl, Tri (Cl-C20-alkyl) silyl, Tri (C6-Cl2-aryl) silyl und analoge, dem Fachmann geläufige Substituenten) ; analoge Aryl- oxygruppen ; Indenyl ; Halogen, wie F, Cl, Br und I, 1-Thienyl, disubstituiertes Amino, wie (C1-C12-Alkyl)2amino, Diphenylamino, Tris-(C1-C12-Alkyl)-silyl, NaSO3-Aryl, wie NaSO3-Phenyl und NaSO3-Tolyl, C6H5-C=C-; aliphatisches und aromatisches C1-C20- Silyl, dessen Alkylsubstituenten neben den oben genannten zusätzlich Octyl, Decyl, Do- decyl, Stearyl oder Eicosyl sein können und dessen Arylsubstituenten Phenyl, Tolyl, Xylyl, Naphthyl oder Biphenylyl sein können ; und solche substituierten Silylgruppen, die über -CH2-an das Donor-bzw. Akzeptoratom gebunden sind, beispielsweise (CH3) 3SiCH2-, (C 1-C12-Alkyl)(phenyl)amino, (C1-C12-Alkl)(naphthyl)amino, (C1-C12-Alkylphenyl)2amino, C6-Cl2-Aryloxy mit den oben genannten Arylgruppen, Cl-Cs-Perfluoralkyl, Perfluor- phenyl. Bevorzugte Substituenten sind : C1-C6-Alkyl, C5-C6-Cycloalkyl, Phenyl, Tolyl, Cl- C6-Alkoxy, C6-C12-Aryloxy, Vinyl, Allyl, Benzyl, Perfluorphenyl, F, Cl, Br, Di-(C1-C6- alkyl)-amino, Diphenylamino.

Donorgruppen sind solche, bei denen das freie Elektronenpaar am N, P, As, Sb, Bi, O, S, Se, Te, F, Cl, Br, I lokalisiert ist ; bevorzugt hiervon sind N, P, O, S. Beispielhaft als Donorgruppen seien genannt : (CH3) 2N-, (C2H5) 2N-, (C3H7) 2N-, (C4H9) 2N-, (C6H5) 2N-, (CH3) 2P-, (C2H5)P-, (C3H7)2P-, (i-C3H7)2P-, (C4H9)2P-, (t-C4H9)2P-, (Cyclohexyl)2P-, (C 6H5) 2P-, (CH3) (C6H5) P-) (CH3O) 2P- (C2H50) 2p-, (C6H50) 2P-, (CH3-C6H4-0) 2P-, ((CH3)2N)2P-, Methyl enthaltende Phosphinogruppen CH30-, CH3S-, C6H5S-, -C (C6H5) =O,-C (CH3) =O,-OSi (CH3) 3,-OSi (CH3) 2-t-butyl, in denen N und P je ein freies Elektronpaar und O und S je zwei freie Elektronenpaare tragen und wobei in den beiden zuletzt genannten Beispielen der doppelt gebundene Sauerstoff über eine Spacergruppe gebunden ist, sowie Systeme, wie der Pyrrolidonring, wobei die verschiedenen Ringglieder ebenfalls als Spacer wirken.

Akzeptorgruppen sind solche, bei denen eine Elektronenpaar-Lücke am B, Al, Ga, In oder Tl, bevorzugt B, Al, Ga, In, besonders bevorzugt B, Al, Ga, vorhanden ist ; beispielhaft seien genannt : (CH3) 2B-, (C2H5)2B-, H2B-, (C6H5)2B-, (CH3)(C6H5) B-, (Vinyl) 2B-, (Benzyl) 2B-, C12B-, (CH30) 2B-, Cl2AI-, (CH3)2Al-, (i-C4H9)2Al-, (Cl)C2H5)Al-, (CH3)

2Ga-, (C3H7) 2Ga-, ((CH3)3Si-CH2)2Ga-, (Vinyl)2Ga-, (C6H5)2Ga-, (CH3)2In-, ((CH3)3Si- CH2) 2In-, (Cyclopentadienyl) 2In-.

Weiterhin kommen solche Donor-und Akzeptor-Gruppen in Frage, die chirale Zentren enthalten. Weiterhin kommen Donor-und Akzeptorgruppen in Frage, in denen beide Substituenten gemeinsam mit dem D-bzw. A-Atom einen Ring bilden. Beispiele hierfur sind etwa Erfindungsgemäß kann eines oder beide 7r-Systeme sI bzw. II als Heterocyclen in Form der obigen Ringsysteme (a) bis (r) vorliegen. D ist hierbei bevorzugt ein Element der 5. oder 6. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (Mendelejew) ; A ist hierbei bevorzugt Bor. Einzelbeispiele für solche Hetero-Z- Systeme, insbesondere Heterocyclen sind : R, R'= H, Alkyl, Aryl, Alkaryl z. B. Methyl, Ethyl, t-Butyl, Phenyl, o, o'-Di- (i- Propyl)-phenyl Beispiele für Heterocyclen sind : Pyrrolyl, Methylpyrrolyl, Dimethylpyrrolyl, Trimethylpyrrolyl, Tetramethylpyrrolyl, t-Butylpyrrolyl, Di-t-butylpyrrolyl, Indolyl,

Methylindolyl, Dimethylindolyl, t-Butylindolyl, Di-t-butylindolyl, Tetramethyl- phospholyl, Tetraphenylphospholyl, Triphenylphospholyl, Trimethylphospholyl, Phosphaindenyl, Dibenzophospholyl (Phosphafluorenyl), Dibenzopyrrolyl.

Bevorzugte Donor-Akzeptor-Brücken zwischen sI und TtII sind beispielsweise folgende : N # B, N # Al, P # B, P # Al, O # B, O # Al, Cl # B, Cl # Al, C=O#B, C=OxAI, wobei beide Atome dieser Donor-Akzeptor-Brücken Teile eines Hetero7c- Systems sein können oder ein Atom (Donor oder Akzeptor) Teil eines s-Systems ist und das andere Substituent des zweiten 7t-Systems ist oder wobei beide Atome Substituenten ihres jeweiligen Ringes sind und zusätzlich einer der Ringe ein Heteroatom enthält.

Die beiden Liganden-Systeme 7cl und 7 : n können gemäß obiger Darstellung durch eine, zwei oder drei Donor-Akzeptor-Brücken verknüpft sein. Dies ist möglich, da erfindungsgemäß die Formel (Ia) die dargestellte D- A-Brücke enthält, die Liganden- Systeme 7rI bzw. sII aber weitere D und A als Substituenten oder Hetero-n-Zentren tragen können ; die Zahl der sich daraus ergebenden zusätzlichen D o A-Brücken beträgt Null, Eins oder Zwei. Die Anzahl von D-bzw. A-Substituenten auf #I bzw. #II kann gleich oder verschieden sein. Die beiden Liganden-Systeme 7cl und 7i können zusätzlich kovalent verbrückt sein. (Beispiele für kovalente Brücken sind weiter oben als Spacergruppen beschrieben.) Bevorzugt sind jedoch Verbindungen ohne kovalente Brücke, in denen demnach sI und TtII über nur eine Donor-Akzeptor-Brücke verkniipft sind.

M steht für ein Übergangsmetall aus der 3., 4., 5. oder 6. Nebengruppe des Perioden- systems der Elemente (Mendelejew), einschließlich der Lanthaniden und Actiniden ; bei- spielhaft seien genannt : Sc, Y, La, Sm, Nd, Lu, Ti, Zr, Hf, Th, V Nb, Ta, Cr. Bevorzugt sind Ti, Zr, Hf, V, Nb und Ta.

Bei der Ausbildung der erfindungsgemäßen 7t-Komplex-Verbindungen, insbesondere mit Metallocen-Struktur wird je eine positive Ladung des Übergangsmetalls M durch je ein 7t- System, insbesondere durch je ein Cyclopentadienyl-haltiges Carbanion kompensiert.

Noch verbleibende positive Ladungen am Zentralatom M werden durch weitere, zumeist einwertige Anionen X abgesättigt, von denen zwei gleiche oder verschiedene auch miteinander verknüpft sein können (Dianionen beispielsweise einwertig oder zweiwertig negative Reste aus gleichen oder verschiedenen, linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffen, Aminen, Phosphinen, Thioalkoholen, Alkoholen oder Phenolen. Einfache Anionen wie CR3, NR2, PR2, OR, SR usw. können durch gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoff oder Silan-Brücken verbunden sein, sobei Dianionen entstehen und dieAnzahl der Brückenatome 0, 1, 2, 3, 4,5,6 betragen kann, bevorzugt sind 0 bis 4 Brückenatome, besonders bevorzugt 1 oder 2 Brückenatome. Die Brückenatome können außer H-Atomen noch weitere KW-Substituenten R tragen. Beispiele für Brücken zwischen den einfachen Anionen sind etwa-CH2-,-CH2CH2-,- (CH2) 3-,-CH=CH-,- (CH=CH) 2-,-CH=CH-CH2-, -CH2-CH=CH-CH2-,-Si (CH3) 2-,-C (CH3) 2-. Beispiele für X sind Hydrid, Chlorid, Methyl, Ethyl, Phenyl, Allyl, Benzyl, Cyclopentadienyl, Fluorid, Bromid, Iodid, der n- Propylrest, der i-Propylrest, der n-Butylrest, der Amylrest, der i-Amylrest, der Hexylrest, der i-Butylrest, der Heptylrest, der Octylrest, der Nonylrest, der Decylrest, der Cetylrest, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Phenoxy, die S-analogen Thioalkoholate, Dimethylamino, Diethylamino, Methylethylamino, Di-t-Butylamino, Diphenylamino, Diphenylphosphino, Dicyclohexylphosphino, Dimethylphosphino, Methylen, Ethyliden, Propyliden, Butadiendiyl, das Ethylenglykoldianion. Beispiele für Dianionen sind 1, 4- Diphenyl-1,3-butadiendiyl, 3-Methyl-1,3-pentadiendiyl, 1, 4-Dibenzyl-1, 3-butadiendiyl, 2, 4-Hexadiendiyl, 1, 3-Pentadiendiyl, 1, 4-Ditolyl-1, 3-butandiendiyl, 1, 4-Bis (trimethylsilyl)- 1,3-butadiendiyl, 1,3-Butadiendiyl. Weitere Beispiele für Dianionen sind solche mit Heteroatomen, etwa der Struktur wobei die Brücke die angegebene Bedeutung hat. Besonders bevorzugt sind 1, 4- Diphenyl-1, 3-butandiendiyl, 1, 3-Pentadiendiyl, 1, 4-Dibenzyl-1, 3-butadiendiyl, 2, 4- Hexadiendiyl, 3-Methyl-1, 3-pentadiendiyl, 1, 4-Ditolyl-1, 3-butadiendiyl und 1, 4- Bis (trimethylsilyl)-1, 3-butadiendiyl. Besonders bevorzugt sind darüber hinaus zur Ladungskompensation schwach oder nicht koordinierende Anionen der oben genannten Art.

Die Aktivierung durch solche voluminösen Anionen gelingt beispielsweise durch Umset- zung der D/A-x-Komplex-Verbindungen, insbesondere der D/A-Metallocene mit Tris- (pentafluorphenyl)-boran, Triphenylboran, Triphenylaluminium, Trityl-tetrakis- (pentafluor- phenyl)-borat oder N, N-Dialkyl-phenyl-arnmonium-tetrakis-(pentafíuorphenyl)-bora t oder den entsprechenden Phosphonium-oder Sulfoniumsalzen von Boraten oder (Erd) Alkali-, Thallium-oder Silbersalzen von Boraten, Carboranen, Tosylaten, Triflaten, Perfluorcarboxylaten, wie Trifluoracetat oder den korrespondierenden Säuren. Vor- zugsweise werden dabei D/A-Metallocene eingesetzt, bei denen mindestens ein Anion- äquivalent X = Alkyl-, Aryl-oder Benzylgruppen darstellt. Solche Derivate können auch "in situ"hergestellt werden, indem man D/A-7r-Komplex-Verbindungen, insbesondere der D/A-Metallocene mit anderen Anionäquivalenten, wie X = F, C1, Br, OR, NR2 etc. zuvor mit Aluminiumalkylen, Lithiumorganylen, Mg-Grignard-Verbindungen oder Zink-oder Bleialkylen umsetzt. Die daraus erhältlichen Umsetzungsprodukte können ohne vorherige Isolierung mit obengenannten Boranen oder Boraten aktiviert werden.

Der Index n nimmt in Abhängigkeit von der Ladung von M den Wert Null, Eins, Zwei, Drei oder Vier, bevorzugt Null, Eins oder Zwei an. Die oben genannten Nebengruppen- metalle können nämlich, unter anderem abhängig von ihrer Zugehörigkeit zu den Neben- gruppen, Wertigkeiten/Ladungen von Zwei bis Sechs, bevorzugt Zwei bis Vier annehmen, von denen durch die Carbanionen von Metallocen-Verbindung gewöhnlich zwei kompen- siert werden. Im Falle von Ti3+ oder La3+ nimmt dann der Index n den Wert Eins und im Falle von Zr4+ den Wert zwei an ; bei Ti2+ oder Sm2+ wird n = Null.

Im Verfahren zur Herstellung der 7r-Komplex-Verbindungen, insbesondere von Metallocen-Verbindungen der Formel (I) kann man entweder je eine Verbindung der obigen Formeln (II) und (III) oder je eine Verbindung der obigen Formeln (IV) und (V) oder je eine Verbindung der obigen Formeln (VI) und (VII) oder je eine Verbindung der obigen Formeln (VIII) und (E) oder je eine Verbindung der obigen Formeln (IV) und (IX) oder je eine Verbindung der obigen Formeln (X) und (VII) unter Austritt bzw.

Abspaltung von Alkalimetall-X-, Erdalkalimetall-X2-, Silyl-X-, Germyl-X-, Stannyl-X- oder HX-Verbindungen in einem aprotischen Lösungsmittel bei Temperaturen von-78°C bis +120°C, vorzugsweise von-40°C bis +70°C und in einem Molverhältnis von (II) : (III)

bzw. (IV) : (V) bzw. (VI) : (VII) bzw. (VIII) : (m) bzw. (IV) : (IX) bzw. (X) : (VII) von 1 : 0, 5- 2, vorzugsweise 1 : 0,8-1,2, besonders bevorzugt 1 : 1, miteinander umzusetzen. In den Fällen der Umsetzung von (VIII) mit (m) bzw. (IV) mit (IX) bzw. (X) mit (VII) ist es möglich, auf ein aprotisches Lösungsmittel zu verzichten, wenn (VIII), (IX) oder (X) unter Reaktionsbedingungen flüssig ist. Beispiele für solche austretenden bzw. abgespaltenen Verbindungen sind : TICI, LiC1, LiBr, LiF, LiI, NaCl, NaBr, KC1, KF, MgCl2, MgBr2, CaCl2, CaF2, Trimethylchlorsilan, Triethylchlorsilan, Tri- (n-butyl)- chlorsilan, Triphenylchlorsilan, Trimethylchlorgerman, Trimethylchlorstannan, Di- methylamin, Diethylamin, Dibutylamin und weitere Verbindungen, die aus dem oben ge- nannten Substitutionsmuster für den Fachmann erkennbar sind.

Verbindungen der Formel (II) bzw. (IV) stellen somit bevorzugt aromatische Anionen mit einem Cyclopentadienylgerüst oder einem heterocyclischen Gerüst dar, die zur D/A-Brückenbildung genutzte 1 bis 3 Donorgruppen als Substituenten kovalent ge- bunden oder als heterocyclische Ringglieder inkorporiert enthalten, wobei erfindungs- gemäß mindestens ein aromatisches Anion ein solches heterocyclisches Gerüst dar- stellt, und als Gegenion zur negativen Ladung des Cyclopentadienylgerüstes ein Kation aufweisen. Verbindungen der Formel (VIII) sind ungeladene cyclische Gerüste mit ebenfalls zur D/A-Brückenbindung genutzten 1 bis 3 Donorgruppen, aber mit leicht abspaltbaren Abgangsgruppen E (R1R2R3), wie Silyl-, Germyl-oder Stannyl- gruppen oder Wasserstoff, an Stelle der ionischen Gruppen.

Die zweite Komponente zur Ausbildung von Metallocen-Verbindungen, nämlich die Verbindung der Formel (III) bzw. (V) stellt ebenfalls ein aromatisches Anion dar, das gleich dem cyclischen Gerüst der Verbindung (II) bzw. (IV) oder verschieden von ihm ist, jedoch 1 bis 3 zur D/A-Brückenbindung genutzte Akzeptorgruppen an Stelle der Donorgruppen trägt entweder als Substituenten oder als Heteroatom inkorporiert enthält. In entsprechender Weise sind Verbindungen der Formel (IX) ungeladene Ge- rüste mit 1 bis 3 zur D/A-Brückenbindung genutzten Akzeptorgruppen und ebenfalls leicht abspaltbaren Abgangsgruppen F (R4R5R6).

In völlig analoger Weise stellen Verbindungen der Formeln (VI) bzw. (X) Ausgang- stoffe mit vorgebildeter D o A-Bindung dar, die Anionen-Gegenkationen-Verbin- dungen bzw. ungeladene Gerüste mit insgesamt möglichen 1 bis 3 D X A-Bindungen bedeuten und durch Reaktion mit Verbindungen der Formel (VII) Metallocen-Verbin- dungen (I) ergeben.

Beide Ausgangsstoffe des Herstellungsverfahrens, nämlich (II) und (III) bzw. (IV) und (V) bzw. (VI) und (VII) bzw. (VIII) und (III) bzw. (IV) und (IX) bzw. (X) und (VII) reagieren beim Zusammengeben spontan unter gleichzeitiger Ausbildung der Donor-Akzeptor-Gruppe-D-- A-bzw. der Komplexierung des Metallkations M unter Austritt von M'X bzw. E (R1R2R3) X bzw. F (R4R5R6) X bzw. HX Bei der Darstellung der Donor-Akzeptor-Gruppe wurden die Substituenten an D und A der Übersichtlichkeit halber weggelassen.

M'ist ein Kationäquivalent eines (Erd) Alkalimetalls, wie Li, Na, K, 1/2 Mg, 1/2 Ca, 1/2 Sr, 1/2 Ba, oder Thallium.

Lösungsmittel für das Herstellverfahren sind aprotische, polare oder unpolare Lö- sungsmittel, wie aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe oder aliphatische und aromatische Halogenkohlenwasserstoffe und Ether einschließlich zyklischer Ether. Im Prinzip kommen auch weitere aprotische Lösungsmittel, wie sie dem Fach- mann bekannt sind, in Frage, jedoch sind wegen der einfacheren Aufarbeitung solche mit zu hohen Siedepunkten weniger bevorzugt. Typische Beispiele sind : n-Hexan, Cyclohexan, Pentan, Heptan, Petrolether, Toluol, Benzol, Chlorbenzol, Methylen- chlorid, Diethylether, Tetrahydrofuran, Ethylenglykoldimethylether.

Die Ausgangsstoffe der Formeln (II), (III), (IV) und (V) für das Herstellungsverfah- ren können gemäß literaturbekannten Verfahren oder analog zu diesen hergestellt werden. So läßt sich beispielsweise analog zu J. of Organometallic Chem. (1971), 29, 227, das marktgängige Trimethylsilyl-cyclopentadien zunächst mit Butyl-lithium und dann mit Trimethylsilylchlorid zum Bis (trimethylsilyl)-cyclopentadien umsetzen. Dies wiederum kann mit Bortrichlorid zu Trimethylsilyl-cyclopentadienyl-dichlorboran um-

gesetzt werden (analog zu J. of Organometallic Chem. (1979), 169,327), welches schließlich analog zu J. of Organometallic Chem. (1979), 169, 373 mit Titan- tetrachlorid zum Dichlorboryl-cyclopentadienyl-titantrichlorid umgesetzt werden kann. Diese zuletzt genannte Verbindung stellt bereits einen Prototyp der Verbindun- gen der Formel (III) dar ; die zuletzt genannte Verbindung kann weiterhin selektiv mit Trimethylaluminium umgesetzt werden, wobei die beiden mit dem Boratom verbun- denen Chloratome durch Methylgruppen ausgetauscht werden und wobei eine weitere Verbindung der Formel (III) aufgezeigt ist. Analog den Verfahrensbeschreibungen in J. Amer. Chem. Soc. (1983) 105. 3882 und Organometallics (1982) l, 1591 kann das marktgängige Cyclopentadienyl-thallium mit Chlor-diphenylphosphin und weiter mit Butyl-lithium umgesetzt werden, wobei man einen Prototyp von Verbindungen der Formel (II) erhält.

Als ein weiteres Beispiel sei die Bildung von Dimethylstannyl-diphenylphosphin-inden durch Umsetzung von Inden zunächst mit Butyl-lithium, wie oben bereits genannt, und anschließend mit Chlordiphenylphosphin genannt ; die weitere Umsetzung, zu- nächst erneut mit Butyl-lithium und dann mit Chlor-tributylzinn ergibt die genannte Verbindung, die nach weiterer Umsetzung mit Zirkontetrachlorid das Diphenylphos- phino-indenyl-zirkoniumtrichlorid als einen Vertreter von Verbindungen der Formel (IV) gibt. Solche Synthesen und Herstellungsweisen sind dem auf dem Gebiet der metallorganischen und der elementorganischen Chemie tätigen Fachmann geläufig und in zahlreichen Literaturstellen veröffentlicht, von denen oben nur einige exemplarisch angefiihrt wurden.

Die weiter unten aufgeführten Beispiele zeigen, wie solche heterocyclischen Vorstufen bzw. erfindungsgemäßen Katalysatoren zugänglich sind. So kann Pyrrolyl-Lithium (Formel II) aus Pyrrol durch Umsetzung mit Butyl-Lithium hergestellt werden, wie etwa in J. Amer. Chem. Soc. (1982), 104, 2031 beschrieben. Trimethylstannyl- phosphol (Formel VIII) wird erhalten durch Umsetzung von 1-Phenylphosphol mit Lithium, gefolgt von Aluminiumtrichlorid, wobei Phospholyl-Lithium (Formel II) entsteht, welches seinerseits mit Trimethylchlorstannan zum Trimethylstannyl- phosphol weiterreagiert. Vgl. : J. Chem. Soc. Chem. Comm. (1988), 770. Diese

Verbindung kann mit Titantetrachlorid zu Phospholyl-Titantrichlorid (Formel IV) umgesetzt werden.

Die erfindungsgemäßen s-Komplex-Verbindungen, insbesondere die Metallocen- Verbindungen eignen sich hervorragend als Katalysatoren in Verfahren zur Homo- und Copolymerisation von einem oder mehreren C2-C40-Olefinen oder zur Copoly- merisation von einem oder mehreren C2-C40-Olefinen mit einem oder mehreren C4- C8-iso-Olefinen, C2-C8-Alkinen oder C4-Cg-Diolefinen in der Gas-, Lösungs-, Masse-, Hochdruck-oder Slurry-Phase bei-60 bis +250°C und 0,5 bis 5.000 bar Druck, wobei in Gegenwart oder Abwesenheit von linearen und verzweigten, gesät- tigten oder aromatischen oder Alkyl-substituierten aromatischen C4-C20-Kohlenwas- serstoffen oder von gesättigten oder aromatischen C2-Clo-Halogenkohlenwasserstof- fen gearbeitet werden kann. Solche Polymerisationen können diskontinuierlich oder bevorzugt kontinuierlich durchgeführt werden. Pro Mol Metallocen-Verbindungen werden 101 bis 1012 Mol (Co) Monomere umgesetzt. Die erfindungsgemäßen Tt- Komplex-Verbindungen, insbesondere die Metallocen-Verbindungen können zusam- men mit Cokatalysatoren eingesetzt werden. Das Mengenverhältnis zwischen 7t- Komplex-Verbindung und Cokatalysator beträgt 1 bis 100.000 mol Cokatalysator pro mol Tr-Komplex. Cokatalysatoren sind beispielsweise Aluminoxanverbindungen.

Darunter werden solche der Formel verstanden, in der R für Cl-C20-Alkyl, C6-C12-Aryl oder Benzyl steht und n eine Zahl von 2 bis 50, bevorzugt 10 bis 35 bedeutet.

Es ist ebenso möglich, ein Gemisch verschiedener Aluminoxane oder ein Gemisch von deren Vorläufern (Aluminiumalkylen oder Alkylaluminiumhalogeniden) in Kombina- tion mit Wasser (in gasförmiger, flüssiger, fester oder gebundener Form, etwa als Kristallwasser) einzusetzen. Das Wasser kann auch als (Rest) feuchte des Polymeri- sations-Mediums, des Monomers oder eines Trägers wie Silikagel zugeführt werden.

Die aus der eckigen Klammer von Formel (XII) herausragenden Bindungen enthalten als Endgruppen des oligomeren Aluminoxans R-Gruppen oder AlR2-Gruppen. Solche Aluminoxane liegen in der Regel als Gemisch mehrerer von ihnen mit unterschied- licher Kettenlänge vor. Die Feinuntersuchung hat auch Aluminoxane mit ringförmiger oder käfigartiger Struktur ergeben. Solche sind bevorzugt. Aluminoxane sind markt- gängige Verbindungen. Im speziellen Fall von R = CH3 wird von Methylalumin- oxanen (MAO) gesprochen.

Weitere Cokatalysatoren sind Aluminiumalkyle, Lithiumalkyle oder Mg-organische Verbindungen, wie Grignard-Verbindungen oder teilhydrolysierte Bororganyle.

Bevorzugte Cokatalysatoren sind Aluminoxane.

Die Aktivierung mit dem Cokatalysator bzw. die Erzeugung des voluminösen nicht- oder schwach-koordinierenden Anions kann in dem Autoklaven oder in einem ge- trennten Reaktionsgefäß (Präformierung) durchgeführt werden. Die Aktivierung kann in Gegenwart oder Abwesenheit des/der zu polymerisierenden Monomeren erfolgen.

Die Aktivierung kann in einem aliphatischen oder aromatischen oder halogenierten Lösungs-oder Suspensionsmittel oder auf der Oberfläche eines Katalysator-Träger- materials durchgeführt werden.

Die z-Komplex-Verbindungen und die Cokatalysatoren können sowohl als solche in homogener oder heterogener Form als auch einzeln oder gemeinsam in heterogener Form auf Trägern eingesetzt werden. Das Trägermaterial kann hierbei anorganischer oder organischer Natur sein, wie Kieselgel, A1203, MgC12, Cellulosederivate, Stärke und Polymere. Hierbei kann sowohl erst die s-Komplex-Verbindung als auch erst der Cokatalysator, wie z. B. das Aluminoxan und/oder Aluminiumalkyl auf den Träger

gebracht werden und die jeweils andere (n) Komponente (n) danach zugesetzt werden.

Gleichermaßen kann man aber auch die s-Komplex-Verbindung in homogener oder heterogener Form mit dem Cokatalysator aktivieren und danach die aktivierte - Komplex-Verbindung auf den Träger bringen.

Trägermaterialien werden vorzugsweise thermisch und/oder chemisch vorbehandelt um den Wassergehalt bzw. die OH-Gruppenkonzentration definiert einzustellen oder möglichst niedrig zu halten. Eine chemische Vorbehandlung kann z. B. in der Um- setzung des Trägers mit Aluminiumalkyl bestehen. Anorganische Träger werden ge- wöhnlich vor Verwendung auf 100°C bis 1000°C während 1 bis 100 Stunden erhitzt.

Die Oberfläche solcher anorganischer Träger, insbesondere von Silica (Si02), liegt zwischen 10 und 1000 m2/g, vorzugsweise zwischen 100 und 800 m2/g. Der Teil- chendurchmesser liegt zwischen 0, 1 und 500 Mikrometer (, u), vorzugsweise zwischen 10 und 200 u.

Durch Homo-oder Copolymerisation umzusetzende Olefine, i-Olefine, Alkine und Diolefine sind beispielsweise Ethylen, Propylen, Buten-l, i-Buten, Penten-1, Hexen-1, Octen-1, 3-Methyl-buten-1, 4-Methyl-penten-1-, 4-Methyl-hexen-l, 1, 3-Butadien, Isopren, 4-Methyl-1, 3-pentadien, 1,4-Hexadien, 1,5-Hexadien und 1, 6-Octadien, Chloropren, Acetylen, Methylacetylen. Mit a,-Diolefinen kann weiterhin eine cyclisierende Polymerisation durchgeführt werden, bei der beispielsweise aus 1, 5- Hexadien Poly- (methylen-1, 3-cyclopentan) gebildet wird : Benutzt man hierbei Trialkylsilyl-substituierte oc,-Diolefine, kann nachträglich durch polymeranaloge Umsetzung eine funktionelle Gruppe eingeführt werden. Solche Ole- fine und Diolefine können weiterhin substituiert sein, beispielsweise mit Phenyl, sub- stituiertem Phenyl, Halogen, der veresterten Carboxylgruppe, der Säureanhydrid- gruppe ; Verbindungen dieser Art sind beispielsweise Styrol, o-, m-und p-Methyl- styrol, 2,4-, 2,5-, 3, 4- und 3,5-Dimethylstyrol, m-und p-Ethylstyrol, p-tert.-

Butylstyrol, m-und p-Divinylbenzol, Trivinylbenzol, o-, m-und p-Chlorstyrol, o-, m- und p-Bromstyrol, o-, m-und p-Fluorstyrol, o-Methyl-p-fluorstyrol, o-, m-und p- Methoxystyrol, o-, m-und p-Ethoxystyrol, Inden, 4-Vinyl-biphenyl, Vinyl-fluoren, Vinyl-anthracen, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Vinylsilan, Trimethylallylsilan, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Tetrafluorethylen, Isobutylen, Vinylcarbazol, Vinyl- pyrrolidon, Acrylnitril, Vinylether und Vinylester. Weiterhin sind erfindungsgemäß ringöffnende Polyadditionen, etwa von Lactonen, wie £-Caprolacton oder 8- Valerolacton, oder von Lactamen, wie e-Caprolactam, möglich. Bevorzugte Monomere sind : Ethylen, Propylen, Buten, Hexen, Octen, 1,3-Butadien, Isopren, 1, 5- Hexadien, 1,6-Octadien, Styrol und die genannten p-substituierten Styrole, Methylmethacrylat, e-Caprolacton, o-Valerolacton und Acetylen. Bevorzugte Copolymere entstehen aus den Monomersystemen ; Ethylen/Styrol, Ethylen/Butadien, Butadien/Styrol, Isopren/Styrol, 4-Methyl-1, 3-pentadien/Styrol, Styrol/substituiertes Styrol, Maleinimid/Styrol und Acrylnitril/Styrol. Von großer Wichtigkeit ist die Möglichkeit, hoch syndiotaktische Polystyrole herzustellen. Sie haben eine solche Syndiotaktizität, daß der Anteil von racemischen Diaden mindestens 75 %, bevorzugt mindestens 85 % beträgt ; der Anteil an racemischem Pentaden beträgt mindestens 30 %, bevorzugt mindestens 50 %. Von weiterer Wichtigkeit ist die Möglichkeit, reine Poly- (1, 3-diene) herzustellen, insbesondere solche mit einer hohen 1, 3-cis- Verknüpfung. Weiterhin wichtige Poly- (1, 3-diene) sind solche mit 1, 2-Verknüpfung, die demnach ungesättigte Seitenketten ergeben.

Es ist möglich, die genannten (Co) Polymerisationen in Gegenwart von Wasserstoff, etwa zur Molmassen-Einstellung oder zur Aktivitätssteigerung, durchzuführen.

Die mit den erfindungsgemäßen x-Komplex-Verbindungen, insbesondere mit Metal- locen-Verbindungen durchzufiihrenden Homo-oder Copolymerisationen oder Polyadditionen werden im Bereich von-60 bis +250°C, bevorzugt 50 bis 200°C, und 0,5 bis 5.000 bar, bevorzugt 1 bis 3000 bar, adiabatisch oder isotherm durchgeführt.

Es handelt sich dabei um Hochdruckverfahren in Autoklaven oder Rohrreaktoren, um Lösungsverfahren als auch um Polymerisation in Masse, um Verfahren in der Slurry- Phase in Rührreaktoren oder Schlaufenreaktoren sowie um Verfahren in der Gas- Phase, wobei die Drücke für die Slurry-, Lösungs-und Gas-Phase nicht über 65 bar hinausgehen. Solche Polymerisationen können auch in Gegenwart von Wasserstoff durchgeführt werden. Alle diese Verfahren sind lange bekannt und dem Fachmann geläufig. Es ist nun ein Vorteil der erfindungsgemäßen -Komplex-Verbindungen, daß sie durch Auswahl der Substituenten sowohl als lösliche, gegebenenfalls auf

Trägern aufgebrachte, als auch als unlösliche -Komplex-Verbindungen herstellbar sind. Lösliche s-Komplex-Verbindungen wird man für das Hochdruck-Verfahren und das Lösungsverfahren einsetzen ; heterogene -Komplex-Verbindungen wird man z. B. in der Gas-Phase einsetzen.

Die erfindungsgemäßen s-Komplex-Verbindungen ermöglichen durch die Donor-Ak- zeptor-Brücke eine definierte Öffnung der beiden Cyclopentadienylgerüste in der Art eines Schnabels, wobei neben einer hohen Aktivität eine hohe Stereoselektivität, eine kontrollierte Molekulargewichtsverteilung und ein einheitlicher Einbau von Comonomeren gewährleistet sind. Infolge einer definierten schnabelartigen Öffnung ist auch Platz für voluminöse Comonomere. Eine hohe Einheitlichkeit in der Molekulargewichtsverteilung ergibt sich weiterhin aus dem einheitlichen und definierten Ort der durch Einschub (Insertion) erfolgenden Polymerisation (Single Site Catalyst).

Die D/A-Struktur kann eine Extra-Stabilisierung der Katalysatoren bis hin zu hohen Temperaturen bewirken, so daß die Katalysatoren auch im Hochtemperaturbereich von 80 bis 250°C, bevorzugt 80 bis 180°C eingesetzt werden können. Die mögliche thermische Dissoziation der Donor-Akzeptor-Bindung ist reversibel und führt durch diesen Selbstorganisations-Prozeß und Selbstreparatur-Mechanismus zu besonders hochwertigen Katalysatoreigenschaften. Die thermische Dissoziation ermöglicht z. B. eine gezielte Verbreiterung der Molekulargewichts-Verteilung, wodurch die Polymere besser verarbeitbar werden. Dieser Effekt kommt z. B. auch bei solchen Katalysatoren zum Tragen, bei denen 7rI und TtII durch je eine kovalente und eine D/A-Brücke verknüpft sind. Die erfindungsgemäßen D/A-7c-Strukturen ermöglichen z. B. auch ein mit klassischen Katalysatoren nicht erreichtes Ausmaß an defektfreier Poly- ethylenbildung. Entsprechend können die Ethen-Polymerisate außerordentlich hohe Schmelztemperaturen beispielsweise oberhalb von 135°C bis 160°C (Maximum der DSC-Kurve) aufweisen. Unter diesen linearen Polyethylenen sind solche, die direkt im Polymerisationsprozeß anfallen und Schmelztemperaturen von 140 bis 160°C (Maxima der DSC-Kurven), bevorzugt 142 bis 160°C, besonders bevorzugt 144 bis 160°C aufweisen, besonders wichtig. Dies gilt insbesondere für die, die mit den bean- spruchten -Komplex-Verbindungen herstellbar sind. Solche neuen hochschmelzen- den Polyethylene zeigen gegebenüber den bekannten beispielsweise verbesserte me- chanische Eigenschaften und Wärmeformbeständigkeit (Sterilisierbarkeit bei medizini- schen Anwendungen) und eröffnen dadurch Anwendungsmöglichkeiten, die bisher für Polyethylen nicht möglich erschienen und beispielsweise bisher nur durch hoch-

taktisches Polypropylen erfüllbar waren. Weitere Merkmale sind hohe Schmelz- enthalpien und hohe PE-Molmassen.

In einem weiten Temperaturbereich wird durch Polymerisations-Temperaturerhöhung zwar die PE-Molmasse erniedrigt, jedoch ohne nennenswerte Aktivitätsminderung und ohne daß insgesamt der Bereich technisch interessanter hoher PE-Molmassen und hoher PE-Schmelztemperaturen verlassen wird.

Es wurde weiterhin beobachtet, daß erfindungsgemäße -Komplex-Verbindungen geeigneter Symmetrie an geeigneten Monomeren eine regiospezifische (isotaktische, syndiotaktische) Polymerisation bewirken, jedoch im oberen Teil des genannten Tem- peraturbereichs am gleichen Monomer eine zunehmend unspezifische (ataktische) Verknüpfung der Monomereinheiten auslösen. Diese Erscheinung ist noch nicht voll- ständig untersucht, könnte jedoch in Übereinstimmung mit der Beobachtung stehen, daß koordinative Bindungen, die von einer ionischen Bindung überlagert sind, wie die Donor-Akzeptor-Bindungen in den erfindungsgemäßen s-Komplex-Verbindungen, eine zunehmende Reversibilität bei höherer Temperatur zeigen. So wurde beispielsweise bei der Ethylen-Propylen-Copolymerisation beobachtet, daß bei gleichem Angebot beider Comonomerer bei tiefer Copolymerisationstemperatur ein hoch Propylen-haltiges Copolymer gebildet wird, während mit steigender Polymeri- sationstemperatur der Propylengehalt zurückgeht, bis schließlich bei hoher Tempera- tur überwiegend Ethylen enthaltende Polymere entstehen. Die reversible Dissoziation und Assoziation der D/A-Struktur und die dadurch möglich werdende gegeneinander erfolgende Rotation der s-Systeme kann schematisch wie folgt dargestellt werden : D/A-Ring- Dissoziation Rotation nl nll nl D A n11 nl p A pu Ru MXn-1-Assoziation-MXn-1-Rotation mx,-i- D/A-verbrückt unverbrückt syn anti Durch den Wechsel zwischen verbrückter und unverbrückter Katalysator-Struktur stehen erstmals Katalysatoren zur Verfügung, die geeignet sind, unter wechselnden Bedingungen definiert wechselnde stereospezifische/aspezifische Liganden-Anordnun- gen unter Benutzung nur eines Katalysators zu erzeugen.

Das temperaturabhängige dynamische Verhalten der erfindungsgemäßen s-Komplex- Verbindungen bzw. Metallocen-Verbindungen bei verschiedenen Temperaturen er- möglicht es demnach, bei verschiedenen Temperaturen unterschiedliche Stereoblock- Copolymerisate herzustellen, etwa solche des Typs von isotaktischem und ataktischem Polypropylen (i-PP-a-PP) n, die von unterschiedlicher Zusammensetzung (a) bezüglich der relativen Mengen von isotaktischem Polypropylen (i-PP) und ataktischem Polypropylen (a-PP) und (b) bezüglich der Block-bzw. Sequenzlängen sein können.

Eine weitere wertvolle Eigenschaft der erfindungsgemäßen D/A-7r-Komplex- Verbindungen besteht in der Möglichkeit zur Selbstaktivierung und damit einem Verzicht auf teure Cokatalysatoren, insbesondere im Falle von dianionischen (X X)-Derivaten.

Hierbei bindet das Akzeptoratom A in der geöffneten Form der D/A-Z-Komplex-Verbindung einen X-Liganden, beispielsweise eine Seite eines Dianions, unter Ausbildung einer zwitterionischen -Komplex-Struktur und erzeugt damit beim Übergangsmetall eine positive Ladung, während das Akzeptoratom A eine negative Ladung annimmt. Eine solche Selbstaktivierung kann intramolekular oder intermolekular erfolgen. Dies sei am Beispiel der bevorzugten Verknüpfung zweier X- Liganden zu einem Chelat-Liganden, nämlich des Butadiendiyl-Derivates, verdeut- licht : anti D/A-Ring- An Dissoziatioq syn Rotation \ )) 7d !/t 1 I fl R M y diva- Assoziation Rotation \ C- \/\ \ c \C-/\ aktivierte Form C=C /\

Die Bindungsstelle zwischen dem Übergangsmetall M und dem noch gebundenen C des im Formelbeispiel gezeigten Butadiendiyl-Dianions ist sodann der Ort für die Olefin-Insertion zur Polymerisation.

Weiterhin sind die erfindungsgemäß einzusetzenden lc-Komplex-Verbindungen bzw. Metallocen-Verbindungen geeignet zur Herstellung sowohl thermoplastischer als auch elastomerer Polymerisate nach den verschiedenen, oben genannten Herstellungs- verfahren, wobei sowohl hochkristalline Polymere mit optimiertem Schmelzbereich als auch amorphe Polymere mit optimierter Glastemperatur zugänglich sind.

Beispiele Alle Reaktionen wurden unter streng anaeroben Bedingungen und unter Verwendung von Schlenk-Techniken bzw. der Hochvakuumtechnik durchgefiihrt. Die verwendeten Lösungsmittel waren trocken und mit Argon gesättigt. Chemische Verschiebungen 8 sind in ppm angegeben, relativ zum jeweiligen Standard : IH (Tetramethylsilan), <BR> <BR> <BR> <BR> 13C (Tetramethylsilan), 31P (85% ige H3PO4), IIB (Bortrifluorid-Etherat 5 18.1 ppm). Negative Vorzeichen bedeuten eine Verschiebung zu höherem Feld.

Beispiel 1 (Bis- (trimethylsilyl)-cyclopentadien, Verbindung 1) 14,7 g (0,106 mol) Trimethylsilyl-cyclopentadien (bezogen von Fa. Fluka) und 150 ml Tetrahydrofuran (THF) wurden in einen Reaktionskolben gegeben und auf 0°C abge- kühlt. Hierzu wurden 47,4 ml einer Lbsung von Butyl-lithium in n-Hexan (2,3 molar ; Gesamtmenge 0,109 mol) tropfenweise während 20 Minuten zugefügt. Nach voll- ständiger Zugabe wurde die gelbe Lösung für eine weitere Stunde gerührt ; danach wurde das Kältebad entfernt. Bei Raumtemperatur wurde die Lösung für eine weitere Stunde gerührt und danach auf-20°C abgekühlt. Dann wurden 14,8 ml (0,117 mol) Trimethylsilylchlorid tropfenweise während 10 Minuten zugegeben und das Re- aktionsgemisch bei-10°C zwei Stunden gerührt. Danach wurde das Kältebad entfernt und die Reaktionslösung auf Raumtemperatur erwärmt und für eine weitere Stunde nachgerührt. Das Reaktionsgemisch wurde durch Celite filtriert ; das Filter wurde mit Hexan gewaschen, und das Hexan wurde von den vereinigten Filtraten im Vakuum entfernt. Das Rohprodukt ergab bei einer Destillation bei 26°C unter 0,4 mbar 19 g reines Produkt der Verbindung 1 (85 % der theoretischen Ausbeute). Siedepunkt und NMR-Daten entsprechen den Literaturangaben (J. Organometallic Chem. 29 (1971), 227 ; ibid. 30 (1971), C 57 ; J. Amer. Chem. Soc, 102, (1980), 4429 ; J. Gen. Chem.

USSR, Eng. Transl. 43 (1973), 1970 ; J. Chem. Soc., Dalton Trans. 1980, 1156) 1H-NMR (400 MHz, C6D6) : 8 = 6,74 (m, 2H), 6,43 (m, 2H),-0,04 (s, 18H).

Beispiel 2 (Trimethylsilyl-cyclopentadienyl-dichlorboran, Verbindung 2) In einen Rundkolben, der mit einem Trockeneis-Kühlbad ausgerüstet war, wurden 16 g (0, 076 mol) der Verbindung 1 gegeben. 8, 9g (0, 076 mol) BCl3 wurden bei -78°C in ein Schlenk-Rohr kondensiert und danach tropfenweise während einer Zeit von 5 Minuten in den Rundkolben gegeben. Die Reaktionsmischung wurde langsam während 1 Stunde auf Zimmertemperatur erwärmt und dann für weitere 2 Stunden auf 55 bis 60°C gehalten. Alle flüchtigen Verbindungen wurden im Vakuum (3 mm Hg = 4mbar) entfernt. Die anschließende Destillation bei 39°C und 0, 012 mbar ergab 14,1 g der Verbindung 2 (85 % der theoretischen Ausbeute). Das 1H-NMR stimmt mit den Literaturangaben überein und zeigte, daß eine Reihe von Isomeren hergestellt worden waren (vgl. J. Organometallic Chem. 169 (1979), 327). 11B-NMR (64, 2 MHz, C6D6) : õ = +31, 5.

Beispiel 3 (Dichlorboranyl-cyclopentadienyl-titantrichlorid, Verbindung 3) In ein 250 ml-Schlenk-Rohr wurden 11,4 g (0,052 mol) der Verbindung 2 und 100 ml Methylenchlorid (CH2Cl2) gegeben. Diese Lösung wurde auf-78°C gekühlt, und 9,8 g (5,6 ml, 0,052 mol) Titantetrachlorid wurden während 10 Minuten zugetropft.

Die erhaltene rote Lösung wurde langsam auf Raumtemperatur erwärmt und während weiterer 3 Stunden gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt, und man erhielt ein schmutzig-gelbes Produkt. 200 ml Hexan wurden zum rohen Feststoff ge- geben, und die erhaltene gelbe Lösung wurde filtriert und über Nacht im Kühlschrank gekühlt, wobei 12,3 g (79 % der theoretischen Ausbeute) gelber Kristalle der Ver- bindung 3 erhalten wurden. Es sei darauf hingewiesen, daß in J. Organometallic Chem. 169 (1979), 373,62 % der theoretischen Ausbeute erhalten wurde, wobei die Reaktion in einem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, wie Petroleumether oder Methylcyclohexan ausgeführt wurde.

~ 1H-NMR (400 MHz, CD2Cl2) : 8 = 7,53 (t, J = 2,6 Hz, 2H), 7,22 (t, J = 2,6 Hz, 2H).

11B-NMR (64,2 MHz, CD2Cl2) : 5 = +33.

Beispiel 4 (Dimethylboranyl-cyclopentadienyl-titantrichlorid, Verbindung 4)

In einem Rundkolben wurden 2, 37 g (0,0079 mol) der Verbindung 3 in 100 ml Hexan gelöst. Diese Lösung wurde auf 0°C gekühlt und tropfenweise mit 4 ml einer 2-mo- laren Lösung von Aluminiumtrimethyl in Toluol (0,08 mol) versetzt. Nach vollstän- diger Zugabe wurde das Kältebad entfernt und alle flüchtigen Anteile im Vakuum entfernt. Der verbleibende gelbe Feststoff wurde nunmehr in Pentan aufgelöst, feste Anteile wurden abfiltriert, und das klare Filtrat wurde auf-78°C abgekühlt, wobei 1,5 g (74 % der theoretischen Ausbeute) an Verbindung 4 erhalten wurden. Es sei angemerkt, daß in J. Organometallic Chem. 169 (1979), 373 eine Ausbeute von 87 % der theoretischen Ausbeuten angegeben werden, wobei Tetramethylzinn als Alkylie- rungsmittel verwendet wurde ; es war jedoch nicht möglich, die Verbindung 4 frei vom entstehenden Trimethylzinnchlorid zu erhalten.

1H-NMR (400 MHz, CD2Cl20 : 8 = 7,48 (t, J = 2,5 Hz, 2H), 7,23 (t, J = 2,5 Hz, 2H), 1, 17 (s, 6H). 11B-NMR (64,2 MHz, CD2Cl2) : 8 = +56.

Beispiel 5 (Pyrrol-lithium, Verbindung 5)

59 ml einer Lösung von Butyl-lithium (2,5 molar in Hexan, 0,148 mol) wurden lang- sam bei-20°C zu einer Lösung von 9,9 g Pyrrol (0,148 mol) in 200 ml Hexan gege-

ben, wobei sich ein weißer Festkörper bildete. Es wurde 2 Stunden bei Zimmertempe- ratur nachgerührt und der Festkörper durch Filtration gewonnen, 2 mal mit je 20 ml Hexan gewaschen und im Vakuum getrocknet. Dies Verfahren ergab 6 g der Verbin- dung 5 (56 % der theoretischen Ausbeute).

1H-NMR (400 MHz, THF) : õ = 6,71 (s, 2H), 5,95 (s, 2H).

Beispiel 6 (Dimethylboranyl-verbrücktes Cyclopentadienyl-pyrrol-titandichlorid, Verbindung 6) Eine Lösung von 1,34 g (0,005 mol) der Verbindung 4 in 20 ml Toluol wurde wäh- rend 5 Minuten bei-78°C zu 0,38 g (0,005 mol) der Verbindung 5 gegeben. Das Käl- tebad wurde danach entfernt, und es wurde 2 Stunden bei Raumtemperatur weiterge- rührt. Danach wurde der gebildete rote Festkörper abfiltriert ; das gelbe Filtrat wurde verworfen. Der rote Festkörper wurde mit Toluol gewaschen und im Vakuum ge- trocknet. Man erhielt 1,14 g mit einem geringen Anteil an LiCl.

1H-NMR (400 MHz, THF) : 8 = 6.89 (pseudo-t, J = 2, 3 Hz, 2 H), 6,64 (m, 2 H), 6, 59 (pseudo-t, J = 2.35 Hz, 2 H), 5,73 (pseudo-t, J = 1, 7 Hz, 2 H), 0,06 (s, 6 H). llB NMR (80 MHz, THF) : 6 =-26 ppm.

Beispiel 7 (Ethylen-Propylen-Copolymerisation) In einem im Vakuum bei 100°C ausgeheizten, trockenen, sauerstoffreien, gerührten V4A-Stahlautoklaven wurden 10 g Propen einkondensiert, 100 ml trockenes Toluol eingefüllt, auf 60°C erhitzt, der erreichte Druck (5,5 bar) mit Ethen um 2 bar (auf 7,5 bar) erhöht und der Katalysator mittels einer Druckschleuse zugegeben. Der D/A-

Metallocen-Katalysator (Verbindung 6) war zuvor in Toluol bei Raumtemperatur mit MAO (Methylaluminoxan, 10 % ig in Toluol, Molmasse 900 g/mol) im Atom (Mol)- Verhältnis Al/Ti = 5.000 : 1 während 15 Minuten präformiert worden. Die eingesetzte Katalysatormenge enthielt 1 x 10-6 mol Ti und 5 x 10-3 mol Al. Unter Rühren wurde 30 Minuten bei 60 bis 65°C (exotherm) polymerisiert. Nach Entspannen des Auto- klaven wurde die hochviskose Reaktionsmischung in eine Mischung von 500 ml Etha- nol und 50 ml konzentrierter wäßriger Salzsäure (37 % ig) eingerührt. Die Suspension des hierbei ausgefallenen weißen Polymers wurde noch 17 Stunden gerührt, anschlie- ßend der Feststoff durch Filtration isoliert, mit Ethanol gründlich gewaschen und bis zur Gewichtskonstanz bei 100°C getrocknet. Die EPM-Ausbeute betrug 0,5 g, was einer Katalysator-Aktivität von 1 Tonne Copolymer pro Mol Titan und Stunde ent- spricht. IR-spektroskopisch wurde ein Propylengehalt von 25 Gew.-% ermittelt. Die Grenzviskosität il, gemessen in o-Dichlorbenzol bei 140°C, betrug 1,02 dl/g. Die DSC-Messung ergab eine Glasübergangs-Temperatur Tg =-44°C und eine Einfrier- temperatur von-53°C. Die GPC-Messung ergab ein Gewichtsmittel MW von 119 kg/mol, MW/Mn = 2. 62.

Beispiel 8 (1-Phenyl-2, 3,4,5-tetramethyl-phosphol, Verbindung 7) In Anlehnung an Organometallics 7 (1988), 921 wurde eine Lösung von 11,7 g (0, 216 mol) 2-Butin in 150 ml CH2C12 langsam zu 15,3 g (0, 115 mol) AlCl3 in CH2C12 gegeben (0°C ; 30 Min.). Es wurde 45 Minuten bei 0°C nachgerührt, dann das Kältebad entfernt und eine weitere Stunde nachgerührt. Danach wurde die Lösung auf -50°C gekühlt und eine Lösung von 21,4 g (0,12 mol) Phenyl-dichlorphosphin in CH2Cl2 während 20 Minuten zugegeben. Das Kältebad wurde danach entfernt, die dunkelrote Lösung eine Stunde nachgerührt und dann bei-30°C zu einer Lösung von

27 g (0,13 mol) Tributylphosphin in 100 ml CH2Cl2 gegeben. Die rote Farbe ver- schwand sofort ; es hinterblieb eine gelbe Lösung. Nachdem die Zugabe beendet war, wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt ; es blieb ein dickes gelbes Ö1. Das Öl wurde in Hexan aufgenommen und unter Ar-Atmosphäre mit gesättigter wäßriger NaHCO3-Lösung und H2O gewaschen. Nach Trocknung über MgS04 wurde das Hexan im Vakuum entfernt. Es hinterblieben 18,2 g als klares Ö1 (Ausbeute 78 %).

1H-NMR (400 MHz, CDCl3) # : 7,3 (m, 5H), 2,0 (m, 12H), 31P-NMR (161,9 MHz, CDCl3) b : 16,8 ppm.

Beispiel 9 (Lithium-2,3,4,5-tetramethyl-phosphol, Verbindung 8) In Anlehnung an Organometallics 7 (1988), 921 wurden 0,52 g (0,074 mol) Lithium zu einer Lösung von 7 g (0,032 mol) der Verbindung 7 in 150 ml Tetrahydrofuran (THF) gegeben und über Nacht gerührt. Die erhaltene rote Lösung wurde zur Entfer- nung restlicher Feststoffe durch eine Fritte filtriert und das Filtrat auf 0°C gekühlt.

Danach wurde eine Lösung von 1,45 g (0,01 mol) AlCl3 in 20 ml THF zugetropft und die Lösung auf Raumtemperatur gebracht. Eine aliquote Menge wurde zur Analyse entnommen und die restliche Lösung direkt zur Herstellung der Verbindung 9 benutzt.

31P-NMR (161,9 MHz, THF) 8 : 63,7 ppm. Beispiel 10 (Dimethylboranyl-cyclopentadienyl-tetramethylphospholyl-tita ndichlo- rid,Verbindung 9)

Die THF-Lösung aus Beispiel 9 mit 1,46 g (0,01 mol) der Verbindung 8 wurde in einen Rundkolben gegeben ; THF wurde im Vakuum entfernt. Nach Zugabe von To- luol und Abkühlung auf-78°C wurde eine Lösung von 2,6 g (0, 01 mol) der Verbin- dung 4 in 20 ml Toluol langsam unter Rühren zugegeben, wobei eine rote Auf- schlämmung entstand. Nachdem die Zugabe beendet war, wurde die Aufschlämmung auf Raumtemperatur gebracht und 1 Stunde nachgerührt. Nach Abfiltrieren von unge- löst gebliebenem Feststoff wurde das Toluol im Vakuum entfernt ; zum zurückgeblie- benen öligen Feststoff wurde Hexan gegeben. Die Hexan-Lösung wurde ebenfalls von ungelöst gebliebenem Feststoff abfiltriert und über Nacht bei-20°C aufbewahrt. Nach Abdekantieren des Hexans wurden 0,5 g eines grünen Feststoffs erhalten, der als Verbindung 9 identifiziert wurde (Ausbeute 14 %). IH-NMR (200 MHz, CD2C12) : # = 6,64 (m, 2H), 6,57 (m, 2H), 2,11 (d, JH-P = 10 Hz, 6H), 2,09 (s, 6H), 0,87 (d, JH-P = 5,3 Hz, 6H). 31P-NMR (161,9 MHz, THF) : 8 = 95,6 ppm, llB-NMR (80 MHz, CD2Cl2) : # = 39 (br, m) ppm.

Die Donor-Akzeptor-Bindungslänge d(P#B) in [(Me4phospholy)BMe2(cp)TiCl2] = obige Verbindung 9 wurde mittels Röntgenstrukturanalyse zu 2,11 A bestimmt (Fig.

1).

Beispiel 11 (Polystyrol) In einen ausgeheizten und mit Argon gespülten 250 ml Vierhalskolben mit Thermo- meter und Argonanschluß wurden 78, 15 g (89,8 ml) Toluol (über Natrium destilliert) vorgelegt. Danach wurden 0,5 mol (52,07 g) Styrol (über Calciumhydrid destilliert) zugegeben. Die Polymerisation wurde durch Zugabe der Katalysator-Komponenten 10 mmol (6,6 ml) MAO 10% ig in Toluol und 10 umol [ (Me4phospholyl) BMe2 (cp) TiCl2].

#3. 62 mg in 4,5 ml Toluol gestartet.

Polymerisationszeit : 1 h 25°C und 1 h 50°C Die gebildete Suspension wurde in 1 I CHsOH/HCl (90/10) ausgefällt, abfiltriert und anschließend 2 h mit 1 1 CH30H ausgerührt, filtriert und bei 90°C im Vakuumtrocken- schrank getrocknet.

Die Grenzviskosität bei 140°C in ortho-Dichlorbenzol betrug 0.43 dl/g.

Die DSC-Messung in der 2. Aufheizung ergab zwei Schmelzmaxima Tml = 262°C und Tn2 = 268°C (Hauptpeak).

Die NMR-Untersuchung zeigte ein syndiotaktisches Polystyrol.

Beispiel 12 (Polybutadien) In einem ausgeheizten und mit Argon gespülten 250 ml Vierhalskolben mit Thermo- meter, Trockeneiskühler und Argonanschluß wurden 81,5 g (93,67 ml) Toluol über Natrium destilliert vorgelegt und 1 mol (54,1 g) 1,3-Butadien einkondensiert.

Die Polymerisation wurde durch Zugabe der Katalysator-Komponenten gestartet : 10 mmol MAO = 6,6 ml 10 %ig in Toluol 10 umol [(Me2phospholyl)BMe2 (cp) TiCI2]-3, 34 mg in 6 ml Toluol

Polymerisationszeit: 1 h bei 18°C und 1 h bei 25°C (Heizbad 50°C) Die viskose Lösung wird in 1 1 Ethanol ausgefällt, filtriert und anschließend 2 h mit 1 1 Ethanol ausgerührt, filtriert und im Vakuumschrank bei 90°C getrocknet.

Ausbeute : 5,3 g hochmolekulares Polybutadien Die Mikrostruktur nach FT-IR : 1,4-cis 85 % 1,4-trans 1, 5% 1,2-Vinyl 13,5 % Beispiel 13 (Polystyrol) Es wurde wie in Beispiel 11 verfahren, wobei anstelle des Phospholyl-Katalysators hier der Pyrrolyl-Katalysator aus Beispiel 6 [(pyrro-lyl) BMe2 (cyclopentadienyl) TiCl2] eingesetzt wurde. Es bildete sich hochsyndiotaktisches Polystyrol. Die Grenzviskosität in ortho-Dichlorbenzol bei 140°C betruf 0,54 dl/g. Die DSC-Messung ergab in der 2.

Aufheizung Tm1 = 264°C und Tm2 = 270°C (Hauptpeak).