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Title:
AUDIO CONFERENCING DEVICE, AUDIO CONFERENCING SYSTEM AND METHOD FOR CARRYING OUT AN AUDIO CONFERENCE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/015801
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an audio conferencing device comprising at least one base conferencing unit consisting of at least three signal gates each of which comprises a digitised audio signal input and a digitised audio signal output, wherein the base conferencing unit is embodied in such a way that a terminal or an other base conferencing unit is connectable to a signal gate by means of a coupling device in such a way that an audio conferencing device expandable according to the number of participants is provided or spatially and the base conferencing unit is embodied in such a way that it makes it possible to carry out an audio conference between the terminals or the base conferencing units connectable thereto and wherein the inventive device also comprises a remote coupling unit for connecting the base conferencing unit to at least one spatially remote base conferencing unit in such a way that it is possible to carry out a spatially extended audio conference. An autonomous modular audio conferencing system which consists of at least two spatially separated conferencing units and is flexibly expandable is also disclosed.

Inventors:
HUPP JUERGEN (DE)
TITTEL MARTIN (DE)
HU XUELEI (DE)
STURM ROLAND (DE)
KAUPPERT THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/008469
Publication Date:
February 16, 2006
Filing Date:
August 04, 2005
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
HUPP JUERGEN (DE)
TITTEL MARTIN (DE)
HU XUELEI (DE)
STURM ROLAND (DE)
KAUPPERT THOMAS (DE)
International Classes:
H04R27/00; (IPC1-7): H04R27/00
Foreign References:
DE10113088A12002-09-26
EP0677962A11995-10-18
US5913062A1999-06-15
US6329908B12001-12-11
DE202004012219U12004-10-28
Attorney, Agent or Firm:
Schoppe, Fritz (ZIMMERMANN STÖCKELER & ZINKLE, Postfach 246 Pullach bei München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Sprachkonferenzvorrichtung mit den folgenden Merkma¬ len: mindestens einem BasisKonferenzblock (20,22,50), der drei oder mehr Signaltore (52) aufweist, die jeweils einen Eingang (54) für ein digitalisiertes Sprachsig¬ nal und einen Ausgang (56) für ein digitalisiertes Sprachsignal umfassen, wobei ein BasisKonferenzblock (20,22,50) so ausgelegt ist, dass an einem Signaltor (52) unter Zuhilfenahme einer Koppeleinrichtung (27,29,31) wahlweise ein End gerät (24,26) oder ein weiterer BasisKonferenzblock (20,22,50) zur Realisierung einer bezüglich der Teil¬ nehmerzahl oder räumlich erweiterten Sprachkonferenz¬ vorrichtung (10) angekoppelt werden kann und wobei ein BasisKonferenzblock (20,22,50) ausgelegt ist, um eine Sprachkonferenz zwischen den an densel¬ ben angekoppelten Endgeräten (26) oder Basis Konferenzblöcken (20,22,50) zu ermöglichen; und einer Fernkoppeleinrichtung (31) , die ausgelegt ist, um einen BasisKonferenzblock (20,22,50) mit mindes¬ tens einem weiteren räumlich entfernten Basis Konferenzblock (20,22,50) zu koppeln, um eine räumlich ausgedehnte Sprachkonferenz zu ermöglichen, wobei die Fernkoppeleinrichtung (31) ferner für eine Übertragung von Synchronisationsinformationen ausge¬ legt ist, um Sendezyklen von mit verschiedenen Sprach¬ konferenzvorrichtungen (12, 14) in Kontakt stehenden Mobilteilen (PPl, PP2, PP3, PP4, PP5, PP6, PP7, PP8, PP17, PP18, PP19, PP20) zu synchronisieren.
2. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß Anspruch 1, bei dem die Fernkoppeleinrichtung (31) ausgelegt ist, um einen BasisKonferenzblock (20,22,50) mit mindestens zwei weiteren räumlich entfernten BasisKonferenzblöcken (20,22,50), an die Endgeräte (26) angekoppelt sind, zu koppeln, um eine Sprachkonferenz zwischen den an ins¬ gesamt mindestens drei räumlich verteilten Basis Konferenzblöcken (20,22,50) angekoppelten Endgeräten (26) zu ermöglichen.
3. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, bei der ein BasisKonferenzblock (20,22,50) so ausge¬ legt ist, dass an jedem Ausgang (56) eines Signaltors (52) ein auf digitalem Wege gebildetes Summensignal der Eingangssignale an den Eingängen (54) der jeweils anderen Signaltore (52) in digitaler Form anliegt.
4. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der eine der Koppeleinrichtungen eine Funk koppeleinrichtung (29) umfasst, die so ausgelegt ist, dass ein Endgerät (26) über eine drahtlose Verbindung an einen BasisKonferenzblock (20,22,50) angekoppelt werden kann.
5. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß Anspruch 4, bei der die Funkkoppeleinrichtung (29) so ausgelegt ist, dass sie eine drahtlose Verbindung zwischen der Sprachkon¬ ferenzvorrichtung und einem Endgerät (26) gemäß dem DECTStandard oder einem daran angelehnten Standard ermöglicht.
6. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der eine Hör und Sprechstelle (24) über eine Einrichtung (27) zur Umwandlung von analogen Sig nalen in digitale Signale und eine Einrichtung zur Um¬ wandlung von digitalen Signalen in analoge Signale an den BasisKonferenzblock (20,22,50) angekoppelt ist.
7. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die Fernkoppeleinrichtung (31) so aus¬ gelegt ist, dass mindestens ein weiterer Basis Konferenzblock (22,50) über eine drahtlose Verbindung an einen ersten BasisKonferenzblock (20,50) angekop¬ pelt werden kann.
8. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die Fernkoppeleinrichtung (31) so aus gelegt ist, dass mindestens ein weiterer Basis Konfernezblock (22,50) über einen drahtgebundenen Bus (30) an einen ersten BasisKonferenzblock (20,50) an¬ gekoppelt werden kann.
9. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß Anspruch 8, wobei der drahtgebundene Bus (30) für eine Übertragung mehrerer Sprachkanäle im Zeitmultiplex ausgelegt ist.
10. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der der BasisKonferenzblock (20,22,50) durch einen Prozessor in Verbindung mit einer geeigne¬ ten Betriebssoftware realisiert wird.
11. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß Anspruch 10, wobei der Prozessor gleichzeitig für wenigstens eine der folgenden Aufgaben verwendet wird: Bereitstellung einer Benutzeroberfläche, Codierung von Daten, Realisierung eines Übertragungsprotokolls.
12. Sprachkonferenzvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der ein BasisKonferenzblock (20,22,70,90) mit einer vorbestimmten Anzahl von Signaltoren (72,92) dadurch gebildet wird, dass mehrere Unter Konferenzblöcke (50) , die jeweils weniger als die vor¬ bestimmte Anzahl an Signaltoren (52) aufweisen, gekop¬ pelt sind, wobei ein UnterKonferenzblock (50) so ausgelegt ist, dass an einem Signaltor (52) unter Zuhilfenahme einer Koppeleinrichtung (27,29,31) wahlweise ein Endgerät (24,26), ein weiterer UnterKonferenzblock (50) oder ein BasisKonferenzblock (20,22,70,90) angekoppelt werden kann.
13. Sprachkonferenzsystem mit den folgenden Merkmalen: mindestens zwei räumlich getrennten Basis Konferenzblöcken (20,22), die drei oder mehr Signalto¬ re (72,92) aufweisen, die jeweils einen Eingang für ein digitalisiertes Sprachsignal und einen Ausgang für ein digitalisiertes Sprachsignal umfassen, wobei ein BasisKonferenzblock (20,22) so ausgelegt ist, daß an einem Signaltor (72,92) unter Zuhilfenahme einer Koppeleinrichtung (27,29,31) wahlweise ein End gerät (24,26) oder ein weiterer BasisKonferenzblock (20,22) zur Realisierung einer bezüglich der Teilneh¬ merzahl oder räumlich erweiterten Sprachkonferenzvor¬ richtung angekoppelt werden kann; und einer Fernkoppeleinrichtung (30, 31) , über die die BasisKonferenzblöcke miteinander gekoppelt sind, wobei die Fernkoppeleinrichtung (31) ferner für eine Übertragung von Synchronisationsinformationen ausge legt ist, um Sendezyklen von mit verschiedenen Basis Konferenzblöcken (12, 14) in Kontakt stehenden Mobil¬ teilen (PPl, PP2, PP3, PP4, PP5, PP6, PP7, PP8, PP17, PP18, PP19, PP20) zu synchronisieren.
14. Sprachkonferenzsystem gemäß Anspruch 13, das mindes¬ tens drei BasisKonferenzblöcke (20,22) umfasst, die räumlich getrennt sind.
15. Sprachkonferenzsystem gemäß Anspruch 13 oder 14, bei dem mindestens zwei der BasisKonferenzblöcke (20,22) über eine drahtlose Verbindung gekoppelt sind.
16. Sprachkonferenzsystem gemäß einem der Ansprüche 13 bis 15, bei dem mindestens zwei der BasisKonferenzblöcke (20,22) über einen drahtgebundenen Bus (30) gekoppelt sind.
17. Sprachkonferenzsystem gemäß Anspruch 16, wobei der drahtgebundene Bus (30) für die Übertragung mehrerer Sprachkanäle im Zeitmultiplex ausgelegt ist.
18. Sprachkonferenzsystem gemäß einem der Ansprüche 13 bis 17, wobei das Sprachkonferenzsystem mindestens zwei Endgeräte (24,26) hat, wobei zwischen allen Endgeräten eine DuplexSprachverbindung besteht.
19. Sprachkonferenzsystem gemäß einem der Ansprüche 13 bis 18, bei der eines oder mehrere der Endgeräte (26) über eine drahtlose Verbindung an einen Basis Konferenzblock angekoppelt sind.
20. Sprachkonferenzsystem gemäß Anspruch 19, bei dem die drahtlose Verbindung zu einem oder mehreren Endgeräten (26) gemäß dem DECTStandard oder einem daran ange¬ lehnten Standard erfolgt.
21. Sprachkonferenzsystem gemäß einem der Ansprüche 13 bis 20, bei dem einer oder mehrere der Basis Konferenzblöcke (20,22) Teil einer DECTBasisstation (12,14) sind.
22. Sprachkonferenzsystem gemäß einem der Ansprüche 13 bis 21, bei dem eines oder mehrere der Endgeräte DECT Mobilstationen (26) sind.
23. Sprachkonferenzsystem gemäß Anspruch 21 und 22, bei dem die DECTBasisstationen (12,14) und die DECT Mobilstationen (26) hardwaremäßig übereinstimmen.
24. Sprachkonferenzsystem, gemäß einem der Ansprüche 13 bis 23, bei dem eine Hör und Sprechstelle (24) über eine Einrichtung (27) zur Umwandlung von analogen Sig¬ nalen in digitale Signale und eine Einrichtung (27) zur Umwandlung von digitalen Signalen in analoge Sig nale an einen BasisKonferenzblock (20,22,50) angekop¬ pelt ist.
25. Sprachkonferenzsystem gemäß einem der Ansprüche 13 bis 24, bei dem ein BasisKonferenzblock (20,22,50) so ausgelegt ist, dass an jedem Ausgang (56) eines Sig¬ naltors (52) ein auf digitalem Wege gebildetes Summen¬ signal der Eingangssignale der jeweils anderen Sig¬ naltore (52) in digitaler Form anliegt.
26. Sprachkonferenzsystem gemäß einem der Ansprüche 13 bis 25, bei dem ein BasisKonferenzblock (20,22,50) durch einen Prozessor in Verbindung mit einer geeigneten Be¬ triebssoftware realisiert wird.
27. Sprachkonferenzsystem gemäß Anspruch 26, wobei der Prozessor gleichzeitig für wenigstens eine der folgen¬ den Aufgaben verwendet wird: Bereitstellung einer Benutzeroberfläche, Codierung von Daten, Realisierung eines Übertragungsprotokolls.
28. Sprachkonferenzsystem gemäß einem der Ansprüche 13 bis 27, bei der ein BasisKonferenzblock (20,22,70,90) mit einer vorbestimmten Anzahl von Signaltoren (72,92) da¬ durch gebildet wird, daß mehrere UnterKonferenzblöcke (50), die jeweils weniger als die vorbestimmte Anzahl an Signaltoren (52) aufweisen, gekoppelt sind, • wobei ein UnterKonferenzblock (50) so ausgelegt ist, dass an jedem Signaltor (52) unter Zuhilfenahme einer Koppeleinrichtung wahlweise ein Endgerät (24,26), ein weiterer ÜnterKonferenzblock (50) oder ein Basis Konferenzblock: (20,22,70,90) angekoppelt werden kann.
29. Verfahren zum Betreiben eines verteilten Sprachkonfe¬ renzsystems mit zwei über je ein Signaltor miteinander gekoppelten BasisKonferenzblöcken (20,22) gemäß einem der Ansprüche 13 bis 28, mit folgenden Schritten: Einlesen der digitalisierten Sprachsignale von den Eingängen der zwei oder mehr Signaltore eines ersten BasisKonferenzblocks (20) , die mit den Endgeräten (24,26) gekoppelt sind; Einlesen der digitalisierten Sprachsignale von den Eingängen der zwei oder mehr Signaltore eines zweiten BasisKonferenzblocks (22) , die mit den Endgeräten (24,26) gekoppelt sind; Berechnen eines ersten Summenwerts aus den eingelese¬ nen digitalisierten Sprachsignalen des ersten Basis Konferenzblocks (20) ; Berechnen eines zweiten Summenwerts aus den eingelese¬ nen digitalisierten Sprachsignalen des zweiten Basis Konferenzblocks (22) ; Ausgeben des ersten Summenwerts an dem Ausgang des Signaltors des ersten BasisKonferenzblocks (20), das mit einem Signaltor des zweiten BasisKonferenzblocks (22) gekoppelt ist; Ausgeben des zweiten Summenwerts an dem Ausgang des Signaltors des zweiten BasisKonferenzblocks (22), der mit einem Signaltor des ersten BasisKonferenzblocks (20) gekoppelt ist; Einlesen des zweiten Summenwerts von dem Eingang des Signaltors des ersten BasisKonferenzblocks (20) , das mit einem Signaltor des zweiten BasisKonferenzblocks (22) gekoppelt ist; Einlesen des ersten Summenwerts von dem Eingang des Signaltors des zweiten BasisKonferenzblocks (22), das mit einem Signaltor des ersten BasisKonferenzblocks (20) gekoppelt ist; Berechnen von Ausgabewerten an den Ausgängen der mit einem Endgerät (24,26) verbundenen Signaltore des ers¬ ten BasisKonferenzblocks (20) durch Bilden der Summe der von den Eingängen der jeweils anderen Signaltore des ersten BasisKonferenzblocks (20) eingelesenen Werte einschließlich des von dem zweiten Basis Konferenzblock (22) übertragenen zweiten Summenwerts; Berechnen von Ausgabewerten an den Ausgängen der mit einem Endgerät (24,26) verbundenen Signaltore des zweiten BasisKonferenzblocks (22) durch Bilden der Summe der von den Eingängen der jeweils anderen Sig¬ naltore des zweiten BasisKonferenzblocks (22) einge¬ lesenen Werte einschließlich des von dem ersten Basis Konferenzblock (20) übertragenen ersten Summenwerts; und Ausgeben der Ausgabewerte an den Ausgängen der Signal¬ tore der zwei BasisKonferenzblöcke (20,22), die mit Endgeräten (24,26) gekoppelt sind.
Description:
Sprachkonferenzvorrichtung, Sprachkonferenzsystem und Verfahren zur Realisierung einer Sprachkonferenz

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen -auf eine Sprachkonferenzvorrichtung und ein " Verfahren zur Realisierung einer Sprachkonferenz, im speziellen auf ein verteiltes digitales drahtloses Sprachkonferenzsystem.

Funkbasierte Sprachkonferenzsysteme werden überall dort eingesetzt, wo eine Verständigung innerhalb einer Personen¬ gruppe auf direktem Wege aufgrund zu großer Entfernung, zu hohem Lärmpegel oder anderer Gründe nicht . möglich ist. Mehrere Personen sollen über drahtlos angebundene Hör- /Sprechgarnituren miteinander sprechen können, wobei jeder jederzeit alle anderen Teilnehmer hören kann. Das heißt, zu jedem Teilnehmer besteht eine Duplex-Sprachverbindung.

Bei einem modernen Sprachkonferenzsystem soll also eine quasi-verzögerungsfreie und vollduplexfähige Sprachverbin¬ dung zwischen eineΦ" , großen Anzahl an Hör-/Sprechstellen hergestellt werden. Dabei ist es aus ökonomischen Gründen wichtig, den Installationsaufwand so gering wie möglich zu halten. Weiterhin ist es sehr wichtig, ■ dass das System modular aufgebaut ist. und flexibel zu einem System von quasi beliebiger GrößeJ' erweitert werden kann. Daneben sollen bereits vorhandene$'=Ressourcen weiterverwendet werden können. Dies betrifft auf Kundenseite insbesondere schon vorhandene Verkabelung sowie Endgeräte. Auf Seiten des Herstellers so-llen schon vorhandene Schaltungskonzepte weiterverwendet werden. Die verwendete Schaltungstechnik soll bei geringen Kosten einfach realisierbar sein. Auch eine hervorragende Sprachqualität wird heute von einem modernen Sprachkonferenzsystem erwartet. Insbesondere müssen auf der Übertragungsstrecke und in einem Konferenz¬ knoten eingekoppelte Störsignale sehr gering sein. Schließ- lieh ist es bei drahtlosen Systemen nötig, die zur Verfü¬ gung stehenden Funkressourcen möglichst effektiv zu nutzen. Die Summe dieser Anforderungen macht die Weiterentwicklung der bisher bestehenden Konzepte für Sprachkonferenzsysteme nötig.

Gemäß dem Stand der Technik werden heute üblicherweise Sprachkonferenzsysteme mit analog gekoppelten Basisstatio¬ nen oder drahtlose DECT-Nebenstellenanlagen verwendet. Bei Konferenzsystemen mit analog gekoppelten Basisstationen stehen die mit einer Basisstation verbundenen Mobilteile in Konferenz. Mehrere Basisstationen werden analog gekoppelt. Die dabei benötigte Schaltung zur Konferenzbildung beinhal¬ tet analoge Schaltungstechnik, welche mit hohem Aufwand die Einkopplung von Störungen in die verwendeten Analogsignale verhindern soll. Dies erfordert aufwendige Filter und ist nicht in idealer Weise möglich. Bei größerer Teilnehmerzahl würden sich die Störgeräusche bis zur Unbrauchbarkeit des Systems addieren. Konferenzsysteme mit analog gekoppelten Basisstationen erfüllen somit die hohen Anforderungen an moderne Sprachkonferenzsysteme nicht.

Der Installationsaufwand ist durch die Notwendigkeit zur Verwendung gut geschirmter Kabel sehr hoch. Selbst bei einer geringen Zahl an Teilnehmern ist die Sprachqualität nicht zufriedenstellend und Störeinflüsse können leicht eingekoppelt werden. Ebenso ist die flexible Erweiterung auf eine große Zahl von Teilnehmern aufgrund der Problema¬ tik der Störeinflüsse nicht einfach möglich. Schließlich bringt heute die Verwendung von analoger Schaltungstechnik im Vergleich zu digitalen Schaltungen deutlich höhere Kosten mit sich.

Neben den eben beschriebenen Konferenzsystemen mit analog gekoppelten Basisstationen sind heute drahtlose DECT- Nebenstellenanlagen mit digitaler Sprachübertragung üblich. Die Konferenzschaltung erfolgt hierbei in einer Zentralein¬ heit. Auch dies bringt einige Nachteile mit sich. Insbeson- dere ist die Verwendung einer Zentraleinheit, die eine große Zahl von Funkverbindungen gleichzeitig aufrechterhal¬ ten kann, sehr kostenintensiv. Eine .nodulare Erweiterung des Systems ist nur schwer möglich. Ebenso bringt die Verwendung einer Zentraleinheit eine räumliche Beschränkung des Konferenzsystems mit sich. Schließlich unterscheidet sich der innere Aufbau einer Zentraleinheit stark von dem einer Basisstation eines normalen, d. h. nicht konferenzfä¬ higen, schnurlosen Telefonsystems. Dies führt zu hohen Kosten.

Die Realisierung einer Konferenzschaltung innerhalb einer Zentraleinheit erfolgt herkömmlicherweise durch Verwendung eines Signalprozessors, der ausgelegt ist, um die für die Realisierung eines Sprachkonferenzblocks nötigen Berechnun¬ gen durchzuführen. Ein solcher Signalprozessor ist bei¬ spielsweise der Typ SC14428 von National Semiconductor. Für weitere Details zu den Fähigkeiten des Signalprozessors sei hier auf die zugehörige Dokumentation verwiesen. '■ Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegen¬ den Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine modulare digitale Sprachkonferenzvorrichtung, ein Sprachkonferenzsystem sowie ein Verfahren zum Betrieb derselben zu schaffen.

Diese Aufgabe wird durch eine Sprachkonferenzvorrichtung gemäß Anspruch 1, ein Sprachkonferenzsystem gemäß Anspruch 13 sowie durch ein Verfahren gemäß Anspruch 29 gelöst.

Die vorliegende Erfindung schafft eine Sprachkonferenzvor¬ richtung mit mindestens einem Basis-Konferenzblock, der drei oder mehr Signaltore aufweist, die jeweils einen Eingang für ein digitalisiertes Sprachsignal und einen Ausgang für ein digitalisiertes Sprachsignal umfassen, wobei ein Basis-Konferenzblock so ausgelegt ist, dass an einem Signaltor unter Zuhilfenahme einer Koppeleinrichtung wahlweise ein Endgerät oder ein weiterer Basis- Konferenzblock zur Realisierung einer bezüglich der Teil- nehmerzahl oder räumlich erweiterten Sprachkonferenzvor¬ richtung angekoppelt werden kann und wobei ein Basis- Konferenzblock ausgelegt ist, um eine Sprachkonferenz zwischen den an denselben angekoppelten Endgeräten oder Basis-Konferenzblöcken zu ermöglichen und einer Fernkop¬ peleinrichtung, die ausgelegt ist, um einen Basis- Konferenzblock mit mindestens einem weiteren räumlich entfernten Basis-Konferenzblock zu koppeln, um eine räum¬ lich ausgedehnte Sprachkonferenz zu ermöglichen.

Daneben schafft die vorliegende Erfindung ein Sprachkonfe¬ renzsystem sowie Verfahren zum Betreiben eines Sprachkonfe¬ renzsystems.

Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bei einer volldigitalen Realisierung der Sprachsignalverar-' beitung und -Übertragung eine hohe Sprachqualität sicherge¬ stellt, Störungen wirkungsvoll unterdrückt und die System¬ kosten durch Verwendung digitaler Schaltungstechnik redu- ziert werden können. Weiterhin basiert die vorliegende Erfindung auf der Erkenntnis, dass durch Verwendung von flexibel beschaltbaren Basis-Konferenzblöcken mit geringem Aufwand ein modulares, quasi beliebig erweiterbares Sprach¬ konferenzsystem aufgebaut werden kann. Eine dezentrale Bildung von Teilkonferenzen, die dadurch ermöglicht wird, dass räumlich getrennte Basis-Konferenzblöcke gekoppelt werden können, macht eine aufwendige Zentraleinheit über¬ flüssig. Einzelne Knoten des Konferenzsystems unterscheiden sich nur noch in der Software, nicht aber in der Hardware.

Die Übertragung der digitalen Sprachsignale zwischen mehre¬ ren Basis-Konferenzblöcken, die durch den Einsatz einer Fernkoppeleinrichtung ermöglicht wird, erlaubt eine räum¬ lich erweiterte Sprachkonferenz mit hoher Sprachqualität, wobei ein einzelner Basis-Konferenzblock eine lokale Teil¬ konferenz berechnet, was zu einer Verteilung des Rechenauf¬ wands führt und die zu übertragende Datenmenge gegenüber herkömmlichen zentralisierten Konferenzsystemen verringert. Somit weicht das vorliegende Sprachkonferenzsystem von den gemäß dem Stand der Technik bekannten Systemen insbesondere dadurch ab, dass Sprachübertragung und Sprachverarbeitung vollkommen digital erfolgen, ohne dass dafür eine durch hardwaremäßige Besonderheiten definierte Zentralstation nötig ist. Vielmehr erfolgt ein Großteil der Signalverar¬ beitung dezentral. Eine solche Sprachkonferenzvorrichtung bzw. ein solches Sprachkonferenzsystem bringt eine Reihe an Vorteilen mit sich. Insbesondere ist die Sprachqualität durch die digitale Verarbeitung und Übertragung hoch und die Anfälligkeit für Störungen gering. Die verteilte Reali¬ sierung verringert den Hardwareaufwand und die Installati¬ onskosten, da die Verkabelung sich gegenüber herkömmlichen Systemen deutlich vereinfacht. Eine flexible Erweiterung ist- durch die Modularität gewährleistet. Ein Knoten in einem solchen verteilten Sprachkonferenzsystem unterschei¬ det sich abgesehen von einer die räumliche Erweiterung ermöglichenden Fernkoppeleinrichtung hardwaremäßig nur wenig von dem in einem normalen Telefonsystem, so dass vorhandene Hardware mit nur geringen Modifikationen weiter genutzt werden kann. Es ist möglich, ein Sprachkonferenz¬ system aus einer Mehrzahl von hardwaremäßig im Wesentlichen identischen räumlich verteilten Einheiten zusammenzusetzen.

Bei einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Sprachkonfe¬ renzvorrichtung ist ein Basis-Konferenzblock so ausgelegt, dass an jedem Ausgang eines Signaltors ein auf digitalem Wege gebildetes Summensignal der Eingangssignale der je- weils anderen Signaltore in digitaler Form anliegt. Dies bringt den Vorteil, dass durch die digitale Verarbeitung eine sehr einfache Summenbildung möglich ist. Weiterhin kann eine Signalreflexion, d. h. die Ausgabe des von dem Eingang eines Signaltors eingelesenen Sprachsignals an den Ausgang desselben Signaltors unterbunden werden. Schlie߬ lich ermöglicht eine derartige Auslegung des Basis- Konferenzblocks eine beliebige Erweiterung des Systems, wobei auf allen Verbindungsstrecken nur digitale Signale übertragen werden müssen.

Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel werden eines oder mehrere der Endgeräte über eine drahtlose Ver¬ bindung an einen Basis-Konferenzblock angekoppelt, was durch eine geeignete Auslegung der Fernkoppeleinrichtung ermöglicht wird. Insbesondere kann die drahtlose Verbindung zu einem oder mehreren Endgeräten gemäß dem DECT-Standard oder einem daran angelehnten Standard erfolgen. Die draht¬ lose Verbindung bietet den Vorteil, dass sich die Konfe¬ renzteilnehmer frei im Raum bewegen können. Die Übertragung der Sprachsignale gemäß einem digitalen Standard ermöglicht hierbei eine hohe Sprachqualität bei guter Unterdrückung von Störungen und guter Ausnutzung der zur Verfügung ste¬ henden Frequenzressourcen. Die Umsetzung der Audiosignale in digitale Signale und umgekehrt erfolgt direkt in dem Endgerät. Erfolgt ferner die drahtlose Anbindung gemäß dem DECT-Standard oder einem daran angelehnten Standard, so können vorhandene bzw. kostengünstig verfügbare Standard- Endgeräte und Basisstationen verwendet werden.

Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel wird eine Hör- und Sprechstelle über eine Einrichtung zur Umwandlung von analogen Signalen in digitale Signale und eine Einrichtung zur Umwandlung von digitalen Signalen in analoge Signale an einen Basis-Konferenzblock angekoppelt. Dies ermöglicht den Betrieb einer Hör- und Sprechstelle, die sich an demselben Ort wie der Basis-Konferenzblock befindet. Somit kann bei geringem Kostenaufwand ein weiterer stationärer Benutzer in die Sprachkonferenz miteingebunden werden.

Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel sind ein oder mehre¬ re weitere Basis-Konferenzblöcke über eine drahtlose Ver- bindung an einen ersten Basis-Konferenzblock angekoppelt. Dies bringt den Vorteil, dass die Sprachkonferenzvorrich¬ tung ohne irgendwelchen Installationsaufwand erweitert werden kann. Eine solche Lösung bietet weiterhin den Vor- teil, dass die zur Verfügung stehenden Frequenzressourcen effektiv ausgenutzt werden können. Die Sendeleistung der Mobilteile muss lediglich groß genug sein, um den nächstge¬ legenen Basis-Konferenzblock zu erreichen, während die gegebenenfalls weiter entfernten Basis-Konferenzblöcke über eine Funkverbindung mit größerer Sendeleistung miteinander kommunizieren.

Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind ein oder mehrere weitere Basis-Konferenzblöcke über einen drahtgebundenen Bus an einen ersten Basis-Konferenzblock angekoppelt. Wiederum kommt der Fernkoppeleinrichtung die Aufgabe zu, die Verbindung zu ermöglichen und zu verwalten. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der drahtgebundene Bus für die Übertragung mehrerer Sprachkanäle in Zeitmulti- plex ausgelegt ist. Eine solche Anordnung bringt den Vor¬ teil, dass eine Sprachkonferenzvorrichtung beliebig räum¬ lich erweitert werden kann, ohne dass dabei Frequenzres¬ sourcen belegt werden. Mit Hilfe eines drahtgebundenen Busses können fast beliebige Distanzen überbrückt werden. Insbesondere ist der Übergang zu Weitverkehrs-Telefonnetzen möglich. Die Übertragung von mehreren Sprachkanälen in Zeitmultiplex auf einem Bus ermöglicht es in vorteilhafter Weise, bei geringem Installationsaufwand eine Mehrzahl an Verbindungen herzustellen. Die Verwendung des Bus-Prinzips bei der Verkabelung befreit hierbei von dem Zwang, schon bei der Systeminstallation festlegen zu müssen, welcher der Kommunikationsknoten welche Funktion übernimmt. Vielmehr ist im Hinblick auf die Installation jedes angeschlossene Gerät gleichwertig, und es wird erst beim Betrieb des Systems entschieden, welche Funktion dem jeweiligen Gerät bei der Datenübertragung zukommt. Die Verwendung eines Zeitmultiplex-Verfahrens verringert den Hardwareaufwand gegenüber Frequenzmultiplexverfahren, bei denen eine auf- wendige Modulation und Frequenzumsetzung nötig ist. Weiter¬ hin ist ein Zeitmultiplex-Verfahren mit fest definierten Zeitschlitzen für jeden Übertragungskanal uneingeschränkt realzeitfähig, was für andere Netzwerksysteme, die bei- spielsweise Kollisionserkennung verwenden, nicht gewähr¬ leistet ist.

Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ein Basis-Konferenzblock durch einen Prozessor in Verbindung mit einer geeigneten Betriebssoftware realisiert. Der Prozessor kann dabei weiterhin zur Bereitstellung einer Benutzeroberfläche, zur Codierung von Daten oder zur Reali¬ sierung eines Übertragungsprotokolls verwendet werden. Eine solche Anordnung bringt den Vorteil, dass ein schon vorhan¬ dener Prozessor für die Realisierung der Sprachkonferenz verwendet werden kann. Entsprechend wird keine weitere als die schon vorhandene Hardware zur Realisierung der Sprach¬ konferenz benötigt. Zusätzlich bietet die Realisierung eines Basis-Konferenzblocks mit Hilfe eines Prozessors < gegenüber einer festverdrahteten Lösung den Vorteil, dass Änderungen der Funktionalität alleine durch Veränderung der Software erzielt werden können. Dies verringert Entwick¬ lungskosten und ermöglicht ein sehr universelles und fle- xibles System, das sogar zur Laufzeit umkonfiguriert werden kann.

Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird ein Basis-Konferenzblock mit einer vorbestimmten Anzahl von Signaltoren dadurch gebildet, dass mehrere Unter- Konferenzblöcke, die jeweils weniger als die vorbestimmte Anzahl an Signaltoren aufweisen, gekoppelt sind. Dieses Konzept bietet den Vorteil, dass ein Basis-Konferenzblock modular aus mehreren gleichartigen Unter-Konferenzblöcken zusammengestellt werden kann. Entsprechend genügt es, mehrere kleine Konferenzblöcke zur Verfügung zu stellen. Das Ergebnis ist eine Vereinheitlichung der benötigten Hardware bzw. Software, was eine wesentliche Kostenverrin¬ gerung mit sich bringt. Weiterhin ist dieses Konzept die Grundlage für verteilte Systemrealisierungen.

Ein Sprachkonferenzsystem umfasst mindestens zwei Basis- Konferenzblöcke wie oben beschrieben sowie eine Einrich- tung, über die die Basis-Konferenzblöcke miteinander gekop¬ pelt sind. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eines Sprachkonferenzsystems sind mindestens zwei der Basis- Konferenzblöcke räumlich getrennt. Dies ermöglicht die Realisierung eines verteilten Sprachkonferenzsystems.

Bei einem Ausführungsbeispiel sind mindestens zwei der Basis-Konferenzblöcke über eine drahtlose Verbindung gekop¬ pelt. Dies ermöglicht wiederum eine flexible Erweiterung des Sprachkonferenzsystems ohne Installationsaufwand.

Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel sind mindestens zwei der Basis-Konferenzblöcke über einen drahtgebundenen Bus gekoppelt. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der draht- gebundene Bus für die Übertragung mehrerer Sprachkanäle im Zeitmultiplex ausgelegt ist. Vorteile einer solchen Ausfüh¬ rungsform wurden bereits oben ausführlich erläutert.

Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das Sprachkon- ferenzsystem mindestens zwei Endgeräte auf, wobei zwischen allen vorhandenen Endgeräten eine Duplex-Sprachverbindung besteht. Dies bietet den Vorteil, dass alle an der Sprach¬ konferenz teilnehmenden Personen gleichzeitig hören und sprechen können. Damit bildet das Sprachkonferenzsystem die Anwesenheit aller teilnehmenden Personen an einem gemeinsa¬ men Ort in guter Weise nach.

Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel eines Sprachkonfe¬ renzsystems sind einer oder mehrere der Basis- Konferenzblöcke Teil einer DECT-Basisstation. Weiterhin können eines oder mehrere der Endgeräte DECT-Mobilstationen sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass ein Sprachkonferenzsystem ohne großen Aufwand in ein beste¬ hendes DECT-System integriert werden kann. Die Kompatibili- tat insbesondere zu bestehenden Endgeräten ist damit ge¬ währleistet. Eine digitale und störungsarme drahtlose Übertragung des Sprachsignals ist ebenso sichergestellt. Weiterhin ist der herstellerseitige Aufwand zur Entwicklung der Hardware für das Telefonkonferenzsystem gering, da bestehende Komponenten mit nur geringen Änderungen weiter¬ verwendet werden können.

Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die DECT-Basisstationen und die DECT-Mobilstationen hardwaremä¬ ßig identisch. Dies bietet den Vorteil, dass die Anzahl an Hardwarevarianten in dem System verringert wird, was die Herstellungskosten senkt und eine flexible ümkonfigurierung des Systems zu jedem Zeitpunkt ermöglicht. Die Systemeigen¬ schaften werden lediglich durch Software definiert, die problemlos ausgetauscht werden kann.

Die vorliegende Erfindung schafft weiterhin zwei Verfahren zum Betreiben einer Sprachkonferenzvorrichtung oder eines Sprachkonferenzsystems. Die Verfahren werden insbesondere beim Betrieb eines Basis-Konferenzblocks ausgeführt, wobei die Realisierung sowohl hardwaremäßig als auch durch einen Mikroprozessor in Verbindung mit einem geeigneten Programm erfolgen kann. Der Vorteil der vorliegenden Verfahren besteht darin, dass in sehr einfacher und universeller Weise die zur Realisierung einer Sprachkonferenz nötige Bearbeitung von digitalisierten Sprachsignalen ausgeführt werden kann. Zwei Verfahren sind möglich, wobei das erste Verfahren gemäß Anspruch 17 vorteilhaft ist, wenn nur eine lokale Sprachkonferenz realisiert werden soll, oder wenn die Anforderungen an die zeitliche Koordination der Sprach¬ signale gering sind. Bei einem zweiten Verfahren gemäß Anspruch 18 wird die Verarbeitung der von lokalen Endgerä- ten gelieferten Daten und die Verarbeitung der von anderen Basis-Konferenzblöcken gelieferten Summensignale in ge¬ trennten Schritten durchgeführt. Ein solches Verfahren ist vorteilhaft, wenn die Anforderung an die zeitliche Koordi¬ nation der Sprachsignale in einem räumlich weit verteilten Sprachkonferenzsystem sehr hoch sind. Insbesondere können bei einem solchen Verfahren auf dem Übertragungsweg auftre¬ tende Verzögerungen praktisch vollständig ausgeglichen werden, so dass alle Teilnehmer unabhängig von ihrem gegen- wärtigen Aufenthaltsort und von ihrer Entfernung zueinander gleichzeitig zu hören sind.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Systemplan eines Ausführungsbeispiels eines Sprachkonferenzsystems;

Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Basis-Konferenzblocks mit maximal vier Teilnehmern;

Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Konferenzblocks mit sechs Teilnehmern;

Fig. 4 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Konferenzblocks mit neun Teilnehmern;

Fig. 5 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßem Verfahrens zum Betrieb eines Sprachkonferenzsystems.

Fig. 1 zeigt einen Systemplan eines Ausführungsbeispiels eines Sprachkonferenzsystems, das in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnet wird. Das Sprachkonferenzsystem umfasst eine Master-Basisstation 12 sowie vier gleichartige Slave- Basisstationen 14, von denen hier zwei stellvertretend gezeigt sind. Kern der Master-Basisstation 12 ist ein Konferenzblock 20 mit neun Eingängen. Kern einer Slave- Basisstation ist ein Konferenzblock 22 mit sechs Eingängen. An die Master-Basisstation 12 sowie an jede der Slave- Basisstationen 14 sind je eine Hör-/Sprechstelle 24 und je vier Mobilteile 26 angekoppelt, die digitale Audiosignale über eine bidirektionale Funkverbindung übertragen können. Die Hör-/Sprechstellen 24 sind hierbei auf analogem Wege mit den jeweiligen Konferenzblöcken verbunden, während die digitalisierten Sprachsignale mit den DECT-Mobilteilen 26 ADPCM-codiert ausgetauscht werden. ADPCM steht hierbei für adaptive differential pulse code modulation. Die Ankopplung der Hör-/Sprechstellen 24 erfolgt über Einrichtungen 27 zur Umwandlung von analogen Signalen in digitale Signale und umgekehrt, die Ankopplung der DECT-Mobilteile 26 erfolgt über Funkkoppeleinrichtungen 29. Die Slave-Basisstationen 14 sind mit der Master-Basisstation 12 über einen seriellen Bus 30 verbunden. Die Bereitstellung und Verarbeitung der Bussignale übernimmt dabei in allen Basisstationen 12,14 je eine Fernkoppleinrichtung 31. Der serielle Bus 30 umfasst im Wesentlichen drei Leitungen, eine Datenleitung 32, auf der die Daten von vier Sprachkanälen in Zeitmultiplex übertragen werden, eine Leitung 34 für den Bittakt und eine Leitung 36 für den Rahmentakt.

Kern der Master-Basisstation 12 ist ein Konferenzblock mit neun Teilnehmern 20, Kern einer Slave-Basisstation 14 ist ein Konferenzblock 22 mit sechs Teilnehmern. Aufbau und Funktionsweise der Konferenzblöcke mit neun Teilnehmern und sechs Teilnehmern 20, 22 werden nachfolgend anhand der Fig. 2 - 4 beschrieben, bevor schließlich die Funktionsweise des gesamten Sprachkonferenzsystems 10 gemäß Fig. 1 erläutert wird.

Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Basis-Konferenzblocks mit maximal vier Teilnehmern, der in seiner Gesamtheit mit 50 bezeichnet ist. Der Basis- Konferenzblock 50 für maximal vier Teilnehmer weist vier Signaltore 52 auf, die jeweils einen Eingang 54 für ein digitalisiertes Sprachsignal und einen Ausgang 56 für ein digitalisiertes Sprachsignal umfassen. Die digitalen Ein¬ gangssignale an den vier Signaltoren 52 sind hier mit A, B, C und D bezeichnet. Eine Schaltungsanordnung im Inneren des Basis-Konferenzblocks 50 ist so ausgelegt, dass sie die Eingangssignale 54 von den vier Signaltoren 52 einliest, und an den vier Ausgängen 56 jeweils die Summe der Ein¬ gangssignale 54 an den anderen Signaltoren 52 ausgibt. Die Signalverarbeitung im Inneren eines Basis-Konferenzblocks erfolgt hierbei vollständig digital. Der Basis- Konferenzblock realisiert somit die Kerneigenschaften einer Konferenzschaltung. Das Eingangssignal von dem Eingang 54 eines Signaltors 52 wird zu den Ausgängen 56 der jeweils anderen Signaltore 52 übertragen, nicht jedoch zum Ausgang 56 des eigenen Signaltors 52.

Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Konferenzblocks mit sechs Teilnehmern, der in seiner Gesamtheit mit 70 bezeichnet ist. Dieser entsteht durch Zusammenschaltung zweier Basis-Konferenzblöcke 50a, 50b mit je vier Eingängen. Es stehen damit insgesamt sechs Signal¬ tore 72 zur Verfügung. Jeder Basis-Konferenzblock 50a,50b stellt dabei drei externe Signaltore 72,74,76 zur Verfü¬ gung. Über je ein Signaltor 52 der beiden Basis- Konferenzblöcke 50a, 50b wird die Verbindung zwischen diesen beiden hergestellt. Wiederum wird durch die Verschaltung und die innere Struktur der Basis-Konferenzblöcke sicherge- stellt, dass an dem Ausgang eines jeden externen Signaltors 72,74,76 die digital gebildete Summe der Eingangssignale der jeweils anderen Signaltore 72,7.4,76 anliegt.

Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Konferenzblocks mit neun Teilnehmern, der in seiner Gesamtheit mit 90 bezeichnet ist. Dieser umfasst vier Basis-Konferenzblöcke 50c, 50d, 5Oe, 5Of mit je vier Signalto¬ ren und weist neun externe Signaltore 92,94,96 auf. Ein erster Basiskonferenzblock 50c stellt drei externe Signal- tore 92,94 zur Verfügung und ist an einem Signaltor mit einem weiteren zweiten Basis-Konferenzblock 5Od verbunden. Der zweite Basis-Konferenzblock 5Od stellt zwei externe Signaltore 92 zur Verfügung und ist an je einem Signaltor mit dem ersten Basis-Konferenzblock 50c und einem dritten Basis-Konferenzblock 5Oe verbunden. Dieser stellt wiederum zwei externe Signaltore 96 zur Verfügung und ist an seinem vierten Signaltor mit einem vierten Basis-Konferenzblock 5Of verbunden. Der vierte Basis-Konferenzblock 5Of- stellt wiederum zwei externe Signaltore 92 zur Verfügung. Ein Signaltor des vierten Basis-Konferenzblocks 5Of ist unbe- schaltet. Somit werden insgesamt neun externe Signaltore 92,94,96 zur Verfügung gestellt. An jedem Ausgang eines externen Signaltors liegt die Summe aller Eingänge mit Ausnahme des eigenen Signaltors an.

Die Beschreibung des Basis-Konferenzblocks 50 sowie der erweiterten Konferenzblöcke mit sechs Teilnehmern 70 bzw. neun Teilnehmern 90 zeigt, dass basierend auf einem kleinen Basis-Konferenzblock mit einer gegebenen Anzahl von Signal¬ toren durch geeignete Verschaltung größere Konferenzblöcke mit mehr Signaltoren zusammengesetzt werden können. Die wesentlichen Eigenschaften der Signalblöcke, insbesondere die Tatsache, dass ein Eingangssignal an die Ausgänge aller anderen Signaltore, aber nicht an den Ausgang des eigenen Signaltors übertragen wird, bleiben erhalten.

Basierend auf dem Verständnis der Basis-Konferenzblöcke 50 und der erweiterten Konferenzblöcke 70,90 mit sechs Teil¬ nehmern bzw. neun Teilnehmern wird nun die Funktionsweise des Sprachkonferenzsystems 10 gemäß Fig. 1 erläutert. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind sowohl die Mas¬ ter-Basisstation 12 als auch die Slave-Basisstationen 14 gleichartig aufgebaute DECT-Basisstationen. Die Mobilteile 26 sind bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel DECT- Mobilstationen. Die Basisstationen können auch mobil be¬ trieben werden. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind Basisstationen und Mobilstationen hardwaremäßig bau- gleich und als Funkmodul ausgeführt. Der Unterschied be¬ steht lediglich in der aufgespielten Software (Firmware) . Sowohl für Basisstationen als auch für Mobilstationen kann jedes DECT-Derivat in unterschiedlichen Frequenzbändern oder mit unterschiedlichen Frequenzbelegungsverfahren verwendet werden, z. B. auch DECT im 2.4 GHz Band mit Frequenzsprung-Verfahren. Die Audiosignale werden zwischen den Basisstationen 12, 14 und den Mobilteilen 26 dem DECT- Standard entsprechend ADPCM-codiert über die Luft übertra- gen. Eine entsprechende Wandlung in PCM-codierte Signale ist möglich und wird in den Mobilteilen und in der Basis¬ station durchgeführt.

Insgesamt erfolgt die Übertragung über die Luftstrecke weitgehend transparent, so dass davon ausgegangen werden kann, dass an den Eingängen der Signaltore 92,72 das von den jeweiligen Mobilteilen 26 aufgenommene Sprachsignal in digitalisierter Form anliegt, und dass das an den Ausgängen der Signaltore 92, 72 vorliegende digitalisierte Sprachsig¬ nal über die Lautsprecher der zugehörigen Mobilteile 26 ausgegeben wird. Eine bidirektionale Analog-Digital- Wandlerschaltung, die zwischen die Hör-/Sprechstellen 24 und die Konferenzblöcke 20, 22 geschaltet ist, stellt sicher, dass das Mikrophonsignal einer jeweiligen lokalen Sprechstelle an der DECT-Basisstation am Eingang des zuge¬ hörigen Signaltors 94,74 in digitaler Form vorliegt, und dass das digitalisierte Sprachsignal am Ausgang des Signal¬ tors 94,74 an dem lokalen Lautsprecher ausgegeben wird.

Unterschieden wird hier eine lokale Konferenz, die nur die mit der jeweiligen Basisstation verbundenen Mobilteile 26 sowie die lokale Hör-/Sprechstelle 24 umfaßt, sowie eine globale Konferenz, bei der die lokalen Konferenzen der jeweiligen Basisstationen 12,14 zu einer Gesamtkonferenz vereinigt werden. Pro Basisstation können mehrere Mobilsta¬ tionen in einer lokalen Konferenzschaltung betrieben wer¬ den. Bei einer lokalen Konferenz können also alle direkt mit einer Basisstation verbundenen Teilnehmer miteinander sprechen. Die Verbindung zwischen den Basisstationen wird hier zunächst nicht berücksichtigt. Die lokale Konferenz wird erzielt, indem die PCM-codierten Sprachsignale von den Mobilteilen 26 und der lokalen Hör-/Sprechstelle 24 in einem Konferenzblock 20,22 so addiert werden, dass an dem Ausgang eines Signaltors 92,94,72,74 die Summe der Ein¬ gangssignale aller anderen Signaltore 92,94,72,74 eines Konferenzblocks anliegt. Die praktische Umsetzung dieser Berechnungsvorschrift ist vergleichsweise problemlos mög- lieh, indem die in PCM-codierter Form vorliegenden Sprach¬ signale in dem DECT-Prozessor der Basisstation 12,14 digi¬ tal addiert werden. Die Bildung einer lokalen Konferenz bedeutet somit keinen zusätzlichen Schaltungsaufwand. Die maximale Anzahl der Mobilteile 26 pro Basisstation 12,14 wird hierbei von den Systemeigenschaften der Basisstation 12,14 beistimmt, z. B. von der maximalen Anzahl der gleich¬ zeitigen Funkverbindungen und der maximalen Anzahl der gleichzeitig verwendbaren Sprachkanäle.

Ausgehend von der eben beschriebenen Vorgehensweise zur Bildung einer lokalen Konferenz kann eine globale Konfe¬ renz, bei der Teilnehmer an allen an alle Basisstationen 12,14 angeschlossenen Endgeräten 24,26 gleichzeitig mitein- ander sprechen können, eingerichtet werden. Hierbei werden die lokalen Konferenzen in vorteilhafter Weise zu größeren Verteilten Konferenzen kombiniert. Die Teilkonferenzsignale werden zwischen den Basisstationen digital (PCM-kodiert) ausgetauscht. Die Basisstationen 12,14 werden dazu über einen drahtgebundenen, seriellen Bus 30, auf dem mehrere logische Kanäle in Zeitmultiplex übertragen werden, verbun¬ den. Eine der baugleichen Basisstationen übernimmt durch entsprechende Konfiguration die Rolle eines Masters (Mas¬ ter-Basisstation 12) . Der Master hat die Aufgabe, die Teilkonferenzen der anderen Basisstationen (Slave- Basisstationen 14) zu kombinieren. Weiterhin übernimmt die Master-Basisstation 12 die Synchronisierung des seriellen Busses 30. Über den drahtgebundenen seriellen Bus 30 wird je eine logische bidirektionale Verbindung zwischen der Master-Basisstation 12 und jeder der Slave-Basisstationen 14 aufgebaut. Die Übertragung in beide Richtungen und zwischen dem Master 12 und der jeweiligen Slave- Basisstation 14 erfolgt mit Hilfe von logischen Kanälen im Zeitmultiplex. Die digitalisierten Sprachsignale werden über diese Verbindung PCM-codiert übertragen. Damit ist auch die Busverbindung zwischen der Master-Basisstation 12 und den Slave-Basisstationen 14 transparent, d. h. gleich¬ wertig einer direkten bidirektionalen Punkt-zu-Punkt- Verbindung zwischen der Master-Basisstation 12 und jeder der Slave-Basisstationen 14. Sämtliche Aufgaben der Busver¬ waltung werden von einer Fernkoppleinrichtung 31 übernom¬ men.

Die Master-Basisstation entspricht somit im wesentlichen einem Konferenzblock 20 mit neun Teilnehmern, der mit vier mobilen Hör-/Sprechstellen 26, einer lokalen Hör- /Sprechstelle 24 sowie vier weiteren Konferenzblöcken 22 verbunden ist. Eine Slave-Basisstation entspricht im we¬ sentlichen einem Konferenzblock 22 mit sechs Teilnehmern, der mit vier mobilen Hör-/Sprechstellen 26, einer lokalen Hör-/Sprechstelle 24 und dem Basis-Konferenzblock 20 ver¬ bunden ist.

Somit ist die Funktionsweise des gesamten Sprachkonferenz¬ systems detailliert wie folgt zu verstehen: In jedem Mobil¬ teil 26 wird ein drahtlos empfangenes Eingangssignal analog an dem Lautsprecher der jeweiligen Hör-/Sprechstelle ausge- geben. Das Mikrophonsignal der Hör-/Sprechstelle jedes Mobilteils 26 wird zu der entsprechenden Basisstation 12,14 digital übertragen. In den Slave-Basisstationen wird ein von einem lokalen Mobilteil 26 über die Luft empfangenes Eingangssignal analog auf die lokale Hör-/Sprechstelle 24 ausgegeben sowie zu den anderen lokalen Mobilteilen 26 und zu der Master-Basisstation 12 digital weitergeleitet. Das Mikrophonsignal an der lokalen Hör-/Sprechstelle 24 einer Slave-Basisstation 14 wird zu der Master-Basisstation ■ 12 und zu den lokalen Mobilteilen 26 digital übertragen. In der Slave-Basisstation 14 wird ferner das von der Master- Basisstation 12 kommende Signal analog an der Hör- /Spre.chstelle 24 ausgegeben sowie zu den lokalen Mobiltei¬ len 26 digital übertragen.

In der Master-Basisstation 12 wird ein von einem lokalen Mobilteil 26 über die Luft empfangenes Eingangssignal analog auf die lokale Hör-/Sprechstelle 24 ausgegeben sowie zu den anderen lokalen Mobilteilen 26 und zu allen- Slave- - -

Basisstationen 14 digital weitergeleitet. Das Mikrophonsig¬ nal an der lokalen Hör-/Sprechstelle 24 der Master- Basisstation wird zu allen Slave-Basisstationen 14 und zu den lokalen Mobilteilen 26 digital übertragen. In der Master-Basisstation 12 wird ferner das von einer Slave- Basisstation 14 kommende Signal analog an der Hör- /Sprechstelle 24 ausgegeben sowie zu den anderen Slave- Basisstationen 14 und den lokalen Mobilteilen 26 digital übertragen.

Es wird somit in der Master-Basisstation 12 die lokale Konferenz der Master-Basisstation mit den lokalen Konferen¬ zen der Slave-Basisstationen 14 kombiniert. Somit ist ein wesentlicher Teil des Rechenaufwands in die Slave- Basisstationen 14 ausgelagert, in denen jeweils schon eine lokale Teilkonferenz berechnet wird. Insbesondere müssen auch nicht alle Endgeräte 24,26 eine (direkte oder logi¬ sche) Verbindung zu einer zentralen Basisstation aufweisen. Die Übertragung von geeigneten Summensignalen, wie oben beschrieben, ist ausreichend. Dies verringert . wesentlich die Anforderungen an die Verbindung zwischen den Endgeräten und der Zentralstation.

Es ist offensichtlich, dass das gezeigte Ausführungsbei- spiel nicht die einzige Realisierung der vorliegenden Erfindung ist. Vielmehr kann das hier beschriebene Sprach¬ konferenzsystem in einem weiten Rahmen verändert werden. Beispielsweise kann die Zahl der Mobilteile und der lokalen Hör-/Sprechstellen verändert werden. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel werden eine Master-Basisstation und vier Slave-Basisstationen eingesetzt. Jede der Basisstatio¬ nen ist mit jeweils vier Mobilteilen über eine Funkstrecke verbunden und synchronisiert. Die Mobilstionen können daher zu der zugehörigen Basisstation eine Funkverbindung mit Audiosignalübertragung auf- und abbauen. Weiterhin weist die Basisstation eine lokale Hör-/Sprechstelle auf. Das vorbeschriebene Sprachkonferenzsystem ist somit geeignet, eine Sprachkonferenz aus bis zu 25 Teilnehmern aufz-ubauen. Je nach Anforderungen und technischen Möglichkeiten kann die Anzahl der Mobilstationen pro Basisstation verändert werden. Weiterhin kann die lokale Sprechstelle an der Basisstation entfallen oder es kann mehr als eine lokale Sprechstelle verwendet werden. Die Zahl der Slave- Basisstationen kann erhöht werden, wenn gleichzeitig die Anzahl der logischen Kanäle auf dem seriellen Bus, der die Slave-Basisstationen an die Master-Basisstation anbindet, erhöht wird. Es ist unschwer erkennbar, dass die Skalier- barkeit auf lokaler und globaler Ebene einen großen Vorteil des erfindungsgemäßen Sprachkonferenzsystems ausmacht.

Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung kann die Verbindung zwischen der Master- Basisstation und den Slave-Basisstationen auf andere Art und Weise realisiert werden. Der drahtgebundene serielle Bus kann durch jede andere Verbindung ersetzt werden, solange sichergestellt ist, dass eine Sprachübertragung mit hinreichender Qualität und geringer zeitlicher Verzögerung möglich ist. Insbesondere kann jedes beliebige Hoch- geschwindigkeits-Bussystem verwendet werden. Weiterhin ist auch denkbar, mehrere Basisstationen über ein (vorzugsweise digitales) öffentliches Fernsprechnetz anzubinden. Der Vorteil einer solchen Lösung liegt darin, dass das Sprach- konferenzsystem räumlich stark ausgedehnt werden kann. Ferner kann die Verbindung zwischen der Master-Basisstation und den Slave-Basisstationen auch drahtlos erfolgen. Dies bringt den Vorteil, dass der Installationsaufwand sich wesentlich verringert. Prinzipiell ist es auch denkbar, ein Sprachkonferenzsystem gemäß der vorliegenden Erfindung als Ad-Hoc-System auszuführen. Das heißt, die Konfiguration des Systems und insbesondere die Konfiguration eines drahtlosen Geräts als Endgerät, als Master-Basisstation oder als Slave-Basisstation erfolgt automatisch. Dies ist möglich, da hardwaremäßig kein Unterschied zwischen Endgerät, Mas¬ ter-Basisstation und Slave-Basisstation besteht. Entspre¬ chend ist die Hardware sehr universell einsetzbar und es -

kann jede beliebige Konfiguration des Sprachkonferenzsys¬ tems einfach erzielt werden.

Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel können die DECT- Basisstationen und DECT-Mobilstationen durch Basisstationen und Mobilstationen ersetzt werden, die einem anderen Stan¬ dard gehorchen. Auch bei der Signalübertragung zu den Mobilteilen kann die ADPCM-Codierung durch jede beliebige Signalcodierung ersetzt werden. Das Sprachkonferenzsystem gemäß der vorliegenden Erfindung ist also nicht an einen bestimmten Kommunikationsstandard gebunden.

Weiterhin ist es möglich, die Verbindung zwischen mehreren Basisstationen nicht nur zur Übertragung von digitalisier- ten Sprachsignalen, sondern auch zur Übertragung von Syn¬ chronisationsinformationen zu verwenden. Insbesondere können die Sendefrequenzen und die Sendezyklen der mit den verschiedenen Basisstationen in Kontakt stehenden Mobiltei¬ le synchronisiert werden. Damit ist eine effizientere Nutzung der Frequenzressourcen möglich.

So können beispielsweise eine erste Zeitmultiplex- Übertragung zwischen einem ersten Basis-Konferenzblock und den mit dem ersten Basis-Konferenzblock in Kontakt stehen- den Mobilteilen und eine zweite Zeitmultiplex-Übertragung zwischen einem zweiten Basis-Konferenzblock und den mit dem zweiten Basis-Konferenzblock in Kontakt stehenden Mobiltei¬ len zeitlich und/oder frequenzmäßig koordiniert werden. Damit kann erreicht werden, dass bei der ersten Zeitmulti- plex-Übertragung nur Zeitschlitze verwendet werden, die bei der zweiten Zeitmultiplex-Übertragung nicht verwendet werden und umgekehrt. Über die Verbindung zwischen den Basisstationen kann zu diesem Zweck zwischen den Basisstationen eine Information über eine Rahmenstruktur der Zeitmultiplex-Übertragung zwischen den Basisstationen und den Mobilteilen übertragen werden, so dass die beteiligten Basisstationen beispielsweise die gleiche Rahmenstruktur für die Kommunikation mit den Mobilteilen - -

benutzen können. Somit können Sendezyklen der Basisstatio¬ nen und/oder der Mobilteile, die mit verschiedenen Basis¬ stationen in Kontakt stehen, koordiniert werden.

Die Rahmenstruktur der Zeitmultiplex-Übertragung beschreibt hierbei beispielsweise Zeitschlitze, die den einzelnen Basisstationen und/oder Mobilteilen zugewiesen sind bzw. Einzelheiten der Zuordnung von Zeitschlitzen zu Basisstati¬ onen und/oder Mobilteilen. Die Rahmenstruktur kann bei- spielsweise vorsehen, dass bei insgesamt N Mobilteilen der n-te (K=n<=N) Zeitschlitz eines Rahmens der Kommunikation zwischen dem n-ten Mobilteil und der zugehörigen Basissta¬ tion zugewiesen ist (wobei wiederum ein erster Teil des n- ten Zeitschlitzes einer Übertragung von der Basisstation zu dem Mobilteil und ein zweiter Teil des n-ten Zeitschlitzes einer Übertragung von dem Mobilteil zu der zugehörigen Basisstation zugewiesen sein kann) . Ein Rahmen kann ferner auch noch weitere Synchronisationsinformationen umfassen.

Die Rahmenstruktur kann also durch die Verbindung zwischen den Basisstationen allen Teilnehmern (Basisstationen und vorzugsweise auch Mobilstationen) bekannt gemacht werden. Im übrigen kann die Rahmenstruktur der Zeitmultiplex- Übertragung auch dynamisch an die Anzahl der vorhandenen Mobilstationen angepasst werden. Auch eine von den einzel¬ nen Mobilstationen benötigte (Daten-) Übertragungsrate kann bei der Festlegung der Rahmenstruktur berücksichtigt wer¬ den.

Die beschriebene Koordination der Rahmenstruktur erleich¬ tert beispielsweise die Verwaltung bei der Bewegung einer bestimmten Mobilstation. Bewegt sich nämlich die bestimmte Mobilstation von dem Versorgungsbereich einer ersten Basis¬ station in einen Versorgungsbereich einer zweiten Basissta- tion, so ist es bei Verwendung der erfindungsgemäßen Basis¬ stationen mit einer Fernkoppeleinrichtung zur Übertragung von Synchronisationsinformationen möglich, einen Zeit¬ schlitz der Zeitmultiplex-Rahmenstruktur, in dem d±e erste Basisstation mit der bestimmten Mobilstation kommuniziert hat, an die zweite Basisstation für eine Kommunikation mit der bestimmten Mobilstation zu übertragen. Die Übertragung der entsprechenden Synchronisationsinformationen kann über die Fernkoppeleinrichtung erfolgen. Damit ist ein „Roa- ming", also eine Übergabe eines Mobilteil von einer Basis¬ station zu einer anderen Basisstation möglich, ohne Syn¬ chronisationsinformationen mit dem Mobilteil auszutauschen. Die Synchronisation erfolgt vielmehr zwischen den Basissta- tionen unter Verwendung der Fernkoppeleinrichtung.

Allerdings ist es ebenso möglich, eine feste Rahmenstruktur zu verwenden, die von einer zentralen Basisstation an alle anderen Basisstationen über die Fernkoppeleinrichtung verteilt wird, und die gegebenenfalls auch an die Mobiltei¬ le übertragen wird.

Im übrigen sei darauf hingewiesen, dass über die Fernkop¬ peleinrichtung nicht nur Informationen über die Rahmen- Struktur zwischen den Basisstationen ausgetauscht werden können, sondern dass auch eine zeitliche Synchronisation der Basisstationen erfolgen kann, so dass alle Basisstatio¬ nen gleichzeitig einen Anfang eines Rahmens erkennen.

Auch die Implementierung eines Basis-Konferenzblocks kann stark verändert werden. Die Realisierung ist sowohl durch einen Prozessor in Verbindung mit einem geeigneten Programm als auch hardwaremäßig, beispielsweise in Form eines pro¬ grammierbaren Logikbausteins oder einer anwendungsspezifi- sehen integrierten Schaltung möglich. Weiterhin kann der Basis-Konferenzblock entweder als Ganzes realisiert werden oder, wie gezeigt, in Unterblöcke aufgeteilt werden. Welche Form günstiger ist, hängt im wesentlichen von der vorlie¬ genden Realisierungsform und von der Anzahl der benötigten Signaltore ab.

Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der hierarchi¬ sche Aufbau, bei dem zwischen Master-Basisstation und Slave-Basisstation unterschieden wird, aufgehoben werden. Für die Funktionsfähigkeit eines Sprachkonferenzsystems gemäß der vorliegenden Erfindung ist es ausreichend, dass ein digitalisiertes Sprachsignal von jedem beliebigen Konferenzblock zu jedem beliebigen anderen Konferenzblock übertragen werden kann. Sind die Latenzzeiten bei der Übertragung gering, so spielt die Anzahl der zwischenge¬ schalteten Konferenzblöcke keine Rolle. Insbesondere ist es ausreichend, wenn eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen je zwei benachbarten Konferenzblöcken besteht. Eine solche Systemkonfiguration entspricht der in Fig. 4 gezeigten, wobei die Basis-Konferenzblöcke durchaus räumlich getrennt sein können.

Ebenso können bei einem weiteren Ausführungsbeispiel mehre¬ re lokale Teilkonferenzen gebildet werden. Die Berechnung kann sowohl dezentral als auch in einer Master-Basisstation erfolgen. Insbesondere kann auch zur Laufzeit des Systems bestimmt werden, welche Station als Master-Basisstation agieren soll.

Fig. 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb eines Sprachkonferenzsystems mit zwei Basis-Konferenzblöcken. Das Verfahren wird parallel in zwei Basis-Konferenzblöcken ausgeführt, wobei die Verfahrensschritte im ersten Konfe¬ renzblock mit 110 und die Verfahrensschritte im zweiten Konferenzblock mit 112 bezeichnet sind. In einem ersten Schritt werden in beiden Basis-Konferenzblöcken digitali- sierte Sprachsignale von den Eingängen von zwei oder mehr Signaltoren eingelesen, die mit Endgeräten gekoppelt sind. In einem zweiten Schritt werden die von den Endgeräten eingelesenen Signalwerte in beiden Konferenzblöcken ad¬ diert. Der Summenwert wir sodann an einem Signaltor ausge- geben, das mit dem jeweils anderen Konferenzblock verbunden ist. Entsprechend wird daraufhin der von dem jeweils ande¬ ren Konferenzblock ausgegebene Summenwert eingelesen. Schließlich werden in jedem Konferenzblock Ausgabewerte für -

die mit Endgeräten verbundenen Signaltore durch Summenbil¬ dung der von den jeweils anderen mit Endgeräten verbundenen Signaltoren eingelesenen Signalwerte und der von dem ande¬ ren Basis-Konferenzblock übertragenen Summenwerte gebildet. Diese werden in einem letzten Schritt an die Endgeräte ausgegeben.

Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit eine klare zeitliche Reihenfolge bei der Summenbildung und dem Aus- tausch von Summenwerten zwischen mehreren Konferenzblöcken her. Die lokal gebildeten Summenwerte müssen erst zwischen den beteiligten Basis-Konferenzblöcken ausgetauscht werden, bevor der endgültige Ausgabewert für die Endgeräte berech¬ net werden kann. Ein solches Verfahren ist insbesondere dann notwendig, wenn die Übertragungszeit zwischen einzel¬ nen Konferenzblöcken durch große Laufzeit auf der Übertra¬ gungsstrecke lang ist. Das vorbeschriebene Verfahren ermög¬ licht es somit, daß die Signale aller Teilnehmer gleichzei¬ tig an einem Endgerät ausgegeben werden, unabhängig davon, ob sie mit dem gleichen Konferenzblock wie das Endgerät oder einem räumlich entfernten Konferenzblock verbunden sind.

Die vorliegende Erfindung schafft also ein Sprachkonferenz- system, das eine Sprachkonferenz mit sehr hoher Sprachqua¬ lität ermöglicht. Die Audiosignale werden sofort an den Mikrophonen in digitale Signale umgesetzt, die gegen Stör¬ einkopplungen wesentlich resistenter sind als anal'oge Signale. Durch die dezentrale Bildung von Teilkonferenzen wird keine aufwendige Zentraleinheit benötigt. Die Basis¬ stationen und die Mobilteile können vom Aufbau her iden¬ tisch sein und unterscheiden sich nur in der jeweiligen Betriebssoftware. Insbesondere kann ein Sprachkonferenzsys¬ tem unter Verwendung der erfindungsgemäßen Basis- Konferenzblöcke sehr flexibel konfiguriert und an eine große Anzahl von digitalen Kommunikationsstandards ange- passt werden.