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Patent Searching and Data


Title:
COMBINED PREPARATION, PARTICULARLY TO COMBAT INFLAMMATORY PROCESSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1988/006889
Kind Code:
A1
Abstract:
Combined preparation, particularly to combat inflammatory processes, containing a combination of Ginkgo biloba or of at least one ginkgolide and at least one anti-inflammatory agent. The preparation is particularly suitable for first aid treatment of burns, including sunburn, scalds and radiation damage, as well as combinational traumas, frostbite, shock, sepsis, pancreatitis, tourniquet syndrome and Palacos reaction.

Inventors:
BAUER JOHANN (DE)
Application Number:
PCT/DE1988/000132
Publication Date:
September 22, 1988
Filing Date:
March 09, 1988
Export Citation:
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Assignee:
OXO CHEMIE GMBH (DE)
International Classes:
A61K31/10; A61K31/195; A61K31/38; A61K31/40; A61K31/405; A61K31/415; A61K31/42; A61K31/48; A61K31/50; A61K31/505; A61K31/52; A61K31/53; A61K31/54; A61K31/59; A61K31/60; A61K31/19; A61K31/70; A61K35/16; A61K36/00; A61K36/16; A61K45/06; A61P29/00; (IPC1-7): A61K35/78; A61K31/70; A61K31/60; A61K31/195; A61K31/42; A61K31/405; A61K31/505; A61K31/10; A61K31/415; A61K31/59; A61K31/54; A61K31/52; A61K31/725; A61K31/48
Foreign References:
GB2162062A1986-01-29
EP0169466A21986-01-29
Other References:
Chemical Abstracts, Band 107, Nr. 3, 20 Juli 1987 (Columbus, Ohio, US) siehe Seite 324, Zusammenfassung 28395j; & JP-A-6233118 (KURARAY CO., LTD) 13. February 1987
Biological Abstracts, Band 83, Nr. 5, 1987 U. Bauer: "Gingko-biloba extract in the treatment of lower limb arteritis. A sixty-five weeks trial"
Biological Abstracts, Band 83, Nr. 5, 1987 D. Hannequin et al.: "Development of a model to study the anti-edema properties of Gingko-biloba extract"
Biological Abstracts, Band 83, Nr. 5, 1987 S. Reuse-Blom et al.: "Effects of Gingko-biloba extract on arteriolar spasm in rabbits"
The Lancet, Band I, 31. January 1987, K.F. Chung et al.: "Effect of a Ginkgolide mixture (BN 52063) in antagonising skin and platelet responses to platelet activating factor in man", Seiten 248-251
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Claims:
Patentansprüche
1. Kombinationspräparat, insbesondere gegen entzündliche Prozesse, gekennzeichnet durch eine Kombination von Extrakt Ginkgo biloba oder mindestens einem Gingkolid und mindestens einem Entzündungshemmer.
2. Kombinationspräparat nach Anspruch 1 , dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Entzündungshemmer ein NSAID (non steroidal antiinflammatory drug) ist.
3. Kombinationspräparat nach Anspruch 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das NSAID Acetylsalicylsäure oder eines ihrer Derivate, wie DLLysinmono (acetylsalicylat) und fluorsubstituierte .Derivate hiervon, beispielsweise Di¬ flunisal, ist.
4. Kombinationspräparat nach einem der vorhergehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens eine Substanz aus der Gruppe der FenacWirkstoffe, wie Diclofenac, Biphenylessigsäure oder Fenbufen, enthält.
5. Kombinationspräparat nach einem der vorhergehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens eine Substanz aus der ProfenGruppe, wie Benoxaprofen, Car profen, Fenoprofen, Flurbiprofen, Ibuprofen, Indoprofen, Ketoprofen, Naproxen, Purprofen oder Proquazon, ent¬ hält.
6. Kombinationspräparat nach einem der »vorhergehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein Indenessigsäurederivat, insbesondere ein zur "trans" Indometacinanordnung isosteres System, beispielsweise Sulindac oder Sulindacsulfid (prodrug Sulindac) , ent¬ hält. 1 2 .
7. Kombinationspräparat nach einem der vorhergehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es Dimethylsulfoxid oder andere Sulfoxide enthält.
8. Kombinationspräparat nach einem der vorhergehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Substanz, ausgewählt aus der Gruppe der Pyrrol, Thiophen und Pyrazolonessigsäuren, wie Tol etin, Zomepirac, Tia profensäure oder Lozanolac, enthält.
9. Kombinationspräparat, dadurch gekennzeichnet, daß es ein entzündungshemmendes heterocyclisches Enol aus der Gruppe der Pyrazolidinderivate, wie Oxyphenbutazon, Azapropazon, Perclusone, Ranorac, Suxibuzon oder Bumadizon, oder ein Derivat von 1 ,2Benzothiazin3 carbonsäureamid, wie Piroxicam, enthält.
10. Kombinationspräparat, dadurch gekennzeichnet, daß es in einer Injektionslösung, gegebenenfalls zusammen mit einem Trägermaterial, vorliegt.
11. Kombinationspräparat nach einem der vorhergehenden An¬ sprüche zur Verwendung bei der Erstbehandlung von Ver brennungen (eingeschlossen Sonnenbrand) , Verbrühungen und Strahlenschäden sowie bei Kombinationstraumata, Erfrierungen, Schockzuständen, Sepsis, Pankreatitis, Tourniquet Syndro und Palacosreaktion.
12. Kombinationspräparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein Xanthinderivat der allgemeinen Formel in der einer der Reste R und R eine geradkettige Al kyl (Omega1 )Oxoalkyl oder (Omega1 )Hydroxyalkyl gruppe mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet und die beiden anderen Reste R 2 und R3 oder R1 und R2 gerad¬ kettige oder verzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 8 Koh lenstoffatomen in der Position von R 1 und R3 und mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Position von R dar¬ stellen, wobei die Summe der Kohlenstoffatome dieser beiden Alkylsubstituenten höchstens 10 beträgt, oder ein Xanthinderivat der allgemeinen Formel in der R ür einen A y rest m t 1 bis 4 Koh enstoff¬ atomen steht, oder auch ProdrugFormen der oben genann ten Oxoalkylxanthine oder deren Metaboliten enthält.
13. Kombinationspräparat nach einem der vorhergehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner minde¬ stens einen natürlichen,, organisch vorkommenden Sauer stoffradikalfänger, wie Gallussäure, enthält.
14. Kombinationspräparat nach einem der vorhergehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein gerin nungshemmendes Mittel, wie Heparin, enthält.
15. Kombinationspräparat nach einem der vorhergehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ein durchblu tungsförderndes Mittel, wie Nicergolin, enthält.
Description:
Kombinationspräpara , insbesondere gegen entzündliche Prozesse

Die Erfindung betrifft ein Kombinationspräparat, insbeson¬ dere für die Behandlung von entzündlichen Prozessen.

Bei der Behandlung von entzündlichen Prozessen, wie sie insbesondere als Folgeerscheinungen von Verbrennungen auf¬ treten und mit Störungen der Blutbestandteile, insbesonde¬ re der Thrombozyten, einhergehen, wurde bereits vorgeschla- gen (EP-A-0 169 466), eine Kombination von Xanthinderivaten mit Acetylsalicylsäurederivaten einzusetzen. Diese Kombi¬ nation zeigte sich, insbesondere wenn sie in zeitlicher Ab¬ folge gegeben wurde, als wirksam gegen Störungen des Gleich¬ gewichts der- Blutbestandteile, wie sie beispielsweise bei Verbrennungen auftreten.

Diese bekannte Kombination ist jedoch in Fällen, bei denen eine Acetylsalicylsäure-Unverträglichkeit oder auch eine Unverträglichkeit der Xanthinderivate auftritt, nicht oder schlecht einsetzbar.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Präparat zu schaf¬ fen, das die Entzündungskaskade beziehungsweise die bio¬ chemischen entzündlichen Reaktionen, wie sie beispiels- weise bei einer akuten Verbrennung entstehen, hemmt und auch in Fällen eingesetzt werden kann, in denen eine Un¬ verträglichkeit der aus der EP-A-0 169 466 bekannten Kom¬ binationspräparate auftritt, bei dem zudem eine Beachtung irgendwelcher zeitlicher Abfolge unnötig ist. Es dient auch der perioperativen Entzündungsprophylaxe und damit

als perioperative Infektionsprophylaxe. Es läßt Schmerzmit¬ tel und Antibiotika einsparen, die als perioperative Pro¬ phylaxe oder bei eintretendem Infekt gegeben werden. Auch als Mittel gegen den Sonnenbrand ist es parenteral, oral oder topisσh einsetzbar.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Kombina¬ tionspräparat, insbesondere gegen entzündliche Prozesse, das gekennzeichnet ist durch eine Kombination von Extrakt

Ginkgo biloba oder mindestens einem Ginkgolid und mindestens einem Entzündungshemmer.

Dabei wird unter Ginkgolid hier der wirksame Bestandteil des Extrakts Ginkgo biloba, der die Thrombozytenaggregation beeinflußt, verstanden.

Das Kombinationspräparat kann bei einer besonders bevorzug¬ ten Ausführungsform der Erfindung eine oder mehrere Sub- stanzen enthalten, die aus der Gruppe der Salicylsäure und ihrer Derivate, wie DL-Lysin-mono- (acetylsalicylat) und de¬ ren fluorsubstituierten Derivaten, beispielsweise Diflunisal, ausgewählt sind.

Es kann aber auch mindestens eine Substanz aus der Gruppe der Fenac- irkstoffe, wie Diclofenac, Biphenylessigsäure, Fenbufen, als NSAID einzeln oder in Kombination mit einem anderen NSAID eingesetzt werden, wie mindestens eine Sub¬ stanz aus der Profen-Gruppe, wie Benoxaprofen, Carprofen, Fenoprofen, Flurbiprofen, Ibuprofen, Indoprofen, Ketopro- fen, Naproxen, Purprofen oder Proquazon. Es eignen sich auch Indenessigsäurederivate, insbesondere zur "trans"- Indometacinanordnung osostere Systeme, wie Slindac oder Sulindacsulfid (prodrug Sulindac) .

Das erfindungsgemäße Kombinationspräparat kann auch Dimethyl- sulfoxid oder andere Sulfoxide und/oder auch Substanzen, die ausgewählt sind aus der Gruppe der Pyrrol-, Thiophen- und Pyrazolonessigsäuren, wie Tolmetin, Zomepirac, Tiaprofen- säure oder Lozanolac, oder/und auch entzündungshemmende he- terocyclische Enole, die ausgewählt sind aus der Gruppe der Pyrazolidinderivate, wie Oxyphenbutazon, Azapropazon, Per- clusone, Tonorac, Suxibuon oder Bumadizon, oder Derivate von 1 ,2-Benzothiazin-3-carbonsäureamid, wie Piroxica , ent¬ halten.

Das erfindungsgemäße Kombinationspräparat liegt zur schnel¬ len Verabreichung bevorzugt in einer Injektionslösung vor, die gegebenenfalls ein übliches Trägermaterial enthält. Für spezielle Lagerbedingungen (Erste-Hilfe-Kästen oder der¬ gleichen) kann es jedoch auch in Tablettenform bei geeigne¬ ten Wirkstoffkombinationen gegeben werden.

Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Kombinations¬ präparat zur Verwendung bei der Erstbehandlung von Verbren¬ nungen für medizinische und tiermedizinische Zwecke und bei allen Schäden, die ohne Rücksicht auf das verursachende Läsionsprinzip die Entzündungskaskade in Gang setzen.

Das Kombinationspräparat kann auch ein Xanthinderivat der allgemeinen Formel

in der einer der Reste R und R eine geradkettige Alkyl-, (Omega-1 )-Oxoalkyl- oder (Omega-1)Hydroxyalkylgruppe mit

3 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet und die beiden anderen Reste R 2 und R3 oder R1 und R2 geradkettige oder verzweig¬ te Alkylgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Po- sition von R 1 und R3 und mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in

2 der Position von R darstellen, wobei die Summe der Kohlen¬ stoffatome dieser beiden Alkylsubstituenten höchstens 10 beträgt, oder auch ein Xanthinderivat der allgemeinen - Formel

R

in der R für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht, oder auch Prodrug-Formen der oben genannten Oxoalkyl- xanthine oder deren Metaboliten enthalten.

Ferner kann dieses Präparat mindestens einen natürlichen, organisch vorkommenden Sauerstoffradikalfänger, wie Gallus¬ säure, enthalten.

Es kann auch bevorzugt sein, daß dieses Kombinationspräpa- rat weiter ein gerinnungshemmendes Mittel, wie Heparin, aufweist.

Vorteilhafterweise kann das Kombinationspräparat auch noch ein durchblutungsfOrderndes Mittel, wie Nicergolin, auf¬ weisen, das ebenfalls eine Wirkung auf die Blutplättchen ausübt.

Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß auch die Kom¬ bination von Hemmstoffen für verschiedene Teilbereiche der bei entzündlichen Prozessen ablaufenden Entzündungskette mit einem die Thrombozytenaggregation (platelet aσtivating factor wird gehemmt) hemmenden Wirkstoff, wie einen Gingko- extrakt (beispielsweise den unter den Warenzeichen RÖKAN von der Firma Intersan, Ettlingen, oder TEBONIN von der Firma W. Schwabe, Karlsruhe, als durchblutungsfördernde Mittel vertriebenen Präparaten) bei Untersuchungen an Schwei¬ nen mit Verbrennungen und auch bei menschlichen Opfern von Verbrennungen und/oder Schockzuständen bei akuter Gabe die¬ ser Wirkstoffe, bevorzugt in Form einer "one-shot Injektion", das Auftreten von teilweise letalen Spätfolgen überschies- sender biochemischer entzündungsartiger Reaktionen, wie

ARDS (Lungenschäden), Verbrennungskrankheit und Sepsis, zu verhindern vermögen und auch bei Pankreatitis, akutem Herz¬ infarkt und allen anderen akuten Ereignissen, die auf einem völligen Ungleichgewicht des Midiatorenspiegels beruhen, abzufangen und therapeutisch zu steuern vermögen.

Es ist nun überraschenderweise gefunden worden, daß auch die Kombination von Ginkgo biloba Extrakten und/oder Pentoxifillin mit einem NSAID dazu geeignet ist, ein Über- schießen der Entzündungsprozesse zu stoppen und in vielen

Fällen lebensrettend zu wirken, falls das Präparat in einem hinreichend kurzen Zeitraum nach einem Ereignis, wie einer Verbrennung, als erste Hilfe gegeben werden kann.

Es wird angenommen, daß es sich hier um ein frühes Ein¬ greifen in die Entzündungskette unter anderem durch die Hemmung von PAF (platelet activating factor) durch den Gingko biloba Extrakt beziehungsweise durch dessen wirk¬ same Bestandteile und um eine Cyclooxygenasehemmung oder eine Lipoxygenasehemmung (Inhibierung eines Teils der

Arachidonsäurekaskade) , je nach eingesetztem Entzündungs¬ hemmer, handelt.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert werden, die die überraschende Wirkung des erfin¬ dungsgemäßen Kombinationspräparats zeigen.

Verbrühungsversuch:

Deutsche Hausschweine mit einem Körper¬ gewicht von 17 bis 20 kg beiderlei Geschlechts, die mit standardisiertem Schweinefutter und Wasser ad libitum unter klimatisierten Bedingungen (Raumtemperatur 20 C + 2 C, Luftfeuchtigkeit 55 % + 5 %, Lichtwechselfrequenz 12 Stun¬ den) gehalten wurden, wurden als Versuchstiere für einen Verbrühungsversuch eingesetzt. Aus chronobiologischen Grün- den erfolgte das Setzen der Läsion jeweils vormittags ge¬ gen 9.00 Uhr.

Die Tiere erhielten zur Narkoseeinleitung 5 ml Vetranquil intramuskulär, worauf eine intravenöse , Nadel in die Ohr- vene eingestochen wurde. Die Tiere erhielten dann intra¬ venös 1 ,5 ml mit physiologischer Kochsalzlösung verdünntes Narkoren. Erforderlichenfalls wurde in zeitlichen Abstän¬ den 0,5 ml verdünntes Narkoren bis zu einer Gesamtdosis von umgerechnet 5 mg Narkoren nachgespritzt. Die Tiere wur- den an Hals, Rücken und Flanke rasiert und am Hals und

Nacken operiert. In die Jugularis interna wurde ein Kathe¬ ter für die Blutentnahme für die notwendigen biochemischen Untersuchungen eingelegt. Der Katheter wurde subcutan am Nacken ausgeleitet und festgenäht. Zum Abgrenzen der Läsion wurde das zu verbrühende Areal an den Rändern mit Klebe¬ streifen abgedeckt. Das narkotisierte Tier wurde auf die Seite gelegt und mit der Flanke derart in einen Verbrühungs¬ behälter mit einer 15 x 45 cm großen Öffnung gelegt, daß etwa 20 % der Hautoberfläche verbrüht wurden. Die Eintauch- zeit in das konstant bei 75 C gehaltene Bad betrug jeweils 10 Sekunden. Es wurde eine Verbrühung des Grades II

halten. In drei Fällen wurden auch Verbrühungen des Grades III durch Erhöhen der Temperatur auf 90 C und Verlängern der Eintauchzeit auf 15 Sekunden durchgeführt.

Drei Tiere einer Kontrollgruppe wurden verbrüht und erhiel¬ ten 5 Minuten nach Läsion nur 2 x 50 ml physiologische Koch¬ salzlösung über den Katheter langsam (30 Min.) einperfun- diert. Drei Tiere der ersten Therapiegruppe erhielten 5 Minuten nach der Verbrühung II b eine 25 ml Ampulle han¬ delsüblichen Tebonins (eine Infusionsampulle (25 ml) ent¬ hält Extrakt Fol. Ginkgo biloba sicc. puriss. pro Injek¬ tion 87,5 mg, standardisiert auf Ginkgoflavonglykoside 21 mg, Sorbit 1 g) in 50 ml NaCl über den Katheter perfun- diert und gleichzeitig eine Ampulle Aspisol (eine Injek¬ tionsflasche enthält 0,9 g DL-Lysinmonoacetylsalicyla , entsprechend 0,5 g Acetylsalicylsäure«und 0,1 g Amino- essigsäure) in 50 ml physiologischem Natriumchlorid über den gleichen Katheter. Das gleiche erhielten drei Tiere der zweiten Therapiegruppe 5 Minuten nach Verbrühung III.

Im Gegensatz zur Kontrollgruppe zeigten die drei Tiere der ersten Therapiegruppe eine lebhafte, livide Verfärbung der verbrühten Areale an den Stellen tiefdermaler Läsio- nen (II b/a) . An den drittgradig verbrühten Arealen ent¬ wickelten die Tiere der zweiten Therapiegruppe einen glän¬ zenden trockenen und nicht wie bei den Tieren der Kon¬ trollgruppe nässenden Belag, der durchsichtig glasurartig war und die in der Subcutis gelegenen Gefäße erkennen ließ. Diese Gefäße waren durchblutet, wobei durch Finger¬ druck die Durchblutung reversibel weggedrückt werden konn¬ te. Die am 7. Tag nach der Verbrühung entnommenen histo- logisσhen Präparate aus den Verbrühungsarealen zeigten eine bessere Wundheilung als bei den Tieren der Kontroll- gruppe. Die Therapiegruppen zeigten auch eine Aufhebung

der Peaks bei den Verläufen der Prostanoidspiegel im Indo- ethacinplasma.

im Gegensatz dazu zeigten die unbehandelten Tiere der Kon¬ trollgruppe nässende, schlechter heilende Wunden und eitri¬ gen Schorf. Die Peaks bei den Verläufen der Prostanoid¬ spiegel im Indomethacinplasma waren voll ausgebildet.

Aus den morphologischen und biochemischen Befunden läßt sich ableiten, daß die Gabe des erfindungsgemäßen Kombina¬ tionspräparates deutlich positive Ergebnisse in bezug auf die Wundheilung und die biochemischen Mechanismen hervor¬ ruft.

Aus diesen Gründen wurde bei mehreren Patienten eine "one- shot"-Therapie durchgeführt. Insgesamt 24 Patienten mit Verbrennungen erhielten eine Ginkgo-Acetylsalicylsäure- Infustion und diese Medikation wurde oral für eine Woche fortgeführt.

Jeweils 12 Patienten mit Verbrennungen erhielten eine "one- shot"-Infusion, bestehend aus 10 mg Ginkgoflavonglykoside und 500 mg Sorbit, 0,450 g DL-Lysinmonoacetylsalicylat und 0,05 g Aminoessigsäure sowie 150 mg Pentoxifyllin in

500 ml isotoner-isoioner Vollelektrolytlösung zur intra¬ venösen Infusion - aber ohne Weiterführung der Therapie.

In beiden Patientengruppen gaben die Patienten, die bei Bewußtsein waren, bereits 10 Minuten nach Infusionsbeginn an, daß die"Schmerz n nachließen. Es konnte auf Schmerz¬ mittel aus der Btm-Liste, die bei Verbrennungen sonst üb¬ lich sind, verzichtet werden. Gerötete Hautareale blaßten ab, schwerer geschädigte Areale mit Blasenbildung färbten - sich livide, drittgradig verbrannte Areale bildeten nach

60 Minuten den (aus den Tierversuchen bekannten) glasur¬ artigen ' Schorf. Dieser Schorf blieb trocken und infektfrei und bedurfte keiner besonderen Verbände. Er entsprach einer Gerbung. Hierbei handelt es sich um einen durch Medikation induzierten Vorgang, so daß durchaus von einer inneren Ger¬ bung gesprochen werden kann.

Der glasurartige Schorf entsprach exakt den mittels Sono- graphie ermittelten Arealen drittgradiger Läsion. Diese wurden am dritten Tag exzidiert und mit mesh-graft gedeckt. Hervorzuheben is-t das problemlose Einheilen der mesh-grafts, insbesondere auch das Fehlen von Infektionszeichen und Atmungsproblemen bei den Patienten.

Extremes Beispiel war eine 88-jährige Patientin, die mit In¬ halationstrauma und 40 % Verbrennung eingeliefert wurde. Da¬ von waren 20 % drittgradig verbrannt und exzisionswürdig. Die Patientin wurde, wie beschrieben, behandelt. Die mesh- grafts heilten primär, die Patientin hatte nie Atmungspro¬ bleme und überlebte in gutem Allgemeinzustand.

Aufgrund dieser erstaunlichen Resultate wurden zwei Patien¬ ten mit beginnendem septischen Schock mit der Ginkgo- Acetylsalicylsäure/Pentoxifyllin-Kombination als "one-shot"- Therapie behandelt. Der septische Schock konnte abgefangen werden.

Ein Patient, der mit Blutdruckwerten systolisch unter 60 mm/Hg übernommen wurde, zeigte als Krankheitsursache einen akuten Schub einer Pankreatitis mit Arrosion der Milz¬ arterie und Einblutung in eine Pankreaspseudocyste. Auch er erhielt das Kombinationspräparat, erholte sich inner¬ halb einer Stunde und konnte am dritten Tag erfolgreich operiert und saniert werden.

Auch ein Kleinkind wurde perioperativ mit dem Kombinations¬ präparat behandelt (die Dosierung wurde auf das Körperge¬ wicht umgerechnet) , als es wegen einer Förderbandverletzung beider Hände. (Verbrennung durch die Reibungshitze, Quet¬ schungen und Amputationen) versorgt werden mußte. Die ope¬ rativen, rekonstruktiven Maßnahmen heilten ohne Infektion primär und ästhetisch zufriedenstellend.

Durch das neue Kombinationspräparat wird die Startstrecke jeder Entzündungsreaktionen - unabhängig vom Auslösemecha¬ nismus - so gestört, daß die kritische Masse an Mediatoren nicht erreicht wird und die letale unkontrollierbare Ket¬ tenreaktion zur gesteuerten behebbaren Störung des Mediato- renspiels gezügelt wird, mit welcher ein Organismus fertig werden kann.