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Title:
DEVICE WITH TRANSDERMAL THERAPEUTIC SYSTEM AND POSITIONING AND PENETRATION AID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/207033
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device with a positioning frame which can be adhered onto the skin and with a transdermal therapeutic system which can be inserted into a cut-out that passes through the positioning frame, the active substance-dispensing outlet side of the inserted transdermal therapeutic system facing the skin. The device comprises a tool unit which can be inserted into the cut-out of the positioning frame and centered in said cut-out in order to produce openings at least in the uppermost layer of the skin. By means of the invention, the active substance transfer of the transdermal therapeutic system is improved.

Inventors:
WORTMANN UWE (DE)
HADASCHIK ROMAN (DE)
HORSTMANN MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/063373
Publication Date:
December 31, 2014
Filing Date:
June 25, 2014
Export Citation:
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Assignee:
LOHMANN THERAPIE SYST LTS (DE)
International Classes:
A61K9/00; A61F13/02
Domestic Patent References:
WO2012075375A12012-06-07
WO2002019985A22002-03-14
Foreign References:
US3964482A1976-06-22
Attorney, Agent or Firm:
ZEPPENFELD, LUDGER (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Vorrichtung (10) mit einem auf die Haut (2) aufklebbaren Positionierrahmen (20) und mit einem in eine den Positionierrahmen (20) durchdringende

Ausnehmung (21 ) einsetzbaren transdermalem therapeutischem System (61 ), wobei die wirkstoffabgebenede Ausgabeseite (63) des eingesetzten transdermalen therapeutischen Systems (61 ) der Haut (2) zugewandt ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Vorrichtung (10) eine in die Ausnehmung (21 ) des

Positionierrahmens (20) einsetzbare und in dieser zentrierbare

Werkzeugeinheit (40) zur Erzeugung von Durchbrüchen (7) zumindest in der obersten Schicht (3) der Haut (2) umfasst.

2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die wirkstoffabgebende Ausgabeseite (63) des transdermalen

therapeutischen Systems (61) eine Klebeschicht (65) zur Verkiebung mit der Haut (2) trägt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Dicke des den Wirkstoff des transdermalen therapeutischen

Systems (61 ) enthaltenen Wirkstoffbehäiters (64) kleiner ist als die Dicke des Positionierrahmens (21 ).

4. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass zumindest eine das transdermale therapeutische System (61 ) umfassende Wirkstoffeinheit (60) mittels einer biegbaren Verbindungslasche (62) mit dem Positionierrahmen (20) verbunden ist

5. Vorrichtung (10) nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Wirkstoffeinheit (60) eine dem transdermalen therapeutischen

System (61 ) abgewandte Trägerplatte (67) aufweist.

6. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Ausnehmung (21 ) einen Einführkegel (24) oder Einführschrägen aufweist.

7. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Werkzeuge (43) der Werkzeugeinheit (40) als Nadeln (43) ausgebildet sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7,

dass die Werkzeuge (43) in einem Werkzeugträger (42) gehalten sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass die aus dem Werkzeugträger (42) herausstehende Länge der Werkzeuge (43) kürzer ist als die Dicke des Positionierrahmens (20).

10. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Werkzeugeinheit (40) an oder in einem Stempel (30) angeordnet ist.

Description:
Vorrichtung mit transdermalem therapeutischem System, Positionier- und

Penetrationshilfe

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einem auf die Haut aufklebbaren

Positionierrahmen und mit einem in eine den Positionierrahmen durchdringende Ausnehmung einsetzbaren transdermalem therapeutischem System, wobei die irkstoffabgebenede Ausgabeseite des eingesetzten transdermalen therapeutischen Systems der Haut zugewandt ist.

Aus der WO 2008 / 131 931 A2 ist eine derartige Vorrichtung bekannt. Die

Wirkstoffapplikation kann durch die Barriereeigenschaften der Haut behindert oder verhindert werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, die

Wirkstoffubertragung des transdermalen therapeutischen Systems zu verbessern.

Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Dazu umfasst die Vorrichtung eine in die Ausnehmung des Positionierrahmens einsetzbare und in dieser zentrierbare Werkzeugeinheit zur Erzeugung von Durchbrüchen zumindest in der obersten Schicht der Haut. Die Werkzeugeinheit ermöglicht somit die Perforation des Stratum Corneum bzw. wird zur Erzeugung von Diffusionskanälen in der oberen Hautschicht eingesetzt. Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und den nachfolgenden Beschreibungen schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele.

Figur 1 : Vorrichtung mit Positionier- und Penetrationshilfe

sowie transdermalem therapeutischem System;

Figur 2: Vorrichtung nach Figur 1 , auf die Haut aufgeklebt;

Figur 3: Eintauchen der Werkzeugeinheit;

Figur 4: Vorrichtung mit in die Haut eingedrungenen

Werkzeugen;

Figur 5: Vorrichtung nach Figur 1 beim Einsatz der

Penetrationshilfe;

Figur 6: Eintauchen des transdermalen therapeutischen Systems;

Figur 7: Vorrichtung nach Figur 1 beim Einsatz des

transdermalen therapeutischen Systems;

Figur 8: Vorrichtung nach Figur 4 nach dem Abreißen des

Positionierrahmens;

Figur 9: Verschließbarer Positionierrahmen;

Figur 10: Stempel mit Penetrationshilfe und transdermalem

therapeutischem System;

Figur 1 1 : Verschlossener Positionierrahmen;

Figur 12: Positionierrahmen mit Einführkegel.

Die Figuren 1 - 7 zeigen eine Vorrichtung (10) mit einem Positionierrahmen (20), mit einer ein transdermales therapeutisches System (61 ) umfassenden

Wirkstoffeinheit (60) und mit einer Werkzeugeinheit (40). Die Figur 1 zeigt hierbei die Vorrichtung vor dem Einsatz, wobei die Lager- und Transportschutzvorrichtungen bereits entfernt sind. In dieser Draufsicht liegt die Wirkstoffeinheit (60) oberhalb und die Werkzeugeinheit (40) unterhalb des Positionierrahmens (20). Sowohl die

Wirkstoffeinheit (60) als auch die Werkzeugeinheit (40) sind in diesem

Ausführungsbeispiel mittels jeweils einer z.B. als Filmgelenk ausgebildeten

Verbindungslasche (41 , 62) mit dem Positionierrahmen (20) verbunden. Der Positionierrahmen (20) ist in der Draufsicht der Figur 1 ein rechteckiger Rahmen konstanter Dicke. Die Dicke ist beispielsweise geringer als drei Millimeter. Der

Positionierrahmen (20) ist aus einem elastisch verformbaren Werkstoff hergestellt. Dies kann ein Kunststoff, z.B. ein Polymerwerkstoff sein. Er kann aus einer oder mehreren Komponenten hergestellt sein. Bei einem Mehrkomponentenwerkstoff, beispielsweise einem Zwei-Komponenten-Werkstoff, kann der in der Darstelfung der Figur 1 dem Betrachter abgewandte Bereich des Positionierrahmens (20) einen geringeren

Elastizitätsmodul aufweisen als der dem Betrachter zugewandte Bereich des

Positionierrahmens (20). Als Werkstoffe für den Positionierahmen können

beispiesweise Polyethylen, Silikon, TPE, Pharmagummi, Moosgummi oder Pappe, etc. eingesetzt werden.

Der Positionierrahmen (20) hat im Ausführungsbeispiel eine ihn durchdringende Ausnehmung (21 ) mit einer rechteckigen Querschnittsfläche. Diese Ausnehmung (21) ist beispielsweise symmetrisch zur vertikalen Mittenlängsebene der Vorrichtung (10) und symmetrisch zur vertikalen Mittenqyerebene der Vorrichtung (10) angeordnet Auf der dem Betrachter der Figur 1 abgewandten Unterseite (22) des

Positionierrahmens (20) ist eine Klebeschicht angeordnet, vgl. Figur 3.

Die Wirkstoffeinheit (60) hat in der Draufsicht der Figur 1 ebenfalls eine rechteckige Querschnittsfläche. Diese Querschnittsfläche ist geringfügig kleiner als die

Querschnittsfläche der Aussparung (21 ). Beispielsweise sind die Länge und die Breite der Querschnittsfläche der Wirkstoffeinheit (80) jeweils um einen zehntel Millimeter kleiner als die entsprechenden Abmessungen der Querschnittsfläche der Aussparung (21 ). Diese Differenz kann zwischen einem hundertste! Millimeter und einem Millimeter liegen. Die dem Betrachter der Figur 1 zugewandte Fläche der

Wirkstoffeinheit (60) umfasst das transdermale therapeutische System (61 ) mit der wirkstoffabgebenden Ausgabeseite (63) des Wirkstoffreservoirs (64). An der hier oben liegenden Fläche der Wirkstoffabgebensen Ausgabeseite (63) ist eine Klebeschicht (85) aufgebracht, vgl. Figuren 2 und 6. Die Rückseite (66) der Wirkstoffeinheit (60) bildet eine Trägerplatte (67).

Die Verbindungslasche (62) zwischen der Wirkstoffeinheit (60) und dem

Positionierrahmen (20) ist aus einem biegbaren Werkstoff hergestellt. In der Darstellung der Figur 1 hat sie eine konstante Breite. Die Verbindungslasche (62) kann jedoch auch eine Einschnürung, eine Perforation, einen Einschnitt, etc. aufweisen. Diese Sollbruchstelle ist beispielsweise in einem Abstand von fünf Millimetern vom transdremalen therapeutischen System (61 ) angeordnet.

Die Werkzeugeinheit (40) hat in der in der Figur 1 dargestellten Draufsicht eine rechteckige Querschnittsfläche. Diese Querschnittsfläche ist geringfügig kleiner als die Querschnittsfläche der Ausnehmung (21 ). Beispielsweise entspricht die Querschnittsfläche der Werkzeugeinheit (40) der Querschnittsfläche der

Wirkstoffeinheit (60). Die Werkzeugeinheit (40) umfasst in der Darstellung der Figur 1 einen Werkzeugträger (42) und eine Vielzahl von Werkzeugen (43). Der

Werkzeugträger (42) ist plattenartig aufgebaut. Sein Werkstoff hat beispielsweise einen höheren Elastizitätsmodul als der Werkstoff des dem Betrachter abgewandten Bereichs des Positionierrahmens (20).

Die Werkzeuge (43) sind in den Darstellungen der Figuren 1 - 4 aus dem Werkzeugträger (42) herausragende Nadeln (43). Im Ausführungsbeispiel umfasst die

Werkzeugeinheit (40) 90 Nadeln (43). Die Anzahl der Nadeln (43) kann beispielsweise zwischen zehn und zweitausend betragen. Im Ausführungsbeispiel ist die Vielzahl von Nadeln (43) in einem regelmäßgert Gitter, einem Array, angeordnet. Auch eine kreisförmige, ovale, vieleckige etc. Anordnung ist denkbar.

Die einzelnen Nadeln (43) stehen um den gleichen Betrag aus dem

Werkzeugträger (42) heraus, so dass ihre Spitzen zumindest annähernd in einer Ebene liegen. Die Länge, mit der die einzelnen Nadeln (43) aus dem Werkzeugträger (42) herausstehen, ist im Ausführungsbeispiel kürzer als die Dicke des Positionierrahmens (20). Beispielsweise beträgt diese Länge 2,5 Millimeter. Die damit mögliche Eindringtiefe der Nadeln (43) in der Haut (2) liegt beispielsweise bei 0,4 bis 0,8 mm. Andere Eindringtiefen können durch allgemein bekannte Veränderungen an der Vorrichtung eingestellt werden. Die aus Vollmaterial ausgebildeten Nadeln (43) sind z.B. aus einem austenitischen Stahl hergestellt. Der Arbeitsraum (51 ) der

Werkzeugeinheit (40) ist damit an der Stirnseite (48) der Werkzeugeinheit (40) angeordnet. Die Querschnittsfläche des Arbeitsraums (51 ) wird hierbei durch die die Werkzeuge (43) umgebende Hüllfläche begrenzt. Diese Querschnittsfläche ist kleiner als die hierzu parallele Querschnittsfläche der Ausnehmung (21 )

Die Werkzeugeinheit (40) kann auch eine Laservorrichtung, Ultraschallvorrichtung oder Elektroden aufweisen. Diese Vorrichtungen sind alternativ oder zusätzlich zu den Nadeln (43) denkbar.

Die Verbindungslasche (41), die die Werkzeugeinheit (40) mit dem

Positionierrahmen (20) verbindet, ist ähnlich ausgebildet wie die

Verbindungslasche (62) zwischen der Wirkstoffeinheit (60) und dem

Positionierrahmen (20). Sie weist eine Perforation (45) auf, die beispielsweise in einem Abstand von 5 Millimetern vom Positionierrahmen (20) angeordnet ist. Anstatt der oder zusätzlich zur Perforation (45) ist auch eine Einschnürung, ein Einschnitt, etc. denkbar.

Sowohl die Wirkstoffeinheit (60) als auch die Werkzeugeinheit (40) weisen im

Ausführungsbeispiel eine nach außen weisende Grifflasche (46, 68) auf.

Gegebenenfalls kann auch der Positionierrahmen (20) eine oder mehrere Grifflaschen aufweisen.

In der Darstellung der Figur 2 ist die Vorrichtung (10) auf die Haut (2) des Patienten, z.B. auf einen Arm (1 ), aufgebracht. Hierfür ist der Positionierrahmen (20) nach dem Abziehen einer Schutzfolie auf die Haut (2) aufgeklebt. Der Positionierrahmen (20) ist der Gestalt des Arms (1 ) angepasst, so dass er vollffächig auf dem Arm (1) aufgeklebt ist. Der Positionierrahmen (20) umgibt einen Hautausschnitt (6). Gegebenenfalls ist dieser Hautausschnitt (6) aufgrund des Verklebens mit dem bereichsweise

verformungssteifen Positionierrahmen (20) gespannt.

Die Wirkstoffeinheit (60) hängt an der Verbindungslasche (62). Die wirkstoffabgebende Ausgabeseite (63) des Wirkstoffreservoirs (64) zeigt in die der Haut (2) abgewandte Seite, im Ausführungsbeispiel also nach oben. In der Darstellung der Figur 2 liegt die Wirkstoffeinheit (60) mit ihrer Rückseite (66) auf dem Arm (1 ) auf. Gegebenenfalls kann beim Aufkleben des Positionierrahmens (20) sowohl die Abgabeseite (63) des Wirkstoffreservoirs (64) als auch die Werkzeugeinheit (40) mittels abnehmbarer Schutzvorrichtungen geschützt sein. Die Werkzeugeinheit (40) hängt an der Verbindungslasche (41 ), wobei die Werkzeuge (43) in die der Haut (2) abgewandte Richtung zeigen. Beispielsweise liegt der Werkzeugträger (42) mit seiner Rückseite (47) auf der Haut (2) auf und schmiegt sich an dieser zumindest bereichsweise an.

Nach dem Entfernen der Schutzfolie wird die Werkzeugeinheit (40) um das Filmgelenk der Verbindungslasche (41 ) geschwenkt. Hierbei wird die Werkzeugeinheit (40) mittels der Grifflasche (46) gehalten und geführt. Die Werkzeuge (43) werden in der Eintauchrichtung (52) in die Ausnehmung (21) eingetaucht, vgl. Figur 3. Die Verbindungslasche (41 ) verbindet weiterhin die Werkzeugeinheit (40) mit dem

Positionierrahmen (20). Gegebenenfalls kann der Positionierrahmen (20) und/oder der Werkzeugträger (42) Einführschrägen oder andere Zentrierelemente aufweisen. Diese Zentriereiemente können z.B. Nasen, Stifte, Löcher, Ausnehmungen, etc. sein, die sowohl am Positionierrahmen (20) als auch an der Werkzeugeinheit (40) angeordnet sein können. Beim weiteren Einführen wird der Werkzeugträger (42) mittels der Ausnehmung (21 ) zentriert. Beim Beginn der Zentrierung sind die Werkzeuge (43) beabstandet von der Haut (2), vgl. Figur 3. Der an der Stirnseite (48) der

Werkzeugeinheit (40) angeordnete Arbeitsraum (51 ) ist noch ohne Werkzeugeingriff. Die auf die Haut (2) projizierte Fläche des Arbeitsraums (51 ) ist kleiner als die vom Positionierrahmen (20) umgebene Querschnittsfläche der Ausnehmung (21 ).

Die Werkzeugeinheit (40) wird in die Haut (2) eingepresst, vgl. Figur 4. Hierbei durchdringen die Werkzeuge (43) die obersten Hautschichten (3, 4, 5) und bilden Durchbrüche (7) in diesen Hautschichten (3, 4, 5). In der Darstellung der Figur 4 sind die obersten beiden Hautschichten (3, 4) vollständig durchdrungen. Es ist aber auch denkbar, dass die Nadeln (43) nur die oberste Hautschicht (3), die Epidermis (3), durchdringen. Beim Einpressen der Werkzeuge (43) in die Haut (2) wird die Werkzeugeinheit (40) weiterhin mittels des Positionierrahmens (20) zentriert.

Die Figur 5 zeigt die Vorrichtung (10) mit in die Haut (2) eingepresster

Werkzeugeinheit (40). Die Rückseite (47) des Werkzeugträgers (42) zeigt nach außen, wobei der Werkzeugträger (42) nach oben über den Positionierrahmen (20) herausragt. Die Werkzeugeinheit (40) sitzt innerhalb der Ausnehmung (21 ) des Positionierrahmens (20). Gegebenenfalls kann das Eindrücken der

Werkzeugeinheit (40) mittels eines Anschlags begrenzt sein. Beispielsweise können die Verbindungslasche (41 ) und/oder die Grifflasche (46) einen derartigen Anschlag bilden oder umfassen. Die Werkzeugeinheit (40) kann koaxial zur Krümmung der Haut (2) und/oder des Positionierrahmens (20) verformt sein. Die Werkzeugeinheit (40) und der Positionierrahmen (20) sind mittels der Verbindungslasche (41 ) verbunden. Die

Grifflasche (46) der Werkzeugeinheit (40) zeigt in Richtung der Wirkstoffeinheit (60) mit dem transdermalen therapeutischen System (61 ). Die Wirkstoffeinheit (60) liegt gegenüber der Darstellung der Figur 2 unverändert auf dem Arm (1 ).

Zum Herausziehen der Werkzeugeinheit (40) aus der Ausnehmung (21 ) greift der Anwender z.B. mit einer Hand die Grifflasche (46) und zieht die Werkzeugeinheit (40) entgegen der Eintauchrichtung (52). Hiernach kann die Werkzeugeinheit (40) entlang der Perforation (45) abgerissen und entsorgt werden.

Nach dem Abnehmen der Schutzfolie wird die Wirkstoffeinheit (60) mit dem

transdermalen therapeutischen System (61) in die Ausnehmung (21 ) eingeschwenkt. Hierbei greift der Anwender z.B. die Grifflasche (68) und setzt das transdermale therapeutische System (61 ) so in die Ausnehmung (21 ), dass die Trägerplatte (67) in der Ausnehmung (21 ) zentriert ist. Das transdermale therapeutische System (61 ) berührt in diesem Zustand noch nicht die Haut (2) des Patienten, vgl. Figur 6.

Gegebenenfalls kann die Trägerplatte (67) Zentrierschrägen aufweisen. Auch die in Zusammenhang mit der Werkzeugeinheit (40) genannten Zentrierelemente sind denkbar. Die Dicke des W i rkstoffreservoirs (64) des transdermalen therapeutischen Systems (61 ) ist geringer als die Dicke des Positionierrahmens (20).

Beim weiteren Eindrücken des transdermalen therapeutischen Systems (61 ) wird die wirkstoffabgebende Ausgabeseite (63) auf den freiliegenden Bereich (6) der Haut (2) aufgepresst. Gleichzeitig verklebt das transdermale therapeutische System (61 ) mit der Haut (2). Beim weiteren Eindrücken wird die Wirkstoffeinheit (60) weiter mittels der Ausnehmung (21 ) zentriert. Gegebenenfalls ist der Hub des Eindrückens mittels eines Anschlags begrenzt. Die Verbindungslasche (62) und/oder die Grifflasche (68) können einen derartigen Anschlag bilden oder umfassen. In der Figur 7 ist die Vorrichtung (10) mit dem in die Ausnehmung (21 ) eingeführten und auf die Haut (2) aufgepressten transdermalen therapeutischen System (61 ) dargestellt. Die Trägerplatte (67) der Wirkstoffeinheit (60) steht geringfügig über den Posittonierrahmen (20) über. Der Wirkstoff wird aus dem Wirkstoffbehälter (64) durch die Ausgabeseite (63) hindurch in die Haut (2) abgegeben. Hierbei dringt der Wirkstoff durch die mittels der Penetrationshilfe (40) erzeugten Durch brüche (7) hindurch in die Hautschichten (4, 5) unterhalb der Hornhaut (3). Damit erfolgt eine wirksame subkutane Wirkstoffeinbringung.

Nach dem Aufsetzen und Verkleben des transdermalen therapeutischen Systems (61 ) kann der Positionierrahmen (20) entfernt werden. Hierzu kann er beispielsweise an einer Ecke oder an einem Griff stück gegriffen werden und von der Haut (2) abgezogen werden. Das transdermale therapeutische System (61 ) verbleibt hierbei auf der

Haut (2). Beim Abziehen des Positionierrahmens (20) wird die Verbindungslasche (62) beispielsweise an einer Perforation abgerissen. Der Positionierrahmen (20) kann nun entsorgt werden. In der Figur 8 ist der Arm (1 ) des Patienten mit der auf die

Wirkstoffeinheit (60) reduzierten Vorrichtung (10) dargestellt. Mittels des mithilfe des Positionierrahmens (20) positionierten transdermalen therapeutischen Systems (61) wird weiter Wirkstoff in die Haut (2) des Patienten eingebracht. Die Position des transdermalen therapeutischen Systems (61 ) kann zusätzlich mittels eines Pflasters gesichert werden. Gegebenenfalls kann beim Einsatz eines derartigen Pflasters auf die Klebeschicht (65) auf der wirkstoffabgebenden Ausgabeseite (63) verzichtet werden.

Bei einer Perforation der Haut (2) mittels Laserstrahlen oder Ultraschall erfolgt ebenfalls eine Zentrierung der Werkzeugeinheit (40) im Positionierrahmen (21 ). Das Zentrieren der Wirkstoffeinheit (60) und das Einbringen des Wirkstoffs erfolgen, wie oben beschrieben.

Die Figuren 9 - 11 zeigen eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung (10). In der Figur 9 ist ein Positionierrahmen (20) mit einem Deckel (70) dargestellt. Dieser

Positionierrahmen (20) mit z.B. quadratischer Grundfläche hat eine Ausnehmung (21 ) mit einer kreisförmigen Querschnittsfläche. Seitlich am Positionierrahmen (20) sind zwei Pflaster (23) angeordnet, mit denen der Positionierrahmen (20) auf die Haut (2) des Patienten aufklebbar ist. Der Werkstoff und die Materialdicke des Positionier- rahmens (20) entsprechen den im Zusammenhang mit dem ersten AusfOhrungsbeispiel angegebenen Daten.

Der Decke! (70) hat in diesem Ausführungsbeispie! eine quadratische Grundfläche. Die in der Figur 9 dem Betrachter zugewandte Vorderseite (71 ) der Trägerplatte (72) des Deckels (70) trägt einen zentral angeordneten zylinder- oder kegelstumpfförmigen Zentrieransatz (73). Die maximale Querschnittsfläche des Zentrieransatzes (73) ist kleiner als die Querschnittsfläche der Ausnehmung (21 ). Die Maßdifferenz zwischen dem Zentrieransatz (73) und der Ausnehmung (21 ) kann den im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel genannten Maßdifferenzen entsprechen.

Der Deckel (70) ist mittels einer biegbaren Verbindungslasche (74) mit dem

Positionierrahmen (20) verbunden. Diese Verbindungslasche (74) ist so aufgebaut wie die im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen

Verbindungslaschen (41 , 62).

Die Figur 10 zeigt als Teil der Vorrichtung (10) einen Stempel (30). Dieser hat beispielsweise einen zylinderförmigen Grundkörper (31 ). An beiden Enden ist jeweils ein den Grundzylinder (31 ) umgebender Verstärkungsring (32, 33) angeordnet. Der jeweilige Verstärkungsring (32, 33) ist um einen Eintauch ereich (34, 35) beabstandet zur jeweiligen Stirnseite (36, 37) des Grundzylinders (31 ). Die in der Darstellung der Figur 10 untenliegende Stirnseite (36) trägt eine Werkzeugeinheit (40). Diese umfasst eine Vielzahl von Nadeln (43). Die Anzahl und die Ausbildung der Nadeln (43)

entsprichen der Anzahl und der Ausbildung der im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Nadeln (43). Anstatt eines Nadelarrays (49) kann die Werkzeugeinheit (40) eine Laserbaugruppe, eine Ultraschallbaugruppe, Elektroden, etc. umfassen. Die Werkzeugeinheit (40) kann dann an oder im Stempel (30)

angeordnet sein. Im Ausgangszustand ist die Werkzeugeinheit (40) beispielsweise mittels einer Schutefolie geschützt.

Die der Werkzeugeinheit (40) entgegengesetzt angeordnete Stirnseite (37) des

Stempels (30) trägt eine Wirkstoffeinheit (60) mit einem transdermalen therapeutischen System (61 ). In diesem Ausführungsbeispiel kann die wirkstoffabgebende Ausgabe- seite (63) des transdermalen therapeutischen Systems (61) sowohl mit als auch ohne eine Kleberschicht ausgeführt sein.

Nach dem Aufkleben des Positionierrahmens (20) auf die Haut (2) wird der

Stempel (30) mit der Werkzeugeinheit (40) voraus in die Ausnehmung (21 ) des

Positionierrahmens (20) eingeführt. Hierbei wird der Eintauch bereich (34) in der Ausnehmung (21) des Positionierrahmens (20) zentriert. Die Zentrierung kann so ausgebildet sein, wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben. Beim weiteren Eindrücken durchdringen auch in diesem Ausführungsbeispiel die Werkzeuge (43) der Werkzeugeinheit (40) zumindest die oberste Schicht (3) der Haut (2). Die Haut (2) wird perforiert. Die Werkzeugeinheit (40) kann beispielsweise so weit auf die Haut (2) aufgepresst werden, bis der Verstärkungsring (32) auf dem

Positionierrahmen (20) aufliegt. Der Verstärkungsring (32) bildet hier zusammen mit dem Positionerrahmen (20) einen Hubanschlag für die Werkzeugeinheit (40).

Der Stempel (30) wird nun wieder herausgezogen. Gegebenenfalls kann die

Werkzeugeinheit (40) mit einer Schutzkappe versehen werden. Als Nächstes wird der Stempel (40) mit der anderen Stirnseite (37), auf der das transdermale therapeutische System (61 ) angeordnet ist, in die Ausnehmung (21 ) des Positionierrahmens (20) eingeführt. Hierbei wird der Eintauchbereich (35) in der Ausnehmung (21) des

Positionierrahmens (20) eingesetzt und zentriert. Beim weiteren Einschieben berührt das transdermale therapeutische System (61 ) mit seiner wirkstoffabgebenden

Ausgabeseite (63) den freiliegenden Bereich (6) der Haut (2). Das weitere Einpressen des Stempels (30) fördert das Ausbringen des Wirkstoffs aus dem

Wirkstoffbehälter (64) durch die Hautdurchbrüche (7) hindurch in die Hautschichten (4, 5) unterhalb der Hornhaut (3). Das Einpressen erfolgt so lange, bis der Verstärkungsring (33) am Positionierrahmen (20) anliegt und gegebenenfalls dort während eines vorgegebenen Zeitintervalls verharrt. Der Hubanschlag verhindert das weitere Einschieben des transdermalen therapeutischen Systems (61 ) und damit eine unkontrollierte Wirkstoffabgabe.

Nach dem Entnehmen des Stempels (30) kann der Positionierrahmen mittels des Deckels (70) verschlossen werden, vgl. Figur 11. Hierbei wird der Deckel mittels des Zentrieransatzes (73) in der Ausnehmung (21 ) zentriert. Gegebenenfalls kann der Deckel mit der Haut (2) verkleben. Je nach Aufbau des Positionierrahmens (20) kann dieser jetzt von der Haut (2) abgezogen werden. Der Klebstoff zum Verkleben des Positionierrahmens (20) mit der Haut (2) kann eine andere Formulierung auweisen als der Klebstoff zum Verkleben des transdermalen therapeutischen Systems (61) mit der Haut (2). Beispielsweise erfordert der Klebstoff des Positionierrahmens (20) einen geringeren Kraftaufwand zum Lösen des Positionierrahmens (20) von der Haut (2) als der Klebstoff des transdermalen therapeutischen Systems (81 ).

Der Stempel (30) kann auch derart ausgebildet sein, dass das transdermale

therapeutische System (61 ) mittels des Stempels (30) in der Ausnehmung (21 ) abgelegt wird. Auch der Einsatz eines anderen Werkzeugs zum Einlegen des transdermalen therapeutischen Systems (61 ) in der Ausnehmung (21 ) ist denkbar. In allen Fällen weist nach dem Einsetzen die wirkstoffabgebende Ausgabeseite (63) des trandermalen therapeutischen Systems (61 ) in Richtung der Haut (2).

Nach dem Einlegen des transdermalen therapeutischen Systems (61 ) wird der Deckel (70) an der Ausnehmung (21 ) zentriert und verschlossen. Das Ausbringen des Wirkstoffs aus dem Wirkstoffbehälter (64) erfolgt auch in diesem Fall durch die in die Haut (2) eingebrachten Durchbrüche (7) hindurch.

Das transdermale therapeutische System (61 ) kann auch in den Deckel (70) integriert sein. Nach der Perforation der Haut (2) mittels der Werkzeugeinheit (40) wird der Deckel (70) in die Ausnehmung (21 ) geschwenkt, wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben.

In der Figur 12 ist ein Positionierrahmen (20) dargestellt, dessen Ausnehmung (21 ) einen Einführkegel (24) aufweist. Die gedachte Kegelspitze liegt unterhalb der

Hautoberfläche (8), vgl. Figur 2. Der Spitzenwinkel des Einführkegels (24) beträgt beispielsweise 30 Grad. Dieser Winkel kann zwischen 5 Grad und 45 Grad betragen. Die Länge dieser Anfasung ist kürzer oder gleich der Hälfte der Länge der

Ausnehmung (21 ) normal zur Haut (2). Bei einer rechteckigen Querschnittsfläche der Ausnehmung (21 ) sind statt eines Einführkegels (24) Einführschrägen ausgebildet. Die Einführ- und Zentrierelemente können auch auf der der Haut (2) abgewandten

Oberseite (25) des Positionierrahmens (20) angeordnet sein. Selbstverständlich ist es auch denkbar, die verschiedenen genannten Ausführungsformen miteinander zu kombinieren.

Bezugszeicheniiste:

1 Arm

2 Haut

3 Epidermis, Hornhaut, oberste Hautschicht

4 zweite Hautschicht

5 dritte Hautschicht

6 Hautausschnitt, freiliegender Bereich

7 Durchbrüche

8 Hautoberfläche

10 Vorrichtung

20 Positionierrahmen

21 Ausnehmung

22 Unterseite von (20)

23 Pflaster

24 Einführkegel, Zentrierelement

25 Oberseite von (20)

30 Stempel

31 Grundkörper, Grundzylinder

32 Verstärkungsring, werkzeugseitig

33 Verstärkungsring, wirkstoffseitig

34 Eintauchbereich, werkzeugseitig

35 Eintauchbereich, wirkstoffseitig

36 Stirnseite, werkzeugseitig

37 Stirnseite, wirkstoffseitig

40 Werkzeugeinheit, Penetrationshilfe

41 Verbindungslasche

42 Werkzeugträger

43 Werkzeuge, Nadeln Perforation

Grifflasche

Rückseite

Stirnseite

Nadeiarray Arbeitsraum

Eintauchrichtung Wirkstoffeinheit

transdermales therapeutisches System

Verbindungslasche

Abgabeseite, wirkstoffabgebende Ausgabeseite Wirkstoffreservoir, Wirkstoffbehälter

Klebeschicht

Rückseite

Trägerplatte

Grifflasche Deckel

Vorderseite

Trägerplatte

Zentrieransatz

Verbindungslasche