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Title:
DIGITAL OPTICAL SWITCH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/031800
Kind Code:
A2
Abstract:
Digital optical switches (1) with asymmetrical wave guides (2, 3; 13; 5, 6) and an electro-optically controllable adiabatic coupling in a central region (4) must have a degree of crosstalk suppression of better than 20 dB for use in transparent optical networks. With X or Y arrangements, the invention provides for this purpose a grid device (10) in the central region (4) which affects the wave guide's inherent modes as the main cause of the crosstalk, i.e. amplitude and phase matching of the wave guide's inherent modes at the output. The result of the solution of the invention takes the form of a "cascade" of two different physical effects, each of which, of at least 20 dB, contributes to the overall result of a crosstalk suppression of better than 40 dB.

Inventors:
NOLTING HANS-PETER (DE)
GRAVERT MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/DE1996/000634
Publication Date:
October 10, 1996
Filing Date:
April 03, 1996
Export Citation:
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Assignee:
HERTZ INST HEINRICH (DE)
NOLTING HANS PETER (DE)
GRAVERT MARTIN (DE)
International Classes:
G02B6/12; G02B6/125; G02F1/313; (IPC1-7): G02F1/313; G02B6/12
Domestic Patent References:
WO1993017363A11993-09-02
Other References:
INTEGRATED PHOTONICS REASEARCH 1994 - TECHNICAL DIGEST SERIES, Bd. 3, 17. - 19.Februar 1994, SAN FRANCISCO, CA (USA) , Seiten 290-292, XP000607229 NOLTING H P ET AL: "Theoretical investigation of a tunable, narrowband, electro-optical filter with very low crosstalk and a large number of optical channels" in der Anmeldung erw{hnt
APPLIED PHYSICS LETTERS, 19 OCT. 1987, USA, Bd. 51, Nr. 16, ISSN 0003-6951, Seiten 1230-1232, XP002016427 SILBERBERG Y ET AL: "Digital optical switch" in der Anmeldung erw{hnt
IEICE TRANSACTIONS ON COMMUNICATIONS, FEB. 1994, JAPAN, Bd. E77-B, Nr. 2, ISSN 0916-8516, Seiten 204-208, XP000447112 OKAYAMA H ET AL: "8*8 Ti:LiNbO/sub 3/ waveguide digital optical switch matrix"
ECIO 95 PROCEEDINGS. 7TH EUROPEAN CONFERENCE ON INTEGRATED OPTICS WITH TECHNICAL EXHIBITION DELFT, NETHERLANDS, Bd. 1, 3. - 6.April 1995, ISBN 90-407-1111-9, 1995, DELFT, NETHERLANDS, Seiten 213-216, XP000577417 NOLTING H -P ET AL: "Theoretical investigation of electro-optical switches with very low crosstalk" in der Anmeldung erw{hnt
IEEE PHOTONICS TECHNOLOGY LETTERS, NOV. 1995, USA, Bd. 7, Nr. 11, ISSN 1041-1135, Seiten 1294-1296, XP000537959 NOLTING H -P ET AL: "Architecture of crosstalk-reduced digital optical 2*2 switch (CRDOS)"
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Claims:
Patentansprüche
1. Digitaler optischer Schalter, in dem zwei asymmetrische Wellenleiter über eine kurze Wegstrecke zumindest eng benachbart verlaufend angeordnet und in einer zentralen Region bezüglich ihrer adiabatischen Kopplung elektrooptisch steuerbar ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenleiter (2, 3, 5, 6) in der zentralen Region (4) mit einer Wellenleiter Eigenmoden beeinflussenden Gitteranordnung (10) versehen sind.
2. Digitaler optischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die WellenleiterEigenmoden beeinflussende Gitteranordnung (10) als elektrooptische, wahlfrei ansteuerbare Elektrodenstruktur ausgelegt ist.
3. Digitaler optischer Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenstruktur jeweils vier Elektrodenstreifen (12) je Periode und mindestens eine Periode umfaßt.
4. Digitaler optischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenleiter (2, 3, 5, 6), zu ihrer elektrooptisch steuerbaren adiabatischen Kopplung dienende Elektroden (7, 8) und die WellenleiterEigenmoden beeinflussende Gitteranordnung (10) als im wesentlichen vertikale Schichten auf einem Substrat ausgebildet sind.
5. Digitaler optischer Schalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die WellenleiterEigenmoden beeinflussende Gitteranordnung (10) als fest vorgegebene, digitale Oberflächenstruktur (12) desjenigen Wellenleiters (2, 5) ausgebildet ist, der sich oberhalb des anderen Wellenleiters (3, 6) befindet.
6. Digitaler optischer Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenleiter (2, 3, 5, 6) außerhalb der Wegstrecke, in der sich die Wellenleiter Eigenmoden beeinflussende Gitteranordnung (10) befindet, mindestens einen die Richtung ihres Verlaufs parallel versetzenden, als Phasenschieber wirkenden Abschnitt (11) mit einer Länge von λ/4 aufweisen.
7. Digitaler optischer Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in einer aus drei Wellenleiterzweigen bestehenden YStruktur die zentrale Region (4) über einen Modentaper (14) mit einem den einzelnen Wellenleiterzweig bildenden passiven Wellenleiter (13) verbunden ist.
8. Digitaler optischer Schalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden, die anderen Wellenleiterzweige der YStruktur bildenden Wellenleiter (5, 6) an ihren die Ausgänge bildenden Enden mit passiven Sektionen (15, 16) versehen sind, die in ihrer Lichtleitungseigenschaft mit der des passiven einzelnen, den Eingang bildenden Wellenleiters (13) identisch sind.
9. Digitaler optischer Schalter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Modentaper (14) symmetrisch ausgebildet ist.
10. Digitaler optischer Schalter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Modentaper (14) und der zentralen Region (4) ein Splittingtaper (17) angeordnet ist.
Description:
Bezeichnung

Digitaler optischer Schalter

Beschreibung

Die Erfindung bezieht sich auf einen digitalen optischen Schalter, in dem zwei asymmetrische Wellenleiter über eine kurze Wegstrecke zumindest eng benachbart verlaufend angeordnet und in einer zentralen Region bezüglich ihrer adiabatischen Kopplung elektrooptisch steuerbar ausgebildet sind.

Digitale optische Schalter - nachfolgend auch kurz "DOS" genannt - werden insbesondere in transparenten optischen Netzen benötigt. Sie - sowie andere Komponenten - sollen durchgängig optische Übermittlungswege ermöglichen, in denen optische Fasern als Übertragungsmedium im Wellenlängenbereich von ca. 1,3 μm bis 1,6 μm eine gleichzeitig für mehrere Kanäle nutzbare Übertragungsbandbreite von insgesamt etwa 50 THz bereitstellen. Die beispielsweise in Multiplexern/ Demultiplexern einzusetzenden sowie zu Schaltmatrizen in Vermittlungs- oder Verteilerstellen zusammenzufassenden optischen Schalter sollen weitestgehend unabhängig von der Polarisation und der Wellenlänge sein, als integrierbare Komponenten eine kurze Baulänge und außerdem geringe Verluste und möglichst geringes Nebensprechen aufweisen.

Der Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, ist aus: "Appl. Phys. Leu." 51 . (16), Oktober 1987, Seiten 1230 bis 1232 zu entnehmen. Bei einem viertorigen digitalen optischen Schalter lassen sich danach die sich kreuzenden asymmetrischen Wellenleiter zwischen Eingang und Kreuzungsbereich mit unterschiedlicher Breite und zwischen Kreuzungsbereich und Ausgang mit gleicher Breite, aber optoelektrisch in der zentralen Region bezüglich ihrer Brechzahl steuerbar ausbilden. Damit die adiabatische Kopplung nicht unterbrochen wird, können die zur elektrooptischen Steuerung dienenden Elektroden so geformt sein, daß sich die einwirkenden elektrischen Felder allmählich ändern.

Die Funktion eines DOS in X-Struktur, der auf dem Prinzip adiabatischer asymmetrischer Y-Abzweige beruht, besteht somit darin, daß die Lichtwelle, die in einem Lichtwellenleiter im Eingangsbereich geführt wird, in der zentralen Region nur in

denjenigen Wellenleiterzweig gelangt, in dem die gleichen Bedingungen für die Ausbreitung dieser Lichtwelle herrschen Lassen sich die Ausbreitungseigenschaften der zu den Ausgangen fuhrenden Wellenleiterzweige also jeweils auf die Ausbreitungseigenschaften des einen oder des anderen Eingangs- Wellenleiterzweiges einstellen, können die in den X-DOS eingespeisten Lichtwellen - auch simultan - zum einen oder anderen Ausgang gelenkt werden Er weist zudem ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich Polarisations- und Wellenlangenunabhangigkeit auf, erfüllt jedoch nicht ohne weiteres die besonders hohen Anforderungen an das in transparenten optischen Netzen zulassige Nebensprechen Eine Nebensprechdämpfung von 20 dB, unter gunstigen Umstanden 30 dB, reicht nicht aus, wenn ein optisches Signal beispielsweise 100 kaskadierte Stufen zu durchlaufen hat Hierzu sind 40 dB - und zwar unter den im ungunstigsten Fall auftretenden Umstanden - je Stufe erforderlich

Bei anderen Methoden, z B der "totalen inneren Reflexion" (TIR = total internal reflection) und der "Zwei-Moden-Interferenz" (TMI = two mode interference), mit denen sich die Nebensprechdämpfung eines DOS verbessern lassen konnte, ist folgendes zu berücksichtigen

Bei diesen beiden Methoden sind ohnehin schon die gewünschte Polarisations- und die

Wellenlangenunabhangigkeit nicht gegeben Nach der TIR-Methode waren zwar die Voraussetzungen für kurze Baulangen und insbesondere für besonders geringes Nebensprechen gegeben, doch ist mit vergleichsweise hohen Verlusten zu rechnen, sofern überhaupt ein Material verfügbar wäre, das einen bei dieser Methode benotigten Brechzahlunterschied ΔngQ von etwa

0,3 ermöglicht Die TMI-Methode laßt sich hingegen mit verfügbaren Materialien realisieren und auch geringe Verluste erwarten, bedingt aber große Baulangen und eine präzise

Leistungsteilung, die von engen, im Fabrikationsprozeß einzuhaltenden Toleranzen abhangig ist

Überraschenderweise bietet ein andersartiger Ansatzpunkt eine Losung für das der Erfindung zugrundeliegende technische Problem In der DE 44 04 777 A 1 vom 10 02 94 ist ein Stellglied zum Beeinflussen von Lichtstrahlen in optischen Wellenleitern offenbart, über das bereits anlaßlich der Konferenz "Integrated Photonics Research 1994", 17 bis 19 Februar 1994 in San Francisco, CA (USA) berichtet wurde (vgl H -P. Nolting, M Gravert "Theoretical Investigation of a Tunable, Narrowband, Electro-Optical Filter with Low Crosstalk and a Large Number of Optical Channels", Technical Digest Series, Vol 3 (Optical Society of America,

Washington, DC, 1994) Seiten 290 bis 292 bzw FB 3-1 bis FB 3-3). Dieses Stellglied sieht individuelle Muster vor, die jeweils einer bestimmten Wellenlange innerhalb eines Spektralbereichs zugeordnet sind Damit laßt sich das Stellglied auf bestimmte Betriebsbedingungen einstellen und z B für Lichtstrahlen einer bestimmten Wellenlange eine Modenkonversion durchführen

Die erfindungsgemäße Losung sieht nunmehr bei einem digitalen optischen Schalter der eingangs genannten Art vor, die Wellenleiter in der zentralen Region mit einer Wellenleiter-Eigenmoden beeinflussenden Gitteranordnung zu versehen Diese Gitteranordnung ist als zusatzliche Struktur zwischen den asymmetrischen Wellenleitern angebracht und dient einzig und allein der Anpassung der Amplitude und Phase der Wellenleiter-Eigenmoden

Der erfindungsgemäßen Losung liegen die nachfolgend aufgezeigten Überlegungen und Erkenntnisse zugrunde

• Für Wellenleiter-Eigenmoden gilt allgemein

Dabei bedeuten

E+, E_ Amplitudenmaß der beiden Wellenleiter-Eigenmoden Θ Amplitudenverhaltnis φ Phasenwinkel

• Ein viertoriger DOS kann als ein aus zwei Y- Verzweigungen zusammengesetztes Gebilde betrachtet werden, das jeweils zwei einmodige Eingange und Ausgange und eine gemeinsame zweimodige Verbindung aufweist •• Für eine in einen Eingang eingespeiste Lichtwelle erhalt man im Gebiet der zweimodigen Verbindung eine Linearkombination der beiden Moden, die durch das Amplitudenverhaltnis Θ beschrieben sind, mit dem Phasenwinkel φj n •• Für einen Ausgang, an dem keine Lichtwelle erscheinen soll, existiert nach dem Gesetz der Reziprozität eines passiven optischen Bauelements stets eine Linearkombination Θ out 0 mit φ 0 ut,o • ^* r d* e c - as Nebensprechen P C rosstalk N u ** ' st > p crosstalk = f ( ®out,θ ' out,o) = 0

• Daraus folgt für die Erfindung, daß im Gebiet der zweimodigen Verbindung eine Anpassung gemäß

Θ in = Θ out,o> und Φin = Φout,o herbeigeführt werden muß Diese Anpassung kann durch einen elektrooptischen Modentransformator erreicht werden

Auf diese Weise können zwar die für das unerwünschte Nebensprechen verantwortlichen Ursachen nicht beseitigt werden, lassen sich jedoch als erkannt in ihren Folgeerscheinungen wirksam beeinflussen Die Hauptursachen des Nebensprechens liegen z.B in Krümmungen und Querschnittsanderungen der Wellenleiter, in Sprüngen ihres Brechzahlprofils, in auf die Wellenleiter einwirkenden Elektroden und dergleichen, die eine Konversion zwischen erster und zweiter Wellenleiter-Eigenmode in der zentralen Region eines zweimodigen DOS bewirken Die erfindungsgemäße Gitteranordnung paßt Amplitude und Phase der Wellenleiter- Eigenmoden - zusätzlich zur normalen adiabatischen Kopplung der im Bauelement geführten Lichtwellen - jeweils an den Ausgang des Y-Abzweigs an Darüber hinaus ist im Vergleich mit einem DOS ohne die Wellenleiter-Eigenmoden kompensierende Gitteranordnung ein Anstieg der Signalamplitude festzustellen, der darauf zurückzuführen ist, daß ein Ernergietransfer von einer zur anderen Mode stattfindet Damit stellt sich das Ergebnis der erfindungsgemaßen Lösung als "Kaskadierung" zweier unterschiedlicher physikalischer Effekte dar, von denen jeder mit mindestens 20 dB zum Gesamtergebnis einer Nebensprechdämpfung von 40 dB und besser beitragt

In Anlehnung an den zuvor schon genannten Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, läßt sich bei bevorzugten Ausbildungsformen der Erfindung die Wellenleiter-Eigenmoden beeinflussende Gitteranordnung als elektrooptische, wahlfrei ansteuerbare Elektrodenstruktur auslegen Alle diese Ausbildungsformen sind baugleich im Querschnitt und lassen sich auf unterschiedliche Nennwerte eines Betriebsparameters individuell entweder fest einstellen oder sogar bei wechselnden Nennwerten nachstimmen. Es können große Herstellungstoleranzen zugelassen werden, die sich durch die Programmierung der Beschaltungsmuster der Elektroden ausgleichen lassen

Ein derartige Ausbildungsform der Elektrodenstruktur weist vier Elektrodenstreifen je Periode auf und umfaßt mindestens eine Periode Die vier Elektrodenstreifen haben eine Breite von kleiner λ/4, um die Phasen frei einstellen zu können Es können jedoch

auch zwei Elektrodenstreifen mit einer Breite von kleiner λ/2 vorgesehen sein, die gegenüber der zuvor genannten Vier-Elektroden-Konfiguration mit doppelt so hohen Spannungen betrieben werden.

Da der Modenkonverter als Korrekturglied eingesetzt wird und daher nur geringe Amplitudenänderungen von wenigen % nötig sind, werden im Gegensatz zu Filteranordnungen nur wenige (1 ... 2) Perioden benötigt. Ein Bauelement mit einem solchen Korrekturglied ist daher auch breitbandig.

Eine weitere Art von Ausbildungsformen der Erfindung, denen zudem eigene erfinderische Bedeutung zukommt, weist die Wellenleiter, zu ihrer elektrooptisch steuerbaren adiabatischen Kopplung dienende Elektroden und die Wellenleiter- Eigenmoden beeinflussende Gitteranordnung als im wesentlichen vertikale Schichten auf einem Substrat auf. Auf diese Weise läßt sich die Baulänge, die im wesentlichen für die adiabatische Kopplung erforderlich ist, verkürzen und die Integrierbarkeit begünstigen. Auf der Basis von InP-Material können die beiden Wellenleiter für 1,3 μm aus quaternären Materialien mit einem Δngo von 0,03 ausgebildet sein. Die Baulänge eines solchen X-DOS liegt dann unter 1000 μm, so daß Wafer mit 2 Zoll = 50,8 mm Durchmesser z.B. eine 32 x 32-Schaltmatrix aufnehmen können.

In dieser Technologie mit im wesentlichen vertikalen Schichten auf einem Substrat ist auf einfache Weise eine die Wellenleiter-Eigenmoden beeinflussende Gitteranordnung realisierbar, die als fest vorgegebene digitale Oberflächenstruktur desjenigen Wellenleiters ausgebildet sein kann, der sich oberhalb des anderen Wellenleiters befindet. Eine solche Ausbildungsform der Erfindung, die übrigens bezüglich ihrer erforderlichen Baulänge einer elektrooptisch ansteuerbaren Elektrodenstruktur entspricht, weist auch hinsichtlich der Bandbreite und damit der Einsatzmöglichkeiten vergleichbare Vorzüge auf.

Einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen digitalen optischen Schalter und deren bevorzugter Ausbildungsformen ist ebenfalls eine eigene erfinderische Bedeutung beizumessen. Bei dieser Variante weisen die Wellenleiter außerhalb der Wegstrecke, in der sich die Wellenleiter-Eigenmoden beeinflussende Gitteranordnung befindet, mindestens einen die Richtung ihres Verlaufs parallel versetzenden, als Phasenschieber wirkenden Abschnitt mit einer Länge von λ74 auf. Die dadurch - rein passiv - herbeigeführte Phasenverschiebung führt zu einer Rückwärtskopplung anstelle der

sonst stattfindenden Vorwärtskopplung und ermöglicht somit, die Baulänge erheblich zu reduzieren.

In einer weiteren Anwendung der Erfindung mit eigener erfinderischer Bedeutung ist in einer aus drei Wellenleiterzweigen bestehenden Y-Struktur die zentrale Region über einen Modentaper mit einem den einzelnen Wellenleiterzweig bildenden passiven Wellenleiter verbunden.

Aus derartigen Schaltern lassen sich Schaltmatrizen für Verteilsysteme bilden. Das physikalische Prinzip des Modenanpassens für die Reduzierung des Nebensprechens ist analog zum X-DOS. Die relativen Amplituden und die Phasen von erster und zweiter Mode müssen vom Beginn der zentralen Region bis zu den Enden der beiden anderen Wellenleiterzweige der Y-Struktur am Interface zwischen dem Ende der zentralen Region und dem Beginn der genannten beiden Wellenleiterzweige so angepaßt sein, daß das Übersprechen kleiner ist als die vorgegebene Schranke, z.B. - 40 dB.

Besonders günstig ist es bei der vorgenannten Anwendung, wenn die beiden, die anderen Wellenleiterzweige der Y-Struktur bildenden Wellenleiter an ihren die Ausgänge bildenden Enden mit passiven Sektionen versehen sind, die in ihrer Lichtleitungseigenschaft mit der des passiven einzelnen, den Eingang bildenden Wellenleiters identisch sind. Hierdurch wird eine Kaskadierbarkeit von Y-DOS- Komponenten zu größeren Matrizen, insbesondere in integrierter Bauweise, auf einfache Weise ermöglicht.

Weiterhin ist bei dieser Anwendung im Hinblick auf die hohe Flexibilität zu kompensierender Abweichungen vorgesehen, den Modentaper symmetrisch auszubilden. Er erzeugt dann nur die erste Mode, die Schaltzustände der elektrooptischen Gitteranordnung sind den jeweiligen Gegebenheiten entsprechend neu zu konfigurieren. Dazu lassen sich entweder die Spannungswerte der einzelnen Elektroden in der zentralen Region bestimmen oder die Seiten der Elektroden vertauschen, da sich die Phasendifferenzen um ü unterscheiden

Bei allen diesen Ausführungsformen ist es zweckmäßig, zwischen dem Modentaper und der zentralen Region ein Splittingtaper anzuordnen. Derartige Splittingtaper verringern die optischen Verluste für die Lichtwellen, die der Modenkonversion und der adiabatischen Kopplung unterzogen werden.

Die Zeichnungen geben schematisch die erfindungswesentlichen strukturellen

Ausbildungen für die Realisierung von digitalen optischen Schaltern der erfindungsgemaßen Art sowie in einem Schaubild das Ausmaß der Reduzierung des

Nebensprechens wieder Es zeigen

Fig 1 einen X-DOS mit asymmetrischen, sich kreuzenden Wellenleitern und einer Gitteranordnung im Kreuzungsbereich, mit der Wellenleiter-Eigenmoden beeinflußbar sind,

Fig 2 einen X-DOS, ahnlich Fig 1, jedoch mit im wesentlichen vertikalen Schichten auf einem Substrat, und mit sich über eine kurze Wegstrecke berührenden

Wellenleitern,

Fig 3 einen X-DOS, ähnlich Fig 1 oder 2, mit entlang einer kurzen Wegstrecke eng benachbart geführten Wellenleitern, die außerhalb dieser Wegstrecke als passive Phasenschieber wirkende Abschnitte der Lange λ/4 aufweisen, Fig 4 die Struktur einer Gitteranordnung zur Beeinflussung der Wellenleiter- Eigenmoden und ein Funktionsschaubild für den Verlauf des Amplituden Verhältnisses Θ in Abhängigkeit des Beschaltungsmusters von Elektrodenstreifen,

Fig. 5 den Verlauf der Leistung P[dB] des Signals sowie des Nebensprechens über der Baulange z[μm] digitaler optischer Schalter, und

Fig 6 einen Y-DOS mit einer Gitteranordnung in der zentralen Region

Der in Fig 1 gezeigte digitale optische Schalter 1 - "DOS" - ist aus asymmetrischen Wellenleitern 2, 3, 5, 6 aufgebaut Die Asymmetrie ist hier sowohl zwischen den Wellenleitern 2 und 3 als auch zunächst zwischen den Wellenleitern 2 und 5 bzw 2 und 6 und den Wellenleitern 3 und 5 bzw 3 und 6 gegeben, indem sich z B die Querschnitte der Wellenleiter 2 und 3 untereinander sowie gegenüber den identischen Querschnitten der Wellenleiter 5 und 6 unterscheiden Die Ausbreitungseigenschaften der Wellenleiter 5 und 6 lassen sich mittels Elektroden 7, 8 beeinflussen, indem elektrooptisch deren Brechzahl n z B auf n+ΔngQ erhöht oder auf n-Δngo verringert wird Auf diese Weise kann eine in den Wellenleiter 2 eingespeiste Lichtwelle entweder in den Wellenleiter 5 oder den Wellenleiter 6 und simultan eine andere, in den Wellenleiter 3 eingespeiste Lichtwelle in den Wellenleiter 6 oder 5 gelangen

Die Funktion eines solchen DOS beruht auf dem Prinzip adiabatischer Kopplung in einer zentralen Region 4 und ist als solche bekannt Das Nebensprechen hegt bei insoweit bekannten photonischen Komponenten etwa bei -20 dB, in gunstigen Fallen

bei -30 dB, und reicht nicht aus, wenn mehrere DOS 1 z.B. in Schaltmatrizen kaskadiert werden sollen.

Die Erfindung besteht darin, einen derartigen DOS 1 in seiner zentralen Region 4 - hier und nachfolgend beispielhaft immer in Ausbreitungsrichtung der Lichtwellen gesehen am Eingangsbereich der zentralen Region 4 - mit einer Gitteranordnung 10 zu versehen, mit der die Wellenleiter-Eigenmoden beeinflußt werden. Die Beeinflussung besteht darin, Amplitude und Phase der Wellenleiter-Eigenmoden so aufeinander anzupassen, daß deren Amplituden- und Phasenverhältnis an den Ausgängen des DOS 1 jeweils 1 ist. Die Gitteranordnung 10 und die Wellenleiter 5 und 6 stellen somit einen

Modentransformator dar, der das Nebensprechen, dessen Hauptursachen in der

Konversion zwischen beiden Wellenleiter-Eigenmoden liegt, drastisch reduziert. Die auf diese Weise herbeigeführte Reduktion des Nebensprechens um mindestens -20 dB überlagert sich als unabhängiger physikalischer Effekt dem Nebensprechen von etwa -20 dB bei der adiabatischen Kopplung, so daß insgesamt ein Nebensprechen bei digitalen optischen Schaltern gemäß der Erfindung und ihrer Ausbildungsformen von besser als -40 dB erreicht wird.

Die Gitteranordnung 10 ist in Fig. 1 als elektrooptische, wahlfrei ansteuerbare Elektrodenstruktur angedeutet und wird im Zusammenhang mit den Erläuterungen zu Fig. 4 noch näher beschrieben. Bereits jetzt ist jedoch darauf hinzuweisen, daß die Gitterstruktur 10 jeweils 4 Elektrodenstreifen pro Periode aufweisen muß und im allgemeinen eine Periode oder zwei Perioden benötigt. Damit ergibt sich für die Gitteranordnung 10 in konstruktiver Hinsicht eine Baulänge von z.B. nur 2x4x λ/4 = 2λ und in funktioneller Hinsicht hervorragende Breitbandigkeit.

Der in Fig. 2 dargestellte DOS 1 ist als eine photonische Komponente mit in wesentlichen aus vertikal auf einem Substrat ausgebildeten Schichten aufgebaut. Eine derartige Bauweise bietet Vorteile sowohl in der Herstellung im Vergleich zur Ausbildung lateraler Strukturen als auch für manche Teilbereiche solcher Komponenten bezüglich kürzerer Baulängen. Darüber hinaus sind in Fig. 2 und Fig. 3 einige Besonderheiten aufgezeigt, die sich im Bedarfsfall auf andere Ausbildungsformen der Erfindung übertragen lassen.

So läßt sich ein DOS 1 gemäß Fig. 2 als Umschalter ausbilden. Von den Wellenleitern 2 und 3 auf der Eingangsseite des DOS 1 wird nur einer benutzt. Die dort zugeführte Lichtwelle gelangt entweder in den Wellenleiter 5 oder den Wellenleiter 6 auf der

Ausgangsseite des DOS 1. Beide Wellenleiterzüge 2/5 bzw. 3/6 haben identische und konstante Querschnitte, sie unterscheiden sich jedoch um ein Δn hinsichtlich der Brechzahlen ni und n2 Mittels einer Elektrode 7, die den Wellenleiter 2 mit der Brechzahl ni teilweise bedeckt, kann dort elektrooptisch die Brechzahl um Δn£Q auf τ 2 verringert werden. In diesem Fall gelangt die dem Wellenleiter 2 zugeführte Lichtwelle in den Wellenleiter 6 mit der Brechzahl τ 2- Anderenfalls bleibt die Brechzahl ni im Wellenleiterzug 2/5 konstant, d.h. die dem Wellenleiter 2 zugefuhrte Lichtwelle tritt über den Wellenleiter 5 aus.

Die Gitteranordnung 10 in der zentralen Region 4 - auch hier wieder nur im Hinblick auf die Fig. 4 und die zugehörigen Erläuterungen nur angedeutet - kann im selben Prozeßschritt mit der Elektrode 7 ausgebildet werden. Zwischen den Wellenleitern 2 und 3 sowie 5 und 6 läßt sich eine Verlustschicht 9 vorsehen, die unerwünschte Nebenwirkungen reduziert.

Der in Fig. 3 dargestellte DOS 1 weist weitere Besonderheiten auf. Zunächst ist kenntlich gemacht, daß sich die Wellenleiterzüge 2/5 und 3/6 weder kreuzen noch berühren, dann jedoch über eine kurze Wegstrecke eng benachbart verlaufend angeordnet sein müssen. Weiterhin kann bei Ausbildungsformen der Erfindung, bei denen das Nebensprechen unabhängig von beiden möglichen Schaltzuständen des DOS 1 ist, die Gitterstruktur 10 als passives Element, d.h. als fest vorgegebene digitale Oberflächenstruktur ausgebildet sein. Bei einem Aufbau des DOS 1 mit im wesentlichen vertikalen Schichten ist es vorteilhaft, diese Oberflächenstruktur auf demjenigen Wellenleiter bzw. Wellenleiterzug auszubilden, der sich oberhalb des anderen Wellenleiters bzw. Wellenleiterzuges befindet. Auch eine derartige Oberflächenstruktur als Gitteranordnung 10 in der zentralen Region 4 eines DOS 1 weist je Periode vier Stufen auf (die Stufen entsprechen Elektrodenstreifen 12 einer elektrooptischen Gitteranordnung, wie der vergrößert dargestellte Ausschnitt erkennen läßt), benötigt wenige Perioden, insbesondere eine oder zwei, und ist breitbandig Wird ein schmalbandigerer Arbeitsbereich gewünscht, muß die Periodenanzahl und damit die Baulänge erhöht werden.

Schließlich zeigt die Fig. 3 noch, daß die Wellenleiter 2, 3, 5, 6 jeweils außerhalb der

Wegstrecke, in der sich die Wellenleiter-Eigenmoden beeinflussende Gitteranordnung 10 befindet, mindestens einen Abschnitt 11 aufweisen können, der die Richtung ihres

Verlaufs parallel versetzt und jeweils eine Länge von λ/4 besitzt. Ein derartiger

Richtungsversatz bewirkt eine Phasenverschiebung, so daß statt einer Vorwärts- eine Ruckwartskopplung stattfindet

Fig 4 zeigt sowohl einen Ausschnitt eines DOS 1 mit detaillierterer Darstellung einer elektrooptischen, wahlfrei ansteuerbaren Gitteranordnung 10 als auch in einem Schaubild den Verlauf des Amplitudenverhaltnisses Θ der verkoppelten Wellenleiter- Eigenmoden und ein diesen Verlauf bewirkendes Beschaltungsmuster der Elektrodenstreifen 12 Die Gitteranordnung 10 befindet sich im Wellenleiterzug 5/6 z B am Beginn der zentralen Region 4 Je vier Elektrodenstreifen 12 bilden eine Periode Es werden nur zwei Perioden benotigt Das digitale Beschaltungsmuster der Elektrodenstreifen setzt sich aus insgesamt beispielsweise vier Potentialstufen U zusammen Mit jeder Stufe verbessert sich die Anpassung der Wellenleiter- Eigenmoden

Die in Fig 5 dargestellten Kurvenverlaufe der Leistung P - in dB - über der Lange z - in μm - der Baulange digitaler optischer Schalter zeigen folgendes Die zentrale Region 4 beginnt in einer Entfernung von ca 800 μm von der Eingangsseite Das Signal weist am Ausgang dieselbe Leistung wie am Eingang auf Bei einem DOS herkömmlicher Art, dessen Baulange bei 1700 μm liegt, betragt das Nebensprechen - 20 dB Ein digitaler optischer Schalter mit reduziertem Nebensprechen (crosstalk reduced digital optical switch - CRDOS) gemäß der Erfindung erreicht eine Nebensprechdämpfung von mehr als 40 dB durch das als Konverter für Wellenleiter- Eigenmoden vorgesehene Korrekturglied Mit der für diesen Konverter benotigten Baulange ΔL conv wird die Baulange LCRDQS nur um etwa •* ° /o g r °ß er a - s d-e Baulange Lrj>oS

Anlaßlich der "7th European Conference on Integrated Optics" ECIO '95, Technische Universität Delft (NL), vom 3 bis 6 April 1995 wurde über digitale optische Schalter der erfindungsgemaßen Art in X-Struktur berichtet (Paper # Tu A4, Seiten 213 bis 216)

In Figur 6 ist ein digitaler optischer Schalter 1 - DOS - in Y-Struktur dargestellt An der Eingangsseite ist der Wellenleiterzweig, der zur zentralen Region 4 mit der Gitteranordnung 10 fuhrt, aus einem passiven Wellenleiter 13 gebildet Zwischen ihm und den Wellenleitern 5, 6 mit den Elektroden 12 der Gitteranordnung 10 befindet sich ein symmetrisch ausgebildeter Modentaper 14 Dieser erzeugt die erste Mode Die zweite Mode entsteht je nach Beschaltungsmuster der Elektroden 12 Zwischen dem

Modentaper 14 und der zentralen Region 4 ist zur Verringerung optischer Verluste sein Splittingtaper 17 angeordnet.

Die Funktion des digitalen optischen Schalters 1 in den sich verzweigenden beiden Wellenleitern 5, 6 wird durch die Beschaltung der Elektroden 7, 8 bewirkt. An ihren Enden weisen die beiden Wellenleiter 5, 6 passive Sektionen 15, 16 auf, die in ihrer Lichtleitungseigenschaft mit der des Wellenleiters 13 identisch sind. Derartige Strukturen lassen sich auf diese Weise direkt aneinanderschalten und ermöglichen die Ausbildung kaskadierter Matrizen, insbesondere in integrierter Technik.




 
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