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Title:
HOUSING AND CASINGS FOR MEDICAL APPLIANCES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/004624
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns thermoplastic moulding materials which are different from ABS and which, in relation to the sum of the quantities of components A and B and optionally C and/or D resulting in a total of 100 wt %, contain a) 1-99 wt %, preferably 15-60 wt %, in particular 25-50 wt % of a particulate emulsion polymer with a glass transition temperature of less than 0 �C and a mean particle size of 50-1000 nm, preferably 50-500 nm as component A, b) 1-99 wt %, preferably 40-85 wt %, in particular 50-75 wt % of at least one amorphous or semi-crystalline polymer as component B, c) 0-50 wt % polycarbonate as component C and d) 0-50 wt % fibre or particulate filling materials or their mixtures as component D. Said materials are used for producing housings and casings for medical appliances.

Inventors:
NAARMANN HERBERT (DE)
MCKEE GRAHAM EDMUND (DE)
PIRKER ALFRED (DE)
STERZEL HANS-JOSEF (DE)
BRANDSTETTER FRANZ (DE)
VON BERNSTORFF BERND-STEFFEN (DE)
ROSENAU BERNHARD (DE)
ENDEMANN ULRICH (DE)
STRAUBE BURKHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/004033
Publication Date:
February 05, 1998
Filing Date:
July 24, 1997
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
NAARMANN HERBERT (DE)
MCKEE GRAHAM EDMUND (DE)
PIRKER ALFRED (DE)
STERZEL HANS JOSEF (DE)
BRANDSTETTER FRANZ (DE)
VON BERNSTORFF BERND STEFFEN (DE)
ROSENAU BERNHARD (DE)
ENDEMANN ULRICH (DE)
STRAUBE BURKHARD (DE)
International Classes:
C08L51/00; C08F255/02; C08F265/04; C08F283/12; C08L25/12; C08L51/04; (IPC1-7): C08L51/00
Foreign References:
DE3301161A11984-07-19
US3691260A1972-09-12
US4975487A1990-12-04
DE4442168A11996-05-30
US5196480A1993-03-23
Attorney, Agent or Firm:
Isenbruck, G�nter (Theodor-Heuss-Anlage 12, Mannheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung einer von ABS verschiedenen thermoplastischen Formmasse, enthaltend, bezogen auf die Summe der Mengen der Komponenten A und B, und ggf. C und/oder D, die insgesamt 100 Gew.% ergibt, A: 1 99 Gew.% eines teilchenförmigen Emulsionspolymerisats mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb von 0°C und einer mittleren Teilchengröße von 50 1000 nm als Kom¬ ponente A, b: 1 99 Gew.% mindestens eines amorphen oder teilkristallinen Polymerisats als Komponente B, c: 0 50 Gew.% Polycarbonate als Komponente C, und d: 0 50 Gew.% faser oder teilchenförmige Füllstoffe oder deren Gemische als Komponente D zur Herstellung von Gehäusen und Verkleidungen für medizinische Ge¬ räte.
2. Verwendung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Komponente A um ein Pfropfcopolymerisat handelt aus al: 1 99 Gew.% einer teilchenförmigen Pfropfgrundlage AI mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb von 0 °C, a2: 1 99 Gew.% einer Pfropfauflage A2 aus den Monomeren, bezogen auf A2, a21: 40 100 Gew.% Einheiten eines vinylaromatischen Monome s ren als Komponente A21 und a22: bis 60 Gew.% Einheiten eines ethylenisch ungesättigten Mo¬ nomeren als Komponente A22, 0 wobei die Pfropfauflage A2 aus mindestens einer Pfropfhülle besteht und das Pfropfcopolymerisat A eine mittlere Teilchengröße von 50 1000 nm hat.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Form 5 masse als teilchenförmige Pfropfgrundlage AI einen Acrylat, EP, EPDM oder Siliconkautschuk enthält.
4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompo¬ nente AI besteht aus den Monomeren 0 al l: 80 99,99 Gew.% eines Cj.gAlkylesters der Acrylsäure als Komponente All, al2: 0,01 20 Gew.% mindestens eines polyfunktionellen vernet 5 zenden Monomeren als Komponente A12.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich¬ net, daß die Teilchengrößenverteilung der Komponente A bimodal ist, wobei 60 90 Gew.% eine mittlere Teilchengröße von 50 200 nm und 10 40 Gew.% eine mittlere Teilchengröße von 50 400 nm aufweisen, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich s net, daß die medizinischen Geräte eingesetzt werden zur Behandlung, Messung, Steuerung, Unterstützung und/oder Ersatz der menschlichen oder tierischen Körperfunktionen.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Geräte zur Zuführung von Stoffen in den menschlichen oder tierischen Körper oder zur Abführung von Stoffen aus dem menschlichen oder tierischen Körper verwendet werden.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich net, daß die Geräte Dialyse, Infusions, Beatmungs oder Diagnosegerä¬ te sind.
9. Gehäuse und Verkleidungen für medizinische Geräte aus einer thermo¬ plastischen Formmasse, wie sie in einem der Ansprüche 1 bis 5 defi niert ist.
10. Gehäuse und Verkleidungen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Geräte Dialyse, Infusions, Beatmungs oder Diagnosegeräte sind.
Description:
Gehäuse und Verkleidungen für medizinische Geräte

Die Erfindung betrifft Gehäuse und Verkleidungen für medizinische Geräte. Insbesondere betrifft die Erfindung Gehäuse und Verkleidungen für medizini¬ sche Geräte, die stabil und gleichzeitig chemikalienbeständig und vergilbungs- frei sind.

Für die Herstellung von Gehäusen und Verkleidungen für medizinische Ge¬ rate werden bislang verschiedene Werkstoffe eingesetzt. Beispielsweise wird im größerem Umfang ABS-(AcrylnitriI/Butadien/Styrol) Polymerisat eingesetzt. ABS hat den Nachteil einer nicht immer ausreichenden Vergilbungsbeständig- keit, wobei Vergilbung teilweise auch in Innenräumen bei längerer Licht¬ einwirkung auftritt. Zudem ist ABS nicht immer beständig genug gegen Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie Chemikalien.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Gehäuse und Verkleidungen für medizinische Geräte bereitzustellen, die stabil sind und gegen Reinigungs¬ und Desinfektionsmittel sowie weitere Chemikalien beständig sind.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Gehäusen und Verkleidungen für medizinische Geräte, die die Nachteile der Gehäuse und Verkleidungen des Standes der Technik vermeiden.

Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben gelöst durch Verwendung einer von ABS verschiedenen thermoplastischen Formmasse, enthaltend, bezogen auf die

Summe der Mengen der Komponenten A und B, und ggf. C und/oder D, die insgesamt 100 Gew.-% ergibt,

A: 1 - 99 Gew.-% eines teilchenförmigen Emulsionspolymerisats mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb von 0°C und einer mittleren Teilchengröße von 50 - 1000 nm als Kom¬ ponente A,

b: 1 - 99 Gew.-% mindestens eines amorphen oder teilkristallinen Polymerisats als Komponente B,

c: 0 - 50 Gew.-% Polycarbonate als Komponente C, und

d: 0 - 50 Gew.-% faser- oder teilchenförmige Füllstoffe oder deren Gemische als Komponente D

zur Herstellung von Gehäusen und Verkleidungen für medizinische Ge¬ räte.

Die beschriebenen Gehäuse und Verkleidungen für medizinische Geräte sind stabil und beständig gegen Reinigungs- und Desinfektionsmittel, sowie Che¬ mikalien. Sie weisen zudem eine sehr gute Maßhaltigkeit auf und sind kratz¬ fest.

Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen er¬ findungsgemäß verwendeten thermoplastischen Formmassen sind an sich be¬ kannt. Beispielsweise sind in DE-A-12 60 135, DE-C-19 11 882, DE-A-28 26 925, DE-A-31 49 358, DE-A-32 27 555 und DE-A-40 11 162 erfin¬ dungsgemäß verwendbare Formmassen beschrieben.

Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen er¬ findungsgemäß verwendeten von ABS verschiedenen Formmassen enthalten gemäß einer Ausfuhrungsform die nachstehend aufgeführten Komponenten A und B und ggf. C und/oder D, wie noch nachstehend definiert. Sie enthal- ten, bezogen auf die Summe der Mengen der Komponenten A und B, und ggf. C und/oder D, die insgesamt 100 Gew.- ergibt,

a: 1 - 99 Gew.-%, vorzugsweise 15 - 60 Gew.-%, insbesondere 25 - 50 Gew.-%, eines teilchenförmigen Emulsionspolymerisats mit einer Glas- Übergangstemperatur unterhalb von 0°C und einer mittleren Teilchen¬ größe von 50 - 1000 nm, vorzugsweise 50 - 500 nm, als Komponente

A,

b: 1 - 99 Gew.-%, vorzugsweise 40 - 85 Gew.-%, insbesondere 50 - 75 Gew.-%, mindestens eines amorphen oder teilkristallinen Polymerisats als Komponente B,

c: 0 - 50 Gew.-% Polycarbonate als Komponente C, und

d: 0 - 50 Gew.-% faser- oder teilchenförmige Füllstoffe oder deren Gemi¬ sche als Komponente D.

Im folgenden wird die Erfindung näher erläutert.

Zunächst werden die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen verwendeten Formmassen beschrieben und die Komponenten, aus denen diese aufgebaut sind.

KOMPONENTE A

Komponente A ist ein teilchenförmiges Emulsionspolymerisat mit einer Glas¬ übergangstemperatur unterhalb von 0°C und einer mittleren Teilchengröße von 50 - 1000 nm.

Vorzugsweise handelt es sich bei Komponente A um ein Pfropfcopolymerisat aus

al: 1 - 99 Gew.-%, vorzugsweise 55 - 80 Gew.-%, insbesondere 55 -

65 Gew.-%, einer teilchenförmigen Pfropfgrundlage AI mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb von 0°C,

a2: 1 - 99 Gew.-%, vorzugsweise 20 - 45 Gew.-%, insbesondere 35 - 45 Gew.-%, einer Pfropfauflage A2 aus den Monomeren, bezogen auf A2,

a21: 40 - 100 Gew.-%, vorzugsweise 65 - 85 Gew.-%, Einheiten eines vinylaromatischen Monomeren, vorzugsweise des Styrols, eines sub- stituierten Styrols oder eines (Meth)acrylsäureesters oder deren

Gemische, insbesondere des Styrols und/oder α-Methylstyrols als

Komponente A21 und

a22: bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 15 - 35 Gew.-%, Einheiten eines ethylenisch ungesättigten Monomeren, vorzugsweise des Acrylnitrils oder Methacrylnitrils, insbesondere des Acrylnitrils als Komponente A22.

Die Pfropfauflage A2 besteht dabei aus mindestens einer Pfropfhülle, wobei das Pfropfcopolymerisat A insgesamt eine mittlere Teilchengröße von 50 - 1000 nm aufweist.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besteht Komponente AI aus den Monomeren

al l: 80 - 99,99 Gew.-%, vorzugsweise 95 - 99,9 Gew.-%, eines C^g- Alkylesters der Acrylsäure, vorzugsweise n-Butylacrylat und/oder Ethylhexylacrylat als Komponente All,

al2: 0,01 - 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 - 5,0 Gew.-%, mindestens eines polyfunktionellen vernetzenden Monomeren, vorzugsweise Diallylphthalat und/oder DCPA als Komponente A12.

Gemäß einer Ausfuhrungsform der Erfindung beträgt die mittlere Teilchen¬ größe der Komponente A 50 - 800 nm, vorzugsweise 50 - 600 nm.

Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Teilchen- größenverteilung der Komponente A bimodal, wobei 60 - 90 Gew.-% eine mittlere Teilchengröße von 50 - 200 nm und 10 - 40 Gew.-% eine mittlere Teilchengröße von 50 - 400 nm aurweisen, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A.

Als mittlere Teilchengröße bzw. Teilchengrößenverteilung werden die aus der integralen Massenverteilung bestimmten Größen angegeben. Bei den erfin¬ dungsgemäßen mittleren Teilchengrößen handelt es sich in allen Fällen um die Gewichtsmittel der Teilchengrößen, wie sie mittels einer analytischen Ultrazentrifuge entsprechend der Methode von W. Scholtan und H. Lange, Kolloid-Z. und Z.-Polymere 25Q (1972), Seiten 782 - 796, bestimmt wur-

den. Die Ultrazentrifugenmessung liefert die integrale Massenverteilung des Teilchendurchmessers einer Probe. Hieraus läßt sich entnehmen, wieviel Gewichtsprozent der Teilchen einen Durchmesser gleich oder kleiner einer bestimmten Größe haben. Der mittlere Teilchendurchmesser, der auch als d 50 -Wert der integralen Massenverteilung bezeichnet wird, ist dabei als der Teilchendurchmesser definiert, bei dem 50 Gew.-% der Teilchen einen kleineren Durchmesser haben als der Durchmesser, dem dem d 50 -Wert ent¬ spricht. Ebenso haben dann 50 Gew.-% der Teilchen einen größeren Durch¬ messer als der d 50 -Wert. Zur Charakterisierung der Breite der Teilchengrö- βenverteilung der Kautschukteilchen werden neben dem d 50 -Wert (mittlerer Teilchendurchmesser) die sich aus der integralen Massenverteilung ergebenden d 10 - und d Q -Werte herangezogen. Der d 10 - bzw. d^-Wert der integralen Massenverteilung ist dabei entsprechend dem d 50 -Wert definiert mit dem Un¬ terschied, daß sie auf 10 bzw. 90 Gew.-% der Teilchen bezogen sind. Der Quotient

stellt ein Maß für die Verteilungsbreite der Teilchengröße dar. Als Kompo¬ nente A erfindungsgemäß verwendbare Emulsionspolymerisate A weisen vor- zugsweise Q-Werte kleiner als 0,5, insbesondere kleiner als 0,35 auf.

Die Glasübergangstemperatur des Emulsionspolymerisats A wie auch der an¬ deren erfindungsgemäß verwendeten Komponenten wird mittels DSC (Diffe¬ rential Scanning Calorimetry) nach ASTM 3418 (mid point temperature) be- stimmt.

Als Emulsionspolymerisat A können einschlägig übliche Kautschuke Verwen¬ dung finden, wie gemäß einer Ausfuhrungsform der Erfindung, Epichlorhy-

drin-Kautschuke, Ethylen-Vinylacetat-Kautschuke, Polyethylenchlorsulfonkau- tschuke, Siliconkautschuke, Polyetherkautschuke, hydrierte Dienkautschuke, Polyalkenamerkautschuke, Acrylatkautschuke, Ethylen-Propylen-Kautschuke, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke, Butylkautschuke und Fluorkautschuke. Bevorzugt werden Acrylatkautschuk, Ethylen-Propylen(EP)-Kautschuk, Ethy- len-Propylen-Dien(EPDM)-Kautschuk, insbesondere Acrylatkautschuk, einge¬ setzt.

Reine Butadienkautschuke, wie sie in ABS Verwendung finden, können nicht als ausschließliche Komponente A verwendet werden.

Gemäß einer Ausfuhrungsform wird der Dien-Grundbaustein-Anteil im Emulsionspolymerisat A so gering gehalten, daß möglichst wenig nicht umgesetzte Doppelbindungen im Polymerisat verbleiben. Gemäß einer Aus- führungsform liegen keine Dien-Grundbausteine im Emulsionspolymerisat A vor.

Bei den Acrylatkautschuken handelt es sich vorzugsweise um Alkylacrylat- Kautschuke aus einem oder mehreren Cι_g-Alkylacrylaten, vorzugsweise C . g - Alkylacrylaten, wobei bevorzugt mindestens teilweise Butyl-, Hexyl-, Octyl- oder 2-Ethylhexylacrylat, insbesondere n-Butyl- und 2-Ethylhexylacrylat, ver¬ wendet wird. Diese Alkylacrylat-Kautschuke können bis zu 30 Gew.-% harte Polymere bildende Monomere, wie Vinylacetat, (Meth)acrylnitril, Styrol, sub¬ stituiertes Styrol, Methylmethacrylat oder Vinylether einpolymerisiert enthal- ten.

Die Acrylatkautschuke enthalten gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weiterhin 0,01 - 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 - 5 Gew.-%, an vernetzend wirkenden, polyfunktionellen Monomeren (Vernetzungsmonomere). Beispiele hierfür sind Monomere, die 2 oder mehr zur Copolymerisation befähigte

Doppelbindungen enthalten, die vorzugsweise nicht in den 1,3-Stellungen konjugiert sind.

Geeignete Vernetzungsmonomere sind beispielsweise Divinylbenzol, Diallylma- leat, Diallylfumarat, Diallylphthalat, Diethylphthalat, Triallylcyanurat, Triallyl- isocyanurat, Tricyclodecenylacrylat, Dihydrodicyclopentadienylacrylat, Triallyl- phosphat, Allylacrylat, Allylmethacrylat. Als besonders günstiges Vernet- zungsmonomer hat sich Dicyclopentadienylacrylat (DCPA) erwiesen (vgl. DE- C-12 60 135).

Geeignete Siliconkautschuke können z.B. vernetzte Siliconkautschuke aus Ein¬ heiten der allgemeinen Formeln R 2 SiO, RSiO 3/2 , R 3 SiO 1/2 und SiO 2 4 sein, wobei der Rest R einen einwertigen Rest darstellt. Die Menge der einzelnen Siloxaneinheiten sind dabei so bemessen, daß auf 100 Einheiten der Formel R 2 SiO 0 bis 10 Mol-Einheiten der Formel RSiC^, 0 bis 1,5 Mol-Einheiten R 3 SiO 1 2 und 0 bis 3 Mol-Einheiten SiO 2 vorhanden sind. R kann dabei entweder ein einwertiger gesättigter Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 C- Atomen, der Phenylrest oder der Alkoxyrest oder eine radikalisch leicht an¬ greifbare Gruppe wie der Vinyl- oder der Mercaptopropylrest sein. Bevor- zugt ist, daß mindestens 80% alier Reste R Methylreste sind; insbesondere bevorzugt sind Kombinationen aus Methyl- und Ethyl- oder Phenylresten.

Bevorzugte Siliconkautschuke enthalten eingebaute Einheiten radikalisch an¬ greifbarer Gruppen, insbesondere Vinyl-, Allyl-, Halogen-, Mercaptogruppen, vorzugsweise in Mengen von 2 - 10 mol-%, bezogen auf alle Reste R. Sie können beispielsweise hergestellt werden wie in EP-A-0 260 558 beschrie¬ ben.

In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, ein Emulsionspolymerisat A aus unvemetztem Polymer zu verwenden. Als Monomere zur Herstellung

dieser Polymere können alle voranstehend genannten Monomere dienen. Bevorzugte unvernetzte Emulsionspolymerisate A sind z.B. Homo- und Copolymere von Acrylsäureestern, inbesondere des n-Butyl- und des Ethyl- hexylacrylats, sowie Homo- und Copolymere des Ethylens, Propylens, Buty- lens, Isobutylens, als auch Poly(organosiloxane), alle mit der Maßgabe, daß sie linear oder auch verzweigt sein dürfen.

Kern/Schale - Emulsionspolymerisat A

Bei dem Emulsionspolymerisat A kann es sich auch um ein mehrstufig auf¬ gebautes Polymerisat handeln (sog. "Kern/Schale-Aufbau", "core-shell mor- phology"). Beispielsweise kann ein kautschukelastischer Kern (T g < 0°C) von einer "harten" Schale (Polymere mit T g > 0°C) oder umgekehrt um¬ hüllt sein.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei der Komponente A um ein Pfropfcopolymerisat. Die Pfropfcopolymerisate A der erfindungsgemäßen Formmassen haben dabei eine mittlere Teilchengrö¬ ße d 50 von 50 - 1000 nm, bevorzugt von 50 - 600 nm und besonders be- vorzugt von 50 - 400 nm. Diese Teilchengrößen können erzielt werden, wenn man als Pfropfgrundlage AI dieser Komponente A Teilchengrößen von 50 - 350 nm, bevorzugt von 50 - 300 nm und besonders bevorzugt von 50 - 250 nm verwendet.

Das Pfropfcopolymerisat A ist im allgemeinen ein- oder mehrstufig, d.h. ein aus einem Kern und einer oder mehreren Hüllen aufgebautes Polymerisat. Das Polymerisat besteht aus einer Grundstufe (Pfropfkern) AI und einer oder - bevorzugt - mehreren darauf gepfropften Stufen A2 (Pfropfauflage), den sogenannten Pfropfstufen oder Pfropfhüllen.

Durch einfache Pfropfung oder mehrfache schrittweise Pfropfung können eine oder mehrere Pfropfhüllen auf die Kautschukteilchen aufgebracht werden, wobei jede Pfropfhülle eine andere Zusammensetzung haben kann. Zusätzlich zu den pfropfenden Monomeren können polyfunktionelle vernetzende oder re- aktive Gruppen enthaltende Monomere mit aufgepfropft werden (s. z.B. EP- A-0 230 282, DE-A-36 01 419, EP-A-0 269 861).

In einer bevorzugten Ausführungsform besteht Komponente A aus einem mehrstufig aufgebauten Pfropfcopolymerisat, wobei die Pfropfstufen im allgemeinen aus harzbildenden Monomeren hergestellt sind und eine Glastem¬ peratur T g oberhalb von 30°C, vorzugsweise oberhalb von 50°C haben. Der mehrstufige Aufbau dient u.a. dazu, eine (Teil-)Verträglichkeit der Kau¬ tschukteilchen A mit dem Thermoplasten B zu erzielen.

Pfropfcopolymerisate A werden beispielsweise hergestellt durch Pfropfung von mindestens einem der im folgenden aufgeführten Monomeren A2 auf mindestens eine der vorstehend aufgeführten Pfropfgrundlagen bzw. Pfropf¬ kernmaterialien AI. Als Pfropfgrundlagen AI der erfindungsgemäßen Form¬ massen sind alle Polymerisate geeignet, die oben unter den Emulsionspoly- merisaten A beschrieben sind.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Pfropfgrundlage AI aus 15 - 99 Gew.-% Acrylatkautschuk, 0,1 - 5 Gew.-% Vernetzer und 0 - 49,9 Gew.-% eines der angegebenen weiteren Monomere oder Kautschuke zusam- mengesetzt.

Geeignete Monomere zur Bildung der Pfropfauflage A2 können beispiels¬ weise aus den im folgenden aufgeführten Monomeren und deren Gemischen ausgewählt sein:

Vinylaromatische Monomeren, wie Styrol und seine substituierten Derivate, wie α-Methylstyrol, p-Methylstyrol, 3,4-Dimethylstyrol, p-tert.-Butylstyrol, o- und p-Divinylbenzol und p-Methyl-α-methylstyrol oder C j -Cg-Alky met acry- late wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Methylacrylat, Ethylacrylat, n- Butylacrylat, s-Butylacrylat; bevorzugt sind Styrol, α-Methylstyrol, Methylme¬ thacrylat, insbesondere Styrol und/oder α-Methylstyrol, und ethylenisch ungesättigte Monomeren, wie Acryl- und Methacrylverbindungen, wie Acryl- nitril, Methacrylnitril, Acryl- und Methacrylsäure, Methylacrylat, Ethylacry¬ lat, n- und Isopropylacrylat, n- und Isobutylacrylat, tert. -Butylacrylat, 2- Ethylhexylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, n- und Isopropylme- thacrylat, n- und Isobutylmethacrylat, tert.-Butylmethacrylat, Cyclohexylmetha- crylat, Isobornylmethacrylat, Maieinsäureanhydrid und dessen Derivate, wie Maleinsäureester, Maleinsäurediester und Maleinimide, z.B. Alkyl- und wie Methyl- oder Phenylmaleinimid. Bevorzugt sind Acryl- nitril und Methacrylnitril, insbesondere Acrylnitril.

Weiterhin können als (Co-) Monomeren Styrol-, Vinyl-, Acryl- oder Meth¬ acrylverbindungen (z.B. Styrol, wahlweise substituiert mit C j .^-Alkylresten, Halogenatomen, Halogenmethylenresten; Vinylnaphthalin, Vinylcarbazol; Vinylether mit C^^-Etherresten; Vinylimidazol, 3-(4-)Vinylpyridin, Dimethyl- aminoethyl(meth)acrylat, p-Dimethylaminostyrol, Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäurebutylester, Acrylsäureethylhexylester und Methylmethacrylat sowie Fumar säure, Maleinsäure, Itaconsäure oder de¬ ren Anhydride, Amide, Nitrile oder Ester mit 1 bis 22 C-Atome, vorzugs- weise 1 bis 10 C-Atome enthaltenden Alkoholen) verwendet werden.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt Komponente A 50 -90 Gew.-% der vorstehend beschriebenen Pfropfgrundlage AI und 10 - 50 Gew.-% der vorstehend beschriebenen Pfropfauflage A2, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A.

Gemäß einer Ausfuhrungsform der Erfindung dienen als Pfropfgrundlage AI vernetzte Acrylsäureester-Polymerisate mit einer Glasübergangstemperatur un¬ ter 0°C. Die vernetzten Acrylsäureester-Polymerisate sollen vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur unter -20°C, insbesondere unter -30°C, besitzen.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform besteht die Pfropfauflage A2 aus min¬ destens einer Pfropfhülle und die äußerste Pfropfhülle davon hat eine Glas¬ übergangstemperatur von mehr als 30°C, wobei ein aus den Monomeren der Pfropfauflage A2 gebildetes Polymer eine Glasübergangstemperatur von mehr als 80°C aufweisen würde.

Bezüglich der Messung der Glasübergangstemperatur und der mittleren Teil¬ chengröße sowie der Q-Werte gilt für die Pfropfcopolymerisate A das für die Emulsionspolymerisate A Gesagte.

Die Pfropfcopolymerisate A können auch durch Pfropfung von vorgebildeten Polymeren auf geeignete Pfropfhomopolymerisate hergestellt werden. Beispiele dafür sind die Umsetzungsprodukte von Maleinsäureanhydrid- oder Säure¬ gruppen enthaltenden Copolymeren mit basenhaltigen Kautschuken.

Geeignete Herstellverfahren für Pfropfcopolymerisate A sind die Emulsions-, Lösungs-, Masse- oder Suspensionspolymerisation. Bevorzugt werden die Pfropfcopolymerisate A durch radikalische Emulsionspolymerisation herge¬ stellt, insbesondere in Gegenwart von Latices der Komponente AI bei Tem- peraturen von 20°C - 90°C unter Verwendung wasserlöslicher oder öllösli- cher Initiatoren wie Peroxodisulfat oder Benzylperoxid, oder mit Hilfe von Redoxinitiatoren. Redoxinitiatoren eignen sich auch zur Polymerisation unter¬ halb von 20°C.

Geeignete Emulsionspolymerisationsverfahren sind beschrieben in den DE-A- 28 26 925, 31 49 358 und in der DE-C-12 60 135.

Der Aufbau der Pfropfhüllen erfolgt vorzugsweise im Emulsionspolymerisa- tionsverfahren, wie es beschrieben ist in DE-A-32 27 555, 31 49 357, 31 49 358, 34 14 118. Das definierte Einstellen der erfindungsgemäßen Teil¬ chengrößen von 50 - 1000 nm erfolgt bevorzugt nach den Verfahren, die beschrieben sind in der DE-C-12 60 135 und DE-A-28 26 925, bzw. Applied Polymer Science, Band 9 (1965), Seite 2929. Das Verwenden von Polymerisaten mit unterschiedlichen Teilchengrößen ist beispielsweise bekannt aus DE-A-28 26 925 und US 5,196,480.

Gemäß dem in der DE-C-12 60 135 beschriebenen Verfahren wird zunächst die Pfropfgrundlage AI hergestellt, indem der oder die gemäß einer Aus- führungsform der Erfindung verwendeten Acrylsäureester und das mehr- funktionelle, die Vernetzung bewirkende Monomere, ggf. zusammen mit den weiteren Comonomeren, in wäßriger Emulsion in an sich bekannter Weise bei Temperaturen zwischen 20 und 100°C, vorzugsweise zwischen 50 und 80°C, polymerisiert werden. Es können die üblichen Emulgatoren, wie Alkalisalze von Alkyl- oder Alkylarylsulfonsäuren, Alkylsulfate, Fettalkohol- sulfonate, Salze höherer Fettsäuren mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen oder Harzseifen verwendet werden. Vorzugsweise verwendet man die Natriumsalze von Alkylsulfonaten oder Fettsäuren mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen. Gemäß einer Ausfuhrungsform werden die Emulgatoren in Mengen von 0,5 - 5 Gew.-%, insbesondere von 1 - 2 Gew.-%, bezogen auf die bei der Herstellung der Pfropfgrundlage AI eingesetzten Monomeren, eingesetzt. Im allgemeinen wird bei einem Gewichtsverhältnis von Wasser zu Monomeren von 2 : 1 bis 0,7 : 1 gearbeitet. Als Polymerisationsinitiatoren dienen ins¬ besondere die gebräuchlichen Persulfate, wie Kaliumpersulfat. Es können jedoch auch Redoxsysteme zum Einsatz gelangen. Die Initiatoren werden im

allgemeinen in Mengen von 0,1 - 1 Gew.-%, bezogen auf die bei der Herstellung der Pfropfgrundlage AI eingesetzten Monomeren, eingesetzt. Als weitere Polymerisationshilfsstoffe können die üblichen Puffersubstanzen, durch welche pH-Werte von vorzugsweise 6 - 9 eingestellt werden, wie Natriumbi- carbonat und Natriumpyrophosphat, sowie 0 - 3 Gew.-% eines Molekularge¬ wichtsreglers, wie Mercaptane, Terpinole oder dimeres α-Methylstyrol, bei der Polymerisation verwendet werden.

Die genauen Polymerisationsbedingungen, insbesondere Art, Dosierung und Menge des Emulgators, werden innerhalb der oben angegebenen Bereiche im einzelnen so bestimmt, daß der erhaltene Latex des vernetzten Acrylsäuree- sterpolymerisats einen d 50 -Wert im Bereich von etwa 50 - 1000 nm, vor¬ zugsweise 50 - 150 nm, besonders bevorzugt im Bereich von 80 - 100 nm, besitzt. Die Teilchengrößenverteilung des Latex soll dabei vorzugsweise eng sein. Der Quotient

» " *ιo

= <?

*50

soll < 0,5, vorzugsweise < 0,35 sein.

Zur Herstellung des Pfropfpolymerisats A wird sodann in einem nächsten Schritt in Gegenwart des so erhaltenen Latex des vernetzten Acrylsäureester- Polymerisats gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ein Monomerenge- misch aus Styrol und Acrylnitril polymerisiert, wobei das Gewichtsverhältnis von Styrol zu Acrylnitril in dem Monomerengemisch gemäß einer Aus- führungsform der Erfindung im Bereich von 100 : 0 bis 40 : 60, vorzugs¬ weise im Bereich von 65 : 35 bis 85 : 15, liegen soll. Es ist vorteilhaft, diese Pfropfcopolymerisation von Styrol und Acrylnitril auf das als Pfropf¬ grundlage dienende vernetzte Polyacrylsäureesterpolymerisat wieder in wäßri-

ger Emulsion unter den üblichen, vorstehend beschriebenen Bedingungen durchzuführen. Die Pfropfcopolymerisation kann zweckmäßig im gleichen Sy¬ stem erfolgen wie die Emulsionspolymerisation zur Herstellung der Pfropf¬ grundlage AI, wobei, falls notwendig, weiterer Emulgator und Initiator zu- gegeben werden kann. Das gemäß einer Ausführungsform der Erfindung auf¬ zupfropfende Monomerengemisch aus Styrol und Acrylnitril kann dem Reak¬ tionsgemisch auf einmal, absatzweise in mehreren Stufen oder vorzugsweise kontinuierlich während der Polymerisation zugegeben werden. Die Pfropfco¬ polymerisation des Gemisches von Styrol und Acrylnitril in Gegenwart des vernetzenden Acrylsäureesterpolymerisats wird so geführt, daß ein Pfropfgrad von 1 - 99 Gew.-%, vorzugsweise 20 - 45 Gew.-%, insbesondere 35 - 45 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A, im Pfropfco¬ polymerisat A resultiert. Da die Pfropfausbeute bei der Pfropfcopolymerisa¬ tion nicht 100% beträgt, muß eine etwas größere Menge des Monomerenge- misches aus Styrol und Acrylmtril bei der Pfropfcopolymerisation eingesetzt werden, als es dem gewünschten Pfropfgrad entspricht. Die Steuerung der Pfropfausbeute bei der Pfropfcopolymerisation und somit des Pfropfgrades des fertigen Pfropfcopolymerisats A ist dem Fachmann geläufig und kann beispielsweise u.a. durch die Dosiergeschwindigkeit der Monomeren oder durch Reglerzugabe erfolgen (Chauvel, Daniel, ACS Polymer Preprints 15 (1974), Seite 329 ff.). Bei der Emulsions-Pfropfcopolymerisation entstehen im allgemeinen etwa 5 - 15 Gew.-%, bezogen auf das Pfropfcopolymerisat, an freiem, ungepfropftem Styrol/Acrylnitril-Copolymerisat. Der Anteil des Pfropfcopolymerisats A in dem bei der Pfropfcopolymerisation erhaltenen Polymerisationsprodulct wird nach der oben angegebenen Methode ermittelt.

Bei der Herstellung der Pfropfcopolymerisate A nach dem Emulsionsverfah¬ ren sind neben den gegebenen verfahrenstechnischen Vorteilen auch reprodu¬ zierbare Teilchengrößenveränderungen möglich, beispielsweise durch zumin- dest teilweise Agglomeration der Teilchen zu größeren Teilchen. Dies be-

deutet, daß in den Pfropfcopolymerisaten A auch Polymere mit unterschiedli¬ chen Teilchengrößen vorliegen können.

Vor allem die Komponente A aus Pfropfgrundlage und Pfropfhülle(n) kann für den jeweiligen Verwendungszweck optimal angepaßt werden, insbesondere in bezug auf die Teilchengröße.

Die Pfropfcopolymerisate A enthalten im allgemeinen 1 - 99 Gew.-%, be¬ vorzugt 55 - 80 und besonders bevorzugt 55 - 65 Gew.-% Pfropfgrundlage AI und 1 - 99 Gew.-%, bevorzugt 20 - 45, besonders bevorzugt 35 - 45 Gew.-% der Pfropfauflage A2, jeweils bezogen auf das gesamte Pfropfco¬ polymerisat.

KOMPONENTE B

Komponente B ist ein amorphes oder teilkristallines Polymerisat.

Vorzugsweise handelt es sich bei Komponente B um ein Copolymerisat aus

bl: 40 - 100 Gew.-%, vorzugsweise 60 - 70 Gew.-%, Einheiten eines vinylaromatischen Monomeren, vorzugsweise des Styrols, eines sub¬ stituierten Styrols oder eines (Meth)acrylsäureesters oder deren Gemische, insbesondere des Styrols und/oder α-Methylstyrols als Komponente Bl,

b2: bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 30 - 40 Gew.-%, Einheiten eines ethylenisch ungesättigten Monomers, vorzugsweise des Acrylnitrils oder Methacrylnitrils, insbesondere des Acrylnitrils als Komponente B2.

Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung beträgt die Visko¬ sitätszahl der Komponente B 50 - 90, vorzugsweise 60 - 80.

Die amorphen oder teilkristallinen Polymerisate der Komponente B der zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen erfindungsge¬ mäß verwendeten Formmasse, sind vorzugsweise aus mindestens einem Poly¬ meren aus teilkristallinen Polyamiden, teilaromatischen Copolyamiden, Polyo- lefinen, Ionomeren, Polyestern, Polyetherketonen, Polyoxyalkylenen, Polyary- lensulfiden und Polymeren aus vinylaromatischen Monomeren und/oder ethy- lenisch ungesättigten Monomeren ausgewählt. Es können auch Polymerisatge¬ mische verwendet werden.

Als Komponente B der zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen erfindungsgemäß verwendeten Formmasse sind teilkristalline, bevorzugt lineare Polyamide wie Polyamid-6, Polyamid-6,6, Polyamid-4,6, Polyamid-6, 12 und teilkristalline Copolyamide auf Basis dieser Komponenten geeignet. Des weiteren können teilkristalline Polyamide eingesetzt werden, deren Säurekomponente ganz oder teilweise aus Adipinsäure und/oder Te- rephthalsäure und/oder Isophthalsäure und/oder Korksäure und/oder Sebacin- säure und/oder Acelainsäure und/oder Dodecandicarbonsäure und/oder einer Cyclohexandicarbonsäure besteht, und deren Diaminkomponente ganz oder teilweise insbesondere aus m- und/oder p-Xylylendiamin und/oder Hexame- thylendiamin und/oder 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin und/oder Isophorondiamin besteht, und deren Zusammensetzungen im Prinzip aus dem Stand der Technik bekannt sind (vgl. Encyclopedia of Polymers, Vol. 11, S. 315 ff.).

Beispiele für als Komponente B der zur Herstellung der erfindungsgemäßen

Gehäuse und Verkleidungen erfindungsgemäß verwendeten Formmassen wei- terhin geeignete Polymerisate sind teilkristalline Polyolefine, vorzugsweise

Homo- und Copolymerisate von Olefinen wie Ethylen, Propylen, Buten- 1, Penten-1, Hexen- 1, Hepten-1, 3-Methylbuten-l, 4-Methylbuten-l, 4-Methyl- penten-1 und Octen-1. Geeignete Polyolefine sind Polyethylen, Polypropylen, Polybuten-1 oder Poly-4-methylpenten-l . Allgemein unterscheidet man bei s Polyethylen (PE) High-Density-PE (HDPE), Low-Density-PE (LDPE) und linear-low-density-PE (LLDPE).

Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der Komponente B um Ionomere. Diese sind im allgemeinen Polyolefine, wie sie

10 oben beschrieben wurden, insbesondere Polyethylen, die Monomere mit Säu¬ regruppen cokondensiert enthalten, z.B. Acrylsäure, Methacrylsäure und ggf. weitere copolymerisierbare Monomere. Die Säuregruppen werden im all¬ gemeinen mit Hilfe von Metallionen wie Na + , Ca 2+ , Mg 2+ und Al 3+ in ionische, ggf. ionisch vernetzte Polyolefine umgewandelt, die sich jedoch i5 noch thermoplastisch verarbeiten lassen (siehe z.B. US 3,264,272; 3,404,134; 3,355,319; 4,321,337). Es ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, die Säure¬ gruppen enthaltenden Polyolefine mittels Metallionen umzuwandeln. Auch freie Säuregruppen enthaltende Polyolefine, die dann im allgemeinen einen kautschukartigen Charakter besitzen und teilweise noch weitere copolymeri- 0 sierbare Monomere enthalten, z.B. (Meth)acrylate, sind als erfindungsgemäße Komponente B geeignet.

Daneben können als Komponente B auch Polyester, vorzugsweise aromatisch- aliphatische Polyester eingesetzt werden. Beispiele sind Polyalkylenterephtha- 5 late, z.B. auf Basis von Ethylenglykol, Propandiol-1,3, Butandiol-1,4, He- xandiol-1,6 und 1,4-Bis-hydroxymethyl-cyclohexan, sowie Polyalkylennaphtha- late.

Als Komponente B können weiterhin aromatische Polyetherketone eingesetzt 30 werden, wie sie z.B. beschrieben sind in den Druckschriften GB 1 078 234,

US 4,010,147, EP-A-0 135 938, EP-A-0 292 211, EP-A-0 275 035, EP-A-0 270 998, EP-A-0 165 406, und in der Publikation von C. K. Sham et. al. , Polymer 29/6, 1016-1020 (1988).

Weiterhin können als Komponente B der zur Herstellung der erfindungsge¬ mäßen Gehäuse und Verkleidungen erfindungsgemäß verwendeten Formmas¬ sen Polyoxyalkylene, z.B. Polyoxymethylen, und Oxymethylenpolymerisate eingesetzt werden.

Weiterhin geeignete Komponenten B sind die Polyarylensulfide, insbesondere das Polyphenylensulfid.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist sie dabei aus 50 - 99 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 1 - 50 Gew.-% mindestens eines der anderen angegebenen Monomeren aufgebaut.

Vorzugsweise ist Komponente B ein amorphes Polymerisat, wie es vorste¬ hend als Pfropfauflage A2 beschrieben ist. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird als Komponente B ein Copolymerisat von Styrol und/- oder α-Methylstyrol mit Acrylnitril verwendet. Der Acrylnitrilgehalt in diesen Copolymerisaten der Komponente B beträgt dabei 0 - 60 Gew.-%, vorzugs¬ weise 30 - 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente B. Zur Komponente B zählen auch die bei der Pfropfcopolymerisation zur Her¬ stellung der Komponente A entstehenden freien, nicht gepfropften Styrol/- Acrylnitril-Copolymerisate. Je nach den bei der Pfropfcopolymerisation für die Herstellung des Pfropfcopolymerisats A gewählten Bedingungen kann es möglich sein, daß bei der Pfropfcopolymerisation schon ein hinreichender Anteil an Komponente B gebildet worden ist. Im allgemeinen wird es jedoch erforderlich sein, die bei der Pfropfcopolymerisation erhaltenen Produkte mit zusätzlicher, separat hergestellter Komponente B abzumischen.

Bei dieser zusätzlichen, separat hergestellten Komponente B kann es sich vorzugsweise um ein Styrol/Acrylnitril-Copolymerisat, ein α-Methylstyrol/ Acrylnitril-Copolymerisat oder ein α-Methylstyrol/Styrol/Acrylnitril-Terpoly- merisat handeln. Diese Copolymerisate können einzeln oder auch als Ge- misch für die Komponente B eingesetzt werden, so daß es sich bei der zu¬ sätzlichen, separat hergestellten Komponente B der erfindungsgemäß verwen¬ deten Formmassen beispielsweise um ein Gemisch aus einem Styrol/ Acrylni¬ tril-Copolymerisat und einem α-Methylstyrol/ Acrylnitril-Copolymerisat handeln kann. In dem Fall, in dem die Komponente B der erfindungsgemäß verwen- deten Formmassen aus einem Gemisch aus einem Styrol/Acrylnitril-Copoly- merisat und einem α-Methylstyrol/Acrylnitril-Copolymerisat besteht, sollte vorzugsweise der Acrylnitrilgehalt der beiden Copolymerisate um nicht mehr als 10 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymerisats, voneinander abweichen. Die Komponente B der erfindungsgemäß verwendeten Formmassen kann jedoch auch nur aus einem einzigen Styrol/Acrylnitril-Copolymerisat bestehen, wenn bei den Pfropfcopolymerisationen zur Herstellung der Komponente A als auch bei der Herstellung der zusätzlichen, separat hergestellten Komponente B von dem gleichen Monomergemisch aus Styrol und Acrylnitril ausgegangen wird.

Die zusätzliche, separat hergestellte Komponente B kann nach den herkömm¬ lichen Verfahren erhalten werden. So kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung die Copolymerisation des Styrols und/oder α-Methylstyrols mit dem Acrylnitril in Masse, Lösung, Suspension oder wäßriger Emulsion durchgeführt werden. Die Komponente B hat vorzugsweise eine Viskositäts¬ zahl von 40 bis 100, bevorzugt 50 bis 90, insbesondere 60 bis 80. Die Be¬ stimmung des Viskositätszahl erfolgt dabei nach DIN 53 726, dabei werden 0,5 g Material in 100 ml Dimethylformamid gelöst.

Das Mischen der Komponenten A und B und gegebenenfalls C, D, kann nach jeder beliebigen Weise nach allen bekannten Methoden erfolgen. Wenn die Komponenten A und B beispielsweise durch Emulsionspolymerisation her¬ gestellt worden sind, ist es möglich, die erhaltenen Polymerdispersionen miteinander zu vermischen, darauf die Polymerisate gemeinsam auszufällen und das Polymerisatgemisch aufzuarbeiten. Vorzugsweise erfolgt jedoch das Abmischen der Komponenten A und B durch gemeinsames Extrudieren, Kne¬ ten oder Verwalzen der Komponenten, wobei die Komponenten, sofern erfor¬ derlich, zuvor aus der bei der Polymerisation erhaltenen Lösung oder wäßri- gen Dispersion isoliert worden sind. Die in wäßriger Dispersion erhaltenen Produkte der Pfropfcopolymerisation (Komponente A) können auch nur teil¬ weise entwässert werden und als feuchte Krümel mit der Komponente B vermischt werden, wobei dann während des Vermischens die vollständige Trocknung der Pfropfcopolymerisate erfolgt.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die zur Herstellung der er¬ findungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen erfindungsgemäß verwendeten Formmassen neben den Komponenten A und B zusätzliche Komponenten C und/oder D, sowie ggf. weitere Zusatzstoffe, wie im folgenden beschrieben.

KOMPONENTE C

Geeignete Polycarbonate C sind an sich bekannt. Sie haben vorzugsweise ein Molekulargewicht (Gewichtsmittelwert M w , bestimmt mittels Gelpermeations- Chromatographie in Tetrahydrofuran gegen Polystyrolstandards) im Bereich von 10 000 bis 60 000 g/mol. Sie sind z.B. entsprechend den Verfahren der DE-B-1 300 266 durch Grenzflächenpolykondensation oder gemäß dem Verfahren der DE-A-1 495 730 durch Umsetzung von Diphenylcarbonat mit Bisphenolen erhältlich. Bervorzugtes Bisphenol ist 2,2-Di(4-hydroxyphe-

nyl)propan, im allgemeinen - wie auch im folgenden - als Bisphenol A be¬ zeichnet.

Anstelle von Bisphenol A können auch andere aromatische Dihydroxyverbin- düngen verwendet werden, insbesondere 2,2-Di(4-hydroxyphenyl)pentan, 2,6- Dihydroxynaphthalin, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfan, 4,4'-Dihydroxydiphenyl- ether, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfit, 4,4'-Dihydroxydiphenylmethan, l,l-Di-(4- hydroxyphenyl)ethan, 4,4-Dihydroxydiphenyl oder Dihydroxydiphenylcycloal- kane, bevorzugt Dihydroxydiphenylcyclohexane oder Dihydroxylcyclopentane, insbesondere l,l-Bis(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan sowie Mi¬ schungen der vorgenannten Dihydroxyverbindungen.

Besonders bevorzugte Polycarbonate sind solche auf der Basis von Bisphenol A oder Bisphenol A zusammen mit bis zu 80 Mol-% der vorstehend ge- nannten aromatischen Dihydroxyverbindungen.

Es können auch Copolycarbonate gemäß der US 3,737,409 verwendet werden; von besonderem Interesse sind dabei Copolycarbonate auf der Basis von Bisphenol A und Di-(3,5-dimemyl-dihydroxyphenyl)sulfon, die sich durch eine hohe Wärmeformbeständigkeit auszeichnen. Femer ist es möglich, Mi¬ schungen unterschiedlicher Polycarbonate einzusetzen.

Die mittleren Molekulargewichte (Gewichtsmittelwert M w , bestimmt mittels Gelpermeationschromatographie in Tetrahydrofuran gegen Polystyrolstandards) der Polycarbonate C liegen erfindungsgemäß im Bereich von 10 000 bis 64 000 g/mol. Bevorzugt liegen sie im Bereich von 15 000 bis 63 000, insbesondere im Bereich von 15 000 bis 60 000 g/mol. Dies bedeutet, daß die Polycarbonate C relative Lösungsviskositäten im Bereich von 1,1 bis 1,3, gemessen in 0,5 gew.-%iger Lösung in Dichlormethan bei 25°C, be- vorzugt von 1,15 bis 1,33, haben. Vorzugsweise unterscheiden sich die rela-

tiven Lösungsviskositäten der eingesetzten Polycarbonate um nicht mehr als 0,05, insbesondere nicht mehr als 0,04.

Die Polycarbonate C können sowohl als Mahlgut als auch in granulierter Form eingesetzt werden. Sie liegen als Komponente C in Mengen von 0 - 50 Gew.-%, bevorzugt von 10 - 40 Gew.-%, jeweils bezogen auf die ge¬ samte Formmasse, vor.

Der Zusatz von Polycarbonaten führt gemäß einer Ausfuhrungsform der Er- findung unter anderem zu höherer Thermostabilität und verbesserter Rißbe¬ ständigkeit der zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verklei¬ dungen erfindungsgemäß verwendeten Formmassen.

KOMPONENTE D

Als Komponente D enthalten die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen erfindungsgemäß verwendeten bevorzugten ther¬ moplastischen Formmassen 0 - 50 Gew.-%, vorzugsweise 0 - 40 Gew.-%, insbesondere 0 - 30 Gew.-% faser- oder teilchenförmige Füllstoffe oder deren Mischungen, jeweils bezogen auf die gesamte Formmasse. Dabei han¬ delt es sich vorzugsweise um kommerziell erhältliche Produkte.

Verstärkungsmittel wie Kohlenstoffasern und Glasfasern werden üblicherweise in Mengen von 5 - 50 Gew.-% verwendet, bezogen auf die gesamte Form- masse.

Die verwendeten Glasfasern können aus E-, A- oder C-Glas sein und sind vorzugsweise mit einer Schlichte und einem Haftvermittler ausgerüstet. Ihr Durchmesser liegt im allgemeinen zwischen 6 und 20 μm. Es können so-

wohl Endlosfasern (rovings) als auch Schnittglasfasern (staple) mit einer Länge von 1 - 10 μm, vorzugsweise 3 - 6 μ , eingesetzt werden.

Weitherhin können Füll- oder Verstärkungsstoffe, wie Glaskugeln, Mineral- fasern, Whisker, Aluminiumoxidfasern, Glimmer, Quarzmehl und Wollastonit zugesetzt werden.

Außerdem können Metallflocken (z.B. Aluminiumflocken der Fa. Transmet Corp.), Metallpulver, Metallfasem, metallbeschichtete Füllstoffe, z.B. nickel- beschichtete Glasfasern sowie andere Zuschlagstoffe, die elektromagnetische Wellen abschirmen, den zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen erfindungsgemäß verwendeten Formmassen beigemischt wer¬ den. Insbesondere kommen Aluminiumflocken (K 102 der Fa. Transmet) für EMI-Zwecke (electro-magnetic interference) in Betracht. Femer können die Massen mit zusätzlichen Kohlenstoffasem, Ruß, insbesondere Leitfähigkeits¬ ruß, oder nickelbeschichteten C-Fasern vermischt werden.

Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen er¬ findungsgemäß verwendeten Formmassen können femer weitere Zusatzstoffe enthalten, die für Polycarbonate, SAN-Polymerisate und Pfropfcopolymerisate oder deren Mischungen typisch und gebräuchlich sind. Als solche Zusatzstof¬ fe seien beispielsweise genannt: Farbstoffe, Pigmente, Färbemittel, Antista- tika, Antioxidantien, Stabilisatoren zur Verbesserung der Thermostabilität, zur Erhöhung der Lichtstabilität, zum Anheben der Hydrolysebeständigkeit und der Chemikalienbeständigkeit, Mittel gegen die Wärmezersetzung und insbe¬ sondere die Schmier-/Gleitmittel, die für die Herstellung von Formkörpern bzw. Formteilen zweckmäßig sind. Das Eindosieren dieser weiteren Zusatz¬ stoffe kann in jedem Stadium des Herstellungsprozesses erfolgen, vorzugs¬ weise jedoch zu einem frühen Zeitpunkt, um frühzeitig die Stabilisierungsef- fekte (oder anderen speziellen Effekte) des Zusatzstoffes auszunutzen. War-

mestabilisatoren bzw. Oxidationsverzögerer sind üblicherweise Metallhalogeni- de (Chloride, Bromide, Iodide), die sich von Metallen der Gruppe I des Pe¬ riodensystems der Elemente ableiten (wie Li, Na, K, Cu).

Geeignete Stabilisatoren sind die üblichen gehinderten Phenole, aber auch Vi¬ tamin E bzw. analog aufgebaute Verbindungen. Auch HALS-Stabilisatoren (Hindered Amine Light Stabilizers), Benzophenone, Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und andere Verbindungen sind geeignet (beispielsweise Irga- nox*, Tinuvin*, wie Tinuvin* 770 (HAl ^ S-Absorber, Bis (2,2,6,6-tetramethyl- 4-piperidyl)sebazat) oder Tinuvin P (UV-Absorber - (2H-Benzotriazol-2-yl)-4- methylphenol), Topanol ). Diese werden üblicherweise in Mengen bis zu 2 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgemisch) verwendet.

Geeignete Gleit- und Entformungsmittel sind Stearinsäuren, Stearylalkohol, Stearinsäureester bzw. allgemein höhere Fettsäuren, deren Derivate und ent¬ sprechende Fettsäuregemische mit 12 - 30 Kohlenstoffatomen. Die Mengen dieser Zusätze liegen im Bereich von 0,05 - 1 Gew.-%.

Auch Siliconöle, oligomeres Isobutylen oder ähnliche Stoffe kommen als Zusatzstoffe in Frage, die üblichen Mengen betragen 0,05 - 5 Gew.-%. Pig¬ mente, Farbstoffe, Farbaufheller, wie Ultramarinblau, Phthalocyanine, Titan¬ dioxid, Cadmiumsulfide, Derivate der Perylentetracarbonsäure sind ebenfalls verwendbar.

Verarbeitungshilfsmittel und Stabilisatoren wie UV-Stabilisatoren, Schmier¬ mittel und Antistatika werden üblicherweise in Mengen von 0,01 - 5 Gew.- % verwendet, bezogen auf die gesamte Formmasse.

Die Herstellung der zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen erfindungsgemäß verwendeten thermoplastischen Formmassen

kann nach an sich bekannten Verfahren durch Mischen der Komponenten er¬ folgen. Es kann vorteilhaft sein, einzelne Komponenten vorzumischen. Auch das Mischen der Komponenten in Lösung und Entfernen der Lösungsmittel ist möglich.

Geeignete organische Lösungsmittel sind beispielsweise Chlorbenzol, Gemi¬ sche aus Chlorbenzol und Methylenchlorid oder Gemische aus Chlorbenzol oder aromatischen Kohlenwasserstoffen, z.B. Toluol.

Das Eindampfen der Lösungsmittelgemische kann beispielsweise in Eindampf¬ extrudern erfolgen.

Das Mischen der z.B. trockenen Komponenten kann nach allen bekannten Methoden erfolgen. Vorzugsweise geschieht jedoch das Mischen durch ge- meinsames Extrudieren, Kneten oder Verwalzen der Komponenten, bevorzugt bei Temperaturen von 180 - 400°C, wobei die Komponenten notwendigen¬ falls zuvor aus der bei der Polymerisation erhaltenen Lösung oder aus der wärigen Dispersion isoliert worden sind.

Dabei können die Komponenten gemeinsam oder getrennt/nacheinander eindo¬ siert werden.

Die erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen und Befestigungsteile da¬ für können gemäß einer Ausführungsform der Erfindung nach den bekannten Verfahren der Thermoplastverarbeitung aus den erfindungsgemäß verwendeten thermoplastischen Formmassen hergestellt werden. Insbesondere kann die Herstellung durch Thermoformen, Extrudieren, Spritzgießen, Kalandrieren, Hohlkörperblasen, Pressen, Preßsintern, Tiefziehen oder Sintern, vorzugsweise durch Extrusionsblasen oder Spritzgießen, erfolgen.

Erfindungsgemäßsgemäß können die thermoplastischen Formmassen für eine Vielzahl von Gehäusen und Verkleidungen für medizinische Geräte verwendet werden. Sie sind ebenfalls verwendbar zur Herstellung von Teilen dieser Ge¬ häuse und Verkleidungen. In Betracht kommen gemäß einer Ausfuhrungsform der Erfindung medizinische Geräte zur Behandlung, Messung, Steuerung, Un¬ terstützung oder zum Ersatz der menschlichen oder tierischen Körperfunk¬ tionen, insbesondere der Funktionen der inneren Organe. Die medizinischen Geräte können beispielsweise innere Organe ersetzten, die nicht oder nicht mehr vollständig funktionsfähig sind. Sie können auch die inneren Organe ersetzten, solange diese bei einem chirurgischen Eingriff nicht funktionsfähig sind.

Die erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen können auch zu medizi¬ nischen Geräten gehören, die der Zuführung von Stoffen in den mensch- liehen oder tierischen Körper oder zur Abführung von Stoffen aus dem menschlichen oder tierischen Körper dienen.

Insgesamt finden die Geräte Einsatz bei der medizinischen oder therapeuti¬ schen Behandlung und des menschlichen oder tierischen Körpers.

Beispiele solcher Geräte sind Dialyse-, Infusions-, Beatmungs- oder Diagno¬ segeräte. Auch Meßgeräte, mit denen Körperfunktionen oder Parameters des Körpers gemessen werden, können mit den erfindungsgemäßen Gehäusen und Verkleidungen versehen werden.

Bei Infusionsgeräten können beispielsweise sowohl die Dosiereinrichtungen, wie auch die Infusionsgefäße und Leitungen aus den erfindungsgemäßen ther¬ moplastischen Formmassen bestehen.

Weitere medizinische Geräte, die im medizinischen oder therapeutischen Be¬ reich verwendet werden, sind dem Fachmann bekannt.

Gemäß einer Ausfuhrungsform der Erfindung werden die Gehäuse und Ver- kleidungen für Diagnosegeräte oder Meßgeräte verwendet. Diese Geräte wer¬ den üblicherweise in einem offenen Gehäuse (Rack) installiert, in dem eine variable Kombination von Geräten angebracht werden kann. In diesen Gehäusen können die medizinischen Geräte mit erfindungsgemäßen Verklei¬ dungen versehen sein, die die Frontseite des Racks abdecken. Die Meßgeräte können beispielsweise Oszillographen enthalten, und darüber hinaus Informa¬ tionsausgabemedien, wie Bildschirme, Drucker, Schreiber, Plotter usw.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die medizinischen Geräte solche, die in unmittelbarer Umgebung des Patienten aufgestellt werden, bzw. solche, die beispielsweise über Leitungen, Schläuche, oder Kabel mit dem Patienten in Kontakt stehen. Diese Geräte müssen sauber und steril er¬ halten werden und deshalb mit entsprechenden Reinigungs- und Desinfek¬ tionsmitteln behandelt werden. Somit sollten die Gehäuse und Verkleidungen eine Oberfläche aufweisen, die sowohl kratzfest ist, als auch sehr beständig gegenüber Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sowie Chemikalien ist.

Die erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen weisen dabei auch bei der Einwirkung von Feuchtigkeit und Chemikalien eine sehr gute Maßhaltig¬ keit auf. Sie sind somit auch geeignet zum Einsatz in Umgebungen, wo sie Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Die erfindungsgemäßen Gehäuse und Verklei¬ dungen können auch in Umgebungen verwendet werden, in denen sie fortge¬ setzter thermischer Belastung ausgesetzt sind.

Insbesondere Gehäuse und Verkleidungen aus Formmassen, die als Kompo- nente C Polycarbonate enthalten, sind sehr wärmeformbeständig und wider-

standsfähig gegen anhaltende Wärme. Durch Zusatz des Polycarbonats als Komponente C wird dabei die Wärmeformbeständigkeit und Schlagzähigkeit der Gehäuse und Verkleidungen weiter verbessert. Diese Gehäuse und Ver¬ kleidungen weisen zudem ein ausgewogenes Verhältnis von Zähigkeit und Steifigkeit und eine gute Dimensionsstabilität sowie eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Wärmealterung und eine hohe Vergilbungsbestän- digkeit bei thermischer Belastung und Einwirkung von UV-Strahlung auf.

Gehäuse und Verkleidungen aus Formmassen, die Komponenten A und B enthalten, weisen hervorragende Oberflächenbeschaffenheiten auf, die auch ohne weitere Oberflächenbehandlung erhalten werden. Durch geeignete Modi¬ fizierung der Kautschukmorphologie kann das Erscheinungsbild der fertigen Oberflächen der Gehäuse und Verkleidungen modifiziert werden, beispiels¬ weise um glänzende oder matte Oberflächengestaltungen zu erreichen. Die Gehäuse und Verkleidungen zeigen bei Einwirkung von Witterung und UV- Bestrahlung einen sehr geringen Vergrauungs- bzw. Vergilbungseffekt, so daß die Oberflächeneigenschaften erhalten bleiben. Weitere vorteilhafte Eigen¬ schaften der Gehäuse und Verkleidungen sind die hohe Witterungsstabilität, gute thermische Beständigkeit, hohe Vergilbungsbeständigkeit bei UV-Bestrah- lung und thermischer Belastung, gute Spannungsrißbeständigkeit, insbesondere bei Einwirkung von Chemikalien, und ein gutes antielektrostatisches Verhal¬ ten. Zudem weisen sie eine hohe Farbstabilität auf, beispielsweise auch in¬ folge der hervorragenden Beständigkeit gegen Vergilben und Verspröden. Die erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen aus den erfindungsgemäß ver- wendeten thermoplastischen Formmassen zeigen sowohl bei tiefen Temperatu¬ ren wie auch nach längerer Wärmeeinwirkung keinen signifikanten Verlust an Zähigkeit bzw. Schlagzähigkeit, die auch bei der Belastung durch UV- Strahlen erhalten bleibt. Auch die Zugfestigkeit bleibt erhalten. Zudem zei¬ gen sie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Steifigkeit und Zähigkeit.

Es ist möglich, zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gehäuse und Verklei¬ dungen gemäß der vorliegenden Erfindung bereits verwendete thermoplasti¬ schen Formmassen wiederzuverwerten. Aufgrund der hohen Farbstabilität, Witterungsbeständigkeit und Alterungsbeständigkeit sind die erfindungsgemäß verwendeten Formmassen sehr gut geeignet für die Wiederverwendung. Da¬ bei kann der Anteil an wiederverwendeter (recyclierter) Formmasse hoch sein. Bei Verwendung von beispielsweise 30 Gew.-% bereits verwendeter Formmasse, die in gemahlener Form den erfindungsgemäß verwendeten Formmassen beigemischt wurde, änderten sich die relevanten Materialeige- Schäften wie Fließfähigkeit, Vicat-Erweichungstemperatur und Schlagzähigkeit der Formmassen und der daraus hergestellten erfindungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen nicht signifikant. Ähnliche Ergebnisse wurden bei der Untersuchung der Witterungsbeständigkeit erhalten. Die Schlagzähigkeit war auch bei Verwendung von wiederverwerteten thermoplastischen Formmassen über lange Zeit konstant, siehe Lindenschmidt, Ruppmich, Hoven-Nievelstein, International Body Engineering Conference, 21. - 23. September 1993, De¬ troit, Michigan, USA, Interior and Exterior Systems, Seiten 61 bis 64. Auch die Vergilbungsbeständigkeit blieb erhalten.

Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.

BEISPIELE

Beispiel 1

Herstellung von kleinteiligem Pfropfcopolymerisat (A)

(al) 16 Teile Butylacrylat und 0,4 Teile Tricyclodecenylacrylat wurden in 150 Teilen Wasser unter Zusatz von einem Teil des Natriumsal¬ zes einer C 12 - bis C 18 -Paraffinsulfonsäure, 0,3 Teilen Kaliumper- sulfat, 0,3 Teilen Natriumhydrogencarbonat und 0,15 Teilen Natri- umpyrophosphat unter Rühren auf 60°C erwärmt. 10 Minuten nach dem Anspringen der Polymerisationsreaktion wurde innerhalb von 3 Stunden eine Mischung aus 82 Teilen Butylacrylat und 1,6 Tei¬ len Tricyclodecenylacrylat zugegeben. Nach Beendigung der Mono- merzugabe wurde noch eine Stunde nachreagieren gelassen. Der er¬ haltene Latex des vernetzten Butylacrylat-Polymerisats hatte einen Feststoffgehalt von 40 Gew.-%. Die mittlere Teilchengröße (Ge¬ wichtsmittel) wurde zu 76 nm ermittelt. Die Teilchengrößenver¬ teilung war eng (Quotient Q = 0,29).

(a2) 150 Teile des nach (al) erhaltenen Polybutylacrylat-Latex wurden mit 40 Teilen einer Mischung aus Styrol und Acrylnitril (Gewichts¬ verhältnis 75 : 25) und 60 Teilen Wasser gemischt und unter Rüh¬ ren nach Zusatz von weiteren 0,03 Teilen Kaliumpersulfat und 0,05 Teilen Lauroylperoxid 4 Stunden auf 65 °C erhitzt. Nach Be¬ endigung der Pfropfmischpolymerisation wurde das Polymerisations¬ produkt mittels Calciumchloridlösung bei 95 °C aus der Dispersion gefällt, mit Wasser gewaschen und im warmen Luftstrom getrock¬ net. Der Pfropfgrad des Pfropfmischpolymerisats betrug 35 %.

Beispiel 2

Herstellung von großteiligem Pfropfcopolymerisat (A)

(al) Zu einer Vorlage aus 2,5 Teilen des in der Stufe (al) aus Beispiel 1 hergestellten Latex wurden nach Zugabe von 50 Teilen Wasser und 0,1 Teil Kaliumpersulfat im Verlauf von 3 Stunden einerseits eine Mischung aus 49 Teilen Butylacrylat und 1 Teil Tricyclode¬ cenylacrylat und andererseits eine Lösung von 0,5 Teilen des Na- triumsalzes einer C 12 - bis C 18 -Paraffinsulfonsäure in 25 Teilen

Wasser bei 60°C zulaufen gelassen. Nach Zulaufende wurde 2 Stunden nachpolymerisiert. Der erhaltene Latex des vernetzten Butylacrylat-Polymerisats hatte einen Feststoffgehalt von 40%. Die mittlere Teilchengröße (Gewichtsmittel des Latex) wurde zu 288 nm ermittelt. Die Teilchengrößenverteilung war eng (Q = 0,1).

(a2) 150 Teile dieses Latex wurden mit 40 Teilen einer Mischung aus Styrol und Acrylnitril (Verhältnis 75 : 25) und 110 Teilen Wasser gemischt und unter Rühren nach Zusatz von weiteren 0,03 Teilen Kaliumpersulfat und 0,05 Teilen Lauroylperoxid 4 Stunden auf

65 °C erhitzt. Das bei der Pfropfmischpolymerisation erhaltene Poly¬ merisationsprodukt wurde dann mittels einer Calciumchloridlösung bei 95 °C aus der Dispersion ausgefällt, abgetrennt, mit Wasser ge¬ waschen und im warmen Luftstrom getrocknet. Der Pfropfgrad des Pfropfmischpolymerisats wurde zu 27% ermittelt.

Beispiel 3

Herstellung von großteiligem Pfropfcopolymerisat (A)

(al) 16 Teile Butylacrylat und 0,4 Teile Tricyclodecenylacrylat wurden in 150 Teilen Wasser unter Zusatz von 0,5 Teilen des Natriumsal¬ zes einer C 12 - bis C 18 -Paraffinsulfonsäure, 0,3 Teilen Kaliumper¬ sulfat, 0,3 Teilen Natriumhydrogencarbonat und 0,15 Teilen Natri- umpyrophosphat unter Rühren auf 60°C erwärmt. 10 Minuten nach dem Anspringen der Polymerisationsreaktion wurden innerhalb von

3 Stunden eine Mischung aus 82 Teilen Butylacrylat und 1,6 Tei¬ len Tricyclodecenylacrylat zugegeben. Nach Beendigung der Mono- merzugabe wurde noch eine Stunde nachreagieren gelassen. Der er¬ haltene Latex des vernetzten Butylacrylat-Polymerisats hatte einen Feststoffgehalt von 40 Gew.-% . Die mittlere Teilchengröße (Ge¬ wichtsmittel) wurde zu 216 nm ermittelt. Die Teilchengrößenver¬ teilung war eng (Q = 0,29).

(a2) 150 Teile des nach (al) erhaltenen Polybutylacrylat-Latex wurden mit 20 Teilen Styrol und 60 Teilen Wasser gemischt und unter

Rühren nach Zusatz von weiteren 0,03 Teilen Kaliumpersulfat und 0,05 Teilen Lauroylperoxid 3 Stunden auf 65 °C erhitzt. Nach Be¬ endigung der ersten Stufe der Pfropfmischpolymerisation hatte das Pfropfmischpolymerisat einen Pfropfgrad von 17% . Diese Pfropf- mischpolymerisatdispersion wurde ohne weitere Zusatzstoffe mit 20

Teilen einer Mischung aus Styrol und Acrylnitril (Verhältnis 75 : 25) weitere 3 Stunden polymerisiert. Nach Beendigung der Pfropf¬ mischpolymerisation wurde das Produkt mittels Calciumchloridlösung bei 95 °C aus der Dispersion gefällt, mit Wasser gewaschen und im warmen Luftstrom getrocknet. Der Pfropfgrad des Pfropfmisch-

Polymerisats betrug 35%, die mittlere Teilchengröße der Latexteil¬ chen wurde zu 238 nm ermittelt.

Beispiel 4

Herstellung von großteiligem Pfropfcopolymerisat (A)

(al) Zu einer Vorlage aus 2,5 Teilen des in Beispiel 3 (Komponente A) hergestellten Latex wurden nach Zugabe von 50 Teilen Wasser und 0,1 Teil Kaliumpersulfat im Verlauf von 3 Stunden einerseits eine Mischung aus 49 Teilen Butylacrylat und 1 Teil Tricyclode¬ cenylacrylat und andererseits eine Lösung von 0,5 Teilen des Na¬ triumsalzes einer C 12 - bis C lg -Paraffinsulfonsäure in 25 Teilen Wasser bei 60°C zulaufen gelassen. Nach Zulaufende wurde 2 Stunden nachpolymerisiert. Der erhaltene Latex des vernetzten

Butylacrylat-Polymerisats hatte einen Feststoffgehalt von 40%. Die mittlere Teilchengröße (Gewichtsmittel) des Latex wurde zu 410 nm ermittelt. Die Teilchengrößenverteilung war eng (Q = 0,1).

(a2) 150 Teile des nach (al) erhaltenen Polybutylacrylat-Latex wurden mit 20 Teilen Styrol und 60 Teilen Wasser gemischt und unter Rühren nach Zusatz von weiteren 0,03 Teilen Kaliumpersulfat und 0,05 Teilen Lauroylperoxid 3 Stunden auf 65 °C erhitzt. Die bei dieser Pfropfmischpolymerisation erhaltene Dispersion wurde dann mit 20 Teilen eines Gemisches aus Styrol und Acrylnitril im Ver¬ hältnis 75 : 25 weitere 4 Stunden polymerisiert. Das Reaktions¬ produkt wurde dann mittels einer Calciumchloridlösung bei 95 °C aus der Dispersion ausgefällt, abgetrennt, mit Wasser gewaschen und im warmen Luftstrom getrocknet. Der Pfropfgrad des Pfropf-

mischpolymerisats wurde zu 35% ermittelt, die mittlere Teilchen¬ größe der Latexteilchen betrug 490 nm.

Beispiel 5

Herstellung von großteiligem Pfropfcopolymerisat (A)

(al) 98 Teile Acrylsäurebutylester und 2 Teile Tricyclodecenylacrylat wurden in 154 Teilen Wasser unter Zusatz von 2 Teilen Dioctyl- sulfosuccinatnatrium (70% ig) als Emulgator und 0,5 Teilen Kalium¬ persulfat unter Rühren 3 Stunden bei 65 °C polymerisiert. Man er¬ hielt eine etwa 40%ige Dispersion. Die mittlere Teilchengröße des Latex war etwa 100 nm.

Zu einer Vorlage aus 2,5 Teilen dieses Latex, 400 Teilen Wasser sowie 0,5 Teilen Kaliumpersulfat wurde bei 65 °C eine Mischung von 49 Teilen Acrylsäurebutylester, 1 Teil Tricyclodecenylacrylat und 0,38 Teilen des Emulgators innerhalb von 1 Stunde zugegeben. Im Verlauf einer weiteren Stunde fügte man eine Mischung von 49 Teilen Acrylsäurebutylester, 1 Teil Tricyclodecenylacrylat und 0,76

Teilen Emulgator zu. Nach Zugabe von 1 Teil Kaliumpersulfat in 40 Teilen Wasser wurde schließlich innerhalb von 2 Stunden eine Mischung aus 196 Teilen Acrylsäurebutylester, 4 Teilen Tricyclode¬ cenylacrylat sowie 1,52 Teilen des Emulgators zugetropft. Die Polymerisatmischung wurde anschließend noch 2 Stunden bei 65 °C nachpolymerisiert. Man erhielt eine etwa 40% ige Dispersion mit einem mittleren Teilchendurchmesser von etwa 500 nm.

Gab man statt insgesamt 300 Teilen an Monomeren nur 100 Teile zu, so erhielt man einen Latex mit einem mittleren Teilchendurch¬ messer von etwa 300 nm.

(a2) 465 Teile Styrol und 200 Teile Acrylnitril wurden in Gegenwart von 2500 Teilen des Polymerisatlatex nach (al) mit der mittleren Teilchengröße 0,1 bzw. 0,3 bzw. 0,5 μ, 2 Teilen Kaliumsulfat, 1,33 Teilen Laurylperoxid und 1005 Teilen Wasser unter Rühren bei 60°C polymerisiert. Man erhielt eine 40%ige Dispersion, aus der das Festprodukt durch Zusatz einer 0,5% igen Calciumchloridlö- sung ausgefällt, mit Wasser gewaschen und getrocknet wurde.

Beispiel 6

Herstellung von Copofymerisat ß)

Ein Monomeren-Gemisch aus Styrol und Acrylnitril wurde unter üblichen Bedingungen in Lösung polymerisiert. Das erhaltene Styrol/ Acrylnitril-Copoly¬ merisat hatte einen Acrylnitril-Gehalt von 35 Gew.-%, bezogen auf das Co- polymerisat, und eine Viskositätszahl von 80 ml/g.

Beispiel 7

Herstellung von Copofymerisat ß)

Ein Monomeren-Gemisch aus Styrol und Acrylnitril wurde unter üblichen Bedingungen in Lösung polymerisiert. Das erhaltene Styrol/ Acrylnitril-Copoly¬ merisat hatte einen Acrylnitril-Gehalt von 35 Gew.-%, bezogen auf das Co- polymerisat, und eine Viskositätszahl von 60 ml/g.

Beispiel 8

Herstellung von Copofymerisat (B)

Ein Monomeren-Gemisch aus Styrol und Acrylnitril wurde unter üblichen Bedingungen in Lösung polymerisiert. Das erhaltene Styrol/ Acrylnitril-Copoly¬ merisat hatte einen Acrylnitril-Gehalt von 27 Gew.-%, bezogen auf das Copolymerisat, und eine Viskositätszahl von 80 ml/g.

Vergleichsbeispiel 1

ABS-Polymerisat

Als Vergleichspolymerisat wurde ein Polybutadien-Kautschuk verwendet, der gepfropft war mit einem Styrol-Acrylnitril-Copolymer als Komponente (A), die in einer Styrol-Acrylnitril-Copolymer-Matrix als Komponente (B) vorlag. Der Gehalt an Pfropfkautschuk betrug 29 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt¬ gewicht des fertigen Polymerisats.

Beispiel 9

Entsprechend den Angaben in der nachstehenden Tabelle 1 werden die ange¬ gebenen Mengen der entsprechenden Polymerisate (A) und (B) bzw. der Vergleichsmassen in einem Schneckenextruder bei einer Temperatur von 200°C - 230°C gemischt. Aus den dadurch gebildeten Formmassen wurden Probekörper mit den Abmessungen 80 x 10 x 4 mm hergestellt:

Tabelle 1

Formmasse Komponente Zähigkeit

Anteil Charpy-Kertochtag-Zählgkeit «us Beispiel Gew.-% ak ( T)V, 23«C

U/m 2

ISO 179/ 1 «Λ.

I A: 1 42 25 B: 6 58

II A: 2 45 40 B: 6 55 m A: 3 47 45 B: 6 53

IV A: 1 25 20 A: 3 10 B: 6 10 B: 7 55

V A: 1 42 B: 8 58

Vergleich I Vergl. 1 - 23 1

Von den in der Tabelle angegebenen Formmmassen wurde die Charpy-Kerb- schlagzähigkeit bestimmt. Aus den in Tabelle 1 angegebenen Werten geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Formmassen, insbesondere die Formmas¬ sen II und m eine wesentlich höhere Kerbschlagzälügkeit aufweisen als die Vergleichsmassen.

Zur Prüfung der Beständigkeit der Formkörper gegen Desinfektionsmittel und Chemikalien wurden spritzgegossene Probekörper mit den Abmessung 2 x 15 x 80 mm hergestellt gemäß den in der DIN-Norm 16777 angegebenen Be¬ dingungen, in Anlehnung an ISO 4599 wurden die Formkörper, eingetaucht in die entsprechende Chemikalie, einer konstanten Verformung für 24 Stun¬ den ausgesetzt. Zu Vergleichszwecken wurden Probekörper unter der Biegung in Luft gehalten. Es wurden unterschiedliche Biegeradien von unendlich bis 50 mm eingestellt. Anschließend an die konstante Verformung wurden Biege- schlagtests an den Probekörpem ausgeführt und Veränderungen gemessen. Es

wurden für die Formmasse I und für die Vergleichsmasse I die nachstehen¬ den Ergebnisse erhalten:

Tabelle 2

Chemlkallenbe- sWndJg eit

Reagenz Hersteller Anwendung Ergebnis Ergebnis

I Vergl. I

Spitacid Henkel, Düssel¬ Handdesinfektion Keine Ver¬ Spannungs¬ dorf änderung risse

Meliseptol B.Braun, Mel- Sprühdesinfektion Keine Ver¬ Spannungs- sungen änderung risse

Lysoformin Lysoform, Wischdesinfektion Keine Ver¬ Spannungs¬ Berlin änderung risse

Brennspiritus Mayer-Chemie Reiniger Keine Ver¬ Spannungs¬ änderung risse

Die erfindungsgemäße ASA-Formmasse ist dem ABS deutlich überlegen.

Spitacid ® enthält in 100 g: 46 g Ethanol (96%ig)

27 g Isopropanol (100%ig)

1 g Benzylalkohol

Meliseptol ® enthält in 100 g: 50 g 1-PropanoI

0,2 g Glyoxal (40%ig)

Lysoformin ® enthält in 100 g: 16,8 g Formaldehyd DAB 8 3,5 g Glutaraldehyd

Aus der vorstehenden Tabelle 2 geht hervor, daß die erfindungsgemäße Formmasse I eine bessere Beständigkeit gegen Desinfektionsmittel und Che¬ mikalien aufweist als Vergleichsformmasse I.

Zur Untersuchung des Vergilbungsverhalten wurde Formmasse I und Ver¬ gleichsmasse I dem Xenontest 450 nach DIN 53387, Verfahren 2, unter¬ worfen. Dabei wurde mit Ultra-Scan vom Hersteller Hunter LAB als Licht¬ quelle gearbeitet. Es wurden Probekörper spritzgegossen bei 250°C Kunst¬ stofftemperatur und 60°C Werkzeugtemperatur. Es wurden die nachstehenden Ergebnisse erhalten:

Tabelle 3

Gelbwert nach Belichtung

Gelbwert nach DIN 6167

Belichtungszeit Vergl. I* I** j*»* h

0 8 8 8

200 12 7 7

500 16 6 6

1000 22 6 6

1500 27 8 6

Die Formmasse enthielt zusätzlich 4 Gew.-% TiO 2

Die Formmasse enthielt zusätzlich 4 Gew.-% TiO 2 , bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A und B

Die Formmasse enthielt zusätzlich 4 Gew.-% TiO 2 , sowie 0,5 Gew.-% eines HALS-Stabilisators (Tinuvin* 770, vertrieben von CIBA AG) und 0,5 Gew.-% eines UV-Absorbers (Tinuvin* P der CIBA AG)

Aus den Gelbwerten aus Tabelle 3 geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Formmassen wesentlich beständiger gegenüber Vergilbung sind als die Ver¬ gleichsmasse I.

Wie aus den vorstehenden Versuchsergebnissen hervorgeht, besitzen die er¬ findungsgemäßen Gehäuse und Verkleidungen für medizinische Geräte eine weit überlegene Chemikalienbeständigkeit und eine weit überlegene Beständig¬ keit gegen Vergilben und Vergrauen (Lichtbeständigkeit) im Vergleich zu be¬ kannten Gehäuse und Verkleidungen für medizinische Geräte eine weit über¬ legene Chemikalienbeständigkeit und eine weit überlegene Beständigkeit gegen Vergilben und Vergrauen (Lichtbeständigkeit) im Vergleich zu bekannten Ge¬ häuse und Verkleidungen für medizinische Geräte.