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Title:
METHOD AND DEVICE FOR HEAT TREATING A FUEL ASSEMBLY BOX MADE OF A ZIRCONIUM ALLOY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/000450
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for heat treating a fuel assembly box (1) made of zircaloy during which the box is continuously moved relative to a heat treating device and is heated into the beta phase range in sections along its length with the aid of an inductive heating zone surrounding the box, and a longitudinal section heated in this manner is, after leaving the heating zone (4), cooled in a cooling zone (7) to a temperature in the alpha phase range. The heat treatment ensues with the aid of at least two heating devices (4a, 4b), which form a heating zone (4), each contain at least one induction coil (37, 38), operate independent of one another, and which are interspaced in the longitudinal direction (3) of the box. A box section entering the heating zone (4) is heated by a first heating device (4a) and is subsequently heat-treated by a second heating device (4b), which has an output lower than that of the first heating device (4a), and the cooling into the alpha phase range ensues with the aid of a flow of inert gas applied to the outer surface of the fuel assembly box.

Inventors:
KOERZENDOERFER MAXIMILIAN (DE)
MOECKEL ANDREAS (DE)
BLOCK BERND (DE)
LIPPERT HANS JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/006937
Publication Date:
January 05, 2006
Filing Date:
June 28, 2005
Export Citation:
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Assignee:
FRAMATOME ANP GMBH (DE)
KOERZENDOERFER MAXIMILIAN (DE)
MOECKEL ANDREAS (DE)
BLOCK BERND (DE)
LIPPERT HANS JOACHIM (DE)
International Classes:
G21C21/00; C21D9/08; (IPC1-7): G21C21/00; C21D9/08
Foreign References:
US5140118A1992-08-18
US4142713A1979-03-06
US3593972A1971-07-20
EP1119005A12001-07-25
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 198544, Derwent World Patents Index; Class M24, AN 1985-275101, XP002351216
Attorney, Agent or Firm:
Höfner, Gerhard (Äussere Sulzbacher Strasse 159/161, Nürnberg, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zur Wärmebehandlung eines Brennelementkastens (1) aus Zircaloy, bei dem dieser kontinuierlich relativ zu einer WärmebehandlungsVorrichtung bewegt wird und dabei längenab schnittsweise mit Hilfe einer ihn umgreifenden induktiven Heizzone (4) in das BetaphasenGebiet erwärmt und ein derart erwärmter Längsabschnitt nach Verlassen der Heizzone (4) in einer Kühlzone (7) auf eine im AlphaphasenGebiet liegende Temperatur abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung mit Hilfe wenigstens zweier in Kas tenlängsrichtung (3) voneinander beabstandeter, unabhängig voneinander arbeitender und jeweils wenigstens eine Indukti¬ onsspule (37,38) enthaltender, eine Heizzone (4) bildender Heizeinrichtungen (4a, 4b) erfolgt, wobei ein in die Heizzo¬ ne (4) eintretender Kastenabschnitt mit einer ersten Heizein richtung (4a) aufgeheizt und anschließend mit einer gegenüber der ersten Heizeinrichtung (4a) leistungsschwächeren zweiten Heizeinrichtung (4b) wärmebehandelt wird und dass die Abküh¬ lung in das AlphaphasenGebiet mit Hilfe eines auf die Außen¬ fläche des Brennelementkastens applizierten Inertgasstroms erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer ersten Heizeinrichtung (4a) eine Erwärmung des Brennelementkastens (1) auf eine unterhalb der Solltemperatur liegende Temperatur erfolgt und anschließend mit einer nach folgenden zweiten Heizeinrichtung (4b) die zur Erreichung der Solltemperatur noch fehlende Wärmemenge zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einem auf Solltemperatur erwärmten Kastenabschnitt mit einer nachfolgenden zweiten Heizeinrichtung (4b) so viel Wärme zugeführt wird, dass dessen Temperatur gehalten wird oder dass sich seine Abkühlung verlangsamt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Heizeinrichtung (4a) leistungsgeregelt und eine zweite Heiseinrichtung (4b) temperaturgeregelt ist, wobei eine berührungslose Messung der Kastentemperatur erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Temperaturmessung mit Hilfe eines Zweifarben oder QuotientenPyrometers.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Außenfläche des Brennelementkastens (I)' ein In ertgaspolster aufrechterhalten wird, welches sich in Kasten¬ längsrichtung über die Heizzone (4) und die Kühlzone (7) hin¬ weg erstreckt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Inertgaspolster in einem relativ zum Brennelementkas¬ ten (1) bewegten und diesen koaxial umgreifenden Gehäuse (2) aufrechterhalten wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die relative Geschwindigkeit zwischen Brennelementkasten und Heiz bzw. Kühlzone (4,7), die Länge des Inertgaspolsters und die zur Kühlung zugeführte Inertgasmenge so aufeinander abgestimmt sind, dass ein das Inertgaspolster bzw. das Gehäu¬ se (2) verlassender Kastenbereich eine unterhalb der Anlauf¬ temperatur des jeweils verwendeten Kastenmaterials liegende Temperatur hat.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kühlzone neben der Gaskühlung eine zusätzliche Abkühlung des Brennelementkastens (1) mit Hilfe eines diesen umfassenden, mit Wasser gekühlten Kühlkörpers (18) erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Wärmebehandlung im Innenraum des Brennele • mentkastens (1) eine InertgasAtmosphäre aufrechterhalten wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennelementkasten (1) während der Wärmebehandlung ortsfest angeordnet wird und die Heizzone (4) und die Kühlzone in Kastenlängsrichtung (3) bewegt werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Enden des Brennelementkastens (1) ein als An¬ fahr bzw. Auslaufstrecke dienender Kastenabschnitt (44) lös bar fixiert wird.
13. Vorrichtung zur kontinuierlichen Wärmebehandlung eines Brennelementkasten aus einer Zirkoniumlegierung, wobei der Brennelementkasten zur Erwärmung in das BetaphasenGebiet und einer anschließenden Abkühlung in das AlphaphasenGebiet rela¬ tiv durch die Vorrichtung hindurch bewegbar ist, gekennzeichnet durch wenigstens eine erste Heizeinrichtung und wenigstens eine dieser in Bearbeitungsrichtung () nachfolgenden zweiten Heiz einrichtung, wobei die Heizeinrichtungen eine Heizzone () bilden und jeweils mindestens eine den Brennelementkasten umgreifende Induktionsspule aufweisen, und wobei eine erste Heizeinrichtung eine stärkere Leistung aufweist als eine zwei¬ te Heizeinrichtung, eine mit Axialabstand zur Heizzone (4) angeordnete, eine Kühlzone (7) bildenden Kühleinrichtung, die wenigstens eine Düse umfasst, mit der ein Inertgasstrom vollumfänglich auf die Außenfläche eines Brennelementkastens (1) leitbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Heizeinrichtung () leistungsgeregelt und die zweite Heizeinrichtung () abhängig von der Temperatur des Brennelementkastens geregelt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch ein im Wesentlichen zylindrischen Gehäuse (2) , dessen lichte Weite so bemessen ist, dass es einen Brennelementkasten (1) mit Radialabstand koaxial umfassen kann, und dessen Innenraum mit einem Inertgas beschickbar ist, einer am Gehäuse (2) angeordneten, sich über einen Längsab¬ schnitt des Gehäuses (2) erstreckenden, von wenigstens zwei Heizeinrichtungen () gebildeten Heizzone (4) , und einer mit Axialabstand zur Heizzone (4) angeordneten Kühlzo¬ ne (7) , die wenigstens eine Düse umfasst, mit der ein Inert gasstrom vollumfänglich auf die Außenfläche eines Brennele¬ mentkastens (1) leitbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktionsspule (37) einer Heizeinrichtung am Außen¬ umfang des Gehäuses (2) angeordnet ist, wobei das Gehäuse (2) zumindest in dem von der Induktionsspule (37) umfassten Be¬ reich aus einem Material besteht, das für das von der Indukti¬ onsspule (37) erzeugte elektromagnetische Feld durchlässig ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Heizeinrichtung () und der zweiten Heizeinrichtung () eine elektrisch leitende Abschirmung vor¬ handen ist.
18. ■.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Düsen (28) vorgesehen sind, die in Um fangsrichtung des Gehäuses gesehen elektrisch voneinander getrennt sind.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Düse (28) innerhalb des Gehäuses angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) zwei stirnseitige, im Anwendungsfall von einem Brennelementkasten (1) durchgriffene Öffnungen (13,14) mit einer zur Umrissform des Brennelementkastens (1) komple¬ mentären Form aufweist.
Description:
Beschreibung

Verfahren und Vorrichtung zur Wärmebehandlung eines Brennelementkastens aus einer Zirkoniumlegierung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung eines Brennelementkastens aus einer Zirkonium¬ legierung, insbesondere aus Zircaloy. Ein Brennelementkasten bildet die Umhüllung eines Brennelementes eines Siedewasserre¬ aktors. Während der Bestrahlung im Reaktor erfahren die Brenn¬ elementkästen Dimensionsänderungen wie Längenänderung, Kasten¬ verbiegung und KastenaufWeitung. Diese Dimensionsänderungen sind abhängig von der Materialtextur, die sich während des Blechherstellungsprozesses einstellt. Zur Verbesserung der texturabhängigen Dimensionsstabilität während des Betriebs im Reaktor wird bei Brennelementkästen die ursprüngliche Blech¬ textur durch eine Wärmebehandlung im Zuge des Herstellungsver¬ fahrens ausgelöscht. Dabei wird der Brennelementkasten bei dem dieser kontinuierlich durch eine Wärmebehandlungsvorrichtung hindurch bewegt und dabei längenabschnittsweise mit Hilfe einer ihn umgreifenden induktiven Heizzone in das Betaphasen- Gebiet erwärmt und ein derart erwärmter Längsabschnitt nach Verlassen der Heizzone in einer Kühlzone auf eine im Alphapha- sen-Gebiet liegende Temperatur abgekühlt wird. Dabei kommt es zu einer kristallographisch regellosen Verteilung der- Kristal- lite durch Auslöschung der ..typischen Textur im Blechmaterial. Das Aufheizen erfolgt meist mit Hilfe einer Induktionsspule, abgekühlt wird mit Wasser 'oder mit Inertgas.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein alternatives Verfahren zur Wärmebehandlung von Brennelementkästen aus Zircaloy und eine dafür geeignete Vorrichtung vorzuschlagen, die hinsichtlich des Aufheizens und Abkühlens des Brennelementkastens eine größere Variabilität bei der Verfahrensdurchführung bieten.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch Anspruch 1 und hinsichtlich einer Vorrichtung durch Anspruch 14 gelöst.

Nach Anspruch 1 ist ein Verfahren vorgesehen, bei dem die Wärmebehandlung mit Hilfe wenigstens zweier in Kastenlängs- richtung voneinander beabstandeter, unabhängig voneinander arbeitender und jeweils wenigstens eine Induktionsspule ent¬ haltender Heizeinrichtungen erfolgt, wobei ein in die Heizzone eintretender Kastenabschnitt mit einer ersten Heizeinrichtung aufgeheizt und anschließend mit einer gegenüber der ersten Heizeinrichtung leistungsschwächeren zweiten Heizeinrichtung wärmebehandelt wird.

Ein Vorteil einer zweistufigen Erwärmung liegt darin, dass im Vergleich zur Wärmebehandlung mit nur einer Spule eine exakte- re Einstellung der gewünschten Solltemperatur sowie eine grö¬ ßere Variabilität hinsichtlich der Wärmebehandlung möglich ist. Vorzugsweise erfolgt mit der ersten Stufe eine Erwärmung bis nahe der im Betaphasen-Gebiet liegenden Solltemperatur durch Leistungsregelung. Für die restliche Erwärmung auf SoIl- tercyperatur dient dann die zweite, schwächer dimensionierte Induktionsspule. Aufgrund ihrer schwächeren Leistung lässt sich die von ihr erzeugte Induktionswärme genauer steuern, so dass die Solltemperatur auf exakte und reproduzierbare Werte einstellbar ist.

Bedingt durch die Geometrie eines Brennelementkasten erfolgt in dessen Eckbereichen eine verstärkte induktive Ankopplung mit der Folge, dass sich die Eckbereich stärker erhitzen als die Wandbereiche. Wird ein derart ungleichmäßig erhitzter Brennelementkasten ins Alphaphasen-Gebiet abgekühlt, besteht die Gefahr, dass sich in den Eckbereiche und in den Wandberei- che unterschiedliche Werkstoffparameter ergeben. Durch die erfindungsgemäße zweistufige Aufheizung lässt sich dies ver¬ meiden. Einem eine erste Heizeinrichtung verlassenden Kasten¬ abschnitt mit inhomogener Temperaturverteilung bleibt nämlich während des Durchlaufs durch eine zweite Heizeinrichtung genü- gend Zeit für einen Temperaturausgleich in Umfangs- und gege¬ benenfalls auch in Längsrichtung, so dass er nach Verlassen der zweiten Heizeinrichtung eine gleichmäßige Temperatur auf¬ weist. Der Effekt des stärkeren Aufheizens der Eckbereiche ist aufgrund der wesentlich geringeren Induktion in der zweiten Heizeinrichtung entsprechend gering und macht sich daher nur in einem weit geringeren Ausmaß bemerkbar.

Eine andere bevorzugte Variante der Wärmebehandlung sieht vor, dass die Abkühlung eines eine erste Heizeinrichtung verlassen- der Kastenabschnitt mit einer zweiten Heizeinrichtung kontrol¬ liert verlangsamt wird, indem diesem eine entsprechend geringe Wärmemenge zugeführt wird. Mit einer solchen Verfahrensführung kann beispielsweise die Aufenthaltsdauer eines Kastenab¬ schnitts in einem oberhalb von etwa 630 0C liegendem Tempera- turgebiet verlängert werden, um dadurch ein gezieltes Korn¬ wachstum und eine Vergrößerung von Sekundärausscheidungen zu erreichen. Ein derart kontrolliertes Abkühlen wird nun dadurch erleichtert oder überhaupt erst möglich, wenn nicht mit Was¬ ser, sondern mit Inertgas abgekühlt wird. Zusammen mit der zweistufigen Wärmebehandlung ergeben sich dabei vielfältige Möglichkeiten einerseits des kontrollierten Wärmeeintrags und andererseits des kontrollierten Wärmeentzugs zur Verfügung. Beispielsweise sind sehr feine intermetallische Phasen bzw. Sekundärphasen, die sich bei raschem Abkühlen bilden, nicht immer zweckmäßig. Bei sehr langer Aufenthaltsdauer eines Brennelementkastens im Siedewasserreaktor, was bei hohen Ab- branden der Fall ist, sind sie eher ungünstig, weil sie zu einer erhöhten gleichmäßigen Korrosion führen.

In regelungstechnischer Hinsicht ist die Verfahrensdurchfüh¬ rung optimiert, indem eine erste Heizeinrichtung leistungsge- regelt und eine zweite Heizeinrichtung temperaturgeregelt ist, wobei eine berührungslose Messung der Kastentemperatur, insbe¬ sondere mit Hilfe eines Zweifarben- oder eines Quotientenpyro¬ meters, erfolgt.

Die in Kombination mit einer zweistufigen induktiven Wärmebe¬ handlung durchgeführte Inertgasabkühlung hat den Vorteil, dass die Oberfläche des Brennelementkastens nicht anläuft bzw. sich mit einer Oxidschicht überzieht, die nach der Wärmebehandlung in aufwendiger Weise wieder entfernt werden muss. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn während der Wärmebehand¬ lung ein Inertgaspolster aufrecht erhalten wird, das sich in Kastenlängsrichtung sowohl> über die Heizzone als auch über die Kühlzone hinweg erstreckt.

Bei einer besonders bevorzugten Verfahrensvariante wird das Inertgaspolster in einem relativ zum Brennelementkasten beweg¬ ten und diesen umgreifenden Gehäuse aufrechterhalten. Die' axiale Länge des Inertgaspolsters entspricht dabei etwa der Länge des Gehäuses. Die relative Geschwindigkeit zwischen Brennelementkasten und Heiz- bzw. Kühlzone, die Länge des Inertgaspolster und die zur Kühlung zugeführte Inertgasmenge sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass ein das Inert- gaspolster verlassender Kastenbereich, eine unterhalb der An¬ lauftemperatur des jeweils verwendeten Kastenmaterials liegen¬ de Temperatur hat. Denkbar ist auch, dass der gesamte Brenn¬ elementkasten in einer Kammer angeordnet ist, in der sich über die gesamte Länge des Brennelementkastens erstreckendes In- tertgaspolster aufrechterhalten wird.

Eine zusätzliche Möglichkeit, die Abkühlung des Brennelement¬ kastens individuell zu steuern sieht vor, dass in der Kühlzone neben der Inertgaskühlung eine zusätzliche Abkühlung mit Hilfe eines den Brennelementkasten umfassenden mit einem Fluid, beispielsweise mit Wasser gekühlten Kühlkörper erfolgt. Um während der Wärmebehandlung eine Oxidation der Innenfläche des Brennelementkastens zu vermeiden, wird darin eine Inertgasat- mosphäre aufrecht erhalten. Bei einer weiteren bevorzugten Verfahrensdurchführung wird der Brennelementkästen während der Wärmebehandlung ortsfest gehalten und die Heiz- und Kühlzone in Kastenlängsrichtung bewegt. Auf diese Weise wird die Bauhö- ■ he einer Apparatur verringert.

Eine die eingangs gestellte Aufgabe lösende Vorrichtung um- fasst eine Heizzone mit wenigstens einer ersten Heizeinrich¬ tung und wenigstens einer dieser in Bearbeitungsrichtung () nachfolgenden zweiten Heizeinrichtung, wobei die Heizeinrich- tungen jeweils mindestens eine den Brennelementkasten umgrei¬ fende Induktionsspule aufweisen, und wobei eine erste Heizein¬ richtung eine stärkere Leistung aufweist als eine zweite Heiz¬ einrichtung. Weiterhin umfasst die Vorrichtung eine mit Axial- abstand zur Heizzone angeordnete, eine Kühlzone bildende Kühl- einrichtung, die wenigstens eine Düse umfasst, mit der ein Inertgasstrom vollumfänglich auf die Außenfläche eines Brenn¬ elementkastens leitbar ist. Das Gehäuse bildet einen Träger für die wenigstens eine Induk¬ tionsspule und für die wenigstens eine Inertgasdüse und bildet eine äußere Umgrenzung für ein einen Brennelementkasten umfas- sendes Inertgaspolster. Dieses bildet sich infolge des aus einer Düse ausströmenden Inertgases.

Vorzugsweise ist wenigstens eine Induktionsspule am Außenum¬ fang des Gehäuses angeordnet, wobei das Gehäuse zumindest in dem von der Induktionsspule umfassten Bereich aus einem Mate¬ rial besteht, dass für ein elektromagnetisches Feld durchläs¬ sig ist. Die Anordnung einer Induktionsspule am Außenumfang des Gehäuses ist aus Platzgründen vorteilhaft. Außerdem ist eine thermische Beeinflussung durch die innerhalb des Gehäuses herrschenden hohen Temperaturen verringert.

Wie bereits weiter oben kurz erläutert, ist in regelungstech¬ nischer Hinsicht eine zweistufige Erwärmung vorteilhaft. Zwei zu diesem Zweck hintereinander gestaltete Induktionsspulen sind dabei durch eine zwischen ihnen angeordnete Abschirmung, insbesondere einen den Außenumfang des Gehäuses umgreifenden Flansch aus einem elektrisch leitenden Material voneinander getrennt.

Zum Kühlen geeignete Düsen weisen eine Vielzahl von Austritts¬ öffnung auf, die auf die Außenfläche des Brennelementkastens gerichtet sind. Damit dieser in Umfangsrichtung gleichmäßig gekühlt werden kann, wäre denkbar, eine ringförmige Düse vor¬ zusehen, die im Anwendungsfall vom Brennelementkasten durch- setzt ist. Aufgrund der hohen Temperatur innerhalb des Gehäu¬ ses bietet sich als Material für Düsen ein metallischer Werk¬ stoff an. Um eine induktive Ankopplung an die Induktionsspulen zu vermeiden, sind wenigstens zwei Düsen vorgesehen, die in Umfangsrichtung des Gehäuses gesehen elektrisch voneinander getrennt sind. Denkbar ist auch die Verwendung eines hitzebe¬ ständigen nicht metallischen Materials, beispielsweise Kera- mik, oder eines Sintermetalls. Bei diesen Materialien erfolgt keine induktive Ankopplung. Die Anordnung einer Düse innerhalb eines Gehäuses hat den Vorteil, dass deren Austrittsöffnungen sehr nahe an der Außenfläche eines Brennelementkastens ange¬ ordnet und dadurch dieser effektiver gekühlt werden kann. Das in das Gehäuse einströmende Inertgas, muss diese naturgemäß auch wieder verlassen. Dazu wäre eine Ausströmöffnung in der Gehäusewand denkbar. Dies würde aber auf den Umfang eines Brennelementkastens bezogen ungleichmäßige Strδmungsverhält- nisse und dadurch eventuell ungleichmäßige Kühlraten zur Folge haben. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist deshalb vorge¬ sehen, dass das Gehäuse zwei stirnseitige, im Anwendungsfall von einem Brennelementkasten durchgriffene Öffnungen aufweist, wobei die Öffnungen eine zur Umrissform des Brennelementkas¬ tens komplementäre Form und eine lichte Weite aufweisen, die geringfügig größer ist als die Schlüsselweite des Brennele¬ mentkastens. Auf diese Weise kann ein mehr oder weniger großer Radialspalt zwischen Gehäuse und Brennelementkasten einge¬ stellt werden, über den das Inertgas nach außen tritt. Auch lässt sich durch eine unterschiedliche Größe der Radialspalte steuern, an welchem Ende des Gehäuses die größere Inertgasmen¬ ge austritt.

Die Erfindung wird nun anhand eines in den beigefügten Zeich¬ nungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung, wobei aus Vereinfachungsgründen nur ein einen Brennelementkasten umfassendes Gehäuse mit daran fixierten Bauteilen ge¬ zeigt ist, Fig. 2 den unteren Teil des Gehäuses von Fig. 1, Fig. 3 den oberen Teil des Gehäuses von Fig. 1, Fig. 4 einen Querschnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 1.

In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung eines Brennelementkastens 1 gezeigt. Sie umfasst ein vertikal bzw. in Kastenlängsrichtung 3 an einem Gestell (nicht dargestellt) geführtes Gehäuse 2, eine Heizzone 4 mit einer ersten Heizein¬ richtung 4a und einer zweiten Heizeinrichtung 4b sowie eine Düsenanordnung 6, die eine erste Kühlzone 7 bildet. Das Gehäu- se 2 umfasst einen Zylinder 8 aus Glas, also aus einem Materi¬ al, das für elektromagnetische Felder durchlässig ist. Weiter¬ hin umfasst das Gehäuse 2 einen oberen Flansch 9 und einen unteren Flansch 10, wobei die beiden Flansche 9, 10 etwa kreisscheibenförmig ausgebildet sind und über Stangen 12, die koaxial außerhalb des Zylinders 8 angeordnet sind, miteinander verbunden sind. Die Flansche 9,10 weisen jeweils eine zentrale Öffnung 13 bzw. 14 auf. Die Öffnungen 13,14 weisen eine zur Umrissform des Brennelementkasten 1 komplementäre Form auf und sind vom Brennelementkasten 1 unter Freilassung eines Radial- Spaltes 15 bzw. 16 während der Wärmebehandlung durchgriffen. Unterhalb der ersten Kühlzone 7 ist eine zweite Kühlzone 17 vorhanden, die von einem wassergekühlten Kühlkörper 18 gebil¬ det ist. Der Kühlkörper 18 ist im wesentlichen ein doppelwan- diger Hohlzylinder, dessen Innenwand 19 eine zentrale Öff- nung 20 umgrenzt. Deren lichte Weite ist geringfügig größer als die Schlüsselweite des Brennelementkastens 1, so dass während der Wärmebehandlung zwischen-- den genannten Teilen ein Radialspalt 22 frei bleibt. An die Innenwand 19 und die Außen¬ wand 24 schließen einen Hohlraum 23 zwischen sich ein. Der untere Abschnitt des Hohlraumes 23 ist radial verbreitert. In diesem Bereich ist auch die Außenwand 24 des Kühlkörpers 18 stärker ausgebildet und trägt an diametral gegenüberliegenden Stellen einen Einlassstutzen 25 und einen Auslassstutzen 26. Der Auslassstutzen 26 ist über eine Leitung 27 mit dem oberen Ende des Hohlraumes 23 verbunden.

Die Düsenanordnung 6 umfasst insgesamt sechs Düsen 28. Jeweils zwei der Düsen 28 sind in einer Radialebene des Gehäuses 2 angeordnet und umfassen jeweils den halben Innenumfang des Gehäuses 2. Die nach innen gerichteten Austrittsöffnungen 31 aufweisenden Seiten der Düsen 28 bilden einen Winkel von et- wa 90° und erstrecken sich im Anwendungsfall parallel zu den Außenflächen eines Brennelementkastens' 1. Die Außenseiten 30 der Düsen 28 sind entsprechend der Innenfläche des Gehäuses kreisförmig gekrümmt. Zwischen zwei in einer Radialebene ange¬ ordneten Düsen 28 ist ein Zwischenraum 32 vorhanden, die Düsen sind also elektrisch voneinander getrennt, so dass eine induk¬ tive- Ankopplung an ein elektromagnetisches Feld einer Heizzo¬ ne 4a, 4b verhindert ist. Die Düsen 28 sind über Leitungen 33, die sich in Kastenlängsrichtung innerhalb des Gehäuses 2 erstrecken, mit einem Inertgas, etwa Argon, beaufschlagt. Jeder Düse 28 ist eine eigene Leitung 33 und ein im unteren Teil des Kühlkörpers 18 angeordneter Anschlussstutzen 34 zuge¬ ordnet. Die Leitungen 33 münden mit ihrem stromabwärts gelege¬ nen Ende in einen Hohlraum 35 in den Düsen 28, welcher mit den Austrittsδffnungen 31 in Verbindung steht.

Das Gehäuse 2 stützt sich am oberen Ende am oberen Flansch 9 und mit seinem unteren Ende an einer Radialschulter 36 des Kühlkörpers 18 ab, der vom unteren Flansch 10 getragen wird. Für Ausführungsbeispiele, bei denen ein Kühlkörper 18 nicht vorgesehen ist, ist anstelle des Kühlkörpers 18 ein Flansch (nicht gezeigt) vorhanden, an dem sich das Gehäuse 2 unter- seits abstützt und der die Anschlussstutzen 34 trägt. Die erste Heizeinrichtung 4a umfasst eine Induktionsspule 37 und die in Bearbeitungsrichtung 5 gesehen nachfolgende zweite Heizeinrichtung 4b eine Induktionsspule 38, welche mit ihren Windungen den Außenumfang des Gehäuses 2 koaxial umfassen. Die Induktionsspulen 37, 38 weisen einen Spulenträger 39 auf. Zwischen der ersten und zweiten Induktionsspule 37, 38 ist eine elektromagnetische Abstimmung in Form eines das Gehäuse ringförmig umfassenden Flansches 40 aus einem metallischen Material vorhanden.

Zur Wärmebehandlung eines Brennelementkastens 1 wird das Ge¬ häuse 2 nebst den daran fixierten Teilen bei feststehendem Brennelementkasten in Kastenlängsrichtung 3 bzw. in Bearbei¬ tungsrichtung 5, beispielsweise bei vertikal ausgerichtetem Brennelementkasten nach oben, bewegt. Die Geschwindigkeit des Gehäuses beträgt dabei etwa 100 bis 300 mm/min, vorzugswei¬ se 200 mm/min. Die Aufheizung in das Betaphasen-Gebiet erfolgt durch die beiden Heizeinrichtungen 4a und 4b bzw. durch deren Induktionsspulen 37 bzw. 38, wobei die erste Induktionsspu- Ie 37 die leistungsstärkere ist und den überwiegenden Teil der erforderlichen Wärmemenge zuführt. Für die Induktionsspule 37 ist eine reine Leistungssteuerung vorgesehen. Die schwächer ausgelegte Induktionsspule 38 der zweiten Heizzone 4b dagegen ist Teil eines Temperaturregelkreises. Sie dient dazu, die Behandlungstemperatur auf den jeweils gewünschten Wert exakt einzuregeln. Während des Durchgangs eines Kastenabschnitts durch die zweite Heizzone 4b wird dabei einem Kastenabschnitt nur noch eine vergleichsweise geringe Wärmemenge zugeführt. Die Temperatur eines die erste Heizeinrichtung verlassenden ■ Kastenabschnitts wird berührungslos durch ein Zweifarben- Pyrometer (nicht dargestellt) bestimmt. Die Regelung ist z.B. so eingestellt, dass ein die Heizzone (4) durchlaufender Längsabschnitt des Brennelementkastens 1 auf eine Temperatur von etwa 11000C erwärmt wird. Nachdem ein Brennelementkasten die erste Heizeinrichtung 4a verlassen hat, gelangt er zu¬ nächst in den durch den Axialabstand 42 zwischen der Heizzo- ne 4 und der Kühlzone 7 bestimmten Bereich. Im Anschluss daran durchläuft er in die Kühlzone 7, wo je nach Intensität und einer eventuellen Vorkühlung des applizierten Inertgasstroms eine mehr oder weniger schnelle Abkühlung erfolgt. In der Kühlzone 7 wird ein sich im Betaphasen-Gebiet befindender Längsabschnitt des Brennelementkastens im Gegensatz zum Ab¬ schrecken mit Wasser relativ langsam auf eine im AΪphaphasen- Gebiet liegende Temperatur abgekühlt, wobei der über die Düsen 28 zugeführte Inertgasstrom derart eingestellt wird, dass ein Brennkastenabschnitt ^während des Durchtritts durch die Kühlzo- ne 7 mindestens mit einer Abschreckrate dT/dt > 10 K/s abge¬ kühlt wird. Die Abkühlung wird dabei durch entsprechende Be¬ messung des zugeführten Inertgasstroms, der vorzugsweise zwi¬ schen 0,010 und 0,080 kg/s liegt, insbesondere 0,032 kg/s beträgt, und Auslegung der Relativgeschwindigkeit zwischen Brennelementkasten 1 und Gehäuse 2 so eingestellt, dass das Brennkastenmaterial kurzzeitig, etwa einige Sekunden, auf einer oberhalb etwa 6300C liegenden Temperatur gehalten wird, um ein Wachstum der ursprünglich in sehr feiner Form ausge¬ schiedenen Sekundärphasen zu erreichen. Außerdem wird die Abkühlung so gesteuert, dass sich eine Korngröße von weniger als 100 μm einstellt. Mit Hilfe des Kühlkörpers 18 der zweiten Kühlzone 17 wird schließlich noch Restwärme entfernt, damit ein das Gehäuse 2 unterseits verlassender und der Atmosphäre ausgesetzter Kastenabschnitt einen unterhalb der Anlauftempe- ratur (etwa 15O0C) aufweisende Temperatur hat. Damit auch die Innenfläche des Brennelementkastens während der Wärmebehand- lung nicht oxidiert wird, wird im Innenraum des Brennelement¬ kastens 1 eine Inertgasatmosphäre aufrecht erhalten.

Zur Führung des Gehäuses am Brennelementkasten 1 sind an der Oberseite des oberen Flansches 9 Führungsrollen 43 vorhanden, die mit der Außenfläche des Brennelementkastens 1 zusammen wirken. Um zu gewährleisten, dass der Brennelementkasten 1 über seine gesamte Länge eine gleichbleibende Wärmebehandlung erfährt, sind auf die obere und untere Stirnseite des Brenn¬ elementkasten 1 als Anfahr- bzw. Auslaufstrecke dienende Kas- tenabschnitte 44 lösbar aufgesteckt. Zu diesem Zweck sind an der Innenseite eines Kastenabschnittes 44 Laschen 45 ange¬ formt, die über die Stirnseite des Kastenabschnittes 44 hinaus stehen. Bezugszeichenliste

1 Brennelementkasten. 30 Außenseite 5 2 Gehäuse 31 Austrittsöffnung 3 Kastenlängsrichtung1' 35 32 Zwischenrautn 4 Heizzone 33 Leitung 4a Heizeinrichtung 34 Anschlussstutzen 4b Heizeinrichtung 35 Hohlraum 10 5 Bearbeitungsrichtung 36 RadialSchulter 6 Düsenanordnung 40 37 erste Induktionsspule 7 erste Kühlzone 38 zweite Induktionsspule 8 Zylinder 39 Spulenträger 9 Flansch 40 Flansch 15 10 Flansch 42 Axialabstand 12 Stange 45 43 Führungsrolle 13 Öffnung 44 Kastenabschnitt 14 Öffnung 45 Lasche 15 Radialspalt 20 16 Radialspalt 17 zweite Kühlzone 18 Kühlkörper 19 Innenwand 20 Öffnung 25 22 Radialspalt 23 Hohlraum 24 Außenwand 25 Einlassstutzen 26 Auslassstutzen 30 27 Leitung 28 Düse 29 Innenseite




 
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