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Title:
METHOD FOR PRODUCING A BEARING ASSEMBLY AND FITTING FOR A VEHICLE SEAT HAVING A BEARING ASSEMBLY PRODUCED ACCORDING TO SAID METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/013935
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a bearing assembly for a vehicle, in particular for a vehicle seat, which has a first bearing element (12) and a second bearing element (16) which can be moved in a movement direction (r) relative thereto, wherein the first bearing element (12) first receives the second bearing element (16), with a large, undefined play in a play direction (p) which is perpendicular to the movement direction (r), and the first bearing element (12) and/or the second bearing element (16) is later deformed in a plastic manner by pressurizing in a stamping direction (x) until the first bearing element (12) and the second bearing element (16) contact each other without play in the play direction (p), wherein, after the receiving of the second bearing element (16) by the first bearing element (12) and before the plastic deforming, the first bearing element (12) elastically deforms under reduction of play and the elastic deformation is reversed after the plastic deformation, so that a defined clearance fit occurs between the first bearing element (12) and the second bearing element (16).

Inventors:
LEPPLA MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/062811
Publication Date:
January 31, 2013
Filing Date:
July 02, 2012
Export Citation:
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Assignee:
KEIPER GMBH & CO KG (DE)
LEPPLA MICHAEL (DE)
International Classes:
B60N2/235; B21D22/02; B21D53/10; B21K23/00; B21K25/00; B23P11/00; B60N2/68
Foreign References:
JP2000153327A2000-06-06
FR2848927A12004-06-25
DE10329237A12005-01-13
DE10329237A12005-01-13
DE202010015171U12011-02-10
DE202009016989U12010-04-01
DE202009016989U12010-04-01
DE102005046807B32006-11-02
DE102006015560B32007-08-16
DE10253054A12004-06-03
Attorney, Agent or Firm:
LIEDTKE, MARKUS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer Lageranordnung für ein Fahrzeug, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, welche ein erstes Lagerelement (12) und ein relativ zu diesem in einer Bewegungsrichtung (r) bewegliches zweites Lagerelement (16) aufweist, wobei zunächst das erste Lagerelement (12) mit einem großen Undefinierten Spiel in einer zur Bewegungsrichtung (r) senkrechten Spielrichtung (p) das zweite Lagerelement (16) aufnimmt und später das erste Lagerelement (12) und/oder das zweite Lagerelement (16) mittels Beaufschlagen in einer Stempelrichtung (x) plastisch verformt wird, bis das erste Lagerelement (12) und das zweite Lagerelement (16) in Spielrichtung (p) spielfrei aneinander anliegen, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aufnehmen des zweiten Lagerelements (16) durch das erste Lagerelement (12) und vor der plastischen Verformung das erste Lagerelement (12) elastisch verformt wird unter Reduktion des Spiels, und dass nach der plastische Verformung die elastische Verformung umgekehrt wird, so dass eine definierte Spielpassung zwischen dem ersten Lagerelement (12) und dem zweiten Lagerelement (16) entsteht.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die elastische Verformung das erste Lagerelement (12) auf eine Auflage (H) gelegt wird und durch einen Stempel (S) in der Stempelrichtung (x) beaufschlagt wird, welche insbesondere senkrecht zur Bewegungsrichtung (r) und zur Spielrichtung (p) orientiert ist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage (H) konkav oder konvex gekrümmt ist.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das auf die Auflage (H) gelegte erste Lagerelement (12) zunächst punkt- und/oder linienförmig an der Auflage (H) anliegt und sich durch die Beaufschlagung mittels des Stempels (S) flächig an die Auflage (H) anlegt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (S) nach der elastischen Verformung des ersten Lagerelements (12) die plastische Verformung vornimmt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempels (S) an Verdrängung s stellen (14d) Material des ersten Lagerelements (12) und/oder des zweiten Lagerelements (16) verdrängt, wodurch sich benachbart zu den Verdrängung s stellen (14d) Vorsprünge (14p) in Spielrichtung (p) oder entgegengesetzt dazu ausbilden.

7. Beschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeug sitz, mit einem ersten Beschlagteil (11) und einem zweiten Beschlagteil (12), welche miteinander mittels wenigstens eines Riegels (16) verriegelbar und welche relativ zueinander um eine Achse (A) verdrehbar sind, gekennzeichnet durch eine nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellte Lagerordnung mit den beiden Beschlagteilen (11, 12) als den beiden Lagerelementen und/oder dem zweiten Beschlagteil (12) als erstem Lagerelement und dem wenigstens einen Riegel (16) als zweitem Lagerelement.

8. Beschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Führung s Segmente (14) den wenigstens einen Riegel (16) zwischen sich in der Bewegungsrichtung (r) beweglich führen, wobei in der Spielrichtung (p) eine effektive Kanalbreite (c) zwischen den Führung s Segmenten (14) und eine Riegelbreite (b) des wenigstens einen Riegels (16) definiert ist.

9. Beschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die effektive Kanalbreite (c) um die definierte Spielpassung in Spielrichtung (p) größer ist als die Riegelbreite (b).

10. Beschlag nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungssegmente (14) oder der wenigstens eine Riegel (16) an mehreren Verdrängung s stellen (14d) Vorsprünge (14p) aufweisen, welche aufgrund der plastischen Verformung benachbart zu Verdrängung s stellen (14d) ausgebildet sind und in Spielrichtung (p) oder entgegengesetzt weisen.

Description:
Verfahren zur Herstellung einer Lageranordnung und Beschlag für einen Fahrzeugsitz mit einer hiernach hergestellten Lageranordnung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Lageranordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 und einen Beschlag für einen Fahrzeugsitz mit einer hiernach hergestellten Lager anordnung.

Die Herstellung von Passungen, beispielsweise in Lageranordnungen, ist teuer, da kleine Fertigungstoleranzen eingehalten werden. So kommen oft nur aufwendige Fertigung s verfahren zum Einsatz, oder es muss eine Klassifizierung und Zusortierung in Toleranzgruppen erfolgen, was mit hohen Logistik- und Fertigungskosten verbunden ist. Können die Toleranzgruppen nicht gezielt hergestellt werden, ist eine Zusortierung nicht immer möglich, so dass Überhänge entstehen und verschrottet werden müssen. Ein Verfahren zu Herstellung einer Lageranordnung oder einer anderen Baugruppe mit einer Passung, bei welchem die einzelnen Bauteile mit großen Toleranzen hergestellt werden können und welches einen Schritt aufweist, in welchem die großen Toleranzen alle ausgeglichen werden, ist wünschenswert.

Eine Lageranordnung, welche nach einem Verfahren der eingangs genannten Art hergestellt wird, ist aus der DE 103 29 237 AI bekannt. Hiernach ist das erste Lagerelement mit einer Öffnung versehen, welche von mehreren Materialaussparungen umgeben ist. Zwischen den Materialaussparungen und der Öffnung befinden sich Deformationsbereiche. Das zweite Lagerelement ist als Bolzen ausgebildet, dessen Bewegungsrichtung in Umfangsrichtung verläuft. Das erste Lagerelement nimmt mit seiner Öffnung das zweite Lagerelement auf. In der durch die radiale Richtung definierten Spielrichtung besteht zunächst ein großes Spiel. Dann werden die Deformationsbereiche plastisch verformt, so dass sich in Spielrichtung Vorsprünge ausbilden, bis diese Vorsprünge am zweiten Lagerelement vollkommen spielfrei anliegen. Aufgrund des fehlenden Spiel besteht allerdings die Gefahr, dass die beiden Lagerelemente miteinander verklemmen.

Die DE 20 2010 015 171 U1 beschreibt eine Lageranordnung, bei welcher am ersten Lagerelement zuerst die Vorsprünge an der Öffnung hergestellt werden, und dann das zweite Lagerelement unter elastischer Verformung der Vorsprünge in die Öffnung des ersten Lagerelements eingeführt wird. Je nach Größe der elastischen Verformung kann die Gefahr bestehen, dass es zu einer gewissen

Schwergängigkeit kommt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zur Herstellung einer Lageranordnung zu verbessern und einen Beschlag mit einer hiernach hergestellten Lageranordnung zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 und einen Beschlag mit den Merkmalen des Anspruches 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die elastische Verformung des ersten Lagerelements ändert temporär die Geometrie des ersten Lagerelements für das Aufnehmen des zweiten Lagerelements. Wird nun bei temporär geänderter Geometrie das Spiel der Lagerordnung mittels der plastischen Verformung beseitigt, d.h. eine spielfreie Anlage der Lagerelement aneinander geschaffen, so kann danach die temporäre Änderung der Geometrie rückgängig gemacht werden, d.h. die elastische Verformung umgekehrt werden, um eine definierte Spielpassung der Lageranordnung zu erzeugen. Die Größe des Spiels dieser Spielpassung, vorzugsweise 0,02 bis 0,10 mm, hängt dann vom Ausmaß der elastischen Verformung ab und kann minimal (und von Null verschieden) gewählt werden. Bei einer elastischen Verformung aufgrund einer Durchbiegung von 0,5 mm kann beispielsweise ein Spiel von 0,05 mm erzeugt werden. Die unterschiedlichen (Herstellungs-)Toleranzen der Lagerelemente werden durch die plastische Verformung ausgeglichen, so dass das minimale definierte Spiel (weitgehend) unabhängig von den ursprünglichen Toleranzen der Lagerelemente ist. Die Klassifizierungen und Zusortierungen zu Toleranzgruppen entfallen. Aufwendige Fertigung s verfahren entfallen. Die Herstellung wird dadurch insgesamt kostengünstiger.

Die elastische Verformung wird vorzugsweise durch eine unebene Auflage erreicht, insbesondere eine konkave oder konvexe Auflage, auf welche das erste Lagerelement zunächst mit einer punktförmigen und/oder linienförmigen Anlage gelegt wird und anschließend - beispielsweise mittels eines Stempels oder einer anderen Art der Beaufschlagung - in eine flächige Anlage am die Auflage gebracht wird, also aufgrund eines entsprechenden Durchbiegens des ersten Lagerelements. Lässt die Beaufschlagung nach, federt das erste Lagerelement in seine - abgesehen von der plastischen Verformung - ursprüngliche Form zurück

Die plastische Verformung, beispielsweise mittels Verstemmen, erfolgt vorzugsweise entlang der Anlageflächen der Lagerelemente, beispielsweise indem mittels eines Stempels Material an Verdrängung s stellen verdrängt wird und zur Ausbildung von Vorsprüngen führt. Das zweite Lagerelement liegt dann an den Vorsprüngen des ersten Lagerelements an (oder umgekehrt).

Die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellte Lageranordnung kann beispielsweise ein (integraler) Bestandteil eines Beschlags sein, wie er in Fahrzeugsitzen verwendet wird, beispielsweise um die Lehne in unterschiedlich geneigte Gebrauchsstellungen zu bringen oder in Nichtgebrauchsstellungen zu schwenken. Die Lageranordnung kann die relativ zueinander verdrehbaren Beschlagteil betreffen oder die Riegel und das die Riegel führende Beschlagteil. Ein derartiger Beschlag kann außer an der Lehne auch an anderen Stellen des Fahrzeugsitzes verwendet werden, ebenso wie die Lageranordnung an anderen Stellen des Fahrzeugsitzes oder gar des Fahrzeuges zum Einsatz kommen kann. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auch eine andere Passung mit einem definierten Spiel erzeugt werden.

Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Aus- führungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein schematisierter Schnitt durch eine Lageranordnung vor der elastischen Verformung,

Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung bei der elastischen Verformung,

Fig. 3 eine Fig. 1 und 2 entsprechende Darstellung bei der plastischen Verformung,

Fig. 4 eine Fig. 1 bis 3 entsprechende Darstellung nach der Umkehr der elastischen Verformung,

Fig. 5 eine Explosionsdarstellung eines Beschlags,

Fig. 6 einen radialen Schnitt durch den Beschlag entlang der Linie VI- VI in Fig. 7,

Fig. 7 einen axialen Schnitt durch den Beschlag, und

Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Fahrzeug sitzes.

Ein Fahrzeugsitz 1 für ein Kraftfahrzeug weist ein Sitzteil 3 und eine relativ zum Sitzteil 3 in ihrer Neigung einstellbare Lehne 4 auf. Zur Neigungseinstellung der Lehne 4 wird manuell, beispielsweise mittels eines Handhebels 5, eine Übertragungsstange 7 gedreht, welche horizontal im Übergangsbereich zwischen Sitzteil 3 und Lehne 4 angeordnet ist. Auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes 1 greift die Übertragung s Stange 7 mit drehfester Verbindung (oder mit einem definierten Leerweg auf Mitnahme gekoppelt) in einen Beschlag 10 ein.

Der Beschlag 10 weist ein erstes Beschlagteil 11 und ein zweites Beschlagteil 12 auf, welche relativ zueinander um eine Achse A verdrehbar sind. Die (gedachte) Achse A fluchtet vorliegend mit der Übertragung s Stange 7 und definiert die verwendeten Richtungsangaben eines Zylinderkoordinatensystems. Die beiden Be- schlagteile 11 und 12 lassen jeweils näherungsweise in eine kreisrunde Scheibenform einbeschreiben. Beide Beschlagteile 11 und 12 bestehen vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl, der wenigstens bereichsweise gehärtet sein kann. Zur Aufnahme der axial wirkenden Kräfte, also zum axialen Zusammenhalt der Beschlagteile 11 und 12, ist ein Umklammerungsring 13 vorgesehen. Der Umklammerungsring 13 besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl, der vorzugsweise ungehärtet ist. Der Umklammerungsring 13 weist vorzugsweise eine im Wesentlichen flache Ringform auf, kann aber in alternativer Ausführung L- förmig profiliert mit einem Zylinderabschnitt und stirnseitig einem flachen Ringabschnitt sein.

Der Umklammerungsring 13 ist fest mit einem der beiden Beschlagteile 11 und 12 verbunden, vorliegend in einem äußeren Ringabschnitt mit dem zweiten Beschlagteil 12, beispielsweise mittels Laserschweißens oder mittels einer anderen an sich bekannten Befestigungstechnik. Mittels eines inneren Ringabschnittes, welcher in einer zu axialen Richtung senkrechten Ebene angeordnet ist, übergreift der Umklammerungsring 13, gegebenenfalls unter Zwischenlage eines Gleitrings, das erste Beschlagteil 11 in dessen radial äußerem Randbereich, ohne die Relativbewegung der beiden Beschlagteile 11 und 12 zu behindern. Zudem werden die einander zugewandten Innenflächen der beiden Beschlagteile 11 und 12 vor dem Eindringen von Fremdkörpern und der Verschmutzung und Beschädigung geschützt.

Der Umklammerungsring 13 und das mit ihm fest verbundene Beschlagteil 11 oder 12 umklammern also das relativ zu ihnen bewegliche, andere der beiden Beschlagteile 11 und 12. In baulicher Hinsicht bilden die beiden Beschlagteile 11 und 12 daher zusammen (mit dem Umklammerungsring 13) eine scheibenförmige Einheit.

Mit der Montage des Beschlags 10 ist das erste Beschlagteil 11 beispielsweise fest mit der Struktur der Lehne 4 verbunden, also lehnenfest. Das zweite Beschlagteil 12 ist dann fest mit der Struktur des Sitzteils 3 verbunden, also sitzteil- fest. Die Zuordnungen der Beschlagteile 11 und 12 können jedoch auch ver- tauscht sein, d.h. das erste Beschlagteil 11 wäre dann sitzteilfest und das zweite Beschlagteil 12 lehnenfest. Der Beschlag 10 liegt im Kraftfluss zwischen Lehne 4 und Sitzteil 3.

Der Beschlag 10 ist als Rastbeschlag ausgebildet, bei welchem das erste Beschlagteil 11 und das zweite Beschlagteil 12 miteinander verriegelbar sind, wie es beispielsweise in der DE 20 2009 016 989 Ul beschrieben ist, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird.

Das zweite Beschlagteil 12 weist - vorliegend vier - Führung ssegmente 14 auf, welche mit geraden Führungsflächen paarweise jeweils einen Riegel 16 seitlich in radialer Richtung führen. Die - vorliegend insgesamt vier - Riegel 16 sind - vorliegend um je 90° - versetzt zueinander in einem zwischen den beiden Beschlagteilen 11 und 12 definierten Bauraum angeordnet. Die Riegel 16 sind an ihrem radial außen liegenden Ende mit einer Verzahnung versehen, die mit einem Zahnkranz 17 des als Hohlrad ausgebildeten ersten Beschlagteils 11 in Eingriff gelangen (einfallen) kann. Wenn der Zahnkranz 17 und die Riegel 16 zusammenwirken, ist der Beschlag 10 verriegelt.

Das erste Beschlagteil 11 ist in einer Vertiefung des zweiten Beschlagteils 12 angeordnet und wird durch dieses radial außen übergriffen, wodurch die beiden Beschlagteile 11 und 12 einander lagern. Dabei ist der radial äußere Randbereich des ersten Beschlagteils 11 mit dem Zahnkranz 17 in radialer Richtung zwischen den Führung s Segmenten 14 und dem (der Lagerung des ersten Beschlagteils 11 dienenden) radial äußeren Randbereich des zweiten Beschlagteils 12 angeordnet. Bei hohen Belastungen, beispielsweise im Crashfall, kann das erste Beschlagteil 11 - nach einer Verformung - mit seinem Zahnkranz 17 in Anlage an die in Lastrichtung näher gelegenen Führung ssegmente 14 kommen, welche in Richtung zum Zahnkranz 17 entsprechend (konzentrisch) gekrümmte Flächen aufweisen. Dies erhöht die Festigkeit des Beschlags 10.

Das erste Beschlagteil 11 kann im zweiten Beschlagteil 12 gelagert sein. Die Verhältnisse könnten aber genau umgekehrt sein, d.h. das zweite Beschlagteil 12 kann auf dem ersten Beschlagteil 11 gelagert sein. Grundsätzlich sind aber beide Anordnungen gleichwertig.

Im Zentrum des Beschlags 10 ist ein Mitnehmer 21 angeordnet, beispielsweise aus Kunststoff, welcher drehbar an wenigstens einem der beiden Beschlagteile 11 und 12, vorliegend dem ersten Beschlagteil 11, gelagert ist, genauer gesagt in einer zentralen Öffnung desselben. Auf beiden Fahrzeug sitz Seiten ist der Mitnehmer 21 drehfest verbunden oder wenigstens auf Mitnahme gekoppelt mit der Übertragung s Stange 7, welche in eine Bohrung 23 des hohlen Mitnehmers 21 eingeführt ist. An einem Ende des Mitnehmers 21, vorliegenden demjenigen am zweiten Beschlagteil 12, ist ein Befestigungsring 24 vorgesehen, welcher vorliegend aus Kunststoff besteht und vorzugsweise mittels Ultraschallschweißens am Mitnehmer 21 befestigt ist. Am Befestigungsring 24 kann der Handhebel 5 drehfest festgeclipst werden.

Auf dem Mitnehmer 21 sitzt drehfest oder wenigstens auf Mitnahme gekoppelt ein Exzenter 27, welcher in dem zwischen den Beschlagteilen 11 und 12 definierten Bauraum angeordnet ist. Eine Federanordnung 35, beispielsweise eine oder zwei ineinander geschachtelte Spiralfedern, ist in einer zentralen Aufnahme eines der beiden Beschlagteile 11 und 12, vorliegend des zweiten Beschlagteils 12, angeordnet und vorliegend außen abgestützt. Die Federanordnung 35 beaufschlagt den Exzenter 27, vorliegend indem sie innen drehfest auf dem Mitnehmer 21 sitzt. Eine derartige Federanordnung 35 ist beispielsweise in der bereits oben genannten DE 20 2009 016 989 Ul oder in der DE 10 2005 046 807 B3 beschrieben, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. Der von der Federanordnung 35 beaufschlagte Exzenter 27 wirkt auf die radial beweglichen Riegel 16 ein und beaufschlagt diese, so dass sie radial nach außen gedrückt werden, um in den Zahnkranz 17 einzufallen, womit der Beschlag 10 verriegelt ist.

Eine Steuerscheibe 36 ist im Bauraum axial zwischen den Riegeln 16 und dem ersten Beschlagteil 11 angeordnet und sitzt vorliegend drehfest auf dem Exzenter 27. Die Steuerscheibe 36 weist - vorliegend vier - Steuerbahnen auf, die jeweils mit einer Nase 38 jedes Riegels 16 zusammenwirken. Die Nasen 38 stehen dabei in axialer Richtung von den ihnen zugeordneten Riegeln 16 ab. Bei einer Drehung (um wenige Grad) des Mitnehmers 21 - und des damit angetriebenen Exzenters 27 und der Steuer scheibe 36 - entgegen der Kraft der Federanordnung 35 zieht die Steuerscheibe 36 die Riegel 16 radial nach innen, d.h. aus dem Zahnkranz 17, womit der Beschlag 10 entriegelt ist und die beiden Beschlagteile 11 und 12 relativ zueinander um die Achse A verdrehbar sind. Die Lehne 4 ist nun um die Achse A schwenkbar, um ihre Neigung einzustellen, d.h. um eine andere Gebrauchsstellung einzunehmen.

Bei zweitürigen Kraftfahrzeugen soll mittels Freischwenkens der Lehne 4 der Zugang zu einer hinteren Sitzreihe erleichtert werden, wofür die entriegelte Lehne 4 aus einer der Gebrauchsstellungen nach vorne in eine nicht zum Sitzgebrauch geeignete, freigeschwenkte Stellung geschwenkt wird. Es erhöht den Bedienkomfort, wenn der Handhebel 5 - oder ein weiteres Betätigungselement - nicht während des gesamten Freischwenkens gehalten werden muss und die Beschläge trotzdem erst in der freigeschwenkten Stellung verriegeln. Im Beschlag 10 ist hierfür zwischen der Steuerscheibe 36 und dem ersten Beschlagteil 11 um die Achse A herum optional ein ringförmiges Freischwenk-Steuerelement 45 vorgesehen, wie es beispielsweise in der DE 10 2006 015 560 B3 beschrieben ist, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird.

Das zweite Beschlagteil 12 und die Riegel 16 definieren eine Lageranordnung des Fahrzeugsitzes 1, welche eine gewollte Bewegung der Riegel 16 relativ zum zweiten Beschlagteil 12 in ihrer jeweiligen Bewegungsrichtung r ermöglicht. Das zweite Beschlagteil 12 bildet mit seinen Führung s Segmenten 14 ein erstes Lagerelement, die Riegel 16 jeweils ein relativ zu diesem bewegliches zweites Lagerelement.

Damit die Riegel 16 in der gewollten Weise beweglich sind und nicht zwischen den Führung s Segmenten 14 festklemmen, ist eine definierte Spielpassung notwendig, und zwar mit einem minimalen Spiel senkrecht zur Bewegungsrichtung r der Riegel 16 in einer Spielrichtung p. Die Riegelbreite b ist die Abmessung ei- nes (jeden) Riegels 16 senkrecht zu seiner Bewegungsrichtung r, also in Spielrichtung p. Der den Riegel 16 aufnehmende Kanal zwischen zwei Führungssegmenten 14 wird begrenzt durch die einander zugewandten Ränder dieser zwei den Riegel 16 führenden Führung ssegmente 14 und hat in der Spielrichtung p eine ursprüngliche Kanalbreite ci, welche als Abstand besagter Ränder definiert ist. Um das gewünschte definierte Spiel zu erreichen, ist die ursprüngliche Kanalbreite cl minimal größer als die Riegelbreite b, und zwar bei allen Toleranzen. Im Stand der Technik würde dies sehr genaue Einzelteiltoleranzen oder Klassifizierungen in Toleranzgruppen und Zusortierungen erfordern.

Erfindungsgemäß werden die Einzelteile mit größeren Toleranzen hergestellt, und beim Zusammenbau des Beschlags 10 wird die gewünschte Spielpassung eingestellt. Vorliegend wird das zweite Beschlagteil 12 mit den Führung s Segmenten 14 so hergestellt, dass die ursprüngliche Kanalbreite cl mit Toleranzen noch merklich größer als die Riegelbreite b mit Toleranzen ist.

Das zweite Beschlagteil 12 wird - mit seiner axial nach außen gewandten Stirnseite - auf eine konkave Auflage H gelegt. Bei vier Riegeln 16 kann die Auflage H sphärisch gekrümmt sein, bei zwei Riegeln 16 zylindrisch. Der Krümmungsmittelpunkt der Auflage H liegt in einer Stempelrichtung x, welche vorliegend mit der bezüglich des zweiten Beschlagteils 12 ortsfesten axialen Richtung übereinstimmt, und welche senkrecht zur Bewegungsrichtung r und zur Spielrichtung p orientiert ist. Da das zweite Beschlagteil 12 eine ebene Stirnseite aufweist, liegt es nur punkt- und/oder linienförmig, nämlich am Rand, an der Auflage H an, während es mittig von der Auflage H beabstandet ist. Die Riegel 16 werden vor oder nach dem Auflegen des zweiten Beschlagteils 12 auf die Auflage H zwischen die Führung ssegmente 14 (in die Kanäle) gelegt, wobei zwischen den Riegeln 16 und den Führung s Segmenten 14 des zweiten Beschlagteils 12 ein großes, Undefiniertes Spiel (c - b) vorliegt.

Dann wird auf der axial nach innen gewandten Stirnseite des Beschlagteils 12, genauer gesagt an den Führung s Segmenten 14, ein in Stempelrichtung x verfahrbarer Stempel S angesetzt. Der in der Stempelrichtung x angesetzte Stempel S beaufschlagt das zweite Beschlagteil 12 mit einer definierten Kraftverteilung. Aufgrund der Beaufschlagung mittels des Stempels S verformt sich das zweite Beschlagteil 12 elastisch und legt sich flächig an die Auflage H an, also mit Flächenberührung, d.h. das zweite Beschlagteil 12 biegt sich elastisch durch. Die ursprüngliche Kanalbreite cl reduziert sich, weil sich die Ränder der Führungssegmente 14 einander nähern. Entsprechend reduziert sich das Spiel zwischen den Riegeln 16 und den Führung s Segmenten 14 des zweiten Beschlagteils 12.

Mit einer erhöhten Kraft des gleichen Stempels S (oder alternativ eines weiteren Stempels) werden nun die Führung ssegmente 14 lokal plastisch verformt, und zwar an den Rändern, bis die Führung ssegmente 14 des zweiten Beschlagteils 12 und die Riegel 16 spielfrei aneinander anliegen (Presspassung). Dazu verdrängt der das zweite Beschlagteil 12 in Stempelrichtung x beaufschlagende Stempel S das Material der Führung ssegmente 14 wenigstens näherungsweise in der Spielrichtung p und damit senkrecht zur Bewegungsrichtung r der jeweiligen Riegel 16, also vorliegend tangential zur radialen Richtung. Vorzugsweise erfolgt die lokale Beaufschlagung und lokale plastische Verformung an jeweils zwei Verdrängung s stellen 14d entlang jedes einem Riegel 16 zugewandten Randes jedes Führung s Segments 14, vorliegend also an insgesamt sechzehn Verdrängung s stellen 14d des zweiten Beschlagteils 12. Benachbart zu jeder Verdrängung s stelle 14d bildet sich ein in Spielrichtung p (oder entgegengesetzt) weisender Vorsprung 14p aus, welcher sich an den Riegel 16 anlegt. Die ausgebildeten Vorsprünge 14p verändern die Form des Kanals und definieren die nunmehr effektive Kanalbreite c2. Die effektive Kanalbreite c2wird aufgrund der plastischen Verformung reduziert bis auf die Riegelbreite b. Das Ausmaß der lokalen plastischen Verformung hängt von den ursprünglich hergestellten Toleranzen ab.

Sobald der Stempel S wieder entgegen der Stempelrichtung x zurückgefahren wird, also die Beaufschlagung des zweiten Beschlagteils 12 beendet wird, kehrt sich die elastische Verformung des Beschlagteils 12 um, d.h. das zweite Beschlagteil 12 löst sich aus der flächigen Anlage an die Auflage H, so dass die Stirnseite wieder eben wird. Die plastische Verformung der Führung ssegmente 14 an den Verdrängung s stellen 14d und den Vorsprüngen 14p bleibt erhalten, je- doch vergrößert sich die effektive Kanalbreite c2 gegenüber der Riegelbreite b entsprechend der Umkehr der elastischen Verformung, d.h. die Vorsprünge 14p entfernen sich wieder von den Riegeln 16, so dass die definierte Spielpassung mit einem Spiel c2 - b wie gewünscht entsteht. Das Maß der Vergrößerung der effektiven Kanalbreite c2 auf ihren endgültigen Wert hängt von der Geometrie der Auflage H ab und ist weitgehend unabhängig von den ursprünglichen Toleranzen der Herstellung.

Alternativ (oder kumulativ) zur plastischen Verformung der Führung s Segmente 14 des zweiten Beschlagteils 12 kann auch eine plastische Verformung der Riegel 16 erfolgen.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann für jeden Riegel 16 einzeln und nacheinander oder für alle Riegel 16 gleichzeitig oder für paarweise einander gegenüberliegende Riegel 16 gleichzeitig und bezüglich der Paare nacheinander erfolgen. Es ist auch möglich, dass die definierte Spielpassung nur an zwei gegenüberliegenden Riegeln 16 ausgebildet wird, während die anderen Riegel 16 eine größere Passung erhalten, um gezielt kippen zu können, wie beispielsweise in der

DE 102 53 054 AI beschrieben. Dafür werden beispielsweise nur zwei Vorsprünge 14p ausgebildet, die radial innen oder diagonal gegenüberliegend angeordnet sind.

Die erfindungsgemäß hergestellte Lageranordnung kann auch zwischen den beiden Beschlagteilen 11 und 12 als Lagerelementen ausgebildet werden, wobei die Bewegungsrichtung r dann die Umfang srichtung ist. Zur Herstellung dieser Lageranordnung wird das erste Beschlagteil 11 auf eine konvexe Auflage oder das zweite Beschlagteil 12 auf eine konkave Auflage H gelegt und elastisch verformt, so dass die Außenabmessung des ersten Beschlagteils 11 vergrößert oder die Innenabmessung der zur Aufnahme des ersten Beschlagteils 11 vorgesehenen Vertiefung des zweiten Beschlagteil 12 reduziert wird. Vor oder nach der elastischen Verformung wird das jeweils andere Beschlagteil 12 oder 11 aufgelegt. Nach der elastischen Verformung erfolgt eine plastische Verformung an mehreren Verdrängungsstellen, worauf sich die Vorsprünge in Spielrichtung oder entgegenge- setzt dazu ausbilden. Danach kehrt sich die elastische Verformung um, wodurch das definierte Spiel entsteht.

In einer alternativen, nicht dargestellten Variante wird eine stark konkave Auflage zur Prägung der Führung ssegmente 14 verwendet. Durch die begrenzte Elastizität der Führung ssegmente 14 erreichen diese ihren Ausgangszustand nach dem Umformen, insbesondere eine Ebenheit, nicht durch das Rückfederung s verhalten des Werkstoffs. Um eine gewünschte Ebenheit, insbesondere eine Ebenheit wie vor dem Umformvorgang, zu erreichen, ist ein zusätzlicher Kalibrierprozess nach dem Umformvorgang erforderlich. Dieser Prozessschritt kann bevorzugt im Prägewerkzeug integriert werden.

In einer alternativen, nicht dargestellten Variante Hier wird zur Prägung der Führungssegmente 14 verwendet anstelle des zu verbauenden jeweils anderen Beschlagteils 12 oder 11 ein Füllstück eingesetzt. In Abhängigkeit der jeweiligen Ausformung ist mittels des Füllstücks das Maß der effektiven Kanalbreite c2 nach der Prägung variabel einstellbar.

Bezugszeichenliste

1 Fahrzeug sitz

Sitzteil

Lehne

Handhebel

Übertragung s Stange

10 Beschlag

11 erstes Beschlagteil

12 zweites Beschlagteil, erstes Lagerelement

13 Umklammerung sring

14 Führung s segment

14d Verdrängung s stelle

14p Vorsprung

16 Riegel, zweites Lagerelement

17 Zahnkranz

21 Mitnehmer

23 Bohrung

24 Befestigungsring

27 Exzenter

35 Federanordnung

36 Steuerscheibe

38 Nase

45 Freischwenk-Steuerelement

A Achse

b Riegelbreite

cl ursprüngliche Kanalbreite

c2 effektive Kanalbreite

H Auflage

P Spielrichtung

r Bewegungsrichtung

S Stempel

X Stempelrichtung