SCHMIDHUBER HORST (DE)
WO2016063559A1 | 2016-04-28 |
JPH10202150A | 1998-08-04 | |||
EP2799201B1 | 2015-11-18 | |||
US20160018000A1 | 2016-01-21 | |||
DE102012003045A1 | 2013-08-22 | |||
DE602004003219T2 | 2007-09-27 | |||
EP2799201B1 | 2015-11-18 |
Patentansprüche 1. Verfahren zum Herstellen einer Dichtung zwischen zwei Dachrahmenelementen (7, 8) für ein Fahrzeugdach (1), aufweisend die Schritte (Sl, S2) : - Bereitstellen der beiden Dachrahmenelemente (7, 8) derart, dass ein Überlappungsbereich (10) ausgebildet ist, wobei in dem Überlappungsbereich (10) zumindest ein Spalt (13) ausgebildet ist; - maschinell gestütztes Einbringen eines aushärtenden Dichtmaterials (15) in den Spalt mittels einer Applikatorvorrichtung (16) derart, dass das Dichtmaterial (15) in den Spalt (13) einfließt und anschließend zur Bildung einer Spaltdichtung (14) aushärtet. 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine Bewegung der Applikatorvorrichtung (16) und/oder ein Volumenstrom des Dichtmaterials (15) aus der Applikatorvorrichtung (16) zum Einbringen in den Spalt (13) maschinell steuerbar sind. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Dichtmaterial (15) derart in den Spalt (13) eingebracht wird, dass das Dichtmaterial (15) unter Ausbildung einer glatten Dichtoberfläche (21) aushärtet. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an das erste oder das zweite Dachrahmenelement (7, 8) entlang zumindest eines Abschnitts des Spalts (13) ein Formteil (30) angesetzt wird, wobei das Formteil (30) eine Formfläche (33) aufweist und zusammen mit dem Spalt (13) eine Kavität begrenzt, in die das in die das Dichtmaterial (15) eingebracht wird. 5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das Formteil (30) zweiteilig ausgebildet ist und ein Oberteil sowie ein Unterteil aufweist, sodass die Spaltdichtung (14) an einer Oberseite und/oder einer Unterseite der Dachrahmenelemente (7, 8) ausgebildet wird. 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, wobei das Formteil (30) aus Silikon hergestellt ist oder zumindest im Bereich der Formfläche (33) Silikon aufweist. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei das Formteil (30) eine Einlassöffnung (32) aufweist, durch die das Dichtmaterial (15) in die Kavität eingebracht wird und anschließend zur Bildung der Spaltdichtung (14) aushärtet. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei das Formteil eine elastische Lippe aufweist, die mittels der Applikatorvorrichtung (16) verschiebbar ist, um einen Zugang zu der Kavität bereitzustellen. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, wobei ein weiteres Formteil entlang zumindest des Abschnitts des Spalts (13) angesetzt wird, so dass beide Formteile mit dem Spalt (13) eine geschlossene Kavität begrenzen, in die das Dichtmaterial (15) eingebracht wird. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei nach dem Einbringen des Dichtmaterials (15) in einem weiteren Schritt ein Klebematerial, insbesondere eine Kleberaupe (23) , oder eine Klebedichtung (22) derart auf die beiden Dachrahmenelemente (7, 8) aufgebracht wird, dass das Klebematerial oder die Klebedichtung (22) das in dem Spalt (13) ausgehärtete Dichtmaterial (15) fluiddicht kreuzt. 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es bei dem Verfahren zum Herstellen der Dichtung in etwa um ein WST Verfahren oder WST+ Verfahren handelt. 12. Anordnung (20) mit zwei Dachrahmenelementen (7, 8) für ein Fahrzeugdach (1) eines Kraftfahrzeugs (2), wobei - die beiden Dachrahmenelemente (7, 8) derart angeordnet sind, dass ein Überlappungsbereich (10) ausgebildet ist, wobei in dem Überlappungsbereich (10) zumindest ein Spalt (13) ausgebildet ist; und - ein aushärtendes Dichtmaterial (15) in den Spalt (13) nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche eingebracht ist, so dass eine Spaltdichtung (14) gebildet ist . 13. Anordnung (20) nach Anspruch 12, wobei ein Klebematerial, insbesondere eine Kleberaupe (23) , oder eine Klebedichtung (22) derart auf die beiden Dachrahmenelemente (7, 8) aufgebracht ist, dass das Klebematerial oder die Klebedichtung (22) das in dem Spalt (13) ausgehärtete Dichtmaterial (15) fluiddicht kreuzt. |
Verfahren zum Herstellen einer Dichtung zwischen zwei
Dachrahmenelementen sowie Anordnung mit zwei
Dachrahmenelementen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Dichtung zwischen zwei Dachrahmenelementen. Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Anordnung mit zwei
Dachrahmenelementen .
In mehrteilig aufgebauten Dachrahmenaufbauten für
Fahrzeugdächer von Kraftfahrzeugen ist es in vielen Bereichen notwendig, Dichtungen vorzusehen, um Wasser oder andere
Fluide beispielsweise am Eintreten in Trockenbereiche des Fahrzeugs zu hindern.
Es ist wünschenswert, ein Verfahren zum Herstellen einer Dichtung zwischen zwei Dachrahmenelementen für ein
Fahrzeugdach sowie eine Anordnung anzugeben, die zu einer besonders wirksamen Dichtung beitragen.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Herstellen einer Dichtung zwischen zwei Dachrahmenelementen für ein
Fahrzeugdach offenbart. Das Verfahren hat die Schritte:
- Bereitstellen der beiden Dachrahmenelemente derart, dass ein Überlappungsbereich ausgebildet ist, wobei in dem
Überlappungsbereich zumindest ein Spalt ausgebildet ist;
- maschinell gestütztes Einbringen eines aushärtenden
Dichtmaterials in den Spalt mittels einer
Applikatorvorrichtung derart, dass das Dichtmaterial in den Spalt einfließt und anschließend zur Bildung einer
Spaltdichtung aushärtet. Durch das maschinelle Einbringen eines fließenden Dichtmaterials bzw. einer fließenden Dichtmasse, wird dazu beigetragen, eine besonders wirksame Spaltdichtung zu
erzielen. Vorteilhaft ist durch die maschinelle Applikation eine hohe Reproduzierbarkeit gegeben, so dass eine hohe
Dichtungswirksamkeit erreichbar ist. Im Gegensatz zu einer manuellen Dichtmaterial-Applikation, etwa durch Verspachteln von Spachtelmasse, kann beispielsweise durch das Einstellen und Vorgeben geeigneter Prozessparameter eine gewünschte Spaltdichtung erzielt werden. Weiterhin wird zu geringeren Herstellungskosten im Vergleich zu einer manuellen
Applikation beigetragen.
Bei dem beschriebenen Verfahren handelt es sich um ein
Drucklosverfahren. Im Gegensatz zu den bekannten RIM (kurz für Englisch „reaction injection moulding") oder
Spritzgussverfahren härtet im beschriebenen Verfahren das Dichtmaterial unter Atmosphärendruck aus. Bei dem Verfahren ist nicht zwingend ein geschlossenes Formteil nötig. Durch das beschriebene Verfahren ist eine hohe Oberflächenqualität für die Spaltdichtung erreichbar.
Das beschriebene Verfahren ist beispielsweise an ein WST Verfahren oder WST+ Verfahren (kurz für Englisch „Window Spray Technology") wie beispielsweise in der DE 10 2012 003 045 AI, der DE 60 2004 003 219 T2 oder der EP 2 799 201 Bl beschrieben, angelehnt, wobei nicht zwingend spezielle
Formteile zum Vorgeben der Form der Spaltdichtung nötig sind.
Bei den Dachrahmenelementen handelt es sich beispielsweise um Komponenten eines Dachrahmens für bewegliche Dachelemente, etwa Schiebedächer, oder feststehende Dachelemente, etwa Glasdeckel oder Panoramadächer. Die Dachrahmenelemente können auch als Halterahmen bezeichnet werden und sind
typischerweise entlang eines Rands einer Dachöffnung in einem Fahrzeugdach angeordnet. Die Dachrahmenelemente sind
beispielsweise als Metallteile, Metallrahmen oder Blechteile wie Stahlblechteile ausgebildet. Die Dachrahmenelemente können zumindest im Bereich des Spalts lackiert sein, was keine Auswirkungen auf die Anwendung des offenbarten
Verfahrens hat.
Im betriebsgemäß angeordneten Zustand der beiden
Dachrahmenelemente überlappen diese an ein oder mehreren Verbindungsstellen, auch Stoßstellen, Blechverbindungstellen oder Stoßblechverbindungsstellen genannt. Diese Überlappung ist unter anderem aus Montagegründen notwendig. In zumindest einem solchen Überlappungsbereich bildet sich der Spalt aus.
Der Spalt wirkt als Formteil für das beschriebene Verfahren. Der Spalt ist beispielsweise als Nut oder Freiraum
ausgebildet. Der Spalt ist beispielsweise zu einer Seite hin, etwa zu einer Oberseite hin, geöffnet, so dass das
Dichtmaterial eingebracht werden kann. Mit anderen Worten bildet der Spalt selbst ein offenes Formteil. Der Spalt gibt folglich eine Formgebung für die Spaltdichtung vor. Optional können auch ein oder mehrere zusätzliche, separate Formteile vorgesehen sein, um eine gewünschte Formgebung für die
Dichtung, etwa eine besonders glatte Oberfläche, zu erzielen.
Mittels eines solchen zusätzlichen Formteils kann das
Ausbilden und Aushärten der Spaltdichtung auf besonders zuverlässige und kontrollierte Weise durchgeführt werden. Das Formteil ist zum Beispiel zweiteilig ausgeführt und weist ein separates Oberteil und Unterteil auf. Beispielsweise ist das Formteil U- oder T-förmig ausgebildet und dichtet einen vorgegebenen Abschnitt des Spaltes 13 an einer Oberseite und/oder Unterseite der Dachrahmenelemente ab. Auf diese Weise ist mittels des Formteils zum Beispiel ein beidseitiges planares Abdichten und Auffüllen unerwünschter Freiräume möglich .
Das Formteil ist zum Beispiel aus Silikon hergestellt oder weist zumindest im Bereich seiner Formfläche oder Formflächen Silikon auf und realisiert ein weiches Formwerkzeug, welches ein kontrolliertes Einfließen des Dichtmaterials ermöglicht und das Ausbilden der Spaltdichtung zuverlässig begrenzt. Auf diese Weise kann ein stufenloses, besonders bündiges und ansprechendes Endergebnis der Spaltdichtung in Bezug auf angrenzende Kanten und Oberflächen erreicht werden.
Zum Einlassen des Dichtmaterials kann das Formteil eine oder mehrere Einlassöffnungen aufweisen, die ein kontrolliertes Einbringen des Dichtmaterials in den Spalt beziehungsweise die mit dem Spalt und dem Formteil ausgebildete Kavität ermöglichen. Alternativ oder zusätzlich kann das Formteil eine offene Vorder- oder Hinterseite aufweisen, durch die das Dichtmaterial mittels der Applikatorvorrichtung eingeschmiert beziehungsweise eingeschoben werden kann.
Mittels des beschriebenen Verfahrens und insbesondere unter Verwendung eines zusätzlichen Formteils können Fügestellen zwischen den Dachrahmenelementen zuverlässig abgedichtet und besonders ebene oder planare Übergangsflächen ausgebildet werden. Auf diese Weise können unerwünschte scharfe Kanten und Höhensprünge der Spaltdichtung vermieden oder zumindest reduziert werden. Das Formteil umschließt als örtlich klein gehaltenes Formwerkzeug die Fügestelle beziehungsweise den Überlappungsbereich mit dem Spalt und dichtet diesen gegen ein unkontrolliertes Auslaufen des Dichtmaterials ab. Das Verfahren ermöglicht als automatisierter Prozess eine robuste und wiederholbare Durchführung, sodass insbesondere keine prozessunsichere manuelle Abdichtung und Spachtelarbeit erforderlich ist. Nachbearbeitungen sind daher nicht nötig oder fallen zumindest deutlich geringfügiger aus.
Bei der Applikatorvorrichtung handelt es sich beispielsweise um eine Vorrichtung mit einem Dosier- oder Düsenkopf, über welchen das aushärtende Dichtmaterial in den Spalt appliziert wird. Das Applizieren erfolgt beispielsweise durch ein Sprüh ¬ oder Düsenverfahren.
Das Dichtmaterial kann auch als Dichtmaterialmischung
bezeichnet werden, die fließfähig ist und sich im Spalt räumlich ausbreitet und aushärtet. Bei dem Dichtmaterial handelt es sich beispielsweise um eine Polyurethanrezeptur. Damit das Dichtmaterial eine ausreichende Fließfähigkeit hat, ist eine geringe Viskosität notwendig. Beispielsweise bei einer Schergeschwindigkeit von 1/s sollte die Viskosität geringer als 100000 mPa*s betragen, bevorzugt kleiner als 50000 mPa*s, kleiner als 20000 mPa*s oder kleiner als 10000 mPa*s. Mit anderen Worten wird kein hoch viskoses Material verwendet .
Gemäß einer Ausführungsform sind eine Bewegung der
Applikatorvorrichtung und/oder ein Volumenstrom des
Dichtmaterials aus der Applikatorvorrichtung zum Einbringen in den Spalt maschinell steuerbar. Beispielsweise wird eine Bewegungsgeschwindigkeit der Applikatorvorrichtung gesteuert. Die Applikatorvorrichtung ist beispielsweise als bewegliche Applikatorvorrichtung ausgebildet oder hat einen beweglichen Applikator. Der Applikator ist beispielsweise als Düsenkopf oder Briefkopf ausgebildet, wie oben beschrieben. Die Applikatorvorrichtung bzw. der Applikator bewegt sich
beispielsweise entlang des Spalts zum Einbringen des
Dichtmaterials. Mit anderen Worten ist das Verfahren Roboter gestützt so dass eine prozesssichere Anwendung zum Erzeugen der Dichtung gewährleistet ist. Das Applizieren erfolgt beispielsweise kontinuierlich, es kann alternativ auch diskret erfolgen, beispielsweise mittels mehrerer Sprühstöße oder Düsenhübe.
Gemäß einer Ausführungsform wird das Dichtmaterial derart in den Spalt eingebracht, dass das Dichtmaterial unter
Ausbildung einer glatten Dichtoberfläche aushärtet. Die
Spaltdichtung hat somit eine glatte Oberfläche.
Beispielsweise härtet die Spaltdichtung derart aus, dass die Dichtoberfläche bündig zu angrenzenden Oberflächen der beiden Dachrahmenelemente ist. Mit anderen Worten wird
beispielsweise eine gemeinsame Oberfläche zwischen beiden Dachrahmenelementen und der Spaltdichtung erreicht. Mit wieder anderen Worten verbindet die Spaltdichtung im
ausgehärteten Zustand die angrenzenden Oberflächen der
Dachrahmenelemente so, dass eine gemeinsame, ebene Oberfläche gebildet ist. Die Spaltdichtung ist dadurch frei von
Einfallstellen. Dadurch kann eine bessere Dichtwirkung erreicht werden, insbesondere wenn unmittelbar auf der
Spaltdichtung und den Dachrahmenelementen weitere Elemente angeordnet sind. Ein derartiges weiteres Element kann somit fluiddicht mit der Spaltdichtung zusammenwirken, wobei beispielsweise ein fluidisch nicht zwischen die Spaltdichtung und das weitere Element gelangen kann.
Gemäß einer Ausführungsform wird an das erste oder das zweite Dachrahmenelement entlang zumindest eines Abschnitts des Spalts ein Formteil angesetzt, wobei das Formteil eine Formfläche aufweist und zusammen mit dem Spalt eine Kavität begrenzt, in die das Dichtmaterial eingebracht wird. Unter der Kavität wird ein Hohlraum verstanden, der nicht zwingend geschlossen, sondern auch zumindest an einer Seite offen ausgebildet sein kann. Das Dichtmaterial kann an die
Formfläche appliziert werden, so dass zusammen mit dem Spalt eine Formgebung für die Spaltdichtung vorgegeben wird. Das Formteil kann entlang des zu applizierenden Abschnitts angeordnet sein, es kann alternativ auch beweglich sein und je nach Applikationsort angeordnet werden. Nach der
Applikation wird das Formteil in einem weiteren Schritt entfernt .
Gemäß einer Ausführungsform weist das Formteil eine
elastische Lippe auf, die mittels der Applikatorvorrichtung verschiebbar ist um einen Zugang zu der Kavität
bereitzustellen. Dies ist beispielsweise entsprechend an das oben erwähnte WST+ Verfahren angelehnt. Beispielsweise bildet das Formteil zusammen mit dem Spalt eine geschlossene Kavität aus. Mittels der Applikationsvorrichtung wird die elastische Lippe punktuell für die Applikation verbogen oder verschoben, um das Dichtmaterial entsprechend in den Hohlraum
einzubringen .
Gemäß einer Ausführungsform wird ein weiteres Formteil entlang zumindest des Abschnitts des Spalts angesetzt, so dass beide Formteile mit dem Spalt eine geschlossene Kavität begrenzen, in die das Dichtmaterial eingebracht wird. Mittels des weiteren Formteils kann auf einfache Art und Weise eine komplexere Geometrie bzw. Formgebung für die Spaltdichtung erreicht werden. Gemäß einer Ausführungsform wird nach dem Einbringen des Dichtmaterials in einem weiteren Schritt ein Klebematerial, insbesondere eine Kleberaupe, oder eine Klebedichtung derart auf die beiden Dachrahmenelemente aufgebracht, dass das Klebematerial oder die Klebedichtung das in dem Spalt
ausgehärtete Dichtmaterial fluiddicht kreuzt. Mit anderen Worten verläuft das Klebematerial bzw. die Klebedichtung über beide Dachrahmenelemente und die Spaltdichtung hinweg.
Beispielsweise verläuft die Spaltdichtung quer zum
Klebematerial bzw. der Klebedichtung. Dadurch ist der Bereich zwischen Spaltdichtung und Klebematerial bzw. Klebedichtung abgedichtet ist. Das Klebematerial oder die Klebedichtung liegt flächig auf der Spaltdichtung auf. Aufgrund des beschriebenen Verfahrens werden somit Undichtigkeiten
zwischen Spaltdichtung und solchen Klebematerialen bzw.
Klebedichtungen vermieden, die die Spaltdichtung kreuzen. Derartige Klebedichtungen bzw. Klebematerialien sind
beispielsweise für die Montage von Glasdeckeln,
Schiebedachaufbauten oder dergleichen vorgesehen.
Des Weiteren wird eine Anordnung mit zwei Dachrahmenelementen für ein Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs offenbart. Die beiden Dachrahmenelemente sind derart angeordnet, dass ein Überlappungsbereich ausgebildet ist, wobei in dem
Überlappungsbereich zumindest ein Spalt ausgebildet ist. Ein aushärtendes Dichtmaterial ist in den Spalt nach einem
Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche
eingebracht, so dass eine Spaltdichtung gebildet ist.
Die Anordnung ermöglicht im Wesentlichen die vorgenannten Vorteile und Funktionen. Die Anordnung kann entsprechend einem oder mehrerer zuvor beschriebener Merkmale
weitergebildet sein. Gemäß einer Ausführungsform ist ein Klebematerial, insbesondere eine Kleberaupe, oder eine Klebedichtung derart auf die beiden Dachrahmenelemente aufgebracht, dass das Klebematerial oder die Klebedichtung das in dem Spalt ausgehärtete Dichtmaterial, die Spaltdichtung, fluiddicht kreuzt .
Weitere Vorteile, Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus dem nachfolgend in Verbindung mit den Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel .
Gleiche, gleichartige oder gleich wirkende Elemente können figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein. Es sei darauf hingewiesen, dass nicht in allen Figuren sämtliche, bereits eingeführten Bezugszeichen dargestellt sind .
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische, perspektivische Ansicht eines Fahrzeugdachs eines Kraftfahrzeugs,
Figur 2 eine perspektivische Ansicht zweier verschweißter Dachrahmenelemente eines Dachrahmens des Fahrzeugs,
Figur 3 eine schematische Querschnittsansicht einer
Stoßstelle der zwei Dachrahmenelemente mit einer Dichtung,
Figur 4 eine schematische Querschnittsansicht einer
Stoßstelle der zwei Dachrahmenelemente mit einer Dichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, Figur 5 eine perspektivische Schnittdarstellung mit zwei Dachrahmenelementen gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung,
Figur 6 eine weitere perspektivische Schnittdarstellung mit zwei Dachrahmenelementen gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 7 eine schematische Aufsicht von Dachrahmenelementen gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
Figur 8 ein schematisches Ablaufdiagramm eines
Herstellungsverfahrens der Dichtung zwischen zwei
Dachrahmenelementen .
Figur 1 zeigt schematisch, perspektivisch ein Fahrzeugdach 1 eines Kraftfahrzeugs 2. Eine Fahrzeuglängsrichtung 3 verläuft von der Windschutzscheibe in Richtung eines Fahrzeughecks. Die Längsrichtung 3 entspricht der X-Richtung des
eingezeichneten Fahrzeughecks. Das Fahrzeugdach 2 hat eine Dachöffnung 4, die von zwei transparenten Deckeln 5 und 6 in Figur 1 vollständig verschlossen ist. Der erste Deckel 5, der auch vorderer Deckel genannt wird, ist relativ zu dem
Fahrzeugdach 2 in X-Richtung nach hinten bewegbar, so dass die Dachöffnung 4 zumindest teilweise freigebbar ist. Der zweite Deckel 6 ist als feststehendes Dachelement zu
verstehen und ist fest mit dem Fahrzeugdach 1 verbunden. Der erste Deckel 5 ist als Teil eines Schiebedachs zu sehen, etwa eines außen geführten Schiebedachs. Beispielsweise handelt es sich bei dem Deckel 5, 6 um Glasdeckel oder Panoramadächer. Alternativ hat das Fahrzeugdach 1 nur einen Deckel. Optional ist der erste Deckel 5 ein nicht bewegbares Dachelement. Entlang eines Rands der Dachöffnung 4 ist ein Dachrahmen ausgebildet, welcher sich aus mehreren Dachrahmenelementen zusammensetzt. Bei den Dachrahmenelementen handelt es sich um Blechelemente, die miteinander verschweißt, beispielsweise punktverschweißt sind. Es sind jedoch andere
Verbindungstechniken denkbar.
In Figur 2 sind beispielhaft ein erstes und ein zweites Dachrahmenelement 7 bzw. 8 perspektivisch in einer Anordnung 20 dargestellt. Die beiden Dachrahmenelemente 7 und 8 sind derart aneinander angeordnet, dass diese zumindest teilweise am freien Enden 9 überlappen. Mit anderen Worten bilden die beiden Dachrahmenelemente 7 und 8 einen Überlappungsbereich 10 aus. Die beiden Dachrahmenelemente 7 und 8 sind im
Überlappungsbereich 10 so ausgebildet, dass entweder
Oberflächen 18 von Oberseiten 11 oder Oberflächen 19 von Unterseiten 12 der beiden Dachrahmenelemente 7 und 8 bündig sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind teilweise die Oberseiten 11 und teilweise die Unterseiten 12 bündig. Mit anderen Worten handelt es sich im Überlappungsbereich 10 um Stoßverbindungen oder Stoßverbindungsstellen.
In dem Überlappungsbereich 10 ist zumindest ein Spalt 13 ausgebildet. Den Überlappungsbereich 10 und somit den Spalt 13 können typischerweise Kleberaupen oder Klebedichtungen, wie später gezeigt wird, kreuzen.
Um Undichtigkeiten zwischen dem Spalt 13 und derartigen Kleberaupen oder Kleberdichtungen zu vermeiden, wird der Spalt 13 beispielsweise in einem Spachtelprozess manuell mit Spachtelmasse, wie in Figur 3 schematisch im Querschnitt gezeigt, gefüllt. Dadurch wird eine Spaltdichtung 14
gebildet. Es wurde jedoch erkannt, dass dieser aufwändige, manuelle Prozess, mit hohen Kosten verbunden ist, eine mangelnde Reproduzierbarkeit bietet und darüber hinaus
Einfallstellen entstehen können, die sich besonders
nachteilig auf die Dichtigkeit auswirken.
Figur 4 zeigt schematisch eine Anordnung 20 mit zwei
Dachrahmenelementen 7 und 8, bei der die Spaltdichtung 14 entsprechend eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
hergestellt ist. Die Herstellung der Spaltdichtung 14 wird anhand des in Figur 8 schematisch dargestellten
Ablaufdiagramms erläutert.
Anstelle des manuellen Prozesses werden in einem ersten
Schritt Sl wie oben beschrieben die beiden Dachrahmenelemente 7 und 8 bereitgestellt.
In einem weiteren Schritt S2 wird ein aushärtendes
Dichtmaterial 15 mittels einer Applikatorvorrichtung 16 maschinell gestützt in den Spalt 13 eingebracht. Hierzu hat die Applikatorvorrichtung 16 beispielsweise einen Sprühkopf 17, mittels welchem das Dichtmaterial 15 in einem
Drucklosverfahren, etwa einem eingangs erwähnten WST
Verfahren, appliziert. Bei dem Dichtmaterial 15 handelt es sich um ein niedriges viskoses Material, welches in den Spalt 13 einfließt und dort aushärtet. Dadurch ist die
Spaltdichtung 14 gebildet. Ein solches Material ist zum
Beispiel als Epoxid-Hybrid ausgebildet oder weist ein Epoxid- Hybrid auf. Das Material kann auch ein PVC-Plastisol sein.
Das Dichtmaterial 15 wird dabei derart in den Spalt 13 eingebracht, dass die Spaltdichtung 14 bündig mit beiden Dachrahmenelementen 7 und 8 abschließt. Die Spaltdichtung 14 hat folglich eine glatte Dichtoberfläche 21, die zusammen mit den Oberflächen 18, die an die Spaltdichtung 14 angrenzen, eine gemeinsame Oberfläche bildet. Die Spaltdichtung 14 hat somit keine Einfallstellen, wodurch eine besonders gute
Dichtwirkung erreicht wird, insbesondere wie nachfolgend beschrieben in Kombination mit kreuzenden Kleberaupen oder Klebematerialien .
Bei dem beschriebenen Herstellungsverfahren wird die
Applikatorvorrichtung 16 beispielsweise entlang des Spalts 13 zum Einbringen des Dichtmaterials 15 bewegt. Neben einer Bewegungsgeschwindigkeit sind auch weitere Prozessparameter des Verfahrens, etwa ein Volumenstrom des Dichtmaterials 15 aus der Applikatorvorrichtung 16, steuerbar. Es handelt sich somit um ein robotergestütztes Verfahren, welches eine hohe Prozesssicherheit gewährt.
Um die Spaltdichtung 14 hinsichtlich ihrer Formgebung weiter zu beeinflussen, können optional wie eingangs erwähnt ein oder mehrere Formteile an die Dachrahmenelemente 7 und/oder 8 angesetzt werden (s. Figur 7), die ein oder mehrere
Formflächen 33 haben, die zusammen mit dem Spalt 13 einen Hohlraum bzw. eine Kavität bilden. In diese Kavität wird das Dichtmaterial 15 eingebracht und die umgebenden Flächen der Dachrahmenelemente 7, 8 und die Formflächen 33 des oder der Formteile 30 gebildet. Optional kann wie eingangs erwähnt eine elastische Lippe vorgesehen sein, so dass eine
geschlossene Kavität gebildet werden kann und somit die
Formgebung der Spaltdichtung 14 an jeder Seite bzw.
Oberfläche vorgegeben ist.
Figuren 5 und 6 zeigen 2 weitere Ausführungsbeispiele von Anordnungen 20 in perspektivischer Schnittansicht mit zwei Dachrahmenelementen 7 und 8 entsprechend dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel .
In Figur 5 sind zusätzliche Elemente dargestellt, die jedoch nicht weiter erläutert werden. In Figur 5 ist eine
Klebedichtung 22, etwa eine Fugenabdichtung, dargestellt, welche über beide Dachrahmenelemente 7 und 8 und den Spalt 13 hinweg aufgeklebt ist. Die Klebedichtung 22 kreuzt den Spalt 13. In diesem Spalt 13 ist eine Spaltdichtung (nicht
dargestellt) wie zuvor beschrieben eingebracht. Zwischen der Spaltdichtung und der Klebedichtung 22 liegt Fluiddichtigkeit vor .
Figur 6 zeigt perspektivisch eine Kleberaupe 23, die analog zu der Klebedichtung 22 auf die beiden Dachrahmenelemente 7, 8 und die Spaltdichtung (nicht dargestellt) aufgebracht ist.
Figur 7 illustriert ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Aufsicht auf die
Dachrahmenelemente 7 und 8. Das Dachrahmenelement 8
realisiert zum Beispiel eine vordere Querstrebe, welche an gegenüberliegenden Enden mit zwei Längsstreben verbunden ist, die ein jeweiliges Dachrahmenelement 7 realisieren. In den Überlappungsbereichen 10 ist eine jeweilige Spaltdichtung 14 in dem zugehörigen Spalt 13 ausgebildet.
Mittels des Formteils 30 kann das Ausbilden und Aushärten der Spaltdichtung 14 auf besonders zuverlässige und kontrollierte Weise erfolgen. Das Formteil 30 ist zum Beispiel zweiteilig ausgeführt und weist ein separates Oberteil und Unterteil auf. Das Abdichten des Spaltes 13 beziehungsweise eines
Abschnittes davon kann mittels eines solchen Formteils 30 an einer Oberseite und/oder einer Unterseite der Dachrahmenelemente 7 und 8 erfolgen. Beispielsweise weist der Überlappungsbereich 10 zwischen den beiden
Dachrahmenelementen 7 und 8 sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite einen jeweiligen Spalt 13 auf, innerhalb dessen mittels des beschriebenen Verfahrens eine jeweilige Spaltdichtung 14 ausgebildet wird, um unerwünschte Freiräume aufzufüllen und zu einem zuverlässigen Abdichten beizutragen.
Das Formteil 30 ist zum Beispiel aus Silikon hergestellt oder weist zumindest im Bereich der Formfläche 33, die in Anlage mit der Oberseite und/oder der Unterseite eines oder beider Dachrahmenelemente 7 und 8 kommt, Silikon auf und realisiert somit ein weiches Formwerkzeug, welches ein Einfließen von niedrig viskosem Dichtmaterial 15 zuverlässig begrenzt und ein besonders bündiges und ansprechendes Endergebnis in Bezug auf das Ausbilden der Spaltdichtung 14 ermöglicht.
Zum Einlassen des Dichtmaterials 15 kann das Formteil 30 eine oder mehrere Einlassöffnungen 32 aufweisen, die ein
kontrolliertes Einbringen des Dichtmaterials 15 in den Spalt 13 beziehungsweise die mit dem Spalt 13 und dem Formteil 30 ausgebildete Kavität zulässt. Alternativ oder zusätzlich kann das Formteil 30 eine offene Vorder- oder Hinterseite
aufweisen, durch die das Dichtmaterial 15 mittels der
Applikatorvorrichtung 16 eingeschoben werden kann.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass das
beschriebene Verfahren sich auch eignet, andere
Dachrahmenelemente oder Dachbauteile für ein Fahrzeugdach abzudichten . Bezugs zeichenliste
1 Fahrzeugdach
2 Kraftfahrzeug
3 Fahrzeuglängsrichtung
4 Dachöffnung
5 erster Deckel
6 zweiter Deckel
7 erstes Dachrahmenelement
8 zweites Dachrahmenelement
9 freies Ende
10 Überlappungsbereich
11 Oberseite
12 Unterseite
13 Spalt
14 Spaltdichtung
15 Dichtmaterial
16 Applikatorvorrichtung
17 Sprühkopf
18 Oberfläche der Oberseite
19 Oberfläche der Unterseite 20 Anordnung
21 Dichtoberfläche
22 Klebedichtung
23 Kleberaupe
30 Formteil
32 Einlassöffnung des Formteils
33 Formfläche des Formteils