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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR THE EXTRACTION OR FLUSHING OUT OF A SUBSTANCE FROM A HETEROGENOUS SYSTEM, AND INSTALLATION FOR CARRYING OUT THE PROCESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1990/010484
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a process and continuously operating installation for the extraction or flushing out of a substance from a heterogenous system including a solid phase consisting of fibrous or granular material by means of a liquid which, during the course of the process, forms a liquid phase which becomes increasingly loaded with the substance to be extracted or flushed out. The solid phase (2) is advanced through the installation by conveyor means (9, 9', 9''). The liquid phase (4, 4', 4'') passes through the installation substantially in the opposite direction to the solid phase. Located along the path of the solid phase (2) through the installation, which may comprise several stages (5, 5', 5'') in series, are members (30, 31, 32, 30', 31', 32', 30'', 31'', 32'') for compressing and decompressing the solid phase (2). In each compression zone are means for drawing off at least part of the liquid phase. The liquid phase drawn off is fed back to the solid phase in counter-current fashion at a location which is nearer to the solid-phase feed device (1) than the means used to draw off the liquid phase.

Inventors:
DRAGICEVIC ZORAN (YU)
Application Number:
PCT/CH1990/000009
Publication Date:
September 20, 1990
Filing Date:
January 16, 1990
Export Citation:
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Assignee:
LAYCOCK SA (CH)
International Classes:
B01D11/02; B01D11/00; (IPC1-7): B01D11/02
Foreign References:
NL128073A
NL125497A
US2949364A1960-08-16
GB2078542A1982-01-13
DE8710825U11987-10-22
Attorney, Agent or Firm:
BOVARD AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Extrahieren oder Ausspülen einer Sub¬ stanz aus einem heterogenen System mit einer festen Phase aus faserförmigem oder körnigem Gut, mittels einer Flüs¬ sigkeit, welche im Verlaufe des Verfahrens eine zunehmend mit der zu extrahierenden oder auszuspülenden Substanz be¬ lastete flüssige Phase bildet, wobei die feste Phase in einer Extraktions oder Spülanlage mit Fördermitteln vor¬ wärtsbewegt wird und die flüssige Phase die Anlage im we¬ sentlichen in Gegenrichtung zur festen Phase durchquert, dadurch gekennzeichnet, dass das heterogene System längs seines Weges durch die Anlage mindestens einmal kompri¬ miert und dabei wenigstens ein Teil der flüssigen Phase ausgefiltert und abgeführt wird, und dass das heterogene System anschliessend wieder dekomprimiert und dabei flüs sige Phase wieder zugeführt wird, wobei die zugeführte flüssige Phase weniger mit der zu extrahierenden oder aus¬ zuspülenden Substanz belastet ist als die abgeführte flüs¬ sige Phase.
2. Kontinuierlich arbeitende Extraktions oder Spülanla¬ ge zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Einrichtung (1) zum Zuführen eines heterogenen Sy¬ stems (2) sowie einer weiteren Einrichtung (3, 3', 3'') zum Zuführen der Flüssigkeit und/oder der flüssigen Phase (4, 4', 4"'), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Behandlungsstufe (5) mit einem Förderrohr (6) und einem, bezüglich der Förderrichtung des heterogenen Systems (2) daran anschliessenden Gefällerohr (7) vorhanden ist, dass im Förderrohr (6) ein Fördermittel (9) für das heterogene System (2) sowie mindestens je eine Kompressions (10, 11, 12) und eine Dekompressionszone (13, 14, 15) angeordnet sind, dass der Bereich der Kompressionszone (10, 11, 12) Mittel (16, 17, 18) zum Abführen wenigstens eines Teiles der flüssigen Phase (4) umfasst, und dass im Bereich der Dekompressionszone (13, 14, 15) wenigstens teilweise Mit 5 tel (19, 20, 29) zum Zuführen von flüssiger Phase (4) vor¬ handen sind.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Gef llerohres (7) grösser ist als der 10 Querschnitt des Förderrohres (6).
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich¬ net, dass das Fördermittel (9) eine Förderschnecke (21) mit einer umlaufenden Welle (22) ist, und dass auf der 15 Welle mindestens ein Organ (30, 31, 32) zum Bilden einer der Kompressions (10, 11, 12) und einer der Dekompres sionszonen (13, 14, 15) angeordnet ist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass 20 die Welle (22) einen in Längsrichtung verlaufenden hohlen Bereich (23) aufweist.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass im Förderrohr (6) je drei Kompressions 25 (10, 11, 12) und Dekompressionszonen (13, 14, 15) vorhan¬ den sind, und dass die genannten Zonen in Förderrichtung des heterogenen Systems (2) betrachtet, beginnend mit einer der Kompressionszonen (10), einander abwechselnd folgend, angeordnet sind. *& 30.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass im Anschlussbereich (8) des Gefälleroh¬ res (7) an das Förderrohr (6) Mittel (24) zum Entnehmen von flüssiger Phase vorhanden sind. 10 .
8. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass abgeführte oder entnommene flüssige Phase (4) über ausserhalb des Fδrderrohres (6) und des Ge¬ fällerohres (7) angeordnete Leitungen (26, 27, 28) oder durch den hohlen Bereich (23) der Welle (22) dem heteroge¬ nen System (2) innerhalb der genannten Rohre (6,7) wieder zuführbar ist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch ge kennzeichnet, dass mehrere Behandlungsstufen (5, 5', 5'') vorhanden und in Serie geschaltet sind und dass in Förder¬ richtung des heterogenen Systems (2) gesehen, flüssige Phase (4', 4'') der nachfolgenden Stufe (5', 5'') über wenigstens eine Rückführleitung (25', 25'', 33', 33'') jeweils der vorangehenden Stufe (5, 5') zuleitbar ist.
10. Anlage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich¬ net, dass jeweils ein Ende der Rückführleitungen (25', 25", 33', 33") und der Leitungen (26, 26', 26", 27, 27', 27", 28, 28', 28") mit je einem der Abführmittel (16', 16",17, 17', 17", 18, 18', 18") oder der Entnahmemittel (24, 24', 24") verbunden ist, und jeweils das andere Ende der Rückführleitungen und der Leitungen in je eine der weiteren Zuführeinrichtungen (3, 3') oder eines der Zuführmittel (19, 19', 19", 20, 20', 20", 29, 29' 29") mündet, wobei die entsprechende Zuführeinrich¬ tung oder das entsprechende Zuführmittel jeweils an einem Ort angeordnet ist an dem die sich in den genannten Rohren (6, 7) befindende flüssige Phase stärker mit der zu extra hierenden oder auszuspülenden Substanz belastet ist als die über die entsprechende Leitung zugeführte.
Description:
Verfahren zum Extrahieren oder Ausspülen einer Substanz aus einem heterogenen

System und Anlage zum Durchführen des Verfahrens

Technisches Gebiet:

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ver¬ fahren zum Extrahieren oder Ausspülen einer Substanz aus einem heterogenen System gemäss dem Oberbegriff des Pa¬ tentanspruches 1 sowie auf eine kontinuierlich arbeitende Extraktions- oder Spülanlage zum Durchführen des Verfah¬ rens, gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 2.

Stand der Technik:

In der chemischen Industrie erfolgt die Behandlung heterogener Systeme, unabhängig davon ob es sich um physi¬ kalische Trennungen, Extraktionen, Spülprozesse, chemische Reaktionen oder ähnliches handelt, entweder diskontinuier- lieh oder absatzweise in verschiedenartigen Vorrichtungen oder aber kontinuierlich oder stetig in einer einzigen da¬ für vorgesehenen Vorrichtung. Die absatzweisen Verfahren haben gegenüber den stetigen Verfahren üblicherweise ver¬ schiedene Nachteile, wie eine verlängerte Prozessdauer, ein grosserer Energieverbrauch, eine geringere spezifische Leistung sowie eine schwer zu realisierende Automatisie¬ rung der Verfahren.

Eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Behandeln von heterogenen Systemen, insbesondere zum Extrahieren von

Substanzen aus einer festen Phase aus körnigem Gut mittels einem Lösungsmittel, ist beispielsweise als Schnecken-Ex-

traktor von Hildebrand (Lueger, Lexikon der Technik, Band 16, 1970 Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart) bekanntgewor¬ den. Der Extraktor enthält drei verschieden schnell sich drehende Förderschnecken in U-förmiger Anordnung. Durch die erste Schnecke wird das Gut nach unten, durch die zweite waagrecht und durch die dritte wieder nach oben be¬ fördert. Das Lösungsmittel fliesst in der engegengesetzten Richtung. Die zweite, waagrecht angeordnete Schnecke dreht sich gegenüber den anderen Schnecken langsamer, damit die feste Phase gestaut wird.

Aus Feststellungen, die man beim Arbeiten mit dem ob- genannten Extraktor gemacht hat, geht hervor, dass es wün¬ schenswert wäre, Anlagen zur Durchführung von Extraktions- bzw. Ausspülverfahren so zu konstruieren, dass eine grös- sere Reinheit der von der extrahierten Substanz übrigge¬ bliebenen festen Phase sowie eine bessere Ausnutzung des bei der Extraktion verwendeten Lösungsmittel erreicht wür¬ de und dass ebenfalls eine Extraktion oder Ausspülung ei- ner aus einem faserförmigen Gut bestehenden festen Phase möglich wäre. Unter besserer Ausnutzung wird verstanden, dass das Lösungsmittel, das im Verlaufe des Verfahrens eine zunehmend mit der zu extrahierenden Substanz bela¬ stete flüssige Phase bildet, stärker als im bekannten Ex- traktor üblich, mit der Substanz belastbar ist.

Offenbarung der Erfindung:

Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfin¬ dung, ein Verfahren und eine Anlage zum Durchführen des Verfahrens vorzuschlagen, bei dem bzw. bei der die obge- nannten wünschenswerten Verbesserungen eingeschlossen sind. Dass sich dabei zusätzliche Vorteile, wie beispiels-

weise Kosteneinsparungen infolge eines geringeren Lösungs¬ mittelverbrauches oder infolge einer verkürzten Prozess¬ dauer zum Erreichen eines bestimmten Reinheitsgrades der festen Phase einstellen, liegt auf der Hand. Die vorge¬ schlagene Anlage soll sich nicht nur zur Extraktion von Substanzen aus einer festen Phase, wie körnigem oder fa¬ serförmigem Gut, eignen, sondern soll ebenso zum Ausspülen oder Auswaschen der festen Phase eines heterogenen Systems geeignet sein.

Mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 aufgeführten Verfahrensschritten sowie mit einer Anlage, wie sie durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 2 gekennzeichnet ist, wird diese Aufgabe gelöst.

Vorteilhafte Ausführungen der Anlage sind in abhängi¬ gen Ansprüchen aufgeführt.

Die Wirksamkeit des Verfahrens und der Anlage zum Durchführen des Verfahrens ist dadurch begründet, dass sich Kompressions- oder Quetschzonen, Dekompressions- oder Expansionszonen sowie Mischzonen abwechslungsweise und kontinuierlich folgen, wobei vorzugsweise in Quetschzonen flüssige Phase nach aussen, vom heterogenen System abge¬ führt und an Orten, vorzugsweise an Expansionszonen, mit bereits höher belasteter flüssiger Phase dem heterogenen System wieder zugeführt wird. Die Möglichkeiten eines Ein¬ satzes der erfindungsgemässen Anlage in der chemischen und anderen Industrien sind äusserst vielfältig. Bevorzugte und/oder geeignete Einsatzgebiete sind beispielsweise:

- in der chemischen Industrie die Gewinnung von Zellulose¬ derivaten,

- in der Textilindustrie beim Waschen, Bleichen, Impräg¬ nieren und Färben,

- in der Pharmazeutik bei der kontinuierlichen Synthese von Arzneimitteln,

- oder allgemein zum Extrahieren oder Auswaschen von Sub¬ stanzen aus Wurzeln, Rinden, Kräutern, Getreide, Tee, Kaffee, Gerste in der Bierindustrie sowie in vielen an¬ deren, hier nicht aufgezählten Fällen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen:

Anhand von Zeichnungen werden bevorzugte Ausführungs¬ formen der Erfindung im folgenden beispielsweise näher er- läutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Aus¬ führungsform einer Anlage gemäss der vorliegenden Erfindung, Fig. 2 eine detaillierte Darstellung von Kompressions¬ und Dekompressionszonen, wie sie in der erfin- dungsgemässen Anlage eingesetzt sind, und Fig. 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Aus¬ führungsform einer erfindungsgemässen Anlage.

Bester Weg zur Ausführung der Erfindung:

Anhand der Figuren sind nachfolgend die beiden Aus- führungsformen der erfindungsgemässen Anlagen beschrieben. Bei der Bezugszeichengebung ist darauf geachtet worden, dass gleich ausgebildete Bauteile oder Bauteile, die dem gleichen Zweck dienen,, in beiden Ausführungsformen die gleichen Bezugszeichen haben-

Die erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Extraktions- oder Spülanlage ist in der Fig. 1 schematisch dargestellt. Wie der Name sagt und wie es bereits vorgän¬ gig erwähnt worden ist, ist es möglich, mit der Anlage sowohl Extraktionsvorgänge, wie auch Auswasch- oder Spül¬ vorgänge durchzuführen. Dazu wird ein heterogenes System, das aus einer festen Phase aus faserförmigem oder körnigem Gut 2 besteht, in eine trichterförmige Zuführeinrichtung 1 gebracht. Die trichterförmige Zuführeinrichtung ist am einen Ende der im wesentlichen aus hintereinander geschal¬ teten Rohren 6, 7, 6', 7', 6'', 1 ' ' aufgebauten Anlage an¬ geordnet. Das von einer unerwünschten Substanz befreite, heterogene System verlässt die Anlage über eine Auswurf¬ öffnung 45 am anderen Ende des rohrfδrmigen Gebildes. Im Falle einer Extraktion wird über eine Flüssigkeitszulei¬ tung 35 ein Lösungsmittel in ein Reservoir 36 gegeben und von dort mittels einer Pumpe 42 über eine weitere Zuführ¬ einrichtung 3'' in das rohrförmige Gebilde der Anlage ein¬ gebracht. Diese genannte weitere Zuführeinrichtung 3'', über die das von der zu extrahierenden Substanz unbelaste¬ te Lösungsmittel eingeführt wird, befindet sich im Bereich der AuswurfÖffnung 45. Das Lösungsmittel durchquert die Anlage in entgegengesetzter Richtung des heterogenen Sy¬ stems, also in Förderrichtung des letzteren gesehen, vom Ende zum Anfang der Anlage. Das Lösungsmittel geht dabei langsam in eine zunehmend mit der aus dem heterogenen Sy¬ stem extrahierten Substanz belastete flüssige Phase über. Die sehr stark belastete flüssige Phase verlässt die An¬ lage durch erste Abführmittel 16 über eine Ablassleitung 25, um in eine Auffangwanne 34 zu gelangen. In ähnlicher Weise verläuft auch der Spülvorgang. Das heterogene Sy¬ stem 2, das in die trichterförmige Zuführeinrichtung 1 eingebracht wird, umfasst in diesem Falle üblicherweise nebst der festen Phase eine flüssige Phase oder eine so-

genannte Trägerflüssigkeit, üeber die weitere Zuführein¬ richtung 3'' wird eine Spülflüssigkeit als sogenannte Auf¬ nehmerflüssigkeit in die Anlage eingeführt. Im Verlaufe des Auswasch- oder SpülVorganges, der wie bereits be- schrieben, erfolgt, wird die ursprüngliche flüssige Phase oder Trägerflüssigkeit durch das Spülmittel oder Aufneh¬ merflüssigkeit ersetzt.

Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, ist die erfin- dungsgemässe Anlage im wesentlichen aus drei Behandlungs¬ stufen 5, 5', 5'' aufgebaut. Jede der Behandlungsstufen weist praktisch die gleichen Teile auf. Diese sind des¬ halb auch mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei sich entsprechende Teile in der ersten Behandlungsstufe 5 ohne Strich, in der zweiten Behandlungsstufe 5' mit einem Strich und in der dritten Behandlungsstufe 5'' mit zwei Strichen zusätzlich versehen sind. Es genügt demzufolge, wenn die Merkmale anhand beispielsweise der ersten Behand¬ lungsstufe 5 erklärt werden. Wie bereits erwähnt, wird das heterogene System 2 in die trichterförmige Zuführeinrich¬ tung 1 gebracht, üeber ein an die Zuführeinrichtung 1 an- schliessendes, nicht näher bezeichnetes Rohr gelangt das heterogene System in eine waagrechte Transportschnecke 38, die mit einem Antriebsmotor 39 angetrieben ist. Anschlies- send an die waagrechte Transportschnecke ist ein Förder¬ rohr 6 vorhanden, in welchem ein Fördermittel 9 angeordnet ist. Letzteres umfasst eine Schneckenwendel 21, welche mit einer umlaufenden Welle 22 verbunden ist. Die Welle erhält ihre Umlaufbewegung durch einen Fördermittelantrieb 40. Das heterogene System wird durch die Schnecke 9 im hier gezeigten Ausführungsbeispiel im etwa senkrechten Förder¬ rohr 6 von unten nach oben gefördert. Es braucht nicht be¬ sonders erwähnt zu werden und ist in den Figuren auch nicht näher dargestellt, dass eine bessere Förderung da-

durch erzielt wird, wenn die Innenwandung des Rohres 6 vorzugsweise mit in Längsrichtung verlaufenden Rillen ver¬ sehen ist. Auf der Welle 22 sind in etwa regelmässigen Ab¬ ständen drei Organe 30, 31, 32 zum Bilden je einer Kom- pressions- oder Quetschzone 10, 11, 12 und je einer Dekom¬ pressions- oder Expansionszone 13, 14, 15 angeordnet. Die Organe umfassen im wesentlichen je zwei gegeneinander ge¬ richtete kegelstumpfförmige Gebilde und werden weiter hin¬ ten anhand der Fig. 2 näher beschrieben. Durch das eine kegelstumpfförmige Gebilde, dessen Durchmesser in Fluss¬ richtung des heterogenen Systems zunimmt, wird die Durch¬ lassfläche des letzteren im Förderrohr 6 zunehmend redu¬ ziert, wodurch eine Kompression entsteht. Das zweite ke¬ gelstumpfförmige Gebilde weist in Flussrichtung des hete- rogenen Systems einen relativ schnell abnehmenden Durch¬ messer auf. Die Durchlassfläche für das heterogene System wird plötzlich vergrössert, was eine Dekompression oder Expansion des letzteren bewirkt. Beim ersten Organ 30 wird über ein erstes Abführmittel 16, das im Bereich der Kom- pressionszone 10 angeordnet ist, ein Teil der flüssigen Phase 4 abgeleitet. Dieser Teil ist sehr stark belastet und wird nicht weiter verwendet. Er gelangt über die Ab¬ lassleitung 25 in die Auffangwanne 34. Im Bereich der zweiten Kompressionszone 11 des zweiten Organes 31 ist ein zweites Abführmittel 17 vorhanden. Hier wird wieder minde¬ stens ein Teil der flüssigen Phase 4 abgeführt und über eine erste Leitung 26 dem heterogenen System beispielswei¬ se in der trichterförmigen Zuführeinrichtung 1 beigemengt. Die beim zweiten Abführmittel 17 entnommene flüssige Phase ist weniger mit der aus dem heterogenen System zu entfer¬ nenden Substanz belastet, als die beim ersten Abführmittel 16 entnommene. Ein drittes Abführmittel 18 ist im Bereich der dritten Kompressionszone 12 des dritten Organes 32 angeordnet. Auch hier wird wieder mindestens ein Teil der

flüssigen Phase 4 abgeführt. Diese ist gegenüber der beim zweiten Abführmittel 17 abgeführten, flüssigen Phase weni¬ ger stark belastet. Ueber eine zweite Leitung 27 wird die zuletzt abgeführte, flüssige Phase im Bereich der ersten Dekompressionszone 13 über ein erstes Zuführmittel 19 dem heterogenen System wieder zugeführt. Indem diese zugeführ¬ te flüssige Phase sich längs des Weges bis zum zweiten Ab¬ führmittel 17 mit dem heterogenen System vermischt, kann sie sich mit weiterer, aus dem heterogenen System zu ent- fernender Substanz belasten. Ganz oben am Förderrohr 6, wo dieses an ein Gefällerohr 7 angeschlossen ist, ist ein Entnahmemittel 24 vorhanden, das in seinem Aufbau im-we¬ sentlichen den genannten Abführmitteln entspricht. Dieses, so wie die Abführmittel 16, 17, 18, werden weiter hinten anhand der Fig. 2 ist in konstruktiver Hinsicht näher er¬ läutert. Die über das Entnahmemittel entnommene, flüssige Phase gelangt über eine dritte Leitung 28 in einen hohlen Bereich 23 der Welle 22 und wird im Bereich der zweiten Kompressionszone 14 dem heterogenen System wieder zuge- führt. Die flüssige Phase vermischt sich längs des Weges bis zur dritten Kompressionszone 12 mit dem heterogenen System und belastet sich zusätzlich. Es ist ein besonderes Merkmal dieser Ausführungsform, dass die dritte Leitung 28 in den genannten hohlen Bereich 23 der Welle 22 führt. Ebenso wäre es denkbar, wie es in der Figur 1 nur gestri¬ chelt angedeutet ist, die beim Entnahmemittel 24 entnomme¬ ne flüssige Phase über eine zusätzliche externe Leitung dem heterogenen System wieder zuzuführen. Die Zuführung durch den hohlen Bereich der Welle 22 erfolgt über ein zweites Zuführmittel 20. Im Gefällerohr 7, das wie bereits erwähnt, in einem Anschlussbereich 8 oben an das Förder¬ rohr 6 anschliesst, fällt oder sinkt das faserförmige oder körnige Gut des heterogenen Systems in der ihm entgegen¬ strömenden, flüssigen Phase 4 relativ langsam ab. Ein wei-

terer Reinigungsvorgang resultiert daraus. Vorzugsweise ist der Querschnitt des Gefällerohres 7 grösser dimen¬ sioniert, als derjenige des Förderrohres 6. Unten am Ge¬ fällerohr 7 ist eine Beschickungs- oder Dosiervorrichtung 41 eingebaut. Diese dient dazu, die Bewegungsvorgänge im Gefällerohr zu steuern. In Flussrichtung des heterogenen Systems betrachtet, gelangt letzteres nach der genannten Beschickungs- oder Dosiervorrichtung 41 in die waagrecht angeordnete Transportschnecke 38' der zweiten Behandlungs- stufe 5'. Im Bereich zwischen der soeben genannten Be¬ schickungsvorrichtung 41 und der waagrechten Transport- schneckke 38' befindet sich eine weitere Zuführeinrichtung 3 zum Zuführen von flüssiger Phase 4', die der zweiten Be¬ handlungsstufe 5' über deren erste Abführmittel 16' ent- nommen worden ist. Sie wird durch eine Rückführleitung 25' geleitet. Beim Hochsteigen im Gefällerohr 7 entgegen dem heterogenen System 2 belastet sie sich zunehmend mit der zu extrahierenden oder auszuspülenden Substanz.

Zurückkommend auf die trichterförmige Zuführeinrich¬ tung 1 ist noch zu bemerken, dass die erste Leitung 26 über ein drittes Zuführmittel 29, das im wesentlichen einen Leitungsanschlussnippel umfasst, mit der Zuführein¬ richtung 1 verbunden ist. Ein Ueberlauf 44 tritt dann in Aktion, wenn die Zuführeinrichtung 1 zu stark beaufschlagt wird. Zur Steuerung der Vorgänge sind automatisch steuer¬ bare Ventile oder Absperrhahnen, von denen nur eines mit dem Bezugszeichen 43 gekennzeichnet ist, in die verschie¬ denen genannten Leitungen eingebaut. Durch nicht darge- stellte Messorgane, mit denen beispielsweise Phasenana¬ lysen durchgeführt und deren Resultate an eine ebenfalls nicht dargestellte Steuereinrichtung weitergegeben werden, können die genannten Ventile durch die Steuereinrichtung anhand von Messresultaten und/oder vorher eingegebenen

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Steuerprogrammen betätigt werden. Extraktions- und Spül¬ verfahren sind dadurch automatisierbar.

Die zweite Behandlungsstufe 5' und die dritte Behand- lungsstufe 5'' der Anlage sind im wesentlichen identisch aufgebaut. Je vom ersten Abführmittel 16', 16'' ist eine Rückführleitung 25', 25'' zum Rückführen von flüssiger Phase über weitere Zuführeinrichtungen 3, 3' der je voran¬ gehenden Behandlungsstufen 5, 5' vorgesehen. Ueber je die erste Leitung 26', 26'' wird bei je den zweiten Abführmit¬ teln 17', 17'' entnommene Flüssigphase über dritte Zuführ¬ mittel 29', 29'' je dem Beginn der entsprechenden zweiten, bzw. dritten Behandlungsstufe 5', 5'' wieder zugeführt.

Das Gefällerohr 7'' der dritten Behandlungsstufe 5'' endet in einer waagrechten Transportschnecke 38'''. Bei einer letzten Quetschstufe 51 wird noch vorhande, prak¬ tisch unbelastete flüssige Phase ausgepresst und über eine Abflussleitung 37 in das Reservoir 36 geleitet, wo sie zu- sammen mit der über die Flüssigkeitszuleitung 35 zugelei¬ teten, unbelasteten Flüssigkeit vermischt und mittels der Pumpe 42 der Anlage wieder zugeführt wird.

In der Fig. 2 sind je das zweite und dritte Abführ- mittel 17, 18, das zweite Zuführmittel 20 sowie die zwei¬ te und dritte Kompressionszone 11, 12 und die zweite und dritte Dekompressionszone 14, 15 genauer dargestellt. Das Förderrohr 6 weist je sich über den Bereich der Kompres¬ sionszonen erstreckende radiale Ausweitungen 49 auf. Die Abführmittel 17, 18 bestehen je aus einem Anschlussnippel 46, der an jeder der Ausweitungen angeordnet und zum Ver¬ binden mit der entsprechenden Leitung 26, 27 bestimmt ist. Im weiteren weisen die Abführmittel im Innern des Förder¬ rohres 6 je in der genannten Ausweitung 49 angeordnet eine

hohlzylinderför ige Filterpatrone 47 auf. Durch diese Fil¬ terpatrone kann flüssige Phase zum Abführen über die Lei¬ tungen 26, 27 ausgefiltert werden. Die Kompressionszonen 11, 12 und die daran anschliessenden Dekompressionszonen 14, 15 umfassen, wie bereits erwähnt, je zwei kugelstumpf- förmige Gebilde, die beispielsweise auf die Welle 22 auf¬ gesetzt sind. Die beiden kegelstumpfförmigen Gebilde sind gegeneinander gerichtet. In den Kompressionszonen nimmt durch die Durchmesserzunähme des einen kegelstumpfförmigen Gebildes die Durchflussfläche für die feste Phase im För¬ derrohr 6 relativ langsam zunehmend ab. Dadurch wird die feste Phase zusammengepresst. Nach dem Ueberwinden der Re¬ gion mit der kleinsten Durchgangsfläche, welche in der ge¬ nannten Figur je mit 52 bezeichnet ist, erweitert sich letztere durch das andere kegelstumpfförmige Gebilde der Dekompressionszone relativ schnell wieder. Eine Expansion der festen Phase 2 sowie der im Förderrohr verbliebenen flüssigen Phase findet statt. Ueber den hohlen Bereich 23 der Welle 22 vom Schneckenförderer 9 wird im Bereich der zweiten Dekompressionszone 14 über die zweiten Zuführmit¬ tel 20, welche über den Kreisumfang verteilte Zuführboh¬ rungen 48 umfassen, weniger belastete weitere flüssige Phase 4 zugeleitet. Anstelle der Zuleitung von flüssiger Phase über den hohlen Bereich 23 der Welle 22, könnte im Bereich der Dekompressionszone 14, so wie dies anhand der Fig. 1 beschrieben worden ist, ebenso¬ gut ein Anschlussnippel am Rohr 6 zum Anschliessen einer externen Zuführleitung angebracht sein.

Die Fig. 3 ist eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Anlage. Diese besteht wieder aus drei Behandlungsstufen 5, 5', 5''. Sofort fällt auf, dass die Förderrohre 6, 6', 6'' im Gegensatz zur ersten Ausführung im wesentlichen waagrecht

angeordnet sind. Je in Fliessrichtung der festen Phase 2 betrachtet am Ende jedes der Förderrohre ist das entspre¬ chende Gefällerohr 7, 7', 7'' angeschlossen, welches die feste Phase zur nächsten Stufe führt oder im Falle der letzten Behandlungsstufe 5'' zur AuswurfÖffnung 45. Die feste Phase 2 wird über eine Zuführeinrichtung 1 am Beginn der ersten Stufe 5 zugeführt. In den Rohren spielen sich im wesentlichen die gleichen Vorgänge ab, wie dies bereits anhand der Fig. 1 ausführlich erklärt worden ist. In ab- wechselnder Reihenfolge sind auch hier Kompressions- und Dekompressionszonen angeordnet, wobei jeweils mit einer Kompressionszone beginnend, der festen Phase mindestens ein Teil der flüssigen Phase entnommen, über Abführmittel abgeführt und an Orten, wo die noch im Rohrsystem verblie- bene flüssige Phase bereits stärker belastet ist, wieder zugeführt wird. Solche Orte befinden sich immer in der der Flussrichtung der festen Phase entgegengesetzten Richtung der Entnahmestelle. Mit anderen Worten ist der Zuführort von flüssiger Phase immer näher der Zuführeinrichtung 1 der festen Phase gelegen, als der entsprechende Entnahme¬ ort. Je vom ersten Abführmittel 16' und 16'' der zweiten bzw. dritten Behandlungsstufe 5', 5 * ' wird über je eine erste Rückführleitung 25', 25'' in denen je eine Pumpe 50', 50'' angeordnet ist, flüssige Phase 4' bzw. 4'' der vorhergehenden Behandlungsstufe 5, 5' zugeführt. Im Gegen¬ satz zum zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiel sind hier zweite Rückführleitungen 33', 33'' vorhanden, die je von den zweiten Abführmitteln 17', 17'' der zweiten und dritten Behandlungsstufe 5', 5' * entnommene flüssige Phase 4', 4" über dritte Zuführmittel 29, 29' ebenfalls je an der entsprechend vorangehenden Behandlungsstufe 5, 5' wie¬ der eingegeben.

Die Anzahl der Behandlungsstufen 5, 5', 5'' einer An¬ lage ist natürlich nicht auf drei festgelegt. Je nach dem gewünschten Reinheitsgrad der festen Phase, nach der Be¬ handlungsart und je nach Stoffen kann eine Anlage eine oder mehrere in Serie geschaltete Behandlungsstufen umfassen.