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Patent Searching and Data


Title:
PROSTHESIS COSMETIC AND METHOD FOR PRODUCING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/198450
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a prosthesis cosmetic having a main part (10) made of a foam material and/or composite fiber material and a cavity (30) formed in the main part (10) for receiving a prosthesis component, wherein the main part (10) has an outside (12) facing away from the cavity (30), on which outside a textile layer (40) is arranged, an adhesive (55) being applied on the inside (41) of the textile layer (40) facing the main part (10) and the textile layer (40) being adhered or laminated on the outside (12) of the main part (10).

Inventors:
LUNZER WALTER (AT)
SCHERB ALICE (AT)
WAGNER SONJA (AT)
Application Number:
PCT/EP2021/058676
Publication Date:
October 07, 2021
Filing Date:
April 01, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BOCK OTTO HEALTHCARE PROD GMBH (AT)
International Classes:
B32B1/08; A61F2/50; A61F2/60; B32B3/04; B32B3/06; B32B5/24; B32B7/12; B32B33/00
Domestic Patent References:
WO2013079159A12013-06-06
WO2013079159A12013-06-06
Foreign References:
US20110054636A12011-03-03
DE102016119001A12018-04-12
DE102013000770A12014-07-24
Attorney, Agent or Firm:
GRAMM, LINS & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Prothesenkosmetik mit einem Grundkörper (10) aus einem Schaumwerkstoff und/oder Faserverbundwerkstoff und einem in dem Grundkörper (10) ausgebildeten Hohlraum (30) zur Aufnahme einer Prothesenkomponente, wobei der Grundkörper (10) eine dem Hohlraum (30) abgewandte Außenseite (12) aufweist, auf der eine Textilschicht (40) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Grundkörper (10) zugewandten Innenseite (41) der Textilschicht (40) ein Klebstoff (55) aufgebracht und die Textilschicht (40) an der Außenseite (12) des Grundkörpers (10) festgeklebt oder kaschiert ist.

2. Prothesenkosmetik nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (55) thermisch aktivierbar ist

3. Prothesenkosmetik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilschicht (40) aus einem Schlauch oder einem flächigen Zuschnitt (45) ausgebildet ist.

4. Prothesenkosmetik nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilschicht (40) und/oder der Grundkörper (10) aus einem flexiblen, insbesondere elastischen Material besteht.

5. Prothesenkosmetik nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilschicht (40) und/oder der Grundkörper (10) aus einem bereits vorgeformten, insbesondere nicht-elastischen Material besteht

6. Prothesenkosmetik nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (10) einen Schlitz (11) mit zwei einander gegenüberliegende Stirnflächen (16, 17) aufweist. 7. Prothesenkosmetik nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilschicht (40) an den Stirnflächen (16, 17) aufgeklebt ist.

8. Prothesenkosmetik nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Textilschicht (40) ein Verschluss (46, 47) angeordnet ist, über den die Stirnflächen (16, 17) im geschlossenen Zustand des Verschlusses (46, 47) aneinander gekoppelt sind.

9. Prothesenkosmetik nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite (42) der Textilschicht (40) mit einer wasserhemmenden, flammhemmenden und/oder antimikrobiell wirkenden Beschichtung und/oder Ausrüstung versehen ist.

10. Prothesenkosmetik nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem oberen und/oder unteren Rand der Textilschicht (40) eine Tasche oder ein Umschlagbereich (48) ausgebildet ist, in die oder den der Grundkörper (10) eingeführt ist.

11. Verfahren zum Herstellen einer Prothesenkosmetik nach einem der voranstehenden Ansprüche, mit den Schritten:

- Bereitstellen eines an eine zu verkleidende Prothesenkomponente und einen Prothesenträger angepassten Grundkörpers (10) aus einem Schaummaterial und/oder Faserverbundwerkstoff

- Aufbringen eines Klebstoffes (55) auf der dem Grundkörper (10) zugewandten Innenseite (41) einer Textilschicht (40) und

- Anordnen und Verkleben der Textilschicht (40) auf einer der im angelegten Zustand der Prothesenkosmetik der Prothesenkomponente abgewandten Außenseite (12).

12. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (55) thermisch aktivierbar ist und die Textilschicht (40) unter Aufbringung von Druck und Wärme aufgeklebt wird.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilschicht (40) vor dem Zuführen und während des Zuführens von Wärme mit einem Textil (60) oder einer Folie umwickelt oder umhüllt wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht (55) auf der Innenseite (41) der Textilschicht (40) zumindest bereichsweise aufgebracht wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite die Klebstoffschicht (55) vollflächig oder über die gesamte Auflagefläche auf dem Grundkörper (10) bereichsweise, insbesondere punktuell aufgebracht wird.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilschicht (40) als ein einteiliger Schlauch oder als ein aus einem Zuschnitt (45) über eine Naht (43) geformter Schlauch ausgebildet ist und vor dem Verkleben über den Grundkörper (10) gezogen wird.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (10) vor dem Verbinden mit der Textilschicht (40) beschliffen wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass entlang eines in dem Grundkörper (10) ausgebildeten Schlitzes (11) die Textilschicht (40) aufgetrennt und mit einem Verschluss (46, 47) versehen wird.

19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilschicht (40) mit dem Grundkörper (10) auf einander gegenüberliegenden Stirnflächen (16, 17) des Schlitzes (11) stoffschlüssig verbunden wird. 20. System aus einem Grundkörper (10) und einer mit einem thermisch aktivierbaren Klebstoff (55) beschichteten Textilschicht (40) nach einem der voranstehenden Ansprüche.

Description:
Prothesenkosmetik und Verfahren zu deren Herstellung

Die Erfindung betrifft eine Prothesenkosmetik mit einem Grundkörper aus einem Schaumwerkstoff und/oder Faserverbundwerkstoff und einem in dem Körper ausgebildeten Hohlraum zur Aufnahme einer Prothesenkomponente, wobei der Grundkörper eine dem Hohlraum abgewandte Außenseite aufweist, auf der eine Textilschicht angeordnet ist, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.

Prothesenkosmetiken dienen zur Verkleidung einer Prothesenkomponente einerseits mit dem Ziel, eine möglichst natürliche Anmutung der ersetzten Gliedmaße zu erreichen und andererseits, um die Prothesenkomponente vor äußeren Einflüssen zu schützen. Darüber hinaus können Prothesenkosmetiken die Umgebung vor einem unmittelbaren Kontakt mit der Prothesenkomponente schützen, indem eine Polsterung für die Prothesenkomponente bereitgestellt wird.

Der Anfertigung individueller Prothesenkosmetiken ist sehr aufwendig, sodass die übliche Vorgehensweise bei der Herstellung einer Prothesenkosmetik für eine bestimmte Prothesenkomponente darin besteht, einen Grundkörper, der einen Hohlraum zur Aufnahme der Prothesenkomponente aufweist, durch Abtragen von Material an die jeweilige Person anzupassen. In der Regel wird dabei versucht, eine zu der unversorgten Seite korrespondierende Form der Prothesenkomponente herzustellen. Der Grundkörper besteht in der Regel aus einem leichten, voluminösen Material, zum Beispiel einem Schaummaterial, das von der jeweiligen Fachkraft bearbeitet wird. Die Form der Außenkontur wird durch Schleifen oder durch andere Trennverfahren herausgearbeitet. Das Schaumaterial oder der Faserverbundwerkstoff können elastisch ausgebildet sein, um Stöße aufzufangen und die Prothesenkomponente gegenüber der Umgebung abzupolstern. Durch die Bearbeitung mit den jeweils für geeignet angesehenen Trennverfahren wird jedoch die Außenoberfläche des Grundkörpers aufgeraut. Der geschäumte Grundkörper weist vor der Bearbeitung eine glatte, häufig auch geschlossene Oberfläche auf, während der fertig geformte Grundkörper eine raue Außenoberfläche ohne das charakteristische Finish oder eine sogenannte Integralhaut hat. Eine solche raue Oberfläche ist nachteilig während der Benutzung, da die Kleidung daran anhaftet oder scheuert. Dies erschwert das Anziehen oder Ausziehen von Kleidung, darüber hinaus bleibt die Kleidung an der rauen Oberfläche haften, sodass einmal hochgerutschte Kleidungsstücke nicht wieder nach unten gleiten.

Aus dem Stand der Technik sind Textilbezüge bekannt, die in Gestalt eines Schlauches über die Oberfläche des Grundkörpers gezogen werden. Aus der WO 2013/079 159 A 1 ist eine Prothesenkosmetik einer unteren Extremität bekannt, die aus mehreren Komponenten oder Abschnitten ausgebildet ist. Ein distaler Abschnitt kann über zunächst einen Teil seiner Längserstreckung einen offenen Querschnitt aufweisen. Auf der Außenseite der Abschnitte kann ein Überzug aus einem hochelastischen Material, beispielsweise einem hochelastischen Textil angeordnet sein.

Eine Alternative sieht vor, dass ein individualisierter Grundkörper mit einem Strumpf überzogen wird, der dauerhaft an seinem proximalen Ende an dem Grundkörper befestigt wird. Nachteilig hieran ist, dass dies sehr zeitaufwendig ist und darüber hinaus den Einsatzbereich der Prothesenkosmetik einschränkt, da diese dauerhaft an der Prothesenkomponente festgelegt ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Prothesenkosmetik und ein Verfahren zu deren Herstellung bereitzustellen, mit denen die Nachteile aus dem Stand der Technik vermieden werden. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Prothesenkosmetik mit den Merkmalen des Hauptanspruches und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren offenbart.

Die Prothesenkosmetik mit einem Grundkörper aus einem Schaumwerkstoff und/oder Faserverbundwerkstoff und einem in dem Grundkörper ausgebildeten Hohlraum zur Aufnahme einer Prothesenkomponente, wobei der Grundkörper eine dem Hohlraum abgewandte Außenseite aufweist, auf der eine Textilschicht angeordnet ist, sieht vor, dass auf der dem Grundkörper zugewandten Innenseite der Textilschicht ein Klebstoff aufgebracht und die Textilschicht an der Außenseite des Grundkörpers festgeklebt ist. Die auf der Außenseite des Grundkörpers festgeklebte Textilschicht dient zur Versiegelung insbesondere des aufgerauten Schaumwerkstoffes und/oder des Faserverbundwerkstoffes und wirkt wie eine nachträglich aufgebrachte Integralhaut, die sonst nur beim Urformen eines Schaumwerkstoffes und/oder Faserverbundwerkstoffes erhalten wird. Die Textilschicht gibt dem Grundkörper nach dem Bearbeitungsprozess eine glatte Oberfläche, wodurch das Überziehen von Kleidungsstücken in der Handhabung für den Anwender einfacher wird. Der Klebstoff kann vor dem Anlegen der Textilschicht auf der Innenseite der Textilschicht und/oder der Außenseite des Grundkörpers aufgebracht sein, insbesondere auch auf einem flachen Grundzuschnitt, bevor dieser zu einem Schlauch oder Konus zusammengenäht wird.

Der Klebstoff kann thermisch aktivierbar ausgebildet sein, wodurch das Auflegen der Textilschicht erleichtert wird, da bei Raumtemperatur kein oder nur eine geringe Haftwirkung oder Tack vorhanden ist. Bei der Herstellung der Prothesenkosmetik ist es nur noch notwendig, die Textilschicht auf den Grundkörper aufzulegen und insbesondere thermisch zu aktivieren, wodurch eine großflächige Verklebung und eine sichere Befestigung der Textilschicht an dem Grundkörper gewährleistet ist.

Die Textilschicht kann aus einem Schlauch oder einem flächigen Zuschnitt ausgebildet sein. Der Schlauch weist einen geschlossenen Querschnitt auf und ist auf der Innenseite mit dem thermisch aktivierbaren Klebstoff beschichtet oder kaschiert. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die als Innenseite vorgesehene Oberfläche zunächst nach außen gestülpt wird, der Schlauch also auf „links“ gedreht und dann in den vorgesehenen Bereichen mit dem Klebstoff beschichtet wird. Zum Auflegen des Schlauches auf den fertiggeformten Grundkörper kann der Schlauch entweder auf der Außenseite des Grundkörpers abgerollt oder über den Grundkörper aufgezogen werden. Alternativ oder ergänzend ist auf der Außenseite des Grundkörpers ein Klebstoff oder eine Klebstoffkom ponente aufgebracht, der oder die bei Kontakt mit der Textilschicht oder im Anschluss daran die Verklebung bewirkt. Der Schlauch oder ein aus einem Zuschnitt gebildeter Schlauch kann an seinem oberen Ende eine verkürzte oder verstürzte Kante aufweisen, die zum Befestigen an dem Grundkörper umgeschlagen werden kann oder bereits eine nach innen umgeschlagene Kante oder einen innen liegenden Textilstreifen aufweist, sodass eine verbesserte Optik des fertigen Produktes mit weniger Arbeitsaufwand hergestellt werden kann.

Alternativ zu der Ausgestaltung der Textilschicht aus einem Schlauch mit einem geschlossenen Querschnitt kann dieser aus einem flächigen Zuschnitt ausgebildet sein, wobei der flächige Zuschnitt auf einer Seite mit einem bevorzugt thermisch aktivierbaren Klebstoff beschichtet ist und an der Außenseite des Grundkörpers fest geklebt ist. Der Zuschnitt kann über eine Naht, beispielsweise eine Kettenstichnaht geschlossen werden, sodass ein schlauchartiges Gebilde entsteht, das über den Grundkörper gezogen und unter Aktivierung des Klebstoffes an dem Grundkörper dauerhaft festlegbar ist.

Die Textilschicht und/oder der Grundkörper können aus einem flexiblen, insbesondere elastischen Material bestehen, sodass bei einem flexiblen Material die Textilschicht einfach auf die individuell gefertigte Oberfläche des Grundkörpers aufgebracht werden kann. Ebenso kann eine nicht-elastische Textilschicht verwendet werden. In diesem Fall wird die Form beispielsweise mittels Abnäher gewährleistet. Die Flexibilität ermöglicht es, dass eine faltenfreie Auflage der Textilschicht auf dem Grundkörper gewährleistet werden kann. Bei einer elastischen Ausgestaltung der Textilschicht ist es möglich, diese beim Anlegen an den Grundkörper zu dehnen, sodass sich eine automatische Anpassung an die Kontur des Grundkörpers ergibt. Zudem wird auf die Klebstoffschicht ein Druck ausgeübt, der ein sicheres Anhaften beim Aktivieren des Klebstoffes ermöglicht. Bei einer elastischen Ausgestaltung des Grundkörpers kann dieser eine Polsterfunktion ausüben. Gleichzeitig ist es möglich, den Grundkörper mit einem offenen Querschnitt auszustatten, sodass der Grundkörper zusammen mit dem aufgebrachten Textil aufgebogen und von der Prothesenkomponente abgenommen bzw. leicht an die Prothesenkomponente angelegt werden kann. In einer Ausgestaltung sind die Textilschicht und/oder der Grundkörper aus einem vorgeformten, insbesondere nicht elastischen Material ausgebildet.

Zu Erleichterung des Anlegens und Abnehmens der Prothesenkosmetik weist der Grundkörper einen Schlitz mit zwei einander gegenüberliegenden Stirnflächen auf, die in einer Variante im angelegten Zustand aneinander anliegen. Der Schlitz kann im Wesentlichen entlang einer Längserstreckung der Prothesenkosmetik orientiert angeordnet sein und radial in Richtung auf den Hohlraum orientiert verlaufen. Grundsätzlich können auch andere Verläufe des Schlitzes und andere Orientierungen ausgebildet sein, die sich an den Formen des Grundkörpers orientieren. Neben einer guten Aufklappbarkeit sind eine möglichst gute Überdeckung und ein möglichst geringer Spalt des Schlitzes zwischen den Stirnflächen vorteilhaft, um eine möglichst natürliche Anmutung bereitzustellen.

Die Textilschicht kann an den Stirnflächen aufgeklebt sein, um einerseits an der Außenseite des Grundkörpers eine vollständige Abdeckung und andererseits eine verbesserte Anhaftung der Textilschicht an dem Grundkörperzu erreichen. Durch das Verkleben an den Stirnflächen wird verhindert, dass sich die Textilschicht insbesondere an dem exponierten Übergang von der Außenseite zu der Stirnfläche lösen kann. In diesem Bereich ist die Ablösung am leichtesten und die Gefahr am größten, dass das Textil sich ablöst oder ausfranst. An der Textilschicht kann ein Verschluss angeordnet sein, über den die Stirnflächen im geschlossenen Zustand des Verschlusses aneinander gekoppelt sind. Der Verschluss kann beispielsweise als ein Reißverschluss, Klettverschluss, Hakenverschluss oder Magnetverschluss ausgebildet sein und verbindet die beiden Stirnflächen unmittelbar miteinander, sodass verhindert wird, dass die Stirnflächen sich voneinander weg bewegen. Sofern ein Spalt zwischen den beiden Stirnflächen vorhanden ist, kann dieser sich nach dem Schließen des Verschlusses nicht vergrößern. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass ein Magnetverschluss innerhalb der Textilschicht angeordnet ist.

Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Textilschicht an dem oberen, proximalen Ende und/oder dem unteren, distalen Ende der Textilschicht eine Tasche, ein Umschlagbereich oder eine Aufnahme für den proximalen Rand des Grundkörpers aufweist. Die Tasche oder Aufnahme oder der Umschlagbereich kann durch Umschlagen und Fixieren eines Abschnittes eines Teiles der Textilschicht oder durch Annähen oder anderweitiges Fixieren wie Ankleben oder Anschweißen eines separaten Textilzuschnittes ausgebildet sein. In dem montierten Zustand ist der Grundkörper in der Tasche, dem Umschlagbereich oder der Aufnahme eingeführt. Auf der dem Grundkörper zugewandten Seite des umgeschlagenen Teils oder angebrachten Textilzuschnittes ist in einer Weiterbildung der Klebstoff zumindest bereichsweise aufgebracht. Alternativ oder ergänzend ist Klebstoff auf der Innenseite des Grundkörpers angebracht, insbesondere in dem Bereich, in dem der umgeschlagene Teil oder der angebrachte Textilzuschnitt anliegt oder anliegen soll. Die Textilschicht ist dann mit dem Grundkörper sowohl auf der Außenseite des Grundkörpers als auch teilweise auf der Innenseite des Grundkörpers verklebt.

Durch das Aufbringen einer Textilschicht ist es möglich, die Prothesenkosmetik an den jeweiligen Einsatzzweck anzupassen und darüber hinaus Funktionsverbesserungen vorzunehmen, beispielsweise indem das Textil beschichtet wird. Die Beschichtungen oder Ausrüstungen können an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst sein, beispielsweise das Textil wasserabweisend, flammhemmend und/oder antimikrobiell wirksam ausbilden.

Das Verfahren zum Herstellen einer Prothesenkosmetik, wie sie oben beschrieben wurde, sieht das Bereitstellen eines an eine zu verkleidende Prothesenkomponente und an einen Prothesenträger angepassten Grundkörpers aus einem Schaummaterial vor. Ein insbesondere thermisch aktivierbarer Klebstoff wird auf einer Textilschicht aufgebracht, und zwar auf einer Innenseite der Textilschicht, die im angelegten Zustand der Textilschicht dem Grundkörper der Prothesenkosmetik zugewandt ist. Anschließend wird die Textilschicht mit ihrer Innenseite auf der Außenseite des Grundkörpers angeordnet und verklebt. Das Verkleben geschieht beispielsweise durch Aktivierung des thermisch aktivierbaren Klebstoffes, also durch die Zufuhr von Wärme. Alternativ kann das Verkleben auch durch Inkontaktbringen mit dem Klebstoff und Aufbringen von Druck alleine erfolgen. Vorteilhafterweise wird die Textilschicht unter Aufbringung nicht nur von Wärme, sondern auch von Druck aufgeklebt, um eine sichere und faltenfreie Anlage der gesamten Textilschicht auf der Außenseite des Grundkörpers zu erreichen.

Um einen Druck auf die Textilschicht auszuüben und die Textilschicht an den Grundkörper anzupressen, kann diese mit einem Textil oder eine Folie oder einem anderen flexiblen Gegenstand umwickelt werden, ähnlich einem Druckverband, sodass eine ausreichende Andruckkraft das Textil auf die Außenseite des Grundkörpers presst.

Die Klebstoffschicht kann auf der Innenseite der Textilschicht zumindest bereichsweise aufgebracht werden, wobei die Bereiche mit dem Klebstoffauftrag bevorzugt so ausgebildet und angeordnet sind, dass eine möglichst faltenfreie, vollflächige Befestigung des Textils erreicht werden kann. Dazu kann die Klebstoffschicht über die gesamte Auflagefläche auf dem Grundkörper bereichsweise, insbesondere punktuell aufgebracht werden. Dadurch wird auch bei der Verwendung eines Klebstoffes, der nicht elastisch ist, eine Nachgiebigkeit aufgrund der Flexibilität und gegebenenfalls Elastizität des Textils beibehalten. Alternativ dazu kann die Klebstoffschicht vollflächig auf der gesamten Oberfläche des Textils oder auf dem gesamten Bereich der Oberfläche, der auf dem Grundkörper aufliegt, aufgebracht werden.

Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Textilschicht als einteiliger Schlauch oder als ein aus einem Zuschnitt über eine Naht, insbesondere Kettenstichnaht zu einem geformten Schlauch ausgebildet wird und vor dem Verkleben über den Grundkörper gezogen wird. Die Textilschicht kann zunächst als großflächiger Basiszuschnitt bereitgestellt werden, aus dem der Endzuschnitt gefertigt wird, der auf den fertig geformten Grundkörper aufgebracht werden soll. Das Verbinden zweier voneinander abgewandten Kanten oder Seiten eines Zuschnitts über eine Kettenstichnaht hat den Vorteil, dass sie sich mit einem Zug wieder öffnen lässt. Nachdem das Textil oder der Schlauch über den individuell vorbereiteten, insbesondere geschliffenen Grundkörper gezogen worden ist, wird das Textil über den Klebstoff dem Grundkörper verklebt.

Bei der entsprechenden Ausgestaltung des Klebstoffes als thermisch aktivierbarer Klebstoff, wird zum Verkleben der Klebstoff thermisch aktiviert, gegebenenfalls unter Aufbringung von Druckkräften, beispielsweise durch Umwickeln oder auch durch Klammern oder andere Druckeinrichtungen.

Nach dem Aufkleben der Textilschicht kann in die Textilschicht und gegebenenfalls auch in den Grundkörper ein Schlitz eingebracht werden. Der Schlitz in der Textilschicht verläuft bevorzugt entlang des Schlitzes in dem Grundkörper. Ist der Zuschnitt des Textils nachträglich geschlossen, beispielsweise durch eine Naht, wird diese Naht bevorzugt entlang eines bereits vorhandenen Schlitzes innerhalb des Grundkörpers orientiert, sodass nach dem Verkleben und dem Öffnen der Naht der Schlitz zusammen mit dem Textil leicht aufgeklappt werden kann.

Entlang des an dem Grundkörper ausgebildeten Schlitzes kann die Textilschicht mit einem Verschluss versehen sein, beispielsweise einem Reißverschluss, der an dem Textil befestigt, insbesondere angenäht wird, wozu sich insbesondere der Nahtüberstand oder die Nahtzugabe eignet. Weitere geeignete Bereiche sind die Innenseite des Grundkörpers, die Stirnflächen und/oder die den Schlitz umrahmenden Bereiche oder Außenflächen. Ist nach dem Anbringen des Verschlusses noch Material übrig, kann dieses auf den Stirnflächen des Schlitzes des Grundkörpers aufgeklebt oder anderweitig stoffschlüssig verbunden werden.

Die Erfindung betrifft ebenfalls ein System aus einem Grundkörper aus einem Schaumwerkstoff und/oder Faserverbundwerkstoff und einem mit einem, insbesondere thermisch aktivierbaren, Klebstoff beschichteten Textil, wie es oben beschrieben worden ist.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 - einen Grundkörper einer Prothesenkosmetik und einen Grundzuschnitt;

Figur 2 - einen Grundkörper nach der Formgebung sowie einen Endzuschnitt;

Figur 3 - einen mit einer Kettennaht vernähten Endzuschnitt;

Figur 4 - einen Grundkörper mit einem angelegten Textil;

Figur 5 - einen umwickelten Grundkörper vor dem Erwärmen;

Figur 6 - eine Prothesenkosmetik mit einem aufgeklebten Textil mit geöffneter Kettennaht und Schlitz im Grundkörper; Figur 7 - eine fertig montierte Prothesenkosmetik mit verklebten Stirnflächen und einem Verschluss;

Figur 8 - eine Variante des Textils;

Figur 9 - eine Kombination von Grundkörper und Textil nach Figur 8;

Figur 10 - eine schematische Darstellung eines Montagevorganges; sowie

Figur 11 - eine Variante des Verschlusses.

Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung einen Grundkörper 10 einer Prothesenkosmetik und einen Grundzuschnitt 50 einer Textilschicht 40. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Grundkörper 10 zylindrisch ausgebildet und weist einen zentralen Flohlraum 30 auf, der im Wesentlichen der Außenkontur des aufzunehmenden Gegenstandes, also der aufzunehmenden, nicht dargestellten Prothesenkomponente, entspricht. Der Flohlraum 30 kann beispielsweise ebenfalls zylindrisch ausgebildet sein, um ein Unterschenkelrohr oder dergleichen aufzunehmen. Alternativ kann der Flohlraum 30 jede beliebige Form aufweisen, um Dämpfer, mechanische Komponenten Steuerungen, Sensoren, Energiespeicher und dergleichen aufzunehmen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Flohlraum 30 von einer Oberseite 13, die im angelegten Zustand proximal befindlich ist, bis zu einer Unterseite 14, die im angelegten Zustand distal orientiert ist. Der Grundkörper 10 weist eine zylindrische Außenseite 12 auf, die auf der dem Flohlraum 30 abgewandten Seite des Grundkörpers 10 befindlich ist. Der Grundkörper 10 besteht aus einem Schaumwerkstoff und/oder Faserverbundwerkstoff und kann formstabil oder auch flexibel, insbesondere elastisch ausgebildet sein. Neben dem Grundkörper 10 ist in der Figur 1 die Textilschicht 40 in Form des Grundzuschnittes 50 angeordnet. Der Grundzuschnitt 50 der Textilschicht 40 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel rechteckig. Wie jeder flächige Grundzuschnitt 50 eines Textils weist dieser eine Oberseite und eine Unterseite auf, die im angelegten Zustand zu einer Innenseite 41 und einer der Innenseite 41 und damit auch dem Grundkörper 10 abgewandten Außenseite 42, die in der Figur 3 bezeichnet ist, werden. Auf der Innenseite 41 der Textilschicht 40 ist zumindest bereichsweise ein Klebstoff 55 beziehungsweise eine Klebstoffschicht 55 aufgebracht. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind nur Bereiche der Innenseite 41 der Textilschicht 40 mit dem Klebstoff 55 versehen. Die Bereiche können vergleichsweise großflächig ausgebildet und in Streifenform angeordnet sein. Alternativ oder ergänzend können die Bereiche mit Klebstoff 55 punktförmig ausgebildet sein und regelmäßig oder regellos auf der Innenseite 41 der Textilschicht 40 angeordnet sein. Durch die Beschichtung der Innenseite 41 der Textilschicht 40 mit zueinander beabstandeten Bereichen mit Klebstoff 55 beziehungsweise mit punktförmigen Klebstoffbereichen ist es möglich, das Textil beziehungsweise Textilschicht 40 sehr variabel einzusetzen. Insbesondere bei einer elastischen Ausgestaltung der Textilschicht 40 ist es möglich, eine vollflächige und glattflächige Anlage auch bei komplexen Oberflächenkonturen des Grundkörpers 10 im bearbeiteten Zustand zu ermöglichen.

Der Klebstoff 55 ist vorteilhafterweise thermisch aktivierbar ausgebildet, kann aber auch bereits bei Raumtemperatur oder bei den üblichen, bei der Verarbeitung vorhandenen Temperaturen eine leichte Klebrigkeit aufweisen, um die Positionierbarkeit der Textilschicht 40 an dem Grundkörper 10 zu erleichtern.

In der Figur 2 ist die nächste Phase der Bearbeitung dargestellt. Der ehemals zylindrische Grundkörper 10 ist auf seiner Außenseite 12 so bearbeitet, dass er der gewünschten Form entspricht, beispielsweise eine äußere Form hat, die der Form der Gliedmaße entspricht, die eine Prothesenkomponente ersetzen soll. Beispielsweise kann der Grundkörper 10 die Kontur eines Unterschenkels aufweisen, während der Flohlraum 30 so geformt ist, dass er die Prothesenkomponenten einer Unterschenkelprothese aufnehmen kann. Die Textilschicht 40 ist aus der ehemals rechteckigen Form zu einem Zuschnitt 45 verarbeitet worden, der eine Kontur aufweist, die an die Form des zu umhüllenden Grundkörpers 10 angepasst ist. Auf der Innenseite 41 der Textilschicht 40 ist die Klebstoffschicht 55 beziehungsweise sind Bereiche mit Klebstoff 55 aufgebracht.

Figur 3 zeigt den verarbeiteten Zuschnitt 45, bei dem über eine Naht 43, beispielsweise eine Ketttstichnaht, ein schlauchartiger Überzug gebildet wurde, der an der Oberseite und an der Unterseite offen ist, sodass der Grundkörper 10 eingeführt werden kann. Der Zuschnitt 45 umgibt dann den Grundkörper 10 vollständig.

Der Zustand des in das schlauchartige Textil eingeführten, bearbeiteten Grundkörpers 10 ist in der Figur 4 gezeigt. Die Außenseite 42 der Textilschicht 40 ist nicht mit einer Klebstoffschicht versehen, kann aber beispielsweise mit einer Beschichtung oder Ausrüstung versehen sein, die wasserabweisend oder wasserhemmend, flammenhemmend und/oder antimikrobiell wirksam ist. Jenseits des schlauchförmigen Bereiches, der durch die Naht 43 gebildet ist und in den der Grundkörper 10 nicht eingeführt ist, ist ein Nahtüberstand 44 ausgebildet, der in dem Ausführungsbeispiel bestehend bleibt.

In einem nächsten Verarbeitungsschritt, der in der Figur 5 dargestellt ist, wird der Grundkörper 10 zusammen mit der Textilschicht 40 auf der Außenseite 42 durch ein Textilband 60 oder einer Folie umwickelt oder umhüllt oder in eine konusförmige Umhüllung gesteckt, um einen ausreichenden radialen Druck auf das Textil 40 auszuüben. Damit wird gewährleistet, dass die Klebstoffschicht oder der Klebstoff 55 auf der Innenseite 41 des Textils 40 an die Außenseite 12 des Grundkörpers 10 angepresst wird. In diesem komprimierten Zustand wird der Grundkörper 10 zusammen mit dem Textil 40 erwärmt, sodass durch Aufbringen von Druck und Wärme der thermisch aktivierbare Klebstoff 55 aktiviert wird. Dadurch ist es möglich, die Textilschicht 40 dauerhaft mit der Außenseite 12 des Grundkörpers 10 zu verkleben. Anschließend wird das Textil 60 oder die Umwickelung entfernt. In dem Bereich der Stoßstellen des Textils 40, die durch die Naht 43 aneinander festgelegt sind, kann nach Entfernen des Nahtmaterials ein Schlitz 11 in den Grundkörper 10 eingebracht werden. Dies ist in der Figur 6 dargestellt. Die beiden Nahtüberstände 44 befinden sich beiderseits des Schlitzes 11. Durch die Anbringung des Schlitzes 11 , der von der radialen Außenseite 12 bis in den Hohlraum 30 hineinragt und sich über die gesamte Länge, also von der Oberseite 13 bis zur Unterseite 14, des Grundkörpers 10 erstreckt, ist es möglich, den Grundkörper 10 aufzubiegen. Ebenfalls ist es möglich, die durch den Schlitz 11 entstehenden Stirnflächen 16 und 17 in dem Grundkörper 10, die in der Figur 7 gezeigt sind, durch das Textilmaterials des Nahtüberstandes 44 ebenfalls zu verkleiden. Dazu kann der Nahtüberstand 44 mit einem Klebstoff versehen und auf der jeweiligen Stirnseite 16, 17 aufgeklebt werden. Alternativ können auch die Stirnseiten 16, 17 mit Klebstoff versehen und dann mit dem Textilmaterial des Nahtüberstandes 44 abgedeckt werden.

Auf den einander gegenüberliegenden Stirnseiten 16, 17 des Schlitzes 11 kann an der jeweils Außenseite der Textilschicht 40 ein Verschluss 46, 47 angeordnet oder ausgebildet sein, beispielsweise als Klettverschluss, wobei beispielsweise eine Stirnseite 46 mit einem Hakenbereich und die gegenüberliegende Stirnseite 47 mit einem Flauschbereich ausgestattet sein kann. Dadurch ist es möglich, die fertige Prothesenkosmetik entlang des Schlitzes 11 zu öffnen und zu verschließen, wobei der Verschluss über die Formschlusselemente erreicht wird. Die Prothesenkosmetik kann dann wiederholt geöffnet oder geschlossen werden, um sie von der jeweiligen Prothesenkosmetik abzunehmen beziehungsweise darum zu legen. Alternative Verschlüsse sind Schnallen, Gurte, Klammern, Druckknöpfe, Haken, Schlaufen, Knöpfe, Magnete und dergleichen mehr. Ein zusätzliches oder alternatives Verschlusskonzept in der Figur 7 sind Verschlusselemente oder Teile des Verschlusses 46, 47, die an der Außenseite des Textils 40 angeordnet sind. Beispielsweise ist ein rechtes Verschlusselement 46 auf der im geschlossenen Zustand äußeren Seite des Textils 40 angeordnet. Ein gegenüberliegendes Verschlusselement 47 ist als Lasche oder Stoffstreifen klappbar an der gegenüberliegenden Kante oder Außenseite des Schlitzes 11 an dem Textil angeordnet. Über geeignete Verbindungselemente, beispielsweise einen Klettverschluss oder Magnete oder andere formschlüssig oder kraftschlüssig wirkende Einrichtungen, werden dann die Verschlusselement 46, 47 aneinander oder aufeinander fixiert.

In der Figur 8 ist eine Variante der Textilschicht 40 gezeigt, bei der die Textilschicht 40 zu einem schlauchförmigen Körper geformt ist. Das obere, proximale Ende und das untere, distale Ende der Textilschicht 40 sind offen. Die Textilschicht 40 ist aus einem Zuschnitt 45 hergestellt und weist einen Nahtüberstand 44 auf, der sich jenseits der in proximal-distal-Richtung verlaufenden Naht 43 befindet. An dem oberen Ende der Textilschicht 40 ist ein Umschlagbereich 48 angeordnet oder ausgebildet. Der Umschlagbereich 48 kann als Teil eines flächigen Zuschnitts 45 ausgebildet sein und anschließend, nachdem der schlauchförmige Körper durch die Naht 43 ausgebildet ist oder auch davor, auf die Innenseite 41 umgeschlagen werden. Dadurch entsteht eine Tasche, die auf ihrer jeweiligen Innenseite mit einer Klebstoffschicht oder einem Klebstoff 55 versehen ist, sodass sich mit Klebstoff versehene Oberflächen des flächigen Zuschnitts 45 einander gegenüberliegen. Der Klebstoff kann auf der Innenseite 41 vor dem Umschlagen des Umschlagbereiches 48 aufgebracht sein. An dem oberen Rand des rohrförmigen Körpers kann der Umschlagbereich 48 beispielsweise durch eine Fixiernaht gehalten sein, wobei das innere, nach unten ragende Ende des Umschlagbereiches 48 offen bleibt, um den Grundkörper 10 dort aufzunehmen. Eine Fixierung kann alternativ oder ergänzend an den seitlichen, also medialen und lateralen Enden des Umschlagbereiches 48 stattfinden.

Der Umschlagbereich 48 kann statt eines integralen Teils des Zuschnitts 45 ein separates Stück Textil sein, das an dem übrigen Zuschnitt 45 angebracht ist, beispielsweise angenäht, angeschweißt oder angeklebt. Auch hier ist es vorteilhaft und vorgesehen, auf der im montierten Zustand nach innen gerichteten Seite des zusätzlichen Stückes Textil Klebstoff vollflächig oder bereichsweise aufzubringen.

In beiden Fällen wird der proximale Abschluss der Textilschicht 40 so geformt, wie die proximale Kante des Grundkörpers 10 geformt ist. Insbesondere ist die Textilschicht 40 auf der der jeweils dem Grundkörper 10 zugewandten Seite bereichsweise, beispielsweise punktweise mit einem Klebstoff, insbesondere mit einem durch Hitze aktivierbaren Klebstoff beschichtet. Die Punkte aus Klebstoff sind beabstandeten zueinander angeordnet.

An der Außenseite der Nahtzugabe 44 ist schematisch ein Verschluss 47 oder ein Verschlusselement dargestellt, dass im angelegten montierten Zustand auf der Stirnseite 17 des Schlitzes 11 anliegt oder aufliegt. Das Verschlusselement 47 kann beispielsweise als eine Klettverschluss oder ein Magnetverschluss ausgebildet sein.

In der Figur 9 sind der Grundkörper 10 und die Textilschicht 40 nebeneinander vor der Montage oder dem Zusammenführen gezeigt. Der Grundkörper 10 ist als Unterschenkelteil einer Prothesenkosmetik ausgebildet und weist an dem proximalen, oberen Ende auf der Vorderseite und im medial und lateralen Bereich eine Erhöhung auf, die zum hinteren oder posterioren Bereich, wo an der natürlichen Wade der Wadenmuskel sitzt, abfällt. Der Grundkörper 10 ist als Hohlkörper ausgebildet, zumindest ist der obere Rand des Grundkörpers 10 vergleichsweise schmal ausgebildet und lässt Raum für weitere technische Prothesenkomponenten, beispielsweise ein Prothesenkniegelenk und/oder ein Unterschenkelrohr. Auf der rechten Seite der Figur 9 ist die schlauchförmige Textilschicht 40 dargestellt, mit der Nahtzugabe 44 und dem Umschlagbereich 48, der umlaufend oder nahezu umlaufend um den gesamten oberen Rand der schlauchförmigen Umhüllung ausgebildet ist. ln der Figur 10 ist schematisch die Endmontage oder das Fügen der Prothesenkosmetik dargestellt. Der Grundkörper 10 wird in der endgültigen, gewünschten Form bereitgestellt, beispielsweise aus einer Grundform heraus gearbeitet, beispielsweise geschnitten und/oder geschliffen. Der Grundkörper 10 wird von dem Textil oder der Textilschicht 40 auf dessen Außenseite umhüllt und durch den umgeschlagenen Bereich oder den Umschlagbereich 48 auch auf der oberen Abschlusskante und dem oberen Randbereich des Grundkörpers 10 auf der Innenseite des Flohlraumes abgedeckt. Die Textilschicht 40 wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel von oben über den Grundkörper 10 gezogen. Der Grundkörper 10 weist in dem Ausführungsbeispiel auf der hinteren Seite eine Nut oder einen Schlitz auf, entlang dem die Naht 43 bzw. der Nahtüberstand 44 entlang geführt wird. Dadurch wird eine erleichterte Ausrichtung der Textilschicht 40 relativ zu dem Grundkörper 10 während des Aufziehens oder der Relativbewegung zueinander gewährleistet. Dadurch ist auch sichergestellt, dass die Formgebung des oberen Randes des Grundkörpers 10 mit der Formgebung und der Tasche 48 an dem oberen Ende der Textilschicht 40 übereinstimmt. Ist die Textilschicht 40 auf dem Grundkörper 10 korrekt aufgezogen, liegt die Nahtzugabe 44 senkrecht an der Flinterkante des Grundkörpers 10, wobei die Nahtzugabe 44 nach außen ragt. Nach dem Aufziehen der Textilschicht 40 kann eine Erwärmung und Aktivierung der Klebstoffschicht erfolgen. Es ist ebenfalls möglich, dass ein bereits erwärmter Grundkörper 10 und/oder eine erwärmte Textilschicht 40 bereitgestellt und verwendet wird und wie oben beschrieben aneinander angeordnet wird.

Sofern keine ausreichende oder vollständige Verklebung des Grundkörpers 10 mit der Textilschicht 40 stattgefunden hat, kann nachträglich die benötigte Wärmeenergie zugefügt werden, beispielsweise über ein Bügeleisen oder ein Heißluftgebläse. Unter Druck wird dann die Textilschicht 40 an dem Grundkörper 10 fixiert. Ebenfalls kann nachträglich Klebstoff auf den nicht verklebten Stellen aufgebracht werden, um durch geeignete nachfolgende Maßnahmen die Befestigung zu erreichen. Sofern an dem distalen, unteren Ende ein Textilüberstand vorhanden ist, kann dieser entfernt werden. Alternativ kann an der überstehende Bereich erwärmt und nach innen umgeschlagen werden oder umgekehrt, um an dem Grundkörper 10 an dem unteren Rand angeklebt zu werden.

Der Umschlagbereich 48 oder die Tasche kann alternativ zu der Anordnung an dem proximalen Ende oder ergänzend zu einer dortigen Anordnung auch an dem distalen Ende angeordnet oder ausgebildet sein.

In der Figur 11 ist eine weitere Variante des Textils 40 gezeigt. Sowohl das Textil 40 als auch die Prothesenkosmetik mit einem darin angeordneten bzw. davon umgebenen, nicht näher bezeichneten Grundkörper sind in der linken Darstellung in einem geöffneten Zustand gezeigt. In der rechten Darstellung ist die Prothesenkosmetik in einem geschlossenen Zustand dargestellt. Entlang des Schlitzes 11 innerhalb des Grundkörpers, beispielsweise im Bereich der Nahtzugabe 44 oder an den äußeren, entlang der Naht 43 orientierten Bereichen neben dem Schlitz 11 , sind zwei Verschlusselemente 46, 47 angeordnet oder befestigt. Die Verschlusselemente 46, 47 sind an dem Textil 40 angeordnet, beispielsweise angenäht, angeschweißt oder angeklebt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verschlusselemente 46, 47 mit einer Vielzahl von korrespondierend angeordneten, sich im verschlossenen Zustand anziehenden Magneten 49 ausgestattet. Statt zweier Magnete 49 kann auch ein ferromagnetisches Element auf der jeweils anderen Seite eines Magnetes 49 angeordnet sein. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das linke Formschlusselement 47 klappbar ausgebildet, das rechte Formschlusselement 46 ist an der Außenseite des Textils 40 fixiert. In der linken Darstellung der Figur 11 ist der Schlitz 11 oder Spalt geöffnet, die Verschlusselemente 46, 47 stehen nicht miteinander in Eingriff. In der rechten Darstellung der Figur 11 sind die beiden nicht näher bezeichneten Stirnseiten des Grundkörpers aufeinander zu bewegt, liegen aneinander an oder sind maximal aneinander angenähert. Zum Verschließen des Schlitzes 11 wird das linke Verschlusselement 47 umgeklappt und auf das rechte Verschlusselement 46 gelegt und dort magnetisch über Kraftschluss fixiert. Dadurch wird der Umfang im Bereich der Verschlusselemente 46, 47 geschlossen und die Prothesenkosmetik ist festgelegt.